ws paderborn - Kopie

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ws paderborn - Kopie
Infoblatt zum Punktspiel gegen Paderborn
Herzlich Willkommen Ihr Unioner hier zum Heimspiel gegen die Ostwestfalen. Ein verdammt
wichtiges Spiel heute gegen einen direkten Konkurrenten, heute kann man sich richtig Luft zu
den Abstiegsrängen verschaffen. Es gilt an das KSC- und Aachenspiel anzuknüpfen und Fürth
und auch Hertha aus den Köpfen zu bekommen. Klar ist das Stadtduell in aller Munde und
viele Gedanken drehen sich um diese Partie, eine Spannung die man nicht leugnen kann. Aber
heute zählt nur Paderborn!!!!
Organisatorisch müssen wir aber Hertha dennoch thematisieren. Der Treffpunkt dürfte mittlerweile bekannt sein (10 Uhr Alex) und passend dazu gibt es heute die schon erwähnte Wintermütze bei uns zu erwerben, „überraschender“ Weise eine Derbymütze ;-)
Ausreden zählen nicht – Mütze erwerben!!!
„Mit hochrotem Kopf zum Derby!“
Lasst das Olympiastadion für ein Spiel in rotem Glanz erstrahlen, indem wir mit der
entsprechenden Kopfbedeckung unseren Sektor in unsere Farben tauchen. Für 5€ bekommt Ihr am WS-Stand, der Tanke und nach dem Spiel am Vorsänger-Podest die passende Mütze für das Hertha-Spiel!!!
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Spielberichte:
1.FC Union Berlin vs Alemannia Aachen
2:1
Was für ein Rückrundenauftakt, quasi ein
Start nach Maß oder auch die geniale
Anknüpfung an das gute KSC-Spiel im
Dezember. Eine furiose Union-Elf die dem
Gegner kaum den Hauch einer Chance lies.
Vielleicht sieht das Resultat gar nicht
danach aus, aber die Spielanteile und die
Chancen waren soooo eindeutig. Über 5 Gegentore bspw. hätte sich die Alemannia nicht beschweren dürfen, aber da sind wir halt bei unserer allseits bekannten Schwäche vor dem gegnerischen Tor.
Ansonsten Jubel, Trubel und Heiterkeit unter den mehr als 12000 Unioner im Stadion an der
Alten Försterei. Man muss sich erstmal nicht so große Sorgen um den Saisonverlauf machen,
hoffentlich. Ick bin sogar geneigt zu behaupten, dass gerade die Wintervorbereitung bei den
miesen Bedingungen hier daheim (fast alle Bundesligisten düsten ja in die Sonne) uns bei
diesem Platz zu Gute kam…halt die Union-Tugend vom Kampf ins Spiel.
Die Stimmung auf Heimseite diesmal auch dem Verlauf angepasst und wirklich prächtig. Waldseite und Gegengerade im kollektiven Einklang, das hat echt Spaß gemacht und ein finales
Hüpfen mit dem Team rundete den guten Freitagabend hab und mit einem Lächeln verließ
jeder das Stadion an der Alten Försterei (außer die, denen der Elfmeter in letzter Sekunde den
Tippschein zerstörte. Verdammte Axt, hehe).
Noch ein Wort zu den Gästen. Vielleicht 200 Aachener nahmen die weite Anreise in Kauf und
an einem Wochenende wäre es sicher der ein oder andere mehr geworden. Aber auch so
ergab der Gästeblock kein stimmiges Bild. 2 Ultragruppen in Konkurrenz oder Duldung…2
eigene Süppchen ergeben halt noch kein perfektes Menü. Positiv aber sicher die vielen Zaunfahnen und kleineren Schwenker.
Auf unserer Heimseite noch ein Spruchband der Hammerhearts, dessen Hintergrund wir Euch
natürlich auch mitteilen wollen:
"In der Jugend hatte ich Stress, heute wollen sie meine DNS!
Wo hat der Staat seine Grenzen?"
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Hintergrund des Ganzen ist ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, welches unseren Stadionverbotler unter der Woche erreichte. Darin wurde er gebeten, freiwillig, eine Speichelprobe
abzugeben, um so seinen genetischen Fingerabdruck erstellen und speichern zu können.
Sollte er der Speichelentnahme nicht zustimmen, würde diese über den gerichtlichen Weg
eingefordert. Dass solch eine Maßnahmen bei Schwerverbrechern oder Sexualstraftätern
gängige Praxis ist, weiß man und kann man auch nachvollziehen. Warum solch eine Maßnahme allerdings bei einem Fußballfan angewandt wird, der noch nicht einmal seinen 20. Geburtstag gefeiert hat, ist mehr als nur unverständlich. Sein Stadionverbot lässt den berechtigten
Schluss zu, dass er kein unbeschriebenes Blatt ist. Er ist allerdings auch weit davon entfernt,
ein potenzieller Verbrecher zu sein. Ebenso stellt sich die Frage, wofür der genetische Fingerabdruck bei einem Fußballfan von Nutzen sein soll? In dem Schreiben steht geschrieben "Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass die Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks auch
positive Wirkungen für Sie haben kann. Bei einschlägiger Vorverurteilung können Sie leichter
in Tatverdacht geraten als ein nicht vorbestrafter Bürger. Der genetische Fingerabdruck kann
Sie in bestimmten Fällen schnell und zuverlässig entlasten und unbegründete polizeiliche und
gerichtliche Verfolgung gegen Sie verhindern." Die Unschuldsvermutung existiert demnach bei
unserem Freund nicht mehr, auch ist mir kein Fall bekannt, bei welchem nach einer Straftat,
die im Zusammenhang mit Fußball steht, DNA Proben genommen wurden. Insofern liegt die
Vermutung nahe, dass es sich "lediglich" um die neue Spitze der Datensammelwut der Staatsanwaltschaft handelt.
SpVgg Fürth vs 1.FC Union Berlin 1:0
Bericht 1
Es hieß mal wieder Frei Statt Bayern - auch wenn man sich mit dem Begriff Bayern in dieser
Region ja nicht unbedingt Freunde macht. Etwa 700 Unioner letztendlich vor Ort im Ronhof,
der mal Playmobil-Stadion hieß und jetzt Trolli-Arena heißt - Glückwunsch dazu nach Fürth, für
die wahrscheinlich albernsten Flutlichtmasten Deutschlands. Für Union galt es den Schwung
und die breite Brust aus dem Aachen-Spiel mitzunehmen und bei der SpVgg zumindest zu
punkten, zumal zuvor an diesem Spieltag ausnahmslos ALLE Abstiegskonkurrenten für uns
gespielt hatten. Es hätte also n BigPoint werden können, was es aber
bekanntermaßen nicht wurde. In nem
ziemlichen Graupenkick war Fürth
letztendlich die glücklichere von zwei
relativ dünnen Mannschaften, die beide
wenig zustande brachten. Aber Fürth is
halt ne abgezockte, erfahrene
Zweitligamannschaft die es umgehend
nutzt, wenn Jan einmal ungünstig die
Torwartecke offen lässt. Was tut mir der
Mann diese Saison Leid. Im heutigen
Spiel wird wahrscheinlich nun wieder
Höttecke zwischen den Pfosten stehen.
Egal wie man zu Ihm steht, unsere
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Unterstützung und unsere besten Wünsche für ne gute Leistung hat auch er verdient!
Abseits des Platzes, ging es auch eher gemächlich zu. Ich will ja niemandem zu nahe treten
aber der Großteil des Blocks hatte seinen Emotionen und seiner Leidenschaft offenbar mal
nen Tag Pause gegönnt. Ich weiß nicht wann wir das letzte Mal so ein lebloses Rumgemurmel
im Block erlebt haben. Bis auf einige Minuten vorm Pausentee schloss man sich dem mauen
Gekicke stimmungstechnisch aber sowas von an, dit war nicht schön. Immerhin konnte man
über die gesamte Spieldauer reichlich Stoff in den Wind halten und unsere Farben zumindest
optisch recht gut vertreten. Die Zaunbeflaggung ebenfalls wieder auf einem guten Level, da ist
diese Saison echt Konstanz drin.
Die Band auf der Gegenseite zog nach einem absolut tadellosen Intro ihr Programm strikt
durch. Und mit Programm mein ich auch Programm. Klar, man muss den Fürthern attestieren,
dass sie einige wirklich schicke Melodien haben und sich Ihr Stimmungsblock auch optisch
lebendig und in gewisser Weise als Einheit präsentiert. Aber zeitweise wirkt es m.E. zu aufgesetzt und zu durchgeplant. Bewegung im Block is schön und Klatschrhytmen, Hüpfaktionen,
Trommelrythmen und Schalparaden sind das Salz in der Kurvensuppe. Aber wenn das Ganze
TEILWEISE wie eine einstudierte Aerobicstunde wirkt, wo der Bezug zum Spiel verloren geht,
is es übers Ziel hinaus. Fürth hat sicherlich mittlerweile nen eigenen Stil den man anerkennen
muss und auch der Trommler hätte Chancen bei der BlueManGroup, aber inwiefern sowas
noch mit authentischer Fussballstimmung zu tun hat is sicherlich zumindest streitbar. Nochmal
der Hinweis - persönliche Meinung des Autors und keinesfalls auf den Gesamt-90 MinutenEindruck des grün-weißen Stimmungsblocks bezogen. Mit ner absolut unnötigen Niederlage
ging es also auf verschiedenen Wegen wieder Richtung Heimat in der Hoffnung nun zumindest
in der Partie gegen Paderborn einen BigPoint zu landen. Die Heimspiele sind nach wie vor der
klare Weg zum Klassenerhalt!
Text: Vico
Bericht 2
Spieltag abhaken und weiter geht es gegen Paderborn.
Abhaken ? Selbst nach einigen Stunden Bedenkzeit, kann ich es nicht abhaken. Ich bin Fan
meiner Mannschaft, ich gebe mich nicht mit einer Niederlage zu frieden, zumindest nicht bei
der gestrigen Leistung. Ich treibe sie mit Gesang aus dem Gästeblock voran, brülle sie regelrecht an, um sie zu motivieren und fordere sie auf mit Herzblut bei der Sache zu sein,
um wenigstens kämpferisch als Sieger vom Platz zu gehen. Nein, jeglicher Einsatz fehlte, die
Konzentration war schlichtweg nicht vorhanden und dass man jetzt wieder das Fass gegen
den Torwart eröffnet ist mir schlichtweg unbegreiflich. Da wünscht man sich lieber ein deutlicheres Ergebnis, damit der Misserfolg auch an die anderen Akteure auf dem Platz weitergegeben wird. Ebenso ist es frustrierend, wenn man jedes Wochenende den Blick auf die Tabelle
wagt und sich dabei am letzten drittel orientieren muss. Ja ! Hätte man 3 Punkte eingefahren,
könnte man auch besten Gewissens und völlig unbekümmert etwas weiter nach oben schauen, ohne den Schauer des Abstiegs im Nacken haben zu müssen. Zum Ende der Hinrunde
plagten uns Verletzungen, das Team konnte jedoch und vor allem die Ersatzspieler zeigen,
dass man in der Lage ist solche Lücken zu füllen und auch zu gewinnen. So auch letzte Wo-
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che gegen Aachen, erstes Spiel der Rückrunde, ein Spiel was wieder Freude in einem aufweckte. So macht Fußball Spaß. Gerade wenn man dort wieder anfängt, wo man aufgehört
hatte. Allerdings bin ich dann dem Glauben verfallen, dass ein Sieg in Fürth mit dieser Leistung
möglich gewesen wäre. Dieser Glaube war wohl zu naiv. Die Fähigkeit Konstant an Leistung
anzuknüpfen ist schlicht weg nicht vorhanden aber hey, uns geht es einfach zu gut !
Genug mit dem Gemotze, rund um das Spiel, denn immerhin sammelten sich rund 700 Unioner im Gästeblock. Leider riss man auch hier keine Bäume aus, was auch nicht weiter verwunderlich war. Der Gesang glich dem Spielgeschehen und so wurde es nur lauter, wenn es etwas
offensiver Richtung gegnerisches Tor ging. Meist war aber vor dem 16er schon Schluss und so
oft geschah dies dann auch nicht. Fazit, einer der schlechteren Auftritte. Auf der Heimseite
eine kleine aber feine Choreo zum Einlauf beider Mannschaften, mit 2 Transparenten ( 1:
Durch Liebe, 2: angetrieben) und einiges an Fahnen und Doppelhalter. Zum Beginn Halbzeit 2
dann noch etwas optischen zur Thematik Vereinsfarben. Über Unterstützung der Mannschaft
machte sich nur der Block12 rund um den Ultrapöbel Gedanken. Ich kann demnach überhaupt
nicht nachvollziehen, was andere an dieser Art von Stimmung toll finden. Was die Szene Fürth
dort auf die Beine stellt, mit Theaterbühne für Capo und Discomusik von den ultraorientierten
Haufen ist ganz nett aber das war es
dann auch schon, der Rest des
Publikums überzeugte eher von
Desinteresse. Was für eine Atmosphäre *hust*.
Dennoch gab es an diesem
Wochenende etwas zu feiern. Einige
Gesichter machten sich nämlich am
Freitag auf dem Weg Richtung
Mönchengladbach. Man folgte der
Einladung an die Teilnahme des
Sottocultura-Midnightcup und das
gleichzeitige Ziel der
Titelverteidigung. Der Pokal, dessen
Name "Wanderhure" ist, wurde
bislang gehegt und gepflegt, das
sollte sich auch auszahlten. Denn
Sie blieb am Ende in den Händen
ihrer Freier und machte sich samt
der Besatzung auf dem Weg über
Fürth, zurück in die gute alte Heimat
Berlin. An dieser Stelle
stellvertretend von allen dort
Anwesenden, einen riesen Dank für
das Turnier, das Konzert und die
Gastfreundlichkeit! Eisern !
Text: Cybork
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Hopping
Liverpool FC - Wolverhampton Wolves 0:1, 41614 Zuschauer (ca. 500 Gäste)
Auch dieses Jahr hieß es wieder Berlin zu Silvester den Rücken zu kehren und lieber die Insel
unsicher zu machen. Das nicht so wirklich klappte, jedoch trotzdem völlig entspannt war. Nach
der Ankunft in London hieß es für mich die üblichen Schritte zu gehen, schlug
allerdings schon bei der Fahrt von der City in mein gebuchtes Hotel fehl, da man doch echt am
zweiten Weihnachtsfeiertag bei der Metro den Streik testete. Riesig! Also durch die volle Oxford Street gerannt und den kompletten Weg gelaufen. Am nächsten Tag die wichtigsten Sachen besucht, in meinem Fall die Hörnchen und Pelikane ausm St. James Park, welches dieses mal aber weniger cool war, da die Viecher doch echt wählerisch geworden sind und meine
Käsecracker nicht wollten. Naja die Tauben hats gefreut (musste ich jetzt erwähnen Ali:)) Danach den ersten Teil des Besuches angegangen. SALE. Mit einigen Schnäppchen ab ins Hotel
und den Abend bei Stirb langsam 4 auf englisch ausklingen lassen. Am nächsten Tag stand
Teil 2 der Reise an. Durch den Winter war das so das einzig Riskante an der Tour. Da man
nun jederzeit mit ner Absage rechnen musste, wurde dieses Mal kein Megabus im Vorfeld
gebucht und am Tag der Reise war der Unterschied zwischen Bus und Zug nicht mehr so
groß, zudem kam dazu das der Zug 2 statt 6 Stunde brauchte. Da man bei den Zugtickets
auch die Variante flexibel nehmen kann ging es zu der Zeit die ich wollte in den Zug. So hieß
es dann am frühen Abend goodbye London und eben 2 Stunden später hello Liverpool.
Dort dann raus ausm Bahnhof und den netten Vorplatz erkundet, eh die Suche nach einer
Verbindung begann. Als dieses dann auch erledigt war, stand ich vorm leeren und dunklem
Hotel. Das war nicht wirklich so cool und so kurz die Straße hoch um im anderen Hotel zu
fragen, wo dieses Hotel wäre und warum dieses nicht offen hat. Der Typ an der Rezeption war
dann freundlich, rief da an und erklärte mir, dass das Hotel 2 Seiten hat und der Eingang auf
der andere Seite wäre. So ist das also, verrückt. Also bedankt und rein in die Stube. Am Abend
dann noch den Treff mit den anderen beiden Gammlern ausgemacht und in die Federn. Während ich im Land der Träume verweile wird Phil euch jetzt mal seinen und
Dagfreds Weg erzählen ehe ich zum Treff um 10 Uhr wieder übernehme :) Phil, bitte übernehmen sie…
…ok alles klar :). Viel spektakulärer als Bennis Anreise sollte unsere von statten gehen. Geplant war es am Montag den 27.12.10 um 20.30 in Berlin abzuheben, jedoch machte uns der
massive Neuschnee einen Strich durch die Rechnung. So wurde der Flug auf unbestimmte
Zeit verschoben und man gammelte mal hier und mal da ab, erblickte einige neue Fratzen an
diversen Orten ;), laberte Dünnschiss und immer ließ man sich zum Blick auf die Uhr verleiten.
Gegen 23.30 bestieg man nun die Maschine, um an Position 11 von 14 Maschinen für die
Enteisungsmaschine Platz zunehmen. Währenddessen zählten die Flugbegleiterinnen die
Anzahl der Fluggäste nochmals durch und es waren 3 zuviel an Board. Bis hierhin war dieses
Schauspiel auch noch witzig, 3 mehr oder weniger, is doch egal ;=). Auf einmal wurde jedes
Ticket nochmal geprüft und die 3 schwarzen Schafe entlarvt, welche durch 3! Kontrollen mit
falschen Boardausweisen kamen. So wurde jedes Gepäckstück nochmals kontrolliert(Kofferbombe wurde vermutet) und es zoooooooooooog sich alles wieder endlos hin. Ehrlich spaßig war es nicht mehr. Gegen 4h war man an Position 2 für die Enteisungsmaschine
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und da fiel dieses verdammte Teil aus, kurwa. Es gab dann die Ansage gegen 5h morgens,
dass man nun die Maschine wieder verlassen solle und man auf unbestimmt Zeit , aber mit 13
Euro Essgutschein, vertröstet wurde, super und Danke für nix. Fast 6h saßen wir in diesem
Drecksflugzeug und die Beine der beiden lange Kerle vom WS fielen eh schon fast ab, bei den
engen Plätzen. Nun ging es wieder zurück auf den Airport. Um 11h sollte der nächste Startversuch sein und diesmal sollte auch alles klappen, nur verpasste man dadurch Manchester City
vs. Aston Villa und ging schon einen Tag früher als geplant dem Sightseeing nach.
Abends wurde noch ein vollbesetzter Everton Pub besucht, um sich West Ham vs. Everton
anzugucken. Das gewisse feeling in solch einer Runde kam schon auf. Auch erstaunt war
man, wie heute jeder in blau anzutreffen war, um am nächsten Tag jeden an den selben Orten
im roten Outfit zu erblicken. Hiernach ging es total erschöpft in unser eigentliches Hostel. In
unserem 8-Mann-Zimmer befanden sich 5 Brasilianer (Anhänger von Palmeiras) und ein
Japse, lockere Truppe. Dazu wusste das sehr günstige Hostel (ca. 8 Euro die Nacht) zu überzeugen. Internet aufm Zimmer, Küche, gutes Frühstück inklusive, passte einfach alles. Man
suchte irgendwann nach der stressigen Nacht die Doppelstockbetten auf. Am nächsten Morgen wurde ein Treff mit Sportsfreund Benni ausgemacht und es hieß dann nur noch "SALE" in
Liverpool, sehr ertragsreich und für unseren Dargfreeed gab es auch
Günstiges vom Freed oder Ben zu erstehen ;) Gruß an die Lads aus KÖ.
Wie Phil schon erwähnte, hieß es nun die Läden von Liverpool zu erkunden. Vorher wurde
allerdings noch Geld getauscht und das Hafenviertel samt Beatles Museum besichtigt. Der
Eintritt war dann leider etwas zu teuer (wie fast bei allen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
auf der Insel), sodass man sich entschloss die Läden und Kaufhäuser zu begutachten. Nach
der Arbeit und dem Vergnügen zugleich, folgte nun der Besuch des Pubs Yates, wo sich die
beiden ,,langen WS er“ (haha zu cool) gestern schon vergnügten. Sehr cooles
Teil, leider jedoch zu voll um dort zu essen. Nach einigen Cider bei den Jungs und einer Cola
bei mir, ging es in deren Hostel, um den Japaner zu besuchen, der es aber vorzog das Zimmer
in der Zeit unseres Daseins zu verlassen. Irgendwann hieß es dann Aufbruch und so spazierte
man die Everton Road entlang, ehe man in die Mele Road einbog und die magische Anfield
Road erblickte. Vorbei an bestimmt 300 leer stehenden Häusern, stand da auf einmal dieses
geniale Ding mit dem Schild ,,this is Anfield“. Man kann ja sagen was man will, aber ich denke
bei dem Namen FC Liverpool und Anfield Road bekommt man von fast jedem Fußballfan die
Antwort, da würde ich gern mal hin. Tja und wir standen genau davor mit Tickets in der Tasche
(diese wurden übrigens via Internet auf der Seite von Liverpool bestellt) Nun wurden die
Burger getestet und sich um 17 Uhr an der Statur von Bill Shankly (war 15 Jahre Trainer bei
Pool, welche in dieser Zeit die größten Erfolge feierten) mit dem Dicken und Schleudi
getroffen. Sie zeigten uns dann den Weg durch den Stanley Park bis hin zum Goodison Park,
der Heimat vom FC Everton. Schon genial das solche Stadien in unmittelbarer Nähe stehen.
Nach kurzem Foto ging es zurück zur Anfield Road, wo man das Denkmal der HillsboroughKatastrophe von 1989 besuchte(Bei dieser Massenpanik starben damals 96 Tote). Schon
krass wie viele Tote da unter 18 Jahren waren. Danach hieß es den Fanshop unsicher machen
und später die Einfahrt der Teams zu beobachten. Im Anschluss dessen dann kurz auf die
Fressmeile, um nach dem Burger von vorhin, den Hot Dog zu testen, welcher jedoch genauso
durchfiel, wie eben der Burger.
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So hieß es ne Stunde vor Spielbeginn hinein ins Vergnügen. Plätze dann direkt erste Reihe
neben der Eckfahne. Irgendwo cool, allerdings war es auch reichlich blöd da man so die 500
Wolves nicht sehen konnte. Zum Anpfiff dann die wohl bekannteste Hymne der Welt, welche
aber schon beim Vortragen nicht das Gewünschte in mir auslöste und mich arg
enttäuschte. Man sollte eben doch nicht soviel auf Youtube Videos setzen. Danach ne
Schweigeminute die eigentlich keine war, weil das komplette Stadion plus Teams durchklatschte. Dann schmetterte das Stadion ein Liverpool, Liverpool, Liverpool hin, um dann bis
zur Halbzeit kein Gesang mehr auf die Reihe zu bekommen. Die Gäste auch eher wenig auffällig, ab und zu mal ein Gesang oder ne Pöbelei, aber sonst passten sie sich dem Spiel an.
Somit ging es mit einer Chance während der ersten 45 Minuten in die Pause. In der Halbzeit
erklang dann die Hymne aus Gladbach plötzlich aus den Boxen, worauf Phil mir
dann erzählte das die Kutten ne 20 Jahre Fanprojektfahrt gemacht haben und somit heut mit
40-50 Mann das Stadion zum Freundschaftsbesuch beehrten. Hälfte 2 begann mit einem Fehler des Ex Frankfurters Kyriakos und dem 1 – 0 für die Gäste. Ja das ist alte Frankfurter Schule. Nun sah man ein versuchtes Aufbäumen vom LFC, welcher außer einem
Abseitstor nix einbrachte. Am ende
ein verdienter Sieg der Gäste und wir
verließen doch etwas arg enttäuscht
das Stadion.
Dort dann verabschiedet und zum
gemeinsamen Frühstück am nächsten morgen im Yates verabredet. So
ging es für mich per Fuß zum Hotel,
ins Bett und am nächsten Morgen
dann eben zum Treff des Frühstücks.
Dort dann gespeist
und alles nochmal ausgewertet vom
gestrigen Tage. Für mich hieß es
dann ab in den Zug zurück nach
London und die anderen Beiden
bestiegen den Bus Richtung Airport.
Ich gab mich dann in London noch
mal dem Shoppingwahn hin, ehe es
nach coolen Feuerwerk wieder zurück nach Berlin ging. Der Flieger
dann bestückt mit reichlich Sachsen,
so wurde aufs Schlafen verzichtet
und lieber über diese Sprache gelacht :) Im dreckigen Berlin nach
Hause und ab ins Bett :) Die Insel
über die letzte Kalenderwoche ist
immer ne Reise wert:)
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Pro Fans:
Weiterarbeit in der Kampagne “Zum Erhalt der Fankultur”
Wie bereits der Pressemitteilung vom 11.10.2010 zu entnehmen ist, bewerten wir von ProFans
die diesjährige Demonstration in Berlin ganz klar als Erfolg. Neben der überwältigenden Teilnehmeranzahl (sowohl an Personen, als auch an verschiedenen Fanszenen/Gruppen) betrifft
diese Einschätzung auch den inhaltlichen Bereich. Viele Themen für die wir uns seit langem
einsetzen, fanden eindrucksvoll den Weg in die Öffentlichkeit. An erster Stelle auf den vielen
kreativen Bannern, Plakaten oder Sprechchören/Gesängen, die viele Menschen in Berlin erstaunt am Straßenrand stehen ließen und an zweiter Stelle in den vielen Berichten der Medien,
die folgten. Dass es mehrheitlich positive Schlagzeilen zu vermelden gab, sei nur eine Randnotiz, die aber für den erfolgreichen Gesamteindruck der Demo spricht. Wann schafften es
Fanthemen zuletzt bundesweit positiv in die Nachrichten? Wie geht es nun weiter?
Einige Fanszenen/Gruppen die der Demo begründet fernblieben, krisierten vor allem, dass ein
einmaliges öffentliches Ansprechen der vielen wichtigen Themen nicht ausreicht und es an
einem Konzept zur Weiterarbeit nach der Demo mangelt. Außerdem sei es schwer, bei
einzelnen Punkten Fortschritte zu erzielen, wenn sie durch die große Vielzahl der Themen
unterzugehen drohen. Dabei wurde an Erfahrungen aus der Vergangenheit erinnert. Um es
diesmal besser zu machen als bei den letzten überregionalen Fandemonstrationen (2002 und
2005) hatten wir im Vorfeld mit den anderen Fanorganisationen und teilnehmenden Fanszenen
besprochen eben für die konkrete Weiterarbeit eine langfristige Kampagne „Zum Erhalt der
Fankultur“ mit der Demo in Berlin ins Leben zu rufen. Hier sollen die Bemühungen der einzelnen Gruppen, Szenen und Organisationen fortgesetzt werden und zusammenlaufen.
Viel Arbeit für Fanrechte wird auf der lokalen Ebene erreicht. Vieles wird bereits durch das
Engagement der Fanszenen mit ihren jeweiligen Vereinen und Städten erreicht. Um aber bundesweit generelle Verbesserungen zu erreichen, ist es nötig, dass diese Fortschritte ersteinmal
bekannt werden. Die Plattform der Kampagne „Zum Erhalt der Fankultur“ ist dazu gedacht.
Wenn es uns gelingt einzelne Teilerfolge dort zu präsentieren, haben Fanszenen, die in manchen Bereichen kaum Chancen haben etwas lokal zu verändern nun die Möglichkeit einer
neuen Argumentation: Es ist möglich den Vereinen zu zeigen, wie es bei
anderen gehandhabt wird. Zu zeigen, was sich außerhalb des lokalen Bezugsraums bewegt.
Je vollständiger eine solche Dokumentation ist, desto größer sind die Aussichten auf eine
sinnvolle Zusammenarbeit und damit verbunden, einen gemeinsamen Erfolg auch auf den
höheren Ebenen (Politik/DFB/DFL etc.).
Wir freuen uns, dass etliche fühführende Ultragruppen aus
Deutschland sich nach der Demo
zusammengefunden haben um
das Thema Pyrotechnik zu
konkretisieren. Der Erfolg dieser
neuen Inititative ist eindeutig
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abhängig vom gegenseitigen Informieren über die lokalen Bemühungen und Teilerfolge. Das
eben geschilderte Prinzip scheint hier aufzugehen und
die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ stößt bei den Verantwortlichen von Vereinen und Verbänden keineswegs nur auf taube Ohren, eben weil es eine neue
Form der Argumentation gibt. Von daher ist es wichtig, auch die anderen sehr wichtigen Fanthemen nun nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist völlig klar, dass nicht alles auf einmal
angegangen werden kann. Dass eine Szene, die gerade versucht für das Thema „Pyrotechnik“
zu sensibilisieren, wohl nur schwer die Möglichkeit hat, gleichzeitig gründlich das Thema „Eintrittspreise“ anzugehen, ist völlig klar. Bei ProFans kam daher nun die Idee auf Arbeitsgruppen
zu gründen, die sich speziellen Themen widmen und versuchen in diesen konkrete Verbesserungen zu erreichen. Auf dem kommenden ProFans Wintertreffen im Januar in Aachen soll
diese Aufteilung besprochen- und die jeweiligen Zielsetzungen diskutiert werden.
Derzeit gibt es viel fanpolitisches Engagement zu konkreten Themen („Pyrotechnik legalisieren“, „Pro Regionalligareform“, „Kein Zwanni für’n Steher“ etc.). Es ist nun wichtig Erfahrungen
und Teilerfolge zusammen zu führen und daraus Nutzen für alle Fußballfans in
Deutschland zu ziehen. Auch wer nicht bei ProFans dabei ist, ist aufgerufen mitzuhelfen. Dafür
wurde die verbindende Kampagne gegründet. Berichetet von Eurem Engagement zum Erhalt
der Fankultur. Ob es Fotos, Berichte, Gedankentexte, Kritik, oder gar Vorstellungen ganzer
Kampagnen oder Organisationen sind. Sämtliche solcher Beiträge können
für uns alle nur von Vorteil sein.
Die Internetseite http://www.erhalt-der-fankultur.de wurde dafür eingerichtet den vielseitigen
Einsatz zum Erhalt der Fankultur zu dokumentieren. Macht davon Gebrauch! Arbeitet mit in
Arbeitsgruppen! Lasst andere an Euren Erfahrungen teilhaben! Füllt die Kampagne „Zum
Erhalt der Fankultur“ weiterhin mit Leben! Um die Fandemo in Berlin ausführlich und kritisch
aufzuarbeiten kam aus Braunschweig die Idee auf, ein Sonderheft zur Demo herauszubringen.
Die Idee bekam ein verbreitet positives Echo. Ideal wäre es ein solches Heft als weiteres Medium (neben der Homepage) der Kampagne „Zum Erhalt der Fankultur“ fortzuführen. Dafür
allerdings ist das Pilotprojekt eines Demoheftes sicherlich der Prüfstein. Wenn Ihr Interesse
habt an diesem Infoheft zur Demo mitzuarbeiten, meldet Euch bitte. Wir können davon sicherlich alle nur profitieren! Konkret benötigen die Macher des Heftes hier ein paar Fotos in guter
Qualität von Eurem Demo-Block, samt ein paar Zeilen zu Euren Demo-Mottos und vielleicht
etwas zu Eurer Motivation an der Demo mit eben Eurem besonderen Schwerpunkt teilzunehmen. Dieses Material könnt Ihr an
[email protected] oder alternativ an [email protected].
Wir freuen uns, dass der Einsatz für unsere Fankultur in diesem Jahr wieder deutlich Schwung
bekommen hat. Gerade in einem Jahr, das für viele Fans durch heftige Krisen beschrieben
werden muss. Wir freuen uns über Eure Mitarbeit!
ProFans im Dezember 2010
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Presseschau
Ultras wollen Rauchbomben legalisieren - DFB gesprächsbereit
Der Einsatz von Pyrotechnik in den Fankurven wird hart bestraft. Nun wollen 55 deutsche
Ultra-Gruppierungen eine legale Lösung erstreiten – der DFB setzt sich erstmals mit ihnen an
einen Tisch.
Als die Glocken läuteten, fing es an zu rauchen. Und als ein paar Sekunden später die ersten
Riffs des Hardrock-Klassikers „Hell’s Bells“ aus den Boxen fetzten, zog bereits dicker weißer
Qualm über den Gästeblock am Hamburger Millerntor. Der weiß gefrorene Rasen erschien in
einer surrealen Tönung aus Feuer, Rauch und Flutlicht.
„Wir wollten zeigen, dass es nicht gleich Schwerverletzte geben muss, wenn Bengalos abgebrannt werden“, sagt Christian von der Lauterer Ultragruppierung „Pfalz Inferno“. Die Aktion
der FCK-Fans zum Spiel ihrer Mannschaft beim FC St. Pauli war nur eine von vielen der letzten Wochen – auch an diesem Wochenende in Berlin waren bei Hallenturnieren
wieder Transparente pro Pyrotechnik zu sehen.
Die deutschen Ultras, jene Fans also, die sich als harter Kern der Fankurven und Zentrum des
Supports sehen, machen mobil. 55 Ultragruppen aus dem ganzen Land haben die Kampagne
„Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ ins Leben gerufen. Sie wollen künftig auf
den Rängen ganz legal Bengalos und Rauchtöpfe zünden dürfen. Dafür
distanzieren sie sich in ihrem offiziellen Statement von „Böllern, Kanonenschlägen und sonstigen Knallkörpern“ wie Leuchtspurmunition und stellen klar: „Pyrotechnik gehört in die Hand,
auf keinen Fall in die Luft und nach Möglichkeit nicht auf den Boden.“
Über 60 Fangruppen haben sich seit Beginn solidarisiert, Drittligist Dynamo Dresden unterstützt die Bemühungen der Fans als erster Profiverein. Der Schulterschluss der Fans quer
durch die Vereinsszenen hat bereits das erste Ziel erreicht und eine Diskussion um Pyrotechnik in den Stadien losgetreten. Nun hat also auch der deutsche Fußball eine Rauchdebatte.
Das vielleicht Erstaunlichste: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Gesprächsbereitschaft
signalisiert. Helmut Spahn, seit Ende 2006 DFB-Sicherheitsbeauftragter und Hauptabteilungsleiter Prävention und Sicherheit, will sich in den kommenden Wochen mit den Fans an einen
Tisch setzen. „Es sieht alles danach aus, dass wir uns bald treffen“,
sagte Spahn. In der Vergangenheit hatte sich der Dialog zwischen Offiziellen und Fußballfans
meist auf das Aussprechen von Sanktionen beschränkt. Noch Mitte September war der Chemnitzer FC am Verbandsveto gescheitert, obwohl eine geplante Pyro-Show beim Spiel gegen
den VfB Lübeck von den örtlichen Behörden bereits genehmigt worden war. Der Antrag sei zu
kurzfristig eingetroffen, teilte der DFB mit.
Doch nun ist Bewegung in die Sache gekommen. Die rivalisierenden Ultragruppen sind sich
bei der Fandemo am 9. Oktober in Berlin näher gekommen. „Das war der erste große Schritt in
Richtung Zusammenarbeit“, sagt Fossa von den „Harlekins Berlin“. Die Ultragruppe von Hertha
BSC gehört zu den Erstunterzeichnern der Pyro-Erklärung – ebenso wie die
„Hammerhearts“ und das „Wuhlesyndikat“ des Stadtrivalen 1. FC Union. Auf der Website der
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„Harlekins“ prangt ein Foto der Kaiserslauterer Westkurve mit zig brennenden Bengalos. „Für
uns ein absolutes Sinnbild für die Entwicklung der Pyrotechnik in Deutschland“, sagt Fossa. „In
den Neunzigern wurde auch bei praktisch jedem Hertha-Spiel gezündet.“
Bengalos und Rauchtöpfe sind für ihn „ein klassisches Stilmittel“ der Kurve.
Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite sind zahlreiche Vorfälle aus den letzten Jahren zu
nennen, bei denen Pyrotechnik außer Kontrolle geraten ist. Bilder, die Zuschauer und Verbände empört haben, wie die vom EM-Qualifikationsspiel aus Genua, als Vermummte aus dem
serbischen Block qualmende Fackeln aufs Spielfeld warfen, Bilder von gestandenen Spielern,
die weinten wie kleine Kinder. Die Ultras stemmen sich auch gegen ihren eigenen Ruf, der
durch die gefährlichen Zündeleien gelitten hat. Auch in Deutschland. Ende Februar 2010 beispielsweise erlitten mehrere Menschen beim Bundesligaspiel des VfL Bochum gegen den 1.
FC Nürnberg schwere Verbrennungen, als im Gästeblock mit Magnesiumpulver hantiert wurde.
„Das hat mit einer geilen Pyro-Show nichts zu tun, sondern ist nur extrem gefährlich“, sagt
Christian vom „Pfalz Inferno“.
Doch unter den Ultras herrscht noch lange kein Konsens. Einige wichtige Gruppen beteiligen
sich nicht an der Initiative; aus Frankfurt am Main etwa, wo die Szene enormen Zulauf hat,
kommt keine Solidarität. „Viele Gruppen beschäftigen sich mit Nebensächlichkeiten“, kritisiert
Fossa von den „Harlekins“. „Es geht nur noch um Gewalt, Außendarstellung, Posen, Selbstdarstellung, darum, wer die Härtesten oder Gefährlichsten sind.“ Das gehe am ursprünglichen
Ultragedanken „weit vorbei“, demzufolge der Blick sich nur auf die eigene Kurve richten solle.
Dass selbst am gemeinsamen Aktionswochenende aus einigen Kurven
Kanonenschläge flogen, wirft die Frage auf: Lässt sich kontrolliertes Abbrennen überhaupt
praktisch umsetzen? Und wie lässt sich verhindern, dass der mühsam erkämpfte Verhandlungserfolg – wenn er zustande kommt – mit Böllerwürfen oder Leuchtraketen wieder aufs
Spiel gesetzt wird? „Eine Fankurve ist kein Puppentheater, über dem man sitzt und alle nach
den Fäden tanzen lässt“, gibt Fossa zu, „nicht jeder lässt sich von der Ultragruppe was sagen.“
Es werde auch darum gehen, die Kurve zu sensibilisieren und hinter der Initiative zu versammeln. „Da wird sich die Kraft und die Stärke der aktuellen Bewegung zeigen.“ Bei Hertha bemühe sich beispielsweise der „Förderkreis Ostkurve“ um eine bessere Kommunikation zwischen den Fangruppen.
„Es wäre schade, wenn einzelne Chaoten unsere
Arbeit zunichte machen“, sagt auch Christian vom
„Pfalz Inferno“, der „Aufklärungsarbeit bei den
anderen Fans“ fordert. Wenn Fossa von
Pyrotechnik redet, fällt oft das Wort „Leidenschaft“.
Auch darum werde es gehen. Denn eine allzu
sterile Lösung kann man sich auf Ultraseite nicht
recht vorstellen. „Leidenschaft ist definitiv nur im
Block möglich“, erklärt das Mitglied der „Harlekins“.
„Sich stur vor die Kurve zu stellen, ein Bengalo
hochzuhalten und es dann in einen Eimer zu
packen, hat wenig mit Leidenschaft zu tun.“
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Beispielhaft ist die Entwicklung in Chemnitz, wo der Dialog zwischen Fans und Behörden bereits genehmigte Pyro-Aktionen möglich gemacht hat. „Die Erfahrungen sind durchweg positiv“,
sagt Kay Herrmann, Leiter des Chemnitzer Fanprojekts. Schon dass die Ultras mit der Polizei
zusammenarbeiteten, sieht er als gute Entwicklung. Planen die Fans des
Viertligisten für ein Spiel eine Bengalo-Aktion, erstellen Fans, Verein, Polizei, Ordnungsamt,
Fanprojekt und Fanbeauftragte ein Konzept. Weil die Stadien in der Bundesliga um ein Vielfaches größer sind, sieht Kay Herrmann die Lösung in einer „lokalen Genehmigungspraxis“, bei
der die örtlichen Behörden entscheiden, was wo zugelassen wird.
In Österreich gibt es bereits eine landesweite Lösung. Seit dieser Saison dürfen dort in designierten Bereichen in den Kurven bengalische Feuer abgebrannt werden – das Resultat einer
Faninitiative. „Das ist fast die Optimallösung, die man hier in Deutschland erreichen könnte“,
sagt Fossa, der hofft, dass es von Seiten des DFB „nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt“.
Sicherheitschef Helmut Spahn gibt der Sicherheit der Zuschauer „oberste Priorität“, kündigte
aber an, „ohne Vorbehalte und ergebnisoffen“ in die Diskussion gehen zu wollen. Sonst wäre
es am Ende auch allzu viel Rauch um nichts gewesen.
Quelle: www.tagesspiegel.de (10.01.2011)
Songtexte:
…zum Mitsingen, Durchdrehen und Einprägen!!!
Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann
Torsten Mattuschka, du kannst was keiner kann
Torsten Mattuschka, hau´ ihn rein für´n Verein
Ohohohoho…
Unser Stolz der 1.FC U,
unser ganzes Leben - dass bist du,
und alle singen – lautstark im Chor,
FC Union – komm´ und schiess ein Tor
Ja wir lieben unseren Club und wir sind
stolz auf ihn – FC Union aus Berlin…oho…
Dem Morgengrauen entgegen, zieh´n wir gegen den Wind.
Wir werden alles zerlegen, bis wir deutscher Meister sind.
FC Union du sollst leuchten,
wie der hellste Heiligenschein und überall wird es schallen,
FC Union unser Verein…schalalala…
Es war am Bahnhof, nah bei Dessau
In einem Haus aus rotem Stein
Dort verbracht ich meine Jugend
ohne Licht und Sonnenschein.
Eines Tages kam der Schliesser
Und er sagte, du bist frei
Tausend Tränen in den Augen
Meine Knastzeit war vorbei.
Immer wieder FCU
Von der Elbe bis zur Isar
Immer wieder FCU
FC Union,
bist uns´re Religion,
wir schreien Union
vor,
auf geht´s – schiess
ein Tor,
1.FC Union…
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Wir sind gegen Stadionverbot
und gegen Repression,
keiner kriegt uns klein,
was zählt ist der Verein!
Stolze Gesänge mit Emotion,
für einen Club voll Tradition!
Und uns´re Fahnen weh'n ihr werdet´s nie verstehen…
Wir sind Unioner,
Wir sind die Kranken,
Wir durchbrechen
alle Schranken,
Uns´re Farben
sind weiss und rot,
Wir bleiben treu
bis in den Tod
Ole, ole…
Streetart:
Nach ein paar Monaten Pause möchten wir wiedermal das Thema Straßenkunst in unseren
Flyer mit aufnehmen. Wer aufmerksam durch Berlin und Umgebung fährt, der kann durchaus
eine Menge Optik mit Fußballbezug entdecken…
Wir möchten Euch darauf aufmerksam machen, dass jene Kunst strafrechtlich verfolgt werden kann und rufen hiermit NICHT zur Nachahmung auf. Alle Bilder dienen ausschließlich der
Dokumentation…
Vorstellungsrunde
In der heutigen Ausgabe der Wald-Seite möchten wir mal wieder eine Gruppe bzw. einen
Union-Fanclub aus dem Waldseiten-Bereich vorstellen. Dazu erhielten wir den folgenden Text aus Oranienburg über den dortigen Fanclub. Vielen Dank!
Möchtet Ihr auch euren Fanclub oder eure Gruppe vorstellen und diesen Flyer mit „Leben“ füllen, so sucht ganz einfach den Kontakt zu uns. Eine Mailadresse findet Ihr immer im Impressum und auch persönlich könnt Ihr uns immer ansprechen.
Es war einmal in einem feucht-kalten Januar. Und es gab noch eine Winterpause. Wir schrieben die Tage vor dem Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach. Die Sorge dieses
Match nicht live erleben zu können, machte erfinderisch. Wie an die heiß begehrten Tickets
kommen? Ein ausverkauftes Stadion! Wann war das denn? Zumindest diejenigen, welche
auch in den mauen Jahren nach`93 die Treue hielten, kannten lange genug nur spärlich be-
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setzte Blöcke. Dauerkarten, und was war das? (es weigern sich heute immer noch einige hartnäckig, sich so was zuzulegen) Karten gab es dann vorzugsweise für Mitglieder und eingetragene Fanclubs. (Spielen die heute im Vereinsdenken überhaupt noch eine Rolle?) Ja, da war
es dann letztlich Zeit einen solchen zu gründen. Seit diesen Tagen im Januar 2001 gibt es den
eingetragenen Union- Fanclub ORANIENBURGER FRÖSCHE. Natürlich erhielten wir somit
die begehrten Tickets und wurden Zeuge des historischen Finaleinzuges.
Wieso eigentlich dieser Name? Wir feiern zwar in diesen Tagen unser 10jähriges Jubi, die
Geburtsstunde liegt allerdings weiter
zurück. Bereits Ende der 70er Jahre
nannte sich eine Gruppierung von
hiesigen Union-Fans ORANIENBURGER FRÖSCHE. Ja, wie vielleicht zu
vermuten, in Anlehnung an die Frösche
vom Charlottenburger Club. Diese
begleiteten nämlich damals das ein
oder andere Mal die UNIONER bei
Auswärtsspielen. Na ja, lang ist´s her…
Es gab so´ne selbst gebastelte Fahne.
Das einzige Zeichen einer
Fanclubähnlichen Gruppierung. Eine Registrierung, wie eingetragener Fanclub, verbot sich
natürlich von selbst.
Also haben wir die Tradition aufleben lassen und die ORANIENBURGER FRÖSCHE neu zum
Leben erweckt. Obwohl es diverse Fluktuationen gab, liegen wir in den letzten Jahren immer
stabil bei gut vierzig Mitgliedern. Die Struktur ist nicht ganz so einfach. Altersmäßig bewegen
wir uns zwischen 10 und 55, der eine trinkt mehr, der andere noch mehr oder sogar nichts.
Viele sind seit Ende der 70er und 80er Union Fan. Wir glauben, dass so eine bunt gemischte
Truppe nur Bestand haben kann, wenn man sich nicht zu viele Regeln auferlegt.
Wir sind keine Ultras, eher Schlachtenbummler. Halten aber seit Ewigkeiten der Waldseite im
Stadion die Treue und haben uns auch nicht, wie so manch anderer, durch den Massenandrang in letzter Zeit von unserem Standort verdrängen lassen.
Wir möchten euch auch nicht mit irgendwelchen belanglosen Fan-Club-Aktivitäten, wie verlorene Fußballturniere oder Drachenbootrennen langweilen. Wir sind nichts Besonderes, aber
wir sind präsent und wir werden bleiben. In guten, wie in schlechten Zeiten.
Unser zentraler Festtag ist übrigens der 5. Februar. Wir starten mit einem zünftigen Frühschoppen und laden alle Freunde dazu und danach zur gemeinsamen Fahrt Richtung Olympiastadion ein. (Treffpunkt auch für alle anderen aus unserer Umgebung ca. 09:30 Uhr am
Bahnhof Oranienburg)
Nicht zu vergessen ein Eiserner Dank, dass wir uns in eurem jederzeit interessanten Blatt
vorstellen konnten.
Die ORANIENBURGER FRÖSCHE
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Rückrunde 2.Liga:
Sa, 05.02.2011, 13:00 Uhr – Hertha BSC vs 1.FC Union Berlin
Fr, 11.02.2011, 18:00 Uhr – 1.FC Union Berlin vs VfL Osnabrück
Sa, 19.02.2011, 13:00 Uhr – MSV Duisburg vs 1.FC Union Berlin
Fr, 25.02.2011, 18:00 Uhr – 1.FC Union Berlin vs TSV 1860 München
So, 06.03.2011, 13:30 Uhr – Wismut Aue vs 1.FC Union Berlin
Sa, 12.03.2011, 13:00 Uhr – 1.FC Union Berlin vs FC Augsburg
So, 20.03.2011, 13:30 Uhr – 1.FC Union Berlin vs Arminia Bielefeld
So, 03.04.2011, 13:30 Uhr – Rot Weiss Oberhausen vs 1.FC Union Berlin
Rückrunde NOFV-Oberliga Nord:
So, 06.02.2011
Fr, 11.02.2011
1.FC Union II vs Malchower SV
Hohenschönhausen vs 1.FC Union II
Hertha auswärts:
- den Treff dürfte ja jeder mittlerweile mitbekommen haben, 10 Uhr Alex + roter Mütze!!!
Duisburg auswärts:
- Wochenendticket-Fahrt (siehe Grafik auf Seite 8). Genaue Verbindung und Umsteigezeiten
im Flyer zum Osna-Spiel.
Aue auswärts:
- Wochenendticket-Fahrt…genaue Verbindung in der Wald-Seite zum Osna- und 1860-Spiel
Impressum
Herausgeber: Wuhlesyndikat
Preis: für umme
Verwendete Fotoquellen: eigener Fotofundus, unveu.de, union-foto.de, aachen-ultras.de
Kontakt/Beschwerden/Vorschläge: [email protected]
Auflage: min. 1500 Stück
Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Osnabrück
Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde,
Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken &
Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine
politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die
eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn
die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen
nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.
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