Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven

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Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven
Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven -
„Ahoi“
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Inhalt:
- Vorab
- Im Regen regen
- Innenleben
- Bedienung, bitte
- Gekochtes
- Zahlen
- Fazit
- Sonstige Infos
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Moin-Moin Feinschmecker,
wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen. Klar kann er das, erst recht wenn er sich spontan
auf den Weg begibt, um einfach einmal einen netten Tag am Meer zu verbringen. Auch wenn
die sommerlichen Versprechen des Wetterdienstes nicht so eintreffen, wie geplant…
===Vorab===
Kinderfrei. Cool. Mal einen Tag ohne den Lütten ist vielleicht etwas ungewohnt, für meine
bessere Hälfte aber echt von Nöten. So schön wie es ist den kleinen Fratz aufwachsen zu
sehen, doch ist man vierundzwanzig Stunden damit beschäftigt, als Securitymeisterin zu
agieren, ist jeder Asylantrag bei der Oma gerechtfertigt. Die Mütter und Väter unter uns
wissen wovon ich rede.
Zur Feier des Tages (Hochzeitstag) haben wir beschlossen, nach einem opulenten Frühstück
den Weg gen Nordsee anzugehen. Salzige Luft einatmen, romantisch auf dem Watt
rumspazieren und mal so richtig ausspannen. Der Traum eines wohl jeden Stressgeplagten.
Als vorbildlicher Ehemann habe ich mich natürlich per Internet informiert, wo unsere Tour
hingehen könnte. Sie darf nicht zu weit vom Heimatstützpunkt sein, da wir ja gegen Abend
unseren kleinen Zwerg wieder aus dem Oma´schen Refugium einsammeln müssen. So sind
die Regeln! Strickt, aber verlässlich.
So stieß ich auf Duhnen, einem Cuxhavener Ortsteilchen, in dem sich der ein oder andere
freundlich gestaltete Strandabschnitt mit kleiner Einkaufsmeile und strategisch günstig
gelegenem Fahrtweg befindet. Bereits die eigens für das Nest geformte Internetseite macht
einen sehr guten Eindruck. Na ja: Cuxhaven kennt wohl jeder, Duhnen nicht. Also: Gebongt,
gepackt und ab die Post. Die veranschlagten zweieinhalb Stunden Fahrt von Haus- zu Ortstür
liegen perfekt im Zeitplan. Ebbe oder nicht, Duhnen wird nun unsicher gemacht! So!
===Im Regen regen===
Wenn nur das Wetter nicht so wär´ wie´s ist… Blöd. Vom dicken, düster dreinschauenden
Himmelreich verfolgt, gelangen wir gen Duhnen. Mittlerweile kann von Regen keine Rede
mehr sein. Die erhoffte Nordsee scheint ihre Gezeiten gen Himmel verlegt zu haben.
Pünktlich öffnen sich die Schleusen, um dem Watt die lang ersehnte Flut zu bringen.
Komisch, war es nicht der gute, alte Mond statt Petrus, der die Verantwortung für die
Gezeiten übernommen hat? So ist nun mal. Und wenn wir schon mal da sind…
Trotz des Regenwetters zeigen die Ferien ihre Wirkung. Parkplatzmangel. Kein einziger,
öffentlicher Autoabstellplatz ist auffindbar. Selbst die Parkuhren schlagen wegen
Überforderung Alarm. Krass! Nur selten erlebe ich Szenen wie diese. Per Zufall gelangen wir
an das Parkhaus des hiesigen
Freizeitschwimmbades
namens
„Ahoi“, dessen Schranke uns trotz
„Besetzt-Anzeige“ Einlass gewährt.
Herrlich. Man hat also Mitleid mit uns
Touristen. Am Ausgang erfahren wir
dann auch prompt den Grund der
Wohltätigkeit: saftige € 5,00 pro
geparkte und angefangene Stunde.
Wucher. Natürlich mit Ausnahme der
Besucher des „Ahois!“ Sie dürfen das
hauseigene Parkhaus sogar kostenfrei
nutzen. Ach was soll´s. Wir nehmen es wie es ist. Scheiß drauf, schließlich haben wir heute
einen Feiertag. Den ganz privaten. Dennoch wagen wir einen Blick auf die Preistafel des
„Ahois“, vielleicht, aber nur vielleicht kann man ja doch die Gebühr des Parkens etwas
senken. Schnell merken wir aber, dass die € 8,50 Einlass pro Stunde keine wirkliche Ersparnis
bieten. Erst recht nicht, wenn man das Bad gar nicht nutzt. Dann isses halt so!
Während uns also die Wetterkapriolen um die Ohren wehen, wandern wir durchs Örtchen.
Entdecken hier etwas, dort etwas – und so langsam gelangen wir zurück an unseren
Ausgangspunkt. Dort erkennen wir eine der großen Werbetafeln, die das am Schwimmbad
integrierte Lokal „Ebken im Ahoi“ anpreisen. Ob es nun das „Frischer Fisch“, „Mittagstisch“
unser leichtes Hungergefühl, die schweren Fluten von oben, die wehenden Böen, das „Unsere
Besucher parken frei“ oder die Aussicht auf ein warmes Plätzchen war das uns ins Lokal
führte, ist absolut egal, wichtig ist: Wir gingen rein.
===Innenleben===
Bevor wir das Lokal betreten können, müssen wir uns erst einmal an den vielen, durch den
Wind umgestoßenen, Terrassenstühlen vorbeikämpfen. Die leichten Plastikstücke bilden in
der Kombination mit den dazugehörigen Tischen bei Sonnenschein bestimmt eine
romantische Einheit, bei diesem Mistwetter allerdings stolpern die Stühle einer nach dem
anderen durch die Gegend. Schade nur, dass sich niemand der hier Angestellten sich die
Mühe gemacht hat, bei diesem offensichtlich nicht wirklich überraschend eintretendem
Wetter wenigstens den Eingang von den umgefallenen Sitzgelegenheiten zu befreien.
Diese Hürde überwunden, haben wir freie Bahn ins „Ebken im Ahoi“. Der helle Wintergarten,
der als erste Eingangsgelegenheit dient, wirkt freundlich, geräumig und gemütlich. Auch der
Rest des groß erscheinenden Lokals ist mit hellem Mobiliar ausgestattet und wirkt fast schon
galant und taktisch aufgeräumt. Dank der großen Fenster werden die Räume mit Licht
geflutet, den Rest ergibt die Panoramascheibe, die den direkten Blick ins Becken des
Schwimmbades frei gibt. Ein großer Tresen wartet linker Hand auf Arbeit, der (wie wir später
erfahren) von der Chefin höchstpersönlich betrieben wird.
Heute ist im „Ebken im Ahoi“ nicht sonderlich viel los. Kaum ein Viertel des Lokals ist
belegt. Eine junge Bedienung läuft an uns vorbei. Auf unsere Frage hin, an welchen Tisch wir
Platznehmen dürfen ernten wir ein desinteressiertes Schulterzucken. Dem gruß- und
lächellosen „Egal!“ abwartend, lassen wir uns an einem kleinen Ecktisch nieder. Eine
männliche und zwei weibliche Bedienungen stromern durch die Räumlichkeiten und fronen
ihrem Job.
Außer der Werbung für die neue „Veltins Fassbrause“ wird unser Tisch mit der für
touristische Lokalitäten bekannte Fertigeiskarte (Langnese) sowie einer Getränkeliste
belagert. Auf eine Tischdecke wird verzichtet, diese würden allerdings dem Charakter des
Hauses ein viel zu edles Erscheinungsbild verleihen. Eine gute Entscheidung.
Die Wartezeit auf eine Bedienung nutze ich für den obligatorischen Toilettengang. Wer mich
und meine Eigenarten kennt weiß, dass ich getreu dem Motto „Kennst du die Toilette eines
Restaurants, weißt du wie die Küche ausschaut“ handle und gern diesen Check meiner
Essensbestellung vorziehe. Natürlich beruht diese Gewohnheit aus Erfahrungswerten, die mir
so manches Mal den Appetit verdorben hat. Doch die Örtlichkeiten des „Ebken im Ahoi“ sind
tadellos. Alles ist sauber, gepflegt; selbst die Papier- und Seifenspender frönen prall gefüllt
ihrem Job. Raus aus dem Örtchen laufe ich direkt am Tresen vorbei, an dem sich zwei
Bedienungen mit einem Koch unterhalten. Diese Ablenkung nutze ich, durch das Bullauge
der anschließenden Tür einen kleinen Blick in die Küche zu werfen. Sauber. Toll. Pluspunkt.
===Bedienung, bitte===
Als ich wieder bei meiner Frau sitze, muss ich feststellen, dass noch niemand der Bedienung
am Tisch war. Merkwürdig. Dabei schlendern die Kolleginnen doch andauern durch den
Raum. Nach weiteren erfolglosen fünf Warteminuten machen wir uns per Winkzeichen
bemerkbar. „Da haben Sie sich ja das versteckteste Eckchen ausgesucht!“ Die junge
Kellnerin, die uns mit ihrer „Ist-Mir-Doch-Egal-Wohin-Sie-Sich-Setzen-Art“ am Eingang
begrüßt hat, reicht uns die Speisenkarte. Und geht wieder von Dannen.
Die gebundene Speisenkarte ist gut
sortiert.
Darauf
finden
sich
Klassiker wie Schnitzel, Toast
Hawaii oder Steaks, aber auch
Fisch- und Krabbengerichte, die,
laut
Versprechen,
tagesfrisch
angeliefert werden. Preislich liegen
die Gerichte im normalen, leicht
gehobenen aber absolut bezahlbaren
Bereich. Lediglich die Preise der
Krabbengerichte (Krabbenbrot etc.)
wurden um € 2,00 erhöht – wegen der doch hohen Kosten. Die in der Karte befindliche
Getränkeauswahl beherbergt ebenfalls die traditionellen Getränke, die hier eigentlich nicht
sonderlich Erwähnung finden. Hier finden sich keine besonderen Angebote, die der Tourist
unbedingt versuchen sollte. Es sei denn die angepriesene „Veltins Fassbrause“. Ich denke,
dass sie meine Neugierde geweckt hat.
„Da haben Sie sich ja das versteckteste Eckchen ausgesucht!“ - Eine andere junge Bedienung
reißt uns aus den Gedanken der Essensvielfalt. Haben wir diesen Satz nicht schon einmal
gehört? Oder war das gar ein Vorwurf an uns für diese Platzwahl? Das Desinteresse am Gast
scheint sich unter den Kollegen herumgesprochen zu haben, denn auch diese junge Frau sucht
alles andere als den Blickkontakt mit uns. „Wissen Sie es schon?“ – Nein, noch haben wir
nicht gefunden, was wir essen möchten. „Gut! Dann komme ich wieder!“ Zisch…weg ist sie.
Okay, wenigstens unsere Getränkewünsche hätte sie ja mitnehmen können. Komisch. So
muss sie noch einmal wiederkommen. Was sie auch tut.
Während sich meine Frau für eine Cola (€ 3,50) entscheidet, will ich den Versuch der
Fassbrause wagen. Nur welche der beiden? „Welche der beiden würden Sie nehmen: Zitrone
oder Holunder?“ Komisch, dass sämtliche Biermarken, die mit diesem neumodischen Getränk
auf den Markt kommen, nur diese beiden Richtungen anbieten. Warum wohl? Egal. Wie dem
auch sei, ich möchte das Zeug probieren. – Statt einer gut gemachten Improvisation erreicht
mich ein hilfloses „Ich habe so was noch nicht getrunken!“ Ein eventuelles „Aber ich würde
aber mal Holunder nehmen“ oder „Mich würde die Zitro-Variante reizen“ bleibt ebenso aus,
wie ein Blickkontakt. Offensichtlich ist das Geschehen irgendwo hinter uns wichtiger.
Schade. Nachdem offensichtlich keine Idee von ihr ausgeht, entscheide ich mich für die
Zitronenvariation.
„Und was möchten Sie essen?“ Ihr Schreibblock ist gezückt, bereit für jegliche Notizen. Ihr
schneller Blick auf die Uhr entgeht uns nicht. Ob sie gleich Feierabend hat? Ich möchte den
Fischteller (Rotbarsch & Schollenfilet mit Remouladensauce, Bratkartoffeln und
Krabbenrührei; € 18,50). Meiner mir Angetrauten ist irgendwie nach Nudeln. Doch nach
Spaghetti für die Kleinen ist ihr nicht. „Ist es machbar, vielleicht Nudeln mit einer
Weißweinsauce und Lachswürfeln zu bekommen?“ Obwohl Nudeln ebenso wie Lachs und
ein Rieslingsauce auf der Karte rumwuseln, ernten wir von der jungen Kellnerin ein „Nein,
das ist nicht möglich!“ Das Kuriose an der Art wie sie diesen doch unklugen Schachzug
vollzieht ist, dass sie ihren Kopf nach links dreht, leicht schief legt und samt ihrem Block
durch die Gegend schaut. Nach eben einer knappen Minute erwähnt sie ihren Satz.
Doch meine Frau, die ja schließlich mit einem Gastronom verheiratet ist, lässt nicht locker:
„Aber sie haben doch alle Sachen auf der Karte. Kann der Küchenchef daraus nicht etwas
Leckeres zaubern?“ – Ihre Reaktion kommt prompt: „Ich glaube es zwar nicht, aber ich kann
ja mal fragen gehen!“
Ich weiß ja selbst wie blöd es ist, wegen Kombinationswünschen des Gastes in die Küche zu
laufen, um zu fragen. Gerade im Hochstress. Doch da sämtliche Zutaten sowieso vorhanden
sind und auch im Lokal nichts los ist, dürfte der Umbestellung doch eigentlich nichts im
Wege stehen. Bereits als kleiner Bedieneinheit konnte ich solche Wünsche selbst entscheiden.
Aber auch die Küche hier hat offenbar keine Ambitionen auf Extrawürste. Durch die junge
Frau wird uns übermittelt, dass die Nudeln lediglich gegen eine andere Sättigungsbeilage
getauscht werden könne. Gründe für diese Entscheidung erfahren wir nicht. Vielleicht ist das
auch besser so, denn langsam aber sicher stocke ich mit meiner Überzeugung, dass hier
tatsächlich frisch gekocht wird. Denn nur mit bereits fertig gekochten Gerichten (eingefroren)
sind Änderungen kaum möglich. Wobei ich selbst bei McDonalds meinen Cheeseburger ohne
Gurke bekomme. Merkwürdig.
Gut, meine Frau bestellt einen anderen Fischteller, der im Original mit Currysauce,
verschiedenen Fischen und Reis (€ 15,50) angeboten, aber statt dem Reis gern mit Nudeln
serviert wird. Wie edel.
Die Getränke kommen, werden kommentarlos platziert. Dass es nicht nur zum guten Ton
gehört bei Flaschengetränken zumindest einen Schluck einzuschenken, sondern auch den
aktiven Verkauf fördert, weiß die junge Dame leider nicht.
===Gekochtes===
Zwei Gäste setzen sich an den Nachbartisch. Sie möchten Kaffee und Kuchen. Brav zählt die
Bedienung das vorhandene Gebäckangebot auf. Währenddessen platzieren sich direkt
daneben vier Gäste. Ihnen knurrt der Magen, sie haben Lust auf die Speisenkarte. „Nein“,
hören wir die Bedienung plaudern, „es ist Küchenschluss!“ Erst wieder an sechs Uhr wirft
man den Herd wieder an. Die Gäste sind sichtlich enttäuscht und fragen natürlich, wie lange
die Küche kocht. Sie erfahren, bis 14.30 Uhr. Ganz automatisch schauen auch wir auf unsere
Uhr und stellen fest, sieh an, es ist halb drei! Mal ganz davon abgesehen, dass wir unser Essen
noch gar nicht haben, der Herd ganz offensichtlich noch heiß ist, werden die enttäuschten
Gäste lieber rauskomplimentiert, als dass man den Weg in die Küche wagt, ob man nicht doch
eine Ausnahme machen könnte. Zum einen erklärt sich uns nun, wieso die junge Dame vorhin
auf die Uhr geschaut hat. Vier Personen lassen meiner Ansicht nach bestimmt einen guten
Umsatz da, geschweige vom Trinkgeld, was der jungen Frau bestimmt für ihre geleistete
Mühe dagelassen würde. Draußen würde ein großes Schild stehen, meint man zu den
gehenden Gästen. Als wir später das Lokal verlassen, kann ich von diesem Schild leider auch
nichts erkennen. Höchstwahrscheinlich haben es sich die stürmischen Gezeiten einverleibt.
Unsere Bestellung naht. Die junge Kellnerin hat kräftig zu tragen, das merkt man an den doch
großen Glastellern. Zwei an der Zahl, plus jeweils eine Beilage. Doch auch wenn man so
schwer schleppt, kann man die
Teller
(geschweige
vom
freundlichen Blickkontakt) auch
leise hinstellen, als dem Gast von
hoch oben hinzuknallen. Das
„Guten Appetit!“ kommt ebenso
freudlos über die Lippen wie das
platzieren der Teller. Schade.
Dafür aber hat sich die Küche
redlich Mühe gegeben. Beide
Gerichte
sind
liebevoll
angerichtet. Auch geschmacklich
kann ich über meine Fischvariation nichts Negatives berichten. Die beiden wuchtigen
Schollenfilets und der Rotbarsch sind frisch und sehr gut gebraten, das Krabbenrührei fluffig,
die Remouladensauce okay und die Bratkartoffel angenehm kross. Es schmeckt.
Meine Frau hat da leider weniger Glück. Auch wenn ihre Fischfilets gut gebraten sind, die
angebliche syrische Currysauce ist ein ewig dreinblickendes Karamellgemisch. Wusstet ihr,
dass Curry wenn er zu lange erhitzt wird, genau diese Farbe annimmt? Aus einem Gelb wird
ein Braun. Vielleicht ist es auch eine Fertigvariante á la Topping die dort verwendet wird,
doch an dem glänzenden Verhalten der Sauce kann ich getrost vom Können des Koches
ausgehen, der das syrische Etwas in der Mikrowelle erhitzt hat. Schade, da das halbe Gericht
mit dieser übersüßten Karamellsauce überzogen ist, kann man dementsprechend viel
beziehungsweise wenig genießen. Die dazu gereichten Nudeln sind zumindest gut und
nehmen etwas von der nervigen Süße. Schade.
===Zahlen===
„Hat´s geschmeckt?“ – Ich weiß, es ist nicht unbedingt fair, die Wahrheit zu verschweigen.
Aber ich bin mir sicher, dass unsere Kritik ungehört bleibt. Mangels Interesse. Deshalb
bejahen wir die Frage. Die junge Dame sammelt das „Leergut“ ein. Die Frage, ob wir
eventuelle einen Kaffee oder Nachtisch möchten bleibt aus. Wir beschließen zu zahlen und
geben ihr unseren Wunsch mit auf den Weg.
Die Rechnung ist schneller da als wir nur „Plump“ sagen können. „Wir parken hier im
Parkhaus, entwerten Sie bitte uns noch die Karte?“ – Wir reagieren im Grunde auf den
Hinweis in der Speisenkarte, beim Bezahlen die Bedienung darauf aufmerksam zu machen.
Während sie uns die Rechnung hinlegt, ernten wir ein desinteressiertes, fast schon
eingebildetes „Da müssen Sie an den Tresen gehen!“ Wäre es zu viel verlangt mit einem
freundlichen „Am Tresen wartet die Chefin, dort wird die Karte bewertet!“ aufzuwarten?
Idealerweise sogar die Sache selbst in die Hand zu nehmen?
Ich bin wirklich nicht knauserig, was das Trinkgeld anbelangt. Wer aber so eine langweilige
Art an den Tag legt, keine Ratschläge für den Gast parat hält und so kaum seine Unlust
versteckt, braucht auch von uns kein großartiges Dankeschön erwarten. So runden wir höflich
mit € 0,30 den Betrag von € 37,70 auf. Worauf wir ein auswendig gelerntes, für unliebsame
Gäste vorbehaltenes „Noch einen schönen Tag“ ernten. Dreht sich um und geht.
Unsere Parkkarte können wir am Tresen einreichen, wo die wirklich höfliche Chefin Selbige
entwertet. Hier klappt es. Zumindest.
===Fazit===
Die meisten Kritikpunkte fallen bei Restaurantbesuchen leider auf das Können der Küche.
Nur selten erlebe ich, dass das Personal an der Front so demotiviert und gelangweilt ist, wie
im Duhner „Ebken im Ahoi“. Vom Empfang bis hin zur Verabschiedung gab es rein gar
nichts, was mich an der (jungen) Bedienung fasziniert, erfreut oder emotional verbunden hat.
Und glaubt mir: Auch wenn es so manches Mal klingen mag, aber ich bin in der Tat kein
schwieriger Gast, der das Leben von Bedienung und Küche zur Hölle macht. Wieso auch? Es
schmerzt sogar ein wenig, wenn ich über meine eigene „Zunft“ negative Schlagzeilen
verfasse, wie in diesem Fall hier.
Das „Ebken im Ahoi“ ist ein Ausfluglokal, welches seriös, aufgeräumt und gut inszeniert
erscheint. Es ist hell und freundlich eingerichtet, ohne Schnick-Schnack, dafür praktisch,
besitzt Wohlfühlcharakter. Die Preise für Essen und Getränke finden sich im Normalbereich.
Die Speisenkarte ist gut sortiert und beinhaltet alles, was ein Ausflugslokal anbieten sollte
und auch kann. Vom Schnitzel, über Steaks und natürlich Fisch ist alles dabei. Der
Variantenreichtum zeichnet die Karte ebenfalls aus.
Das der Mittagstisch lediglich bis 14.30 Uhr geht ist normal, sollte allerdings auch öffentlich
gemacht werden. Dass Gäste um Punkt halb drei Uhr wieder fortgeschickt werden ist meiner
Ansicht nach ein No Go, zumal die Küche wegen uns sowieso die Herde angeschmissen hat.
Ansonsten schmeckt das Essen, es wird alles soweit frisch zubereitet, von ConvenienceProdukten haben wir nichts entdecken können. Sehr gut. Dass die merkwürdige Currysauce
beim Gericht meiner Frau einer übersüßten Pampe glich und ähnlich schmeckte lasse ich
einfach einmal als ein Versehen gelten.
Der Service enttäuschte zu einhundert Prozent. Schade.
Um der Punktvergabe gerecht zu werden, vergebe ich dem „Ebken im Ahoi“ sehr gute drei
Sterne. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass die Crew dieses Lokals (besonders der
Servicebereich) diesen Bericht liest und vielleicht sogar Änderungen eineruft.
===Sonstige Infos===
Restaurant & Cafe
Ebken im AHOI
Wehrbergsweg 32
27476 Cuxhaven
Telefon: 04721/ 47295
Fax: 04721 - 47050
Netz: www.ebken-im-ahoi.de
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