Menschenskinder - auf SPIESSER

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Menschenskinder - auf SPIESSER
Dezember /Januar 2011/12 | Nr. 138 | kostenlos | SPIESSER.de
Liebe
Anne öffnet ein Tagebuch voll
Herzscheiße und Klimawandel
im Jahr 2050. 14
Triebe
Warum Fortpflanzung
für Christian Ulmen ein
Schock war.
32
Heiterkeit
SPIESSER verlost Skier, Reisen,
ein iPhone, eine Wii, externe
Festplatten, eine Playstation 3
und 6000 Downloads.
Menschenskinder
Die perfekte Familie? Wir haben sie gesucht und nicht gefunden. Dafür aber
ganz verschiedene Modelle, die alle auf ihre Art funktionieren. 8
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weil ich bei Kaufland
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3
Redaktionsgeflüster
Ihr seid
SPIESSER!
Wollt ihr mitmachen?
Ohne euch ist der SPIESSER nichts
– werdet Autor oder Fotograf, oder
beides! Einfach auf SPIESSER.de
anmelden oder eine Mail schreiben an
[email protected].
Carlos: „Hier ist jetzt aber
mal Spaß mit lustig.“
Grafiker Ronny zu
Redakteur Manuel, der von
seinem Archäologiestudium
erzählt: „Du bist Archäologe?
Hast du ne Peitsche?“
Als Single findet Volontärin Franka
Tiefkühlportionen ganz schön unpraktisch:
„Ich fühlte mich neulich vom Spinat gemobbt!“
Die SPIESSER-Redaktion flüstert auch auf Facebook:
facebook.com/SPIESSER.de
20
Arbeit, Arbeit, Arbeit
INHALT
Autor Gustav hat sich schon in einer
überdimensionalen Erdbeere was
dazu verdient und jetzt auf Theater
umgesattelt. Obst überlässt er Maria,
das Putzen Emmanuel – sie alle
erzählen von ihren Nebenjobs.
einmischen & mitreden
4
6
8
Pixel aufs Papier: Die besten Bilder der
SPIESSER-Community
Vertretungsstunde: Ruhmaroma mit
Kraftklub in Berlin
Titelgeschichte: Familienbande – Die
typische Familie gibt es nicht!
6
14
Heiße Liebe: Anne schreibt Tagebuch im Jahr 2050
einsteigen & loslegen
16
20
„Ich will nicht nach
Berlin“...
...singen Kraftklub und
machen für die Vertretungsstunde aber eine
Ausnahme. Bei dieser
Gelegenheit beschwert
sich Bassist Till: „Ich
habe immer beim Kreuzworträtsel mitgemacht,
aber nie was gewonnen.“
A NN EK DO T E
Abhauen! Nach der Schule ins Ausland – aber wie?
Danebenjobs: Gemüse verkaufen, Schulklo putzen,
Theater spielen
24
28
29
Techniker ≠ Nerds: Mediengestalter & Co
Städteporträt: Gestadten – Hildesheim
Zurück auf Los: „Kultur braucht kein
Desinfektionsmittel“
austoben & entspannen
30
32
SPIESSER-Kosmos: Meinungen. Fragen. Aktionen!
Kino & Musik: Christian Ulmen wurde „Im Kindergar-
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Rentner-Kompetenz-Team: „Opa loves Mambo“
Testlabor: zwei Bücher und ColaRebell
Rätsel: Knobelt euch durch ein Kreuzworträtsel und
38
sahnt Zuckerwattemaschine, Tasche, Bastelsets und
mehr ab
Letzte Seite: Brief an die freie Zeit, Holgers Hirnhusten
ten aufgeklärt“; sechs Songs als kostenloser Download
In alter Frische
Ich hatte vor Kurzem mein erstes Mal.
Es war deprimierend und fand auf einer Mitfahrgelegenheitstour von Hamburg nach Dresden statt. Nachdem alle
außer mir brav Namen, Alter und Beweggrund der Reise kundgetan hatten,
bekannte ich: „Anne, 21, Schwester
besucht.“ Und dort, auf der Autobahn
irgendwo in Deutschland, sagte der
gesetzlich geradeso erwachsene Fahrer grinsend die drei magischen Worte:
„Die Älteste also.“ Und: „Wie witzig.“
Erstaunlich, was man mit 18 witzig
findet, dachte ich, beschloss aber, mir
diesen Kommentar zu sparen, wie es
die Weisheit des Alters eben mit sich
bringt. In meinem Oberstübchen aber
begann es zu rattern. Die Älteste... –
Die Älteste!
Mit sieben, als ich Krümel zum
Schweigen verdonnert wurde, wenn
die Kekse sich unterhielten, sehnte ich
mich nach dem Alter. Mit 17, als meine heroischen Weltrettungspläne als
utopisch-jugendlicher Unsinn abgetan
wurden, sehnte ich mich nach dem Alter. Jetzt, als offiziell Älteste, Erwachsenste, als Beinahe-Greisin, fand ich
das Alter niederschmetternd. Lastete
auf mir nun die Bürde der größten Vernunft? Sollte ich den Fahrer mahnen:
„Nimm doch bitteschön beide Hände
ans Lenkrad, und zwar bei zehn und
zwei Uhr.“? Musste ich kontrollieren,
ob alle angeschnallt waren? Mir schon
mal einen Vorrat an Nieren bedeckenden, Problemzonen verhüllenden,
pfützenbraunen Kostümen zulegen?
Mir war etwas weinerlich zumute, doch
in meinem Alter erweichen Tränen
leider gar nichts mehr, abgesehen
vom Make-up.
Dreistimmiges Fluchen riss mich
aus meinen finsteren Gedanken. Das
Navi hatte uns spontan verlassen, frohgemut irrte es auf einer völlig anderen
Autobahn umher. Plötzlich sahen sie
alt aus. Meine Stunde! Aufgewachsen
in einer Welt ohne wohlklingende
Stimme aus dem Off. Wohlwissend,
dass hier in Muttis Familienkutsche,
die Sohnemann mit kesser Lippe manövrierte, hundertprozentig irgendwo ein Deutschlandatlas zu finden
war. Und so lotste ein alter Hase drei
orientierungslose Jungen auf höchst
bescheidene Art sicher zurück in den
heimatlichen Bau.
We l c h e A n n e kd o t e n A n n e ,
21, n o c h s o z u e r z ä h l e n
h a t , e r f a h r t i h r a u f S P I E SS ER .d e ,
P r o f i l n a m e: m a l a n .n e .g e n o m m e n
4 einmischen & mitreden
Pixel aufs Papier
Ihr geht den Dingen gerne auf den Grund? Wir auch!
Deswegen präsentieren wir euch hier nicht nur die schönsten Fotos der
SPIESSER.de-User, sondern auch die passenden Entstehungsgeschichten Sonnenanbeter
Wie das eben so ist: Alle Freunde machen ihr Ding. Jeder hat seine Ausbildung,
Arbeit oder ein Studium, das ihn voll einspannt – irgendwo in Deutschland. Die
Zeit mit alten Freunden kommt dabei viel zu kurz. Bloß gut, dass es Winter gibt,
die mit Schnee vollgestopft sind. Bloß gut, dass wir das Schneegleiten auf einem
oder zwei Brettern beherrschen. Bloß gut, dass wir mal intensiv Zeit füreinander
haben – und zwar im Sonnenschein eines österreichischen Schneeparadieses. Die
Kompaktkamera ist dabei immer am Mann. Perfekte Momente mit guten Freunden wollen eben auch als Pixel aufs Papier kommen.
R o b a t t , 21
Cousins
Ein Geburtstag, ein Sommerabend und eine Dorfstraße. Das ist die
tollste Kombination die es gibt. Vor allem, wenn die tollsten Cousins,
die man sich überhaupt vorstellen kann, dabei sind. Die Anleitung
für den perfekten Abend: Nach dem Essen einfach die Jungs, das
Federballspiel und die Kamera mit auf die Straße nehmen. Federball
spielen, auf dem warmen Asphalt chillen, Fotos schießen. Mein Extratipp: Der schöne Abend hält sich länger, wenn man anschließend
oft die Erinnerungsfotos anschaut. Ein ganz großes Dankeschön an
meine wundervolle Familie!
L e e l a , 14
Schon „aufgetaut“?
Zeigt uns eure Bilder!
Ihr seid selbst begeisterte
Fotografen und wollt
euer Werk im nächsten
Heft abgedruckt sehen? Dann
werdet Mitglied auf SPIESSER.de und
veröffentlicht dort eure Bilder. Auch eine
Idee: „Pixel aufs Papier – Die MitmachGruppe“ auf SPIESSER.de. Oder ihr
wendet euch an Pixelchefin Annegret
([email protected]) oder auf
SPIESSER.de (Profilname: Annegret).
Im kommenden Heft wollen wir euch
zum Schmelzen bringen – mit euren
Fotos zum Thema „aufgetaut“.
Immer her damit!
einmischen & mitreden
5
einmischen & mitreden
5
In fremden Betten
Was macht man mit einer neuen Digitalkamera? Die Bedienungsanleitung lesen? Profi-Tipps verinnerlichen? Nein, natürlich knipst man erst einmal einfach
alles, was einem vor die Linse kommt. Besonders oft musste unser Kater Max
dran glauben. Er liegt auf dem Bild gerade in dem Körbchen, dass wir eigentlich
für unseren Hund gekauft hatten – doch wofür braucht ein Welpe so ein großes
Körbchen? Immer, wenn ich das Foto ansehe, denke ich mir, wie schön doch so
ein Katerleben sein muss.
Tü r i t a l s p a n , 19
Pappkameraden
Für mich gehören Freunde zur Familie, meine beste Freundin sowieso!
Mit ihr kann ich über alles reden und ich weiß, dass sie immer hinter mir steht. Sie ist ehrlich wie eine Mutter, verspielt wie eine kleine
Schwester, sie beschützt mich wie ein großer Bruder. Sie überrascht
mich mit tollen Dingen wie die liebe Tante an Weihnachten, sie hört mir
zu wie eine Großmutter. Wenn es mir schlecht geht, ist sie der starke
Papa, an dessen Schulter ich mich ausheulen kann. Meine beste Freundin
ist eine ganze Familie für mich. Das ist der Grund, warum ich sie über
alles liebe. Auf diesem Foto ist sie gerade die verspielte kleine Schwester.
p r o t o n p h i l o s o p h i e , 15
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6 einmischen & mitreden
Felix: „Wenn wir rausgehen, passiert... absolut
gar nichts. Oder habt ihr vielleicht Handyvideos
gemacht, als wir reinkamen?“
„Kraftklub“ ist kein Fitnessstudio,
sondern eine Band aus Chemnitz.
Ihre bekannteste Single „Ich will
nicht nach Berlin“ haben die fünf
Jungs beim Bundesvision Song
Contest in Bodypainting-Farbe
vorgetragen und für Sachsen
den fünften Platz errungen. Die
Kombo bezeichnet ihren Musikstil
als „Sex auf Deutsch“. Wer den
vormacht? Felix Brummer (Rap),
Karl Schumann (Gitarre/Gesang),
Till Brummer (Bassist), Steffen
Israel (Gitarre) und Max Marschk
(Schlagzeug). Ihr erstes Album „Mit
K“ kommt im Januar 2012 raus.
V ERT R ET U NGSST U NDE
Ruhmaroma
LEHRER: KR AFTKLUB
FACH: ETHIK
THEMA: RUHM & EHRE
Wollt ihr um jeden Preis berühmt werden? Die Band Kraftklub
philosophiert mit der neunten Klasse des Berliner Dathe Gymnasiums
über Castingshows und Reality-TV
v o n L i e n H e r z o g , 20
F o t o s : To n y H a u p t
Videos von der Vertretungsstunde
mit Kraftklub und mit über 30
anderen Künstlern, darunter Jan
Delay, Thomas D, Max Herre und die
Beatsteaks, findet ihr auf
SPIESSER.de/vertretungsstunde
10:35 Uhr. Die 9b des Dathe Gymnasiums
in Berlin sitzt vorbildlich auf ihren Plätzen
und wartet auf die Vertretungslehrer für
die heutige Ethik-Stunde. Endlich: Die fünf
Jungs von Kraftklub betreten das Klassenzimmer – mit allerlei Weihnachtsleckereien im Schlepptau. Vorweihnachtliche
Bescherung oder Bestechungsversuch?
Felix Um uns einzuschleimen, haben
wir Kekse mitgebracht. Möchtet ihr?
Was für eine Frage. Die Klasse macht
sich sofort über das Weihnachtsgebäck her
und dann gehts auch schon los. Thema:
Der Drang nach Ruhm – auch ohne Ehre.
Felix Kennt ihr Andy Warhol?
Ratloses Gemurmel in der Klasse.
Felix Das ist ein Künstler, der gesagt
hat, dass jeder Mensch in der Zukunft
15 Minuten lang berühmt sein wird.
Jetzt ist die Zukunft und wir schauen
alle „Deutschland sucht den Superstar“, „X Factor“ und „Das Supertalent“. Meine kleinen Schwestern sind
so alt wie ihr und voll heiß auf solche
Formate. Guckt ihr sowas auch?
Erwin Nicht wenn ich was Besseres
zu tun habe.
Felix Und selbst dann schaut man bei
„Deutschland sucht den Superstar“ nur
die Vorrunden, weil die lustiger sind.
In manchen Formaten wird das alles
sogar geschrieben. Also, da schreibt
jemand: „Es wäre schön, wenn sie die
Spaghetti von seinem Bauch isst.“
Gelächter. Den Mitten-im-Leben-Insider kennen wohl alle.
Felix Warum denken die Leute, dass
sie sich im Fernsehen zeigen müssen?
Mark Manchen geht es ums Geld und
viele wollen nur Aufmerksamkeit. Die
machen sich dann ein Hobby daraus
und gehen zu zehn Talentshows.
Lale Vielleicht haben sie auch keine
Freunde, die ihnen sagen, dass sie
nicht singen können.
Till Oder sie haben so liebe Freunde,
dass die sich nicht trauen, ihnen zu
sagen, dass sie scheiße sind.
Wer Freunde hat, braucht keine Feinde – oder wie sollen wir das jetzt verstehen, lieber Bassist?
Felix Bei uns im Nachbardorf hat eine
Familie bei „Mitten im Leben“ mitgemacht und wurde schließlich aus
dem Dorf gemobbt. Es hat niemand
geglaubt, dass dahinter ein Script
steckt. Alle dachten, die wären die
vollkommenen Oberassis. Das sind
doch total traurige Figuren. Auf der
Straße würden wir niemals einfach
jemand Wildfremden auslachen, aber
im Fernsehen läuft das auf einmal so:
Haha, dieses Opfer, dieses Opf...
Lautes Gerumpel von oben unterbricht Felix.
Felix Was ist da oben? Da ist
bestimmt auch gerade eine Band,
aber die macht coolere Sachen...
Bankrutschen oder so.
Konzentration, liebe Band. Wo
waren wir stehen geblieben?
Felix Wie ist denn das mit euch? Wollt
ihr auch mal „berühmt“ werden?
Erwin Berühmtwerden kommt nicht
in Frage. Dieser ganze Aufwand! Stell
dir vor, du bist Lady Gaga: Jeder kennt
dich und wenn du dir einmal was
leistest, dann weiß es die ganze Welt.
Lale Das ist ja schon Stalking in
legaler Form. Echt unheimlich! Und
Berühmtsein um jeden Preis à la
Reality-TV geht gar nicht...
Da ist sich die Klasse einig. Die
einzigen, die das mit dem Berühmtsein zumindest ein bisschen beurteilen
können, sitzen außerdem ganz vorn.
Kenneth Wie findet ihr das denn,
berühmt zu sein?
Felix Wir sind ja nicht Lady-Gagaberühmt. Wenn wir rausgehen,
einmischen & mitreden
Erwin: „Berühmtwerden kommt nicht in
Frage. Dieser ganze Aufwand!“
Kenneth
Das ist mal was
anderes als richtiger
Unterricht – so mit
einer bekannten
Band. Wir hatten
nämlich auch schon
mal Eltern als Vertretungslehrer da.
Note: 1+
Felix: „Auf der Straße würden
wir niemals einfach jemand
Wildfremden auslachen. Aber im
Fernsehen ist das auf einmal so:
Haha, dieses Opfer!“
passiert... absolut gar nichts. Oder
habt ihr vielleicht Handyvideos
gemacht, als wir reinkamen?
Jule Na, bei uns sind Handys nicht
erlaubt.
Marlene Ihr habt ja eben voll über
Castingsshows abgelästert. Aber der
Bundesvision Song Contest, bei dem
ihr mitgemacht habt, ist doch eigentlich nichts anderes, oder?
Felix Nee nee nee, die sind zwar
beide im Fernsehen, aber trotzdem
unterschiedlich. Die Bands da sind ja
fertig. Wir haben davor schon ganz viel
gespielt, waren schon mit Fettes Brot,
den Beatsteaks und Casper auf Tour
und dann kam erst irgendwann der
Bundesvision Song Contest.
Marlene flüstert ihrer Banknachbarin
„leise“ zu Castingband!
Die Band stopft sich erst mal Lebkuchen rein – was können sie da schon
sagen?
Felix Also bei uns war das so mit dem
Berühmtwerden: Am Anfang haben
wir nur Musik für unsere Kumpels
gemacht. Und die fanden das so cool,
dass wir es irgendwann ins Internet
gestellt haben.
Michelle Und muss man dann zum
Berühmtwerden nach Berlin? Ihr
singt, dass ihr nicht hierher wollt und
seid jetzt doch da, für die Vertretungsstunde. Das ist doch total bescheuert.
Schon holen die Jungs wieder den
Lebkuchen hervor. Nervennahrung?
Felix Unser erstes Management wollte, dass wir nach Berlin ziehen, weil die
ganzen Medienleute hier sitzen. Aber
hier ging uns die Art der Menschen
in diesem Business so auf die Nerven,
dass wir den Song „Ich will nicht nach
Berlin“ geschrieben und gesagt haben:
Wir kommen gerne wieder, aber wir
wohnen weiter in Chemnitz.
So viel dazu. Bevor die Klasse aber
berühmt wird, muss erst einmal die
Schulzeit überstanden werden.
Felix Wollt ihr einen Spicker-Tipp?
Er nimmt Erwins Mäppchen und
demonstriert, wo der Spicker hin muss.
Die Klasse ist begeistert, die Klassenlehrerin weniger. Zeit für die Band, sich aus
dem Staub zu machen.
Felix Vielen Dank Klasse 9b!
We lche Spicke r-T ipps L ie n
auf L age r hat? Fragt sie auf
SP I ESSER .de, Pr of ilname: L ie n
Gewinnt ein
Album!
Lale
Es war echt witzig
und die Jungs sind
total cool. Allerdings hätte ich mir
gewünscht, dass die
anderen Bandmitglieder sich mehr
beteiligen.
Note: 2
SPIESSER verlost zehn Mal das
Album „Mit K“ von Kraftklub.
Einfach auf SPIESSER.de/gewinnen
klicken und Gewinn abstauben!
Erwin
Kraftklub ist mit einer lockeren Einstellung reingekommen
und wir konnten
alles sagen, was wir
wollten.
Note: 1
7
8 einmischen & mitreden
Ulrike ist die Henne im Korb. Sie lebt als einzige Frau mit ihrem Vater, Bruder Robert und Kater zusammen.
Familienbande
Die typische Familie... gibt es nicht!
SPIESSER-Autoren berichten, wie nah oder fern ihre Familien der Klische
evorstellung von
Mama, Papa, Kind sind. Für uns haben die Familien tief in ihrer Fotokiste nach
dem Beginn ihrer Familiengeschichte gegraben
v o n U l r i ke G a n s e n , 20, F l o r a K a m p m a n n , 17, F r a n k a P o h l , 18 , F e r n a n d a d a S i l v a , 19, R o n j a L u t z , 16
F o t o s : F r a n k D ü n z l , To n y H a u p t , J u l i a B e n g e s e r, T i m o S c h m i d t
Allein
unter Männern
Die Mutter stirbt, die Schwester zieht
aus. Zurück bleibt Ulrike mit einem
überforderten Vater und dem Haushalt
ort, zweites Kind, drittes Kind. Mein
Vater arbeitete, meine Mutter machte
uns jeden Morgen Frühstück, bastelte
für uns die tollsten Karnevalskostüme
und las abends „Harry Potter“ vor.
Vor sechs Jahren starb sie. Ganz
plötzlich, an Herzversagen. Ich war 13
und
auf einmal war sie
nicht mehr da.
Jahre alt, kam von der Schule
Es war keine Liebe auf den ersten Blick.
Meine Eltern lebten in Nachbardörfern und waren lange nur befreundet,
bis sie sich auf einem Dorffest näher
kamen. „Ich war richtig schüchtern
damals, aber das hat deine Mutter
nicht gestört“, erzählt mir mein Vater.
„Wirklich verliebt war ich vorher noch
nie. Sie war meine erste große Liebe.“
Nach mehreren Jahren Fernbeziehung zogen sie in ihre erste gemeinsame Wohnung. Was folgt, spricht für
sich: Hochzeit, erstes Kind, Umzug in
ein Reihenhaus in einem netten Vor-
Mein Vater war mit der Situation
komplett überfordert. Das Ergebnis:
Ein ziemlich chaotischer Familienalltag mit vielen Streitereien und Reibereien. Wir versuchen, so gut es geht,
die Aufgaben im Haushalt gerecht zu
verteilen – und so stehe ich nach der
Schule eben in der Küche und koche
das Mittagessen, wasche die Wäsche
und putze das Badezimmer.
Mein Vater verzichtet weitgehend auf Kontrolle, setzt auf
Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit, wohl halb
aus Vertrauen, halb aus Hilflosigkeit. Seit fast acht Jahren
hat mir keiner mehr gesagt, wann ich abends zu Hause sein
muss und dass ich meine Hausaufgaben machen muss. Keiner von uns nutzt das aus.
Seit meine ältere Schwester ausgezogen ist, lebe ich
nun alleine in einem Männerhaushalt – mit meinem Vater, meinem jüngeren Bruder und einem Kater. So leidvoll
die Erfahrung auch war, so hat sie mir doch gezeigt, wie
wichtig es ist, seine Familie wertzuschätzen. Vater und
Mutter zu haben ist nicht selbstverständlich. Ich bin stolz
auf uns, weil wir den Schicksalsschlag gemeistert haben,
ohne dass jemand daran zerbrochen ist.
Mein Vater fragt sich noch heute wie es wäre, wenn
meine Mutter nicht gestorben wäre. „Aber am Ende zählt,
was man daraus macht. Und ich glaube, wir machen das
ganz gut.“
Wie es für Ulrike, 20, war, plötzlich
ihre Mutter zu verlieren? Fragt sie auf
SPIESSER.de, Profilname: herzgeheimnis
1983
9

einmischen & mitreden





&
T
L
A
GE W
MOBBING
Patchwork pur: Die neue
Freundin des Vaters lässt sich
mit Flora und ihren Geschwistern Robby und Frieda
fotografieren
Zwischen
den Stühlen
Patchworkfamilie ist, wenn alles
drunter und drüber geht – sagt
SPIESSER-Autorin Flora
„Nach-der-Tat“-Workshops: Angriffe
beenden, ohne sich selbst zu gefährden
mai 1993
stark vergrößert hat.
Zu zwei großen Brüdern, die schon
ausgezogen sind, kamen noch drei
kleine Geschwister. Überall Halb- und
Stiefgeschwister mit unterschiedlichen Eltern, Großeltern, Tanten und
Onkeln und ersten eigenen Kindern.
WICHTIG: Wir brauchen die Kopie, damit
„Ich habe sie gesehen und mich sofort
in sie verliebt. Dann musste ich sie nur
noch ansprechen“, erinnert sich mein
Vater. „Nach einer gemeinsamen Frühstücks- und einer Mittagspause auf
der Arbeit war eigentlich alles klar.“
– „Nach einer Woche bin ich bei ihm
eingezogen,“ erzählt meine Mutter.
Es fällt mir schwer, mir die Liebesgeschichte meiner Eltern als so stürmisch vorzustellen, wie sie mir erzählt
wird. Schließlich sind sie seit zehn Jahren getrennt. Sie waren zu verschieden
geworden und haben sich seit dieser
Zeit vollständig voneinander entfernt.
Alles, was sie verbindet, bin ich – ihr ein-
ziges gemeinsames Kind.
Nun pendle ich zwischen meinen
Eltern hin und her und passe mich an
die unterschiedlichen Lebensweisen
der beiden an. Bei Mama sollte ich
laute Musik eher vermeiden, während
sie bei Papa aus drei Zimmern gleichzeitig tönt. In der einen Wohnung darf
kein Krümel fallen, die andere ist voll
davon. Auf der mütterlichen Seite lebe
ich als Einzelkind, auf der väterlichen
als Teil einer großen Patchworkfamilie,
die sich vor allem in den letzten Jahren
Die Gegensätze
schreien sich förmlich an. Ich bin glücklich, in einer großen Familie viele Personen zu
haben, denen ich mich anvertrauen
kann. Es ist immer jemand für mich
da, der mit mir lacht und laut ist.
Gleichzeitig gehen die Interessen des
Einzelnen bei so vielen Leuten oft unter, weshalb ich es wiederum genieße,
bei meiner Mutter keine Kompromisse
finden zu müssen. Hier habe ich immer Zeit – auch für mich selbst.
Manchem erscheint dieser ständige Wechsel sicher unübersichtlich und
stressig – vor allem im Alltag. Warum
ich das mache, werde ich oft gefragt.
Doch wie könnte ich darauf verzichten? Die meisten haben nur eine dieser Optionen. Ich habe beide.
Wie Flora, 17, den Wechsel zwischen den beiden
Familienmodellen schafft? Fragt
sie auf SPIESSER.de, Profilname:
Flora Kampmann
Ab Januar 2012 gibt es wieder kostenlose „Nach-derTat“-Workshops. In den Workshops geht es darum, mit
welchen Werkzeugen ihr die Schule und andere staatliche Stellen dazu bringen könnt, Gewalt- und Mobbing-Angriffe zu beenden. Außerdem entwickelt
ihr in den Wochenend-Workshops gemeinsam Ideen,
wie ihr selbst kurze „Nach-der-Tat“-Workshops leiten
könnt. Wir unterstützen euch bei der Organisation und
zahlen dann für jeden von euch vor Ort durchgeführten Workshop eine Aufwandsentschädigung in
Höhe von 200 Euro.
Unsere nächsten Workshops gibt es in Berlin. Die
Kosten für Workshop, Fahrt und Unterkunft tragen wir.
Wer dabei sein will, schildert uns auf
www.nach-der-tat.de vertraulich einen Fall,
wie seine Schule, die Polizei, das Jugendamt
oder andere staatliche Stellen bei Gewalt und
Mobbing wirklich reagiert haben. Oder ihr
schickt gleich einen Bonhoff-Brief.
Weitere Infos zur Verbesserung der Situation
vor Ort findet ihr unter
www.nach-der-tat.de
nach-der-tat.de – ein Mitmach-Projekt der Werner Bonhoff
Stiftung, Berlin, in Kooperation mit SPIESSER
10 einmischen & mitreden
Die Freunde beneiden sie um die eigenen vier Wände, doch Linda
weiß, dass es gar nicht so einfach ist, alleine zu leben.
„Wenn du
jetzt gehst...“
Eine eigene Wohnung – ein Traum!
Was ist aber, wenn man gerade mal
16 Jahre alt ist und nun neben
der Schule auch noch den Haushalt schmeißen muss? Linda hat es
SPIESSER-Autorin Nanda erzählt
Als meine Eltern sich kennenlernten,
waren sie vergeben. Die damalige
Freundin meines Vaters war Alkoholikerin, Spielerin und ließ meinen Vater
irgendwann mit drei gemeinsamen
Kindern alleine. Mein Vater suchte
damals Hilfe bei meiner Mutter, mit
der er bis zu diesem Zeitpunkt nur befreundet war – sie half ihm gern. Die
beiden lernten sich lieben und zogen
zusammen.
Doch auch diese Beziehung verlief
nicht so harmonisch wie gewollt. Als
mein Bruder mit 14 an einer psychischen Krankheit litt, belastete das die
Beziehung meiner Eltern sehr. Mein
Vater war oft gestresst und aggressiv – besonders meiner Mutter ge-
Wir haben als
Familie wirklich alles versucht – sind sogar
genüber.
zu mehreren Familientherapien gegangen – aber gereicht hat es nicht.
Meine Mutter zog aus und ich ent-
schied mich, bei meinem Vater zu bleiben, weil meine Geschwister ebenfalls bei ihm wohnten. Nach der Trennung
besserte sich einiges: Meine Eltern kamen mit der neuen
Situation gut klar und gingen endlich wieder vernünftig
miteinander um. Bis mein Vater mich schließlich nicht
mehr selbst entscheiden ließ, wann ich meine Mutter sehen durfte. Meine Mutter sei ein schlechter Einfluss – fand
er. Ich lehnte mich dagegen auf, wollte weg aus dieser Si-
„Wenn du
jetzt gehst, brauchst du nicht
wieder zu kommen.“
tuation. Er stellte mir ein Ultimatum:
Ich ging.
Bei meiner Mutter konnte ich aber nicht leben. Sie hatte gerade angefangen, ein neues Leben mit ihrem neuen
Freund aufzubauen und nicht genug Platz in ihrer Wohnung. Wir versuchten, in der kleinen Wohnung zusammen zu wohnen, doch es war einfach zu eng. Meine Mutter fragte mich, ob es okay wäre, wenn ich in eine eigene
Wohnung ziehen würde.
wie: „Gibt es noch genug Essen im
Kühlschrank? Muss ich einkaufen
gehen?“
Mein Leben hat sich durch den
Auszug komplett verändert. Doch es
war das Beste für mich. Mir geht es
jetzt besser und auch das Verhältnis
zu meinen Eltern hat sich gebessert.
Ich bin viel erwachsener als die meisten in meinem Alter. Und falls mir
etwas über den Kopf wächst oder ich
mit etwas nicht zu Recht komme, ist
trotzdem meine Mutter für mich da.
Zu ihr habe ich immer noch guten Kontakt. Wir sprechen uns jeden Tag und sehen uns regelmäßig.
Zu meinem Vater ist der Kontakt
leider vollständig abgebrochen.
Seine Telefonnummer gibt er mir
Tja, und jetzt lebe ich allein – nicht. Und von sich aus will er
sich auch nicht bei mir melden. Ich
mit 16 Jahren.
glaube, er nimmt mir übel, dass ich
Meine Mutter übernimmt die Miete, während mein
Vater mir seinen Teil des Unterhalts überweist. Nebenbei
versuche ich, durch Kellnern mein „Taschengeld“ aufzubessern. Und das alles neben der Schule. Ich bin in der 12.
Klasse eines Gymnasiums – wie das im nächsten Jahr parallel zum Abi laufen soll? Keine Ahnung.
Viele stellen sich das Leben alleine toll vor, weil man
so viele Freiheiten hat. Doch es gibt eben auch eine Menge Nachteile. Putzen, Wäsche waschen, kochen oder einkaufen ist bei mir an der Tagesordnung – und ganz schön
anstrengend. Für mich gibt es nach der Schule nicht erst
mal eine Runde „chillen“ vor dem Fernseher. Sobald ich
nach Hause komme, gehen mir Fragen durch den Kopf,
mich gewissermaßen für meine Mutter entschieden habe.
So wie es ist, ist es nicht gut. Er
fehlt mir. Dennoch würde ich meine
eigene Wohnung nicht aufgeben wollen – ich will so selbstständig bleiben,
wie ich es inzwischen gewohnt bin.
In was fü r einer Familie
Autorin Nanda, 19, lebt?
Fragt sie auf SPIESSER.de Profilname: Kuchenkuh
einmischen & mitreden
juli 1995
Fünf Mädels unter
einem Dach
Sabine, 51, Sibylle, 48, Yana, 7, Ciara, 5, und Katze Emma
sind eine Regenbogenfamilie – die Eltern sind
ein lesbisches Paar
„Wir haben beide an der Uni Heidelberg studiert, hatten
zusammen einen Job als Hilfswissenschaftlerinnen.“ Die
beiden Psychologie-Studentinnen verstehen sich auch abseits des Jobs gut – so gut, dass sie sich verlieben und ein
Paar werden. „Später sind wir dann zusammengezogen,
und nachdem wir das gemeinsame Haus hatten, haben wir
bald Yana adoptiert. Inzwischen sind wir seit siebzehn Jah-
Klingt nach einer ganz
normalen Liebesgeschichte.
ren ein Paar.“
„Das ist es auch“, sagen Sabine und Sibylle.
Zusätzliche Herausforderungen gibt es dennoch. Sibylle,
die zuvor in heterosexuellen Beziehungen gelebt hatte, fiel
das Coming-Out vor ihrer Familie schwer. Sabine hingegen hatte nie eine Beziehung zu einem Mann gehabt und
sich schon Jahre zuvor geoutet. „Mein Vater musste trotzdem erst mal schlucken, als ich ihm meine Frau fürs Leben
vorstellte. Meine Mutter mochte sie auf Anhieb. Ihr war
Es geht auch ohne Mann im Haus – das beweisen
Sibylle (links), Sabine, Yana (links unten) und Ciara.
immer nur wichtig, dass ich glücklich
bin.“ Dieser Wunsch hat sich in der
fünfköpfigen Familie längst erfüllt.
Und im Freundeskreis? „Ein Großteil
unserer Freundinnen ist selbst lesbisch.“ Nur kleinere Kinder stutzen
oft, wenn sie die Familie das erste Mal
Also alles wie überall? Nicht
ganz. Im Urlaub wird regelmäßig
eine der Mütter für die Tante der
Kinder gehalten, immer wieder
Geht es denn wirklich ohne Papa?
Oder hat eine der beiden die Paparolle
eingenommen? „Wir wollen von den
Kindern gleich wahrgenommen werden und hatten auch nie so etwas wie
eine Rollenteilung“, erklärt Sibylle.
Weil Sabine weiterhin Vollzeit arbeitet, während Sibylle Elternzeit nahm
und später halbtags weiterarbeitete,
haben sich die Rollen wie von selbst
verteilt. Es ist Sibylle, die mittags die
Kinder von Schule und Kindergarten
abholt. „Ich habe ein bisschen die
Papa-Rolle, weil ich oft weg bin“, sagt
Sabine.
Fragen sensibilisiert, wissen genau
über ihre Familie Bescheid und können damit zum Glück gut umgehen.“
Wie das geht beweist die siebenjährige Yana gern. Für ihre Familie hat sie
nur drei Worte, die alles sagen, was
wichtig ist: „Ich finds toll!“
„Es
ist schon nervig,
treffen. „Da muss doch
dauernd alles erkläirgendwo ein Papa
ren zu müssen“, sagt
Sabine. „Die Kinder sind bei solchen
sein?!“ fragen sie dann.
gibt es Erklärungsbedarf.
Ronja, 16 , will noch
viel mehr interessante
Menschen treffe n – auch auf
SPIESSER.de, Profilname:
Coraline Luxemburg
11
12 einmischen & mitreden
..
fruhjahr 1983
„Bis dass der Tod uns scheidet“ – Frankas Eltern
sind seit ihrer Jugend ein Paar.
„Kitschig!“
Traute Viersamkeit und ein perfektes
Familienbild? Franka redet Klartext
„Es war Silvester und es gab viel zu
trinken...“
So beginnt also die Beziehung
meiner Eltern. Ich bin enttäuscht.
„Wir haben getrunken und dann
ist es passiert – wir haben rumgeknutscht.“ Entsetzt starren meine
Schwester und ich unsere Eltern an.
Das haben wir uns anders vorgestellt. Irgendwie... romantischer.
Meine Eltern sind ein Paar, seit
sie 17 und 19 Jahre alt sind. Es ist
die erste und bisher einzige Liebe
in ihrem Leben. „Hoffen wir, dass
es auch die Einzige bleibt“, wirft
meine jüngere Schwester Alicia ein.
Hat man da nicht Angst, etwas zu
verpassen? „Ich bin zufrieden mit
meinem Leben und meiner Familie.
Ich habe doch alles, was ich will“,
sagt mein Vater. „Kitschig!“ schreit
meine Schwester.
Sie ist 16, nur zwei Jahre jünger
und doch ganz anders als ich. Sie ist
das Papa-Kind, während ich ganz
nach Mama komme. Ob das wohl
so geplant war? Ein Kind für Papa,
eins für Mama? „Als wir nach zehn
Jahren Beziehung im Urlaub darüber sprachen, dass es Zeit für Kinder ist, wussten wir nicht, dass du
schon unterwegs warst. Du warst
schon immer ein bisschen schneller als uns lieb war.“ Und meine
Schwester? Die war Zufall – ein
glücklicher.
Meine Eltern getrennt? Niemals!
Immer habe ich den Eindruck: die
beiden gegen den Rest der Welt –
und sie gewinnen. Meine Mutter
sieht das genauso, wenn sie sich
an die schwierigste Phase ihrer Ehe
erinnert: „Meine Krebserkrankung
hat uns vor Jahren noch mehr zusammengeschweißt.“
Lange wusste ich all das nicht
zu schätzen und war genervt. Viele meiner Freunde durften länger
ausgehen als ich und hatten mehr
Freiheiten. Als Hausfrau mit einem
kleinen Nebenjob hatte meine Mut-
ter viel Zeit für meine Schwester und
mich. Das führte aber nicht nur zu
sorgfältig gemachten Hausaufgaben
und aufgeräumten Zimmern, sondern
auch zu Streit. Nicht, dass ich mit Kameras überwacht wurde und meine Eltern mir Peilsender angesteckt hätten.
Aber sie wussten ständig, wie lange
ich Fernsehen geguckt hatte oder mit
welchen Freunden ich wo unterwegs
war. Das führte dazu, dass viele meiner
Freunde sehr viel früher selbstständig
waren als ich.
Trotzdem tun mir die Freunde, die
ich früher um ihre Freiheiten beneidet
habe, heute eher leid. Denn meine Eltern unterstützen mich auch jetzt bei
allem was ich mache. Ich bin ausgezogen und unser Verhältnis ist so gut wie
noch nie. Nicht nur beruflich kann ich
meine Vorstellungen in die Realität umsetzen, auch privat bin ich sehr zufrieden. Meine Eltern haben ganz sicher
einen großen Teil dazu beigetragen.
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Ob Franka, 18, denkt, dass
es die perfekte Familie
gibt? Fragt sie auf SPIESSER.de,
Profilname: chaosnudel
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Rette dich
selbst!
Zum Welt-Aids-Tag ging es für neun SPIESSER-Leser mit der Privaten
Krankenversicherung nach Berlin. Hier drehte sich alles rund um die Themen HIV und Aids und es wurde gewetteifert: Wer schreibt den besten
Artikel? Lara, 15, hat gewonnen – hier lest ihr das Ergebnis. von Lara Ermer
Wen würdest du retten?
„Wenn du die Chance hättest, jemanden
von Aids zu heilen – wen würdest du retten?“ Es ist nur ein Spiel, aber trotzdem
sind wir alle erstmal unentschlossen. Hat
eine 15-jährige thailändische Prostituierte es mehr verdient, die Erkrankung
loszuwerden, als ein Arzt, der bei seinen
Forschungen zu HIV-Medikamenten infiziert wurde? Unsichere Blicke wandern
durch den Raum – erstmal sehen, was
die anderen machen.
Es geht um das HI-Virus heute morgen.
Wir, neun Jungs und Mädels, die beim
SPIESSER-Gewinnspiel eine Berlinreise
gewonnen haben und einige Schülerzeitungsredakteure, sollen anhand weniger
Informationen entscheiden, welche der
vorgegeben HIV-infizierten Personen wir
am liebsten retten würden. Gar nicht einfach. Und eigentlich auch gar nicht
nötig, da es das Wundermedikament
gegen HIV sowieso (noch) nicht gibt.
Wie stecke ich mich an?
Es ist ja relativ einfach, sich vor einer
Ansteckung zu schützen. Der Virus
wird über Körperflüssigkeiten und
Schleimhäute übertragen. Julia von
der Berliner Aids-Hilfe spricht Klartext:
„Das Risiko, sich im Alltag zu infizieren,
ist sehr niedrig – außer bei allem, was
mit Sex und Blut zu tun hat.“ Julia trägt
ein T-Shirt, auf dem steht: „Ficken? Aber
sicher!“ Zum Glück sind die Zeiten vorbei,
in denen ganz von Sex abgeraten wurde.
Und was wenn doch?
Lara schrieb
Aber selbst Kondome sind kein Allheilmittel. Die können auch platzen. Wenn
ich weiß, dass ich HIV-positiv bin, was
dann? Wie der Alltag eines HIV-Erkrankten
aussieht, erzählt uns John in einer Presse-
den besten Ar
konferenz am Mittag. John ist Botschafter
des Welt-Aids-Tages 2011. Er hat sich
vor 28 Jahren mit HIV infiziert, als man so
gut wie nichts über die Krankheit wusste.
Mittlerweile ist das besser: „Du hast einen
Dauergast, für den du sorgen musst. Aber
mit den heutigen Medikamenten hast du
sonst keine Einschränkungen.“ John lebt
in einer Beziehung und hat natürlich Sex
– mit Kondom. „Dank der Medikamente
bin ich nicht mehr sehr infektiös und habe
weniger Angst, andere zu infizieren.“
Was können wir tun?
Neben John sitzen auf der Bühne Stefan
Reker vom Verband Privater Krankenversicherungen (PKV), die Geschäftsführerin
der Berliner Aids-Hilfe Ute Hiller und Dirk
Meyer, Leiter des Aids-Referats in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Um ehrlich zu sein, kenne ich sie erst seit
der Pressekonferenz. Aber sie geben viele
interessante Dinge von sich. Etwa, dass
es nicht so einfach ist, mit Schulen zusammenzuarbeiten. Ute Hiller sagt: „Vielleicht
haben Lehrer Angst vor diesem Thema.“
Von uns 35 Schülern im Publikum haben
nämlich gerade mal fünf im Unterricht über
HIV und Aids gesprochen – obwohl es im
Lehrplan aller Bundesländer steht.
Wen ich retten würde?
Und ich? Was hab ich vom heutigen Tag
mitgenommen? Ich habe eine Antwort
auf die Anfangsfrage gefunden. Sollte
ich jetzt jemanden retten, würde ich sagen: „Rette dich selbst!“ Denn wer sich
selbst schützt, schützt auch andere vor
einer Ansteckung. Und wenn die bereits
Infizierten ausreichend Unterstützung
erhalten und offen über ihre Situation
sprechen dürfen, können wir alle zusammen etwas gegen das Virus tun.
tikel
John, 60
Lisa, 16
„Was ich vom
heutigen Tag mitnehme?
Vor allem wie wichtig es
ist, sich zu schützen!“
Julia, 16
„Der Tag heute
hat mir
richtig viel Sicher
heit gegeben. Ich
weiß jetzt, dass
es im
Alltag fast kein
e Ansteckungsgefahr gi
bt.“
Amadeus, 14
„Heute gibt es ja
Medikamente, die ein Leben
mit HIV
erträglicher machen. Aber
bis heute
wusste ich nicht, dass die auc
h krasse
Nebenwirkungen haben.“
14 einmischen & mitreden
Heiße Liebe
uns angekommen –
Im Jahr 2050 ist der Klimawandel samt Auswirkungen endgültig bei
die Prognosen der Klimaforscher, die das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zusammenfasst, lassen daran keinen Zweifel. Anne öffnet ihr fiktives Tagebuch aus dem Jahr 2050, voll ausgestorbener Raubvögel im immerwährenden Sommer
v o n A n n e F i s c h e r, 21
I l l u s t r a t i o n: R o n n y P i e t s c h
Erster Schultag nach dem langen Wochenende. Verhaltener Jubel. Max und
ich sind erst gestern aus Oldenburg
zurückgekommen. Ich durfte mit seiner Familie einen Kurz-Badeurlaub
dort verbringen. Sein Vater ist leitender Architekt für den Bau des Hochseehafens. Max und ich waren meistens
am Hollandstrand, faul rumliegen und
sonnen. Oma hat am Telefon ständig
erzählt, früher sei Holland ein Land
und kein Meer gewesen – Oma halt.
Erzählt ja auch immer, früher hätte es
in Deutschland Schnee gegeben und
Menschen, die auf Brettern darauf
rumrutschen.
Auf Frau Schmidts Griesgram-Modus
im Deutschunterricht kann ich demnächst echt für zwei Monate Ferien
verzichten. Heute hat sie Max und mir
die „sofortige Trennung“ angedroht.
„Es interessiert mich herzlich wenig,
ob ihr beste Freunde seid, euch ein
Gehirn teilt oder euch anderweitig unzertrennlich wähnt.“ Wie charmant.
Jedenfalls haben wir ne Neue dazugekriegt, die in einem Mini anstolziert
kam, für den allein das Wort kurz zu
lang ist. Ihre Familie kommt von der
Westküste und gehört scheinbar zu
denen, die jetzt per Gesetz ins Landesinnere umgesiedelt werden, weil die
Flutgefahr zu groß wird. Darauf bildet
sie sich unglaublich was ein. Sie heißt
Mila. Wie Milan, dieser Raubvogel den
es früher mal gab.
Max benimmt sich mehr als komisch.
Hatte mal wieder meine Wassermarken
vergessen, was bedeutet, dass ich während des Unterrichts buchstäblich auf
sich selbst. Aha. In der Pause hing allerdings Mager-Mila an seiner Flasche.
Als ich mir nachmittags demonstrativ
ohne Marke Wasser gekauft (Kostet
ja nur fünf Euro pro Liter. Autsch.)
und Mister Max darauf aufmerksam
gemacht hab, dass mein Organismus
genau wie der von Fräulein Raubvogel
funktioniert und bei Flüssigkeitsmangel seine Dienste einstellt, meinte er,
ich solle mich nicht so anstellen. Hallo?! Ich versteh nicht, wieso er so nett
zu dieser… ist. Und so unnett zu mir.
Und das
bei schon wieder
28°C und ohne Kühlsystem. Das
Ich bin schon seit zwei Tagen zuhause,
weil durch die Hitze gleich wieder die
nächste Pollenwelle kam und ich wie
üblich eng umschlungen von meiner
Allergie im Bett liege. Wenigstens geht
das Kühlsystem wieder.
Jedenfalls wollte ich was von seinem
Wasser haben, da schnappt Max mir
die Flasche aus der Hand als hätte ich
Herpes und meinte, er bräuchte das für
Meine Haut sieht aus wie eine der
Orangen, die bei Oma im Garten wachsen. Ich bekomme keine Luft, mich
juckts, als hätte ich mich in einer Flohfarm gewälzt und langweilig ist mir
auch. Juchu. Immerhin will Max später noch zu Besuch kommen. Peinlich,
dass er mich dann so sieht.
dem Trockenem saß.
ist seit gestern hinüber. Wieder so ein
Hackerangriff als Protest gegen die Politik. Was hilft es dem Protest, wenn
ich demnächst verdurste?
einmischen & mitreden
In der Schule haben sie heute anscheinend Atemschutzmasken ausgeteilt,
weil freitags ja immer der aktuelle
Luftqualitätsbericht kommt, und der
war offenbar wieder nur mittel. Diese
Mila hat ein Bild von sich und Max mit
Masken hochgeladen und mit nem
Smiley kommentiert. Was soll man
davon halten? Ich warte hier auf seinen Besuch bis mir Moos aus der Nase
wächst, während er… Ich bin stinksauer. Weil er mich immer auslacht,
wenn wir die Masken bekommen.
Seit gestern bin ich bei Oma Eva, weil
der Allergieschub noch länger anhält,
wenn ich in der Stadt bleibe. Bin eine
dermatologische Zumutung.
Oma auch, wie immer. Krank ist sie
außerdem, die Hitze macht ihr schwer
zu schaffen. Zwei ihrer Freundinnen sind letztes Jahr einfach
weggeklappt und gestorben,
weil es so heiß war. Dieser Gedanke
macht mich unglaublich fertig. Denn
Sekunden telefoniert haben, er total
kurz angebunden war und, das ist die
Höhe, in Energiekunde jetzt neben
Mila sitzt, weil wir Gruppenarbeit machen und ich ja nicht da bin. Warum
macht der das ausgerechnet mit der?
Oma meint, ich sei eifersüchtig, und
das sei ein eindeutiges Zeichen. Ich
bereue, was ich gestern über ihre
Nicht-Nervigkeit gesagt hab.
Oh. Mein. Gott. Die Ereignisse haben
sich dreimaldoppelt überschlagen!!!
Liebes Tagebuch... dir kann ich es ja
erzählen, so unter uns:
Bin seit drei Tagen zurück in der Schule, und Max war maximal seltsam. Vorgestern Mittag gingen dann plötzlich
die Sirenen los, weil den städtischen
Wetterexperten ein Hurrikan auf den
Bildschirm geflattert kam, der in nur
drei Stunden knapp an unserer Stadt
vorbeizischen würde. Vom Winde verweht in Rekordzeit, quasi.
dass sie
schon Schimmel
hinter den Ohren
ansetzt (das waren ihre Wor-
So schnell war das noch nie, und es
war echt beängstigend – und innerhalb von Minuten Chaos pur. Mama,
Papa und ich sind raus aus der Stadt
und zu Oma Eva gedüst, denn die hat
zwar einen sturmsicheren Keller, aber
leider kann man sich nie sicher sein,
dass sie den auch nutzt.
Naja, jetzt liegen wir also im Bett,
zwischen uns eine exorbitante Moskitokeule, die unendlich stinkt, aber leider unabdingbar ist, weil alles schon
wieder schwarz vor Insekten ist.
Als Max mich dann abends, während
der Sturm über der Stadt war, nirgendwo in den Evakuierungskellern
gesehen hat, ist er voll panisch geworden. Heute konnten Mama, Papa und
ich nach Hause, und kaum sind wir in
unsere Straße eingebogen, kam Max
angerannt und hat mich schon fast
brutal über den Haufen geknutscht.
trotz der Tatsache,
te, nicht meine!), ist sie die Person
in meiner Familie, die den meisten
Durchblick hat und tausendmal weniger nervt als mein Erzeugerteam.
Sie quetscht mich darüber aus, was
bei mir an der Männerfront so los ist.
Allerdings liegt sie definitiv im falschen Schützengraben, denn egal was
ich sage, sie hat Max im Visier. Es ist
vollkommen zwecklos, ihr zu erklären, dass er mein bester Kumpel ist.
Oma hat mir Fotos von früher gezeigt.
Die sahen echt seltsam aus, voll bunt
angezogen und so. Sie findet es deprimierend, in beigen, Strahlen absorbierenden Multifunktionsklamotten
rumzulaufen. Naja, ich weiß nicht.
Ihre Klamotten waren früher zwar
bunter, aber davon abgesehen…
Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass
es mal Wassertoiletten gab. Das sei
wesentlich hygienischer gewesen als
die Druckluftklos heute. Meiner Meinung nach hauptsächlich wesentlich
bescheuerter. Die haben Trinkwasser
zum Spülen genommen. Kein Witz.
Ebenfalls nicht besonders witzig ist,
dass Max und ich heute maximal fünf
Das war echt eher schmerzhaft als
filmreif. Und dann hat er gesagt, dass
er sich in mich verliebt hat, und dann
hab ich wie ferngesteuert gesagt
„Geht mir genauso.“ Und erst in dem
Moment, als ichs ausgesprochen hab,
ist mir klar geworden, dass das auch
wirklich stimmt. Bin so glücklich! Adieu, Raubvogel! Kanns kaum abwarten, dass die Sommerferien beginnen.
Dann kann man zwar vor lauter Hitze
gar nicht mehr raus, und wegfliegen
kann wegen der CO2-Steuer ja nur
noch, wer gleich das Flugzeug dazukaufen könnte – aber egal. Wer will
schon raus, wenn er mit Max drin
bleiben kann?
Menü für
unersättliche
Klimaschützer
Wenn ihr keinen Appetit auf abgestandene
Klimaschutz-Tipps habt und doch etwas tun
möchtet – hier kann geholfen werden
Vorspeise: Sparen!
Wir alle können ein bisschen die Welt
retten. Strom sparen ist ein guter
Anfang: Eine Woche lang haben die Meine-Deine-Energie-Blogger so viel wie
möglich gespart: in der Dunkelheit Zähne geputzt, kalt geduscht und sogar die
Türklingel ausgeknipst. Annika war am
Ende des Energiespar-Experiments völlig
verzweifelt: „Ich habe kaum noch Energiesparpotenzial gefunden!“
Was die vier bei diesem Selbstexperiment alles erlebt haben, könnt ihr
selbst nachlesen – auf SPIESSER.de/meine-deine-energie-blog
Hauptgang: Action!
Es ist Zeit für einen Carrotmob. Was das
ist? Eine spezielle Art des Flashmobs.
Die Teilnehmer wollen nicht nur Spaß
haben, sondern sich auch für das Klima
einsetzen.
Wie wirds gemacht? Alle treffen sich
zu einer bestimmten Uhrzeit in einem
Laden. Zuvor wird wie in einem Casting
ausgewählt, wo der Carrotmob stattfindet. Gewinner wird der Ladenbesitzer, der bereit ist, den höchsten
Prozentsatz der Einnahmen in eine klimagerechte Sanierung seines
Ladens zu investieren.
Je mehr mitmachen, desto mehr Geld kommt zusammen. Bei einem
Carrotmob in einem Bio-Laden in Köln hat der Ladenbesitzer kürzlich
über 8.000 Euro investiert und spart nun jährlich zehn Tonnen Kohlendioxid.
Nachspeise: Lesen!
Das Handy mit eigener Muskelkraft
aufladen, mit Köpfchen im Haushalt
versteckte Klimakiller finden... auf
mitmischen.de – eurem Portal zum
Bundestag – könnt ihr euch zum Thema
Nachhaltigkeit schlau lesen. Jens hat
Tipps für euch gesammelt, wie ihr im
Alltag ganz einfach euren Beitrag dazu
leisten könnt. Alles dreht sich um die
Frage: Wie können wir so leben, dass wir zwar unsere Bedürfnisse
befriedigen, aber ohne die Bedürfnisse der Generationen nach uns zu
gefährden? Darauf habt ihr selbst eine Antwort? Dann macht doch
einen Film daraus – es winken 2.500 Euro Preisgeld.
Wo? Auf www.mitmischen.de.
Jugend BahnCard 25
Welche Herzscheiße Anne,
21, aus der Realität zu
berichten hat? Findets raus auf
SPIESSER.de, Profilname: mal
an.ne.genommen
15 mal zu gewinnen
Ihr wollt klimafreundlich und
günstiger unterwegs sein? Dann
holt euch eine von 15 Jugend BahnCards 25 auf SPIESSER.de/gewinnen.
Klingt völlig utopisch? Ist aber im Kern
aus dem IPCC-Bericht. Lest selbst nach
auf SPIESSER.de, Webcode: Klima2050
15
Auf www.draufabfahren.de – dem Jugendportal der Deutschen
Bahn – findet ihr außerdem mehr rund um Sport, Shopping-Tipps,
Städtetrips und Angebote der Deutschen Bahn.
16 einsteigen & loslegen
Abhauen!
Te x t e u n d F o t o s v o n:
J u l i a B i e r m e i e r, 19
J a n i n a M o s c h n e r, 20
En i s W i l m e s m e i e r, 2 2
Johanna Klein, 23
L i e n H e r z o g , 20
Nach der Schule ins Ausland – aber wie? Vier Reiselustige wagen den
mit
mutigen Schritt und verzichten auf gewöhnliche Transportmittel. Statt
dem Flugzeug geht es zu Fuß, auf dem Fahrrad oder per Anhalter
quer durch die ganze Welt
Zu Fuß
Nach dem Abitur läuft Julia den Jakobsweg – um sechs Wochen mit sich
allein zu sein
Ich liege am Strand von Tapia. Die Sonne scheint mir auf den Rücken, gerade
war ich im Atlantik schwimmen. Wellenrauschen, Sand, Sonne, so stellt man
sich die Zeit nach dem Abi vor.
Nur mein Weg hierher war... un-
Mit 13 Kilo
auf dem Rücken habe
gewöhnlich.
ich in sechs Wochen 930 Kilometer Fußmarsch hinter mich gebracht. Ich war
auf dem Jakobsweg unterwegs, einem
der bekanntesten Pilgerwege unserer
Zeit – auf dem Camino del Norte nach
Santiago de Compostela.
Nach dem Abitur wollte ich mein
Leben genießen und Abstand vom Alltag haben. Außerdem fand ich es einen
guten Zeitpunkt, um sechs Wochen
mit mir selber auskommen zu müssen.
Und das wurde zu einer der größten
Herausforderungen in meinem Leben.
Bevor ich in das Flugzeug nach Bilbao
stieg war mir das allerdings nicht be-
wusst. Ich hatte mir einen Pilgerführer
im Internet bestellt, einen Flug gebucht, meine Ausrüstung gekauft und
den Rucksack gepackt. Drei Hosen, drei
T-Shirts, drei Paar Socken, Pulli, Jacke,
Regenponcho, Badeschlappen, Bikini,
Schlafsack, Pflaster und ein Spannbettlaken, fertig. Eine Woche vor dem Start
ging ich 15 Kilometer am Stück.
Bis zur vierten Tagesetappe ging
alles gut. Doch dann hatte ich 1000
Meter Aufstieg, 700 Meter Abstieg,
33 Kilometer Gesamtlänge vor mir.
Warum tust du dir
das an? Nach der ersten Woche
ging es mir dann erstaunlich gut. Täglich 30 Kilometer zu laufen machte mir
nichts mehr aus, ich hatte keine Blasen
an den Füßen und auch sonst keine körperlichen Beschwerden. Ich lief weiter
und traf auf Horst, Rentner aus Hamburg und Matthias, Theologiestudent
aus Frankfurt. Wir konnten uns über
Gott, die Welt und unser Leben austauschen, aber genauso gut zwei Stunden
schweigend nebeneinander her laufen. Als Matthias Fußprobleme bekam,
mussten wir uns trennen. Auf meiner
letzten Tagesetappe nach Finisterra (zu
Deutsch „das Ende der Welt“), fünf Kilometer vor dem Ziel dann eine SMS: „Wir
sind gerade in Finisterra angekommen,
wo bist du? Matthias und Horst“.
Auf dem Jakobsweg passieren diese
Zufälle ständig. Es sind schöne Erlebnisse, die fast nicht mehr nach Zufall
klingen. Und definitiv schöner als andere. Denn es ist nicht ungefährlich,
alleine unterwegs zu sein. So traf ich
an einem Tag auf zwei Exhibitionisten,
und auch andere Mädchen mussten
vor nackten Männern weglaufen.
Ob ich mich selbst gefunden habe?
Nein. Aber ich weiß nun, dass ich im
Notfall 930 km laufen könnte. Und es
ein unbeschreibliches Gefühl ist, diese
große Herausforderung gemeistert zu
haben.
W i e d i e R e i s e J u l i a s , 19,
Blick auf die Dinge
v e r ä n d e r t h a t? F r a g t s i e a u f
S P I E S S E R .d e , P r o f i l n a m e :
w ü r f e l z u c ke r
einsteigen & loslegen
17
Mit der Transsib
Immer weiter weg: Das war Janinas, 20,
und Felix‘, 19, Idee. Eine Fahrt mit der
transsibirischen Eisenbahn sollte ihnen
diesen Wunsch erfüllen – denn das ist die
längste Eisenbahnstrecke der Welt
Diesen Artikel tippe ich aus China. Eigentlich würde ich gerade auch gern für meine Freunde und Familie zuhause bloggen.
Aber genauso wie Facebook ist die BlogSeite hier gesperrt.
Ich träumte bei der Planung unserer
einjährigen Weltreise von buddhistischen
Tempeln, Reisbauern auf ihrem Feld, einer
kunterbunten Kultur mit unbekannten
Menschen. Von unbegrenzter Freiheit
beim Entdecken einer neuen Welt. Okay,
unbegrenzt – außer im Internet.
Die grobe Reiseroute, auf die ich mich
nach langer Diskussion mit Felix einigen
konnte: von Moskau in die Mongolei, dann
nach China, dort die Küste entlang bis in
den Süden Vietnams, zurück nach Indien
und von dort in die Anden Südamerikas,
die uns von Chile nach Peru führen sollten.
Und mit dieser Entscheidung war es
Zeit für... Bürokratie
.
Unzählige ausgefüllte Formulare später
hatte ich alle nötigen Visa, nur für Indien
war es noch zu früh für den Visaantrag.
Dass es wirklich losgehen würde, realisierte ich aber erst, als wir den Flug nach Mos-
kau buchten und unsere Zugtickets kauften. Für die Transsib,
die wegen ihrer langen Strecke ziemlich berühmt ist.
Da wir Low-Budget reisen würden, genügte es mir, nach
dem Abi einige Monate zu arbeiten und die Reise mit dem
Lohn und Ersparnissen zu finanzieren. Wir rechneten mit
zehn Euro pro Tag und Person für Unterkunft, Essen und
sonstige Kosten. Großzügig legten wir noch einiges „für
Notfälle“ dazu, bis jeder von uns für ein Jahr Weltreise
10.000 Euro einplante.
Seit wir unterwegs sind, merken wir, welche Auswirkungen Sprachprobleme haben können: In Russland bekamen
wir am Bahnsteig statt Joghurt Eis, statt Milch Kefir.
Es braucht Zeit in Kultur und Leben eines Volkes einzutauchen. Auf diese Weise haben wir unbeschreiblich schöne
Begegnungen mit gastfreundlichen Mongolen gemacht und
wurden von einem alten Ehepaar sogar in eine Jurte, ein
traditionelles Zelt der Nomaden, eingeladen.
An der Wand ihres kleinen Häuschens hingen große Teppiche, zwei buntbezogene Betten standen da, einige bemalte Holztruhen – und eine Waschmaschine. Das alte Ehepaar
gab uns heiße Stutenmilch zu trinken und redete unablässig in gebrochenem Englisch auf uns ein. Wir versuchten
mühsam, etwas zu verstehen.
Unser Daumenrecken oder „aaaaah“ wurde lachend aufgenommen. Zum Abschied herzte und küsste uns das Ehepaar. Und schon ging unsere Reise weiter.
Was sie uns noch bringt? Keine Ahnung. In jedem Fall:
weitere neun Monate in immer einer anderen Welt.
Wann Janina und Felix wieder deutschen
Boden unter den Füßen haben? Fragt sie auf
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Sei grenzenlos.
18 einsteigen & loslegen
Per Anhalter
2300 Kilometer in 125 Stunden – mit
dem Daumen im Wind sind Antonia
und Enis nach Istanbul gefahren
„Ich würd so gerne einmal zum Bosporus trampen.“ „Wenig Geld ausgeben und ökologisch reisen? Ich bin
dabei!“
Berlin, sieben Uhr: Der Wecker
klingelt. Es ist der Ton des kompromisslosen Aufbruchs und der grenzenlosen Lebenslust.
„Wie bitte, du willst durch Rumänien?“ „Ja klar, soll schön und arm
sein. Nichts wie durch!“ Doch ein
bisschen Routenplanung ist unerlässlich.
Wohin? Istanbul, die Megametropole zwischen Orient und Okzident.
Evet*, Istanbul geliyoruz**! Die Reise
beginnt im Auto von Anna und Ronny. Sie gabeln uns morgens an einer
Tankstelle in der Nähe des Berliner
S-Bahnhofs Schöneweide auf. Los
gehts!
Nach drei Stunden Wartezeit in
der Nähe von Dresden nimmt uns
Andy bis kurz vor Prag mit. Im nächsten Auto erleben wir das Bereichernde des Trampens: das Eintauchen in
den Alltag einer fremden Person. Es
wird über Kapitalismus und Nachhaltigkeit geredet. Christian aus Wien
nimmt uns tatsächlich bis Bratislava
mit. Und ist tatsächlich kein Terrorist, übrigens. Trampen ist gefährlich, wenn man es
sich einbildet. Bratislava, Slowakei. Fast ein
Drittel der Gesamtstrecke haben wir in 13
Stunden zurückgelegt – Yihaa! Nach einem
unvergesslichen Abend in der „beleuchteten Stadt“ Budapest, in die uns Klaus, der
Karlsruher Goldverkäufer, mitgenommen
hat, wird unser dritter Tag in die Tram-
800 Kilometer an einem Tag!
pergeschichte eingehen.
Von Budapest bis Bukarest brauchen wir
nur 15 Stunden. Wir zelten irgendwo neben einem Industriegebiet in der Peripherie der rumänischen Hauptstadt. Nach einem Tag in Bukarest geht es weiter mit vier
Mitnahmen. Edirne im Westen der Türkei
ist die letzte Zwischenstation. Diese Nacht
wird in einem kleinen Restaurant durchgemacht. Am nächsten Morgen sitzen wir in
einem Laster, als sich plötzlich wie aus dem
Nichts etwas Gewaltiges vor uns aufbaut.
Istanbul. Endorphine durchströmen unsere Körper, beinahe kullern Freudentränen
über meine Wange. Das Abenteuer per Anhalter – es ist vorbei.
Wie Trampen Weisheit verschaf f t? Fragt Enis, 22, nach
seiner Philosophie – auf SPIESSER .de,
Profilname: derenis
Türkisch für Anfänger
* „Evet“: „Ja“ (türkisch)
** „geliyoruz“: „Wir kommen“ (türkisch)
Auf dem Rad
Von der östlichsten Stadt Deutschlands
bis zur Hauptstadt Italiens. Johanna,
23, und ihr Freund Ole, 22, sind von
Görlitz bis nach Rom geradelt
B e l l a I t al i a
Gewinnt ein Survivalpaket
Euch hat nun auch die Lust auf einen aufregenden
Trip gepackt? SPIESSER verlost mit JanSport einen
professionellen „Eichhorn“ Trekking-Rucksack. Der
kommt aber nicht alleine, sondern beinhaltet noch
eine Dufflebag Sport- und Reisetasche,
eine MarketStreet Umhängetasche, ein
Strandtuch, einen Geldbeutel und eine
Armtasche für das Handy oder den iPod.
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Meine erste Fahrradtour ging 800 Kilometer quer durch Südschweden. Obwohl es durchweg regnete, wusste ich
danach: Sowas will ich nochmal machen. Also schnappte ich mir meinen
Freund Ole und habe mit ihm innerhalb von sieben Wochen 2500 Kilometer zurückgelegt.
Mit sechs Fahrradtaschen, einem
Zelt und einem Tagebuch machten wir
uns auf, von Görlitz bis nach Rom.
Als Route haben wir uns den Großglockner Pass ausgesucht. Der ist so
steil, dass selbst LKW Schwierigkeiten haben. Heißt: Mehr Platz für uns.
Das Schöne an einer Fahrradtour ist,
dass man nicht unbedingt sportlich
sein muss. Es reicht, wenn man jeden
Tag motiviert aufs Fahrrad steigt und
Freude daran hat. Auf unserer Reise haben wir Halt auf Korsika, Venedig und
Florenz gemacht. Auf Korsika sind wir
etwas länger geblieben – kleine Pause
für ein bisschen Luxus: Schnorcheln.
Sonst schliefen wir nie im Hotel,
sondern zelteten wild. Das erregte oft
die Aufmerksamkeit einiger Einheimischer. Einmal lud uns ein netter Italie-
ner spontan auf eine heiße Tasse Kaffee zu sich ins Haus ein, nachdem wir
beide vom Regen überrascht wurden.
Danach versuchte er uns mit Händen
und Füßen zu erklären, wie das Wetter
die Tage noch werden sollte.
Warum ich nicht einfach gemütlich mit dem Auto gefahren bin?
Das Auto ist mir zu
schnell – und zu oberflächlich.
Wenn einem warm ist, macht man
einfach die Klimaanlage an. Beim Fahrradfahren bekomme ich genau zu spüren, wie das Wetter ist. Außerdem ist
die Reisegeschwindigkeit perfekt. Wir
hatten Zeit, uns die vorbeiziehenden
Menschen anzuschauen und die Natur
bewusster wahrzunehmen.
Zu Hause haben wir eine Weltkarte hängen, in der wir unsere Strecken
einzeichnen. Schönes Gefühl, wenn
man weiß: „Boah, krass! Den Berg bin
ich selber hochgefahren.“ Dann ist
man schon stolz auf sich.
Ob Lien nun auch die Lust
auf ein Auslandsaben teuer gepack t hat? Fragt sie auf
SPIESSER .de, Profilname: Lien
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WENN
MÖGLICH, BITTE
ENERGIEWENDEN
Die Kernenergie ist tot – es lebe die Energiewende! Aber wie funktioniert
das eigentlich, und wer genau muss dafür sorgen, dass es klappt? Fakt
ist: Jeder Einzelne muss mitmachen. Deshalb haben wir euch gefragt:
Seid ihr bereit für die Energiewende,, auch wenn sie von euch persönlich
Einschränkungen verlangt – oder sind wir alle nur Schaumschläger?
Was tut ihr dafür, dass die Energiewende klappt?
Vor ein paar Monaten haben wir
auf unser Dach eine PhotovoltaikAnlage draufbauen lassen. Der
Strom geht erst zu uns und dann ins
öffentliche Stromnetz. Das machen
meine Familie und ich zu Gunsten
der Energiewende. merlin97
Nicht an der Bürgerinitiative gegen
die Windräder, die bei uns gebaut
werden sollen, teilnehmen! Sarah_G
immer, alle Stecker zu ziehen. Außerdem komme ich mit Fahrgemeinschaften zur Schule. CaroKaffee
Kein Kind bekommen. Zukunft
mit weniger Menschen = geringerer
Bevölkerungsdruck + geringerer
Energiebedarf. tinamod
Nicht zu viel googlen, Saisonobst
essen und öfter mal laufen. Leselotte
Meinen gepflanzten Baum pflegen,
Elektroroller oder öffentliche
Verkehrsmittel benutzen und
immer und überall in kritische Diskussionen einsteigen. freshboom
Ich merke, wie schwer es ist, Energie zu sparen. Aber ich versuche
Beim Staubsaugen Rockmusik
hören – dann gehts schneller und
Strom wird gespart. Okay, ernsthaft:
Duschen ist eh viel cooler als Baden.
Mit dem Fahrrad bin ich in der Stadt
schneller und spare auch noch Geld
für den Sprit. Und ehrlich, Fernsehen wird überbewertet. Smiley
Ich versetze meinen eigenen Körper
in den Energiesparmodus: lange
schlafen, kein Schulsport, dafür aber
wohltuende Massagen und Wohlfühlprogramme, die meine leeren
Akkus wieder auffüllen. Musenreich
Statt eine E-Gitarre zu kaufen bei
einer akustischen bleiben und eine
Menge Energie sparen (= ugster
Was unsere Blogger aktuell zur
Energiewende beitragen? Sie
haben sich mit Solarthermie beschäftigt. Was der Unterschied
zur Photovoltaik ist und woher
genau Fachkräfte in dieser Branche kommen sollen, wenn bei
euch ständig der Schulunterricht
in den Naturwissenschaften ausfällt – das alles und mehr verraten sie euch aktuell im Blog.
Diskutiert mit auf SPIESSER.de/
meine-deine-energie-blog
Annika, 19
Und jetzt mal konkret: Seid ihr bereit, Windräder,
Solarparks, Leitungsmasten und Co. in eurer Nähe
zu dulden, damit die Energiewende klappt?
In der direkten Nähe würde ich so
etwas nicht wollen. Nur wenn es auf
einem Platz ist, der weit weg von mir
ist. Denn es sieht nicht gut aus und
würde mir die Sicht versperren. Wenn
es gar nicht geht, würde ich es im
Zweifelsfall dulden. Sasuke
Was heißt denn hier dulden? Sind
die denn schlechter als Atomkraftwerke? Lieber Windräder und
Solarparks als furchteinflößende
Atommeiler. Jette994
Nein.
steffi96
Sie sind keine ästhetische Bereicherung, aber der Klimaschutz hat
Vorrang. Also ja! Loogisch
Nein! Wieso muss man jetzt etwas
ändern, nur weil was passiert ist?
Muss man Straßen abschaffen, weil
ein Mensch vom Auto überfahren
worden ist? Nein! Stereosky
Annemarie, 20
Wenn die Standortfrage demokratisch gefallen ist... ja. reini13
Wer Strom will, muss einstecken
können. Bei uns würden sich Windräder anbieten. Ancalinchen
FÜNF MAL ENERGIE AUS WIND
UND SONNE ZU GEWINNEN
Zack! Das Handy mit Windenergie aufgeladen. Zack!
Dem mp3-Player mit Sonnenenergie neue Power
geben. Zack! Den ganzen Spaß zu einer Taschenlampe
umbauen. Der Hybrid Converter „Ecostreet Hybrid 5
in 1“ ist für all das zu haben. Dafür müsst ihr nur euer
Energiegewissen mit einer kleinen Beichte erleichtern:
Was ist eure größte Energiesünde? Verratet es uns
auf SPIESSER.de/gewinnen und sahnt eines von fünf
Energie-Sets ab.
Theo, 20
Lena, 21
20 einsteigen & loslegen
Hoch die Tassen! Gustav
(links) hat Premiere – als
Statist in der (Opern-)Wanne.
Foto: Ruhr Nachrichten /Abegg
Danebenjobs
Wem das Taschengeld nicht reicht, der braucht wohl oder übel einen Nebenjob. Worauf man dabei
dazuverdienen kann? achten muss und mit welch außergewöhnlichen Aufgaben man etwas
Fleißige SPIESSER-Autoren verraten es euch
v o n G u s t a v B e y e r, 18 , M a r i a H a v e r k a m p, 17, J a s m i n K i l i a n , 21,
Fa b i e n n e K i n z e l m a n n , 19, Em m a n u e l Vo j n i c P u r c a r, 18 ,
F o t o s : To n y H a u p t , J o h a n n e s M a i r h o f e r
An der Seite der Schaumkrone
Feierabend
mit der Wii
Damit ihr nach der ganzen Arbeit
in eurer Freizeit noch zu Bewegung
kommt: SPIESSER verlost eine
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Feierabend gerettet. Aus zahlreichen
Übungen wird euer persönliches
Fitnessprogramm erstellt und
euer Trainingserfolg festgehalten.
Kalorienzählen wird so endlich
überflüssig. Wo es das gibt? Auf
SPIESSER.de/gewinnen natürlich.
Der Vorhang hebt sich. Die Scheinwerfer schmelzen die Schminke in meinem
Gesicht. Ich sitze nackt am Rande einer Badewanne mit Theaterschaum
und massiere Kaiser Eliogabalo, der
munter vom Vergnügen eines Dieners
trällert. Dann – flutsch – rutscht der
Opernsänger hinter Eliogabalo in der
Wanne aus und die Regisseurin unterbricht die Szene.
Wieder eine skurrile Lebenserfahrung mehr. Zum Glück ist das hier nur
eine Probe; eine von meinen annähernd 20 als Statist in fünf verschiedenen Rollen. In der Dortmunder Oper
wird von frühmorgens bis 23 Uhr gearbeitet – wie lange die Arbeit exakt
dauert, hängt von Besetzungsplan und
Größe der Rolle ab. Meine ist nicht
groß, aber Spaß machen die Vorbereitungen auf die Premiere trotzdem.
Plötzlich stehe ich
neben einer Operndiva, die ihre Schallwellen in Rich-
tung Publikum strömen lässt, in einer
anderen Szene werde ich mit der Lanze in den Orchestergraben bugsiert. Spannend. Nix für später, aber spannend.
Die Reaktionen auf die Arbeit an der Oper sind gar nicht
so spektakulär, wie man vielleicht vermutet: Hier und da
ein „Mann, du Freak!“, seltener „Igitt, der macht was mit
Kultur“. Vom Publikum kriege ich ohnehin nichts mit,
so sehr blendet die Bühnenbeleuchtung. Die Schule läuft ungehindert vormit-
tags. Aufwand ist da, aber überschaubar.
Und was bringt das? Knete. Darauf kommt es mir aber
gar nicht an. Für mich sind es die glänzenden Kostüme, der
Staub auf dem Bühnenboden und der Kontakt zu kreativen
Menschen, die meine Opernarbeit relevant machen. Der
Verdienst ist angemessen: Nach einem Probeabend kann ich
davon locker 15 Döner verspeisen.
Ob noch ein Plätzchen auf der Bühne frei ist, entscheidet
das Theater vor Beginn der Proben. Oft gibt es im Vorfeld
anspruchslose Castings, die Rhythmusgefühl und Gehorsam
auf die Probe stellen. Ein Anruf bei der Statisteriebetreuung
genügt. Und dann findet man sich schnell mit dem Kaiser in
der Badewanne wieder.
Gustav, 18, teilt die Badewanne sonst höchstens mit Bekannten. Anmeldungen direkt
an Gustav auf SPIESSER.de, Profilname: Gustav
einmischen & mitreden
5
einsteigen & loslegen
21
Fruchtige Angelegenheit
Seit mir mein Vater vor zweieinhalb
Jahren diesen Nebenjob besorgt hat,
sind die Obst- und Gemüsestände Berlins mein Arbeitsplatz. Und das heißt:
überall in Berlin. Wo gerade Hilfe nötig ist, verkaufe ich Gesundes – ob auf
dem Kollwitzplatz im In-Bezirk Prenzlauer Berg oder mitten im Wedding.
Ein Vorzug bei Ersterem: Hier gehören auch Prominente wie Heike
Makatsch oder Matthias Schweighöfer zu meinen Kunden. Außerdem
werden mittlerweile viele Touristen
von ihren Reiseführern dort hingelotst. So kann ich bei der Arbeit meine
Englisch- und Spanischkenntnisse erweitern (und auch mal benutzen). Auf
dem Genter Markt rufe ich die Preise
hingegen auf Türkisch ins Gemenge.
„Iki bir için“, was wohl so viel heißt
wie „Zwei für eins“.
Bestimmt habe ich schon ein paar
Leute betrogen, was aber mit Sicherheit nicht böswillig war – es lag eher
an meinen eingeschränkten Rechen-
Kopfrechnen
ist eine der Tücken
des Jobs. Wenn ein Kunde eine
künsten.
Sache nach der anderen haben will,
500 Gramm davon, 750 Gramm davon.
Wenn ich hin- und hereile zwischen all
den verschiedenen Sorten, suche, abwiege, einpacke, nebenbei Preise zusammenrechne – 2,56 Euro, 4,43 Euro,
7,81 Euro und 5,24 Euro –, dann kann
schon mal was schiefgehen.
Einen Taschenrechner kann ich
leider nicht benutzen. Vor allem um
die Mittagszeit wollen gerne mal 20
Leute gleichzeitig etwas von mir.
Dann ist Schnelligkeit gefragt. Und
gutes Stressmanagement. In solchen
Situationen wollen ganz besondere
Kunden wissen, ob denn die Cilenia
oder Cinja besser für den Auflauf geeignet sei. Ein großes Dankeschön an
dieser Stelle mal an denjenigen, der
sich all diese herzallerliebsten Kartoffelnamen ausgedacht hat.
Normalerweise arbeite ich jeden
Samstag acht bis zehn Stunden lang
und gehe im Schnitt mit 70 Euro nach
Gut zu wissen!
In Deutschland ist Kinderarbeit grundsätzlich verboten. Als Kind gilt nach
dem Jugendarbeitsschutzgesetz, wer
unter 15 Jahre alt ist. Leichte Arbeit,
zum Beispiel Zeitungen austragen,
darf man mit dem Einverständnis der
Eltern aber schon mit 14: Maximal
zwei Stunden täglich, und das
zwischen 8 und 18 Uhr.
Als Vollzeit-Schüler gilt man auch
zwischen 15 und 18 noch als Kind
im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes, darf aber mehr arbeiten: bis zu
acht Stunden pro Tag beziehungsweise 40 Stunden wöchentlich. Bei einem
regelmäßigen Job gelten die gleichen
Lohn-/Sozialversicherungsregeln wie
bei normalen Arbeitnehmern – das
heißt, man muss Lohnsteuer abführen, wenn man über die steuerfreien
898,65 Euro im Monat kommt. Eine
Arbeitslosenversicherung braucht
man nicht. Meistens ist man
übrigens pauschal versteuert.
Das ist wirklich
ein guter Verdienst
Hause.
Promis bedienen, Obst auf Türkisch anpreisen? Für
Maria kein Problem – Kopfrechnen allerdings schon.
für einen Tag und dafür, dass ich noch
zur Schule gehe und zuhause wohne.
Seit diesem Schuljahr muss ich auf
das Geld verzichten: Für mich hat die
Oberstufe angefangen, und zur Zeit
komme ich wegen der vielen Hausaufgaben und Lernerei nicht zum
Arbeiten. Aber das ist hoffentlich nur
vorübergehend – mir fehlt mein Job.
Was Maria, 17, sonst
noch alles auf Türkisch
sagen kann? Fragt sie auf
SPIESSER.de, sunsidesenorita
22 einsteigen & loslegen
In der Schule putzen
Kellerflur kehren, dann noch die
Treppe, die Personaltoiletten, die Lagerräume. Überall aufwischen. Ein
halbes Jahr lang habe ich so etwa 6,50
Euro pro Stunde verdient – und zwar
in meiner eigenen Schule.
Meine Geschichte hat eine Vorgeschichte: Meine Eltern sind schon lange auf der Suche nach Arbeit, und so
hatte ich nie wirklich Geld. Dann bekam ich ein überraschendes Angebot:
Ich könnte an einer privaten Schule,
an einem Internat, meine Mittlere Reife machen. Von der öffentlichen Schule
wollte ich sowieso weg, aber vor allem
von zuhause – denn mit sechs Personen in einer Drei-Zimmer-Wohnung
lebten wir auf sehr engem Raum.
Nach meinem ersten Besuch war
ich total beeindruckt von der Schule,
vor allem von meinem eigenen Zim-
Doch wie sollte
ich das bezahlen?
mer.
BaFög macht es möglich. Die staatliche Förderung zahlt aber nicht die
kompletten Schulgebühren, 897 Euro
pro Monat. 50 Euro mussten zusätzlich her. Zum Glück bot die Schule
Jobs auf dem Schulgelände an.
Meine Job – Putzen im Keller der
Mensa – war nur der erste von vielen. Nach einem halben Jahr putzte
ich auch in den Klassenräumen, jeden Tag eine Dreiviertelstunde lang,
zusätzlich zweimal pro Woche für
zwei weitere Stunden. Das bekam ich
zumindest bezahlt, doch die Arbeit
wurde immer mehr und nicht extra
und so ließ
ich den Job schnell
sein. Zum Glück, denn beim Ler-
Wischmopp statt Flashmob:
Emmanuel hat in seiner
Schule geputzt.
vergütet –
nen hatte es mir nicht gerade geholfen,
dass ich von der Arbeit oft K.O. war.
In meinem zweiten Schuljahr suchte ich mir gleich die besten Jobs aus.
Fegte und wischte die Turnhallen mit
einem riesigen Mopp. Behielt den
Mensakeller weiterhin auf meinem
Putzplan. Mein dritter Job war der
chilligste: Einmal pro Woche durfte ich
in der Bücherei eine Stunde lang die
Leser bedienen, die Bücherregale abstauben und die Bücher einsortieren.
Die positiven Reaktionen meiner
Klassenkameraden haben mich damals überrascht – sie hatten großen
Respekt davor, dass ich mir so selbst
etwas dazuverdiente, nur um zur
Schule gehen zu können. Gelohnt hat
sich die Mühe auch: Nach dem Abschluss mache ich jetzt eine Ausbildung zum Lokführer für Güterzüge.
Wie ein Leb en im Internat aussieht, wenn man
nicht gerade arbeitet? Fragt
Emmanuel, 18, auf SPIESSER.de,
Profilname: emmanuel004
Gut zu wissen!
Für die Ferien gelten Sonderregeln:
Ferienjobs sind ausdrücklich erlaubt!
Bis das 18. Lebensjahr vollendet ist,
darf man allerdings maximal vier
Wochen am Stück und acht Stunden
täglich in den Ferien ackern, und das
bei nicht mehr als 40 Wochenstunden.
Praktisch: Wenn die Beschäftigung
insgesamt maximal zwei Monate
beziehungsweise 50 Arbeitstage pro
Jahr andauert, gilt die Versicherungsfreiheit. Man muss also keinerlei
Abgaben zahlen. Dabei spielen
Arbeitszeit und Entgelt keine Rolle.
Aufpassen: Kurzfristige Beschäftigungen zwischen dem Schulabschluss
und zum Beispiel der Ausbildung
sind versicherungspflichtig – denn
in dieser Zeit ist man ja nicht mehr
„hauptberuflich“ Schüler.
einsteigen & loslegen
23
„ Ich hab
finanziell leider
keine Zeit.“
SPIESSER-Autorin Jasmin hat zum Geldverdienen
schon Brötchen gebacken, Plasma gespendet und Hausfrauen
auf Trab gebracht. Hier erzählt sie euch ihre
bewegte Job-Biografie
Zeitungen und Prospekte abholen,
mit musikalischer Unterstützung
zusammenfalten und dann auf dem
Drahtesel quer durch die Stadt reiten, um das wertvolle Papier zu verteilen – damit hat alles angefangen,
als ich 14 war. Abwechslung gabs
nur im Winter. Statt zu fahren schob
ich mein Fahrrad durch den Schnee,
eingepackt wie ein
Polarforscher. Highlight
dabei: die Übung „fliegender Kuhschwanz“. Zumindest muss ich so
ausgesehen haben, wenn das Gewicht
der Zeitungen in den Fahrradtaschen
mein Gefährt und mich erst aus dem
Gleichgewicht und dann zu Fall brachte. Aber das waren mir zwei Jahre lang
die etwa fünf Euro Stundenlohn, die
ich sofort in CDs umwandelte, wert.
Dann wurde in meinem Freundeskreis die Armbinde populär. Und
wie sich herausstellte markierte sie
eine neue Geldquelle:
spenden!
Plasma-
Hinsetzen, Nadel
in den Arm, zurücklehnen, fernsehen
und nach ungefähr einer Stunde 20
Euro samt Gratis-Brotzeit kassieren.
Perfekt – wenn man außer Acht lässt,
dass sich Plasma in Blut versteckt
hält. Dass ich kein Blut sehen kann.
Und dass ich einen kaum messbar
niedrigen Blutdruck habe. Keine gute
Kombination, wenn es heißt: Rums!
Rein mit der Nadel. „Oh, die ist nicht
richtig drin!“ Rums! Das erste Plasma, das in den durchsichtigen Beutel tropfte, wurde vor meinen Augen
schwarz. Ich schaffte gerade noch
ein „Entschuldigung, ich werde ohnmächtig!“. Damit war meine Karriere
als Plasmaspenderin beendet. Die 20
Euro gab’s dennoch – aus Mitleid.
Dann also Arbeiten beim Bäcker.
Rein in die Schürze, Lächeln aufs
Gesicht geklebt und immer schön
„Darfs sonst noch was sein?“ fragen.
Mit mäßigem Erfolg über hundert
Produktnummern auswendig lernen
und sie im nicht-klimatisierten 50°Cheißen (!) Laden vergessen. Brezeln
in den Ofen, Pizzabrötchen belegen,
Tortenstückchen auf den Teller balancieren, verkaufen, putzen, spülen.
Und immer freundlich sein. Als nach ein paar
Wochen genug Geld für einen Urlaub zusammen war, zog ich einen
Schlussstrich unter den Job und weiter gen Süden.
Frisch erholt landete ich nach meinem Urlaub direkt in der Hölle: Ferienjob in der Produktion. Vier Wochen
lang acht Stunden täglich in der Fabrik. Immer dieselben Handbewegungen, am Band von rechts nach links
und wieder zurück. Stundenlohn:
11,65 Euro. Die grauen Zellen hätten
vermutlich gelitten, wenn ich sie
nicht mit Kopfrechnen („Stundenlohn
mal Stundenanzahl mal Tage = ich
bin reich!“) etwas trainiert hätte.
Dem Trainieren blieb ich danach
treu: Ein Jahr lang brachte ich Frauen
über 40 in Aerobic-Kursen zum Schwitzen. Immer schön rauf und runter,
Sit-ups, Step-Touch,
Hopserlauf, Becken
kreisen lassen... Als ich
allerdings von den wundervollen Höhen des Trinkgeld hörte, die man beim
freundlichen Kellnern erreichen kann,
wars vorbei mit den Damen und mir.
Denn wenn ich als Ex-Bäckerin etwas
kann, dann freundlich sein.
Neue Schürze, neues Glück. In einer bayerischen Gastwirtschaft. Selten
geht es den Gästen schnell genug, und
für Fehler der Küche bin selbstverständlich ich persönlich verantwortlich und deshalb anzuschreien. Spaß
macht es trotzdem und ich glaube,
dass ich noch länger Kellnern werde –
zumindest bis zu nächsten Herausforderung. Irgendwelche Ideen?
Welchen Job Jasmin, 20,
später einmal machen
will? Fragt sie auf SPIESSER.de,
Profilname: Zahnfee
Gut zu wissen!
Zählt man zur Steuerklasse 1 – ist
also nicht verheiratet und hat keine
Kinder – ist ein Einkommen von
898,65 Euro pro Monat steuerfrei. Bei
Überschreitungen kann man das Geld
im Normalfall beim Finanzamt durch
eine Einkommenssteuererklärung
zurückfordern. Für BAföG-Empfänger
wichtig: Ein Einkommen von über
4.206 Euro im Jahr kann Auswirkungen auf die Förderung haben.
Außerdem geht das Kindergeld bei
Einkünften und Bezügen von mehr als
8.004 Euro im Jahr flöten.
24 einsteigen & loslegen
Techniker ≠ Nerds
ntechnik-Studentin gemeinsam?
Was haben ein Mediengestalter, eine Produk tdesignerin und eine Medizi
Sie verraten euch, was sie in ihren Berufen so treiben und ohne welches technische Gerät sie nicht können
v o n A n n e F i s c h e r, 21, V i c t o r i a G ü t t e r, 19, u n d L i e n H e r z o g , 20
Fotos: Jörg Buchmann, Frank Dünzl, Giulia Iannicelli
Was war das erste technische Gerät,
dass sich Marco von seinem eigenen
Geld gekauft hat? „Meine Xbox.“
Welches technische Gerät hat Marco
immer dabei? „Mein ultra cooles Nokia
6610i, mit bunten Bildern und 147 SMSSpeicherplätzen.“
Marcos häufigster Handgriff?
Garantiert an den Reglern am Mischpult.
Marco, 21, Mediengestalter in Bild und Ton
Deutsche Welle, Bonn
Wie lange bist du Azubi, und wie
nennt sich das, was du tust?
Ich bin frisch im zweiten Lehrjahr zum
Mediengestalter für Bild und Ton bei
der Deutschen Welle in Bonn.
Was ist dein erster Satz, wenn
dein Arbeitstag beginnt?
Ich frage die Redakteure, wie die TonDateien benannt wurden und wo sie
abgelegt sind. Dann kann ich anfangen zu arbeiten. Zu meinen Aufgaben
gehört die Vorproduktion verschiedener Radio-Sendungen, und das in allen
erdenklichen Sprachen. Also: Beiträge
aufnehmen, zusammenschneiden und
-bauen, mit Tönen unterlegen und
Schnitt- oder Tonfehler verbessern.
Was war dein schönstes Erlebnis
in der Ausbildung?
An einem Tag hatten wir acht Mitarbeiterkinder hier. Wir haben zusammen eine Chartshow produziert. Das
hat richtig viel Spaß gemacht – die Arbeit mit den Kindern und gleichzeitig
die Produktion einer eigenen Sendung!
Jetzt wiederholen wir diese Aktion.
An welches Erlebnis erinnerst du
dich noch mit Schrecken?
An meine Verspätung – ausgerechnet beim Bewerbungsgespräch! Es
fiel jede Menge Schnee und die Bahnen hatten Probleme. Der Effekt:
Ich habe meinen Anschlusszug ver-
Ganz kurz habe
ich überlegt, ob ich
nach Hause gehen
und weinen sollte.
passt.
Dann habe ich doch noch mein Glück
versucht. Verschwitzt und verspätet
kam ich in der Firma an. Während
die restlichen neun Bewerber ihre
Gruppenaufgabe bereits vor einem
Gremium vorgetragen hatten, musste
ich die Aufgabe alleine präsentieren.
Zum Glück konnte ich überzeugen –
war also die Mühe wert.
Welches Klischee stimmt wirklich
– und welches gar nicht?
Es stimmt, dass ich viel vor dem PC
sitze. Es stimmt aber nicht, dass man
viereckige Augen davon bekommt.
Welche Eigenschaft oder Fähigkeit
braucht man unbedingt, um in
diesem Job erfolgreich zu sein?
Man sollte sich auf Entwicklungen
und Neuigkeiten in der Technik einstellen. Außerdem sollte man sich
auf neue Kulturen und fremde Sprachen freuen. Wir haben jeden Tag
Redakteure aus aller Welt im Studio.
Auch wenn ich die Sprache nicht
beherrsche, muss ich ihren Beitrag
richtig schneiden. Nach einer Weile
bekommt man das Gefühl dafür, was
ein Versprecher auf Russisch oder
Französisch ist. Nur bei Chinesisch
wirds schwer. Das Ende eines chinesischen Satzes hört sich nämlich wie
ein Fehler an, ist es aber nicht.
Welche Technik muss in den nächsten Jahren unbedingt erfunden
werden?
Eine Technik, um den Hype für das
„Neuste vom Neusten“ zu bremsen.
Ich verstehe es nicht, wenn ich in der
Bahn nur Menschen sehe, die ständig
mit ihren Handys beschäftigt sind.
Ob Lien, 20, mit dieser
neuen Technik leben
könnte? Fragt sie auf SPIESSER.
de, Profilname: Lien
Wenn sein Lösungsweg nicht
funktioniert, dann guckt er so...
Mediengestalter in Bild und Ton
Die Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton steht für
alle Schüler mit mittlerer Reife
offen. Gute Noten in den Fächern
Mathe und Physik erleichtern den
Schulstoff. Spaß an der Technik sowie
gutes Hörvermögen sind auch von
Vorteil. Die Ausbildung dauert drei
Jahre, die Prüfung nimmt die IHK
(Industrie- und Handelskammer)
ab. Voilà: Danach habt ihr einen
Abschluss als Mediengestalter in Bild
und Ton. Bewerben könnt ihr euch
anschließend beim Radio, Fernsehen
oder beim Film. Infos und Tipps findet
ihr bei der Arbeitsagentur unter
www.berufenet.arbeitsagentur.de
oder direkt unter
www.dw-world.de/unternehmen
einsteigen & loslegen
Das sieht nicht nach der Arbeit einer MedizintechnikStudentin aus? Ist es aber – viel wird am PC erledigt.
Amelie, 21, Studentin im Fach „Industrial MedTec“
Hochschule Furtwangen/Hochschulcampus Tuttlingen
„Morgen!“ Damit startet Studentin
Amelie in den Arbeitstag. Sagt sie.
Wie lange bist du schon Studentin, und wie genau nennt sich das,
was du tust?
verlieren, weil das Studium in den ersten Semestern nicht so praxisnah ist.
Ich studiere im 3. Semester Industrial
MedTec – zu Deutsch Medizintechnik.
Welche Fähigkeit braucht man unbedingt, um in diesem Studium
erfolgreich zu sein?
Wann hast du dich dafür entschieden – und warum?
Ausdauer! Und immer am Ball bleiben.
Das war Ende der 12. Klasse. Ein Medizinstudium hat mich schon immer
interessiert und das Technische liegt
mir einfach. Da habe ich beides verbunden.
Wie viel ist dir Technik wert?
Morgen!
Für mich ist sie sehr wichtig, weil ich
jeden Tag damit zu tun habe. Ich habe
alle Skripte auf dem PC und wir arbeiten nur online.
Welches Klischee stimmt wirklich
– und welches gar nicht?
Wirst du von Freunden um technische Unterstützung gebeten?
An der technischen Hochschule haben wir eine wirklich schlechte Frau-
Ne, eher andersherum.
Was ist dein erster Satz, wenn
dein Arbeitstag beginnt?
Amelies wichtigste Technik?
Ganz klar: „Mein Handy!“
Wenn du Feierabend hast, dann...
...gehe ich zum Sport, mit Kommilitonen was trinken oder wir kochen.
Kannst du deinen Computer selbst
nicht alle reparieren?
Kommt ganz drauf an, was kaputt ist.
Männer hier sind
Wenn mir Google
Nerds.
weiterhelfen kann,
enquote, aber
Und was hat sie sich vom ersten
selbsverdienten Geld gekauft?
Überraschung! Das Handy.
Was war dein schönstes Erlebnis
im Studium?
dann ja!
Die erste gelöste schwere Aufgabe in
Elektrotechnik, zur 1. Knotenpotentialanalyse. Das ist eine anspruchsvolle
Aufgabe aus der Elektrotechnik.
Welche Technik muss unbedingt
erfunden werden?
Woran erinnerst du dich noch mit
Schrecken?
An meine erste Klausur, durch die ich
durchgefallen bin: Technische Mechanik. Beim zweiten Mal hats geklappt.
Welches Lebensmotto empfiehlst
du all deinen Nachfolgern?
Man sollte nie das Ziel aus den Augen
Cool wäre eine Infrarotlichtschranke
bei Handys, damit man kein Touchscreen mehr braucht. In der Chirurgie
gibt es das bereits. So kann man etwas
auf dem Bildschirm „antippen“, ohne
auf den Bildschirm zu drücken.
In welcher Klausur Vicky,
19, schoon durchgefallen
ist verrät sie auf SPIESSER.de,
Profilname: MissFelsenheimer
Studium der Medizintechnik/
Industrial MedTec
Für das Studium Medizintechnik
braucht man entweder eine
allgemeine oder fachgebundene
Hochschulreife. An einigen Unis
gibt es einen NC. Das Studium
dauert in der Regel sechs
Semester. Mit dem Abschluss
des Bachelor of Science kann
man dann in den Bereichen der
Medizintechnik tätig werden:
Also beispielsweise eine Abteilung
leiten, Marketing betreiben oder
Produkte selbst entwickeln.
Ein kleiner Tipp von Amelie:
Wenn man persönlich mit seiner
Bewerbung vorbeikommt,
hinterlässt das auf jeden Fall einen
guten Eindruck. Weitere Infos
und Tipps findet ihr unter
www.hfu-campus-tuttlingen.de.
Wem der Weg bis nach
Tuttlingen zu weit ist, der kann
Medizintechnik unter anderem an
der Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg, der
Jade Hochschule Wilhelmshaven
oder aber der Fachhochschule
Jena studieren.
25
26 einsteigen & loslegen
Was braucht ein Technischer Produktdesigner? „Vorstellungsvermögen!“
Wenn ihr Vater in seiner Hobbywerkstatt Hilfe braucht, weiß Nicole dank
ihrer Ausbildung Rat.
Technischer Produktdesigner
Dieser Beruf ist blutjung, offiziell gibt es
ihn seit 1. August 2011. Um ihn erlernen
zu können, braucht ihr die mittlere Reife.
Räumliches Vorstellungsvermögen,
logisches Denken und Kreativität sind
gefragt, wenn ihr Produkte plant
und gestaltet. Die Ausbildung dauert
dreieinhalb Jahre, kann aber auf
drei Jahre verkürzt werden. Egal ob
Rasenmäher, Toaster oder elektrische
Zahnbürste: Überall da, wo ein Produkt
entworfen und gestaltet werden
muss, könnt ihr mit dieser Ausbildung
durchstarten.
Informationen zu diesem Beruf
findet ihr auch auf www.berufenet.
arbeitsagentur.de und auf
www.schaeffler.de.
Fünf Festplatten
für euch
Nicole, 18, Technische Produktdesignerin
Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG, Herzogenaurach
Wie lange bist du schon Azubi, und wie
genau nennt sich das, was du tust?
Woran erinnerst
Schrecken?
Ich bin im dritten Lehrjahr und werde Technische
Produktdesignerin. Als ich mit der Ausbildung angefangen habe, hieß der Beruf noch Technischer
Zeichner. Seit der Neugestaltung der Ausbildung
darf ich noch mehr am Computer arbeiten.
Während unserer Ausbildung sind wir auch ein
halbes Jahr lang in der Werkstatt, damit wir sehen, wie die Teile gefertigt werden. Das ist echt
praktisch, weil man sich so alles besser vorstellen
kann, wenn man vorm Computer sitzt. Einmal
sollte ich in der Werkstatt einen Karton mit dem
Wann hast du dich dafür entschieden –
und warum?
Als ich in der zehnten Klasse kurz vor dem Abschluss stand, war im Betrieb meiner Mutter Tag
der offenen Tür – sie ist auch Technische Produktdesignerin. Ich mochte den Zeichenunterricht schon in der Schule sehr, und auch meine
Lehrerin hat mich motiviert, diese Ausbildung
zu beginnen. Praktischerweise arbeitet mein
Papa bei der Bundesagentur für Arbeit. So saß
ich direkt an der Informationsquelle und habe
vom Tag der offenen Tür bei Schaeffler gehört.
Dort hat es mir dann so gefallen, dass ich mich
beworben habe.
Was ist in deiner Ausbildung dein häufigster Handgriff?
Der Mausklick. Momentan arbeite ich mit meinem Team an einem Produkt, das neu entwickelt
Noch ist es aber geheim. Ich modelliere dafür am Computer
wird.
verschiedene Einzelteile.
Damit ihr eure wichtigen Dateien
immer griffbereit habt, gibts für
euch fünf Pakete von Samsung mit
geballter Speicher-Power: Fünf mal
eine externe Festplatte S2 Portable mit
einer Speicherkapazität von 1 TB sowie
jeweils eine microSD Card Essential mit
8 GB Fassungsvermögen können
euch gehören – wenn ihr auf
SPIESSER.de/gewinnen vorbeischaut.
Was war dein schönstes Erlebnis in der
Ausbildung?
Während der Ausbildung durchlaufen wir alle
Abteilungen, zum Beispiel den Prototypenbau
und die Abteilung für Werkzeugbau. Ich arbeite
momentan in der Mechatronikabteilung, was
mir am meisten Spaß macht. Wir entwickeln hier
den Antrieb für ein Elektroauto. Vor kurzem habe
ich erfahren, dass ich nach meiner Ausbildung in
die Mechatronikabteilung übernommen werde.
Das ist echt super.
du
dich
noch
mit
hab mir
dabei in die Hand geschnitten, so dass die Wunde beim Arzt
Cuttermesser aufschneiden und
behandelt werden musste.
Welches Klischee stimmt wirklich – und
welches gar nicht?
Viele denken, dass wir immer nur am Zeichentisch stehen, was überhaupt nicht stimmt – während der Ausbildung zeichnen wir ungefähr fünf
Monate am Brett, um unsere Fertigkeiten zu schulen. Aber nach der Ausbildung arbeitet man nur
noch am Computer.
Welche Eigenschaft oder Fähigkeit braucht
man unbedingt, um in diesem Job erfolgreich zu sein?
Am wichtigsten ist natürlich das Vorstellungsvermögen, das man aber trainieren kann. Wir haben
zum Beispiel immer Bilder mit Raumansichten
von unserem Ausbilder bekommen, die richtig
zugeordnet werden mussten. Ausdrucksfähigkeit
ist auch wichtig zum Beispiel, wenn man einem
Kollegen ein Teil erklärt. Und Teamfähigkeit.
Wie viel ist dir Technik wert?
Sehr viel, weil sie schon aus dem ganz normalen
Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Was Anne, 21, wird, wenn sie groß
ist? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: mal an.ne.genommen
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HIV
POSITIV
& FREUND
SEIN?
Marcel ist nicht gern allein. Seine Freunde bedeuten ihm alles. Nach seiner
HIV-Diagnose fiel er in ein Loch. Er traute sich nicht, es ihnen zu sagen. Er schämte
sich, zog sich zurück, sprach mit niemandem mehr. Marcels größte Angst war
es, abgelehnt zu werden. Doch er nahm allen Mut zusammen und vertraute sich
seinem besten Freund an. Der nahm Marcel an die Hand, zog ihn raus in den
Trubel der Stadt. Er schaffte es, Marcels Lebensmut wiederzuerwecken.
Marcel weiß heute, was Freundschaft wirklich bedeutet:
bedingungslos für den anderen einzustehen, egal was passiert.
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Marcel, 22 Jahre
Angestellter
HIV-positiv
16.11.2011 11:48:06 Uhr
28 einsteigen & loslegen
ST Ä D T E P O R T R Ä T
Gestadten:
Hildesheim
Wir stellen euch Städte vor, in denen es sich prima
leben, studieren und arbeiten lässt.
In dieser Ausgabe verrät euch SPIE
SSER-Autor Christoph Käfer, warum
in Hildesheim jeder den „Huckup“ kennt und am
iert
liebsten irgendwas auf Lehramt stud
v o n C h r i s t o p h K ä f e r, 2 3
I l l u s t r a t i o n: J u l i a n e D o r n

Das studiert man:
Bildung wird hier GROSS
geschrieben: Mit der Uni, der Fachhochschule und der Norddeutschen
Fachhochschule für Rechtspflege gibt
es gleich drei Möglichkeiten, in einem
entspannten Umfeld zu studieren.
Überlaufene und anonyme MassenUnis sind sie alle nicht. Was thematisch außer der Rechtspflege geboten
wird? An der Uni kann man alles von
Übersetzen über Lehramt bis hin zu
Wirtschaftsinformatik und Kulturwissenschaften studieren. An der FH gibt
es unter anderem Architektur, Bau- und
Holzingenieurwesen und Gesundheitsfachberufe wie Pflegemanagement.
Dieses Wort muss man
kennen: Huckup. Der Huck-
up ist ein Kobold, der das schlechte
Gewissen verkörpert und Dieben auf
den Rücken springt. In den Sockel des
Denkmals am Beginn der Fußgängerzone ist eine Inschrift auf Hildesheimer Platt eingraviert, die das alles
erklärt.
Das isst man hier:
Pfannkuchen in allen Variationen, von süß (mit Banane und Eis
oder Pflaumenmus) bis herzhaft würzig (mit Fetakäse, Gorgonzola oder
Lachs und Meerrettich), worauf sich
die Gaststätten „Das Pfannkuchenhaus“ und „Zum Maigrafen“ spezialisiert haben.
DER Trend:
Keine Frage: Lehramtsstudium! Aus
allen Teilen der Republik kommen
Studis extra hierher, weil die Uni bekannt ist für ihre hervorragende und
praxisnahe Lehrerausbildung.
Hier arbeitet man:
Neben vielen kleinen und
mittelständischen Unternehmen sind
hier Bosch, Blaupunkt, Coca-Cola, ein
REWE-Logistikzentrum sowie der
Landesrechnungshof Niedersachsen
und das Niedersächsiche Landessozialamt größere Arbeitgeber. Übrigens:
Auch bei der Firma Sportgeräte 2000,
die Tore und Sitzbänke für sämtliche
Fußball-, Welt- und Europameisterschaften herstellt, kann man in Hildesheim sein Geld verdienen.
Das bietet nur diese Stadt:
Den original Hildesheimer
Domstollen von Godi’s Backstube
sollte man definitiv mal probiert haben. Selbst der Papst war davon so
angetan, dass er die Bäcker zu einer
Audienz nach Rom einlud. Man munkelt sogar, dass er während seines
Deutschland-Besuchs im September
2011 extra deshalb heimlich auf einen
Abstecher nach Hildesheim vorbeigekommen ist…

Außerdem
interessant zu wissen:
Das Shopping-Paradies schlechthin entsteht gerade mitten in der
Innenstadt und wird im Frühjahr
2012 eingeweiht. Auf einer Größe
von 2,5 Fußballfeldern entstehen
rund 90 Geschäfte.

Die Stadt in einem Satz:
DER Ort fürs Date:
„Venezia“
klingt
nach
Spaghettieis wie überall, ist in der
Hildesheimer Innenstadt aber DAS
Eiscafé. Am historischen Marktplatz
vor romantischer Kulisse gelegen
überragt es mit seiner Eiskarte die
Speisekarten vieler Restaurants. Zum
Dahinschmelzen.
Welcher See ist in der Nähe:
Der Hohnsensee mitten in der
Stadt ist Treffpunkt Nummer eins
im Sommer zum Sonnen, Baden und
Chillen. Im Winter wird er – wenn
möglich – gern zum Schlittschuhlaufen benutzt. Das ganze Jahr über
lockt er Jogger und Ausflügler.
Berühmte
Persönlichkeiten:
Es gibt zu viele, um alle zu nennen.
Die Wichtigsten: Sir Hans-Adolf
Krebs (Physiknobelpreisträger), Diane
Kruger (Hollywood-Schauspielerin)
und der mehrfache Grammy- und
Echo-Preisträger Thomas Quasthoff.
Viele Studenten, viele
Kneipen, viele Kirchen – die kleine
Großstadt, die von allem etwas hat.
Fakten, Fakten, Fakten
Einwohner: knapp 103.000
Studentenzahl: ca. 9.000
Lage: Südniedersachsen,
südwestlich von Hannover
(nördlicher Landkreis,
grenzt an Hannover)
Im Postamt des Stadtteils
Himmelsthür wurde 1967 das
erste Weihnachtspostamt
Deutschlands eingerichtet
Der Hildesheimer Silberfund
von 1868 gehört zu den
bedeutendsten archäologischen
Entdeckungen auf deutschem
Boden – einige Historiker
bewerten ihn sogar als Hinweis
auf die Varusschlacht (9 n. Chr.)
Wa s C h r i s t o p h , 2 3, i n
H i l d e s h e i m s t u d i e r t?
Fragt ihn auf SPIESSER .de,
Profilname: christof fel
einsteigen & loslegen
29
Z URÜCK AUF LOS
Kultur braucht kein
Desinfektionsmittel
Lydia, 19, wusste schon als Kind genau, was sie machen wollte:
pflegen, helfen, heilen. Als Kinderkrankenschwester war sie glücklich –
bis ihre Hände anfingen zu jucken
v o n R o b e r t W e i n h o l d , 21
Auf die Plätze
Im Ostseeurlaub ist meine vierjährige
Schwester die Steintreppen hinuntergestürzt und hat sich die Knie aufgeschlagen. Ich war damals 14, hatte keine Ahnung, wie ich ihr helfen konnte.
So hilflos wie in diesem Moment wollte
ich kein zweites Mal sein: Also sprach
ich mit Leuten, die irgendwas mit
Medizin machten und fasste den Entschluss, dass Kinderkrankenschwester
genau das Richtige für mich wäre.
Fertig
Eine Ausbildungsstelle habe ich mit
meinem sehr guten Realschulabschluss
ganz fix gefunden. Im blauen Gewand und dem Anstecker „Schülerin
Lydia“ huschte ich über die Flure der
Illustration: Juliane Dorn
Universitätsklinik Leipzig. Die Kinder
wecken und füttern, kleine Patienten
betreuen, das war genau mein Ding.
Ich lernte tatsächlich
meinen Traumberuf!
Nur eines war komisch: Meine Hände
juckten ständig, wurden rot und bekamen Risse. Erst dachte ich, das würde
wieder weg gehen und versuchte, es zu
verstecken. Bis mich eine Kollegin ansprach, weil ich kaum noch ohne brennende Schmerzen meine Hände desinfizieren konnte. Bei mir wurde eine
Allergie gegen Desinfektionsmittel festgestellt – dabei ist Hygiene eine Grundlage fürs Arbeiten im Krankenhaus. Das
wars dann mit dem Traumberuf.
Studium statt Ausbildung –
freiwillig hat sich Lydia allerdings nicht so entschieden.
Los
Nur wenn ich an meinem Krankenhaus
verkrampft
sich mein Herz immer
vorbeikomme,
noch. Aber nur kurz: Inzwischen hole
ich mein Abitur nach, um in drei Jahren ein Koreanistik-Studium beginnen
zu können. Darauf freue ich mich, denn
das Land und die Kultur interessieren
mich extrem – und Desinfektionsmittel
wird dabei wohl keine Rolle spielen.
Auf was Rober t, 21, allergisch reagier t? Fragt ihn
auf SPIESSER .de, Profilname: Robatt
© 2011 Fox/Regency. Alvin and the Chipmunks, the Chipettes and Characters ™ & © 2011 Bagdasarian Prod, LLC.
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Ab 22. Dezember im Cineplex
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14.11.11 12:59
30 austoben & entspannen
Meinungen. Fragen. Aktionen!
SPIE SSE R-KO SMO S
EURE MEINUNGEN IN DER BLATTKRITIK
Wie hat
euch das
Titelbild
gefallen?
Lernen
nz
Geballte Rentner-Kompete
zur Mathestunde im modernen
Klassenzimmer
Lieben
Bushido und Sido
machen den Eignungstest
für die Ehe
Leuchten
SPIESSER verlost Sterntaufen,
Mini-Windenergieanlagen,
Kameras und 6000 Downloads
Schön. Die eher hexenartig (rote Haare, fieses
lächeln) aussehende
Frau, die betet.
Schöne Antithese!
Schon gut, aber
auch etwas
„gruselig“... :D
T i R o 26
maira
Glaubwürdig
Gestaltet das Cover selbst mit!
Auf SPIESSER.de könnt ihr
euer liebstes Titelbild für die
nächste Ausgabe wählen.
n plaudern über Gott,
aller fünf Weltreligione
enü.
Was glaubt ihr denn? Vertreter
beim selbstgekochten Vier-Gänge-M
die Welt und Brokkoli –
Existenzgründer Achtung!
9
Wie hat euch
die Titelgeschichte
„Götterspeise“
gefallen?
Götterspeise
SPIESSER lädt zum Religionsdinner ins Jugendzentrum Linse in Berlin.
Es kochen: junge Vertreter aller fünf
Weltreligionen.
Neben leckeren Gängen gibt es ne Menge Erkenntnisse über
fremden Glauben – und das Wasserbad
Allerdings
sollen wir nichts
Böses tun in der
Welt
Naja... Götterspeise mag
ich zwar nicht, aber der
Artikel war gut geschrieben und interessant.
julefriedrich
Was glaubt ihr denn?
Der Titel hat mich nicht
angesprochen, habe es
aber dann doch gelesen
und muss sagen, dass ich
den Artikel trotz anfänglicher Skepsis gut fand.
michelleblink
Ihr habt eine tolle Idee, die noch
keiner hatte? Dann baut ein fiktives Unternehmen auf und schickt
eure Bewerbung an den Deutschen
Gründerpreis für Schüler, dem
bundesweit größten Planspiel für
Existenzgründer. Bewerbt euch bis
13. Februar 2012 unter www.dgpschueler.de und gewinnt Preise im
Gesamtwert von 6.000 Euro.
FacebookGewinnspiel
26
STÄ DT EPORT R A I T
Gestadten: Würzburg
In dieser Ausgabe verrät euch
es sich prima lernen und leben lässt.
Wir stellen euch Städte vor, in denen
verdient, wo man feiert
SPIESSER-Autorin Mara Gurlitt, womit ihr in Würzburg eure Brötchen
und was eine „Globäschdn“ ist


t
��
Fakten, Fakten, Fakten


Wie gefällt
euch die
neue Rubrik Städteporträt?
Habe lange
drauf gewartet...
Daumen hoch :)
Die Rubrik finde ich an und für
sich sehr interessant, denn sie
ermöglicht es mir, bequem vom
Sofa aus einen Stadtrundgang zu
machen. Sehr komfortabel!
l i l Ly
MarMar
Videointerview mit Jennifer Rostock
Meistgelesener
Onlineartikel
Jennifer Rostock hat unseren Server in die Knie
gezwungen – zumindest kurz. Jedem weiteren
Ansturm sind wir aber gewachsen. Also informiert
euch, warum Anmachsprüche gar nicht gehen und
Jennifer schwarze BHs bevorzugt, und zwar auf
SPIESSER.de/serien/videointerviews. Wir hätten
ahnen können, dass euch das gefällt...
Wir verlosen
eine Nintendo
DSi samt Just
Sing! Vol. 3
Haben wollen? Dann geht auf:
www.facebook.com/SPIESSER.de
und nehmt am Gewinnspiel für
unsere Facebook-Fans teil.
„Swag“...
… haben SPIESSER und der
Langenscheidt-Verlag zum Jugendwort des Jahres 2011 gewählt. Was
das eigentlich heißen soll, wie es zu
der Entscheidung kam und welche
Wörter auf den Plätzen zwei bis fünf gelandet sind, das alles
gibt’s auf SPIESSER.de/jugendwort. Außerdem findet ihr in
„Hä? Jugendsprache unplugged 2012“ über 650 Wörter der
Jugendsprache – unzensiert. Wir verlosen 20 Exemplare –
macht mit auf SPIESSER.de/gewinnen.
IMPRESSUM
SPIESSER – die Jugendzeitschrift erscheint
bundesweit mit einer Druckauflage von
800.000 Exemplaren.
IVW 3/2011: verbreitete Auflage 772.450 Ex.
Herausgeber
SPIESSER GmbH, Schandauer Straße 64,
01277 Dresden
T: 0351 31540-0,
F: 0351 31540-40
SPIESSER.de
Geschäftsführung: Frank Haring
Redaktion
Chefredaktion: Eva Weber (V.i.S.d.P.)
Anne Fischer, Victoria Gütter, Manuel Halbauer,
Lien Herzog, Lena Kessler, Fabienne Kinzelmann,
Andrea Lindner, Christina Lohner, Carlos OliverVollmer, Franka Pohl, Sibylle Rönisch, Inga Schörmann, Alexandra Sturm, Anne Juliane Wirth
Redaktions-/Verlagsassistenz:
Anja Jeschke, T: 0351 31540-563
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Gustav Beyer, Julia Biermeier, Friederike Dreier,
Lara Ermer, Ulrike Gansen, Maria Haverkamp,
Julia Heinke, Christoph Käfer, Lena Kampf,
Flora Kampmann, Jasmin Kilian, Ronja Lutz,
Janina Moschner, Annegret Müller, Emanuel
Vojnic Purcar, Fernanda da Silva, Robert Weinhold,
Enis Wilmesmeier, Sabine Winkler
Grafik / Gestaltung
Ronny Pietsch
Juliane Dorn
[email protected]
Fotos: Felix Baumann, Julia Bengeser, Anna
Blancke, Jörg Buchmann, Frank Dünzl, Klaus Gigga,
Frank Grätz, Giulia Iannicelli, Timo Schmidt,
Tony Haupt, Johannes Mairhofer, Janina Moschner,
Robert Weinhold
Vertrieb
SK Schulkurier GmbH
Verlag
Verlags-/Verkaufsleitung:
André Löckenhoff, T: 0351 31540-568
Vertriebsleitung:
Björn Peters
T: 0351 31540-551
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nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung
der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor,
zugesandte Beiträge zu kürzen.
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Yvonne Körner, Laura Kruckenmayer,
Jessica Kupke, Naiara Michelena-Rodríguez,
Katharina Pietsch, Carolin Stammwitz
Gewinnspielkoordination
Susann Thannert
SPIESSER ist Mitglied der IVW.
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Advent, Advent
Ho ho ho – die Weihnachtszeit hat begonnen. Während alle fleißig
Geschenke kaufen, wollen auch wir euch eine Freude machen. Zu
besonderen Tagen in der Adventszeit werdet ihr beschenkt.
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An jedem dieser Tage öffnen wir das entsprechende Türchen auf
SPIESSER.de – und ihr habt die Gelegenheit, eines der tollen
Weihnachtsgeschenke abzustauben. Frohes Fest!
Nikolaus
Siegessicher – Mit den
Gaming Produkten von Logitech
Mit dem richtigen Gaming-Equipment zum Sieg: Die Gaming Mouse G700
ist höchst präzise, egal ob ihr lieber MMO-Spiele oder schnelle Ego-Shooter
spielt. Denn sie ist die erste Gamer-Maus, mit der ihr mit oder ohne Kabel eine
Fullspeed-Verbindung habt. 13 programmierbare Tasten lassen euch akkurate
Einzelaktionen oder komplexe Makros ausführen. Das Gaming Keyboard G510
ist eure Steuerzentrale: 18 programmierbare G-Tasten mit jeweils drei ModusEinstellungen ermöglichen euch über 54 Makrobelegungen – vor oder direkt
während des Spiels. Dank der LCD-Anzeige des GamePanels, auf der wichtige
Informationen zum Spiel eingeblendet werden, und der Hintergrundbeleuchtung der Bedienelemente, habt ihr immer klare Sicht – auch nachts. Als Soundprofi steht das Wireless Headset G930 an eurer Seite: Mit 7.1 Dolby SurroundSoundqualität bekommt ihr wichtige Informationen zum Spiel und zu eurem
Gegenspieler vollkommen störungsfrei. Und das bis zu zehn Stunden lang,
ohne den Akku aufzuladen.
1. Weihnachtsfeiertag
Rocker-Ski sind
die Überflieger der Saison
Mit den neuartigen Ski gelingen vor allem Einsteigern
schnell und verblüffend leicht ungeahnte Entwicklungssprünge. Ganz neuer Spaß im Schnee! Mit dem „Pulse 11“
surft TECNOpro ganz oben auf der Welle der neuen
Fungeräte: Der sportliche All Mountain ist ein Ski, der
sowohl hohen Komfort beim Steuern als auch eine große
Laufruhe bei schnelleren Schwüngen gewährleistet. Dank
eines nach hinten verlagerten Auflagenpunkts gelingt die
Kurveneinleitung fast wie von selbst – ob in Buckelpisten,
auf harten Unterlagen oder in frisch verschneiten Hängen.
3. Advent
Versicherung 2.0 –
sorgenfreie Smartphonebesitzer
Einmal nicht aufgepasst und schwupps badet das
neue iPhone in einer Softdrinkpfütze. Von Glück
kann derjenige reden, der eine Handyversicherung
abgeschlossen hat. Doch das ist bei dem Versicherungsdschungel gar nicht so einfach. Nicht alles
muss kompliziert sein, wenn es auch einfach geht,
denkt sich die Firma easy-Card. Der Name hält,
was er verspricht: Karte online kaufen,
Seriennummer des Smartphones bei easyCard
registrieren, Bestätigungsemail ausdrucken und
im Schadensfall vorlegen.“ Das iPhone 4s zur
Versicherung gibts hier als vorweihnachtliche
Bescherung oben drauf.
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4. Advent
Ab in den Urlaub mit Samsonite
Lässig, leicht und superpraktisch – so wünscht man sich
die perfekte Reisebegleitung auf Rädern. Samsonite lässt
nun mit der Reisetasche aus der Serie „Metatrack“
Wünsche in Erfüllung gehen. Die Reisetasche lässt sich
mit einem Handgriff zum Trolley umfunktionieren, ist
schön leicht und lässt sich schultern, wenn es mal über
viele Hindernisse geht. Getrennte Fächer und kleine
Innentaschen sorgen dafür, dass alles an seinem Platz ist.
Wir verlosen mit Samsonite für euren nächsten Urlaub zwei Metatrack
Reisetaschen auf Rollen in Pink und Rot und drei weitere
Reisetaschen in drei verschiedenen Größen.
2. Weihnachtsfeiertag
Endlich-hat-dein-Leben-einen-Sinn-Kalender
Das Jahr 2011 hat 52 Gründe, jede Sekunde mit HOLGER zu
verbringen. Langeweile ist ein Fremdwort. Wem mit HOLGER
langweilig wird, der ist beim Stiftung-HOLGER-Test durchgefallen und ein Weichei, der sich mit einem Wandkalender
zufrieden geben muss. Denn HOLGER fordert dich heraus.
Jede Woche. Absurde und unglaubliche Dinge werden von dir abverlangt. Deine
Eltern, Freunde und Haustiere leiden unter deinen HOLGER Aktivitäten. Staunende
Blicke stehen an der Tagesordnung. Schamgefühl kennst du nicht. Aber sieh es positiv:
Endlich hat dein Leben wieder einen Sinn! Und zwar jede Woche einen neuen...
Heiligabend
Mit Nescafé StiX den Kaffee-Kick und
eine Sony PlayStation gewinnen!
Ihr seid flexibel, mobil, immer auf dem Sprung und
habt keine Zeit auf euren Kaffee zu warten? Dann sind
Nescafé StiX 3in1 genau richtig für euch. Mit den portionsweise verpackten Sticks ist ein leckerer Kaffeegenuss mit
Zucker und Creamer im Handumdrehen garantiert – egal,
wann und wo ihr wollt. Einfach den Inhalt eines Sticks in
die Tasse geben, unter Rühren mit heißem Wasser auffüllen
und fertig ist der Kaffeegenuss für zwischendurch. Wenn
ihr bereit für den schnellen Kaffee-Kick seid und Lust auf
durchtanzte Partynächte habt, dann gewinnt jetzt eine
Ration Nescafé StiX und eine Sony PlayStation inklusive
DanceStar PARTY im Gesamtwert von ca. 350 Euro.
32
austoben & entspannen
„Knackige Brokkoliröschen“ hätte
sich Christian Ulmen in der Schulkantine gewünscht –und in seiner
Schultüte echte Bonbons.
Im Kindergarten
aufgeklärt
„Das mag total hohl klingen, aber ein Lehrer muss
ein guter Entertainer sein.“ So spricht der Entertainer.
Gewinnt Filmsets
Ulmen drückt die Schulbank – zumindest in seinem
neuen Film „Jonas“. Anlass genug, den Entertainer mal über seine
eigene Schulzeit auszuquetschen. Den Job der Fragenstellerin
Juliane
übernahm SPIESSER-Autorin Anne
v o n A n n e J u l i a n e W i r t h , 20
Gewinnt mit Pelikan, dem
Spezialisten für Schreiben,
Drucken, Kleben und Korrigieren,
zum Kinostart von „Jonas“ am
5. Januar 2012 eins von fünf
Filmsets, bestehend aus je zwei
Freikarten, einem offiziellen
Filmplakat und einem PelikanSchreibset. Einfach mitmachen auf
SPIESSER.de/gewinnen
Ich glotze Ulmen. In einem schmucken
Berliner Altbau grinst er mich an. Was
ich sehe und höre, entspricht meinen Erwartungen: hippe Klamotte, charmante
Schnauze. Doch irgendwie kleiner als gedacht, dieser Christian Ulmen. Da wirkt
die Schultüte, die ich für ihn dabei habe,
gleich noch größer.
Ulmen freudig Oh… ist die für mich?
Ist was drin?
Schon schnappt sich Ulmen die Schultüte und reißt die liebevoll verknoteten
Schleifen auf.
Ulmen irritiert Aha?
Statt Plüschgetier und Zuckrigem
gibts Papierbonbons – beschriftet mit
schultypischen Begriffen, über die Ulmen
gleich gelöchert wird. „Schulstunde“ steht
auf dem ersten. Na dann mal los…
SPIESSER Hast du einen Tipp gegen
langweilige Schulstunden?
Ulmen Ich hab damals immer meine
Radiosendungen vorbereitet. Ich war
neben der Schule Moderator für Radio
107 und OK Radio, als Zwölfjähriger
habe ich damit angefangen. Aufschreiben, Aufmalen, Dichten geht auch.
Und Träumen ist immer gut.
SPIESSER Und wovon hast du geträumt?
F o t o s : To n y H a u p t
Ulmen Ich wollte immer Schauspieler
werden. Oder Nachrichtensprecher.
Kameramann… irgendwas mit Film.
Hat ja auch geklappt.
SPIESSER Hast du oft blau gemacht?
Ulmen Ja! Sobald ich 18 war und meine Entschuldigungen selber schreiben
konnte, habe ich regelmäßig, leidenschaftlich und viel geschwänzt.
SPIESSER Welche Ausrede geht immer?
Ulmen Erkältungen, Übelkeit und
Kopfschmerzen. Letztere kann ja niemand nachweisen.
SPIESSER Und gar kein schlechtes Gewissen gehabt?
MP3-DOWNLOADS
Holt euch diese sechs MP3s
im kostenlosen Download auf SPIESSER.de. Aber seid schnell! Jeden Song gibt es genau 1.000-mal
INDIE-RAP
ROCK/POP
INDIE-POP
SKATEPUNK
The Love Bülow
„Schall und Rauch“
Daniel Orange
„Hearts on fire“
Fuck Art, Let‘s Dance!
„The Conqueror (Brazed Remix)“
Show off Freaks
„Was bleibt“
Kein Hip-Hop, kein Indie... Indie-Rap
nennt sich der Stil der fünf Berliner
Jungs. Ungeniert und unzensiert
rappen sie über den ganz alltäglichen Wahnsinn des Lebens. F-Wörter
werden dabei nicht ausgespart. Von
wegen Indies sind Softies!
Daniel Orange spielen mit
dem Feuer und lassen Herzen
in Flammen aufgehen. Wer uns
aber so schicke Musik beschert,
bekommt von uns die Lizenz zum
Weiterzündeln. Tipp an die Jungs:
Nur nichts anbrennen lassen!
Scheiß auf Kunst, lasst uns tanzen!
Hier sind nicht nur die Kunstbanausen gefragt, sondern alle denen
es unter der Sohle brennt. Abhilfe
gegen steppende Füße schafft nur
ein inniges Date mit der Tanzfläche.
Langzeitbeziehung erwünscht!
Die Arme schnellen in die Höhe,
der Kopf macht einmal den Schleudergang der Waschmaschine nach.
So sieht Headbanging für Fortgeschrittene aus. Was bleibt? Minimale Kopfschmerzen und maximale
Eskalation.
Passt zu: Dampf ablassen.
Album „Menschen sind wie Lieder“
www.thelovebuelow.de
Passt zu: Herz gewinnen.
Vom Album „Hearts on fire“
www.danielorange.de
Passt zu: Tanzfläche erobern.
Von der Single „The Conqueror“
www.myspace.com/fuckartlsd
Passt zu: Gitarren zertrümmern.
Vom Album „Die Welt auf Standby“
www.show-off-freaks.de
austoben & entspannen
Ulmen Jetzt schon, das Schwänzen
verfolgt mich in meinen Albträumen:
Ich fantasiere dann, dass ich wegen
meiner vielen Fehlstunden nicht zum
Abitur zugelassen werde. Gruslig.
SPIESSER Kommen wir mal zu Bio…
Ulmen Die Mendel‘schen Gesetze fand
ich toll!
Passt ja, denn mit Erbgut hat die
nächste Frage auch was zu tun.
SPIESSER Wer hat dich aufgeklärt:
Eltern, Schmuddel-Heftchen oder BioLehrer?
Ulmen Mein Kumpel aus dem Kindergarten! Denn der hat mal zu mir gesagt: „Ich möchte später nie heiraten,
da muss man den Penis in die Scheide
stecken.“ Das war ein Schock! Ich habe
dann meine Eltern gefragt, ob das
wirklich so sei. War auch so. Sie haben
mir dann erklärt, dass man das Fortpflanzung nennt.
Bevor sich mein Gesicht intensiver rot
färbt, schnell das nächste Thema: „Pausenbrote“ steht auf dem Bonbon. Und?
Ulmen Ich habe nie Pausenbrote geschmiert und gefuttert. Vielleicht wäre
mein Abi besser geworden, wenn ichs
gemacht hätte. Aber ich hatte nie Hunger, sondern unfassbaren Durst. Meistens habe ich in der Schultoilette aus
dem ekligen Wasserhahn getrunken.
Ulmen zieht „Test“ aus der Schultüte.
SPIESSER Hast du bei Klassenarbeiten
geschummelt?
Ulmen Denkpause Mmh… Ich hatte zu
viel Angst, um ein guter Schummler zu
Ich war eher ein
Trickser: Als ich auf einer
sein.
Fünf stand, habe ich mich reingehangen, um noch eine Vier zu kriegen.
Wie er das wohl angestellt hat? Ich
hake nach…
Ulmen Referat gehalten. Oder ich habe
in Physik die Versuche mit einer Kamera gefilmt, geschnitten und sie dann
mit Metallica unterlegt. Das fanden
die Lehrer wahnsinnig originell – und
33
haben mir die bessere Note hinterher
geschmissen.
„Puber-, Pubertät“, entziffert Ulmen
hörbar mühevoll mein Gekrakel auf dem
nächsten Zettel.
SPIESSER Warst du ein Spätzünder
oder doch das Gegenteil?
Ulmen Kein Spätzünder. Ich hatte nur
relativ spät Erfolg, das Interesse war
sehr früh da. grinst
SPIESSER Dein Tipp gegen Pickel…
…ordentlich
ausdrücken, dann
ein Pflaster drauf!
Ulmen
Apropos Pflaster: „Turnunterricht“,
liest Ulmen vor.
SPIESSER Eine Schulsportart, die du
gehasst hast?
Ulmen Alles. Nur beim Geräteturnen
habe ich eine Siegerurkunde erhalten.
SPIESSER Wie sportlich bist du?
Ulmen Sport hasse ich wie die Pest. Es
ist keine Unsportlichkeit vom Vermögen her… ich habe nur so keinen Bock,
dass ich es deswegen nicht kann.
SPIESSER Im Film hast du richtig
Schiss vor der Hochsprung-Stange. Mir
gings genauso. Wie wäre es mit einer
Petition gegen diese Tortur im Schulsport?
Ulmen Ja, würde ich unterschreiben
– ganz eigennützig. Aber vielleicht ist
das auch gemein: Nehmen wir damit
nicht den Sportcracks was weg?
SPIESSER Nee, die finden was
anderes.
Ulmen Auch wahr. Dann lass uns die
Stange abschaffen!
Mit dieser Weltverbesserei und der
leeren Schultüte endet unsere Zweisamkeit – zu schade.
Welchen Schulsport Anne
Juliane, 20, außerdem
nicht mochte? Fragt sie auf
SPIESSER.de, Profilname: JuliANNE
S
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INDIE-POP
Zoe.Leela
„Come on“
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Arm und geknechtet
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Geld fällt leider nicht klumpenweise aus den Hinterteilen von Maultieren. Ich stehe kurz vor dem Abi und
habe keine Zeit zu jobben. Trotzdem brauche ich den
Führerschein. Weil ich so ein armes geknechtetes Mädchen
bin, habe ich den Zuschuss doch verdient, oder? adrenalinit
Von Oma, für Oma
Ich bekomme den Führerschein von meiner Oma spendiert.
Dann kann ich auch Besorgungen für sie erledigen :) --Bärbala--
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sparen ist schwierig, wenn man noch einkaufen gehen muss. Für
alles bin ich zu Fuß unterwegs – und langsam ist es teuer,
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Zoe.Leela. Dubstep-Elemente im
Hintergrund und Popklang in ihrer
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machen? Ach ja, die Repeat-Taste
drücken.
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34
austoben & entspannen
Bevor sich Inge, Heribert, Martina und Sigrun
verbiegen, gibt Tanzlehrerin Siiri erste Anweisungen.
Angestrengt verfolgt Tanzbär
Heribert die Choreografie.
R EN T N ER -K O M PE T EN Z- T E A M
Opa loves Mambo
Diesmal lässt das Rentner-Kompetenz-Team mit Tanzlehrerin Siiri die Hüften kreisen.
Inge, 68, Heribert, 64, Sigrun, 56, und Martina, 64, können für einen Nachmittag die Füße
nicht stillhalten. Sie verfallen dem Rhythmus der Trendsportart Zumba
v o n J u l i a H e i n ke , 20
Fotos: Frank Grätz
Vor dem großen Tanzspiegel sollen unsere vier Rentner ihren inneren Tanzbären
zum Leben erwecken. Während sie sich
in ihre Sportklamotten werfen, bleibt
nur noch eine Frage zu klären: Was genau steht ihnen eigentlich bevor?
Martina Machen wir jetzt Aerobic?
Siiri Ne, Zumba!
Martina Zumba?
Heribert Ich kann zwar tanzen und
habe Rhythmusgefühl, aber vom
Zumba hab ich keine Ahnung. Braucht
man dafür einen Tanzpartner?
Tanzlehrerin Siiri spielt den Erklärbär.
Siiri Zumba, das ist lateinamerikanische Fitness. Tango, Samba, Aerobic.
Alles wird in einer Tanzsportart vereint. Einen Tanzpartner braucht man
nicht – so kann man keinem auf die
Füße treten.
Sie gibt Heribert einen freundlichen
Klapps auf die Schulter.
Siiri Ob das klappt, werden wir sehen.
Sigrun erhebt drohend ihren Zeigefinger und richtet ihn auf Heribert
Wehe! Lass ja meine Füße ganz!
Es kann losgehen. Sigrun und Inge laufen ungeduldig von links nach rechts.
Sigrun wirft noch schnell allen einen
furchteinflößenden Blick zu, aus Angst
um ihre Füße. Dann gibt es auf Siiris
Knopfdruck Musik. Mit ein paar Grundschritten wärmt sich unser RentnerKompetenz-Team auf: Präzise bewegt
sich Heribert dabei immer in die komplett falsche Richtung. Nach ein paar
Minuten fließt der erste Schweiß, die
Rentner hecheln im Kollektiv. Zwei weitere Lieder folgen – bis...
Inge Kurze Pause! schleppt sich zu einem Stuhl.
Martina folgt ihr sichtlich erschöpft
Ich muss was trinken!
Siiri Machts Spaß?
Alle im Chor: Ja!
Siiri Da bin ich beruhigt. Sah auch
nicht anders aus.
Nach fünf Minuten Verschnaufzeit
gehts zurück auf die Tanzfläche. Zu den
Rhythmen von „Papa loves Mambo“
werden jetzt richtige Choreografien einstudiert.
Siiri Rechter Fuß, kick. Kick, kick, zurück. Und mit Links..
Synchrones Tanzen fällt jedoch aus: Die
Damen zeigen eine deutliche Rechts-LinksSchwäche und Heribert kommt Sigrun mit
seiner eigenen Interpretation der Tanzrichtung mächtig ins Gehege.
Eh, das ist mein
Tanzbereich.
Sigrun
Heribert Ihr seid mir einfach zu
schnell...
Sigrun Das ist doch nur Mambo.
Weiter gehts mit Tango. Und endlich
kann Heribert glänzen.
Heribert Oh ja, das kann ich!
Und tatsächlich – diesmal ist es
Sigrun, die ihm auf die Füße tritt.
Siiri Vor, Seit, Rück, Wechsel. Rück,
Seit, Vor.
Mit konzentrierten Gesichtern folgen die Senioren den Tanzschritten.
Und jetzt das Ganze mit Musik! Das RKT
schlägt sich wacker, doch leider fallen
spätestens nach einer Minute alle aus
dem Takt.
Siiri Naja, Tango ist auch ganz schön
schwierig. Probieren wir jetzt was
ganz Modernes – Hip Hop.
Sigrun Oh Gott.
Die Bässe hämmern und Siiri setzt ihren
austoben & entspannen
Das Rentner-Kompetenz-Team nutzt die kurze
Verschnaufpause für eine erste Auswertung,
während Sigrun im SPIESSER blättert.
1, 2, Tipp! Die Rentner
kommen in Schwung.
Körper in Bewegung. Der Arm nach
rechts, links, mit dem Po gewackelt
geht es in die Knie, Drehung und wieder
hoch. Die Senioren tauschen untereinander skeptische Blicke aus. Nur Heribert
scheint sichtlich erfreut.
Siiri Ist das zu schwer oder schafft
ihr das?
Inge kleinlaut Wir versuchen es zumindest...
Zum Schluss steht nun der Cumbia Arabé
an, der unsere Senioren in die Welt von
„Tausend und einer Nacht“ entführt.
Fehlen nur noch die klirrenden Ketten an
den Hüften und bunte Bauchtanzgewänder und das Ensemble wäre perfekt.
Siiri Dieser Tanzstil wurde von Sklaven aus dem Orient geprägt. Deshalb
zieht man das eine Bein auch nach, da
eins ja immer in Ketten gelegt war.
Sigrun versucht noch mal alles
aus ihren Kollegen rauszuholen:
Legt eure Ketten an,
wir wollen tanzen!
Mit vollem Elan und gefalteten Händen
kreisen die vier ihre Hüften und verrenken sich nach Kräften.
Inge Das machen wir jetzt jeden
Abend vorm Zubettgehen.
Heribert Boah.
Drei Minuten später hat es sich
schon ausgetanzt. Schnell ein bisschen
die Arme, Beine und Pomuskeln gedehnt
– fertig. Nach dem fast einstündigen
Tanzkurs sind alle sichtlich erschöpft,
selbst Tanzlehrerin Siiri. Aber offenbar
auch glücklich – oder woher kommt das
Lächeln?
Martina Es hat sehr viel Spaß gemacht!
Heribert Sehr belebend, wirklich.
Geschafft! Zumba kann ganz
schön schweißtreibend sein.
Konsolen-Rocker
Das ist ja besser als Joggen.
Sigrun
Inge Wir kommen jetzt jeden Tag
nach dem Essen. Spätestens nach den
Weihnachtsfeiertagen.
A u t o r i n J u l i a , 20, v e r l i e r t
auch manchmal die Orientierung. Bei welchen
Spor tar ten ihre Rechts-Link sS c h w ä c h e s t ö r t? F r a g t s i e a u f
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35
36 austoben & entspannen
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ausnutzen. Immer öfter erlebt Tom
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Ihm erscheinen magische Kreaturen,
wilde Steppenkrieger, furchteinflößende Trolle und andere Fabelwesen.
Aber was ist real?
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das Tolle: Auf www.smart-magic.de
konntet ihr die Abenteuer von Tom
live mitverfolgen und ihm bei der Suche nach der verschollenen Welt der
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Kommentare auf Facebook wurden
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in die Geschichte hineingeschrieben.
T H R I L L ER
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Mord aus seinem alten Leben wäre.
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austoben & entspannen
37
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38
SPIESSER-Autoren schreiben Briefe. Diesmal trifft Friederike
eine verschollene Freundin wieder – die freie Zeit
Du ... freie Zeit...
Schön, dass wir uns neulich mal wieder
gesehen haben. Ich hatte dich total aus
den Augen verloren, hatte befürchtet,
dich nie wieder zu sehen, nie wieder
den Kopf mit Leere und doch gefüllt
zu fühlen. Mit dieser Leere, aus der die
Ideen nur so sprudeln.
Weißt du noch, wie wir früher zusammen unsere Nachmittage verbracht
haben? Nur du und ich – wie wir stundenlang unter dem Kirschbaum gelegen und gelesen und uns in die Brüder
Löwenherz verliebt haben? Wie der
Wald eine ungeheure, neue Welt und
der Himmel von Luftschlössern und
Prinzen bevölkert war? Wie in jedem
Pferd ein Einhorn verborgen und jeder
Junge ein fremdes Wesen war?
Später dann haben wir uns immer nur
noch nach der Schule getroffen. Haben
Liebesbriefe geschrieben und nachgedacht über uns und das große Ganze.
Wild gelacht. Und Kekse mit Schokolade waren das Höchste der Gefühle.
Aber du bist immer seltener rüber gekommen. Und ich hab immer seltener
auf dich gewartet. Und irgendwann
während unserer nachmittäglichen
Limo-Trinkerei klopft es an der Tür und da standen plötzlich
Aufgaben. Die in Zukunft anstelle deiner auf mich warteten.
Aufgaben, die die Luftschlösser zerbombten und die Liebesbriefe zerrissen. Die den Kirschbaum abholzten und den Gedanken Realismus beibrachten.
Und übrig bleiben nur Listen, endlose lange, unendlich erscheinende Listen mit Aufgaben. Du hast nicht mehr auf
der Liste gestanden. Du warst weg, für ziemlich lange. Jeder Tag nur noch Alltag. Immer mehr Raum für Wissen im
Schnellverfahren, und immer weniger Luft zum Atmen. Ich
hatte nicht mal Zeit dich zu vermissen. Vollgestopfter Kopf,
verstaubende Träume, nur das Jetzt zählte. Leistung zählte.
Elite zählte. Ende. Aus. Kein Platz.
Ich möchte, dass wir in Kontakt bleiben, meine liebe freie
Zeit – ich hoffe du siehst das genau so.
Meine Tür und mein Kopf stehen offen für dich,
deine Friederike
Was Friederike, 20, im Alltag am meisten
Zeit stiehlt? Fragt sie auf SPIESSER.de,
Profilname: lilalila
Ihr habt was zu sagen? Dann schreibt selbst einen der
„Briefe an“: auf SPIESSER.de/forenbeitrag/briefe
Der nächste SPIESSER
erscheint am 20. Februar 2012.
Familienbande
Die perfekte Familie? Wir haben gesucht und sie nicht gefunden. Dafür aber
fünf verschiedene Modelle, die alle auf ihre Art und Weise funktionieren.
Menschenskinder
Die perfekte Familie? Wir haben gesucht und sie nicht gefunden. Dafür aber
fünf verschiedene Modelle, die alle auf ihre Art und Weise funktionieren.
Familienbande
Die perfekte Familie? Wir haben gesucht und sie nicht gefunden. Dafür aber
fünf verschiedene Modelle, die alle auf ihre Art und Weise funktionieren.
Über das Titelbild habt ihr auf SPIESSER.de abgestimmt. Jakob, 17, hat sich gegen
Ilja, 16, („Familienbande“), Helene, 17, („Menschenskinder“) und Johanna, 14,
die mit Jakob und Ilja zusammen posierte („Familienbande“), durchgesetzt. Im
Februar ist wieder eure Meinung gefragt, und zwar zum Titelbild der kommenden
Ausgabe – natürlich auf SPIESSER.de!
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