„Deutschland. Dein Tag“ „Ein Platz, der vor der Sonne schützt“

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„Deutschland. Dein Tag“ „Ein Platz, der vor der Sonne schützt“
VERMISCHTES
Seite 24
Nr. 10 / Oktober 2015
Was bedeutet „Heimat“? Die Themenwoche der ARD bietet Antworten
„Deutschland. Dein Tag“
Vom 4. bis zum 10. Oktober dreht sich in der ARD-Themenwoche alles um „Heimat“. Den Auftakt macht die
Dokumentation „Deutschland. Dein Tag“. Das ungewöhnliche Projekt zeigt über zwölf Stunden hinweg das
Leben in unserem Land an einem ganz normalen Sonntag – hautnah, vielfältig und berührend.
und im Hörfunk der Frage nach, was
Heimat heute
eigentlich bedeutet. Ist
Heimat ein
Ort? Ein Gefühl? Oder
ist Heimat
für jeden etwas anderes?
Die Themenwoche soll zur
Auseinandersetzung
mit diesen Fragen anregen.
„Deutschland. Dein Tag“
läuft am 4. Oktober von 6 bis
18 Uhr im Ersten.
Ebenfalls bei der Echtzeit-Dokumentation in der ARD zu sehen:
Willi Wolf, schwäbischer Büffelzüchter und Cowboy.
Gedreht wurden alle Geschichten an einem einzigen
Sonntag vor genau einem Jahr.
Hierzu waren über 60 Kamerateams an 82 Schauplätzen
in unterschiedlichen Regionen
Deutschlands im Einsatz. Was
machen fliegende Tierärzte, Jodellehrer, Pfarrer, Feuerwehrleute oder Familien an einem
ganz normalen Sonntag? Was
tun Bahnmitarbeiter, Bestatter, Fischer, Gepäckträger,
Windsurfer, Wanderer, Musiker und Asylbewerber?
Die Dokumentation eröffnet
die diesjährige Themenwoche
der ARD. Dabei gehen zahlreiche Beiträge im Fernsehen
Am 28. Oktober wird Annette Humpe 65
Als erster Prominenter stirbt Rock Hudson 1985 an AIDS
Sie steht auf Berlin
Sein Tod rüttelte die Welt wach
Für die Gruppe Ideal sang sie „Ich fühl‘ mich gut, ich steh‘ auf
Berlin!“. Als Produzentin oder Komponistin war sie zudem für
Udo Lindenberg, Die Prinzen und Nena aktiv. Am 28. Oktober
feiert die vielseitige Annette Humpe ihren 65. Geburtstag.
Vor 30 Jahren spricht man nur hinter vorgehaltener Hand über eine „mysteriöse Krankheit“.
Das ändert sich schlagartig am 2. Oktober 1985. Der Tod des Hollywoodstars Rock Hudson gibt
AIDS ein Gesicht und führt zu einer öffentlichen Auseinandersetzung mit der Immunerkrankung.
Foto: Johannes Krieg / NDR / SWR
Foto: Jörg Carstensen / picture-alliance
2011 erhielt Annette Humpe
den Musikpreis „Echo“.
Musik liegt ihnen im Blut:
Annettes jüngere Schwester
Inga Humpe (2raumwohnung)
ist ebenfalls eine erfolgreiche
Sängerin und Komponistin.
Annette Humpe hatte erste
Erfolge zu Zeiten der Neuen
Deutschen Welle. Die von ihr
intonierte Zeile „Deine blauen
Augen machen mich so sentimental“ wurde damals zu einem geflügelten Wort. Nachdem sie zunächst für andere
Künstler als Produzentin tätig
war, zog sich Humpe aus dem
Musikgeschäft zurück. Dann
jedoch gründete sie mit dem
Sänger Adel Tawil die Band
„Ich + Ich“.
Sein Lächeln bezaubert die
Kinobesucher weltweit. Er
spielt neben Elizabeth Taylor
oder Doris Day und gehört
längst zu den größten Stars der
Filmindustrie. Als im Juli 1985
bekannt wird, dass Rock Hudson todkrank ist, trifft es seine
Fans wie ein Schock. Der gutaussehende Schauspieler hat
sich mit HIV angesteckt.
Damals weiß man noch wenig über die Immunschwäche.
Vielen gilt die tödlich verlaufende Krankheit als eine Seuche, die allein Homosexuelle
und Drogensüchtige bekommen können. Auch Rock Hudson ist schwul. Aber vor allem
ist er beliebt und bekannt.
Foto: imago / AD
Rock Hudson: Sein Tod führte
zu einer Auseinandersetzung
mit dem Thema AIDS.
Fotos: NDR / TV Plus
Für „Deutschland. Dein Tag“
wurden zahlreiche Menschen
an einem Sonntag in ihrem
Alltag begleitet.
Rock Hudsons Tod führt zu
einem Umdenken: AIDS wird
zum Thema Nummer eins.
Nicht nur die Medien berichten ausführlich, auch die Politik bewilligt dringend benötigte Gelder für die Forschung.
Die Entwicklung erreicht auch
Deutschland. Die Bundesregierung wendet sich mit einer
Aufklärungskampagne an alle
Haushalte. Deren Titel: „Was
Sie über AIDS wissen sollten“.
Rock Hudson selbst hatte vor
seinem Ableben die Hoffnung
formuliert, dass sein Unglück
noch etwas Positives bewirken
könne. Er behielt Recht. Vor 30
Jahren gibt der Tod des Schauspielers AIDS ein Gesicht.
Vor 30 Jahren erhalten die Aborigines Australiens Wahrzeichen Ayers Rock („Uluru“) zurück
„Ein Platz, der vor der Sonne schützt“
Für Australiens Ureinwohner ist der Uluru ein heiliger Berg.
Doch weiße Siedler vertreiben sie von ihrer Kultstätte, die fortan „Ayers Rock“ heißt. Am 26. Oktober 1985 jedoch erhalten
die Aborigines ihren Uluru zurück.
Es ist ihr Land, in dem sie
seit Tausenden von Jahren leben. Doch mit der Besiedlung
Australiens werden die Ureinwohner von ihrem Stammesland vertrieben und in Reservate gesperrt. Erst im Jahr 1967
werden ihnen grundlegende
Bürgerrechte zugesprochen.
Vor Gericht streiten sie über
die Rückgabe von Land.
Vor 30 Jahren geht Uluru
(„Platz, der vor der Sonne
schützt“) wieder zurück in den
Besitz der Aborigines. Der Berg
wird zur Attraktion für Touristen. In Scharen klettern diese auf
das Felsmassiv und treten dabei
den heiligen Ort buchstäblich
mit Füßen. Für die Ureinwohner
hat die Rückgabe somit einen
bitteren Beigeschmack.
Foto: Thomas Schoch
Rund drei Kilometer lang ist der Uluru (Ayers Rock), eines der Wahrzeichen Australiens.