wim wenders 2 - Club Passage
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wim wenders 2 - Club Passage
CLUB PASSAGE PROGRAMMKINO Wim Wenders Werkschau 01.05. - 20.06. 2001 In diesem Monat läuft im Club Passage der zweite Teil der Wim-Wenders-Werkschau. Auf keinen anderen der Filmemacher Deutschlands trifft wohl das geflügelte Wort vom Propheten, der im eigenen Lande nichts gilt, in solchem Maße zu wie auf den in Düsseldorf geborenen Regisseur. Gerade und vor allem im Ausland erfreut sich Wenders hoher Wertschätzung und für viele Künstler scheint es ausgesprochen ehrenvoll zu sein, mit ihm zu arbeiten. Wen wundert`s, dass in den Kinos von New York oder Paris mehr Filme von Wenders auf dem Programm stehen als in denen Berlins oder Münchens. Zwei Jahre vor der „Wende“ erfüllte sich Wim Wenders den lang gehegten Wunsch, einen Film in und damit über Berlin zu machen – entstanden ist unter dem Titel „Der Himmel über Berlin“ (BRD/Frkr. 1987) nicht nur ein poetisches Märchen, sondern zugleich ein filmisches Denkmal der ehemaligen Inselstadt und ihrer Menschen: Aus Sicht der (Schutz-) Engel Damiel (Bruno Ganz) und Cassiel (Otto Sander) ist Berlin zunächst nur grau, bestenfalls schwarzweiß. Sie sind unterwegs in der Stadt, dem menschlichen Treiben auf der Spur: alles sehend, aber unsichtbar; fähig, alles zu hören und sogar Gedanken zu lesen. Während eines Routineeinsatzes verliebt sich Damiel in die Trapezkünstlerin Marion (Solveig Dommartin) – und steht vor einem Problem, denn wie kann man jemandem seine Liebe erklären, der einen nicht einmal sieht ? Für Damiel besteht der einzige Ausweg aus diesem Dilemma darin, seine Unsterblichkeit seiner Liebe zu opfern und Mensch zu werden – mit allen Konsequenzen... Die filmische Liebeserklärung an Berlin wurde von der Kritik enthusiastisch gefeiert und mehrfach mit Preisen geehrt Einen cineastischen Leckerbissen schuf Wim Wenders, als er 1996 gemeinsam mit Studenten der Münchner Filmhochschule den Spielfilm „Die Gebrüder Skladanowski“ (D) erdachte, drehte und produzierte. Wobei „drehen“ hier sehr wörtlich zu nehmen ist, denn große Teile des Films wurden – in bester Slapstick-Tradition – mit einer alten Handkurbelkamera aus der Stummfilmzeit aufgenommen. Das Kino hatte bekanntlich viele Väter: Gegen Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten Ingenieure und Erfinder in der ganzen Welt fieberhaft, um die Bilder zum Laufen zu bringen; Edison in Amerika, die Lumières in Frankreich, Le Prince in England und in Deutschland die Brüder Skladanowski. Letztere – keine Ingenieure, sondern Schauspieler und Bastler – hatten schon 1892 mit einer selbst gebauten Kamera „lebende Bilder“ aufgenommen. Vorgeführt werden konnten diese allerdings erst drei Jahre später auf dem „Bioskop“. Zwar fiel der Apparat bei der Kinovorführung zwischenzeitlich aus, weshalb ein Jongleur die Pause überbrücken musste; zwar war der „Kinematograph“ der Lumières technisch besser – dennoch haben die Gebrüder Skladanowski das Kino auf eine poetische, liebenswerte und völlig „undeutsche“ Art miterfunden. Der Film über die Erfindung des Kinos in Berlin beginnt vor 100 Jahren und endet heute – bei Max Skladanowskis einundneunzigjähriger Tochter Lucie, die sich an ihren Vater und die Kindertage des Kinos noch gut erinnert. Einer der unterhaltsamsten Filme Wenders`, „Lisbon Story“ (D 1994/95), war ursprünglich als Dokumentarfilm konzipiert. Der Regisseur wollte versuchen, auf alle möglichen (filmischen) Weisen der Stadt näher zu kommen. Bei der Motivsuche entschloss er sich, besser eine Geschichte zu erzählen, statt eine reine Beschreibung in Bildern zu machen. So entstand die Idee, die Stadt von ihren Tönen her zu erkunden – weshalb der Hauptdarsteller des Films auch ein Toningenieur ist. Er heißt Philip Winter (Rüdiger Vogler) und hat eine Postkarte aus Lissabon erhalten, auf der ihn sein Freund, der Regisseur Friedrich Monroe (Patrick Bauchau), der hier an einem Film arbeitet, um Hilfe bittet. Als Winter mit Gipsbein und Tonequipment in Lissabon ankommt, findet er den Regisseur nicht, nur eine leere Wohnung und auf dem Schneidetisch einen unfertigen stummen Film. Er entschließt sich, zu warten und beginnt, den Film seines Freundes zu vertonen. Auf der Suche nach den passenden Tönen zu den stummen Bildern macht er sich mit der Stadt und ihren Menschen vertraut. Er begegnet der Gruppe „Madredeus“, welche die Musik für Friedrichs Film aufgenommen hat und verliebt sich in die Sängerin Teresa, deren Lieder getragen sind von der Melancholie Lissabons. Er trifft den großen alten Mann des portugiesischen Kinos, Manoel de Oliveira, macht die Bekanntschaft von Gangstern und als er fast alle Töne für den Film aufgenommen hat, kommt er seinem Freund auf die Spur. Mit seinem 20. Film in 30 Jahren eröffnete Wim Wenders die 5o. „Berlinale“: Der irische Rocksänger Bono (U2) lieferte die Idee zu „The Million Dollar Hotel“ (D/USA 2000), einem (trotz Minibudget mit großen Stars besetzten) Film, der uns in das Los Angeles der Gegenwart führt. Allerdings nicht dorthin, wo all die Reichen und Schönen wohnen: Downtown sieht man die Kehrseite des „american dream“. Im ehemals ehrwürdigen Hotel, das dem Film seinen Titel gab, hausen die Verlorenen, die Gescheiterten, die Einsamen – und die Verrückten. Als einer aus ihrer Mitte, der Maler Izzy, vom Dach stürzt, glaubt die Polizei nicht an einen Selbstmord. Zu den Tatverdächtigen zählen jene Sonderlinge, die mit dem Außenseiter noch Kontakt hatten: den immer am persönlichen Vorteil orientierten Geronimo, den schmierigen Ex-HollywoodAgenten Shorty, den „Beatle“ Dixie und die schrullige alte Jessica. Vor allem aber den kindlichen Tom Tom (Jeremy Davis) und die von ihm angebetete Eloise (Milla Jovovich). Kommissar Skinner vom FBI (Mel Gibson), wild entschlossen, einen Täter zu finden, setzt Geronimo fest. Dieser als Nachlassverwalter der Bilder des Toten (für welche sich bereits ein solventer Galerist interessiert) hat wohl das eindeutigste Motiv. Wenig später gibt es jedoch aus einer unerwarteten Ecke ein Geständnis, anschließend allerdings auch einen weiteren Sprung vom Dach. Für Außenstehende wird sich der Fall wohl nie aufklären lassen... B.R. Alle Filme 01.5. 06.5 08.5. 13.5. 20.5. 22.5. 27.5. 03.6. 10.6. 12.6. 17.6. - 02.5. - 07.5. - 09.5. - 16.5. - 21.5. - 23.5. - 30.5. - 06.6. - 11.6. - 13.6. - 20.6. Buena Vista Social Club Alice in den Städten Falsche Bewegung Der amerikanische Freund Der Stand der Dinge Bis ans Ende der Welt In weiter Ferne so nah! Der Himmel über Berlin Die Gebrüder Skladanovsky Lisbon Story The Million Dollar Hotel Beginn 21.00 Uhr! Einlass 20.30 Uhr. Wir zeigen keine Produktwerbung. Eintrittspreise 8,- DM, ermäßigt 6,- DM . CLUB PASSAGE präsentiert das Sommerkino-Projekt "Cinema Paradiso" 1. Juli bis 12. September 2001 in der Zschoner Mühle 01.07. bis 04.07. "Sonnenallee" Deutschland 1999 95 ' 08.07. bis 11.07. "Shakespeare in Love" England/USA 1998 123 ' 15.07. bis 18.07. "Erin Brockovich" USA 2000 130 ' 22.07. bis 25.07. "Sleepy Hollow" England/USA 1999 120 ' 29.07. bis 01.08. "Oscar Wilde" England 1997 117 ' 05.08. bis 08.08. "Die Brücken am Fluss" USA 1995 132 ' 12.08. bis 15.08. "Chocolat" USA 2000 121 ' 19.08. bis 22.08. "Schlafes Bruder" Deutschland 1995 127 ' 26.08. bis 29.08. "Der Zauber von Malena" Italien/USA 2000 96 ' 02.09. bis 05.09. "Zeit des Erwachens" USA 1991 09.09. bis 12.09. "Wir können auch anders" Deutschland 1993 120 ' 91 ' Beginn jeweils 21.00 Uhr * Einlass 20.30 Uhr Eintrittspreise: 8.- DM / ermäßigt 6.- DM in der Kleinkunstscheune der Zschoner Mühle Zschonergrund 2 * 01462 DresdenDresden-Podemus Bus: 92 bis Ockerwitz - 5 min. zu Fuß oder Bus 80: bis Omsewitz - 15 min. zu Fuß Auf dem Parkplatz der Zschoner Mühle sind ausreichend Stellplätze vorhanden!