Freundesbrief Nr
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Freundesbrief Nr. 1/2012 19. Jahrgang Niemand kümmert sich um mich! Als er nun alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land, und er geriet in Not und ging und hängte sich an einen Bürger jenes Landes. (aus Lukas 15, 11-24) Winfried Scheffbuch schreibt in einem seiner Bücher Folgendes: „Ich habe keinen Menschen!“ Wo man auch hinkommt, überall stößt man auf einsame Menschen. Dabei lebt man in Wohnblocks, wo man von links und rechts durch dünne Wände die Nachbarn von nebenan hört. Auf den Straßen, in den Geschäften, überall Menschen! Und trotzdem sind viele einsam. Oder fühlen gerade wegen der Menschenmassen sich so viele alleine? Einsamkeit ist nicht zum Aushalten. Man braucht einen Menschen, mit dem man sich aussprechen kann. Einen, der mich versteht. Doch wer so Einsamkeit kurieren will, heilt den Schaden nur oberflächlich. Was da in uns aufbricht, kann nicht einfach mit ein paar Kaffeekontakten befriedigt werden. Wie viele haben sich an andere Menschen hingehängt und wurden bitter enttäuscht. Manche Bindung, die man in seiner Einsamkeit eingeht, ähnelt dem verlorenen Sohn, der sich an irgendeinen Bürger des Landes hinhängt. Als ob der ihm geben könnte, wonach er verlangt! Lange Zeit lebte der junge Mann in der Täuschung, er könne sein Vaterhaus vergessen. War nicht alle hemmungslose Lust und Gier nach Befriedigung letztlich nur Heimweh? Einsamkeit ist die Hölle. Dorthin trieb ihn sein irregeleiteter Freiheitsdurst. Aber weil er das nicht aushalten konnte, verdingte er sich an einen Menschen, der ihm nichts geben konnte und dem er nichts bedeutete. Ach diese Menschen! Wer kann jetzt nicht in das Klagelied einstimmen und von Enttäuschungen berichten? Dieser verlorene Sohn machte es anders. Er schlug nicht auf die anderen ein. „Er schlug in sich.“ Er musste umkehren. „Ich muss mich aufmachen und zu meinem Vater gehen!“, erkannte er. Niemand kennt uns so, niemand liebt uns so, wie der Vater, Gott selbst. Nur er kann unsere Sehnsucht stillen. Jesus stößt uns die Tür auf, die heim zum Vater führt. Niemand braucht mehr einsam und enttäuscht durchs Leben zu trotten. Wer heimkehrt zu Gott, seinem Vater, findet das Leben. Ich wünschen Ihnen, lieber Leser, dass Sie durch den auferstanden Herrn Jesus Christus eine tiefe, innige und nicht mehr zerstörbare Gemeinschaft mit Gott, erleben können. Matthias Weichold Kaltenhof aktuell Nun sind schon wieder etliche Monate ins Land gegangen. Die Apfelbäume sind fertig geschnitten und bald können wir uns wieder an der wunderschönen Obstbaumblüte unserer 1600 Bäume erfreuen! So wie die Natur sich immer neu entwickelt (und in unserem Land sehen wir das an den Jahreszeiten recht schön), so wünschen wir uns auch für die Menschen, die wir betreuen, eine Weiterentwicklung und dass auch in ihrem Leben Frucht entsteht. Bei manchen ist dies auch zu erkennen und die Gemeinschaft kann die Frucht dieser Entwicklung genießen. Einer unserer Bewohner hat im Februar sein 10-Jähriges gefeiert! Es ist sehr erfreulich zu sehen, wie stabil ihn diese Lebensform in der Gemeinschaft hält und dass seitdem kein Klinikaufenthalt mehr nötig war! Von unserem jüngsten Bewohner mussten wir uns Ende Februar verabschieden. Er wollte sich nicht auf die Möglichkeiten unserer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft einlassen und will jetzt versuchen, auf eigenen Füßen zu stehen. Für ihn ist T. eingezogen. Er hat nach einer schweren Krisenzeit den Weg zum Kaltenhof gewählt, um sich zu stabilisieren und sich wieder auf den 1. Arbeitsmarkt vorzubereiten. Er ist gelernter Koch und hat viel Freude dabei, seine Fähigkeiten in der Wohngemeinschaft einzusetzen. Gegenwärtig arbeitet er im Zuverdienstprojekt mit, um wieder zu einer regelmäßigen Tagesstruktur zu gelangen und seine Belastbarkeit zu trainieren. Die Beschäftigung mit der Bibel in den Morgenrunden ist noch sehr neu und ungewohnt für ihn. Jedoch ist er sehr offen, sich mit dem Glauben auseinander zu setzen und diese neuen Sichtweisen zu überdenken. 1 Seit Februar haben wir eine weitere Bürgerhelferin dazu gewonnen. Katharine Braun aus der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Schweinfurt kommt zweimal in der Woche und hilft beim Kochen und unterstützt einige Bewohner beim Aufräumen und Saubermachen des Zimmers. Sie ist ein echter Segen für die Gemeinschaft und eine große Bereicherung für unser Team! Auch die Bewohner haben sie gleich ins Herz geschlossen. Helmut &Andrea Veeh Haus „open door“ aktuell Gott erhört Gebete und kennt unsere Not, auch was unsere freien Plätze betrifft. So durften wir in diesem Jahr schon drei neue Bewohner aufnehmen. Stefan S. ist ausgezogen und lebt nun selbstständig in der Nähe seiner Mutter. Er war über 2 ½ Jahre bei uns und hat sich gut entwickelt. Nun haben wir noch einen freien Platz und einige unverbindliche Bewerber. „Bei Gott gibt es keine Zufälle!“ So der Ausspruch von Klaus Dennstädt (Inhaber des Küchenstudios Max Inzinger). Er ist Christ und ich kam im Dezember mit ihm ins Gespräch bzgl. einer Küche in unserem Haus. Nun ist es soweit, dass er uns eine gut erhaltene Küche vermitteln konnte. Anfang Mai soll sie eingebaut werden. Bis dahin muss in der alten Küche noch einiges renoviert werden. Die Decke muss erneuert, Wände verputzt und gefliest und auch einige Steckdosen verlegt werden. Die Küche bekommen wir gespendet, aber für eine finanzielle Unterstützung für die Umbauarbeiten wären wir sehr dankbar. Im Februar hatten wir ein Konzert mit Darius Rossol und Manfred Schmidt in unserem schönen Saal. Es war eine tolle Sache. Die Leute waren begeistert. In der ersten Juniwoche fahren wir mit unseren Bewohnern ins Haus der Stille nach Thüringen. Auf diese gemeinsame Freizeit mit unseren Bewohnern freuen wir uns. Kaltenhof gGmbH aktuell Wie im letzten Freundesbrief erwähnt, ist die Erweiterung des Flohmarktes inzwischen abgeschlossen. Nun können wir auf einer Fläche von ca. 450 qm unsere Artikel zum Verkauf anbieten. In erster Line dient die Erweiterung dazu, die Bilder und Gemälde und andere Besonderheiten, wie z.B. den Ostermarkt, besser präsentieren zu können. Eine HERZLICHE EINLADUNG an alle zu unserem diesjährigen Gartenfest am 22.07.12 ab 12.30 Uhr! Dort wird es wieder genügend Zeit zum Austausch und zur Gemeinschaft geben und man kann sehen, was sich seit dem letzten Jahr wieder verändert hat. Nachdem das Jahr für Wohnungsauflösungen und Möbelabholungen zunächst nur langsam angelaufen ist, sind wir dankbar, dass wir nun wieder viele Anfragen haben. Für unsere Malergruppe können wir jedoch noch kurzfristig Aufträge annehmen. Personell gab es auch einige Veränderungen. Ein Mitarbeiter hat eine Arbeitsstelle in seinem Beruf auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen und eine langjährige, sehr zuverlässige Mitarbeiterin auf unserem Kleidermarkt hat uns leider verlassen. Von der Grippewelle sind wir auch nicht verschont geblieben, so dass es an manchen Tagen schwierig war, die Aufträge fristgerecht aufzuarbeiten. Doch insgesamt sind wir sehr dankbar, dass unsere Dienstleistungen und Märkte so gut angenommen werden. Michael Weichold/Michael Herterich Michael Zabel 2 Außenwohngruppe Ludwigstraße Levi e.V. - Persönliches Budget Im 2. Petrusbrief 1, Vers 3 steht, dass uns Gott „alles zum Leben (…) geschenkt“ hat. Es stimmt, unsere WG hat alles und noch viel mehr. Das Schönste aber ist, dass wir zusammenwachsen und ein guter freundlicher Umgang untereinander besteht. Mit Freude dürfen wir die Entwicklung von M. anschauen. Er ist auf dem 1. Arbeitsmarkt untergekommen und zeigt sich dort als guter und verlässlicher Mitarbeiter. Um die Freunde und Betreuung nicht zu verlieren, zieht er demnächst in die unterste Wohnung hier im Haus. So gestaltet er seinen Tag selbst, hat aber noch Anbindung zur WG. Auch F. hat sich gut eingewöhnt. Er kämpft weiter mit sich und mit seiner Krankheit. Aber wir freuen uns über sein Interesse an den Andachten und seine außergewöhnlichen Beiträge. Besonderes Gebet braucht B. Sie hätte so gerne mehr Kontakt zu ihren erwachsenen Töchtern. In Planung ist die Neukonzeptionierung der WG in der Sattlerstraße. Hier brauchen wir Gebet für die richtigen Entscheidungen bei der Auswahl eines neuen, zusätzlichen Mitarbeiters. Im letzten Hauskreis konnten die Bewohner aufschreiben, welche Eigenschaften ein Betreuer/in haben sollte. Es kamen Ideen zu Tage wie „bedingungslos unterstützend“, „präzise und schnell sich in einen Menschen hineinversetzen“ bis „standsicher“ und „flexibel“. Alle wollten einen liebevollen und einfühlsamen Betreuer/in mit viel Humor. Wie gut, dass uns Gott gerne alles aus seinem großen Reichtum gibt. Margot Schoppelrey Eine Mitarbeiterin stellt sich vor: Mein Name ist Claudia Schönberger. Ich begleite seit Juni 2010 Menschen unterschiedlichen Alters in ihrer speziellen Lebenssituation. So verbringe ich z.B. mit Herrn F. jeweils 1x/Woche gemeinsam Zeit. Es freut mich, wenn bei den unterschiedlichen Unternehmungen zu erkennen ist, dass ihm die Hilfe gut tut. Sei es, dass wir viele Dinge im Auto verstauen und nach Hause transportieren, wenn der Einkauf etwas größer ausgefallen ist oder wenn man sich beim Spülen und Abtrocknen besser kennenlernt. Herr F. äußert häufig, dass er froh über die Hilfe zur Bewältigung seines Alltags ist. Es wird auch immer wieder deutlich, wie gut ihm die Gespräche tun oder wenn man miteinander betet. Ich freue mich, ein Teil der Gemeinschaft des Persönlichen Budgets und dessen vielfältigen Aufgaben zu sein! Claudia Schönberger Ein ehemaliger Bewohner erzählt Im Mai 2007 zog ich am Kaltenhof ein. Mir war in Bamberg in einer betreuten WG der Platz gekündigt worden und so war ich sehr dankbar, dass ich nach Besichtigung der Einrichtung mit meinem damaligen Betreuer gleich ohne Probewohnzeit im Betreuten Wohnen aufgenommen wurde. In den zwei Jahren Aufenthalt dort konnte ich mich gut stabilisieren. Ende Mai 2008 fing ich in der RAW (rehabilitative Arbeitswerkstätte) in Schweinfurt an zu arbeiten und bin bis heute dort beschäftigt. Dadurch habe ich eine gute Tagesstruktur und eine sinnvolle Beschäftigung. Gut in Erinnerung sind mir noch die sonntäglichen Besuche der christlichen Gemeinde am Obertor in Schweinfurt. So kam ich mit gläubigen Menschen in Berührung, die danach streben, den Inhalt der Bibel zu leben. Ich selbst trat 2008 wieder in die katholische Kirche ein, Endpunkt einer religiös-spirituellen Entwicklung, die schon Jahre vorher in Bamberg begonnen hatte. 2009 zog ich dann als erster in die neu gegründete Außenwohngruppe in der Sattlerstraße in Schweinfurt um. Da es schon in der Zeit am Kaltenhof mein Ziel war, selbständig zu leben, suchte ich nach einiger Zeit über die Tageszeitung etwas Geeignetes und zog im Sommer 2011 in eine eigene Wohnung um. 3 Inzwischen habe ich mich gut eingelebt und werde noch stundenweise über das „persönliche Budget“ betreut. 2011 ist auch das Jahr, in dem ich das dritte Jahr schon ohne gesetzlichen Betreuer auskomme. Auch das war mein Ziel. Insgesamt gesehen spüre ich immer wieder Gottes positives Wirken in meinem Leben, auch durch Menschen, die mir begegnen. Ich bin sehr dankbar für seine Führung und vertraue auch weiterhin auf seinen Beistand. M.R. Veranstaltungen am Kaltenhof Sa, 28.04.12 Fr, 25.05.12 Fr, 22.06.12 Fr, 27.07.12 So, 30.09.12 Sa, 27.10.12 Sa, 24.11.12 Möbelmarkt: Flohmarkt Abendflohmarkt Abendflohmarkt Abendflohmarkt 13-17 Uhr 17-21 Uhr 17-21 Uhr 17-21 Uhr HOFFEST ab 11 Uhr Flohmarkt 13-17 Uhr Flohmarkt & Weihnachtsmarkt 13-17 Uhr Mo – Fr: 9:30 – 12 /14 – 17:00 Uhr; Sa: 14 – 17:00 Uhr Flohmarkt, Büchermarkt + Kleidermarkt: jeden Mittwoch von 14 – 17 Uhr Unsere Hofstube ist zu jedem Flohmarkt ebenfalls geöffnet! Informationen zum Flohmarkt, Gebrauchtmöbel, Wohnungsauflösungen und Zuverdienst: 09721/5099611 Veranstaltungen in Haus „open door“ Künstlermarkt 28./29. April 2012 Gartenfest 22. Juli 2012 ab 13 Uhr Wer den Freundesbrief per E-Mail erhalten möchte, benachrichtige uns bitte über [email protected]. Herausgeber: Levi e.V. - Kaltenhof 9 - 97453 Mainberg; Tel.: 09721/75168, Fax: 09721/75169; V.i.S.d.P.: Arbeitskreis Levi e.V. Spendenkonten: Flessabank Schonungen, BLZ 793 301 11, Konto 144 00 22 VR-Bank Schweinfurt-Land, BLZ 790 690 10, Konto 10 24 10 273 Gefördert vom Bezirk Unterfranken und und vielen Helfern und Spendern! Levi e.V. ist Mitglied bei: 4