Alltägliches

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Alltägliches
ALLTÄGLICHES
An der Supermarktkasse
Episode aus dem Alltag
Es gibt Phänomene im Supermarkt, über die ich immer wieder
ins Staunen gerate; kleine Episoden, die sich vorwiegend an der
Kasse abspielen. m nun Folgenden erzähle ich von Kunden im
Allgemeinen, ich will mir damit
das lästige Schreiben der Formulierung > Kunden/Kundinnen <
ersparen.
nem Griff den Einkaufszettel, das
Portemonnaie und die Autoschlüssel. Obwohl über der Schulter oftmals noch eine übergroße Tasche
hängt, in der sie diese Utensilien
locker verstauen könnten. Da wird
dann sorgfältig und bloß nicht zu
schnell ein Artikel nach dem anderen auf das Laufband gelegt.
Ich konnte sogar schon beobachten,
dass dabei der
Eink aufswagen
auch noch äußerst ungünstig
zwischen
dem
Kunden und dem
Laufband stand,
so dass sie sich
zum
Aufladen
weit über den
Karren
lehnen
müssen
(Vielleicht wollen
diese Kunden auf
diese Art ihre
Morgengymnastik nachholen?).
© marc.com
Da gibt es Kunden am Laufband der
Kasse, die anscheinend den gesamten Wocheneinkauf einer 6-köpfigen
Familie im Einkaufswagen haben.
Das ist ja auch nicht weiter verwerflich.
Ein gut überlegter Großeinkauf erspart später viel Zeit! Bei Leuten,
die solche Großeinkäufe anscheinend regelmäßig tätigen, bin ich
eigentlich davon ausgegangen,
dass sie auch an der Kasse wüssten, wie sie ihren Einkauf zügig beenden könnten. Einige können das
auch tatsächlich. Die packen mit
sämtlichen Händen die Waren auf
das Laufband um danach stracks
mit ihrer Einkaufsgondel hinter die
Kasse zu rollern und dort alles wieder im Wagen zu verstauen.
Die Sorte Kunden, die ich mittlerweile belächele, ist die Sorte, die das
Beladen des Laufbandes nur einhändig erledigt. Nicht etwa weil diese Menschen nur eine Hand hätten,
nein die haben schon zwei, aber die
rechte Hand umklammert mit eiser-
Die Kassiererin
fängt mittlerweile weiter hinten
schon an, die Ware einzuscannen
und das kurze Stück hinter der Kasse ist ruck zuck vollgestapelt, während vorne am Laufband immer
noch Stück für Stück einzeln und mit
immer größer werdendem Abstand
aufgeladen wird.
Kasse jetzt schon beträchtlich angewachsen. Das ist für Kunden dieser
Art allerdings kein triftiger Grund,
sich zumindest beim Bezahlen zu
beeilen. Jetzt werden komischerweise die Autoschlüssel und der Einkaufszettel in die Umhängetasche
gesteckt, weil sie ja für das Suchen
nach passendem Kleingeld im Portemonnaie tatsächlich mal alle beiden Hände brauchen.
Was dann passiert kennen sicherlich auch viele. Nachdem sämtliches
Kleingeld aus allen möglichen Fächern und versteckten Depots zusammen gesucht und umständlich
gezählt wurde, langt es nicht, um
die fällige Summe zu begleichen. Es
muss dann letztendlich doch der
große Schein genommen werden
Dieses merkwürdige Gebaren einiger Kunden sehe ich mir mittlerweile
mit Gelassenheit an, nachdem es
mich anfangs richtig aufgeregt hat.
Ich habe gelernt, dass diese Kundenschar ihr Verhalten an der Kasse nicht mehr ändern wird. Sie haben es schon immer so gemacht,
und dabei bleibt es auch.
Ich kann deren Verhalten nicht ändern, so schade es auch ist, und
damit habe ich mich abgefunden!
J.H.
Es ist diesen Menschen anscheinend nicht möglich, ihre Karre parallel zum Laufband in Richtung Kasse
zu schieben und das Laufband nebenbei auch noch zu bestücken.
Wie auch, mit nur einer Hand. Hinter
der Kasse geschieht die ganze Prozedur noch einmal, nur dass jetzt
jedes Stück wieder einzeln für den
Abtransport in den Einkaufswagen
verfrachtet wird.
Zu guter Letzt fragen diese Kunden
dann im Schnitt noch drei Mal bei
der netten und geduldigen Kassiererin nach dem zu zahlenden Endbetrag, weil sie vorsichtshalber schon
mal konzentriert weggehört haben
als die Summe genannt wurde.
Im Regelfall ist die Schlange an der
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