DA-Zusammenfassung

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DA-Zusammenfassung
DAS MILIZSYSTEM DER ÖSTERREICHISCHEN
STREITKRÄFTE IM VERGLEICH
ZUR ARMY NATIONAL GUARD
ABSTRACT zur DIPLOMARBEIT
zur Erlangung des akademischen Grades
„Magistra der Militärischen Führung (FH)“
am
FH-DiplStG „Militärische Führung“
an der
Theresianischen Militärakademie
im Jahrgang
GRAF SALM
eingereicht bei
Brigadier Mag. iur. Alexander J. KLECATSKY
von
Elisabeth SCHLEICHER
Wiener Neustadt, im Juni 2006
INHALTSVERZEICHNIS
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Allgemeines .............................................................................................................. 3
Problembereich ......................................................................................................... 3
Forschungsfragen...................................................................................................... 3
Ansatz/Theorie/Modell ............................................................................................. 4
Ziel und Aufbau der Arbeit ....................................................................................... 4
Hypothese.................................................................................................................. 4
Art der Datenerhebung und Auswertung .................................................................. 4
Verifikation oder Falsifikation der Hypothese ......................................................... 5
Erklärung/ Erkenntnisse ............................................................................................ 7
Resümee ................................................................................................................ 7
1
Allgemeines
Dieses Abstract der Diplomarbeit mit dem Titel „Das Milizsystem der Österreichischen
Streitkräfte im Vergleich zur Army National Guard“ soll einen Beitrag zum
wissenschaftlichen Entwicklungsprozess im Fachhochschulstudiengang „Militärische
Führung“ an der Theresianischen Militärakademie darstellen. Es soll einen Überblick
über die Arbeitsweise und die Auseinandersetzung mit der Thematik geben und eine
eventuelle Veröffentlichung der Diplomarbeit sowie eine Zusammenführung der
bearbeiteten Themen in einem Kontext ermöglichen. Als Betreuer stellte sich Brigadier
Mag. iur. Alexander J. Klecatsky zur Verfügung.
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Problembereich
Das Ziel der Diplomarbeit soll es sein, einen Vergleich zwischen dem Österreichischen
Bundesheer und der National Guard der Vereinigten Staaten, unter besonderer
Berücksichtigung und Einbeziehung des vorgegebenen Generalthemas „Leitbilder und
Kompetenzen“, herzustellen. Weiters will die Abhandlung eine Antwort auf die Frage
nach den unterschiedlichen Personalgewinnungsmaßnahmen dieser beiden Systeme
liefern.
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•
Forschungsfragen
Was bedeutet der Begriff „Miliz“ und wie hat sich die historische und
terminologische Entwicklung des Milizbegriffs vollzogen?
•
Wie hat sich die National Guard entwickelt und wie veränderte sich das
Aufgabenspektrum bis zum heutigen Tag?
•
Wer hat das Recht, die National Guard zu mobilisieren?
•
Welche Kompetenzen hat das Österreichische Bundesheer in Bezug auf
Personalmarketing?
•
Welche Aufnahmekriterien gelten bei der National Guard und wie lange ist die
Verpflichtungsdauer?
•
Welche Vorteile ergeben sich aus dem Dienst bei der National Guard?
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Ansatz/Theorie/Modell
Theorietyp:
empirisch-analytisch
Methode:
geisteswissenschaftlich
Forschungsansatz:
historisch- genetisch
Erhebungstechnik:
Text und Dokumentenauswahl, Experteninterviews
Analysetechnik:
Inhaltsanalyse
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Ziel und Aufbau der Arbeit
Ziel der zu verfassenden Diplomarbeit war es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten
zwischen der Österreichischen Miliz und der National Guard der Vereinigten Staaten
aufzuzeigen. Bei der Bearbeitung des Themas wurden unter anderem die historische
und terminologische Entwicklung der Miliz und der National Guard, das
Aufgabenspektrum
und
das
Befehlsbebungsrecht
in
der
National
Guard
herausgearbeitet. Das Schwergewicht dieser Arbeit liegt im Bereich Rekrutierung, da
aktuelle Ereignisse sowohl in Österreich als auch in den USA die Personalgewinnung in
ein neues Licht rücken.
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Hypothese
Die Hypothese für die Diplomarbeit lautet wie folgt: Beim Vergleich der
Rekrutierungsmaßnahmen zwischen dem Österreichischen Bundesheer und der National
Guard ergibt sich in der Zeit der Bundesheerreform, die wesentliche Änderungen unter
anderem im Bereich Personalmarketing vorsieht, eine mögliche Anwendung für das
Bundesheer zur erfolgreichen Personalgewinnung.
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Art der Datenerhebung und Auswertung
Zur Erstellung der Diplomarbeit wurden unterschiedliche Quellen genützt. Durch die
Verwendung von Büchern, militärischen Fachzeitschriften, Zeitungen, Lexika,
Gesetzestexten, Internetrecherchen und Interviews wurde das zugrunde liegende Thema
von möglichst vielen Bereichen aus bearbeitet.
Die gewonnenen Erfahrungen und Schlussfolgerungen über die National Guard
resultieren hauptsächlich aus Gesprächen mit Mitgliedern der National Guard, die
während eines Aufenthalts bei der Army und Air National Guard in Portland, Oregon,
im Februar 2006 geführt worden sind und aus zur Verfügung gestellten Unterlagen.
Weiters dienten auch Recherchen in damit zusammenhängender Literatur und
Recherchen im Internet zur Informationsgewinnung.
Die literarische Grundlage für das Kapitel „Die Österreichische Miliz“ setzt sich
hauptsächlich aus Lexika und militärischen Fachzeitschriften zusammen. Zu erwähnen
ist hier die „Österreichische Militärische Zeitung“.
Für die Erarbeitung der Thematik „U.S. National Guard“ wird in erster Linie
englischsprachige Literatur verwendet, da keine Bücher in deutscher Sprache vorhanden
sind. Als Hauptliteratur dient das Buch: Civilian in Peace, Soldier in War. The Army
National Guard, 1636-2000, von Michael D. Doubler.
Der Abschnitt „Rekrutierung im Österreichischen Bundesheer“ basiert neben Erlässen
für das Österreichische Bundesheer und Gesetzestexten in erster Linie auf Interviews
mit den Verantwortlichen der jeweiligen Bereiche und aus Erfahrungen, die dem
Verfasser
während
des
Praxissemesters
in
der
Marketing
Abteilung
des
Bundesministeriums für Landesverteidigung zuteil wurden.
Das Kapitel „Rekrutierung bei der Army und Air National Guard“ stützt sich auf
Interviews, die dazu dienen, Informationen aus erster Hand zu bekommen, um nicht
Gefahr zu laufen falsche Darstellungen aus Zeitungen zu übernehmen.
Die gewonnenen Informationen über die Army und Air National werden mit Ende
Februar 2006 abgeschlossen und die Zahlen und Fakten Österreich betreffend Ende
April.
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Verifikation oder Falsifikation der Hypothese
Die Hypothese für die Diplomarbeit konnte, wie nachfolgend erläutert, in vollem
Umfang bestätigt werden.
Die Umstellung auf eine All- Volunteer Force in den Vereinigten Staaten brachte
anfangs große Probleme mit sich: Disziplinäre Verstöße waren die Tagesordnung, die
Moral der Truppe sank, Ausbildungsziele konnten nicht erreicht werden, das Ansehen
der Armee in der Öffentlichkeit nahm stark ab und Rekrutierungsziele konnten nur
schwer erreicht werden. Weiters meldeten sich hauptsächlich Bürger aus der unteren
sozialen Schicht, die nicht gerade über ein hohes Bildungsniveau verfügten und durch
den Eintritt in die Armee den Armutsverhältnissen zu entfliehen versuchten.
Dieser Zwangslage, in der sich die Armee befand, musste so schnell wie möglich ein
Ende gesetzt werden. Mit Zustimmung des Kongresses wurden der Armee zusätzliche
budgetäre
Mittel
zur
Verfügung
gestellt,
die
hauptsächlich
für
Rekrutierungsmaßnahmen verwendet wurden. Nicht nur Werbemaßnahmen konnten
dadurch verbessert werden, sondern man begann vor allem damit, soziale Programme
wie Freizeitangebote und Familienfürsorge für Militärpersonen aufzubauen und das
Besoldungsschema zu verbessern. Oberstes Ziel all dieser Maßnahmen war jedoch,
qualitativ hochwertiges Personal zu rekrutieren und nicht durch die Herabsetzung der
Eignungsanforderungen Soldaten zu gewinnen.
Das Beispiel der Vereinigten Staaten zeigt, dass Personalgewinnungsmaßnahmen nur
dann von Erfolg gekrönt sind, wenn folgende Kriterien erfüllt werden:
•
Personal mit Qualität ist das Ziel und nicht Rekrutierung nach Quantität
•
den Motivationshorizont der Jugend kennen und beachten
•
die Gründe für den Eintritt in die Armee sind von Person zu Person
unterschiedlich; es muss daher ein weitreichendes Angebot an beruflichen
Spezialisierungsmöglichkeiten geben
•
Eltern, Lehrer und Erwachsene müssen auf jeden Fall über Möglichkeiten, die
Streitkräfte bieten unterrichtet werden da diese Personen das Leben eines jungen
Menschen am meisten beeinflussen
•
die Veränderungen am Arbeitsmarkt müssen berücksichtigt werden
•
Rekrutierungsstellen müssen über moderne Infrastruktur und speziell für den
Bereich Personalgewinnung geschultes Personal verfügen, um potentiellen
Bewerbern und deren sozialem Umfeld den Beruf des Soldaten überzeugend zu
vermitteln
Durch
Berücksichtigung
ausgezeichneter
Personalgewinnungsmaßnahmen,
die
werbetechnisch, psychologisch und methodisch hervorragend konzipiert sind, konnten
die Schwierigkeiten, die im Zuge der Umstellung auf eine All-Volunteer Force
entstanden waren, erfolgreich beseitigt werden.
Da auch das Österreichische Bundesheer immer mehr in Richtung Freiwilligenarmee
steuert, sind die Erfahrungen der Vereinigten Staaten von großem Nutzen. Beginnt man
bereits zeitgerecht, diese Maßnahmen in der Personalgewinnung zu berücksichtigen,
noch bevor die Umstellung des Wehrsystems erfolgt, können viele Probleme so wie sie
sich anfangs in den Vereinigten Staaten dargestellt haben, verhindert werden. In den
letzten
Jahren
war
durchaus
eine
Neuorientierung
und
Verbesserung
der
Personalgewinnungsmaßnahmen im Österreichischen Bundesheer zu verzeichnen.
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Erklärung/ Erkenntnisse
Aufgrund der intensiven Beschäftigung mit der Geschichte der Österreichischen Miliz
und der Geschichte der National Guard der USA und der ausführlichen
Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit beider Systeme in der Gegenwart wird
festgestellt, dass etliche Maßnahmen, die in der National Guard Platz greifen, auch auf
das Österreichische Bundesheer übertragbar sind. Besonders das Image, das die U.S.
Army genießt, ist für das Österreichische Bundesheer erstrebenswert und mit
entsprechenden Maßnahmen längerfristig sicherlich erreichbar.
Auch Zusammenarbeitsmöglichkeiten im Hinblick auf internationale Einsätze können
sicherlich noch ausführlicher aufeinander abgestimmt und ausgebaut werden, wobei die
Weiterentwicklung der jeweilig speziellen politischen Situation theoretisch und
praktisch überlegt werden kann. Denn auch das Österreichische Bundesheer ist kein
statisches Gebilde, sondern hat sich bereits innerhalb kurzer Zeit rasant geändert. Die
prinzipielle Doktrin des Österreichischen Bundesheeres ist jedenfalls wie bei einem
großen Unternehmen andauernd in einem Transformationsprozess.
10 Resümee
Die Arbeit beginnt mit einer allgemeinen Erklärung und Entwicklung des Begriffs
„Miliz“, wobei in weiterer Folge vor allem die Entwicklung der Miliz in Österreich
beleuchtet wird. Das nächste Kapitel beschreibt die National Guard von ihrer
Entstehung über die Aufgaben, Einsätze bis hin zu Befehlsgebungsrecht. Den Hauptteil
der Arbeit bilden die beiden folgenden Abschnitte. Sie liefern einen Vergleich über die
Rekrutierungsmaßnahmen beim Österreichischen Bundesheer und bei der National
Guard. Wesentlich dabei ist, dass in Österreich diese Maßnahmen erst in Planung sind,
während sie in den USA bereits seit der Umstellung auf eine All- Volunteer Force zum
Tragen kommen. Hier soll daher der Unterschied in der Personalgewinnung zwischen
einer Armee, die auf der Basis der allgemeinen Wehrpflicht gebildet wird, und einer
Armee, die auf ein Freiwilligenheer zurückgeht, verdeutlicht werden. Weiters werden
die Kompetenzen des Österreichischen Bundesheers in Bezug auf Personalmarketing
erläutert.
Im letzten Kapitel werden die anfangs gestellten Fragen zusammengefasst, und es wird
festgestellt, dass etliche Maßnahmen, die in der National Guard Platz greifen, auch auf
das Österreichische Bundesheer übertragbar sind. Die Arbeit wird durch die im Anhang
befindlichen Tabellen und Abbildungen abgerundet.