Naturschutz in Afrika: die Große Grüne Mauer durch die Sahelzone als
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Naturschutz in Afrika: die Große Grüne Mauer durch die Sahelzone als
SCHR NATURWISS VER SCHLESW-HOLST 74 54–71 Kiel XI-2014 FORSCHUNGSBEITRAG Naturschutz in Afrika: die Große Grüne Mauer durch die Sahelzone als Maßnahme gegen Desertifikation Nouhou Ali Karlsruhe Seit Anfang der 1970er Jahren ist die Sahelzone wegen ihrer komplexen Problemkonstellation eine häufig behandelte Thematik in den Umweltwissenschaften. Zu den drängendsten Problemen gehört das Vorrücken der Sahara nach Süden. Diese Wüstenausbreitung oder Desertifikation hat verheerende Folgen für die Humanökologie. Zwar sind inzwischen immer mehr Akteure auf nationaler als auch auf internationaler Ebene in verschiedene Ansätze zur Problemlösung involviert, doch die Ergebnisse sind noch fern von den Erwartungen. Ein Beispiel dafür ist das 2005 von der Gemeinschaft der Sahel-Sahara-Staaten (CEN–SAD) gestartete Projekt zum Bau einer sogenannten Grünmauer von den Küsten Senegals und Mauretaniens über die Sahelzone bis hin zu den Küsten Dschibutis am Roten Meer. Nach mehrjährigem Engagement sind noch viele Fragen offen, zumal ein wissenschaftliches Monitoring kaum erfolgt. Dabei sollte die Desertifikationsbekämpfung aufgrund der inzwischen gewonnenen Erfahrungen neu bewertet werden. Die vorliegende Arbeit basiert auf Feldstudien, durchgeführt in Westafrika zwischen 2005 und 2011. Die Studie untersucht, unter welchen Bedingungen die Grünmauer ökologisch nachhaltig angelegt werden kann. Es wird ausgewertet, welche Baumarten angesichts ihrer Eigenschaften in den unterschiedlichen betroffenen Gebieten gezielt gepflanzt werden sollten. Vegetationsgeographie, Umweltschutz, Baumstreifen EINFÜHRUNG Von den arabischen Emiraten bis hin zu Kapverden ist die Sahara das größte trockene Gebiet der Erde. Als Stein-, Fels- oder Sandwüste dehnt es sich jährlich mehrere Kilometer insbesondere nach Süden aus. Die Ökosysteme dieses Übergangsbereiches, SCHRIFTEN DES der Sahelzone, werden konstant bedroht, es gibt für sie keine Stabilität (Leser 1993; Hammer 2001; Hadjali et al. 2006: Paeth 2010; Baumhauer 2010). Darüber hinaus ist die Sahelzone schwer von den Folgen des globalen Klimawandels betroffen (Ditter 2009), NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS SUBMITTED 08-11-2014 ACCEPTED 21-11-2014 ONLINE 20-12-2014 FÜR SCHLESWIG-HOLSTEIN © 2014 The Author GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE 55 Abbildung 1: Verlauf der Grünmauer über die Sahelzone und die betroffen Länder. Quellen: Initiative GMV; Maplibrary (2012); Bearbeiter: Nouhou Ali. vor allem durch die Verschiebung der Isohyeten, die einen Wandel des Zonobiums und insbesondere einen Rückgang der Baumbestände bewirkt (Ali 2010). Angesichts dieser Bedrohung, die Krings (2002) sowie Ozer et al. (2010) anhand einer Vielzahl von Syndromen darstellen, drängt es nach Lösungsversuchen. Seit den Dürren der 1970er Jahren fokussierten sich die Bemühungen auf begrenzte Naturschutzgebiete und Grünstreifen um die Städte herum (Rouchiche 1999). Anabaum (Acacia albida), Roter Eukalyptus (Eucalyptus camaldulensis), Niembaum (Azadirachta indica), Kaschu (Anacardium occidentale), Gummiarabikumbaum (Acacia senegal) und Mango (Mangifera indica) sind die am häufigsten gepflanzten Arten dieser neuen Waldökosysteme. Futtersträucher- und Bäume bedecken 10 Millionen Hektar, und ein Drittel dieses Bestandes ist in den semi-ariden Regionen gepflanzt (Le Houérou 2006). Allerdings herrscht in der Sahelzone nur ein schwaches, oft sogar unkontrolliertes Umweltmanagement (Ozer 2002). Auch die Vorbildprojekte des CILSS (Comité Inter-Etats de Lutte Contre la Sécheresse au Sahel) zeigen lediglich begrenzte positive Auswirkungen im Laufe der Zeit (vgl. Hammer 2000; Roose 2008). Infolgedessen hatten die CEN-SAD Staaten im Juli 2005 das Projekt Afrikas Große Grüne Mauer gegründet. Statt Baumarten mit begrenzter Bedeutung anzupflanzen wie Kasuarine (Casuarina equisetifolia), Balsam-Wolfsmilch (Euphorbia balsamifera) oder den Niembaum (Azadirachta indica) (vgl. Maydell 1990: 2005 ff.; Rouchiche 1999), wird hierbei integriert über eine Strecke von 7000 km und einer Breite von 15 km eine Kombination von Arten mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Nutzungsmöglichkeiten verwendet. Dieser Baumstreifen wird insgesamt elf Länder durchziehen (Abb.1). Er beginnt an der Mündung des Senegalflusses an der Küste des Atlantiks und zieht sich über die Sahelzone bis hin zu den Küsten Dschibutis am Roten Meer. Auch das Land 56 Kamerun hat Interesse an der Großen Grünmauer: In diesem Staat werden entsprechende Baumstreifen im Süden des Tschadsees geplant. Einige Länder wie Senegal haben inzwischen größere Fortschritte erzielt als beispielsweise Niger. Allein im Niger soll der Baumstreifen über 933 km lang und 15 km breit sein, das heißt etwa 14000 km² Fläche bedecken. Die Umsetzung wird mit den schon existierenden Waldgebieten oder anderen geplanten Anpflanzungsvorhaben verknüpft. Wie Leser (1993), Krings (2002) und Hammer (2008) zeigen, sind bei solchen Projekten stets lokale und staatliche Machtstrukturen, Akteurkonstellationen und wirtschaftliche ALI Interessen als Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Hammer (2008) ergänzt überdies, dass dabei die meist komplexen Wechselwirkungen zwischen Menschen und Natur wenig beachtet werden. Am Anfang hatte das Projekt rein ökologische Zwecke, doch inzwischen ist es immer stärker agrar-forstwirtschaftlich und sozio-ökonomisch orientiert. Anpflanzungspläne und -entscheidungen werden in Top-down-Prozessen durchgesetzt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob ohne eine maßgebliche Partizipation der direkt betroffenen Bevölkerung eine erfolgreiche Bekämpfung der Desertifikation überhaupt möglich ist (Ibrahim 2003). DIE AUSGANGSSITUATION Den aktuellen klima-ökologischen Zustand um die Gebiete des Baumstreifens „Grüne Mauer“ herum verdeutlicht Tabelle 1. Der trockene und warme Wind (Harmattan) bringt häufig Sandstürme und verursacht hohe Verdunstungsraten. Die unregelmäßige zeitliche und räumliche Verteilung der Niederschläge ist der Auslöser für die Mehrzahl der Probleme im Sahel. Die Regenzeit dauert maximal die vier Monate von Juni bis September (Penven et al. 2008; Ali 2009: 11). Die dabei oft heftigen Niederschläge erodieren den Boden, der meist wenig organisches Material und Wasser enthält (Issa et al. 2009). Jüngere Beispiele für dieses Phänomen sind die sintflutartigen Regenfälle des Jahres 2009, die in Ouagadougou und Agadez jeweils große Teile der Stadt überschwemmten. zu beobachten (vgl. Hountondji et al. 2005). In den letzten 15 Jahren starben zahlreiche mächtige Bäume, insbesondere Baobabs (Adansonia digitata) und Kapokbäume (Ceiba pentandra). Sie trocknen wegen der Dürre aus oder werden von den Menschen gefällt. In der Sahel- und Savannenzone Westafrikas wurde vor allem der Baumbestand der Höhenstufe konstant vernichtet. Flächenextensive Subsistenzwirtschaft führte zur ökologischen Belastung (Anhuf 2009) und Destabilisierung der ländlichen Produktionssysteme (Krings 2002). Die Migration nach Südsahel in den Gebieten zwischen den Isohyeten 600-800 mm nahm nach jedem Dürrejahr weiter zu (Ali 2009, 2010; Hountondji et al. 2005; Boutrais 2007; Sörensen 2009; Paeth 2010). Dies führte zu Überweidung, illegaler Abholzung, Waldbränden, Landnutzungskonflikten Seit zwei Jahrzehnten ist eine starke und ähnlichem. Abnahme des Vegetationsbestandes 57 GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE Wind Regen Boden & Morphogenese Vegetation Humanökologie • Harmat tan: • 200 – 700 mm • Profil: 0-2 m: • Dornbüsche • MassenabwandeOktober bis A1 - C a ; B rung in jedem Mai A2-Ca Dürrejahr • unregelmäßige • einjährige Kräuter, Verteilung zeitlich Süßgräser • Monsun: Juni und räumlich • Lithosole, Rego• hoher ökologischer bis Septemsole, Areno - • starke Abnahme Fußabdruck in den G ebi eten ber sole, Fluvisole, • Gewitterstürme der BaumbeSolonchakis, zwischen Isohyestände, vor allem Luvisole ten 600-800mm • Sandstürme • heftiger Regen in der obersten zwischen NoHöhenstufe vember und • regelmäßige Dürre • Auslaugung, Februar, Juni Versalzung und Juli • Krustenbildung Tabelle 1: Besondere öko-klimatische Merkmale der umliegenden Gebiete der Grünmauer. Abbildung 2: Wichtige Indikatoren der Desertifikation in der Sahelzone. A: Niamey (Niger), B: Tillabéry (Niger), C: Kayes (Mali), D: Gao (Mali). 58 ALI Abbildung 3: Fragile Ökosysteme und Landschaften am Rand der Sahara: Kayes (Mali, links) und Tahoua (Niger, rechts). Sandstürme sowie extreme hydrologische und morphodynamische Prozesse sind in der Sahelzone ebenso häufige wie – im Hinblick auf drohende Desertifikationen – alarmierende Klimaereignisse. Die daraus resultierenden Erosionsschäden sind die wichtigsten Indikatoren der Landdegradierung (Abb. 2; Ibrahim 2003; Kiepe et al. 2001; Mulders et al. 2001; Pagliai 2008). Ähnliche Prozesse finden von Mauretanien bis nach Kenia statt (Mäckel 2000). Laut Roose (2008) fällt der Niederschlag in den Tropen zwischen zehn- bis hundertmal stärker als in Gebieten mit gemäßigten Klima. Die Wassererosion ist meist in den Monsunmonaten durch mesoskalige konvektive Systeme (MCSs) verursacht (Paeth 2010). Gleichzeitig sind die bestehenden Landschaften sensibel gegenüber Dürre (Abb. 3). Bombacaceae (Baobab und Kapokbaum) leiden wegen ihrer flachen Wurzelsysteme besonders unter Bodenverarmung infolge der mit Starkregenereignissen verbundenen Erosion. Nach jedem Dürrejahr sterben sie in großer Zahl, weil ihre Wurzeln den tief gesunkenen Grundwasserspiegel nicht mehr erreichen können. Die kurzen aber kräftigen Gewitter, die mehr Abfluss als Infiltration verursachen, wirken zusätzlich negativ. Abbildung 3 zeigt die Landschaft im Vorfeld der Sand- und Steinwüste der Sahara. In den gezeigten Gebieten wird der Boden konstant degradiert, die abgebildeten Bäume werden nach und nach absterben. Ähnliche Prozesse haben das Massensterben der Combretaceae in der Sahelzone beschleunigt, und weitere Baumarten sind akut vom Aussterben bedroht. Dazu zählen insbesondere Roter Kapok (Bombax costatum), Marula (Sclerocarya birrea) und der Afrikanische Mahagonibaum (Khaya senegalensis) (Breman & Kessler 1995: 22ff; Wezel 2005; Teka et al. 2007). Hauptgründe sind in diesen Fällen Austrocknung, Abholzung und auch unkontrollierte Überweidung (Maranz 2009). Vor allem die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) eignet sich als Indikator für Überweidung (Arbonnier 2002: 190). Der illegale Verkauf von Holzprodukten (Brennholz, Kohle, Baumkunstmaterial) und die Verwendung von Baumschnitt als ergänzendes 59 GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE Abbildung 4: Links: illegaler Holztransport nach Niamey (Niger, links). Rechts: Ausmaß der Überweidung im Norden Fada N’Gourma im Juli (Burkina Faso, rechts). Futter für Vieh sind in der Sahelzone alltäglich (Ali 2010). Der Druck auf die Ressourcen steigt ständig, weil die Desertifikation die ländlichen Bewohner in eine tiefe Armut stürzt. Zudem vergrößern sich die Viehbestände weiter, und das jährliche Bevölkerungswachstum liegt in allen betroffenen Staaten über 3%. Die Folgen von Abholzung und Überweidung sind unübersehbar und besonders in der Trockenzeit von November bis Anfang Juli gravierend, da in dieser Zeit immer wenig Gras als Viehweide zur Verfügung steht. Holz von Combretum glutinosum, einem Langfäden-Baum, wird in großen Mengen in die Städte transportiert, und Äste der Kinkéliba (Combretum micranthum) aus derselben Verwandtschaft schneiden Hirten als Ergänzungsfutter für ihre Tiere (Abb. 4). Die Abholzung dieser Combretaceae führt zu ihrem schrittweisen Rückgang und letztlich zur Vernichtung des charakteristischen Tigerbusch zwischen Niamey und Fada N’Gourma. DIE FOKUSBÄUME IM PROJEKT GROSE GRÜNE MAUER Die an der Grünmauer beteiligten Staa- • bereits existierende Baumarten, je ten verfolgen damit konkrete Ziele. Dies nach Region; sind der nachhaltige Schutz der naturräumlichen Ressourcen (Vegetation, • Resilienz gegenüber den herrschenBoden, Wasser), die Schaffung von Proden klima-ökologischen Bedingunfit durch sozio-ökonomischen Aktivitägen; ten und die Verwirklichung der grundlegenden Infrastrukturen. Die Kriterien • im nördlichen Teil des Baumstreifür die Auswahl der zu fördernden Baufens soll die ökologische Plastizimarten sind wie folgt festgelegt: tät der Bäume bis 100 mm jährliche 60 ALI Abbildung 5: Links: Massenbeteiligung bei einer Bepflanzung in einem degradierten Plateau (Say, Niger). Rechts: Bestände von Balsam-Wolfsmilch (Euphorbia balsamifera) in Nordwesten Kayes. Niederschlagsmenge reichen; Akpo 2006). Sträucher und Bäume haben eine große Bedeutung im Kampf • wirtschaftlicher Nutzen für die Men- gegen Winderosion und Desertifikation schen entlang des Baumstreifens; (Abb.7; Le Houérou 2006). Die Bauern wissen, dass die Präsenz von Ar• Förderung weitverbreiteter Arten. ten wie Anabaum (Acacia albida) oder Kaschu (Anacardium occidentale) auf In Anlehnung an diese Kriterien kon- ihren Äckern erhöhte Nährstoffzufuhr zentriert sich jeder Staat auf bestimmte und damit höhere Erträge bringt. Baumarten (Tabelle 2). Eritrea und Nigeria fokussieren sich auf elf bzw. Diese ökologischen Maßnahmen bilzwölf, Niger auf 32 Baumarten. Bal- den die Grundlage für das Konzept der sambäume (Commiphora africana) und Großen Grünen Mauer. Hinzu kommt die Chinesische Kordie (Cordia gharaf die Vergrößerung von bestehenden – ihr Name ist irreführend, denn die Art Schutzwäldern aus Anabaum und anist in Afrika und Asien weitverbreitet) deren Baumarten wie in der Region werden in allen Ländern gezielt ge- Maradi (Niger) (Mahamane et al. 2007) pflanzt, Senegal-Tamarisken (Tama- und in den Kapverden (Olehowski & rix senegalensis), Ziziphus nummula- Haspel 2009). ria, Rhus oxyacantha und der Zottige Rosinenstrauch (Grewia villosa) nur in Die Finanzierung des Projekts wird einzelnen. Abbildung 5 und 6 zeigen zum großen Teil von der BAD (Banque die Mobilisation der Bevölkerung bei Africaine de Developpement, dt.: Afrider Bepflanzung sowie Beispiele von kanische Bank für Entwicklung) überBaumarten, die die herrschenden öko- nommen. Experten von jeweiligen Milogischen Bedingungen gut aushalten. nisterien treffen sich regelmäßig, um über den Stand des Großprojektes und In den semi-ariden Zonen beeinflussen auftretende Probleme zu diskutieren. die Bäume die Phänologie und die Qua- Auf nationaler und lokaler Ebene kolität der Pflanzenvegetation (Grouzis & operieren die zentralen Verwaltungen GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE 61 Abbildung 6: Links: Akazien und Wüstendatteln in Niamiga (Kayes, Mali). Rechts: Meerrettichbaum (Moringa oleifera) in Torodi (Niger). und Kommunen. Allein im Niger zum Beispiel sind 34 Kommunen betroffen. Die Sahelländer sind generell sehr ländlich geprägt, und über 80% der Bevölkerung sind Ackerbauern und Hirten. Um den Umweltschutz nachhaltig zu gestalten, sollen die Wünsche dieser Völker berücksichtigt werden. Das Komitee der Großen Grünmauer hat deshalb Baumarten mit sowohl ökologischer als auch agrar-ökonomischer Funktion in das Aufpflanzungskonzept integriert (vgl. Tabelle 2 und 3). Acacien, Tiliaceae, Capparidaceae, Burseraceae werden besonders aus ökonomischen Gründen gepflanzt, gezielt ausgesucht je nach Land. In Sudan, Dschibuti, Senegal, Mali und Niger haben Baumarten, die Gummiarabikum liefern, große Bedeutung. Die Tabelle 3 zeigt die Liste der wesentlichen Bäume der Grünmauer und deren Eigenschaften in der traditionellen und modernen Medizin, der Ernährung für Menschen und Vieh, der Energiegewinnung, bei ihrem Verkauf, in der Kunst oder hinsichtlich ihrer ökologischen Plastizität. Dabei wird deutlich, dass die sämtliche Arten in der traditionellen Medizin nützlich oder sogar sehr nützlich sind. Bestandteile von Bäumen (Wurzel, Rinde, Stamm, Ast, Blätter, Schote, Frucht, Saft, Blüte) werden bei den indigenen Bevölkerungen therapeutisch oder prophylaktisch verwendet (Ali 2010). Bei den Nahrungs- oder Futtermittelbäumen stehen Capparidaceae (Boscia und Maerua), Tiliaceae (Grewia) und Rhamnaceae (Ziziphus) im Vordergrund. Für Ziegen und Kamele zum Beispiel liefert die Schwarzdorn-Akazie (Acacia mellifera) gutes Futter (Maydell 1990: 109). Die gesamte Sahelzone und insbesondere ihr Abschnitt im Sudan sind für die Produktion von Gummiarabikum bekannt. Acacia senegal liefert Gummi von höchster Qualität (Arbonnier 2002: 375; Maydell 1990: 126). Deshalb ist der Gummiarabikumbaum im Projekt Grünmauer vielerorts privilegiert. Der Verkauf von Baumprodukten für medizinisch-energetische oder für Kunstzwecke bringt überdies finanziellen Gewinn für die Menschen in dieser Region. Für den Bau der Großen Grünen Mauer sind die Eigenschaften der Bäume im Zusammenhang mit dem Umweltschutz hochgradig bedeutsam. Wie Pagliai 62 Baumtypen ALI Senegal Mali Burkina Faso Niger Nigeria Tschad Acacia ehrenbergiana 0 0 0 + 0 + Acacia hebecladoides 0 0 0 0 + + Acacia laeta 0 + + + + + Acacia mellifera 0 0 0 0 + + Acacia nilotica + + 0 + + 0 Acacia radiana + + 0 + 0 + Acacia senegal + + 0 + + + Acacia seyal + + + + + 0 Balanites aegyptiaca + + + + + + Boscia angustifolia + + + + + + Boscia salicifolia 0 0 0 + 0 + Boscia senegalensis + + + + 0 + Cadaba farinosa + + + + 0 + Cadaba glandulosa 0 + + + 0 + Calotropis procera + + + + 0 + Capparis decidua + + + + 0 + Combretum aculeatum + + + + 0 + Commiphora africana + + + + + + Commiphora quadricincta 0 0 0 + + + Cordia gharaf + + + + + + Ficus ingens + + 0 + + + Ficus salicifolia 0 0 0 + 0 + Grewia bicolor + + 0 + 0 0 Grewia flavescens + + 0 + 0 0 Grewia tenax + + 0 + 0 0 Grewia villosa 0 0 0 + 0 0 Leptadenia pyrotechnica + + + + 0 + Maerua aethiopica 0 0 0 + 0 + Maerua angolensis + + 0 0 0 0 Maerua crassifolia + + 0 0 0 0 Maerua oblongiflora 0 0 0 + 0 + Rhus oxyacantha 0 0 0 + 0 0 Salvadora persica + + 0 + 0 + Tamarix aphylla 0 0 0 0 0 0 Tamarix senegalensis 0 0 0 + 0 0 Ziziphus mauritiana + + + + 0 + Ziziphus nummularia 0 + 0 0 0 0 63 GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE Baumtypen Sudan Eritrea Dschibuti Acacia ehrenbergiana + 0 0 Acacia hebecladoides 0 0 0 Acacia laeta + + + Acacia mellifera + + + Acacia nilotica + 0 + Acacia radiana + + + Acacia senegal + + + Acacia seyal + 0 + Balanites aegyptiaca + 0 + Boscia angustifolia + 0 + Boscia salicifolia + + + Boscia senegalensis + 0 0 Cadaba farinosa + 0 0 Cadaba glandulosa + 0 0 Calotropis procera + 0 0 Capparis decidua + 0 + Combretum aculeatum + + + Commiphora africana + + + Commiphora quadricincta + + + Cordia gharaf + + + Ficus ingens 0 0 0 Ficus salicifolia + + + Grewia bicolor 0 0 0 Grewia flavescens 0 0 0 Grewia tenax + 0 0 Grewia villosa 0 0 0 Leptadenia pyrotechnica + 0 0 Maerua aethiopica + 0 + Maerua angolensis + + + Maerua crassifolia + 0 + Maerua oblongiflora + 0 0 Rhus oxyacantha 0 0 0 Salvadora persica 0 0 0 Tamarix aphylla + 0 + Tamarix senegalensis 0 0 0 Ziziphus mauritiana 0 0 0 Ziziphus nummularia 0 0 0 Tabelle 2: Fokusbäume in den einzelnen Staaten, die die Grünmauer durchzieht. Fokusbaum: 0 = nein, + = ja. Für Mauretanien und Äthiopien liegen keine Angaben vor. 64 ALI Abbildung 7: Links: Kaschubaum, Anabaum und Doumpalme in einem Hirsefeld. Rechts: Prosopis juliflora und Niembaum schützen einen Garten gegen Winderosion. (2008) ausführt, sind Bodenschutz und die Verminderung von negativen Auswirkungen durch Subsistenzwirtschaft sehr wichtig für einen nachhaltigen Umweltschutz. Ökologische Plastizität bedeutet in diesem Zusammenhang die Abwehrfähigkeit der Bäume gegenüber der Desertifikation. SCHLUSSFOLGERUNG Die tatsächlich im Fokus der am Projekt Große Grünmauer beteiligten Staaten stehenden Baumarten entsprechen nur noch wenig dem ursprünglich definierten Ziel. Eigentlich sollten die Bäume gegen das Vorrücken der Wüsten angepflanzt werden (++ in Tab. 3 hinsichtlich der ökologischen Plastizität), die wichtigsten ökologischen Ziele waren Minderung der Winderosion, Fixierung der Böden und Sanddünen, Bodenverbesserung wie die Erbringung von Streuschütten oder Stickstofffixierung. Aber Vegetationstypen, die solche Funktionen erfüllen, finden sich kaum auf der Vorbildliste des Grünmauer Projekts. Gummi-Akazien (Acacia nilotica), Schirmakazien (Acacia raddiana), Gummiarabikumbäume (Acacia senegal), Wüstendatteln (Balanites aegyptiaca) und Oscher oder Fettblattbaum (Calotropis procera) gelten als resistenter gegenüber der Desertifikation: Akazien können in Klimaten mit unter 100 mm Niederschlagmenge pro Jahr sehr geeignet gegen Desertifikation sein. Die Seyal-Akazie (Acacia seyal) wird oft zur Fixierung von Böden in Niederungen gepflanzt. Die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) hat eine weite ökologische Amplitude von 100 mm bis 1000 mm Niederschlagsmenge und kann in vielen Bodenarten oder in verschiedenen Höhenlagen gepflanzt werden. Acacia hebecladoides hält schwere Tonböden fest (Arbonier 2002: 364). Als wenig effizient gegenüber vorrückenden Sandwüsten gelten Acacia ehrenbergiana, Acacia laeta, Acacia mellifera, Acacia seyal, Ficus ingens, Maerua aethiopica, Maerua oblongiflora und Rhus oxyacantha. Die ökologische Resistenz an Standorten, an denen die aufgelisteten Bäume aktuell angepflanzt und verbreitet sind, wird in den folgenden Abschnitten diskutiert ► Tabelle 3: Fokusbäume der Grünmauer und deren agrar-ökonomische Eigenschaften. Bedeutung: ++ = sehr groß, + = groß, 0 = gering, - = sehr gering. 65 GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE Baumarten Medizin Nahrung/ Futter Brennstoff Verkauf Kunst Ökologische Plastizität Acacia ehrenbergiana + + 0 0 0 0 Acacia hebecladoides + 0 0 0 + - Acacia laeta + + + 0 + 0 Acacia mellifera + + + + + 0 Acacia nilotica ++ ++ + ++ ++ ++ Acacia radiana ++ + ++ + + ++ Acacia senegal ++ + + ++ ++ ++ Acacia seyal ++ + 0 0 - 0 Balanites aegyptiaca ++ ++ + ++ + ++ Boscia angustifolia ++ ++ 0 - - + Boscia salicifolia + ++ 0 - - + Boscia senegalensis ++ ++ - 0 - + Cadaba farinosa ++ + - 0 - - Cadaba glandulosa + + - - - - Calotropis procera + - + + ++ ++ Capparis decidua + ++ - 0 + - Combretum aculeatum ++ + 0 - 0 - Commiphora africana ++ ++ + 0 + - Commiphora quadricincta ++ 0 0 ++ + - Cordia gharaf ++ ++ + + ++ - Ficus ingens + ++ 0 + ++ 0 Ficus salicifolia + + 0 0 + - Grewia bicolor ++ ++ + + + - Grewia flavescens ++ + + + + - Grewia tenax ++ ++ + + + - Grewia villosa + ++ 0 + + - Leptadenia pyrotechnica + ++ 0 + + + Maerua aethiopica + + 0 0 + 0 Maerua angolensis ++ ++ 0 + + - Maerua crassifolia ++ ++ - ++ + + Maerua oblongiflora + + 0 0 0 0 Rhus oxyacantha + + 0 0 0 0 Salvadora persica ++ ++ + ++ + + Tamarix aphylla + + 0 + + + Tamarix senegalensis ++ + + + 0 + Ziziphus mauritiana ++ ++ + ++ + + Ziziphus nummularia ++ ++ + + + + 66 ALI DISKUSSION Die Prozesse der Desertifikation in der Sahelzone sind durch Wasserund Winderosion sowie durch die flächendeckende Abnahme der Vegetation geprägt (Penven 2008; Slingerland & Kiema 2001). Dazu kommen die menschlichen Einflüsse der ländlichen Ackerbauern, Hirten und Nomaden, die wegen der vorherrschenden Subsistenzwirtschaft direkten Zugriff auf die naturräumlichen Ressourcen ausüben (Hayashi et al. 2008; Ali 2010). Die Große Grünmauer ist ein Fortschritt im Vergleich gegenüber den üblichen Kämpfen gegen die Desertifikation, aber wo soll welche Baumarten gepflanzt werden, damit sie in guten Bedingungen gedeiht, geschützt werden kann und nachhaltig profitabel wird? Bereits Hammer (2001) stellte die Frage, wie eine Desertifikationsbekämpfung Erfolg haben kann. Es ist wichtig, sowohl aus den erfolgreichen wie den fehlgeschlagenen Projekten zu lernen. Betrachtet man die landesspezifischen Baumarten, so stehen die Vorteile für ökologische oder sozio-ökonomische Interessen im Vordergrund. Aber wie effizient ist zum Beispiel die Leistung der nicht immergrünen Arten wie Gummiarabikumbaum (Acacia senegal) gegenüber der Winderosion? Die Vorteile dieser Baumart sind ganz eindeutig ökonomischer Natur – wegen der Lieferung von Gummiarabikum. Ähnliches gilt auch für die Tiliaceae (Grewia bicolor, Grewia flavescens), die Burseraceae (Commiphora africana, Commiphora quadricincta) sowie die Capparidaceae (Cadaba farinosa, Cadaba glandulosa). Zukünftig sollte bei der Desertifikationsbekämpfung die ökologische und biologische Interaktion viel mehr beachtet werden. Baumarten wie Akazien sind in vielen Gebieten vor der Wüste geeignet wegen ihrer Verwurzelungssysteme über verschiedener Bodenschichten, ihrer Fähigkeit, Tiefgrundwasser zu erreichen und des Vermögens, die Evaporation-Transpiration zu reduzieren (vgl. Le Houérou 2006). Dies gilt auch für Arten wie Prosopis juliflora und Euphorbia balsamifera, die sich schnell auch unter schwierigen Bedingungen verästeln (Ci & Yang 2010: 363ff). Im Kampf gegen die Desertifikation ist es wichtig, die Ausbreitung solcher invasiven Vegetation oder Vegetation simultannée zu berücksichtigen (Abbildung 8). Wissenschaftler wie Ozer et. al (2010) haben über das Phänomen der Vegetation simultannée berichtet. Sie betonen auch das Potential der Möglichkeit, Restbestände diese Bäume in abgelegenen Gebieten in der Sahara zu schützen. Mit Zaïsystem oder micro catchment kann das Stürzwasser während der Regenzeit sehr nützlich für die Vegetation sein (Issa et al. 2009; Roose 2008). Zu den invasiven Arten gehört auch der südamerikanische Prosopis juliflora, der wegen seiner vielfältigen Fähigkeiten (immergrün, Verwurzelungssystem) gut gegen Winderosion wirkt. Überdies ist in den Isohyeten 600-900 mm der gesamten Sahelzone die Verbreitung der Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) zu beachten (vgl. Maranz 2009; Penven et al. 2008). Auch diese Baumart sollte gebietsweise unterstützt werden. Außer den ökologischen und biologischen Interaktionen, sind die ökonomischen Interaktionen und die Mentalität GRÜNE MAUER DURCH DIE SAHELZONE 67 Abbildung 8: Invasive Vegetation von Oscher und Leptadenia pyrotechnica am Rande der Sahara im Umfeld von Agadez und Gao. der ländlichen Bewohnern – Bauern und Hirten – von entscheidender Bedeutung für ein dauerhaftes Gelingen des Großen Grünmauer-Projektes (vgl. Grouzis & Akpo 2006; Ali 2009: 59ff.). Die Integration des ökonomischen Interesses der Bevölkerung ist vor allem mit Blick auf die dort herrschende extreme Armut geboten (Binot, Castel & Caron 2006). Raison (1988) sowie Grouzis & Akpo (2006) schlugen deshalb bereits vor, die schon gut in das agro-pastorale System integrierten Arten Anabaum (Acacia albida), Schirmakazie (Acacia radiana), Vitellaria paradoxa, Parkia biglobosa, Cordyla pinnata gezielt zu fördern. Ozer (2002) sowie Arbonnier (2002: 485f.) forderten in diesem Zusammenhang einen großen nationalen Einsatz, wobei aber sowohl die Staaten als auch die ländliche Bevölkerung mehr an externer Hilfe denken (Ali 2004: 69). In jedem Fall sind Bäume, die für viele Zwecke benutzt werden, sehr wichtig. Wie Slingerland & Wiersum (2001) argumentierten, haben Niembaum (Azadirachta indica) und Roter Eukalyptus (Eucalyptus camaldulensis) ökologische und sozio-ökonomische Bedeutung im ländlichen Sahel. Slingerland & Kiema (2001) ergänzen, dass diese Baumarten den Boden fixieren, Schutz gegen Winderosion bieten und überdies oft in der traditionellen Medizin verwendet werden. Auch invasive Pflanzenarten haben große Bedeutungen für die Sahelbewohner. Oscher (Calotropis procera) wird insbesondere von Nomaden und Dorfbewohnern der Sahara als Baumaterial (Hütten oder Dach) verwendet, Leptadenia pyrotechnica ist bekannt in der Zahnpflege. Als Futterbäume und -pflanzen für das Vieh ist Echinochloa stagnina am Ufer der temporären Tümpel und Seen wie dem Lac Magui in Mali und dem Abalak in Niger zu unterstützen. Da das Projekt der „Green Belt Movement“ mit Nobelpreisträgerin Wangari Maathais großräumig ist, sind Schulungen im Bereich nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft für die ländlichen Bewohner willkommen (vgl. Wenz 2010). Die Berücksichtigung des Know-how der indigenen Bevölkerung (Le Drezen & Ballouche 2009; Oyama & Mammam 2010) sowie eine Zusammenarbeit 68 ALI mit den sozialen Strukturen durch Unterstützungen in der Form von Cash for Work oder Food for Work sind die richtigen Methoden zur Mobilisierung und Beteiligung ganzer Dörfer (siehe Abb. 5, links). Ergänzende Studien über pedologische und geomorphologische Aspekte wie Bodentypen und ihre Veränderungen oder über die Entfernung der Baumstreifen von den Dörfern oder Siedlungen sind notwendig. Da die Dürre eines der häufigsten Probleme der Sahelzone ist (Stroosnijder & Slegers 2008), sind tiefgehende Studien zur Bewässerung der gepflanzten Bäumen während der ersten Monate bzw. Jahre notwendig. Auch die Lebenszeit eines Baumes und seine ökologischen Wirkungen auf die Umgebung sollten detaillierter analysiert werden. Die Desertifikationsbekämpfung durch die Große Grüne Mauer verlangt großen und langfristigen Einsatz. Die Sahara besteht aus hunderten abgetrockneten Flusstälern, Stein- und Sandwüsten (Ozer 2002), doch Grünstreifen am südlichen und westlichen Ufer der großen Sandwüsten (vgl. Stroosnijder & Slegers 2008) können die Winderosion nachweislich stark reduzieren. Doch rasch sind nun weitergehende wissenschaftliche Studien über die Wassermenge in verschiedenen Gebieten nahe der Grünmauer notwendig, da nur Areale mit Grundwasserverfügbarkeit zur Desertifikationsbekämpfung geeignet sind. Nur so kann verhindert werden, dass dieses großartige Projekt nicht als eine Art Ingenieurskunst hinter sozio-ökonomischen und politischen Interessen verborgen wird. Herrn Prof. Dr. rer. nat. Joachim Vogt (KIT), die Herren Kone (Umweltministerium Mali) und Abu Zeid (Umweltministerium Niger) danke ich herzlich für die Unterstützung während der Feldarbeit. Ich möchte meine Dankbarkeit gegenüber dem KIT und des Landes Baden Württemberg aussprechen für die finanzielle Unterstützung. LITERATUR Ali, N. (2004): Impact des réalisations de l’ONG ABC Ecologie dans le terroir d’Iboye (canton de Torodi) : contribution a l’analyse du développement rural. Université Abdou Moumouni, Faculté des Lettres et Sciences Humaines, Département de Géographie : Diplôme de Maîtrise, Niamey. Ali, N. (2009): Analyse von Landnutzungskonflikten im Südwesten Nigers am Beispiel der Kommune Torodi. 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More and more Actors are trying to cure the problems. Though different initiatives at both national and international level are developed still the results are far from expectations. One example is the 2005 project of the Community of Sahel-Saharan States (CEN-SAD), which aims the construction of a Green Wall from the shores of Senegal and Mauritania over the Sahel to the coast of Djibouti on the Read Sea. After several years of engagement yet many questions are still unanswered. Scientific reports on this massive Green Wall of Africa are few. The fight against the desertification must be new considered. This Article work is based on field studies conducted in West Africa between 2005 and 2011. The study examines the conditions under which the Green Wall can be useful and ecologically sustainable. It explores what types of trees to be planted in view of its properties in the affected areas. Nouhou Ali ([email protected]) Institut für Regionalwissenschaft/Raumplanung Fakultät für Bau-, Ingenieur-, Geo-, Umweltwissenschaften Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Kaiserstraße 12, Gebäude 10.50, 3. OG 76131 Karlsruhe