Blatt 7 - Fachbereich Mathematik und Informatik
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Blatt 7 - Fachbereich Mathematik und Informatik
Institut für Numerische und Angewandte Mathematik FB Mathematik und Informatik der Universität Münster Dr. Christoph Lehrenfeld, Dipl.-Math. Felix Schindler, Dipl.-Math. Christian Himpe 03.12.2015 Übung zur Vorlesung Numerik partieller Differentialgleichungen I WS 2015/16 — Blatt 7 Abgabe: 10.12.2015, vor der Vorlesung Aufgabe 1 (Spursatz) (4 Punkte) Es sei T ⊂ R2 ein reguläres Dreieck mit σ(T ) ≤ C und Γ ⊂ T̄ eine Randkante. Zeige Sie: (a) Ist u ∈ H 1 (T ), so gilt die Abschätzung 1 1 ||u||L2 (Γ) ≤ C h(T )− 2 ||u||L2 (T ) + h(T ) 2 |u|H 1,2 (T ) . Beschreiben Sie kurz, was sich im Fall eines regulären Simplexes T in Rd für d > 2 an Ihrem Beweis der Ungleichung ändern würde. (b) Es sei k ≥ 1 und I die Lagrange-Interpolierende in Pk (T ). Dann gilt für u ∈ H k+1 (T ) die Abschätzung 1 ||u − I(u)||L2 (Γ) ≤ Ch(T )k+ 2 ||u||H k+1 (T ) Hinweis: Benutzen Sie neben der Hauptaussage des Spursatzes auch die Abschätzung ||Bu||Lp (∂Ω) ≤ C ||u||H 1,p (Ω) . Aufgabe 2 (L2 Projektion) (4 Punkte) 2 Sei IhL : L2 (Ω) → Shk der L2 -Projektor auf Shk = Xh ⊂ H 1 (Ω). Zeigen Sie, dass gilt 2 (a) kv − IhL vkL2 (Ω) ≤ c hkvkH 1 (Ω) , 2 (b) kv − IhL vkH 1 (Ω) ≤ ckvkH 1 (Ω) . Nehmen Sie hierfür an, dass Th eine zulässige Triangulierung ist mit 1 h ≤ hT ≤ c h ∀T ∈ Th , c > 0. c Hinweis: Sei wh die stückweise konstante Funktion mit: wh T dann ist P T ∈Th k∇wh k2L2 (T ) = 0. 1 Z = v dx ∀T ∈ Th , |T | T Aufgabe 3 (Vergleich von Interpolationsoperatoren) (6 Punkte) Sei Ω ⊂ R3 ein polygonal berandetes Gebiet und Th eine zulässige Triangulierung von Ω mit σ(T ) ≤ C für alle T ∈ Th . Es bezeichne Nh die Menge aller Knoten von Th und [ Mz := T̄ T ∈Th mit z∈z̄ den Patch zu z. Weiterhin sei Xh := {vh ∈ C 0 (Ω̄) | (vh )|T ∈ P1 (T ) für alle T ∈ Th }. 2 Sei im Folgenden IhL der L2 - Interpolationsoperator aus der vorherigen Aufgabe und IhL : C 0 (Ω̄) ∩ H 2 (Ω) → Xh der (nodale) Lagrange-Interpolationsoperator, d.h. für v ∈ i h L 0 2 L C (Ω̄) ∩ H (Ω) ist Ih (v) ∈ Xh das eindeutig bestimmte Element mit Ih (v) (z) = v(z) für alle z ∈ Nh . Schließlich sei IhC : H 1 (Ω) → Xh der Clément-Interpolationsoperator aus der Vorlesung, d.h. für v ∈ H 1 (Ω) gilt IhC (v) := X [PMz (v)] (z)ϕz . z∈Nh Hierbei ist ϕz ∈ Xh das Element der Knotenbasis zum Knoten z ∈ Nh und PMz : L2 (Ω) → Xh (Mz ) die lokale L2 -Projektion nach Xh (Mz ). Die nachfolgenden Konstanten C sind unabhängig von v und h. Zeigen oder widerlegen Sie die folgenden Aussagen für 2 Ih ∈ {IhL , IhC , IhL }: (a) Ih sind Projektionen auf Xh , d.h. zeigen Sie Ih (vh ) = vh für alle vh ∈ Xh . (b) Für alle v ∈ H 1 (Ω) gilt ||v − Ih (v)||L2 (Ω) ≤ Ch ||∇v||L2 (Ω) . (c) Für alle v ∈ C 0 (Ω̄) ∩ H 2 (Ω) gilt ||v − Ih (v)||L2 (Ω) ≤ Ch ||∇v||L2 (Ω) . (d) Für alle v ∈ H01 (Ω) gilt ||Ih (v)||L2 (Ω) ≤ CkvkH1 (Ω) . Bei Aussagen, die bereits im Rahmen der Vorlesung bewiesen wurden, genügt es, den entsprechenden Satz zu zitieren. Aufgabe 4 (Zielgetriebene Fehlerschätzung) (2 Punkte) Oft ist man nicht am Fehler ku − uh kH 1 (Ω) , sondern am Fehler in einem Zielfunktional l, |l(u) − l(uh )| interessiert. Seien l, f : X → R lineare, stetige Funktionale, d.h. l, f ∈ H −1 (Ω) und Z ∇u ∇v, u, v ∈ X. b(u, v) = Ω Wir betrachten die schwache Lösung u des durch b(·, ·) und f (·) definierten VariationsProblems und die Lösung des dualen Problem das durch b(·, ·) und l(·) definiert wird. Mit Hilfe des Finite Elemente Raums Xh ⊂ X werden beide Probleme angenähert. Hierüber definieren wir u, uh , w, wh ∈ X: (a) u ∈ X sodass b(u, v) = f (v), ∀v ∈ X, (b) uh ∈ Xh sodass b(uh , vh ) = f (vh ), ∀vh ∈ Xh , (c) w ∈ X sodass b(v, w) = l(v), ∀v ∈ X, (d) wh ∈ Xh sodass b(vh , wh ) = l(vh ), ∀vh ∈ Xh . Zeigen Sie das gilt: |l(u) − l(uh )| ≤ cηh1 (uh )ηh2 (wh ), wobei ηh1 ein zulässiger Fehlerschätzer für das Problem in (a) ist, und ηh2 ein zulässiger Fehlerschätzer für das Problem in (c).