Ausgabe 2-2011 - Stadtwerke Merseburg

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Ausgabe 2-2011 - Stadtwerke Merseburg
Ausgabe 2|2011
www.stadtwerkemerseburg.de
Geballte Energie
Die im Herbst 2010 gegründete Servicegesellschaft
Sachsen-Anhalt Süd mbH
nimmt Tätigkeit auf
S. 3
----------------------------Tagungsort Merseburg
Stadtwerke aus ganz
Deutschland trafen sich im
Ständehaus zu einem regen
Erfahrungsaustausch S. 10
----------------------------Reisetipp: Ukraine
Auf den Spuren der Kosaken
mit dem Schiff von Kiew
nach Odessa
S. 14/15
Die Stadtwerke Merseburg
und ENERGY-M laden Sie
und Ihre Kinder herzlich ein –
mit der Maus und ihren Freunden zu feiern und viele KinderEnergiepark-Stationen und die Kinder-Energiepark-Show
zu erleben! Die Teilnahmekarte dazu finden Sie auf Seite 5.
| Stadtwerke aktuell
Zum Thema Nachwuchsförderung im
Sport gehört die Übergabe von zwei
Bussen an die Vereine IMO Merseburg
und Chemie Volley Mitteldeutschland
e. V. (CVM) durch die Stadtwerke
Merseburg. Fotos: SWM
Gemeinsam für die Zukunft arbeiten
2 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
Sehr geehrte Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Merseburg,
liebe Leserinnen und Leser von ENERGIE & UMWELT,
um heute auf Dauer am Markt bestehen zu können, brauchen Unternehmen Verbündete. Deshalb haben die
Stadtwerke Merseburg und Weißenfels sowie die Technischen Werke
Naumburg ihre gemeinsamen Kräfte
gebündelt und schon Ende vergangenen Jahres die „Servicegesellschaft
Sachsen-Anhalt Süd mbH“ gegründet.
Mittlerweile nimmt das neue Unternehmen Gestalt an und verändert damit auch die Arbeitsweise der Stadtwerke Merseburg (Seite 3).
Um mit den vorhandenen Ressourcen und dem Potenzial unseres Unternehmens auch in Zukunft sicher wirtschaften zu können, sind die Stadtwerke Merseburg ständig bemüht,
Arbeitsabläufe wie den gesamten
Kosten-Nutzen-Aufwand zu optimie-
ren und nach neuen Lösungswegen zu
suchen. Als Gastgeber der deutschlandweiten Siemens-Usertagung im
Merseburger Ständehaus hatten wir
Gelegenheit, mit Stadtwerken aus der
ganzen Bundesrepublik in Erfahrungsaustausch zu treten (Seite 10).
Anregungen, wie Sie selber Möglichkeiten finden können, kostbare
Energie zu sparen und damit Ihren
Geldbeutel wie auch die Umwelt zu
schonen, haben wir für Sie in dieser
Ausgabe von energie & umwelt zu den
Themen „Erdgas“ (Seite 6) und „Energiesparen im Haushalt“ (Seite 7) zusammengestellt.
Dass zahlreiche Aktivitäten unseres
Unternehmens auf das Wohl der jungen Generation ausgerichtet sind, sollen Ihnen einige Beispiele aus dem Be-
reich der Sport-Nachwuchsförderung
(siehe Foto oben sowie die Kurzmeldungen auf Seite 11) deutlich machen.
Ganz in diesem Sinne stehen auch bei
unserem diesjährigen Herbstevent die
Kinder im Mittelpunkt.
Hauptsächlich ihnen, letztlich natürlich der ganzen Familie, ist das aktionsreiche Familienfest in der HALLE
ARENA in Halle-Bruckdorf gewidmet.
Die Stars dieses Festes am 24. September werden keine Geringeren als
die allseits beliebte Maus aus dem Kinderfernsehen und ihre Freunde sein
(Seiten 4 und 5). Viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen
Ihr Karsten Rogall
Geschäftsführer der
Stadtwerke Merseburg GmbH
Unser Kundencenter hat für Sie geöffnet:
Montag und Donnerstag:
Dienstag:
Mittwoch und Freitag:
09.00 – 12.00 Uhr
14.00 – 16.30 Uhr
09.00 – 12.00 Uhr
14.00 – 18.00 Uhr
09.00 – 12.00 Uhr
In Notfällen erreichen Sie die Stadtwerke Merseburg jederzeit über das Service-Telefon: 03461/ 45 45 45.
Stadtwerke aktuell
|
Die Servicegesellschaft
Sachsen-Anhalt Süd mbH
nimmt ihre Tätigkeit auf
Die Servicegesellschaft Sachsen-Anhalt Süd mbH als Tochtergesellschaft
der Stadtwerke Merseburg, der Technischen Werke Naumburg und der
Stadtwerke Weißenfels wurde bereits
gegründet. Als Geschäftsführer wurde
Herr Karsten Rogall benannt, der allen
Merseburgern als Geschäftsführer der
Stadtwerke Merseburg bekannt ist.
Auch stehen bereits die beiden Prokuristen fest. Herr Roland Faust wird als
Prokurist den technischen, Frau Kerstin Keiling als Prokuristin den kaufmännischen Bereich leiten. Mittlerweile sind auch die Führungskräfte im
kaufmännischen und technischen Bereich festgelegt. Jedes StadtwerkeUnternehmen ist zu einem Drittel an
der Servicegesellschaft als Gesellschafter beteiligt.
Der Aufsichtsrat besteht aus elf
Mitgliedern. Die Städte Merseburg,
Naumburg und Weißenfels entsenden
jeweils zwei, die enviaM vier und die
Gelsenwasser AG ein Mitglied in den
Aufsichtsrat. Hierdurch wird auch zukünftig die mehrheitlich kommunale
Steuerung dieses Unternehmens gewährleistet. Der Sitz der Servicegesellschaft Sachsen-Anhalt Süd mbH ist in
Weißenfels – im Gebäude der Stadtwerke Weißenfels.
Logo beschreibt Einheit
Die Servicegesellschaft verfügt über
ein Logo, das von der Calibris Designagentur Siglinde Schirmer aus Bad Bibra entwickelt wurde. Hier wollen wir
es gerne vorstellen: Das unten abgebildete Signet besteht aus vier Ringen,
drei davon stellen die geografische Lage der Unternehmen dar, der vierte
Ring steht für das verbindende Element, die Servicegesellschaft. Die
Farbgebung der Ringe widerspiegelt
auch die in der Servicegesellschaft vertretenen Medien Strom, Gas, Wasser/
Abwasser und Wärme. Zukünftig wird
dieses Logo durch die Betriebsfahr-
zeuge auch ständig in der Stadt präsent sein. Die neue Internetadresse
wird www.sg-sas.de lauten. Sie befindet sich derzeit im Aufbau. Aus dem
Domänenamen leiten sich dann auch
die neuen E-Mail-Adressen der Mitarbeiter ab.
Kundencenter bleibt
Selbstverständlich bleiben die derzeitigen E-Mail Adressen noch bestehen
und werden auf die neue E-MailAdresse umgeleitet. Auch bei den
Telefonnummern wird eine Rufumleitung eingerichtet.
Durch die Überleitung der Mitarbeiter des technischen als auch des kaufmännischen Bereiches in die Servicegesellschaft ändern sich für einen
Großteil der Mitarbeiter die Arbeitsorte. Derzeit ziehen die Mitarbeiter zu
ihren zugewiesenen Standorten nach
Weißenfels, Naumburg und Merseburg um. Durch den Umstrukturierungsprozess können sich Arbeitsauf-
Firmensitz der Servicegesellschaft
Sachsen-Anhalt Süd mbH ist das
Verwaltungsgebäude der Stadtwerke
Weißenfels. Foto: SWW
träge kurzfristig verzögern. Wir bitten
um Verständnis.
Den Kunden der Stadtwerke Merseburg stehen die Mitarbeiter im Kundencenter, Große Ritterstraße 9, während der täglichen Öffnungszeiten wie
bisher für alle Fragen zur Verfügung. In
der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen an dieser Stelle die Kontakte zu
den einzelnen Abteilungen und Fachbereichen genauer vor.
Kontakt:
Servicegesellschaft
Sachsen-Anhalt Süd mbH
Südring 120
06667 Weißenfels
Telefon (03443) 2873 0
Fax (03443) 2873 190
Ihre Ansprechpartner bei den Stadtwerken Merseburg
Kundencenter
Große Ritterstraße 9
allg. Anfragen/Rechnungen
Mahnungen
Produktinformationen
Tel. 03461/ 454 0
Tel. 03461/ 454 211
Tel. 03461/ 454 212
[email protected]
www.stadtwerkemerseburg.de
Technische Anfragen
Abt. Stromversorgung
König-Heinrich-Str. 19 a
Tel. 03461/ 454 340
Abt. Gasversorgung
König-Heinrich-Str. 19 a
Tel. 03461/ 454 450
Abt. Wärmeversorgung
Otto-Lilienthal-Str. 92 c
Tel. 034 61/ 454 500
Vertrieb
Große Ritterstraße 9
Frau Fischer Tel. 03461/ 454 230
Herr Lahl
Tel. 03461/ 454 232
Öffentlichkeitsarbeit/
Parkraumbewirtschaftung
Frau Zwarg
Tel. 03461/ 454 100
Servicetelefon für Notfälle:
Tel. 03461/ 45 45 45
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |3
| Stadtwerke aktuell
Jetzt kommt die Maus.
Und wen bringt sie alles mit?
Zum Familienfest der Stadtwerke Merseburg und der anderen Partner-Stadtwerke kommen am
24. September 2011 viele prominente Gäste aus dem Kinderfernsehen in die Messe Arena Halle
Wer hat Lust, Käpt’n Blaubär und Hein
Blöd einmal live auf der Bühne zu
erleben? Zum Familienfest der
Stadtwerke Merseburg am 24.
September in der Halle Arena in
Halle-Bruckdorf wird es dazu
Gelegenheit geben. Foto: © WDR
mediagroup licensing GmbH
4 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
ENERGY-M Kunden wurden bisher in
jedem Jahr von den Stadtwerken Merseburg für ihre Treue mit einem einzigartigen Event belohnt. Mit Hilfe einer Verlosung, an der jeder ENERGYKunde teilnehmen konnte, wurden die
begehrten kostenlosen Eintrittskarten verteilt. Vor allem die Erwachsenen konnten sich in den letzten Jahren
bei Musik, Theater, Tanz, Magie und
Comedy entspannen und amüsieren.
In diesem Jahr steht bei dem Herbstevent der Stadtwerke Merseburg die
Familie im Vordergrund. Denn bei der
Veranstaltung am Sonnabend, dem
24. September in der Messe Arena in
Halle Bruckdorf werden vor allem die
Kinder auf ihre Kosten kommen. Ein
großes Familienfest mit prominenten
Gästen aus dem Kinderfernsehen
steht auf dem Programm. Von 12 bis
18 Uhr können ENERGY-M-Kunden
und ihre Kinder dabei sein.
Spiel und Spaß für alle
Die Sendung mit der Maus, Käpt’n
Blaubär und Hein Blöd – wer kennt
und liebt sie nicht und möchte sie
nicht gern mal live erleben? Gelegenheit dazu haben ENERGY-M-Kunden
beim Familienfest der Stadtwerke
Merseburg – und wer weiß – vielleicht
hat Hein Blöd sogar Lust auf ein gemeinsames Erinnerungsfoto?
Eine Show von jeweils 20 oder 30
Minuten, die mehrfach am Nachmittag laufen wird, lädt zum Mitmachen,
Mitlachen und Mittanzen ein. Garantiert ist also Spaß mit der Maus und
ihren Freunden, dem kleinen blauen
Elefanten und der gelben Ente und natürlich mit Käpt’n Blaubär, dem Lügenbaron, und seinem Matrosen, Hein
Blöd. Lassen Sie sich einfach von den
wundersamen Abenteuern dieser Kinderlieblinge in ihren Bann ziehen und
erleben Sie die sympathischen Helden
live und fast direkt vor Ihrer Haustür.
Und das ist noch längst nicht alles!
Eine 45-minütige Kinder-Energie-Park-Show, die ebenfalls mehrfach am Nachmittag läuft, beinhaltet
interessante Experimente, viele Spiel-,
Quiz- und Mitmachaktionen für Groß
und Klein. Kinder-Energie-ParkStationen mit Modulen für Kreativität, Geschicklichkeit, Bewegung und
Entspannung runden diesen erlebnis-
Stadtwerke aktuell
reichen Nachmittag ab. Und Sie als Eltern oder Großeltern können alles in
entspannter Atmosphäre bei einer
gemütlichen Tasse Kaffee oder einem
Imbiss genießen. Diese Veranstaltung
ist für Kinder im Alter von drei bis
zehn Jahren geeignet.
Speisen und Getränke können vor
Ort erworben werden. Die Veranstaltung wird zum großen Teil in der Messehalle durchgeführt, so dass alle Gäste und Akteure vom Wetter unabhängig sind. Die Anreise erfolgt auf Grund
der Nähe des Veranstaltungsortes individuell. Zu diesem exklusiven Familienfest verlosen die Stadtwerke
Merseburg 750 Eintrittskarten.
Und so einfach geht es: Füllen Sie
einfach den beigefügten Coupon aus
und schicken ihn an die Stadtwerke
Merseburg. Vielleicht ist Ihnen die
Glücksgöttin Fortuna hold. Maximal
vier Karten pro Familie können vergeben werden.
|
TV-Stars live erleben
Die Maus, der blaue Elefant und die
gelbe Ente versammeln jeden Sonntag um 11.30 Uhr zahllose Kinder und
Erwachsene vor dem Fernsehen – und
das seit mittlerweile 40 Jahren. Als
echter Bühnenstar hat sich die Maus
seit 1991 beim ARD-Kinderfest in
Dresden fest etabliert und ist seither
deutschlandweit sowohl als WalkAct
zum Fotografieren und Anfassen als
auch auf der Bühne unterwegs.
Der Lügenbär und sein Matrose
Hein Blöd sind schon seit vielen Jahren
Teil der „Sendung mit der Maus“ und
haben ihren festen Sendeplatz an
jedem Sonntag um 11.30 Uhr. Die liebevolle, witzige Mischung aus Puppenspiel und Zeichentrick erfreut sich
nicht nur bei den jüngsten Fernsehzuschauern großer Beliebtheit. Mittlerweile wurden weit über 150 Folgen
produziert.
Und so einfach geht es: Füllen Sie
einfach den beigefügten Coupon aus
und schicken ihn an die Stadtwerke
Merseburg. Vielleicht ist Ihnen die
Glücksgöttin Fortuna hold. Maximal vier
Karten pro Familie können vergeben
werden. Bilder: © I. Schmitt-Menzel /
WDR mediagroup licensing GmbH / Die
Sendung mit der Maus ® WDR
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |5
| Erdgas aktuell
Erdgas als Kraftstoff –
die langfristige Alternative
Erdgas überzeugt durch seine gute Klimabilanz und durch eine gesicherte Verfügbarkeit
Erdgas ist der bisher einzige flächendeckend verfügbare alternative Kraftstoff, durch den sich die CO2-Emission
deutlich reduzieren lässt – im Vergleich
zu einem Benziner um bis zu 25 Prozent. Wird der regenerative Zwilling
Bio-Erdgas zu 100 Prozent getankt,
sind es laut dena sogar bis zu 97 Prozent weniger CO2-Emissionen.
Erdgas überzeugt jedoch nicht nur
durch seine gute Klimabilanz, sondern
auch durch die gesicherte Verfügbarkeit. Die heute bekannten Erdgasvorkommen garantieren eine Versorgung
bis 2080, werden alle bekannten Quellen genutzt, ist eine Versorgung laut
Experten sogar weitere 70 Jahre gesi-
chert. Dank des aus natürlichen Abfällen und Energiepflanzen gewonnenen
Bio-Erdgases ist der Kraftstoff darüber
hinaus dauerhaft verfügbar.
Auch die Deutsche Energie Agentur
(dena) spricht sich für den alternativen
Treibstoff aus. In einer aktuellen Studie zeigt sie, wie wichtig der Mix aus
Erdgas und Bio-Erdgas ist. So prognostiziert die dena unter anderem einen deutlichen Anstieg der Erdgasfahrzeuge. Schätzungsweise 1,12 Millionen Pkw und weitere 550 000 Nutzfahrzeuge werden bis 2020 zugelassen
sein. Mit einer Erdgastankstelle erschließen sich nicht nur neue Zielgruppen – dank des Biokraftstoffquoten-
gesetzes rechnet sich Erdgas als Kraftstoff nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Endverbraucher.
Mehr Bio-Erdgas
Das seit 1. Januar 2007 geltende Biokraftstoffquotengesetz verpflichtet
die Mineralölwirtschaft einen wachsenden Mindestanteil ihres Kraftstoffabsatzes in Form von Biokraftstoffen
in Umlauf zu bringen (Quotenpflicht).
Energieversorger, die Erdgastankstellen betreiben, eröffnet dies durch
die Beimischung von regenerativ erzeugtem Bio-Erdgas eine neue Erlösquelle. Die so erzielte Bio-Quote kann
Zwei neue
Erdgasmodelle
von Audi
250 Euro Umweltprämie
erhalten die ersten 100
neu angeschafften
Erdgasfahrzeuge vom
Initiativkreis Erdgasfahrzeuge zwischen 21. 3.
und 31.12.2011. Anträge
gibt es im Internet unter
www.erdgasplus.de/ikssa
6 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
Im Rahmen des Kongresses „auto
motor und sport“ (ams) im April sprachen sich neben der Politik und Unternehmen auch Autobauer für Erdgas
und Bio-Erdgas als Kraftstoff aus.
„Erdgas bekommt auch im Premiumbereich eine höhere Priorität“ erklärte
an Mineralölunternehmen verkauft
werden, die dadurch ihrer Verpflichtung zur Biobeimischung nachkommen. Derzeit wird an etwa 14 Prozent
der deutschen Erdgastankstellen BioErdgas angeboten. Tendenz: steigend.
Im Vergleich zu anderen Biokraftstoffen ist die Flächeneffizienz, also
der Energieertrag pro Hektar Anbaufläche, bei Bio-Erdgas deutlich höher,
so kommt etwa ein Erdgasauto mit
der aus einem Hektar Anbaufläche gewonnenen Energie etwa 68 000 Kilometer weit, während es bei Bioethanol nur 22 400 Kilometer sind, mit einem vergleichbaren Bio-Diesel-Fahrzeug 23 300 Kilometer.
Audi-Entwicklungschef Michael Dick
der „auto motor und sport“ beim
ams-Kongress. Darum soll es künftig
zwei Erdgasmodelle aus seinem Hause
geben: den A3 und den A4. Der A3 basiert auf dem neuen „modularen
Querbaukasten“ von VW. Dieser ermöglicht den Autobauern eine große
Vielfalt an Antriebsarten. Erdgas gilt
als Brückentechnologie zu anderen alternativen Antrieben wie zum Beispiel
der Brennstoffzelle und der Elektromobilität.
Deutsche setzen auf
umweltfreundliche Mietwagen
Stadtwerke spendieren
600 Euro Tankgutscheine
für 25 Erdgas-Fahrzeuge
Für neu angeschaffte ErdgasFahrzeuge, die in diesem Jahr
im Saalekreis neu zugelassen
werden, können die Besitzer
bei den Stadtwerken Merseburg eine einmalige Unterstützung beantragen: ErdgasTankgutscheine im Wert von
600 Euro. Mehr Informationen
dazu gibt es unter Telefon
03461/ 454 230.
Immer mehr Deutsche setzen auf
umweltfreundliche Mietwagen. Das
ist das Ergebnis einer von mietwagenmarkt.de veröffentlichten Umfrage.
Mehr als 500 Personen ab 18 Jahren
wurden im Rahmen dieser durch die
forsa befragt. Das Ergebnis: Umweltbewusstsein setzt sich in immer mehr
Bereichen durch.
Laut der aktuellen Umfrage legen
immer mehr Deutsche bei der Wahl
des Mietwagens Wert auf umweltfreundliche Fahrzeuge. Der eventuell
etwas höhere Mietpreis ist dabei für
über die Hälfte der Befragten kein Argument gegen Erdgas-, Hybrid-, DreiLiter- oder Elektroautos, da sich diese
Mehrkosten durch den vergleichsweise niedrigen Spritverbrauch schnell
rechnen – davon gehen immerhin 76
Prozent der Befragten aus.
Bei Erdgas kommt zudem noch der
günstige Spritpreis hinzu. Aber auch
die Neugier ist ein Argument bei vielen
Befragten: Jeder Zweite möchte gerne
einmal einen alternativen Antrieb testen. Die Angst vor mangelnder Fahrdynamik konnten die immer weiter
verbesserten Turbomotoren offenbar
nehmen: Nur elf Prozent der Befragten rechnen mit weniger Fahrspaß.
Nur die eventuell eingeschränkte
Reichweite ist nach wie vor für gut die
Hälfte ein Gegenargument. Dass das
bei Erdgasfahrzeugen schon lange
nicht mehr gilt, belegen verschiedene
Langstreckentests, unter anderem
vom ADAC.
Stadtwerke aktuell
|
Wer energieeffizient Staub saugt, spart
ein Drittel der Anschaffungskosten
Entscheidend für die optimale Saugleistung ist das Zusammenspiel von Gerät, Saugrohren,
Düsenkonstruktion und Luftwegen. Ein einheitliches Energielabel soll die Effizienz verbessern.
Hohe Wattangaben bei Staubsaugern
bedeuten nicht automatisch gute Reinigungsergebnisse, wie die Stiftung
Warentest bei den letzten Staubsauger-Tests bewiesen hat. Viel entscheidender für eine gute Saugleistung ist
die gekonnte Abstimmung von Gerät,
Saugrohren, Düsenkonstruktion und
Luftwegen.
Damit der Verbraucher künftig
nicht nur ein optimales Saugergebnis
erhält, sondern beim Saugen auch
Strom sparen kann, optimieren die Experten der Normungsorganisation
DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE zusammen mit
Herstellern, dem VDE-Institut sowie
Vertretern der Verbraucher die bestehende Norm zur Ermittlung der Energieeffizienz von Staubsaugern (IEC
60312). Ziel ist die Einführung eines
Energielabels. „Pro Jahr läuft ein
Staubsauger etwa 50 Stunden, je nach
Haushalt und Reinigungsansprüchen
auch mehr. Wer energieeffizient
saugt, kann auf zehn Jahre gerechnet
ein Drittel der Anschaffungskosten für
seinen Staubsauger einsparen“, erklärt Normungsexperte Frank Steinmüller von VDE/DKE.
Die geplante Einführung des Energielabels für Staubsauger dürfte zu
grundlegenden Änderungen in Marketing und Vertrieb in diesem Bereich
führen. Nicht immer höhere Leistungsaufnahmen der Geräte, sondern
Performance- und Energieeinspargesichtspunkte werden zukünftig im
Vordergrund stehen.
Genormt staubsaugen
Die vom VDE getragene DKE erarbeitet
Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik
und Informationstechnik. Sie vertritt
die deutschen Interessen im Europäi-
werk in der DKE. Die VDE-Bestimmungen basieren heute größtenteils auf
europäischen Normen, die zu etwa 80
Prozent das Ergebnis der internationalen Normungsarbeit der IEC sind.
Weitere Information zu diesem Thema gibt es auf der Internetseite
www.vde.com
Umwelt schonen und sparen bei der
Hausarbeit mit dem Staubsauger
S 2131 EcoLine. Foto: Miele
schen Komitee für Elektrotechnische
Normung (CENELEC) und in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Rund 3 500 Experten aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeiten das VDE-Vorschriften-
Kundennähe
ist uns wichtig
„Sie können gern zu uns kommen.
Unsere freundlichen Kundenberater
beantworten gern Ihre Fragen.“
Rund um die Uhr sichern wir als Stadtwerke Merseburg die Energieversorgung unserer Kunden. Über die Telefonnummer 03461/ 45 45 45 sind wir
jederzeit erreichbar. In unserem modernen Kundencenter in der Großen
Ritterstraße 9 stehen Ihnen kompetente Mitarbeiter in einem persönlichen Gespräch für alle Auskünfte rund
um Ihre Energieversorgung zur Verfügung. Wir beraten Sie gern! Auf modernen Kommunikationswegen können Sie jederzeit den Kontakt zu uns
aufnehmen und einen hochwertigen
Kundenservice genießen!
Die Öffnungszeiten unseres Kundencenters und unsere Kontaktdaten
entnehmen Sie bitte den Übersichten
auf den Seiten 2 und 3 unseres Magazins. Ein Anruf genügt – und unsere
Mitarbeiter sind in kürzester Zeit zu einem Kundengespräch bei Ihnen.
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |7
| Unterwegs in Merseburg
Bischof Thietmar war der Gründer des Doms zu Merseburg, der noch
heute zusammen mit dem Schloss als Wahrzeichen der Saalestadt gilt.
Fotos: AlexanderBeyler/ Peter Wölk
Von Bischöfen, Königen und Herzögen
– auf den Spuren der Vergangenheit
Ganz Merseburg ist voll von Geschichte und spannenden Geschichten. Stadtführerin Lilo Witte,
die sie alle kennt, gibt ihr Wissen bei geführten Spaziergängen gerne weiter. Im Mittelpunkt des
heutigen Streifzugs stehen die gekrönten Häupter, die einst von dieser Stadt aus regierten.
8 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
Unser Spaziergang in die über tausendjährige Historie beginnt am
Denkmal König Heinrich I., dem Gründer unserer Stadt. Der Sachsenspross
Heinrich heiratete 906 die Merseburger Grafentochter Hatheburg „ihrer
Schönheit und der Brauchbarkeit ihres
reichen Erbes wegen“, so der Chronist
Thietmar. Die kurze Ehe erklärt dieser
damit, dass Heinrich insgeheim für die
junge Mathilde von Westfalen erglüht
war. Heinrich behält nach der Trennung das reiche Erbe der Hatheburg
und lässt nach seiner Königswahl anno
919 auf dem Burgberg eine vielbeachtete Pfalz errichten, die dem Wanderkönigtum des Mittelalters als vorübergehender Aufenthaltsort diente. Im
zweistöckigen Wohnturm des Königs
Heinrich I. sollen sich Bilder seiner
Schlacht bei Riade 933 gegen die Ungarn befunden haben. Die Königshalle,
in der vor allem die Ostpolitik bei Hoftagen besprochen wurde, eine steinerne Kirche sowie der Königshof wurden von starken Mauern geschützt.
Viel Glanz und Glamour
In der Pfalz gab es bis zum 14. Jahrhundert 80 nachweisbare Königsaufenthalte und 30 Reichstage. Davon
zeugt die Tafel im Durchgang zum
Schlosshof. Glanz und Glamour in der
kleinen Stadt! Von den ehemaligen
Pfalzgebäuden ist nichts sichtbar ge-
blieben. Otto I. (936-973), Heinrichs
Sohn aus zweiter Ehe, kann erst 968
sein vor der Schlacht auf dem Lechfeld
955 gegen die Ungarn gegebenes Gelübde zur Gründung eines Bistums in
Merseburg einlösen. In diesem Jahr
starben seine ärgsten Widersacher
gegen diese Pläne – der Erzbischof von
Mainz, Ottos unehelicher Sohn, und
der Bischof von Halberstadt.
Das Bistum bestand von 968 bis 981
(kurze Auflösung unter Otto II.). 1004
setzte Heinrich II., Urenkel des ersten
deutschen Königs, die Wiedergründung durch, die bis 1561 Bestand hatte. Heinrich II. (1002-1024) hat als
deutscher König und Kaiser die Merseburger Pfalz 28 Mal besucht. Er regte
auch den Bau der Bischofskirche an.
Am Domportal ist Heinrich II. mit dem
Kirchenmodell dargestellt. Im Chor des
Domes findet der Besucher das Bronzegrabmal Rudolf von Schwaben
(1025-1080), ab 1077 Gegenkönig von
Heinrich IV. (1054-1106). 1080 wird
Rudolf in der Entscheidungsschlacht
bei Hohenmölsen schwer verwundet
und stirbt wenig später in unserer
Stadt. Seine mumifizierte Schwurhand hat sich bis heute erhalten.
Und wir haben noch einen König! Im
Schlossgarten verkörpert – hoch zu
Ross – Friedrich Wilhelm III. (17971840), König von Preußen, die jüngere
Geschichte. Er war ab 1815 unser Landesvater und bestimmte Merseburg
als Tagungsort der Ständevertretung
der neu geschaffenen preußischen
Provinz Sachsen. Das Ständehaus fungiert heute als Kongress- und Kulturzentrum.
Zerstörerisches Reptil
Während der Bistumzeit regierten 43
Bischöfe als geistliche und weltliche
Fürsten zugleich. Einige von ihnen verdienen, nicht vergessen zu werden. So
legte 1015 Bischof Thietmar (10091018) den Grundstein für den Dom.
Die Weihe 1021 konnte der Chronist
der Ottonen leider nicht mehr erleben.
Heute erinnern der Thietmarbrunnen
im Kreuzganghof und seine Grabplatte in der Bischofkapelle an sein Wirken. Von Bischof Hunold (1036-1050)
ist bekannt, dass er nach mehreren
Einstürzen des Chores die beiden Osttürme am Dom anfügen ließ.
Eine Sage berichtet von einer großen Schildkröte als Verursacherin der
Einstürze. Die Sixtikirche entstand ab
1045 unter diesem Bischof. Spärliche
Reste der gewaltigen Stadtummauerung von 1218/1219 gehen auf den Bi-
Unterwegs in Merseburg
schof Ekkehard (1215/16-1240) zurück, der sich mit diesem Bau von der
Schutzherrschaft der Markgrafen von
Meißen lösen wollte. Sein Vorhaben
brachte ihm damals großen Ärger ein.
Von den einstigen sieben Türmen blieb
nur der Eulenturm erhalten.
Bischof Thilo von Trotha (14661514), der in der Rabensage durch sein
vorschnelles Urteil seinen unschuldigen Diener hinrichten ließ, ist den Merseburgern bestens bekannt. Von seiner umfangreichen Bautätigkeit sind
besonders erwähnenswert: die Bischofsburg als Vorgängerbau des heutigen Schlosses, der Neubau des Domlanghauses sowie der Bau der Bischofskapelle. An allen von ihm geförderten Bauten sieht man sein Rabenwappen.
Nach Auflösung des Bistums übernahmen kursächsische Administratoren die Verwaltung der Stiftslande.
Dem späteren Kurfürsten Johann
Georg I. (1611-1656) verdanken die
Merseburger nicht nur den Umbau der
Bischofsburg zur Fürstenresidenz,
sondern auch die Schaffung der Sekundogenitur mit dem Fürstenhaus
|
Sachsen-Merseburg. Vier Herzogspaare hinterließen von 1653 bis 1738 ungezählte Botschaften. Die Menschen
von damals sind verschwunden, aber
auf dem Schlossberg, im Museum und
im Dom finden sich auf Schritt und
Tritt Zeugen der Kultur und Kunst der
über acht Jahrzehnte währenden
Fürstenresidenz.
Geschichte bleibt lebendig
Vor wenigen Wochen kehrten zum
Beispiel die restaurierten Prunksärge
der Herzogsfamilien in die Fürstengruft des Domes zurück. Im Schlossgarten erinnern unter anderem die
vier Obelisken an die beiden ersten
Herzogspaare, und im Schlossgartensalon gibt es immer noch Theaterund Konzertaufführungen und Ausstellungen. Alle Hinterlassenschaften
der Fürsten und deren Hofbildhauer
aufzuzählen, bleibt am Ende doch unvollständig. Deshalb begeben Sie sich
bei Ihrem nächsten Spaziergang am
besten persönlich auf Spurensuche in
die Vergangenheit. Recht viel Spaß dabei wünscht Ihnen
Lilo Witte
Stadtführerin Lilo Witte im Gewand
einer Hofdame an der Orangerie im
Schlossgarten, Relief König Heinrichs I.
am Domportal und eine Detailansicht
des Prunksargs von Herzogin Christiane
Friederike (von oben im Uhrzeigersinn).
Fotos: Alexander Beyler/ Peter Wölk
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |9
| Stadtwerke aktuell
Initiator und Gastgeber der Tagung im
Ständehaus waren die Stadtwerke
Merseburg. Begleitet wurde die Tagung
von einer Fachausstellung, bei der die
Stadtwerke Merseburg ihr Leitsystem
„Spectrum PowerCC“ präsentierten.
Unter dem Motto „Answers for energy“
wurde nach innovativen EnergieLösungen gesucht. Fotos: A. Beyler
Stadtwerke aus ganz Deutschland
trafen sich in Merseburg
Vom 31. Mai bis 1. Juni fand im Ständehaus die Siemens-Leitstellen-Usertagung 2011 statt.
58 Unternehmen mit 125 Teilnehmern kamen zu dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch.
Die Dom- und Hochschulstadt Merseburg ist ein in Jahrzehnten gewachsener Industrie- und Wissenschaftsstandort. Zusammen mit den Chemiekomplexen Leuna und Schkopau
ist die Stadt wesentlicher Bestandteil
des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes, der zugleich der dynamischste
Entwicklungsraum in den neuen Bundesländern ist. Standortbedingungen
wie diese, ergänzt durch die günstige
Verkehrslage und attraktive räumliche
Möglichkeiten wie sie beispielsweise
das historische Ständehaus bietet,
10 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
machen Merseburg zunehmend zu einem gefragten Veranstaltungsort für
wissenschaftliche und andere Fachtagungen und -kongresse auf nationaler
wie internationaler Ebene.
Unter dem Motto „Answers for energy“ wurde in den Fachvorträgen und
Diskussionen jede Menge praktischer
Erfahrungen ausgetauscht und nach
innovativen Lösungen heutiger und
künftiger Energiefragen gesucht.
SWM als Gastgeber
Eines der jüngsten Ereignisse dieser
Art war die Siemens-Leitstellen-Usertagung 2011, die vom 31. Mai bis 1. Juni im Ständehaus stattfand. Initiator
und Gastgeber der zweitägigen Veranstaltung waren die Stadtwerke
Merseburg. Teilnehmer waren neben
der Firma Siemens mit rund 40 Mitarbeitern 57 Unternehmen mit insgesamt 85 Mitarbeitern aus der ganzen
Bundesrepublik – in erster Linie Stadtwerke und andere regionale Energieversorger, aber auch andere wie etwa
Flughafenbetreiber.
Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung, bei der auch die
Stadtwerke Merseburg ihr Leitsystem
„Spectrum PowerCC“ präsentierten.
Diese Live-Präsentation fand das
allgemeine Interesse der Teilnehmer.
Geeignetes Forum für alle
Guido Langer, Abteilungsleiter Wärmeversorgung und künftiger Vertriebsleiter der Stadtwerke Merseburg, zeigt sich mit dem Ergebnis der
Veranstaltung sehr zufrieden: „Die
Usertagung bot allen Beteiligten ein
geeignetes Forum, selbst gesammelte
Erfahrungen aus der Praxis der komplexen Software-Systeme mit denen
anderer Anwender zu vergleichen und
Anregungen für die eigene Arbeit zu
schöpfen.“ In seinem Vortrag über
„Kraftwerkseinsatz-Optimierungen
am liberalisierten Energiemarkt“ stellte er Möglichkeiten des kostengünstigen Kraftwerkseinsatzes am Beispiel
der Stadtwerke Merseburg vor.
Stadtwerke aktuell
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Finale zum ENERGY-M Cup fand
am 29. Juni in Merseburg statt
Am 19. Mai schlug für viele junge Kicker aus dem Raum Merseburg wieder
einmal die Stunde der Wahrheit –
beim lang ersehnten Vorrundenturnier um den ENERGY-M Cup 2011 auf
der Radrennbahn in Merseburg, der
nunmehr zum achten Mal ausgetragen wurde. Das Wetter passte super.
Der Kampfgeist der Teams war auf
„Sieg“ eingestellt. Die Grundschule
„Thomas Müntzer“ aus Kötzschau hat
verdient im Finale mit drei zu null
gegen die Geschwister-Scholl-Schule
aus Mücheln den Sieg davon getragen.
Dem Team der Otto-LilienthalGrundschule aus Merseburg-West haben im kleinen Finale leider die Nerven
beim Neun-Meter-Schießen versagt,
so dass der dritte Platz an die Albrecht-Dürer-Schule in Merseburg
ging. Dann drückten natürlich alle den
Kötzschauern ganz fest die Daumen,
denn sie zogen durch ihren Sieg in die
Finalrunde um den Cup 2011 ein. Am
29. Juni mussten die Nachwuchssportler aus Kötzschau im Stadtstadion Merseburg ihr Können im Kampf
mit den anderen Vorrundensiegern
unter Beweis stellen. Über den Ausgang der Finalrunde zum ENERGY-MCup 2011 werden wir in der nächsten
Ausgabe unseres Kundenmagazins
ausführlich berichten.
Nachwuchssportler fahren jetzt im Vereinsbus
Den Nachwuchs im Sport zu fördern,
gehört zu den Aufgaben, denen die
Stadtwerke Merseburg in diesem Jahr
besondere Aufmerksamkeit widmen.
Dazu gehören unter anderem Transportlösungen für die Vereine. So übergab Geschäftsführer Karsten Rogall
vor kurzem je einen Vereinsbus an den
Im Herbst
kommt der
100. Baum
Die Merseburger mögen’s grün. Das
zeigte auch die diesjährige Frühjahrspflanzaktion im Rahmen der von den
Stadtwerken Merseburg unterstützten Initiative „Mein Baum für Merseburg“. Zehn weitere Bäume wurden
im April am Radweg nach Leuna ihren
VfB IMO Merseburg e. V. und an den
Chemie Volley Mitteldeutschland e. V.
(CVM). „Die Kleinbusse werden für
mindestens fünf Jahre den Vereinen
zur Nutzung überlassen. Aufgrund des
Antriebes auf Erdgasbasis zeichnen sie
sich durch geringe Betriebskosten aus
und sind sehr umweltfreundlich“, er-
klärte Karsten Rogall. Von den Vereinen wurden die Busse sehnsüchtig erwartet, denn der Transport der Kinder
zu Training und Wettkämpfen ist für
die Eltern kaum noch realisierbar. Das
erleichtert natürlich die Bedingungen
für den Vereinsnachwuchs enorm, wie
Herr Hartung vom CVM bestätigte.
Unterstützung
für die jungen
Kampfsportler
Baumpaten übergeben und leisten
seitdem ihren Beitrag für eine schönere Stadt, indem sie die „grüne Lunge“
von Merseburg vergrößern helfen.
Weitere sechs Bäume sollen im Herbst
dieses Jahres dazu kommen – unter
ihnen wird der bereits 100. Baum seit
Beginn der Gemeinschaftsaktion sein.
Für alle sechs Bäume wurden schon
Patenschaften vergeben. Wer ebenfalls Interesse daran hat, für sich selbst
oder als Geschenk für einen lieben
Menschen einen Baum zu pflanzen,
wird dazu gewiss im nächsten Jahr
Gelegenheit finden.
Um Kampfsportarten wie Muay Thai,
Kickboxen, Freefight, Boxen und Tae
Bo geht es bei der Fight Academy Merseburg (FAM), die durch die Stadtwerke Merseburg unterstützt wird. Dem
Team der jüngsten Kampfsportler
übergab Geschäftsführer Karsten Rogall kürzlich neue Vereins-T-Shirts und
Zubehör für die sportliche Ausrüstung.
Nächstes Highlight der FAM ist die
vierte Merseburger Fight Night am 28.
August 2011. Karten gibt es unter
www.fight-academy-merseburg.de
Bilder von oben links im Uhrzeigersinn:
Spielszene aus der Vorrunde zum
ENERGY-M-Cup, gesponserter Vereinsbus, Übergabe von Vereins-T-Shirts und
Ausrüstung an die FAM durch SWMGeschäftsführer Karsten Rogall,
Frühjahrs-Baumpflanz-Aktion am
Radweg nach Leuna. Fotos: SWM
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |11
| Essen & Trinken
Mit einem selbstgeschnitzten
Blumenstrauß zum Geburtstag
Kunstwerke aus Feld- und Gartenfrüchten, viele Jahrhunderte den Tafeln fernöstlicher
Herrscher vorbehalten, erobern die europäische Event-Gastronomie. Wer heute etwas auf sich
hält, beeindruckt seine Gäste mit Melonendrachen, Kürbispfauen und Kohlrabidahlien.
Mit geübten Fingern setzt Jörg
Schmidt die zarten grünen Pflänzchen
in die Erde. Viele hundert sind es
schon, in vielen langen Reihen. Bald
werden ihre krautigen Stiele und Blätter das ganze Feld bedecken. Und bald
wachsen dicke Kürbisse daran. Die
meisten davon enden wohl im Kochtopf, viele auch als Halloween-Gespenst. Den größten und schönsten
Bewohnern des „Kürbisdomizils“ in
Zwethau allerdings steht eine ganz
andere Karriere bevor: Sie werden einmal Obst- und Gemüseschnitzern als
Material für ihr fruchtig-knackiges
Kunsthandwerk dienen – so, wie auch
Möhren und Kohlrabi, Chinakohl und
Rote Bete, Äpfel, Mango und Melonen
und vieles andere mehr.
Kunstwerke aus Obst und
Gemüse à la Xiang Wang.
Foto: Carsten Heinke
Dem Kürbis blüht etwas
Insgesamt 32 internationale, im deutschen Einzelhandel erhältliche Obstund Gemüsearten werden bundesweit von zirka 40 Frauen und Männern
nicht vordergründig als Salatzutat betrachtet. Für sie sind die vitaminreichen Produkte kreatives Arbeitsmaterial - der Stoff, aus dem Lebensmittelkünstlerträume sind. Zwei dieser
ungewöhnlichen Kreativen sind die Inhaber des kleinen Landwirtschaftsbe-
12 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
triebs bei Torgau, zu dem auch eine
„Kreativschmiede“ gehört. „Die ersten
50 selbst angebauten Kürbisse vor
sechs Jahren waren nur für den Eigenbedarf bestimmt“, erzählt der gelernte Koch Jörg Schmidt, der diese erste
Ernte damals unter anderem zu
köstlichem Kürbisstollen verarbeitete.
Auf der Suche nach neuen Ideen für
seine Büfetts entdeckte er zusammen
mit seiner Frau Andrea die uralte
asiatische Kunst, Garten- und Feldfrüchte mit dem Schnitzmesser in
wundervolle Blumen, Tiere und Fantasiefiguren zu verwandeln. Gelernt hat
sie das Ehepaar bei keinem Geringerem als dem zweifachen Weltmeister
im Obst- und Gemüseschnitzen, Xiang
Wang, der seine Laufbahn einst als
Kochartist in den Küchen von Mao Ze-
dong begann. Ausgerechnet eine
Fleischtechnikerin aus Auma in Thüringen half dem preisgekrönten Obstund Gemüse-Künstler aus Peking, sein
Wissen und Können in Deutschland zu
verbreiten, indem sie ihm half, Seminare zu organisieren. Selbst hatte sie
sich den „Schnitz-Virus“ 1996 in München eingefangen – als sie den ersten
Kurs bei Xiang Wang belegte.
Vögel aus Rettichen
„Ich hatte Fotos gesehen von geschnitzten Früchten, die wie echte
Blumen und Tiere aussahen und war
sofort fasziniert. Das wollte ich auch
können“, erzählt die freiberufliche Verkaufstrainerin, die inzwischen viele
Menschen mit ihrer Begeisterung an-
gesteckt hat. Zu ihnen gehört die
29jährige Stephanie Lübke aus Nerchau im Muldentalkreis. Nach ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin begann sie bei einem Catering-Unternehmen zu arbeiten. Seit sie bei Wang
gelernt hat, wie man Rettiche zu Vögeln schneidet oder Möhren als Rosen
erblühen lässt, kann ihr Arbeitgeber
seinen Kunden kunstvoll geschnitzte
Obst- und Gemüseskulpturen als Deko fürs kalte Büffet anbieten.
„Auf die Idee brachte mich meine
Mutter, die davon in einer Fernsehsendung erfahren hatte. Sie schenkte mir
das erste Schnitzmesser-Set und fand
das auch entscheidende Kursangebot
im Internet“, erinnert sich die junge
Frau, die am allerliebsten schnitzt,
wenn ihr dabei niemand auf die Finger
Essen & Trinken
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schaut. Stephanis Repertoire reicht
von Zwei-Minuten-Gurken-Fröschen
bis zu drei und mehr Stunden dauernden Apfel-Kürbis-Kompositionen.
Dass die fernöstliche Lebensmittelkunst in den neuen Bundesländern besonders gute Resonanz fand, begründet Töpel so: „Viele Handwerksbetriebe hier mussten sich nach der Wende
neu erfinden, Serviceunternehmen
wurden erst gegründet. Die dringend
benötigten Alleinstellungsmerkmale
fanden einige in den künstlerisch gestalteten Produkten.“
Mach dir eine Rübe!
Wenn im Restaurant der Villa Theodor
gefeiert wird, gehören die aus Kürbis,
Papaya, Rettich und Melone geschnitzten Körbe, Kakadus und Rosen
zu den Stars auf Tafel und Buffet.
„Unsere Gäste schätzen das sehr“,
sagt Rainer Wiesner, Inhaber des kleinen Hotels im erzgebirgischen Grünhain-Beierfeld. Der Koch, Hotelier und
Gastwirt schnitzt seit über zehn Jahren Obst und Gemüse. „Es kostet viel
Zeit und ist für mich eher ein Hobby,
das ich neben meiner eigentlichen
Arbeit betreibe“, erzählt der 60-Jährige, der dem chinesischen Meister bei
drei Kursen auf die geschickten Finger
schaute. Drei Jahre habe er insgesamt
zum Lernen gebraucht. Mindestens
einmal die Woche trainiert Wiesner
seine Fertigkeiten im Umgang mit
Schnitzmessern und -meißeln, um
nicht aus der Übung zu kommen.
Für Annett Gruhle liegt des Kürbis’
Kern in dessen Eigenschaft als Blumenkorb. Denn neben Schwanenpaaren aus Kohlrübe schnitzt die Fleischfachverkäuferin aus Döbeln am liebsten Blüten: Rosen aus Roter Beete,
Dahlien aus Kohlrabi, Callas aus Fenchel, Chrysanthemen aus Chinakohl.
Aus Ingwer und Radieschen zaubert
sie Korallen. Mittlerweile wurde aus
dem Hobby ein Nebengewerbe, in
dem sie ihr zweites Standbein sieht.
„Mein Kundenkreis reicht von der
Rentnerin bis zur Hochzeitsgesellschaft, mein Repertoire vom Mitbringsel zum Kaffeekränzchen bis zur
Dekoration von Festtafeln und Buffets“, sagt die 42-Jährige. Und: „Wenn
ich selber zum Geburtstag gehe, nehme ich immer selbstgeschnitzte Blumen mit.“
Mach den Schwan!
Ihre Schnitzkunstlaufbahn begann
Annett Gruhle mit einem srilankischen Kochbuch und Holzschnitzwerkzeug aus dem Baumarkt. Bei einem
ersten Wettbewerb mit fünf Teilnehmern belegte sie immerhin den vier-
ten Platz und fand schließlich auch den
Weg zu Meister Xiang Wang und seinem „Dream-Team“, dem Vorläufer
des vor zwei Jahren gegründeten Xiang Wang Food Artistic e. V. mit Sitz in
Grünhain-Beierfeld (Sachsen).
Annett Gruhle und Rainer Wiesner
waren dabei, als in Vorbereitung auf
einen Guinessbuch-Rekordversuch zur
GÄSTE 2003 während eines Schnitzseminars in Schönheide/Erzgebirge das
Xiang Wang Dream Team gegründet
wurde. Das weltgrößte Kunstwerk aus
geschnitztem Obst und Gemüse kam
nicht zustande, doch die Leipziger
Fachmesse für Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung
wuchs mit den Food-Artisten um eine
Attraktion, die mittlerweile zu den
festen Größen der alle zwei Jahre
stattfindenden Veranstaltung gehört.
Der Höhepunkt der diesjährigen
Ausgabe der GÄSTE vom 4. bis 6. September 2011, bei der die Mitglieder des
Xiang Wang Food Artistic e. V. für ein
knackig-fruchtig-buntes Rahmenprogramm sorgen, wird ein erster „Europäischer Gemüseschnitzwettbewerb“
nach einheitlichen Richtlinien sein. Dazu haben sich bislang Einzelkämpfer,
Teams und Junioren aus zwölf europäischen Ländern gemeldet. „Außer
durch ein mitgebrachtes Schaustück
müssen die Wettbewerbsteilnehmer
ihr Können bei einem vierstündigen Liveschnitzen beweisen, ebenso durch
kreative Garnituren für einen Teller
und zwei Cocktails“, erläutert Töpel.
Bis auf letztere sind alle Schnitzkunstwerke nicht zum Verzehr gedacht.
Vitamine fürs Auge
großen, teils von Hand bestellten
Acker im Jahr bis zu 70 Tonnen Kürbis
in 150 Sorten, dazu noch jede Menge
Zierkürbisse. Abnehmer sind neben
Food-Artisten und Privatleuten viele
Gastbetriebe, darunter die Mövenpick
Marché Restaurants.
Gemüseschnitzer aus Deutschland
können sich unabhängig von einer
Vereinsmitgliedschaft direkt bei Konstanze Töpel vom Xiang Wang Food
Artistic e. V. (E-Mail: [email protected]) für einen Startplatz in der
deutschen Mannschaft bewerben.
Endgültiger Anmeldeschluss ist der 30.
Juli 2011. Alle Unterlagen sind im
Internet unter www.gaeste.de/gemueseschnitzen verfügbar.
Das meiste, was jetzt auf dem Feld in
Zwethau wächst, darf und soll im
Herbst gegessen werden, denn Kürbis
schmeckt nicht nur, sondern ist zudem gesund. Dazwischen reift das edle
Schnitzgut. Alles in allem holen die
Schmidts von dem knapp vier Hektar
Der zweifache Weltmeister im Obstund Gemüseschnitzen, Xiang Wang aus
Peking, zaubert aus einem Riesenkürbis
einen Drachen (Bild oben). Neben
traditionellen Motiven, zu denen auch
Vögel, Schmetterlinge und Blumen
gehören, lässt die alte fernöstliche
Kunst auch Platz für neue kreative
Ideen. Fotos: A. Beyler/ GÄSTE Leipzig
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |13
| Reise
Kirchen, Küsten und Kosaken
Am Dnjepr und am Schwarzen Meer zeigt die Ukraine ihre schönsten Seiten.
Das meiste davon sieht, wer von Kiew auf die Krim und nach Odessa mit dem Schiff reist.
Im Flusshafen von Kiew liegt die „Viking Lomonosov“ vor Anker. Jetzt nur
schnell einschiffen – und auf in die
Stadt! Vom Postplatz, wo sich ChristiGeburtskirche und eine McDonald’sFiliale fast optisch vereinigen, fährt
eine Seilbahn, die Funikuler, für 50
Cent hinauf in die Oberstadt. Wir nehmen die Metro zum Chreschtschatyk,
der modernen Prachtstraße der Millionenmetropole, wo Stretch-Limousinen hin und wieder auch noch einen
Traktor überholen müssen.
Unsichtbare Mumien
Auf der Dnjepr-Insel Chortyca bei
Saporozhje haben die Kosaken noch
immer das Sagen. Bild oben: Unweit
von der Weißen Stadt Sewastopol,
direkt am Schwarzen Meer, liegen die
2 500 Jahre alten Ruinen des dorischen
Stadtstaates Chersones. Bild rechts
unten: das Fluss- und SchwarzmeerKreuzfahrtschiff „General Lavrinenko“
heißt jetzt „Viking Lomonosov“.
Fotos: Carsten Heinke
14 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
Ein flüchtiger Blick auf das Goldene
Tor, die Sophienkathedrale, die Residenz der Klitschko-Brüder. Das Höhlenkloster, reich an märchenhaften
Kirchen und unermesslichen Kunstschätzen, hinterlässt einen faden
Nachgeschmack. Religiöses Zentrum
und Touristenmagnet in einem, tut es
sich mit dieser Doppelrolle schwer.
Man möchte Geld verdienen mit den
Fremden, kann aber nicht verbergen,
dass sie dort eigentlich nur stören.
Vom Höhlenlabyrinth mit den wundersamen Mönchsmumien ist nur
noch ein winziges Stückchen zugänglich. Wenn man sie nicht zeigen will
(was durchaus verständlich ist), sollte
man nicht mit ihnen werben. Unser
schwimmendes Hotel legt ab. 1989 in
Boitzenburg gebaut, hat die „Viking
Lomonosov“ ihre Jungfernfahrt auf
der Elbe erlebt. Inzwischen grundlegend modernisiert, ist sie längst auf
dem Dnjepr daheim.
Am Kabinenfenster ziehen Kiews
grüne Hügel und goldene Kuppeln vorbei. Von ganz oben winkt das Kriegerdenkmal „Mutter Heimat“ mit erhobenem Schwert hinterher. An der
Schleuse in Swetlowodsk nutzt eine
Schulklasse die Anwesenheit ausländischer Touristen für sprachpraktische
Englisch-Übungen. „Wo kommen Sie
her, wie heißen Sie, wie alt sind Sie?“
rufen die Kinder und winken mit gelben Blumensträußen.
Von den gefürchteten neun Stromschnellen, den Saporozhje seinen Namen verdankt, ist heute kaum noch
eine zu sehen. Der 1932 fertig gestellte, 761 Meter breite Staudamm, der
das Wasser des Dnepr für zwei gigantische Kraftwerke sammelt, hat sie
überflutet und damit den drittgrößten Strom Europas auch hier schiffbar
gemacht. Als Urheber des Jahrhundertprojekts gilt Lenin, der weder in
Saporozhje noch sonst irgendwo in
der Ukraine war, aber dennoch in jeder
ukrainischen Stadt mit mindestens einem Monument gefeiert wird, so
auch hier, göttergleich und blumenverziert. Im Osten war der Name der
Stadt vor allem geläufig wegen des
hier produzierten Kleinwagens Saporozhec – auch bekannt als „Sibirischer
Panzer“, „Soljankaschüssel“ oder
„Chrustshows letzte Rache“.
Im Kolchos der Kosaken
„Willkommen in der Heimat der Kosaken!“ steht auf einem Schild hinter der
Preobrazhenskij-Brücke, die das Festland mit Chorticja verbindet. Größer
als die Nordseeinsel Norderney, aber
kaum bewohnt, sonnt sich das grüne
Flussidyll in seiner heldenhaften Ver-
gangenheit. Mit dem Bau einer Inselfestung im 15. Jahrhundert wurde das
Dnjepr-Eiland Zentrum der Kosakenbewegung, die im Widerstand
gegen die Tartaren entstand und sich
neben Männern aller Schichten vor allem aus geflohenen Leibeigenen rekrutierte. Im 17. Jahrhundert, nachdem Hetman Bogdan Chmelnitzky
dem russischen Zaren den Treueeid
geschworen hatte, wurde es Sitz seines autonomen Kosakenstaates „Saporozhskaja Sitsch“, den Katharina die
Große 1775 auflöste und die Kosaken
in ihre Armee eingliederte.
Stalins größtes Geheimnis
Im Mittelpunkt des heute wieder erwachten Kosakenkults steht ein leider
sehr langweiliges, recht improvisiert
wirkendes Museum. Viel aufregender
sind dagegen die Kosakenshows – dargeboten von bunten Haufen schnurrbärtiger Haudegen in einem ehemaligen Kolchos (so hießen in der Sowjetunion die landwirtschaftlichen Genossenschaften). Mit nackter Brust,
fellbemützt und pluderhosig, lümmeln sie auf ihren Pferden und sehen
aus, als seien sie geradewegs dem berühmten Gemälde Ilja Repins „Die Saporozhjer Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief“ entschlüpft. Grob, laut und lustig geht es
dann beim Reiten, Raufen, Tanzen
und Saufen zu. Kopfüber, seitlich hängend oder auf zwei Pferden und zwei
anderen Männern stehend, galoppieren sie pfeifend und schreiend an den
Zuschauern vorbei, lassen ihre Säbel
rasseln, Peitschen knallen und literweise Wodka durch ihre rauen Kehlen
fließen. Die Lichter des letzten Dorfes
verschwinden in der Nacht, das Rau-
Reise
schen wird lauter. Stärkere Wellen
tragen das Schiff vom Dnjepr auf die
offene See. Am nächsten Morgen
zeigt sich das Schwarze Meer strahlend blau und schickt am Fenster des
Bordrestaurants ein paar Delfine zur
Begrüßung vorbei. Die Felsenküste der
Krim erhebt sich am Horizont. Wenig
später erreicht das Schiff die oft umkämpfte „Weiße Stadt“ Sewastopol.
Militärische Tradition ist überall präsent – vom Schlachtenpanorama über
tausend Kriegsdenkmäler bis zum
Chor der russischen Schwarzmeerflotte, deren Heimathafen Sewastopol bis
heute ist. Neueste Attraktion ist der
kürzlich als Museum eröffnete UBoot-Bunker von Balaklawa, einst eines der bestgehüteten Geheimnisse
der Sowjetunion. Aus Angst vor einem
amerikanischen Atomangriff ließ Stalin die unterirdische Festung von gigantischen Ausmaßen bauen. Schon
wenn man die je 120 Tonnen schweren „Türflügel“ des Bunkers durchquert, glaubt man sich in einen James-Bond-Film versetzt. Das System
aus krummen Tunneln, diffus beleuchteten Hallen und Kanälen, in
denen U-Boote repariert und Atomraketen gelagert wurden, machen die Illusion des Agententhrillers perfekt.
Datschen und Paläste
Ein Ort von stiller Magie ist hingegen
Chersones, drei Kilometer südlich von
Sewastopol: Meer, Felsen, schneeweiße, 2 500 Jahre alte Ruinen des einstigen dorischen Stadtstaates. Darüber
die goldglänzende Kathedrale Wladimirs, der sich hier 988 taufen ließ und
damit die orthodoxe Kirche begründete. Weltgeschichte auch im subtropischen Jalta: Bei der nach diesem Kur-
ort benannten Konferenz entschieden
1945 im Liwadija-Palast die Alliierten
über das Schicksal Europas. Die Beletage des ehemals kaiserlichen Sommerschlosses mit umfangreichem Originalinventar gibt ungewöhnliche Einblicke in das Privatleben der letzten
Zarenfamilie. Zeugnisse aristokratischer Datschenkultur liefern ebenso
der von steinernen Löwen bewachte
Woronzow-Palast in Alupka oder das
berühmte Schwalbennest im Stil eines
mittelalterlichen Rheinschlösschens,
heute ein teures Restaurant.
|
Bild-Impressionen einer Dnjepr- und
Schwarzmeerkreuzfahrt (von oben links
im Uhrzeigersinn): Kosak bei einer Reitshow, die Oper von Odessa, LaokoonGruppe vor dem Museum von Odessa,
Krimküste und Schwarzes Meer bei
Sewastopol, das Chor- und Tanzensemble der Russischen Schwarzmeerflotte
in Sewastopol, Kathedrale im Höhlenkloster von Kiew, Marmorlöwe am Woronzow-Palast in Alupka bei Jalta.
Fotos: Carsten Heinke
Auf Potjomkins Treppe
Vom Erfolg des Herzogs von Richelieu
(1766-1822), Odessa zu einem Paris
des Ostens zu machen, überzeugen
wir uns am nächsten Tag. Vor der
französischen Revolution geflohen,
bescherte der Adlige (der übrigens ein
Urenkel der „Grauen Eminenz“, des
Kardinals Richelieu, war) als Gouverneur der Hafenstadt am Schwarzen
Meer eine Blütezeit, deren Früchte
trotz starken Verfalls vieler Bauwerke
noch immer sichtbar sind. Richelieus
Denkmal steht oberhalb der Treppe,
die früher seinen Namen trug, doch
nach der berühmten Kinderwagenszene in Sergej Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potjomkin“ nur noch Potjomkin-Treppe heißt.
Carsten Heinke
Weitere Informationen zu Fluss- und
Schwarzmeerreisen durch die Ukraine
gibt es in den Merseburger Reisebüros
sowie direkt beim deutschen Spezialveranstalter Viking Flusskreuzfahrten
unter der kostenlosen Rufnummer
0 800/ 18 87 100 33 sowie unter
www.vikingflusskreuzfahrten.de
ENERGIE &UMWELT Juni 2011 |15
| Rätselspaß
Sportler sind
lustige Leute
Nach einer erneuten Niederlage
macht der Fußballtrainer mit seiner
Mannschaft einen Rundgang durch
das Stadion. „So Jungs“, sagt er, „wo
die Fotografen sind, das wisst ihr.
Den Standort der Fernsehkameras
kennt ihr auch. Jetzt zeig ich euch
noch, wo die Tore stehen.“
Ein Reporter fragt einen Fußballer:
„Was empfinden Sie, wenn Ihre
Mannschaft gewinnt?“ Die Antwort:
„Kann ich leider nicht sagen. Ich bin
erst drei Jahre bei diesem Verein.“
Ein Radfahrer stellt sein Fahrrad vor
einer Kneipe ab. Weil er kein Schloss
dabei hat, hängt er ein Schild daran:
„Nicht stehlen! Gehört Mike Tyson!“
Als er später die Kneipe verlässt, ist
das Fahrrad weg. Nur das Schild liegt
noch da. Darauf steht: „Verfolgung
ist zwecklos! Jan Ullrich.“
Anpas- Tages-,
sungs- Nachtvorrichtung anbruch
Weltraum,
der
Kosmos
Anstecknadel;
Zierschmuck
Adelstitel,
Baron
kleine
Brücke
14
Deckschicht
13
altes
Pferd
4
Verheiratete
16
Mit dem richtigen Lösungswort für
das Rätsel der Frühjahrsausgabe
unseres Kundenmagazins gewannen
Erika Hunger, Brigitte Kullmann und
Manfred Gaudig – alle aus Merseburg. Wir gratulieren!
Bitte schreiben Sie auch das neue
Lösungswort auf eine Postkarte
und senden Sie diese an:
Stadtwerke Merseburg
Kennwort: Rätsel
Große Ritterstraße 9
06217 Merseburg
Selbstverständlich kann die Lösung
auch gemailt oder persönlich im
Kundencenter abgegeben werden.
Einsendeschluss ist der 22.07.2011.
16 | ENERGIE &UMWELT Juni 2011
6
Abk.:
light
emitting
diode
8
Abk.:
Europ.
Gemeinschaft
1
Stoffgemisch
2
4
5
2
moderne
Mietform
(engl.)
Beingelenk
®
blamable
Niederlage
17
3
Saugwurm
Liliengewächs,
Heilpflanze
Trenngefäß nach
Getränkeaufguss
Blutader
Internetverknüpfung
(Kw.)
5
verhängnisvoll
feiner
Spott
Gleichgewichtslehre
Reitersitz
lustige
Puppenspielfigur
Vorname
d. Schauspielers
Ode †
Fahrstuhl
nördlichster
Staat
der USA
Schrägstützbalken
Hasenlager
Abk.:
angeblich
Behälter aus
Holz
Schöpflöffel
Republik
in Ostafrika
Feier,
Party
3
Nordasiat
10
eine
ganze
Anzahl
Strom
in Westeuropa
1
Pflanzenfaser
Show
Palast
in Paris
Figur in
„Die
Fledermaus”
Seebad
in
Belgien
kleines
Quantum
span.
Inselgruppe
Preisrätsel
9
Hautpflegemittel
Brustknochen
dt.
Jugendbuchautor
(Wolfram)
franz.
Mehrzahlartikel
12
Hafen
des
alten
Roms
11
häufiger
Flussname in
Bayern
Handmähgerät
Längenmaß
Schiff
Noahs
Adliger
im Mittelalter
nicht
dieses,
sondern ...
Wahl-,
Leitspruch
indisches
Mischgewürz
deutsche
Vorsilbe
Wasservogel
mit
Kehlsack
aus gebranntem Ton
7
elektr.
Schwingungszustand
Kuchengewürz
Stoffart
Hafenstadt in
Belgien
Vorsilbe: jenseits
(lat.)
Münzmeister
griechische
Kunstgöttin
Zeichnung: Girts Jankovskis
Vertrau- Himmelsensmiss- richtungsbrauch anzeige
englisch:
Osten
jedermann
Hafenstadt in
Marokko
großes
Schneidewerkzeug
(Garten)
6
7
8
9
10
15
11
12
13
14
s 1718.14-19
15
16
17
Drei Einkaufsgutscheine zu gewinnen
Die Stifte sind bereits gezückt, Duden oder Wörterbuch liegen für alle
Fälle griffbereit – die Knobelfreunde
unter unseren Leserinnen und Lesern sitzen wieder in den Startlöchern. Der neue Rätselspaß kann beginnen! Wer diesmal alle gefragten
Begriffe des heutigen Kreuzworträtsels findet und damit auch das
gesuchte Lösungswort richtig ermittelt und an die Stadtwerke Merseburg schickt, hat die Chance, mit
etwas Glück einen von drei EdekaEinkaufsgutscheinen im Warenwert
von 50 Euro zu ergattern.
Wie immer lassen wir Fortuna
entscheiden, welche drei von allen
richtigen Einsendungen gewinnen.
Impressum
ENERGIE & UMWELT Kundenmagazin
der Stadtwerke Merseburg GmbH
Herausgeber: Stadtwerke Merseburg GmbH
Große Ritterstraße 9, 06217 Merseburg
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stadtwerkemerseburg.de
Redaktion: Astrid Zwarg
Druck und Gestaltung: Mitteldeutsches
Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Halle