Flyer Europahain - Hessen

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Flyer Europahain - Hessen
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Dear visitor!
the site presented to you here right on the edge of Lake Eder is
named European Grove. It was opened to the public by the Vöhl
Forestry Office in 2000.
Besucherverkehrs, der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit ein
hoher Stellenwert zu.
A variety of tree species is arranged in small groups along a circuit, each group representing a member state of the European
Union. The trees are to symbolize the process of the European
unification and to give a glimpse of forest and woodland trees in
Europe as well.
Anfahrt zum Europahain
To those who might miss some Mediterranean tree species like
olive tree, fig tree or maritime pine we’d like to explain that we
put emphasis on species which are in a way adapted to the
temperate climate of our geographic latitude. Intending to likewise represent the south of Europe, we were therefore forced
to pick trees of the mountainous regions in the Mediterranean.
Enjoy a little circuit through the grove and have a rest with a
beautiful view on the lake and Waldeck Castle from the pavilion
on top or the benches in the very centre.
Europahain
Bäume und Sträucher der Regionen Europas
Der Europahain am Nordufer des Edersees ist an der Zufahrtsstraße
zur Halbinsel Scheid gelegen, die man vom Waldecker Stadtteil
Nieder-Werbe aus anfährt.
Korbach
A 44
Sachsenhausen
Vöhl
Herzhausen
Basdorf
Nieder-Werbe
Waldeck
Asel
Edertal
The Vöhl Forestry Office
Edersee
A 49
Scheid
Forstamt Vöhl / Edersee
Frankenberg
Das Forstamt Vöhl bewirtschaftet seit 1. Januar 2005 rund
20.000 ha Wald. Den bedeutendsten Anteil nehmen dabei die
Wälder der Städte und Gemeinden und der Waldeckischen
Domanialverwaltung ein, ein Sondervermögen, das im Jahre
1928 beim Beitritt des Freistaates Waldeck nach Preußen
geschaffen wurde. Auch Staats- und Privatwälder werden
durch das Forstamt betreut. Das Forstamt, im historischen Ortskern der Gemeinde Vöhl gelegen, beschäftigt ca. 50 Mitarbeiter, von denen elf Revierförster und -försterinnen sind, die Verantwortung für jeweils mehr als 1.800 ha Waldfläche tragen.
Sie steuern den Einsatz der Forstwirte sowie der beauftragten
Holzeinschlags- und Rückeunternehmen. Das Forstamtsbüro
wirkt u. a. bei der Holzvermarktung, Lohnabrechnung, Buchhaltung, Liegenschaftsverwaltung mit. Das nachhaltige jährliche
Rundholzaufkommen beläuft sich auf rund 120.000 Festmeter.
Mit seiner Lage am Edersee im nördlichen Bereich des Naturparkes Kellerwald-Edersee kommt der Berücksichtigung des
Bad
Wildungen
Informationen zum Europahain
Forstamt Vöhl • Schlossstraße 4 • 34516 Vöhl / Edersee
Tel. 05635 88880 • Fax 05635 888840
Internet: www.ForstamtVoehl.de
E-Mail: [email protected]
Konzeption der Anlage und Text: Eberhard Leicht, 34516 Vöhl
Forstamt Vöhl
Gefördert mit Mitteln aus der Zukunftsoffensive des Landes Hessen
und des Naturparks Kellerwald-Edersee.
Naturpark
Kellerwald-Edersee
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Die Geschichte der Europäischen Union
Der Europahain am Edersee
Vielfalt und Gemeinsamkeiten
9. Mai 1950 „Schuman-Erklärung“: Aufrechterhaltung friedlicher
Beziehungen als Grundstein der Europäischen Union. Der 9. Mai
ist heute Europatag.
1951 Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.
1957 Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG) in Rom.
1962 Einführung einer gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
1967 Fusion der Exekutivorgane und Einsetzung eines gemeinsamen Rates und einer Kommission.
1969 Gipfeltreffen in Den Haag: Einigung auf endgültige Agrarregelungen und die Zuweisung eigener Mittel an die EWG.
1973 Beitritt von Dänemark, Irland und des Vereinigten Königreiches.
1978 Erste allgemeine Wahl der 410 Mitglieder des Europa-Parlaments.
1981 Beitritt von Griechenland.
1986 Beitritt von Spanien und Portugal.
1987 Die Türkei beantragt die EWG-Mitgliedschaft. Inkrafttreten
der Einheitlichen Europäischen Akte.
1990 Gründung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung (EBWE). Übereinkommen von Schengen. Malta
und Zypern beantragen die Mitgliedschaft. Vereinigung
Deutschlands.
1992 Vertrag über die Europäische Union in Maastricht.
1995 Beitritt Österreichs, Finnlands und Schwedens.
2002 Einführung des Euro als Zahlungsmittel.
2004 Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien,
Slowenien, Ungarn, Malta und Zypern treten bei.
2007 Beitritt von Bulgarien und Rumänien
2009 Institutionelle Reform der Europäischen Union durch den
Vertrag von Lissabon
Jeder der 25 EU-Mitgliedsstaaten (Stand 1. Mai 2004) wird durch
eine Kombination von drei landestypischen Bäumen vertreten. Die
gesamte Anlage ist zusätzlich mit Straucharten der mitteleuropäischen gemäßigten Klimazone gestaltet. Den Mittelpunkt bildet der
„Europastein“, ein behauener Zechstein mit den 12 kreisförmig angeordneten, fünfstrahligen Sternen aus der offiziellen Europa-Flagge
und der Jahreszahl der Anpflanzung „2000“. Sitzbänke aus heimischem Eichenholz und ein Pavillon laden Sie zum Verweilen ein.
Wälder als Sinnbild der europäischen Einigung
Seit der Erweiterungsrunde vom 1.5.2004 erstreckt sich die
Fläche der Europäischen Union über 35 Breitengrade vom InariSee in Nordfinnland bis zur Südküste Zyperns und über 40 Längengrade von der Westküste Irlands bis nach Karelien. Sie
umfasst die unterschiedlichsten Klimazonen, von der borealen
oder kalt-gemäßigten Zone in Skandinavien und im Baltikum
über das typisch gemäßigt warme Klima Mitteleuropas bis hin
zum stark sommerwarmen Klimabereich des Mittelmeers. Auch
in der Ost-West-Ausdehnung könnten die Verhältnisse nicht
unterschiedlicher sein: Irland zum Beispiel ist durch rein ozeanisches Klima gekennzeichnet, während in Ostpolen Festlandklima mit hohen Temperaturschwankungen im Jahresgang vorherrscht. Schließlich differieren die Existenzbedingungen von
Tieren und Pflanzen und natürlich auch die Ernährungsgrundlagen des Menschen durch Höhenunterschiede von bis zu 4.800 m
zwischen den Meeresküsten und den Französischen Alpen.
The History of the European Union
The process of European integration has manifested itself by a huge
range of important accomplishments of the EU and its institutions.
Bounding strides had to be taken from Robert Schuman's declaration of 1950 to the first enlargement waves in the 70's and the
80's and from the establishment of the Single Market in 1993 to the
introduction of the Euro as a common currency on 1 January 2002.
The opening of enlargement negotiations with the countries of
Eastern and Southeast Europe and the Treaty of Lisbon, which
entered into force in December 2009, make up the for now last
major landmarks of European integration.
Die Anlage ist so konzipiert, dass die vertretenen Länder an kleinen
Fußpfaden angeordnet sind. Am Eingang finden sich die sechs
Unterzeichnerstaaten des Vertrages von Paris 1951 (Gemeinschaft
für Kohle und Stahl), im rückwärtigen Bereich die Beitrittsländer des
Jahres 2004.
Im Hinblick auf die Auswahl der Bäume war zu beachten, dass Vertreter der mediterranen Tieflagen im Bereich des typisch gemäßigten
Klimas Mitteleuropas kaum Entwicklungschancen hätten (z. B. Korkeiche, Ölbaum, Zypresse, Pinie u. a.). Es wurde daher hier auf Baumarten zurückgegriffen, die den montanen und hochmontanen Zonen
Südeuropas entstammen oder dort zumindest vertreten sind (z. B.
Spanische Tanne, Schlangenhautkiefer, u. a.).
Der Europahain wurde im Mai des Jahres 2000 durch das Forstamt
Vöhl und die Stadt Waldeck der Öffentlichkeit übergeben. Um den
Europastein sind drei Ginkgobäume gruppiert, die für den Beginn des
neuen Jahrtausends stehen. Der Ginkgo ist der offizielle Baum des
3. Millenniums. Erste Vertreter dieser Pflanzengruppe tauchten in
unseren Breiten bereits vor 290 Millionen Jahren auf. Heute ist der
Ginkgo nur noch mit einer Art in China vertreten, aber weltweit als
Straßen-, Allee- und Landschaftsgehölz sehr beliebt.
So unterschiedlich wie die Wuchsbedingungen sind auch die
Wälder, die sich nach Ausklingen der letzten Eiszeit entwickelten: Birken, Kiefern und Fichten finden sich in Skandinavien und
im Baltikum, sommergrüne Buchen-, Eichen- sowie EichenHainbuchenwälder charakterisieren das gemäßigt warme mitteleuropäische Klima, während die Hartlaubwälder des Mittelmeergebietes eine besondere Anpassung an sommerliche
Trockenheit und Hitze darstellen: Typisch mediterrane Vertreter
sind die immergrünen Eichen, der Ölbaum, die Pistazie u. a..
Die Klammer oder der gemeinsame Nenner unter den europäischen Baumarten ist jedoch die Buche. Eingebettet in eine Vielzahl von Waldtypen oder selbst den Waldaufbau bestimmend
ist sie in nahezu allen Ländern vertreten: In Südschweden,
Dänemark, dem gesamten Mitteleuropa bis nach Zentralspanien, Italien und Griechenland. Das Herzstück der Rotbuchenwälder ist das Bundesland Hessen. Hier wiederum kommt dem
Naturraum Kellerwald aufgrund seines besonders hohen Anteils
an Buchen und vieler Buchenwälder mit sehr hohem Lebensalter eine herausragende Bedeutung für unseren mitteleuropäischen Charakterbaum zu.