Testbericht Olympus µ-770SW aus "ITM praktiker" Nr. 3 / 2007

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Testbericht Olympus µ-770SW aus "ITM praktiker" Nr. 3 / 2007
www.praktiker.at
63. Jahrgang
ITM
P.b.b. ● Erscheinungsort Wien
PTA-Zulassung: GZ 02Z031497 M
MULTI
Verlagspostamt 1070
Testlabor-, Testredaktion-Bericht-Spezial
ISSN 0032-6755
MEDIA & ELEKTRONIK
BESTENLISTE
Strapazfähige Mini-Taschenkamera
Olympus µ-770SW
Bild: Felix Wessely
Impressum
Über Bestenliste, Nutzungsbedingungen
Bericht von Testlabor, Testredaktion aus:
ITM praktiker – Internationales Technik Magazin, Nr. 3/2007
Die „ITM praktiker Bestenliste“ beinhaltet die jeweils aktuell besten Produkte
nach bestem Wissen und Erkenntnisstand von Redaktion und Testlabor des „ITM
praktiker“. – Nutzungsbedingungen dieses Auszugs aus „ITM praktiker“ (Testbericht über Produkt aus „Bestenliste“): Gestattet sind (1.) die Weitergabe an
dem Versender persönlich bekannte Personen in kompletter, unveränderter digitaler Form und (2.) die Verwendung der kompletten unveränderten Titelseite
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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Felix Wessely, Praktiker Verlag, A-1072 Wien, Apollogasse 22
Tel. +43 (1) 526 46 68, eMail: [email protected], Website: www.praktiker.at
Haftungsausschluss: Die Testberichte wurden sorgfältig erstellt; für Richtigkeit
und Vollständigkeit kann jedoch keine Haftung übernommen werden.
© 2007 Felix Wessely, Wien, Österreich
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TER & DIGITAL IMAGING
Olympus µ-770SW Taschenkamera – wasserdicht und stoßfest
Panzer-Fotokamera für jede Lage,
auch zum Tauchen, fallen lassen
Derzeit wohl dem Ideal einer robusten Freizeitkamera entspricht am
Besten die Olympus µ-770SW. Diese Taschenkamera ist – ohne Zubehör – wasserdicht bis 10 m Tauchtiefe und ist zudem stoßfest. Sie kann
aus einer Höhe von bis zu 1,5 m ohne gröberen Schaden auf den Boden fallen. Zudem ist sie bruchfest bis 100 kg; ein bis 100 kg schwerer
Mensch kann sich also auf einem Bein mit seinem vollen Gewicht
draufstellen. Schön für den Winter ist Frostfestigkeit bis –10° C. Das
bedeutet in der Praxis die Einsatzmöglichkeit in nahezu jeder Umgebung und jeder Gelegenheit unter für eine Kamera normalerweise unmöglichen Bedingungen. Und falls sie vom Kleinsten total mit Schokolade verklebt sein sollte, wäscht man die Kamera einfach im Waschbecken ab. – praktiker hatte die Olympus µ-770SW ausgiebig
getestet und berichtet über diese einzigartige Kamera.
te Kameras – die man gefahrW aslossermitfesder
Brause abwaschen kann –
gibt es von Olympus schon seit vielen Jahren.
Mit diesen kann man im strömenden Regen
fotografieren und das Schlimmste, was dabei
passieren kann, ist, dass ein Bild unscharf ist,
weil während der Aufnahme ein großer Wassertropfen auf der Frontlinse war.
Ein wesentlicher Schritt weiter wird nun mit
der µ-770SW gemacht. Diese ist bis zehn Meter Tauchtiefe wasserdicht. Damit muss man
lediglich aufpassen, dass die Verschlüsse an
der Kamera für Akku und Speicherkarte sowie für die Schnittstelle nicht verschmutzt
sind. Genauso wie bei einem separaten Unterwassergehäuse. Ansonsten wäre es mit der
Dichtigkeit freilich vorbei. Beispielsweise
Sandkörner oder andere Verschmutzungen.
Zudem kann die Kamera aus einer Höhe von
1,5m auf den Boden fallen. Die prak-
Das gründliche Abwaschen der Olympus µ-770SW ist noch
gar nichts: Tauchen
bis 10m Tiefe, fallen
lassen aus bis zu
1,5m Höhe, bis
100kg bruch- und bis
–10°C frostfest – unver wüstlich wie ein
Panzer
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TECH NI SCHE DATEN
Olympus µ-770 SW
Extrem robuste, wasserdichte Taschenkamera mit 25 Motivmodi und u.a. LED-Videoleuchte.
● Bildsensor: 1/2,3”-CCD, 7,4 Mpx (7,1 Mpx eff.)
● Objektiv: F1:3,5–5,0 / 6,7–20,1 mm = 59,3°-21,5° (äquiv. KB: 38–114 mm); Aufnahmebereich:
ab 20 cm (WW) / 30 cm (Tele), Supermacro (nur
WW): 7–50 cm
● Digitalzoom: 5-fach (= insg. 15-fach)
● LCD-Monitor: 2,5 Zoll, 230kpx
● Autofocus: TTL-iESP-Autofokus mit Kontrastvergleichssystem
● Bildprocessor: TruePic TURBO, Rauschunterdrückung, Pixel Mapping
● QuickTime MJPEG, WAV-Audio ohne Zeitlimit, je
15fps: 640 × 480 px, 320 × 240 px,160 × 120 px
● Fotogrößen, JPEG: 3072 × 2304 px, 2560 ×
1920 px, 2304 × 1728 px, 2048 × 1536 px,
1600 × 1200 px, 1280 × 960 px, 1024 × 768 px,
640 × 480 px
● Belichtungsmessung: ESP, Spot-Messung
● Motiv-Programme (25): Porträt, Landschaft, Landschaft mit Porträt, Nacht, Nacht mit Porträt, Sport,
Innenraum, Kerzenlicht, Selbstporträt, Porträt in natürlichem Licht, Sonnenuntergang, Feuerwerk, Museum, Speisen, Vitrine, Dokumente, Auktion, Aufnehmen und Auswählen 1, Aufnehmen und Auswählen
2, Strand & Schnee, Unterwasser-Weitwinkel 1,
UW-Weitwinkel 2, UW-Makro, UW-Snapshot
● Verschlusszeit: 1/1000--1/2s (Nacht bis 4s)
● Verwacklungsschutz durch autom. Nachführung
der ISO-Empfindlichkeit für kurze Verschlusszeiten
● Empfindlichkeit: Automatisch, manuell: ISO 80,
100, 200, 400, 800, 1600
● Weißabgleich: iESP II; Automatik; Fixwerte Wolken, Sonne, Glühlampe, Leuchtstoff 1, 2, 3
● Integrierter Blitz: übliche Modi
● Integrierte LED-Leuchte für Video
● Serienbild: 1,1 fps (bis 8 in Folge), Hochgeschwindigkeit: 3,7 fps (bis 8 in Folge)
● Bildwiedergabe-Modi: Kalender, Album, Index,
Zoom, Diashow, Bilddrehung Videowiedergabe,
schneller Vorlauf, Wiedergabe rückwärts
● Anschlüsse: Kombinierter A/V- und USB-Ausgang
● stoßfest entsprechend freier Fall aus 1,5 m Höhe
● wasserdicht bis 10 m Tauchtiefe
● frostfest bis –10°C
Abmessungen . . . . . . . . . . . . . . 91 × 59 × 20 mm
Gewicht ohne Akku . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 150 g
Preis (Größenordnung) . . . . . . . . . 400 EUR
tiker-Tester hatten das auf einem harten
Parkettboden und anderen harten Böden probiert. Ergebnis war jeweils, dass zwar mitunter der Boden eine kleine Beschädigung hatte,
aber die Kamera nicht einmal einen Kratzer.
Und erst recht keine Delle. Bei Steinboden
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Neu bei Olympus-Kompaktkameras ist ein Menü für Schnellzugriff,
über das die wesentlichsten Foto-Einstellungen vorgenommen werden können. Die Bedienelemente sind besonders robust ausgeführt
entstanden lediglich leichte Kratzer. Das Metallgehäuse ist extrem stabil.
Es ist eine völlig neue Umgangsform mit einem Fotoapparat, wenn dieser so robust ist,
dass man überhaupt nicht mehr darauf aufpassen muss. Man braucht also nicht zittern,
wenn die Kamera von kleinen Kindern oder
„patscherten“ Erwachsenen verwendet wird.
Dadurch ist es die ideale Familienkamera
schlechthin; wenngleich in einer dafür eher
hohen Preisklasse.
Für jene, die auch gelegentlich schnorcheln
oder nicht tiefer als zehn Meter tauchen und
dafür zusätzlich ein Unterwassergehäuse anschaffen würden – das allein etwa 200 EUR
kostet – ist die bereits von Haus aus wasserdichte µ-770SW nicht nur bedeutend handlicher sondern auch billiger als eine Kamera
plus Unterwassergehäuse. Es gibt aber zur
µ-770SW auch – falls zehn Meter nicht ausreichen – ein Unterwasser-Gehäuse, mit dem bis
Besonderheit für eine Digitalkamera ist eine LED als Beleuchtung für
Videoaufnahmen. Unterhalb davon auf der Frontseite angeordnet ist
das Mikrofon (Pfeile)
vierzig Meter Tauchtiefe möglich sind.
Es sind damit – abgesehen sowieso von Unterwasser-Aufnahmen – viele Motive möglich, die sonst aus Rücksicht auf die Kamera
eher gemieden werden. So beispielsweise
Aufnahmen unter strömendem Regen oder
während eines Sturms am Sandstrand. Dem
fotografisch interessierten Praktiker wird es
wohl schon aufgefallen sein, dass es massenhaft Fotos von Schönwetter gibt, aber kaum
Aufnahmen von Situationen, bei denen eine
normale Kamera beschädigt werden könnte.
Und sogar dann, wenn Erd-Spritzer beim Motocross-Rennen auf die Kamera kommen,
wird die µ-770SW nachher im Waschbecken
problemlos gereinigt.
einen motorisch bewegten Schuber geschützt.
Der Objektivschutz ist ebenfalls sehr effektiv
und robust. Beim Objektiv handelt es sich um
ein quer eingebautes Objektiv mit Umlenkspiegel. Ansonsten wäre die kleine Bauweise
freilich nicht möglich.
Neuartigere Bedienlogik
Die Bedienlogik der µ-770 ist gegenüber jener früherer Kompaktkameras von Olympus
weitestgehend neu. Also für alle jene, die bereits seit ein paar Jahren eine Olympus-Kamera haben und auf ein neues Modell umsteigen.
Ähnlich wie erstmals bei den Canon-Kompaktkameras gibt es einerseits ein Menü wie
gewohnt und ein separates, kleines in das Sucherbild eingeblendetes Menü für die reinen
Aufnahme-Einstellungen. Das sind also ISOHohe Verarbeitungsqualität
Die so robuste Verarbeitung und das massi- Empfindlichkeit, Weißabgleich etc. (siehe
ve Metallgehäuse ergeben ein relativ hohes Bildschirmbild).
spezifisches Gewicht. Das macht einen sehr
Mit einer separaten Taste unterhalb der
hochwertigen Eindruck. Da das Gehäuse was- Zoom-Tasten wird umgeschaltet zwischen
serdicht sein soll, muss extrem genau gearbei- Normalmodus, Motiv-Modus und Vollautotet werden und es müssen hochwertige Tasten matik oder Programmautomatik mit „Ververwendet werden. Die Bedienelement gre- wacklungsschutz“. Im Betriebsmodus „Verifen sich daher sehr „fest“ an.
wacklungsschutz“ gibt es keinen BildstabiliDas Objektiv ist im Ruhezustand gut durch sator, sondern es wird die ISO-Empfindlichkeit automatisch angepasst um zu einer
Verschlusszeit
zu
kommen, bei der die
Bilder nicht leicht
verwackelt werden.
Das ist eine sehr
praktische Funktion,
die tatsächlich einen
Schutz vor verwackelten Bildern bietet; allerdings erwartet man sich unter eiAlle Klappen sind sehr solide und freilich mit großzügigen Dichtungen aus- ner so bezeichneten
Funktion eher einen
geführt. Trotz der Kleinheit der Kamera gibt es ein Stativgewinde (Pfeil)
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Bildstabilisator. Bei den Motivmodi gibt es
diesen „Verwacklungsschutz“ nicht, da die
ISO-Einstellung sowieso dem jeweiligen Motiv angepasst gewählt wird.
Diese neuere Logik ist nach Meinung der
praktiker-Redaktion etwas besser als jene
zuvor. Weiterhin beibehalten wurde die
Olympus-typische Wahl für das Bildformat in
drei Grundformaten SHQ, HQ, SQ, die im
Hauptmenü hinsichtlich Größe und Komprimierung voreingestellt und dann leicht umgeschaltet werden können.
Programm- und Vollautomatik
sung jede beliebige Belichtungseinstellung
recht einfach erhalten. Für den Versierten wäre freilich voll manuelle Einstellmöglichkeit
eine interessante Zugabe gewesen.
Genial für Partys mit Aufhellblitz
Bemerkenswert für eine Automatikkamera
ist, dass bei Blitzaufnahmen auch eine beliebige Einstellung für den Weißabgleich gewählt werden kann. Bei den meisten Automatikkameras ist bei Verwendung von Blitz der
Weißabgleich fest auf Tageslicht eingestellt.
Und das hat einen besonderen Vorteil bei
Party-Fotografie oder generell in Innenräumen mit längeren Verschlusszeiten (Slow
Sync), wobei also der Vordergund mit Blitz
aufgehellt wird, aber der vom Blitzlicht nicht
erfasste Hintergrund ebenfalls sichtbar bleibt:
Dann stellt man den Weißabgleich auf Glühlampe ein und hält – oder klebt – vor den Blitzreflektor eine orangefarbene Folie. Beispielsweise geeignet dafür ist die orangefarbene
Lichtschutzfolie bei manchen Vitamin-Präparaten. Solcherart bekommt das Blitzlicht die
Farbe von Glühlampenlicht und die Darstellung ist dann perfekt entsprechend dem Seheindruck. Ansonsten wäre die Situation so,
dass die im Vordergrund abgebildeten Leute
farblich korrekt sind, der mit Kunstlicht ausgeleuchtete Hintergrund aber rötlich. Rot
drängt von der Bildwirkung nach vorne,
weshalb ein rötlicher Hintergrund die Plastizität des Bildes zerstört.
Das wurde ausführlich in der Serie „Digital
im Bild“ erläutert.
Folgende Betriebsmodi stehen also zur Verfügung: Programmautomatik, Vollautomatik,
Motiv-Modi und Video. Der Normalmodus
für Foto-Aufnahmen sind die Programmautomatik und die Vollautomatik. Vielfach ist der
Unterschied zwischen Programm- und Vollautomatik nicht ganz klar. Der Begriff Programmautomatik kommt noch aus der FilmZeit. Damals gab es vorerst nur entweder Zeitvorwahl mit Blendenautomatik oder umgekehrt. Später kam dann die Programmautomatik bei der Verschlusszeit und Blende nach einer vorprogrammierten Logik – Steuerkurve
– gesteuert wurden. Also mit zunehmender
Helligkeit beispielsweise so lange größte
Blendenöffnung bis eine verwacklungssichere Verschlusszeit erreicht ist und dann parallel
Blende und Verschlusszeit verkleinern. Daher
rührt der Begriff „Programmautomatik“. Diese bezieht sich also nur auf die automatische
Steuerung von Blende und Verschlusszeit.
Alles andere lässt sich frei einstellen.
Bei der Vollautomatik wird alles automaAuch interner Speicher
tisch eingestellt für ein durchschnittliches
Sozusagen als Reserve gibt es – neben dem
Motiv. Dabei lassen sich dann nur Bildgröße, Steckplatz für xD-Picture-Karte – auch einen
Blitzmodus und Makromodus einstellen. kleineren internen Speicher mit einer KapaziNoch sinnvoller wäre es beim Vollautoma- tät von etwa 16 MB. Die im internen Speicher
tik-Modus allerdings, wenn überhaupt nichts gespeicherten Aufnahmen können mit der
eingestellt werden dürfte. Zusätzlich wäre es Funktion „Sichern“ auf eine eingelegte
praktisch, wenn der Vollautomatik-Modus xD-Karte kopiert werden. Der interne Speimit einer separaten
Taste aktiviert wird.
Wenn diese während
der Auslösung gehalten wird, dann wird
alles
automatisch
eingestellt. Das wäre
eine hilfreiche Funktion auch für den Versierten, wenn es extrem schnell gehen
muss.
Manuelle Einstellung der Belichtung
und der Focussierung
gibt es bei der µ770SW nicht. Allerdings kann man
durch die Spotmes- Cockpit der µ-770SW: alles kräftig verschraubt, mit Stahl verstärkt
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cher ist interessant als Reserve, falls die Karte
bereits voll ist; womit etwa 10 Bilder in mittlerer Qualität zusätzlich aufgenommen werden können. Oder aber auch, wenn irrtümlich
die Karte vergessen wurde. Das kann in der
Praxis durchaus dann passieren, wenn die
Überspielung der Bilddaten über ein Kartenlesegerät erfolgt; also dafür die Karte jeweils
aus der Kamera herausgenommen wird.
Zur direkten Überspielung kann die µ770SW – wie heute allgemein üblich – auch
über eine USB-Schnittstelle von einem PC
wie ein Laufwerk angesprochen werden. Es
gibt dafür übrigens einen Spezialanschluss
kombiniert für AV-Ausgang und USB. Spezialkabel für AV und USB sind bei der Kamera dabei.
Massenhaft Motivmodi
Es gibt die gewaltige Zahl von 25 MotivModi. Darunter finden sich gleich mehrere –
no na – für Unterwasser-Aufnahmen, aber
auch so spezielle Situationen wie „Museum“
(siehe Technische Daten). Sehr praktisch ist
auch der Dokument-Modus; sinnvoll für
schwarzweiße Texte als Quasi-Ersatz für einen Fotokopierer.
Wie bereits bekannt von der Auswahl der
Motiv-Modi bei früheren Olympus-Kameras
wird bei der Einstellung der Motiv-Modi wird
bei jedem Modus ein Beispielbild gezeigt und
eine kurze Erläuterung gegeben. Das ist vor
allem für den Einsteiger sehr wertvoll.
Weniger erwartungsgemäß – aber bereits
vorher bei den Modellen der µ-Serie – ist es,
dass der Video-Modus ebenfalls unter den
Szene-Modi gefunden wird. Es gibt also zum
Video-Modus keine separate Taste. Da der
Video-Modus einer der Motiv-Modi ist, können logisch die Motivmodi nicht auf Videoaufnahmen angewandt werden.
Unterwasser-Aufnahmen
Bemerkenswert an den Motivmodi für Unterwasser-Aufnahmen ist, dass dafür der Weißabgleich auf „bewölkter Himmel“ automatisch eingestellt wird. Die Focussierung ist
unkritisch, weil dafür Kontrastvergleichsmessung angewandt wird. Bekanntlich ist unter Wasser eine andere Focussierung erforderlich als normal in der Luft. Wegen der höheren
Dichte des Wassers erscheinen die Objekte
näher, was auch eine andere Focussierung
erfordert.
Beachten Sie nach Unterwasser-Aufnahmen – wenn Sie mit der Kamera aus dem Wasser kommen –, dass auf dem Glas vor dem Objektiv mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wassertropfen ist. Dieser stört dann freilich eine
Aufnahme.
Nach Aufnahmen im Salzwasser sollte die
Kamera in normalem Wasser ausgiebig gespült werden. Es dürfte der Kamera zwar
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nichts passieren, aber der feine Salzbelag ist
freilich hygroskopisch und bei hoher Luftfeuchtigkeit bleibt die Kamera dann ständig
feucht; dies ist zumindest nicht angenehm für
den, der sie in die Hand nimmt. Zudem hinterlassen getrocknete Salzwassertropfen auf
dem Glas vor dem Objektiv eventuell Salzränder, wodurch – bis zum nächsten Abwaschen
jedenfalls – die Abbildungsqualität beeinträchtigt wird.
Fernauslöser geht ab
Etwas, das bei einer solchen Kamera – die
für die Freizeit konzipiert ist – regelrecht abgeht, ist ein Infrarot-Fernauslöser. Bei älteren
µ-Modellen war sogar der Fernauslöser-Geber dabei. Dies muss nicht unbedingt sein,
aber es sollte die Vorbereitung für einen Infrarot-Fernauslöser vorhanden sein. Also ein integrierter Empfänger-Teil. Der Fernauslöser-Geber könnte auch separat zu kaufen sein
– oder von einer anderen Kamera verwendet
werden. Jeder braucht ihn nicht, aber wenn,
dann fehlt diese Möglichkeit sehr. Ein integrierter Empfangsteil für einen IRFernauslöser wäre also eine wichtige
Neuerung für ein Folgemodell.
Ebenfalls wichtig wäre es, den EinschaltTaster zu überarbeiten. Dieser ist auf der
Oberseite; er ist zwar etwas versenkt, aber
dennoch passierte es im Test mehrmals, dass
die Kamera – in einer Tasche eingesteckt – unbeabsichtigt eingeschaltet wurde.
Bildergebnisse
Die µ-770SW hat eine für eine so kleine Kamera sehr hohe maximal einstellbare Empfindlichkeit; entsprechend ISO 1600. Bei
ISO 1600 gibt es allerdings bereits kräftiges
Rauschen. Aber immerhin sind unter sehr
schwachem Licht noch Aufnahmen möglich.
Für eine Taschenkamera ist dennoch das
Rauschverhalten relativ niedrig. Ein zwangsläufig kleiner Sensor kann nicht zaubern.
Die Objektivleistung ist für eine Taschenkamera exzellent. Das Zoom-Objektiv ist quer
in der Kamera eingebaut mit einem Umlenkspiegel. Solcherart ragt es nicht aus der Kamera heraus. Weniger begeisternd am Objektiv
ist die Anfangsbrennweite entsprechend
38 mm bei Kleinbild und daher kein Weitwinkel. Die Grenze zwischen Weit- und Normalwinkel ist 37 mm äquiv. KB.
Die maximale Bildgröße ist 7,1 Mpx; wie
dies auch vom Sensor geliefert wird. Im Grunde ist eine so hohe Auflösung bei einer Taschenkamera freilich witzlos. Da es aber inzwischen schon Foto-Handys mit 10 Mpx
gibt, wird von manchen Amateuren und den
meisten Laien eine Kamera mit weniger Auflösung nicht richtig ernst genommen. Taschenkameras werden in der Hauptsache von
Laien gekauft.
Die Abbildungsqualität ist sehr hoch für
diese Kamera-Klasse. Es gibt auch im Randbereich keine merkliche Vignettierung (Abschattung) und die Bildgeometrie ist regelrecht überraschend für eine so kleine Kamera;
es gibt daher keine wesentlichen Verzerrungen an den Bildkanten.
praktiker meint
Olympus µ-770 SW
Tauchtiefe bis 10 Meter, Stoßfestigkeit bis
freier Fall aus 1,5m Höhe und Frostfestigkeit bis minus 10°C ermöglichen erstmals
völlig unbeschwerten Umgang mit der
Kamera und Fotografieren in praktisch jeder Situation, die auch ein Mensch aushält. Die Bildergebnisse sind sehr gut, die
zahlreichen Automatikfunktionen bewältigen nahezu jede Situation vollautomatisch. Offene Wünsche wären nur wirklicher Weitwinkelbereich, Möglichkeit für
Fernbedienung und – für den engagierten
Fotografen – manuelle Einstellmöglichkeiten. Wenngleich für eine typische Familienkamera in einer etwas höheren
Preisklasse, gerade als solche besonders
gut geeignet, weil praktisch unverwüstlich. Dennoch billiger – und erheblich kleiner – als eine billige Kamera plus Unterwasser-Gehäuse. Die beste Taschenkamera für alle Lebenslagen zum Immerdabei-Haben.
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kurz & wichtig
Auch Audio und WLAN über
die Stromleitung
Von der deutschen Spezialistin für Powerline-Lösungen devolo gibt es neue Lösungen für die Übertragung von Audio-Signalen und WLAN über die hausinterne
Stromverkabelung.
Darunter sind beispielsweise:
● dLAN 200 AVeasy: Sichere Internet& Datennetzverbindung per Knopfdruck
● dLAN Audio extender: Musik über
die Stromleitung im ganzen Haus
● dLAN Wireless extender: Jede Steckdose wird zum WLAN-Anschluss
● dsl+ 1100 dLAN: ADSL2+ Router mit
integrierter HomePlug-Technik
Erstmals gibt es neben den ConsumerProdukten auch Produkte für die professionelle Gebäudevernetzung über Coax-Leitung im Focus.
Auch neu ist dLAN 200 AVeasy, bei dem
sich mittels eines kleinen Knopfes am Gehäuse eine gesicherte Verbindung herstellen lässt. Wird der Knopf am Gerät gedrückt, synchronisieren sich alle dLAN 200
AVeasy-Adapter im Stromnetz auf ein gemeinsames Passwort. Die Konfiguration
erfordert somit weder PC noch Software.
Die Besonderheit ist dLAN Audio extender, der Analog-Audio-Signale über das
Stromnetz in jeden Raum eines Haushalts
bringt. dLAN Audio extender verfügt über
zwei Cinchbuchsen und eine Klinkenbuchse und ermöglicht es so, Audio über das
hausinterne Stromnetz zu einer Stereoanlage oder Aktiv-Lautsprechern zu streamen.
Die Vorteile von dLAN und WLAN vereint der neue dLAN Wireless extender in einem Gerät. Mit Übertragungsraten von 85
Mbps über dLAN und 54 Mbps über WLAN ermöglicht der handliche Adapter wireless Surfen in jedem Raum eines Hauses –
auch über dicke Betonwände, was die Verwendung von WLAN behindern.
Außerdem verfügt dLAN Wireless extender erstmals über einen LAN-Anschluss für
den direkten Anschluss eines PCs.
Eine interessante Kombination mehrerer
Geräte findet sich im dsl+ 1100 dLAN, das
ADSL2+ Modem, Router, Firewall und einen dLAN-Adapter in einem Gehäuse vereint. Die integrierte dLAN-Technik mit einer Übertragungsrate von bis zu 85 Mbps
ermöglicht die direkte Integration des
Geräts in ein Stromnetzwerk.
Über die integrierte LAN- und USBSchnittstelle können PCs auch direkt an
dsl+ 1100 dLAN angeschlossen werden.
praktiker plant einen Test vor allem
der Audio-Verbindung mit devolo dLAN
praktiker
Audio extender.
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