Birmingham - Georg-August

Transcription

Birmingham - Georg-August
Erfahrungsbericht - Erasmus Birmingham 2011/12
Warum Erasmus in England?
Während des letzten Jahres meines Biologie Studiums an der Universität Göttingen habe ich mich
entschieden mich für ein Jahr im Ausland zu bewerben um so meine Englischkenntnisse für das
Masterstudium zu verbessern. Daher entschied ich mich im fünften Semester (2010) für das
Erasmus-Programm 2011/12 in einem vorzugsweise Englisch sprachigen Land, sprich für die
Städte Birmingham und Aberdeen zu bewerben. Nachdem ich meine Zusagen der Universitäten
Göttingen und Birmingham bekommen habe, begann ich mit der Suche nach einem Zimmer und
günstigen Flügen sowie mich um das Bürokratische zu kümmern, wie Modulwahl, AuslandsBAföG, Onlinebewerbung und die Beurlaubung an der Heimatuniversität. Dabei lassen sich alle
nötigen Informationen auf der Internetpräsenz der Universität Göttingen finden: http://www.unigoettingen.de/de/194318.html. Informationen über die angebotenen Kurse an der University of Birmingham ließen sich auf der Seite der Fakultät „School of Biosciences“ finden: http://www.birmingham.ac.uk/schools/biosciences/in dex.aspx.
Flüge
Flüge nach Birmingham lassen sich auf Webseiten wie www.fluege.de finden. Meinen Flug von
Hannover nach Birmingham habe ich auf www.flybe.de gebucht, da dieser Anbieter preiswerte
Direktflüge anbietet. Der Weg von dem Flughafen zur Wohnung lässt sich am schnellsten und
günstigsten mit dem Zug bewältigen (www.nationalrail.co.uk ). Dabei kostet die Fahrt an die 4
GBP. Mit dem Taxi würde man circa 25 GBP, umgerechnet 30€, zahlen. Man fährt dabei vom
Birmingham International in das Zentrum (Birmingham New Street) und von da aus, je nachdem
wo man wohnt nach Selly Oak oder University Train Station (in Richtung Redditch oder
Longbridge).
Wohnungssuche
Studentenwohnheime sind sehr teuer und können bis zu 800 GBP pro Monat kosten. Daher habe ich
mich auf die Suche nach einem Zimmer in einer WG begeben. Dabei ist das begehrteste Gebiet
Selly Oak, wo die meisten Studenten leben. Der Weg von dort aus zur Universität beträgt nur 10
min. Hilfreiche Internetseiten bei der Suche waren www.roombuddies.com, www.flatshare.com,
www.gumtree.com, www.studentpad.co.uk und Gruppen auf www.facebook.com z.B. Erasmus
2011/12 oder Birmingham Accommodation. Über eine dieser Seiten habe ich Anfang August eine
Vierer-WG in Harborne gefunden, in der ich mit drei weiteren internationalen Studentinnen (aus
Italien, Spanien und Rumänien) zusammenlebte. Die Miete wird hier nicht wie in Deutschland
monatlich, sondern wöchentlich berechnet, wobei ich dort 65 GBP pro Woche zahlte. So kam ich im Schnitt auf eine Monatsmiete von 260 GBP was 330€ entspricht. Alle drei Monate wurden
dann die Nebenkosten wie Strom, Gas und Wasser berechnet, welche 30 GBP betrugen. Zudem
zahlt man zu Beginn eine Kaution von 250 GBP.
Harborne ist eine sehr schöne und saubere Gegend. Unsere Wohnung war sehr groß und sauber und
die Küche wie das Bad waren erst frisch renoviert. Da sich Harborne jedoch weit von Selly Oak
befindet und man 20 min zur Universität laufen musste entschloss ich mich Anfang des nächsten
Jahres dorthin zuziehen. In Selly Oak hat man einen besseren Anschluss an die Bahnstation und
wohnt näher zur Universität (ca. 10 min).
Reisen
Wenn man ein Jahr im Ausland verbringt sollte man die Zeit neben dem Studieren nutzen um so
viel wie möglich in dem Land zu sehen. Gut geeignet für kleineren Unternehmungen oder einfach
nur die Fahrt in die Innenstadt Birminghams (statt 2.00 GBP zahlt man nur 1.30 GBP; inklusive
Rückfahrt) ist dabei der Zug, da man mit der 16-25 Railcard 1/3 des Fahrtpreises einspart. Des
Weiteren ist www.megabus.com eine günstige Alternative. Wenn man früh genug bucht, können
Fahrten sogar nur wenige Pfund kosten. Als Unterkunft können Hostels oder
www.couchsurfing.org in Frage kommen.
Birmingham
Birmingham, oft als „Brum“ bezeichnet, ist nach London mit rund 2,5 Millionen Einwohnern die
zweitgrößte Stadt in England. Die von der Industrie geprägte Stadt ist von vielen Kanälen, ähnlich
Amsterdam und Venedig, durchzogen. Das Stadtzentrum bietet für Kulturinteressierte das
Birmingham Museum & Art Gallery, die Custard Factory (eine Kunst- und MedienProduktionsstätte), die Symphony Hall welche das ganze Jahr über viele Veranstaltungen anbietet
und SeaLife. Um die Weihnachtszeit gibt es in Birmingham einen Weihnachtsmarkt der sich rund
um den Stadtkern erstreckt. Des Weiteren gibt es etwas außerhalb und in der Nähe der Universität
Botanische Gärten. Zum Shoppen kann man im Bullring, Selfridges, Mailbox oder rund um New
Street viele Läden finden. Mit der Erasmus Society EuroBrum der Universität Birmingham kann
man viel unternehmen. Sie organisieren diverse Aktionen wie beispielsweise eine „Ghost-tour“
während der Halloween Zeit durch Birmingham mit Stopps an gruseligen Stellen. Für das
Nachtleben lassen sich auf der Broad Street die meisten Clubs finden. Empfehlenswert sind dabei Gatecrusher (der größte Club in Birmingham), Oceana die Mainstream Musik spielen und O2Acadamy sowie Snobs, die die Indie Musik auflegen. Auf dem Campus im „Guild of Students“ gibt es außerdem jeden Samstag eine Party wofür man am besten Ticket im Voraus kauft. Essen (Restaurants und Pubs)
Auf dem Campus gibt es viele Möglichkeiten mittags etwas zu essen. Joe`s Bar im Guild of
Students bietet warmes und leckeres Essen an was jedoch relativ teuer ist zudem ist die Menü-Karte
stets dieselbe. In dem Gebäude „University Centre“ kann man in zwei Imbissen („Drink to Go“ und
„Food to Go“) warm essen oder sich bei SPAR z.B. ein Sandwich kaufen. Gut essen kann man
außerdem in den Pubs „Soak“, „The Goose“ und „Bristol Pear“ auf der Bristol Road. Auf Dauer ist
es jedoch ebenfalls teuer was einen manchmal die Mensa in der Heimat vermissen lässt. Daher habe
ich mich nach einem Monat entschieden abends zu Hause zu kochen und mittags nur eine
Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Dafür kann man gut bei ALDI einkaufen oder sich Lebensmittel von
Waitrose oder Tesco nach Hause liefern lassen. Sainsburry´s ist im Vergleich am teuersten hat dafür
neben Waitrose die größte Auswahl.
Wenn man gerne mal außerhalb essen möchte, gibt es im City Centre viele Möglichkeiten, unter
anderem in China Town oder rund um New Street. Zu empfehlen ist das Buffet in Ming Moon
wofür man mittags 8.00 GBP zahlt.
Einkaufen
In Harborne hatte man die Möglichkeit bei Waitrose, Tesco (in High Street) oder einem Indischen
Laden einkaufen zu gehen, der sich 5 min von unserem Haus befand. In Selly Oak hat man
Supermärkte wie Aldi, Tesco, Sainsburry`s und viele kleinere Läden die sich auf der Hauptstraße
von Selly Oak, der Bristol Road, befinden. Außerdem kann man auch auf dem Campus Einkäufe
erledigen. Dafür gibt es einen kleinen Obst und Gemüse Stand mit sehr frischen und preisgünstigen
Produkten.
Studium
Da ich meine Bachelorarbeit das Semester vor dem Auslandsaufenthalt geschrieben habe, besuchte
ich in Birmingham Vorlesungen, die für ein folgendes Masterstudium von Relevanz sein können
wie „Topics in Medical Bioscience“, „Toxicity and Disease“, „Molecular Basis of Bacterial
Infection“ and „Cancer Biology“ besucht. Zudem wollte ich neben der Verbesserung meiner
Englisch-Kentnisse mehr praktische Erfahrung im Labor gewinnen und entschied mich an einem
Laborprojekt in der Biochemie teilzunehmen. Dies fand von Oktober 2011 bis Mai 2012 statt. Am
Ende des Projekts habe ich einen Vortrag über das Projekt und die erzielten Ergebnisse gehalten
und einen Report, ähnlich der Bachelorarbeit, verfasst.
Generell lässt sich auf dem Campus sehr günstig drucken und scannen 0.04 GBP pro Seite
(Bücherei, Learning Centre und andere Räumlichkeiten in allen Fakultäten z.B. Mason Lounge).
Bezahlt wird über das eigene Studentenkonto und aufgeladen werden kann dieser über die
Studentenkarte. Außerdem hat man auf dem gesamten Campus Internetzugang. Über WebCt
(ähnlich Studip), eine Seite die sich auf www.my.bham.ac.uk/ befindet, lassen sich alle wichtigen
Informationen über Vorlesungszeiten, Unterlagen, Skripte etc.
Möchte man neben dem Studium gerne Sport betreiben kann man sich in dem Fitnessstudio auf
dem Campus für 180 GBP das ganze akademische Jahr anmelden.
Versicherung und Finanzen
In England ist man generell über den National Health Service (NHS) versichert und muss daher
keine zusätzliche Versicherung abschließen. Wenn man sich in England behandeln lassen möchte,
was bei mir einmal der Fall war, kann man sich bei der NHS registrieren und bekommt sehr schnell
einen Termin. Da ich ein ganzes akademisches Jahr in Birmingham gelebt habe, eröffnete ich in
Deutschland bei der Deutschen Bank ein Bankkonto mit Maestro und Master Card, womit ich in
England bei Barclays kostenlos Geld abheben konnte.
Handy
Für einen Auslandsaufenthalt eignen sich am besten Prepaidkarten von den Anbietern Lebara,
Orange oder Three. Mit Lebara kann man günstig ins Heimatland für nur 0,04 GBP/Minute
telefonieren. Orange hat den Vorteil, dass man mittwochs sehr günstig ins Kino gehen kann und nur
4,50 GBP für zwei Personen zahlt. Three bietet innerhalb von UK gute Angebote an, mit denen man
Freimuten und SMS bekommt.
Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Jahr in Birmingham eine wunderschöne Zeit war, in der
ich viele Menschen verschiedenster Nationalitäten kennenlernte, mein Englisch verbessern und viel
über das Land lernen konnte. Auch war die Zeit im Labor sehr schön, wobei ich sehr nette Kollegen
hatte und viel von ihnen lernen konnte.

Documents pareils