31. Oktober 2010 - altreformierte Kirche
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31. Oktober 2010 - altreformierte Kirche
ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN Nr. 21, 120. Jahrgang Sonntag, 31. Oktober 2010 3801. Folge. Reformationsgeschichten aufgeräumt, was an heidnischen Götzendienst erinnert. Beim Stichwort Reformation denken wir unwillkürlich an Sämtliche Kultgegenstände, die mit Baal und Aschera zu Namen wie Luther, Calvin und Zwingli, die für eine der tun hatten, werden niedergerissen und verbrannt. Das Volk folgenreichsten Reformbewegungen in der Geschichte und in Juda soll und will nur noch seinem Gott, dem Gott Abfür den beginnenden Protestantismus stehen. Es gibt aber rahams, Isaaks und Jakobs dienen. nicht nur diese Reformationsgeschichte. Auch vorher und nachher hat es sie immer mal wieder Eine Geschichte der Reformation – gegeben – solche Zeiten der Erneueausgelöst durch das wiederentdeckte Nur kein Reformstau! rung und Umwälzung. Wort Gottes. Das ist nicht nur bezeichnend für die ErneuerungsbeweJosia. Das ist ebenso tyDas wiederentdeckte Buch muss gung unter für die Aufbrüche und WendeIm Alten Testament finden wir eine sich reformieren. pisch zeiten in der Kirchengeschichte. Im solche Reformationsgeschichte in 2. 16. Jahrhundert war es auch die Könige 22 und 23. Sie spielt sich im Was muss sich ändern, Wiederentdeckung des Evangeliums, Südreich Juda während der Regiedie zur Reformation führte. Es war die was hat ? rungszeit von König Josia ab. Ein im Wiederentdeckung der Botschaft von Tempel wiederentdecktes Gesetzder Rechtfertigung des Sünders allein buch gibt den Anstoß für eine Radiaus Gnaden, allein durch Christus, alkalreform im Lande. Josia hatte seinen Hofsekretär Schafan lein durch den Glauben, die völlig in den Hintergrund gerazum Tempel geschickt, der wegen umfangreicher Renovieten war und durch andere Lehren verdrängt wurde. Die rungsarbeiten einer Baustelle glich. Schafan sollte dafür deutsche Übersetzung der hebräischen und griechischen sorgen, dass das für die Renovierung in den Opferkasten Texte, die auch den sogenannten Laien den direkten Zugang eingelegte Geld gezählt und dann ordnungsgemäß den zur Bibel ermöglichte, sowie die Erfindung der BuchdruckBauführern zwecks Materialbeschaffung übergeben wurde. kunst sorgten für eine schnelle und weite Verbreitung der Beim Hohepriester Hilkija angekommen, empfängt dieser Bibel selbst und auch des reformatorischen Gedankenguts. seinen Gast mit einem Buch in der Hand. »Ich habe dieses Gesetzbuch gefunden im Hause des Herrn« (2. Kön. 22, 8). Fortwährend erneuerungsbedürftig Bei den Renovierungsarbeiten war es aufgetaucht. Schafan Wir brauchen immer wieder die Erneuerung anhand des hat nichts Eiligeres zu tun, als es mitzunehmen und König Wortes Gottes. Die Kirchen, die Gemeinden, wir als ChrisJosia daraus vorzulesen. Das ist der Auslöser der großen Reten brauchen sie. Reformationsgeschichten muss es lauformbewegung. fend neue geben, weil wir offen bleiben müssen für das, Josia ist schockiert. Ihm sind die Augen aufgegangen. was der Herr der Kirche mit uns vorhat. Dazu gehört das »Niemand hat getan, was in diesem Buch steht. Der Herr Forschen in seinem Wort nach dem angemessenen Weg somuss deswegen zornig auf uns sein. Schon unsere Väter hawie das Gebet um Weisung und Einsicht. ben nicht auf die Weisungen gehört« (2. Kön. 22, 13 nach Oft sind solche Erneuerungsbewegungen mit schmerzlichen »Hoffnung für alle«). Umgehend wird die Prophetin Hulda Trennungen und Spaltungen einhergegangen, weil man sich um Rat gebeten, und sie bestätigt den Ernst der Lage. Gottes nicht auf ein gemeinsames Verständnis umstrittener BibelausZorn würde nicht aufzuhalten sein. Josia aber werde das sagen und einen gemeinsamen neuen Weg verständigen kommende Unheil nicht mehr erleben müssen, weil er einkonnte, den alten aber auch nicht gemeinsam weitergehen sichtig war und begriff, was die Stunde geschlagen hatte und konnte und wollte. Zu verstehen sind solche Ereignisse nur die Konsequenzen daraus zog. Zu diesen Konsequenzen geaus der jeweiligen Zeit heraus. Sie sind immer wieder eine grohört das öffentliche Vorlesen des wiedergefundenen Gesetzße Herausforderung für die Kirchengeschichtler. buches mit der daraufhin eingeleiteten Radikalwende. Es ist ermutigend, dass es auch Beispiele von Erneuerungsbewegungen ohne Trennungen gibt, von »Reformationsge»Wir wollen wieder dem Herrn gehorchen ...« schichten« innerhalb von Kirchen und Gemeinden und von solchen, bei denen Christen unterschiedlicher Konfessionen Josia schließt einen Bund vor Gott mit folgender Erkläeinander in der Ökumene näherkommen, voneinander lerrung, mit der das versammelte Volk sein Einverständnis benen, gemeinsam nach Gottes Willen für Gegenwart und Zukundet: »Wir wollen wieder dem Herrn gehorchen und kunft fragen und um Wegweisung beten. Das Buch der Bünach seinem Gesetz leben und seine Gebote und Weisuncher will laufend wiederentdeckt werden als Gottes Botgen befolgen. Wir wollen alle Bundesbestimmungen einschaft für die ganze Welt und seine Kraft entfalten. halten, die in diesem Buch aufgeschrieben sind« (2. Kön. Habbo Heikens, Wilsum 23, 3). Unmittelbar danach wird auf ganzer Linie mit allem Kirche Bestand I M S TR OM DE R Z EI T Klar und konsequent Am 3. Oktober hielt Bundespräsident Christian Wulff eine Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit und traf mit seiner Aussage zum Islam in Deutschland einen Nerv: »Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.« Wulff erntete Zustimmung und Lob, aber auch Kritik und Widerspruch, zum Beispiel aus der CSU. Am 19. Oktober hielt Wulff als erster deutscher Bundespräsident eine Rede im türkischen Parlament und handelte logisch und konsequent: »Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei«, sagte Wulff. Es gab Beifall, aber auch Zurückhaltung. Offener und respektvoller Umgang Der Bundespräsident betonte die lange Tradition der deutsch-türkischen Beziehungen und warnte vor einer »falschen Konfrontation« von Deutschen und Türken. Diese Bemerkung zielte wohl in erster Linie auf die deutsche Innenpolitik und die hitzig geführte Integrationsdebatte. Schon zum Auftakt seines Besuches hatte sich Wulff in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung »Hürriyet« gegen einen Zuzugstopp für Zuwanderer aus der Türkei gewandt, wie ihn CSU-Chef Horst Seehofer gefordert hatte: »Zu behaupten, eine ganze Gruppe könne und wolle sich nicht integrieren, halte ich für falsch. Ich wende mich gegen jedes Pauschalurteil.« Türkische Staatsbürger gehören zu unserem Land Die türkischen Zuwanderer in der Bundesrepublik »gehören zu unserem Land«, sagte Wulff. Einwanderer hätten Deutschland »vielfältiger, offener und der Welt zugewandter gemacht«. Auch müsse kein Zuwanderer seine kulturelle Identität aufgeben. Wulff: »Als ihr aller Präsident fordere ich, dass jeder Zugewanderte sich mit gutem Willen aktiv in unsere deutsche Gesellschaft einfügt.« Es sei wichtig, auch die Probleme klar zu benennen. »Dazu gehören das Verharren in Staatshilfe, Kriminalitätsraten, Machogehabe, Bildungs- und Leistungsverweigerung.« In Deutschland müssten die Werte des Grundgesetzes eingehalten werden, »zuallererst die Menschenwürde, aber auch die freie Meinungsäußerung, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und der religiös und weltanschaulich neutrale Staat«, sagte Wulff. Er rief die Türken in Deutschland erneut auf, die deutsche Sprache zu lernen und sich an die »geltenden Regeln« zu halten. Bauchschmerzthemen nicht ausgeklammert Israel, Iran, Armenien – Wulff schwieg nicht zu schwierigen Themen, etwa dem Seite 164 Verhältnis der Türkei zu Israel. Das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel seien vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte »für uns nicht verhandelbar«. Kritik äußerte er am Atomprogramm des Iran. Deutschland habe weiterhin Zweifel an dessen ausschließlich friedlichem Charakter und teile die Sorge der Türkei, dass es zu einem nuklearen Wettlauf im Nahen und Mittleren Osten komme, wenn nicht gegengesteuert werde. Wulff klammerte auch ein Thema nicht aus, das in der Türkei besonders belastet ist: der Mord an Hunderttausenden von Armeniern während des Ersten Weltkrieges. Die Türkei habe die volle Unterstützung Deutschlands für ihre Bemühungen, das Verhältnis zu Armenien zu verbessern, sagte Wulff. Nach einem Exkurs über die deutsche Geschichte fügte er hinzu: »Die Überwindung historischer Gegensätze ist nicht möglich, ohne sich mit der eigenen Verantwortung auseinanderzusetzen.« Die »Bitte« an seine Gastgeber, gegenüber Armenien versöhnlich voranzugehen, war für die Abgeordneten ein schmerzhafter Hinweis auf eigenes Versagen. Freie Religionsausübung »Die Religionsfreiheit ist Teil unseres Verständnisses von Europa als Wertegemeinschaft«, betonte Wulff. In Deutschland könnten Muslime ihren Glauben »in würdigem Rahmen praktizieren«, was an der wachsenden Zahl der Moscheen ablesbar sei. »Gleichzeitig erwarten wir, dass Christen in islamischen Ländern das gleiche Recht haben, ihren Glauben öffentlich zu leben, theologischen Nachwuchs auszubilden und Kirchen zu bauen.« Damit sprach Wulff die Probleme der Christen direkt an. »Wir müssen religiösen Minderheiten die freie Ausübung ihres Glaubens ermöglichen«, sagte Wulff. »Das ist nicht unumstritten, aber es ist notwendig«, fügte er hinzu. »Ich höre mit großer Begeisterung, dass in der Türkei Stimmen zu hören sind, die mehr Kirchen für Gottesdienste öffnen wollen. Zu dieser Entwicklung möchte ich Sie nachhaltig ermutigen.« Wulff nahm im Laufe seiner Reise an einem Gottesdienst in der Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus teil. Türkei auf dem Weg nach Europa? Die Türkei nähere sich mit ihren Verfassungsreformen den europäischen Standards an. »Ich möchte Sie ausdrücklich ermuntern, auf diesem Weg fortzuschreiten«, sagte Wulff mit Blick auf die langwierigen EU-Beitrittsverhandlungen des Landes. Diese müssten »in einer fairen und ergebnisoffenen Weise« geführt werden. Die Aussage liegt auf der Linie der jetzigen deutschen Regierungspolitik. Manche verstehen sie auch in dem Sinn: So schnell kann’s nicht gehen! Doch gibt es keine Alternative, als Ankara in der Hoffnung auf mehr Freiheit und Toleranz auf seinem eingeschlagenen Reformkurs und damit natürlich auch auf seinem Weg nach Brüssel zu bestärken. Zuvor hatte der Bundespräsident am Mausoleum des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk in Ankara den offiziellen Teil seines Besuches begonnen und einen Kranz am Grabmal niedergelegt. Wulff war am Vorabend in Begleitung seiner Frau Bettina und einer 15köpfigen Wirtschaftsdelegation in Ankara eingetroffen. Quellen: Pressestelle des Bundespräsidialamtes und Nachrichtenagenturen Jan Alberts, Nordhorn Gottes Wort und Menschenwort »Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils! ... Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein.« Psalm 95, 1 und 4 »Ich war bei Gott, ich war beim Teufel, sie kämpften um mich, Gott hat gewonnen.« Mario Sepúlveda, chilenischer Bergarbeiter, am 13. Oktober 2010, nach 69 Tagen in mehr als 600 Metern Tiefe. 33 Bergleute, die in der Kupfer- und Goldmine San José eingeschlossen waren, konnten mit einer engen Rettungskapsel geborgen werden. Kirchengeschichte und Theologie 125 Jahre altreformierte Gemeinde Laar (2) Warum gründete man in Laar noch 1885 eine eigene Gemeinde? Das Zusammenwirken einer Vielzahl von Gründen hat hier wohl wie auch andernorts zwischen 1838 und 1849 dazu geführt. Zwar verspottete man Pastor Hendrik Marten Hoogklimmer (1810 bis 1887), der von 1837 bis 1872 in Laar tätig war, gerne als »Blümchenprediger«, der nur wenig predigte von Bekehrung und Buße (Pieter de Jong in: Reformiertes Bekenntnis in der Grafschaft Bentheim 1588 bis 1988, zitiert nach Ringena S. 179). Mehrere Male war er Vorsitzender der Klassis … »Die Auseinandersetzung muss er so weit wie möglich gemieden haben«, schreibt De Jong. Aber die Zustände waren nicht so, dass sich in Laar eine eigene altreformierte Gemeinde bildete. Die reformierte Gemeinde, die bis 1922 nur den Ort Laar einschließlich Laarfeld und Laarbruch mit insgesamt 67 Haushalten umfasste und vorzeiten von einem Patron unterhalten wurde, war allein schon so klein, dass sie kaum eigenständig existieren konnte. Sie stand 1922 nach der Ablösung des Patronats schon einmal kurz vor einem Anschluss an Emlichheim, bevor die Orte Eschebrügge, Agterhorn und halb Heesterkante Laar zugesprochen wurden. Vielleicht war den Laarern in der Zeit der Abscheidung zwischen 1838 und 1880 bewusst, dass man nur gemeinsam überhaupt eine Kirche im Dorf erhalten konnte. Einige wenige Laarer gehörten schon recht früh – seit 1845 – der altreformierten Gemeinde Emlichheim an. Auch diese Gemeinde war anfangs und insbesondere nach den Auswanderungen zwischen 1847 und 1866 so klein, dass sie die Unterstützung aus Laar und Hoogstede dringend benötigte. In Emlichheim baute man 1881 eine neue altreformierte Kirche. Offenbar wurden 1885 die Laarer Beiträge für die neue Kirche in Emlichheim zurückerstattet. Geld war also wieder vorhanden – mit dem man in Laar ein Pastorat bauen konnte. Niederländische Sprache Ich teile die Einschätzung von Pastor Warsing, der von 1888 bis 1905 als reformierter Pastor in Laar tätig war. Er nennt die durchgängige Beibehaltung der niederländischen Sprache als einen wesentlichen Grund der Trennung – und sieht im reformierten Kirchbau von Laar von 1863 eine Veranlassung. 1866 bekommt der reformierte Kirchenrat jedenfalls einen Brief »in hetwelke de Separatisten hun Afscheiding van de Herv. Kerk in het Graafschap Bentheim bekend maakten«. Der Kirchenrat geht nicht darauf ein, sondern erinnert die Briefschreiber an ihre Pflichten, so De Jong. Die altreformierte Abkehr von Liedern und Gesängen und das Festhalten am Heidelberger Katechismus mögen neben einer strengeren und enthaltsameren Lebensführung weitere Gründe sein. Noch bis vor wenigen Jahren gab es in den Schützenvereinen der Grafschaft nur wenige reformierte und noch weniger altreformierte Mitglieder. Waren Kirmes, Jahrmärkte, Gastwirtschaften u.a. um 1850 recht beliebt, so hielten sich nach 1900 sowohl Reformierte wie auch Altreformierte von diesem »weltlichen Treiben« und diesen Orten fern. Erst die Umwälzungen des Zweiten Weltkrieges veränderten diese Einstellung. Pastor B. Warsing aus Laar schreibt am 11. Februar 1890 an den Landrat in Bentheim (»Umkehr und Erneuerung« Seite 354): »In unserer Gemeinde befinden sich gegenwärtig 75 sog. Altreformierte, die die Separation (Trennung) vollzogen haben. Den faktischen Austritt aus unserer Kirchengemeinde haben diese Separatisten erst seit dem Jahr 1863 geltend gemacht, als die beim Bau der neuen (reformierten) Kirche erwachsenen Unkosten aufgebracht werden sollten. Seit jener Zeit ist ihre Zahl allmählich gewachsen, bis zum Jahre 1882, da der letzte in unserer Gemeinde vorgekommene Austritt vollzogen wurde.« Er meint ein wenig weiter in seinem Brief: »Es lässt sich nicht verkennen, dass die Hauptstütze der Separation zur Zeit der unumschränkte Gebrauch der holländischen Sprache ist.« Kirchbau 1863 Die zuletzt genannte Ursache hat Pastor Warsing sicher richtig gesehen, die erste weniger. Der Kirchbau in 1863 war kein Grund für einen Austritt. Warsing schreibt vom »faktischen« Austritt. Das bedeutet, der Austritt war schon vorher vollzogen, er wurde nun aber noch einmal schriftlich dargelegt. Mit den altreformierten Kirchenbüchern von Emlichheim kann man belegen, dass 1863 insgesamt elf Laarer in der altreformierten Gemeinde Emlichheim konfirmiert oder neu aufgenommen wurden. Es sind Gerd Jan Prenger (1866 USA), Annegien Gebben, Hendrik Loeks, Jan und Fenne Schievink, Steven Altena, Hindrik Jan Loeks und Marijgien geb. Warsen, Gerriet Jan Loeks sowie Hendrik Jan und Ike Langejans. Wer von ihnen »normal« in Emlichheim »konfirmiert« wurde und wer von der reformierten Gemeinde übergetreten ist, kann man im Gliederverzeichnis nicht sehen. Wechsel In der reformierten Gemeinde wurde noch nach 1910 niederländisch gesungen, in der altreformierten bis in die 1950er Jahre. Zwischenzeitlich war die niederländische Sprache in der Kirche unter den Nationalsozialisten von 1936 bis 1945 verboten gewesen. Der altreformierte Pastor Köster predigte noch regelmäßig niederländisch, sein Nachfolger, Pastor Alsmeier, ab 1964 nur noch sporadisch. Die Protokolle im altreformierten Kirchenrat in Laar sind bis Ende 1966 in niederländischer Sprache verfasst worden. Ab 1953 wurde in der altreformierten Gemeinde Laar ein Gottesdienst im Monat in deutscher Sprache gehalten, ab 1964 sollte der Pastor noch dann und wann einen niederländischen Gottesdienst halten. 1974 kam Pieter de Jong aus den Niederlanden als Pastor in die evangelisch-reformierte Gemeinde Laar. Er zog 1980 in die Niederlande zurück und arbeitet heute in RotterdamDelfshaven. 1997 wechselte Pastor Jan Fischer von der altreformierten Gemeinde Laar in die niederländische Gemeinde Emmen. Pastor Heit Duif (1879 bis 1887) Zur Trennung kam es in Laar unter Pastor Heit Duif (1849 bis 1927). Seite 165 De Jong weiß über diese Zeit: »Zu einer selbständigen Gemeinde kam es in Laar erst im Jahre 1885 ... Einige Jahre vorher, im Jahre 1880, wandte sich der ganze Kirchenrat mit einer Beschwerdeschrift gegen die Predigt von Duif an die Classis: Duif predige die Allgemeine Versöhnung und weiter ganz viel Moral. In einem Gespräch mit dem Moderamen der Classis wurde die Sache beruhigt. Ein Ältester machte da nicht mit, er wurde bald bei den Separatisten angetroffen. In Hoogklimmers Zeit war der Boden dafür reif gemacht worden.« (Nach Ringena S. 180) Gerrit Jan Beuker, Laar Fortsetzung folgt Pastor Heit Duif Dieses Foto fehlte bis vor Kurzem noch in der Fotogalerie der Pastoren im reformierten Gemeindehaus. NACHRUF Johannes Hansen Ein Leben für die Verkündigung des Evangeliums: Der evangelische Missionsexperte und Buchautor verstarb am 12. Oktober mit 80 Jahren nach kurzer, schwerer Erkrankung. Der langjährige Leiter des »Volksmissionarischen Amtes« der Evangelischen Kirche von Westfalen galt in den 70er- und 80er-Jahren als einer der bekanntesten Prediger in Deutschland. Hansen wurde durch Evangelisationen, Jugendwochen und Vorträge bundesweit bekannt. Von 1979 bis 1997 gehörte er der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. In der westfälischen Kirche leitete er 24 Jahre lang das Amt für missionarische Dienste (AMD). Der in Nordfriesland geborene Hansen kam 1958 als »evangelistischer Prediger« in die Einrichtung in Witten, die damals noch Volksmissionarisches Amt hieß und heute in Dortmund angesiedelt ist. Hansen engagierte sich auch im Bereich der Evangelischen Allianz sowie in den Vorständen verschiede- Protestantse Kerk in Nederland PKN – Übersicht Die neuste Ausgabe von »Kerkinformatie«, dem offiziellen Mitteilungsblatt der Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN), enthält für Oktober 2010 eine Beilage. Darin kann man Zahlen und Fakten lesen über Arbeit der Kirche. Einiges mag auch für »Grenzboten«-Leser/-innen interessant sein. Die PKN zählen Ende 2009 insgesamt 2 096 744 Glieder. Sie werden unterteilt in 855 931 bekennende Glieder, 933 328 Taufglieder und 307 515 übrige Glieder (zu ihnen gehören Gastglieder, nicht getaufte Kinder und Mitlebende). Zur größten, immer noch wachsenden Gruppe der Taufglieder gehören auch viele Erwachsene, die kein Öffentliches Glaubensbekenntnis abgelegt haben. Dass auch nicht getaufte Seite 166 Kinder hervormder Eltern als »Geburtsglieder« geführt wurden und werden, ist eine niederländische Besonderheit. Weitaus am stärkten ist die PKN in den Provinzen Südholland und Gelderland vertreten. Die Gemeindeglieder verteilen sich folgendermaßen über die einzelnen Provinzen: Groningen/Drenthe 200 521 Friesland 179 099 ner Glaubenskonferenzen. Außerdem war der Pfarrer auf Kirchentagen und als Autor aktiv. Noch im April war sein Buch »Abenteuer Glaube« im Luther Verlag erschienen. Der Vater von vier Kindern lebte mit seiner Frau im tätigen Ruhestand in Witten an der Ruhr. Bis zuletzt arbeitete Johannes Hansen in Internetkolumnen und Zeitungsbeiträgen an dem, was er als Herzensanliegen und persönlichen Auftrag empfand: der zeitgemäßen Weitergabe der Frohen Botschaft von der Gnade Gottes. Hansen habe das geistliche Leben der Landeskirche über 50 Jahre lang geprägt, würdigte ihn der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß. Der Theologe sei ein begnadeter Prediger des Evangeliums und Verkünder der frohen Botschaft von Gottes Zuwendung zum Menschen gewesen. Er habe volksnah gepredigt und habe so auch dem Evangelium Fernstehende mit seiner Botschaft erreichen können. Mission und Evangelisation sei sein Lebensthema gewesen, sagte die AMD-Leiterin, Pfarrerin Birgit Winterhoff. Sein Engagement habe auch auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dazu beigetragen, dass die EKD 1999 auf ihrer Synode in Leipzig Mission zum Schwerpunkt gemacht habe. Hansen habe zudem Generationen von Theologen in Westfalen und darüber hinaus geprägt. gmh/epd Overijssel/Flevoland 260 935 Gelderland 379 169 Utrecht 177 494 Noord-Holland 157 840 Zuid-Holland 549 030 Zeeland 77 004 Noord-Braband/Limburg 115 682 Die Evangelisch-reformierte Kirche mit ihren Schwerpunkten in Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim nimmt sich dagegen vergleichsweise klein aus: Sie zählt etwa 180 000 Glieder in 142 Gemeinden. Die PKN besteht Ende 2009 aus 1696 Ortsgemeinden. In 202 dieser Orte und Städte hat man mehr oder weniger eigenständige Bezirks- oder Ortsteilgemeinden gebildet. Insgesamt ergeben sich so 1898 einzelne Gemeinden. Die »Dienstenorganisatie« der PKN entspricht mehr oder weniger einem Landeskirchenamt in Deutschland. In Utrecht, dem Sitz der Kirche, und von Utrecht aus arbeiten insgesamt 418 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf insgesamt 338 Vollzeitstellen im Dienst der Gesamtkirche. Vielleicht kann man daraus ersehen, wie viel Organisation und Planung nötig ist, um eine so große Kirche instand zu halten. Der Haushalt des Kirchenamtes in Utrecht umfasste 2009 insgesamt rund 66 Millionen Euro. Im Haushaltsplan für 2009 waren rund 65 Millionen vorgesehen. Die einzelnen Einnahmen und Ausgaben mö- Synodalverband Grafschaft Bentheim Verbandssynode am 6. Oktober 2010 Der Austausch über die Beratungen in den Kirchenräten zu den Überlegungen und Vorschlägen, die Dr. Baarlink der Verbandssynode in Bad Bentheim am 30. September 2009 vorgelegt hatte, Berichte der Ausschüsse und Beauftragten sowie Wahlen und Ernennungen – das waren die hauptsächlichen Tagesordnungspunkte der Verbandssynode in Hoogstede. Eröffnung »Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen« (Galater 6, 3). Ochs und Esel, fast auf jeder Darstellung der Geburt Jesu zu sehen, obgleich sie in den biblischen Weihnachtsgeschichten nicht erwähnt werden, könnten uns ein Vorbild sein, sagte Pastor Christoph Heikens, Kirchenratsvorsitzender der einberufenden Gemeinde Hoogstede. Jesaja von Jerusalem, der die rechtlosen Verhältnisse und sozialen Missstände in Israel beklagte, habe gesagt: »Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht« (Jes. 1, 3). In diesem Sinn stehen die Tiere an der Krippe für die ganze Schöpfung, die ihren Herrn kennt. Pastor Heikens erinnerte an das befreiende Wirken Jesu, dem wir das neue Leben verdanken, das nicht geprägt ist vom Steinzeit-Recht des Stärkeren, sondern vom entlastenden Handeln in der Nächstenliebe. 27 Abgeordnete – je drei aus den acht Grafschafter Gemeinden und der Niederländisch-reformierten Gemeinde Wuppertal – waren anwesend. Mehrere nahmen zum ersten Mal an einer Verbandssynode teil. Sie bekräftigten die Aussage: »Ich erkläre vor Gott und dieser Synode meine Übereinstimmung mit dem in Artikel 1 der Kirchenverfassung beschriebenen Bekennen der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen und meine Bindung an deren Ordnungen« (Kirchenverfassung, Art. 54). Außer den Abgeordneten begrüßte der Präses, Pastor Gerold Klompmaker, Brigitte Moß, die Synodalverbandssekretärin, Margret Eichwede, Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kloster Frenswegen, und Pastor Lothar Heetderks, Nordhorn. Vertreter des evangelischreformierten Synodalverbandes waren – wegen einer Sitzung des Moderamens – nicht anwesend. Zweiter Gottesdienst Wie im Frühjahr beschlossen, fand in dieser Sitzung ein »Austausch über die Beratungen in den Gemeinden bezüglich des zweiten Gottesdienstes« statt. Dr. Heinrich Baarlink hatte der Verbandssynode im Herbst 2009 Überlegungen vorgelegt, um die zweiten Gottesdienste »für den Aufbau der Gemeinde in unserer Zeit neu fruchtbar zu machen«. Mit den Überlegungen waren konkrete Vorschläge verbunden, nämlich Fürbittgottesdienste (jeweils mit einem Informationsteil, Fürbitten und der Mitwirkung engagierter Gemeindeglieder oder Gäste) für verfolgte Christen, die weltweite Verkündigung des Evangeliums, die Bibelverbreitung, die diakonische Arbeit und die Friedensarbeit der Kirche sowie Gottesdienste, die das Anliegen der Lehrgottesdienste aufnehmen und der Auskunftsfähigkeit und Festigung im Glauben dienen (Glaube in einer multireligiösen Welt, Jugendgottesdienste, Musikgottesdienste, Liedgottesdienste). Kirchenräte sollten Gottesdienstpläne erstellen und Ausschüsse oder Liturgiegruppen für die Vorbereitung der Gottesdienste bilden. Ein übergemeindlicher Ausschuss sollte bei der Beschaffung von Informationen und Auswertung der Erfahrungen behilflich sein. Die Vorschläge wurden in den Kirchenräten erörtert, in einigen Gemeinden auch in Gemeindeversammlungen, in anderen soll dies noch geschehen. Die Ergebnisse sind unterschiedlich, zum Teil begründet im unterschiedlichen Ist-Zustand. In der Gemeinde Wuppertal wird nicht zu gen Interessierte in der Beilage von »Kerkinformatie« nachlesen. Ein Exemplar dieser Zeitung geht monatlich an jede altreformierte Gemeinde. Gerrit Jan Beuker, Laar zweiten Gottesdiensten eingeladen. Pastor Lüchtenborg: »Diese Tradition ist im Krieg kaputtgebombt worden.« In der Grafschaft hat die Teilnahme an den zweiten Gottesdiensten eine rückläufige Tendenz, in der Obergrafschaft mehr als in der Niedergrafschaft. Aus mehreren Kirchenräten wurde berichtet: »Nachmittags kommen 50 bis 70 Gemeindeglieder, überwiegend ältere, die einen Lehrgottesdienst erwarten.« Andernorts gibt es regelmäßig alternative Angebote (z.B. Jugendgottesdienste in Veldhausen). In allen Gemeinden werden die Vormittagsgottesdienste regelmäßig oder gelegentlich in aufgelockerter Form gefeiert – z.B. mit Kindergottesdienst- und Gemeindegruppen. Thematisch sind die Vormittagsgottesdienste oft an einem der oben genannten Inhalte orientiert. Die Anregung, die Gottesdienstordnung zu ändern und das Glaubensbekenntnis zu einem Element der Vormittagsgottesdienste zu machen, wurde an die Synode weitergegeben. Nach den synodal vereinbarten Gottesdienstordnungen hat das Glaubensbekenntnis seinen Platz im Allgemeinen im zweiten Gottesdienst. »Es kann auch in den Vormittaggottesdienst aufgenommen werden« (Gemeindebuch 2006, Seite 8 f.). Bericht des Moderamens Präses Gerold Klompmaker erwähnte u.a. erste Überlegungen in der gemeinsamen (ref./altref.) Moderamenssitzung zu einer weiteren gemeinsamen Verbandsynode, außerdem die Zusammenarbeit mit dem Synodalverband Ostfriesland in der Visitation; an drei Visitationen in Ostfriesland hat ein Grafschafter Visitator teilgenommen. Erinnert wurde an den Umzug der Ehepaare Heerspink und Visser; die Grafschaft sei um zwei emeritierte Pastoren reicher geworden. Berichte von Ausschüssen und Beauftragten Pastor Dieter Bouws, Leiter des Arbeitskreises »Kirche und Israel«, legte einen schriftlichen Bericht über die Aktivitäten des Arbeitskreises vor. Er bat darum, dass der Synodalverband einen Antrag an die Synode richte, damit ein Seite 167 Synodeausschuss die Arbeit übernehme. Im Gespräch wurde auf Vorteile der bestehenden Regelung hingewiesen (Zahl der mitwirkenden Personen, Schmälerung des synodalverbandlichen Arbeitsfeldes). Beschlossen wurde, der Bitte zu entsprechen und einen Antrag an die Synode zu richten. Margret Eichwede berichtete über eine Kuratoriumssitzung der Stiftung Kloster Frenswegen. Seit September steht Dr. Stephanie van de Loo, römisch-katholische Theologin aus Rheine, in Diensten des Klosters und komplettiert das Team der Studienleitung. Baumaßnahmen an der Klosterbrücke konnten abgeschlossen werden, an anderer Stelle wurden Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen in Angriff genommen. Das neue »Forum Kirchenmusik« thematisiert die Bedeutung der Musik für die christliche Kirche. Pastor Friedhelm Schrader erläuterte die Zurüstungs- und Schulungsabende. An drei Abenden im September trafen sich 20 bis 25 in diesem Jahr eingeführte Älteste zur Besinnung auf ihren Dienst und gegenseitigen Beratung und Ermutigung. Pastor Jan Alberts berichtete über zwei Sitzungen des geschäftsführenden Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Grafschaft Bentheim (ACKGB). Darin sei u.a. über die Entwicklung der vergangenen Jahre und dabei auch über die Frage, ob eine ACK auf Landkreisebene notwendig sei, nachgedacht worden. Der geschäftsführende Vorstand sehe seine Aufgabe darin, die Schritte vorzubereiten, die zu einer Belebung der ACKGB führen könnten. Diese sollte mehr als Sitzungsökumene sein. Leider sei zu der für den 25. August vereinbarten Mitgliederversammlung keine schriftliche Einladung und auch keine Terminabsage erfolgt. Das habe zu Missverständnissen geführt und Delegierte vergeblich zum Kloster fahren lassen. Es wurde dafür plädiert, dass der Synodalverband seine Mitgliedschaft in der ACKGB vorerst ruhen lasse. Die Verbandssynode nahm diesen Vorschlag an. Wahlergebnisse Moderamen: Pastor Gerold Klompmaker, Vorsitzender, Pastor Habbo Heikens, Schriftführer, Irma Köster, Beisitzerin Sekretärin: Brigitte Moß, Georgsdorf, war sechs Jahre im Amt, Irma Köster überreichte ihr ein Zeichen des Dankes für ihren intensiven und sorgfältigen Dienst; gewählt wurde Jenni Lammering, Bad Bentheim. Seite 168 Kassenführer: Albert Wiggerink, Emlichheim; Kassenprüfer: Herbert Klinge, Uelsen, und Andreas Brünink, Emlichheim Ausschuss für Zurüstung: Pastor Fritz Baarlink, Veldhausen, Pastor Friedhelm Schrader, Emlichheim, Hartmut Bouws, Veldhausen; zwei Ausschussmitglieder werden noch gesucht. Visitatoren: Pastor Dieter Bouws, Uelsen, Pastor Tammo Oldenhuis, Emlichheim, Johannes Wortelen, Schüttorf; eine Visitatorin oder ein Visitator wird noch gesucht. Kuratorium Kloster Frenswegen: Margret Eichwede, Neuenhaus; ein Stellvertreter oder eine Stellvertreterin wird noch gesucht; Reformierte Konferenz: Pastor Fritz Baarlink, Veldhausen, ein Beauftragter oder eine Beauftragte wird noch gesucht; Grafschafter Arbeitsstelle für Religionspädagogik: Gerrit Wieking, Nordhorn; Evangelische Erwachsenenbildung: Berthold Klasing, Nordhorn, Pastor Dieter Bouws, Uelsen. Synodalverband der Evangelisch-reformierten Kirche: Pastor Gerrit Jan Beuker, Laar; Ausschüsse des evangelisch-reformierten Synodalverbandes: Diakonieausschuss: Friedbert Poffers, Nordhorn, Johanne Gerritzen, Uelsen; Visitationsausschuss: Jan Borggreve, Uelsen; Musikausschuss: Gerrit Dams, Neuenhaus; Sozialethischer Ausschuss: noch vakant. Nächste Versammlung und Schließung Die nächste Verbandssynode wird voraussichtlich am Mittwoch, dem 16. März 2011, um 19 Uhr in Laar stattfinden. Einberufende Gemeinde ist die Gemeinde Laar. Nach dem Dankgebet der Beisitzerin Irma Köster, Hoogstede, beendete Pastor Gerold Klompmaker die Sitzung um 22.10 Uhr. Jan Alberts, Nordhorn EINLADUNG Reformierte Konferenz Bentheim-Steinfurt-Tecklenburg Thema: »Wenn dein Kind dich morgen fragt ... christliche Erziehung heute« Referent: Prof. Dr. Christian Grethlein, Münster Termin: Samstag, 13. November 2010, 10 bis 14 Uhr Ort: Ev.-ref. Kirchengemeinde Gildehaus Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit einer geistlichen Besinnung, vorher wird ein Stehkaffee angeboten. Neben dem Vortrag gibt es auch Arbeitsgruppen. Dem gemeinsamen Mittagessen folgt die Aussprache zum Thema im Plenum. Das Ende der Veranstaltung ist für 14 Uhr vorgesehen. Prof. Dr. Christian Grethlein Aus den Gemeinden Gospelchor Uelsen begeistert mit Liedern zum Glauben Von rockig bis ruhig reichte das Repertoire des Gospelchors Uelsen in seinem Konzert »Reaching heaven« – Den Himmel erreichen«, das der Chor zum Start der Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« am Sonntag, dem 17. Oktober, in der evangelisch-altreformierten Kirche in Nord- horn gegeben hat. Der Chor sang Lieder bunt gemischt mit deutschen und englischen Texten. Unterstützt wurde der beeindruckende Gesang durch Lichteffekte. Dabei vermittelte der Gospelchor den Besuchern, welche Kraft der Glaube an Gott entwickeln kann. Gast an diesem Abend war Bernd Gülker aus Berlin, ein gebürtiger Grafschafter. Er ist Geschäftsführer der Organisation »Geschenke der Hoffnung« in Berlin, die in ganz Deutschland die Koordination von Weihnachten im Schuhkarton übernimmt und für die Verteilung in den Empfängerländern sorgt. Auftakt »Weihnachten im Schuhkarton« Gülker gab Einblick in diese Arbeit. Er erzählte, mit welcher Liebe die Schuhkartons gepackt werden und wie sehr sich Kinder über ihr Geschenk freuen. »Weihnachten im Schuhkarton« sei eine Geschenkaktion, bei der ein Schuhkarton »direkt vom Päckchenpacker zum Empfänger kommt«, berichtete Bernd Gülker. Im Vorspann lief ein Film über eine Verteilerreise in den Kosovo. Hier sahen die Besucher live, wie sehr sich die Kinder über ihren Schuhkarton freuten. Einige Bibeltexte zum Konzertthema »Reaching heaven – Wie erreiche ich den Himmel?« rundeten das Konzert ab. Für den Eintritt hatten 51 Besucher einen gefüllten Schuhkarton mitge- Frauenbund Freizeit im Hotel und Gästehaus HAUSPATMOS Wie in jedem Jahr trafen sich Frauen aus Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim in Nordhorn, um gemeinsam eine schöne Freizeit zu erleben. Sie fand von Montag, dem 27. September, bis Freitag, den 1. Oktober, in Siegen statt. Pünktlich um 11 Uhr fuhren wir los – bei strömendem Regen. Am Bahnhof Bad Bentheim stiegen noch einige Frauen zu. Alle waren voller Erwartung und gut gelaunt. Unter dem Segen Gottes ging dann die Fahrt Richtung Siegen. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir das Hotel und Gästehaus HAUSPATMOS, wo Kaffee und Kuchen für uns bereit standen. Wir wurden von der Hotelbesitzerin freundlich begrüßt. Nachdem wir uns gestärkt hatten und die Zimmer verteilt waren, trafen wir uns um 18 Uhr zum Abendbrot. Wir alle waren sehr erstaunt über un- sere sehr schönen Zimmer. Um 20 Uhr begann das Abendprogramm mit einer Vorstellung und Einführung in das Thema »Liebe ist nicht nur ein Wort ...«. Anschließend suchten wir unsere Zimmer auf – zur wohlverdienten Nachtruhe. Da unsere Gymnastikleiterin Erika Metten leider nicht da war, machten wir jeden Morgen vor dem Frühstück einen Spaziergang. An den Vormittagen trafen wir uns zur Bibelarbeit mit anschließendem Gespräch. Zur Veranschaulichung des Freizeitthemas sahen wir den beeindruckenden Videofilm »Friedrich Freizeitteilnehmerinnen – voller Erwartung und gut gelaunt bracht. Mehrere Besucher probierten auch, mit ihrem SchuhkartonTipp der gesammelten Schuhkartonzahl in diesem Jahr möglichst nahe zu kommen, um so Besitzer eines neuen Fahrrads zu werden, das als Preis ausgesetzt ist. Für »Weihnachten im Schuhkarton« könne noch bis zum 15. November Schuhkartons an den 22 Sammelstellen abgegeben werden. Flyer mit Informationen zum Päckchenpacken gibt es unter Telefon 0 59 26 / 520. Aus: »Grafschafter Nachrichten«, 20. Oktober 2010 von Bodelschwingh – Vater der Barmherzigkeit«. An einem Nachmittag stand ein Bus bereit, um uns zum Biggesee zu fahren; weiter ging’s mit einem Luxusdampfer in einer zweistündigen Schifffahrt über den See. Zum Abendprogramm gehörten Rätsel, Bibelquiz u.a. Eine DVD wurde gezeigt: »Der Jordan – eine faszinierende Entdeckung im Land der Bibel«. Am Mittwochnachmittag machten einige einen ausgedehnten Spaziergang, andere vergnügten sich bei HAUSPATMOS – am Rande von Siegen kreativen Bastelarbeiten. Bei uns Frauen darf der Stadtbummel nicht fehlen. Wir fuhren mit einem Bus nach Siegen in die Altstadt. Zum Abschluss der Freizeit gestalteten die Teilnehmerinnen den Abend mit besinnlichen und heiteren Beiträgen. Freitag war der Abreisetag. Nach Andacht, Gebet und Segenslied fuhren wir zurück in Richtung Nordhorn. Alles in allem erlebten wir miteinander eine gesegnete Zeit. Besonderer Dank gilt dem Vorstand für alle Mühen und Vorbereitungen. »Liebe ist nicht nur ein Wort. Liebe, das sind Worte und Taten. Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren, als Zeichen der Liebe für diese Welt.« Gesine Wiggers, Dini Gerrietzen, Nordhorn Seite 169 Es gibt nur einen Halt im Sturm der Zeit; es gibt nur einen Trost im Herzeleid; es gibt nur eine Kraft, die nie zerbricht; in aller Finsternis ein einzʼges Licht: Jesus Kurz notiert Emden. Der Arbeitskreis Leben e.V. besteht seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass wurde zu einem Gottesdienst am 10. Oktober 2010 eingeladen. Im Gemeindebrief der Gemeinde Emden heißt es dazu: »Wir gratulieren ... zu diesem tollen Jubiläum und wünschen weiterhin gutes Gelingen bei dieser wichtigen Arbeit – auch in den neu gestalteten Räumen.« Gyermely (Ungarn)/Veldhausen. Nach wie vor gibt es vielfältige Kontakte zwischen Kirchengemeinden in Mittel-Ost-Europa und unseren Gemeinden. Das zeigt auch eine Notiz im Veldhauser Gemeindebrief: »Die Schule in Gyermely (Ungarn) lädt uns für Ostern 2011 ein! Termin: in der Woche vor Ostern ... Es wäre schön, wenn auch junge Familien mit Kindern mitfahren würden«. Geplant ist eine siebentägige Fahrt. Laar. Am 14. August (schon sind zwei Monate vergangen und doch ist diese Sache noch der Erwähnung wert!) waren 38 Personen aus den drei (!) Laarer Kirchengemeinden unterwegs nach Giethoorn und zum Orchideenhof Luttelgeest in den Niederlanden. Alle Teilnehmenden waren sich nach der Fahrt einig: Am ersten Samstag im September 2011 soll es in Laar wieder eine ökumenische Gemeindefahrt der drei Gemeinden geben! Laar. Im nächsten Jahr werden acht bis zwölf amerikanische Studenten/Studentinnen, die das Fach »Deutsch« studieren, mit ihrer Professorin Mary Buteyn-Kromminga Laar besuchen. Die Unterbringung soll in Gastfamilien erfolgen. Laar. Etwa ein Drittel aller Laarer Einwohner sind Niederländer. Sie wohnen in Laar, arbeiten jedoch in den Niederlanden und dort gehen auch ihre Kinder zur Schule. Sofern eine kirchliche Bindung gegeben ist, wird sie zumeist weiterhin zu einer niederländischen Gemeinde gepflegt. Um die kulturelle Fremdheit vieler Niederländer in Laar und Umgebung überwinden zu helfen, wird in Laar ein Deutschkurs angeboten. Frau Brenda Bednarski (Tel. 0 59 47/ 91 09 50) und Frau Hoymann erteilen den Unterricht, der sich über zehn Abende erstreckt. Zudem wird zusätzlich eine Reihe von Gesprächsabenden angeboten. Hoogstede. »Verplichte nascholing«, also »verbindliche Weiterbildung« – was ist das und was bedeutet das? Dazu lesen wir im Hoogsteder Gemeindebrief: »Darunter zu verstehen sind dreitägige Aufbau- und Reflexionskurse für Berufsanfänger im Pastorenamt. Nach ca. einjähriger Tätigkeit ist jede Pastorin/jeder Pastor der PKN (die Protestantische Kirche der Niederlande) verpflichtet, entsprechende Schulungen zu besuchen.« Insgesamt handelt es sich um acht Weiterbildungstermine von je drei Tagen. Für Pastor Christoph Heikens beginnt diese »verplichte nascholing« im Januar 2011. Uelsen. »Stell dir vor, es ist Gottesdienst – und keiner geht hin.« Unter diesem alarmierenden Titel wird im Uelser Gemeindebrief gefragt, warum viele Gemeindeglieder den sonntäglichen Gottesdienst nicht mehr besuchen: »Was ist an diesem Ort der Begegnung (mit Gott und den Geschwistern, hlg) aus dem Ruder gelaufen?« Kirchenrat und Gemeinde wollen sich in den kommenden Monaten dieser Frage selbstkritisch stellen und nach Antworten suchen. hlg Seite 170 Nach einem Leben voller Liebe und Fürsorge für uns alle entschlief heute meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter und Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine Gesine Nannen geb. Klasing * 18. November 1926 † 28. September 2010 Sie darf nun ihren HERRN schauen, an den sie hier geglaubt und der sie in Treue bis zum Ende getragen hat. Sie war der Mittelpunkt unserer Familie. Sweer Nannen Heinrich und Renate Nannen mit Gabi und Tobias Thomas und Bettina Lücht geb. Nannen Manfred Nannen Jürgen und Heidrun Nannen mit Jona, Mira und Tara und alle Angehörigen 26802 Neermoor, den 28. September 2010 Norderkamp 1 Schriftleitung Die »Grenzboten«-Ausgaben der Monate November und Dezember redigiert Pastor Lothar Heetderks. Beiträge bitte an seine Adresse: Pastor Lothar Heetdersk, Händelstraße 17, 48527 Nordhorn, E-Mail: [email protected] oder [email protected] Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen. Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen Schriftleitung: November und Dezember 2010: Pastor Lothar Heetderks, Händelstraße 17, 48527 Nordhorn, Telefon: 0 59 21 / 45 94, E-Mail: [email protected] oder [email protected] Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck: A. 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