Geschäftsberichtes 2013
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Geschäftsberichtes 2013
Sie machen den Unterschied. Mehr denn je. Frauen und Technik? Geht bei den Erlanger Stadtwerken wunderbar! Denn auch die 122 Mitarbeiterinnen, davon überdurchschnittlich viele in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen und Führungspositionen, sorgen täglich dafür, dass die Stadtwerke in Sachen Kundenorientiertheit und Versorgungssicherheit sehr gut aufgestellt sind. Klar ist: Die ESTW unterstützen und fördern die Frauenpower im Unternehmen! Geschäftsbericht 2013 INHALT Konzern-Höhepunkte 2013 Konzern-Höhepunkte2 Im Gespräch mit dem Vorstand Frauenpower . Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ESTW sind einzigartig. Sie alle sorgen dafür, dass die Energieversorgung in Erlangen Bestand und Qualität hat. +++ Ein Anliegen der ESTW ist es, Frauen nicht nur im kaufmännischen, sondern auch im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich sowie in Führungspositionen zu etablieren. +++ Gleich stellung spielt für die ESTW eine wichtige Rolle – und das nicht erst seit den medialen Debatten um die Frauenquote. +++ Warum? Auf den folgenden Seiten stellen sich Mitarbeiterinnen vor, die das Unternehmen in ganz unterschiedlichen Bereichen mit ihrer Einsatzbereitschaft, ihrem Know-how und – ja – mit ihrer Power prägen. Die Filme zu den Bildern spielen Sie unter www.estw.de/filme ab oder mithilfe Ihres Smart phones direkt über den QR-Code der jeweiligen Seite. Viel Spaß! 61 Konzern-Lagebericht6 Aus dem Geschäftsjahr Schüler schnupperten in den kaufmännischen und technischen Abteilungen der ESTW. 12 Mio. € Konzern-Bilanz30 Konzern-Anhang32 Konzern-Kapitalflussrechnung45 Konzern-Eigenkapitalspiegel45 Bestätigungsvermerk46 Lesen Sie mehr auf Seite 21. Glossar47 30 Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung Fahrgäste wurden im Schnitt pro Tag mit den Linienbussen des Stadtverkehrs durch Erlangen chauffiert. 2 ESTW – Erlanger Stadtwerke Auf einen Blick 565 Fragen der Fachverbände DVGW und FNN zur Organisationsstruktur und zu den Arbeitsabläufen wurden präzise beantwortet. Als Ergebnis erhielten die ESTW erneut die Zertifizierung und ein dickes Lob der Prüfer. Lesen Sie mehr auf Seite 24. 38.019 48 Beteiligungsverhältnis50 investierten die ESTW, um den 50 Jahre alten Erdgaskessel im Heizkraftwerk durch eine hocheffiziente Gasturbine mit Abhitzekessel zu ersetzen. Lesen Sie mehr auf Seite 18. 18 Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung28 Plakate mit dem Slogan „Mit Windenergie die Wende meistern – Erlangen nutzt die Chance“ machten im Januar die Erlanger Bürger auf die nachhaltige Seite der ESTW aufmerksam. Es war die erste Großflächen-Werbung der ESTW. Wassersportler nahmen an dem neuen AquaZumba-Kurs teil, der zum 15. Juni 2013 in Kooperation mit dem Tanzstudio Geist im Röthelheimbad eingeführt wurde. 59 4 279.396 Besucher klickten sich in www.estw.de ein. Veranstaltungen und Aktionen, Infos zu den Erdgas- und Stromtankstellen, Energie- und Wasserpreise, Buslinienplan, Öffnungszeiten der Erlanger Bäder – das alles und noch vieles mehr ist stets aktuell auf der Webseite der ESTW zu finden. 51 Unternehmenshistorie 155. Betriebsjahr der Gasversorgung 122. Betriebsjahr der Wasserversorgung 111. Betriebsjahr der Elektrizitätsversorgung 64.Betriebsjahr des Stadtverkehrs 52.Betriebsjahr der Wärmeversorgung 51.Betriebsjahr des Hallenbades Frankenhof Am 30.10.1858 wurde das Gaswerk der „Erlanger Gasgesellschaft AG“ in Betrieb genommen Seit 18.05.1915 „Städtisch technische Werke Erlangen“ Seit 01.01.1939 Eigenbetrieb der Stadt Erlangen unter der Firmenbezeichnung „Stadtwerke Erlangen“ Seit 01.01.1967 Eigengesellschaft der Stadt Erlangen unter der Firmenbezeichnung „Erlanger Stadtwerke AG“ Seit 01.01.2001 Konzernstruktur ESTW – Erlanger Stadtwerke 3 IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND Energiewende und HighspeedInternet – die ESTW sind mittendrin Auch das vergangene Geschäftsjahr war durch die schwierigen Bedingungen auf dem Energiemarkt und durch die Energiewende geprägt. Den ESTW ist es trotz dieser Herausforderungen gelungen, sich erfolgreich in der Region zu positionieren. Welche Impulse gab es für die Energiewende 2013? Wolfgang Geus: Selbstverständlich haben wir auch in 2013 wieder zielgerichtet investiert, damit es mit der Erlanger Energiewende vorangeht. Unser mit Abstand größtes Projekt war die Installation einer zweiten Gasturbine in unserem Heizkraftwerk (HKW). Diese erweitert die vorhandene Gas- und Dampfturbinenanlage (GUD), in der hocheffizient Strom und Wärme produziert wird. Die Stromerzeugung wird damit um 36 % auf insgesamt fast 200 Mio. kWh gesteigert. Das ist z. B. mehr als der Strom, den alle Erlanger Haushaltskunden gemeinsam verbrauchen. Im Geschäftsjahr 2013 haben die ESTW Investitionen in Höhe von 17,6 Mio. € getätigt. Ein Großteil davon wurde für das GUD-Projekt ausgegeben. Mit der Inbetriebnahme der Biogasanlage in Eggolsheim haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Nutzung erneuerbarer, nachhaltiger Energiegewinnung gemacht. Wir betreiben die Anlage, die auf halbem Weg zwischen Eggolsheim und Bammersdorf liegt, gemeinsam mit anderen regionalen Energieunternehmen. Die Anlage produziert neben Strom auch Erdgas mit einer umgerechneten Leistung von 3,5 MW. Die nachhaltige Verbesserung unseres Energiemixes durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und eine höhere Energieeffizienz sind nach wie vor ein wichtiges Unternehmensziel für uns. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir den Anteil der erneuerbaren Energien in unserem Strommix inzwischen auf 64 % gesteigert haben. Der Bundesdurchschnitt beträgt lediglich 24 %, also nicht einmal die Hälfte. Für einen halben Cent mehr pro kWh können ESTW-Kunden in Erlangen und auch in der Region auf Ökostrom umsteigen. So wächst der umweltfreundliche Stromanteil weiter. Nimmt man die Stromerzeugung aus Kraftwärme-Kopplung dazu, weist die Stromkennzeichnung der ESTW einen Anteil von mehr als 80 % an umweltfreundlicher Stromerzeugung aus. Wie können sich die ESTW gegenüber Mitbewerbern auf dem Strom- und Gasmarkt behaupten? Matthias Exner: Auf dem Strommarkt herrscht der Wettbe- 4 ESTW – Erlanger Stadtwerke werb bereits seit 1999 und auf dem Gasmarkt seit 2007. Im Laufe dieser Jahre ist das Marktgeschehen immer intensiver geworden. Doch trotz größter Herausforderungen können wir im Wettbewerb weiterhin gut bestehen. Positiv ist, dass die öffentlichen Medien über die Themen Wettbewerb und Versorgerwechsel nun objektiver und fairer informieren. Das hilft uns sehr. Aber auch die Kunden haben dazugelernt und fallen nicht mehr auf unfaire Werbebotschaften herein. Im Gegensatz zu anderen Anbietern liegt die Anzahl unserer Haushaltskunden heute sogar höher als noch zu Beginn der Marktöffnung. Durch unser Engagement und unsere Kundennähe haben wir erreicht, dass wir bei den Erlanger Bürgern ein sehr hohes Vertrauen genießen. Immer häufiger können wir daher auch außerhalb unseres eigenen Versorgungsgebietes mit den Tarifen ERconomy Regio und ERconomy Regio NaturWatt® neue Kunden dazugewinnen. Wie werden sich die ESTW in den nächsten Jahren entwickeln? Wolfgang Geus: Neben den Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt, beschäftigen wir uns mit zahlreichen weiteren spannenden Aufgaben. Ganz vorne steht natürlich die Sicherung unseres Kerngeschäftes. Erlangen wächst und macht den Ausbau unserer Energie- und Wassernetze erforderlich. Mehr als 3.000 km Versorgungsleitungen liegen unter Erlangens Straßen. Dieses Leitungsnetz in Schuss zu halten, ist unsere ureigenste Aufgabe. Nicht zuletzt, um die sichere und zuverlässige Versorgung der Kunden mit Energie, Gas und Trinkwasser gewährleisten zu können, haben wir 2013 unsere Organisationsstruktur und Arbeitsabläufe prüfen und zertifizieren lassen. Uns wurde bestätigt, dass die Arbeitsabläufe in der Erlanger Strom-, Erdgas- und Wasserversorgung organisatorisch und qualitativ einwandfrei sind und sich sicherheitstechnisch auf höchstem Standard befinden. Besonders stolz sind wir auch auf den sukzessiven Ausbau des Glasfaser-Breitbandnetzes bis in die Wohngebäude hinein. Damit bringen wir das digitale Highspeed-Zeitalter nach Erlangen. Mehr als 580 km modernste Glasfaserkabel wurden zwischenzeitlich verlegt. 26.300 Erlanger Haushalte werden bis Ende 2014 am Glasfasernetz der ESTW angeschlossen sein. Welche Schwerpunkte gab es 2013 noch? Matthias Exner: Wir haben uns intensiv mit dem Ersatzbau für das Hallenbad Frankenhof im Stadtwesten beschäftigt. Wolfgang Geus, Vorstandsvorsitzender und technisches Vorstandsmitglied. Seit 2003 im Vorstand der ESTW. Die zeitgleiche Sanierung des Freibades West und der Hallenbadneubau bringen für die Stadt Erlangen und uns eine besondere Herausforderung mit sich. Das Startsignal für die Baumaßnahmen kann erst gegeben werden, wenn eine solide Planung aus einem Guss erarbeitet ist sowie der Stadtrat und der Aufsichtsrat die Freigabe erteilt haben. Derzeit werden für die Sanierung des Freibades und für den Hallenbadneubau auf Basis der Masterstudie aus dem Jahr 2013 rund 15 Mio. € veranschlagt. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Sanierung des Röthelheimfreibades rund 9,6 Mio. € gekostet hat. Sicher ist, dass der Sprungturm und das Sprungbecken, die Umkleiden, die sanitären Anlagen und alle technischen Anlagen im Freibad von Grund auf saniert werden müssen. Das neue Hallenbad wird ein familien- und seniorengerechtes Schulschwimmbad, in ähnlicher Größe und Ausführung wie das derzeitige Hallenbad Frankenhof, samt Sauna und Dampfbad. Klar ist jedoch auch, dass mehr Schwimmbahnen, Rutschenanlagen oder weitere Sonderwünsche beim besten Willen nicht finanzierbar sind. Matthias Exner, kaufmännisches Vorstandsmitglied. Seit 2006 im Vorstand der ESTW. Der Erfolg der ESTW ist der engagierten Leistung unserer ca. 500-köpfigen Belegschaft zu verdanken. Denn eine überdurchschnittliche Versorgungssicherheit, höchste Qualitätsstandards sowie zufriedene und treue Kunden gibt es nur mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Übrigens, im Juli 2014 erscheint die zweite Ausgabe des ESTW-Sozialberichts. In dem Magazin „Teamwerk“ berichten wir über unser tolles Team und darüber, was wir alles tun, um noch besser zu werden. Das Magazin ‚Teamwerk‘ können Sie sich gerne an unserer Kundeninformation abholen oder downloaden unter www.estw.de/teamwerk. An dieser Stelle auch im Namen unseres Gesellschafters, der Stadt Erlangen ein herzliches Dankeschön an alle unsere Kunden und Geschäftspartner, die uns auch im Jahr 2013 die Treue gehalten und ihr Vertrauen geschenkt haben. ESTW – Erlanger Stadtwerke 5 KONZERN-LAGEBERICHT Konzern-Lagebericht über das Geschäftsjahr 2013 Der hier teilweise in verkürzter Form wiedergegebene Jahresabschluss/Konzernabschluss und der gemeinsame Lagebericht werden in der vom Wirtschaftsprüfer testierten, vollständigen Fassung im Bundesanzeiger bekannt gegeben. Geschäftsmodell Seit dem Geschäftsjahr 2001 agieren die Erlanger Stadtwerke (ESTW) in einer Konzernstruktur. Zum Kreis der verbundenen Unternehmen gehören die Erlanger Stadtwerke AG als Muttergesellschaft sowie die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH und die Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH als Tochtergesellschaften mit jeweils 100%iger Beteiligung. Mit der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH und der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Die zwei Tochterunternehmen haben die Geschäftsbesorgung auf die ESTW AG übertragen. Das Kerngeschäft der ESTW AG besteht aus dem Ausbau und Betrieb von Strom-, Erdgas-, Wärme-, Trinkwasser- und Telekommunikationsnetzen, der Energie- und Wassergewinnung sowie der Versorgung der Kunden mit Energie und Wasser. Die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH ist für den Stadtverkehr Erlangen (Buslinien 281 – 296) mit Anbindung der Gemeinde Buckenhof sowie für die mit der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) gemeinsamen Linien (20, 30, N10) zuständig. Sie übernimmt im Rahmen des ÖPNV-Verkehrsmanagements (öffentlicher Personennahverkehr) die Fachplanung, die Verkehrs- und Betriebssteuerung sowie die Betriebsleitung nach BOKraft. Mit dem Vertrag zur Geschäftsanteilabtretung vom 17. Januar 2012 hat die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH 51 % der Stadtbus Erlangen GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2013 erworben. Die restlichen Anteile behält die VAG. Die Gesellschafterversammlung vom 17. Januar 2012 hat die Satzung neu gefasst. Dabei wurde die Firma von Stadtbus Erlangen GmbH (SBEG) in Erlanger Stadtbus GmbH (ESBG) geändert und der Sitz nach Erlangen verlegt. Die Eintragung der Änderungen erfolgte am 31. Januar 2013 im Handelsregister Fürth unter HRB 13883. Von der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH wird das Hallenbad Frankenhof mit Saunalandschaft betrieben. Seit 1. Januar 2008 betreiben die ESTW im Auftrag der Stadt Erlangen das Freibad West und das Röthelheimbad mit Hannah-Stockbauer-Halle. Die Energiedienst Erlangen GmbH (EDE) – eine gemeinsame Gesellschaft der ESTW und Betrieben der Innung Sanitärund Heiztechnik Erlangen – erfüllt Komplettlösungen nach Wünschen der Kunden im Bereich der Energieversorgung. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Trotz leichter konjunktureller Abkühlung hat sich die deutsche Wirtschaft im europäischen Vergleich auch 2013 gut behauptet. Das Bruttoinlandsprodukt als umfassender Indikator für die gesamtwirtschaftliche Leistung ist gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 0,4 % (Vorjahr 0,7 %) gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2013 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber 2012 um 1,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Jahresteuerungsrate damit deutlich niedriger als im Vorjahr (+2,0 %). Preistreibend wirkten im Jahr 2013 vor allem die Nahrungsmittel. Die Teuerungsrate der Energie betrug nur 1,4 %. Diese setzt sich aus einem Anstieg beim Strom (+11,9 %) vor allem durch die Anhebung der EEG-Umlage sowie fallenden Preisen für leichtes Heizöl (-6,0 %) und Kraftstoffe (-3,4 %) zusammen. Im Jahresdurchschnitt 2013 erbrachten rund 41,8 Mio. Erwerbstätige die Wirtschaftsleistung. Das waren 233.000 Personen (+0,6 %) mehr als im Jahr 2012. Somit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen 2013 das siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Gegenüber dem Vorjahr stieg allerdings der Durchschnitt der Arbeitslosenquote im Jahr 2013 geringfügig auf 6,9 % (Vorjahr 6,8 %). Ulrike Bertels, 56, Diplom-Ingenieurin (FH) Elek trotechnik, Fachrichtung Energietechnik, verheiratet +++ Abteilungsleiterin Zähler- und Netzanschlusswesen bei den ESTW +++ Setzt sich ein für Mädchen mit Technikaffinität +++ Entdeckt das Tanzen gerade als neues Hobby +++ Lieblingstanz: Walzer Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wies der Staat im Berichtsjahr 2013 ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 1,7 Mrd. € auf. Im Vorjahr konnte noch ein Überschuss in Höhe von 2,3 Mrd. € erreicht werden. Sowohl die Einnahmen (+2,5 %), als auch die Ausgaben (+2,8 %) stiegen an. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt errechnet sich daraus für den Staat eine Defizitquote von -0,1 %. Film ab! 6 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 7 KONZERN-LAGEBERICHT Die Wirtschaftsforscher vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwarten für das Jahr 2014 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,9 % (Vorjahr 0,4 %). Für das Jahr 2015 wird ein weiterer Anstieg auf 2,5 % prognostiziert. Geschäftsverlauf Strom Zu Beginn des Jahres 2013 erfolgte die bisher stärkste Anhebung der Strompreise in Deutschland. Auslöser waren insbesondere die massive Erhöhung der EEG-Umlage sowie die Neueinführung einer Offshore-Umlage. Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden besteht inzwischen mehr als die Hälfte des Strompreises aus Abgaben, Umlagen und Steuern. Letztendlich mussten alle Stromanbieter diese Mehrkosten an ihre Endkunden weitergeben. Die ESTW konnten sich mit allen angebotenen Sonderprodukten auch im Jahr 2013 sehr gut am Markt behaupten. Nach den vielen Negativ-Schlagzeilen rund um die Flexstrom-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Löwenzahn Energie und Optimal grün im Herbst 2012 bestätigte sich dann im April 2013 die Pleite dieses Billigstrom-Anbieters (nach TelDaFax im Jahr 2011). Verbraucherschützer warnen immer wieder vor sogenannten Vorkasse-Verträgen. Die ESTW bieten faire und seriöse Produkte in Verbindung mit permanenter Erreichbarkeit, ehrlicher Beratung und gutem Service an. Dieses Engagement für Erlangen und die Region wird von den ESTW-Kunden positiv wahrgenommen. Auch außerhalb Erlangens wächst deshalb die Zahl der Kunden, die sich mit Strom von den ESTW beliefern lassen. Hier bieten die ESTW seit Beginn des Jahres 2013 eigene RegioProdukte an. Im Segment der „großen“ Sondervertragskunden (Industrie, Produktion, Verwaltung etc.) besteht weiterhin ein harter Preiskampf. Auch hier gelang es den ESTW, im Jahr 2013 bereits Verträge für die Jahre 2015, 2016 und 2017 zu verhandeln und abzuschließen. Erdgas Nach der Senkung der Erdgaspreise im Januar 2012 folgte zum 1. Februar 2013 eine weitere Preisreduzierung für die ESTW-Kunden. Dabei konnten erzielte Vorteile bei der Erdgas-Beschaffung entsprechend an alle Erdgaskunden weitergegeben werden, wodurch sich auch die allgemeine Wettbewerbssituation der ESTW im Gasbereich verbesserte. Unabhängig davon gibt es mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter mit verschiedenen Ausprägungen der Angebote. Es wird weiterhin oft mit hohen Neukunden-Boni gearbeitet. Insgesamt ist auch bei Erdgas eine große Treue und Loyalität der ESTW-Kunden festzustellen, sodass sich die ESTW auch im Jahr 2013 gut im Wettbewerb behaupteten. 8 ESTW – Erlanger Stadtwerke Gesamtaussage des Geschäftsverlaufs Das Finanzergebnis verbesserte sich um 0,1 Mio. € auf -2,8 Mio. €. Die ESTW konnten sich in ihren Kernkompetenzen im Berichtsjahr wieder gut behaupten. Insgesamt blicken die ESTW auf einen guten Geschäftsverlauf zurück. Vor dem Hintergrund der stabilen Liquiditäts- und Finanzierungsbasis sowie des im Ergebnis guten Geschäftsverlaufs ist nach Auffassung des ESTW-Vorstandes die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses insgesamt sehr zufriedenstellend. Die sonstigen Steuern erhöhten sich um 0,6 Mio. € auf 1,7 Mio. €. Betroffen sind hier insbesondere die Erdgas- und Stromsteuer. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Die Außenumsätze des ESTW-Konzerns sind um 0,7 Mio. € bzw. um 0,4 % auf 180,5 Mio. € gesunken. Dies resultierte im Wesentlichen aus geringeren Erlösen im Bereich der Stromversorgung und höheren Erlösen im Bereich der Wärme- und Wasserversorgung. Beim Stadtverkehr erfolgte eine Fahrpreisanhebung um durchschnittlich 28 %. Der Bestand an noch nicht abgerechneten Leistungen veränderte sich nur unwesentlich. Die aktivierten Eigenleistungen betrugen im Berichtsjahr 0,9 Mio. €. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 1,0 Mio. € auf 3,2 Mio. € resultiert u. a. aus geringeren Erträgen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten. Der Materialaufwand reduzierte sich um 14,0 Mio. € auf 108,9 Mio. €. Dies ist hauptsächlich durch den Verlust eines Großkunden und den damit verbundenen geringeren Strombezugskosten begründet. Bei den Gasbezugskosten und beim Kohleeinsatz im Heizkraftwerk konnten Einsparungen erzielt werden. Die Fremdleistungen für den Verkehrsbetrieb wurden reduziert und durch eigenes Personal ersetzt. Im Gegensatz dazu stiegen die vorgelagerten Strom-Netzkosten und die EEG-Umlage erneut. Die Personalkosten erhöhten sich um 1,6 Mio. € auf 31,9 Mio. €. Hauptursache hierfür war die Gründung der ESBG, in der zum 31. Dezember 2013 55 Mitarbeiter beschäftigt waren. Das Abschreibungsvolumen betrug 15,8 Mio. € und sank somit gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio. €. Der Rückgang ist durch im Vorjahr vorgenommene Sonderabschreibungen begründet. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 3,0 Mio. € auf 16,0 Mio. €. Dies ist insbesondere auf gestiegene Aufwendungen für das laufende Jahr zurückzuführen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist die an die Stadt Erlangen abzuführende Konzessionsabgabe in Höhe von 6,5 Mio. € enthalten. Die einkommens- und ertragsabhängigen Steuern betrugen 1,5 Mio. € (Vorjahr 0 €). Vorgenannte Entwicklungen führten zu einem Konzernjahresgewinn von 5,9 Mio. € (Vorjahr Konzernjahresverlust von Vermögensund Kapitalstruktur des ESTW-Konzerns Anlagevermögen Umlaufvermögen/Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva 3,8 Mio. €). Gegenüber dem letztjährigen Ausblick konnte der Konzernjahresgewinn um 3,4 Mio. € verbessert werden, was im Wesentlichen auf geringere Personalkosten und geringere Abschreibungen zurückzuführen ist. Die im Folgenden unter den Aktivitäten aufgeführte Kommen tierung der Umsatzerlöse umfasst die Außen- und Innenum sätze. Dadurch ist gewährleistet, dass die Umsatzdaten mit den Absatzdaten korrelieren. Somit werden die Aktivitäten wie bei rechtlich selbstständigen Unternehmen dargestellt. 2013 2012 Tsd. €Anteil % Tsd. € Anteil % 185.75877,7 184.815 81,0 53.33022,3 43.221 19,0 239.088 100,0 228.036 100,0 Eigenkapital 94.79039,7 88.844 Sonderposten und empfangene Ertragszuschüsse 20.192 8,4 20.903 39,0 9,1 Lang- und mittelfristiges Fremdkapital 82.485 34,5 87.253 38,3 Kurzfristiges Fremdkapital 41.621 17,4 31.036 13,6 Fremdkapital gesamt 124.106 51,9 118.289 51,9 Summe Passiva 239.088 100,0 228.036 100,0 Die größten Positionen des Anlagevermögens sind Verteilungsanlagen (79,0 Mio. €), Erzeugungs- und Gewinnungsanlagen (41,5 Mio. €) sowie Grundstücke und Bauten (28,3 Mio. €). Die Bilanzsumme ist um 11,1 Mio. € auf 239,1 Mio. € gestiegen. Auf der Vermögensseite hat sich insbesondere das Umlaufvermögen erhöht. Auf der Kapitalseite sind sowohl das Eigenkapital, als auch das Fremdkapital gestiegen. Die Eigenkapitalrendite beträgt 6,3 %. Das Anlagenvermögen ist in Höhe von 51,0 % durch Eigenkapital gedeckt und übertrifft damit die Mindestanforderung. Der EBITDA hat sich gegenüber dem Vorjahr um 43,1 % auf 26,4 Mio. € verbessert. Dies entspricht 14,6 % der Umsatzerlöse. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 verfügen die ESTW über eine Liquidität 1. Grades mit 62,6 % (Vorjahr 44,0 %), sodass den Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachgekommen werden konnte. Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 28.321 Tsd. € (Vorjahr 7.054 Tsd. €). Die ESTW haben im Berichtsjahr keine Fremdmittelaufnahmen getätigt. Elektrizität Netz Die Erweiterung des Stromverteilungsnetzes um 3,3 km auf 1.026,9 km hat ihre Ursachen hauptsächlich in der Erschließung neuer Baugebiete und diversen Erweiterungen. Die Anzahl der Hausanschlüsse erhöhte sich um 97 Stück auf 19.671 Stück. Demzufolge verlängerten sich die Hausanschlussleitungen zum Jahresende auf 581,3 km (Vorjahr 577,4 km). In den Ausbau des Elektrizitätsnetzes wurden 2,0 Mio. € investiert. Die Ausspeisemenge des Stromnetzes reduzierte sich von 705,3 Mio. kWh auf 695,4 Mio. kWh. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1,4 %. Da aufgrund der genehmigten Erlösobergrenze die Netznutzungsentgelte zum 1. Januar 2013 erhöht wurden, sind die Innen- und Außenumsätze gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Mio. € gestiegen und betrugen 33,9 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 10,8 Mio. €). Elektrizität sonstige Aktivitäten Im Bereich der sonstigen Elektrizität-Aktivitäten wurden 0,8 Mio. € investiert. Davon wurden jeweils rund 150 Tsd. € für die Optimierung von Windkraftanlagen und die Errichtung weiterer Fotovoltaikanlagen benötigt. Die Beteiligung an der Regnitzstromverwertung (RSV) wurde um 450 Tsd. € erhöht. ESTW – Erlanger Stadtwerke 9 KONZERN-LAGEBERICHT Der Stromabsatz lag im Geschäftsjahr 2013 mit 410,1 Mio. kWh um 27,7 % unter dem Vorjahreswert von 567,4 Mio. kWh. Grund hierfür ist der Verlust eines großen Kunden. Dies hatte zur Folge, dass sich die Innen- und Außenumsätze der sonstigen Elektrizität-Aktivitäten von 88,5 Mio. € auf 79,9 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 77,2 Mio. €) reduzierten. Wärme Netz Das Fernwärmenetz wurde durch weitere Erschließungen und Neuanschlüsse von 81,1 km auf 83,9 km ausgebaut. Das Investitionsvolumen des Fernwärmenetzes lag im Jahr 2013 bei 1,8 Mio. €. Im Wassernetz wurden 1,5 Mio. € in die Erneuerung, Verstärkung und Erweiterung von Versorgungs- und Hausanschlussleitungen investiert. Die Strombeschaffung erfolgte über einen Bezugsvertrag mit der RSV, über den zusammen mit anderen Stadtwerken bei verschiedenen Stromlieferanten die benötigten Strommengen bezogen wurden. Obwohl die Anzahl der Hausübergabestationen im Jahr 2013 von 1.265 Stück auf 1.300 Stück stieg, reduzierten sich durch vertragliche Änderungen die Anschlusswerte für Fernwärmekunden zum Jahresende um 2,6 MW auf 205,8 MW. Die Ausspeisemenge des Wassernetzes betrug konstant 6,9 Mio. m³. Demzufolge stagnierten auch die Innen- und Außenumsätze bei 7,3 Mio. € (davon Außenumsätze ESTWKonzern 0,6 Mio. €). Erdgas Netz Das Erdgasnetz wurde um 1,0 km auf 333,4 km erweitert. Die Anzahl der Hausanschlüsse erhöhte sich auf 7.012 Stück. Das Investitionsvolumen des Erdgasnetzes betrug 0,7 Mio. €. Die Ausspeisemenge des Erdgasnetzes erhöhte sich von 965,2 Mio. kWh um 2,5 % auf 989,8 Mio. kWh. Diese Steigerung ist auf den vermehrten Gaseinsatz im Contracting-Bereich und die kältere Witterung zurückzuführen. Die Grad tagszahlen sind gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % gestiegen. Da aufgrund der genehmigten Erlösobergrenze die Netznutzungsentgelte zum 1. Januar 2013 erhöht wurden, sind die Innen- und Außenumsätze der Erdgasnetz-Aktivität um 0,4 Mio. € auf 9,1 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 2,2 Mio. €) gestiegen. Erdgas sonstige Aktivitäten Bei der Erdgasabgabe verzeichneten die ESTW insgesamt einen Absatzzuwachs um 1,9 % auf 776,6 Mio. kWh. An Endverbraucher wurden 349,4 Mio. kWh Erdgas geliefert. Das sind 4,8 % mehr als im Vorjahr, was durch die etwas kältere Witterung begründet ist. Die Abgabe an Nahwärmezentralen stieg aufgrund zusätzlicher Heizzentralen von 61,1 Mio. kWh auf 71,4 Mio. kWh. Die Erdgaslieferung an das Heizkraftwerk der ESTW betrug 334,4 Mio. kWh. An die Erdgastankstellen wurden 21,4 Mio. kWh geliefert. Die ESTW beziehen ihr Erdgas unter anderem von der „enPlus eG“. Diese Genossenschaft gründeten die ESTW und weitere kommunale Gasversorger aus Nordbayern mit dem Ziel, den Gasbedarf gemeinsam einzukaufen und somit den einsetzenden Wettbewerb auf dem Gasbeschaffungsmarkt noch intensiver zu nutzen. Die Gaspreise wurden zum 1. Februar 2013 gesenkt. Der Um satz der sonstigen Erdgas-Aktivitäten sank um 2,9 Mio. € auf 33,0 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 18,8 Mio. €). 10 ESTW – Erlanger Stadtwerke Die Ausspeisemenge des Fernwärmenetzes erhöhte sich aufgrund der kalten Witterung um 4,6 % auf 339,9 Mio. kWh. Dementsprechend stiegen die Innen- und Außenumsätze um 0,2 Mio. € auf 4,8 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 0,3 Mio. €). Wärme sonstige Aktivitäten Im Mai 2013 wurde die neue Gasturbine das erste Mal gezündet. Dabei kam es zu einer Verpuffung, in deren Folge sich die Inbetriebnahme verzögerte. Nach erfolgter Reparatur des Schadens meldete der Kesselhersteller Firma TIG Group während der Inbetriebnahme Insolvenz an. Daher konnte das Projekt 2013 leider noch nicht abgeschlossen werden. Der überwiegende Teil der Investitionen im Bereich der Wärmeerzeugung in Höhe von 6,3 Mio. € wurde für diese Maßnahme aufgewendet. Im Nahwärmebereich wurden 0,5 Mio. € in neue Heizzentralen und deren Hausanschlüsse investiert. Die Fernwärmeabgabe stieg im Jahr 2013 um 3,6 % auf 364,3 Mio. kWh. Der Zuwachs ist auf die kältere Witterung und die Gewinnung neuer Kunden zurückzuführen. Die Anzahl der Nahwärmezähler erhöhte sich von 373 Stück auf 451 Stück, was überwiegend an der Übernahme der Heizzentralen von 22 städtischen Schulen liegt. Die Abgabe an Nahwärmekunden stieg dadurch auf 71,6 Mio. kWh. Im Jahr 2013 senkten die ESTW die Fern- und Nahwärmepreise. Die Erlöse aus dem Stromverkauf des HKW reduzierten sich aufgrund geringerer Stromerzeugung und niedrigerer Preise an der Strombörse. Insgesamt sanken die Innen- und Außenumsätze der sonstigen Wärme-Aktivitäten um 1,5 Mio. € auf 64,2 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 38,6 Mio. €). Wasser Netz Die Länge des Wasserverteilungsnetzes erhöhte sich auf 332,2 km (Vorjahr 331,9 km). Die Anzahl der Hausanschlüsse betrug am Jahresende 13.824 Stück, sie umfassen eine Länge von 171,6 km. Für die Löschwasserversorgung standen am Ende des Jahres insgesamt 1.245 Über- und 846 Unterflurhydranten zur Verfügung. Wasser sonstige Aktivitäten Im Bereich Wasser sonstige Aktivitäten wurden für Grunderwerbe im Wasserschutzgebiet und in die Sanierung von Brunnen 0,3 Mio. € investiert. Die Wasserabgabe lag im Jahr 2013 bei 7,3 Mio. m³ und damit um 0,7 % über dem Vorjahr. Der Anteil der Weiterverteiler betrug 1,1 Mio. m³. Zum 1. September 2013 mussten die ESTW die Wasserpreise anheben. Dadurch stiegen die Innen- und Außenumsätze der sonstigen Wasser-Aktivitäten um 0,8 Mio. € auf 19,2 Mio. € (davon Außenumsätze ESTW-Konzern 14,8 Mio. €). Der Wasserbedarf wurde zu 64,2 % durch Eigengewinnung aus den Wasserwerken West I, West II und Ost gedeckt, 35,8 % bezogen die ESTW von zwei regionalen Wasserlieferanten. Stadtverkehr Das Beförderungsaufkommen im Jahr 2013 lag bei 13,9 Mio. Fahrgästen und ist somit gegenüber dem Vorjahr (14,4 Mio. Fahrgäste) gesunken. Hierin ist die Fahrgastgruppe „Schwerbehinderte mit Freifahrtberechtigung“ mit 1,1 Mio. Beförderungen sowie die Freifahrer (Dienstfahrkarten, Polizei etc.) mit rund 0,2 Mio. Beförderungen enthalten. Der Schwerbehindertensatz von 8,28 % findet seit 1. Januar 2012 aufgrund nachgewiesener Zählungen Anwendung. Zum 1. Januar 2013 erfolgte eine außerordentliche Tarifanpassung um durchschnittlich 28 %. Grund für die außerordentliche Preiserhöhung war das steigende Defizit, das in dieser Höhe von den ESTW nicht dauerhaft getragen werden kann. Aus den Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf wurden nur 60 % der Kosten gedeckt, der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 75 %. Der Preisanstieg bei den Fahrkarten erklärt auch den Rückgang der Fahrgäste. Dieser war bereits im Wirtschaftsplan unterstellt. Aufgrund der Tarifanpassung und höherer Einnahmen für den Schwerbehinderten- und Ausbildungsverkehr sind die Umsätze der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH um 14,3 % auf 11,4 Mio. € gestiegen. Mit 18 Buslinien bedient die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH ein Liniennetz von 229,2 km. Die Betriebsleistung im Stadtverkehr Erlangen ist mit 4,6 Mio. Nutzwagenkilometer (Nwkm) gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % gestiegen. Durch die EU-Verordnung 1370/2007 wurde eine Anpassung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) erforderlich. Zum 1. Januar 2013 erfolgte das Inkrafttreten der PBefG-Novelle nach der politischen Einigung im Spätsommer 2012. Die Vergabe und Finanzierung gemeinwirtschaftlicher Verkehrsleistungen und Direktvergabe an eine verbundene Stadtverkehrsgesellschaft ist weiterhin möglich. Die Übergangsregelungen für Altverträge (z. B. Betrauungen) richten sich nach der EU-Verordnung 1370/2007. Mit dem Vertrag zur Geschäftsanteilabtretung vom 17. Januar 2012 hat die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH 51 % der Stadtbus Erlangen GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2013 er worben. Die Gesellschafterversammlung vom 17. Januar 2012 hat die Satzung neu gefasst. Dabei wurde die Firma von Stadtbus Erlangen GmbH (SBEG) in Erlanger Stadtbus GmbH (ESBG) geändert und der Sitz nach Erlangen verlegt. Die Eintragung der Änderungen erfolgte am 31. Januar 2013 im Handelsregister Fürth unter HRB 13883. Die Durchführung des Stadtverkehrs Erlangen basierte bis 31. Dezember 2012 auf dem Betriebsführungsvertrag zwischen der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH als Auftraggeber und der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG). Dieser Vertrag endete am 31. Dezember 2012. Die zwischen der Städtische Werke Nürnberg GmbH (StWN), der VAG und der Vorgängergesellschaft SBEG bestehenden Verträge verlieren zum Datum der Umgründung am 1. Januar 2013 ihre Wirkung, soweit nicht noch nachlaufende Pflichten für die ESBG bestehen und diese durch ein entsprechendes Vertrags werk zwischen den Beteiligten ersetzt wurden. Seit 1. Januar 2013 erfolgt die Leistungsverrechnung der VAG und der ESBG aufgrund eines Geschäftsbesorgungsvertrages. Zwischen der ESBG und der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH existieren ab 1. Januar 2013 sowohl ein Ergebnisabführungsvertrag, ein Vertrag über die Erbringung von Verkehrsleistungen, als auch ein Geschäftsbesorgungs-, Dienstleistungs- und Liefervertrag. ESTW – Erlanger Stadtwerke 11 KONZERN-LAGEBERICHT Die Investitionen der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH im Jahr 2013 in Höhe von 0,8 Mio. € beinhalten im Wesentlichen die Übernahme von Fahrscheinverkaufsautomaten und anderen Anlagen von der VAG. Der Verlust der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH beträgt 7,3 Mio. € bzw. – bei Berücksichtigung einer Gutschrift in Höhe von 2,6 Mio. € für ersparte Ertragssteuern – 4,7 Mio. € und wird aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages von den ESTW AG übernommen. Hallenbad Frankenhof Im Jahr 2013 besuchten insgesamt 58.434 Gäste das Hallenbad Frankenhof. Das sind 4.026 Besucher (6,4 %) weniger als im Jahr 2012. Das Hallenbad Frankenhof blieb während der Freibadsaison vom 11. Mai 2013 bis einschließlich 15. September 2013 geschlossen. Im Vorjahr war die Schließungszeit des Hallenbades Frankenhof im Frühjahr/Sommer vom 12. Mai 2012 bis 12. September 2012. Das Hallenbad war im Jahr 2013 an 227 Tagen 2.059 Stunden geöffnet, im Vorjahr waren es 230 Öffnungstage und 1.975 Öffnungsstunden. Die Eintrittspreise sind seit dem 13. September 2010 unverändert. Die Umsatzerlöse der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH sind um 19 Tsd. € auf 193 Tsd. € gesunken. Für Ersatzinvestitionen wurden 9 Tsd. € ausgegeben. Die ESTW AG übernehmen gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag den Verlust der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH, der im Jahr 2013 0,9 Mio. € bzw. – bei Berücksichtigung einer Gutschrift in Höhe von 0,3 Mio. € für ersparte Ertragssteuern – 0,6 Mio. € beträgt. Technischer Service Zum technischen Service gehören die Verrichtung von Bau-, Montage- und Instandhaltungsarbeiten, Werkstattleistungen, die Vorhaltung von Materialien sowie die Bereitstellung von Kraftfahrzeugen, Betriebsvorrichtungen, -flächen und -gebäuden. Weiterhin werden technische Sicherheitsleistungen zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durchgeführt. Zur Qualitätssiche rung des Trinkwassers unterhalten die ESTW ein eigenes Labor, das regelmäßig Untersuchungen durchführt. Diese Dienstleistungen werden für interne und externe Kunden erbracht. Allgemeiner und Kaufmännischer Service Allgemeine und kaufmännische Serviceleistungen werden für die ESTW AG, für deren Tochtergesellschaften und für Dritte erbracht, z. B. in Form von: –Bereitstellung von IT-Infrastruktur, Vor-Ort-Service und Anwenderberatung, –Abrechnungsleistung für Netzbereiche, für Vertriebsleistungen und externe Kunden (z. B. Entwässerungsbetrieb, Wasserzweckverband), –interne Rechtsberatung, – betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Kalkulation, Wirtschaftlichkeitsberechnung, Abwicklung von gesetzlichen Aufgaben im Auftrag anderer Geschäftsbereiche, – Bereitstellung von Informationen aus dem Rechnungs wesen, –Führung des externen und internen Rechnungswesens für die Geschäftsbereiche des Unternehmens sowie für externe Kunden aufgrund von Geschäftsbesorgungsverträgen, –Personalverwaltung und Vergütung der Entgelte sowie aller damit verbundenen Abrechnungen mit Finanzbehörden, Sozialversicherungsträgern etc., – Finanzmanagement für die einzelnen Geschäftsbereiche sowie für das Gesamtunternehmen, –Beschaffungsmanagement unter Beachtung vergaberechtlicher Vorschriften. Mitarbeiter des ESTW-Konzerns Am Geschäftsjahresende waren 535 Mitarbeiter (ohne Vorstand, Azubis, Praktikanten, Mitarbeiter in der Freizeitphase, Mitarbeiter ohne Bezüge) beschäftigt. Darin enthalten sind 61 Teilzeitbeschäftigte und 24 geringfügig Beschäftigte. Weitere 23 Personen befanden sich in der Ausbildung. Altersstruktur bis 20 Jahre 7 Personen 21 – 30 Jahre 76 Personen 31 – 40 Jahre 97 Personen 41 – 50 Jahre 201 Personen 51 – 60 Jahre 128 Personen über 60 Jahre 26 Personen 535 Personen Die Schwerbehindertenquote der ESTW betrug zum Geschäftsjahresende 10,3 %. Damit lagen die ESTW deutlich über der gesetzlich geforderten Pflichtquote von 5,0 %. Von den 535 Mitarbeitern des ESTW-Konzerns sind 480 Personen bei den ESTW AG beschäftigt. Die Arbeitsleistungen für die Tochtergesellschaften Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH und Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH werden im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen erbracht. Die restlichen 55 Mitarbeiter sind bei der ESBG beschäftigt, an der die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH seit 1. Januar 2013 mehrheitlich beteiligt ist. Stefanie Mager, 32, Diplom-Kauffrau (Univ.), liiert +++ Sachbearbeiterin in der Netzwirtschaft bei den ESTW +++ Oberfränkin mit Schwäche für Zahlen und Paragraphen +++ Sieht als Pendlerin große Verkehrsprojekte mit gemischten Gefühlen +++ Lieblingsserie: „Grey’s Anatomy“ Film ab! 12 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 13 KONZERN-LAGEBERICHT Die Betriebstreue der Beschäftigten ist unverändert hoch. So standen am Jahresende 122 Beschäftigte länger als 25 Jahre und 17 Beschäftigte länger als 40 Jahre im Dienste der ESTW. Im Berichtsjahr feierten zehn Beschäftigte ihr 25-jähriges und fünf Beschäftigte ihr 40-jähriges Dienstjubiläum. Ausbildung und Personalentwicklung Engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die ESTW. Deshalb legen die ESTW großen Wert auf ein zukunftsorientiertes betriebliches Ausund Weiterbildungsangebot und fördern ihre Mitarbeiter bei dem Erwerb zusätzlicher beruflicher Qualifikationen. Dies ist erkennbar an der hohen Anzahl der Ausbildungsplätze und der überdurchschnittlichen Qualität der erreichten Ausbildungsabschlüsse. Die Auszubildenden durchlaufen nicht nur alle wichtigen ausbildungsspezifischen Arbeitsbereiche, sondern erhalten in Ergänzung zum Berufsschulunterricht im Rahmen eines innerbetrieblichen Schulungsprogramms weiteres wichtiges Berufswissen. Die ESTW bilden seit Jahrzehnten über den Eigenbedarf hinaus aus und leisten somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Ausbildung junger Menschen. Zum 31. Dezember 2013 standen 23 Personen in einem Ausbildungsverhältnis – davon zehn in einem kaufmännischen und 13 in einem gewerblichen bzw. technischen Beruf. Im Jahr 2013 wurde in insgesamt neun verschiedenen Berufen ausgebildet. Der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft betrug im Berichtsjahr 4,1 %. Im Jahr 2013 haben vier kaufmännische und fünf gewerbliche Auszubildende ihre Ausbildung erfolgreich beendet und erhielten, bis auf eine Person, der leider keine Einsatzmöglichkeit nach Ausbildungsende zur Verfügung gestellt werden konnte, jeweils einen befristeten Arbeitsvertrag bei den ESTW. Die berufliche Weiterbildung in Seminaren und sonstigen Weiterbildungsveranstaltungen sowie die betriebliche Förderung der Mitarbeiter bei dem Erwerb eines Weiterbildungsberufs haben im Unternehmen einen hohen Stellenwert und sind Teil der gelebten Unternehmensphilosophie. 2013 befanden sich zehn Mitarbeiter in von den ESTW geförderten Fortbildungsmaßnahmen als Industriefachwirt (IHK), Betriebswirt (VWA), Informatik-Betriebswirt (VWA), Personalfachkaufmann (IHK), Diplom-Ingenieur Elektrotechnik (FH), Wassermeister (BVS), Fachkraft für Wasserversorgungstechnik (BV), Verkehrsfachwirt (IHK), Techniker (Techniker-Schule) und Fachangestellter für Bäderbetriebe (BVS). Um Schülern (Haupt-, Real- und Wirtschaftsschule, Gymnasium) ihre spätere Berufswahl zu erleichtern, bieten die ESTW 14 ESTW – Erlanger Stadtwerke bereits seit Jahren die Möglichkeit, in den angebotenen Ausbildungsberufen eine „Schnupperwoche“ zu absolvieren. So schnupperten im Berichtsjahr 59 Schüler in den kaufmännischen und technischen Abteilungen der ESTW. Altersteilzeit Mitarbeitern, deren Geburtsjahr vor 1955 liegt, wurden in der Vergangenheit seitens der ESTW Altersteilzeitverträge angeboten, um ihnen schon vor dem Beginn der gesetzlichen Rente einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zu ermöglichen. Auf der Basis der gesetzlichen und tariflichen Regelungen bis 31. Dezember 2009 wurden seit 1998 mit insgesamt 93 Beschäftigten Altersteilzeitvereinbarungen getroffen. Zum Ende des Geschäftsjahres bestanden mit 20 Beschäftigten Altersteilzeitverträge. Davon befanden sich zwei Personen in der Arbeits- und 18 Personen in der Freizeitphase. Weiterentwicklung der Software-Landschaft und der EDV-Infrastruktur Bereits im Jahr 2012 wurden die kaufmännischen Softwaresysteme um Module für das ab 2014 europaweit gültige Zahlungssystem SEPA erweitert. Gegen Ende 2013 konnte bei den ESTW die Umstellung auf das neue Zahlungssystem SEPA erfolgreich abgeschlossen werden. Des Weiteren installierten die ESTW einen Kassenautomat, der rund um die Uhr von Kunden der ESTW für Zahlungsvorgänge in bar oder per Scheckkarte genutzt werden kann. Die Verbuchung der Zahlungsvorgänge erfolgt online über eine Schnittstelle zum Software-System der ESTW. Zum Schutz vor Computerviren, Spammails und Trojanern wurden bei den Sicherheitssystemen – wie Firewall, Virenschutz, Email-Security und Anti-Spam – Erneuerungen und Aktualisierungen durchgeführt. Weiterhin wurde ein System eingeführt, welches einen unberechtigten Zugang von fremden PC- und sonstigen Computersystemen innerhalb des Netzwerkes der ESTW verhindern soll. Um für die über 100 Serversysteme der ESTW einen stabilen und ausfallsicheren Betrieb gewährleisten zu können, wurden zwei der insgesamt vier Server gegen leistungsfähige Hardware ausgetauscht. Ende 2013 startete die Druckertauschaktion bei den ESTW. Bei der Auswahl der neuen Drucker und Multifunktionsgeräte stand der Umweltschutz an erster Stelle. Mit den neuen Geräten – moderne Inkjet-Technologie statt Laser – konnten die ESTW ihre Ziele in puncto Energie sparen und Emissionen vermeiden voll erfüllen. Dank automatischer Bestellung der Tinte reduziert sich nebenbei der Verwaltungsaufwand. Der geringe Qualitätsunterschied ist für die ESTW als Versorgungsunternehmen nicht relevant, dafür laufen alle Druckprozesse – gut 500.000 Blatt Papier pro Jahr – nun schneller und deutlich günstiger. Die webbasierte Verwaltung ermöglicht die zentrale Installation von Software-Updates und exakte Einsicht in das Druckverhalten, um wiederum permanente Anpassungen der Netzwerkstruktur durchführen zu können. Investitionen Das Investitionsvolumen im Jahr 2013 umfasste 17,6 Mio. € (ohne Finanzanlagen). Neben den bereits erwähnten Investitionen wurden u. a. 2,4 Mio. € in den Telekommunikationsbereich, 0,4 Mio. € in den EDV-Bereich und 0,3 Mio. € in die Verbundwarte investiert. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres bis zur Bilanzerstellung eingetreten sind und wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft für das Berichtsjahr haben, sind den ESTW nicht bekannt. Risiken und Chancen Die Zielsetzung des bei den ESTW AG implementierten Risikomanagementsystems ist die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kontrolle wesentlicher Risiken. Zweimal jährlich erfolgt eine komplette Aktualisierung und Neubewertung aller erkennbaren Einzelrisiken und damit auch der Gesamt risikoeinschätzung für den ESTW-Konzern, an der alle Bereichsleiter sowie Inhaber wichtiger Funktionen beteiligt sind. Hierdurch werden die Risiken mit Hilfe einer Risikomatrix, die sich ergibt aus dem Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenskategorien, in die Risikokategorien A-, B- und C-Risiken unterteilt. Netze Die Versorgungssicherheit steht trotz des Kostendrucks aus der Anreizregulierung ganz oben in der Zielhierarchie. Aus dem Anlagenbereich waren weiterhin keine Risiken für das Unternehmensergebnis erkennbar. Erlössenkungspfade für das Strom- und Gasnetz, also die Regulierungsvorgaben, sind in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Durch den politischen Druck der Energiewende besteht die Möglichkeit, dass sich der Rahmen für Netzinvestitionen verbessert. Produktion Die Talfahrt der Margen für die Verstromung von Gas im Rahmen der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung hielt auch im Jahr 2013 an bzw. setzte sich im ersten Quartal 2014 fort. Die Gestaltung der „Energiewende“ durch die Politik gibt mit der geplanten Neufassung des Erneuerbaren-EnergienGesetzes keine Impulse für eine Trendwende. Aktuell sind geringere Umsätze und Margen aus der Stromvermarktung wahrscheinlich. Zum 31. Dezember 2013 verfügte die Sparte „regenerative Stromerzeugung“ der ESTW über eine Windstromkapazität von 21 MW Leistung. Durch feste Vergütungssätze aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ist man hier unabhängig von den Schwankungen des Strommarktes. Geringere Windverfügbarkeit stellt ein Risiko für die Erträge dar. Nach dem schwachen Windjahr 2013 zeigte auch das erste Quartal 2014 eine unterdurchschnittliche Winddarbietung. Für die Produktion von Wärme und die Förderung von Wasser stehen ausreichend Reservekapazitäten bereit. Das Engagement der ESTW in den Ausbau regenerativer Energien wird von den Endkunden positiv wahrgenommen und stärkt die Kundenbindung. Vertrieb/Handel Die ESTW haben im Allgemeinen weiterhin eine starke Position durch ihre Kundennähe bei gleichzeitig wettbewerbsfähigen Preisen. Als 100%ige Tochter der Stadt Erlangen (und damit ihrer Bürger) besteht eine starke emotionale Bindung der Kunden an „ihr“ Unternehmen. Somit rechnen die ESTW auch langfristig mit einem weiterhin sehr hohen Marktanteil im Privatkundengeschäft. Die rückgängigen Umsätze mit Großkunden und deutschlandweit agierenden Filialisten waren so zu erwarten und sind ohne nennenswerten Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse. Im Gegenzug konnten einige Kunden außerhalb des Versorgungsgebietes der ESTW gewonnen werden. Die hierfür entwickelten Regio-Produkte bieten ein Potenzial für weitere Kundenzuwächse im Erlanger Umland. Die intensive Bearbeitung der Beschaffungsmärkte durch die RSV und die enPlus eG gibt den ESTW die Chance, von den Marktvolatilitäten zu profitieren. Generell können die heftigen Preisschwankungen immer auch ein Risiko für das Ergebnis darstellen. Durch entsprechend vorsichtige Ansätze sind diese Risiken jedoch ausreichend in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Stadtverkehr Durch die Neustrukturierung des Stadtverkehrs seit dem 1. Januar 2013 können noch Belastungen auf die ESTW zukommen. Hierfür wurde durch die Bildung von Rückstellungen ausreichend Vorsorge getroffen. ESTW – Erlanger Stadtwerke 15 KONZERN-LAGEBERICHT Hallenbad Durch den Neubau eines Hallenbades kommen finanzielle Belastungen auf den ESTW-Konzern zu. Auch diese Belastungen sind in den Planergebnissen bereits berücksichtigt. Zentrale Abteilungen Die Standorte der ESTW sind in vielfältiger Weise durch Brandschutz und Überwachungsanlagen gesichert. Die ITAbteilung aktualisiert fortwährend ihre Konzepte zur Datensicherung und Abwehr von Angriffen von außen. Vor dem Hintergrund der finanziellen Stabilität sehen sich die ESTW für die Bewältigung der künftigen Risiken gut gerüstet. Gravierende Risiken für die Planergebnisse der ESTW oder gar den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken sind derzeit nicht erkennbar. Energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland Wie bereits im Jahr 2012 war auch 2013 von den energiepolitischen Debatten zur Umsetzung der Energiewende geprägt. Die weitere Förderung der erneuerbaren Energien auf der einen Seite, aber auch deren Beitrag zur Markt- und Systemverantwortung sowie vor allem die Erhaltung der Versorgungssicherheit bildeten hierbei wichtige Diskussionspunkte. Die neue Regierungskoalition beabsichtigt demnach sowohl die erneuerbaren Energien mehr nach Gesichtspunkten des Marktes und in Bezug auf ihre Kosteneffizienz auszurichten, als auch konventionelle Kraftwerke zur Versorgungssicherheit systematisch zu fördern. Neben diesen Punkten legt der Ende November 2013 geschlossene Koalitionsvertrag der großen Parteien CDU/CSU und SPD als Leitlinien auch einen größeren Wert auf den Netzausbau und die Schaffung von notwendigen Reservekapazitäten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sollte schon bis April 2014 in einem grundlegend reformierten Entwurf vorliegen, in dem u. a. auch Einschnitte bei der Vergütung von Windkraftanlagen an windreichen Festlandstandorten sowie eine zunehmende Selbstvermarktungspflicht von Erzeugern erneuerbaren Stroms vorgesehen werden soll. So ist beabsichtigt, beim Abstandsgebot zwischen Windkraftanlagen an Land und der Wohnbebauung eine Länderöffnungsklausel im Baugesetzbuch vorzusehen, was in Bayern bei entsprechender Umsetzung dazu führen kann, dass zukünftig nur sehr schwer wirtschaftliche Standorte für Windkraftanlagen gefunden werden können. 16 ESTW – Erlanger Stadtwerke Konzernausblick Sonstige Aktivitäten Im Jahr 2014 wird das Investitionsvolumen des ESTW-Konzerns voraussichtlich rund 22,8 Mio. € betragen. Berücksichtigt sind hierin notwendige Erweiterungen bzw. Erneuerungen der Netze und der Gewinnungs- bzw. Produktionsanlagen. Die Absatz- und Umsatzprognosen berücksichtigen die derzeitigen gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Einen maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse der Ener gie- und Wasserversorgung nehmen die Witterung, die konjunkturelle Entwicklung sowie drohende behördliche Eingriffe. Bei den Personalkosten wird eine Steigerung in Höhe von 3 % pro Jahr für Tariferhöhungen, Vorrückungen und Höhergruppierungen unterstellt. Wärme Netz und Wärme sonstige Aktivitäten Zum 1. Februar 2014 wurden die Fernwärmepreise leicht erhöht. Die Planung sieht weiterhin eine nahezu konstante Nah- und Fernwärmeabgabe vor, sofern sich witterungsbedingt keine Besonderheiten ergeben. Die Wärme Netz- und sonstigen Wärme-Aktivitäten werden weiterhin ein positives Jahresergebnis erzielen. Elektrizität Netz Die Transportmenge wird sich im kommenden Jahr nur unwesentlich verändern. Für den Netzbereich erwarten die ESTW unter Zugrundelegung der Netzentgelte im Rahmen der genehmigten Erlösobergrenze weiterhin ein positives Jahresergebnis. Elektrizität sonstige Aktivitäten Der Stromabsatz wird voraussichtlich um 18 % auf 336,1 Mio. kWh sinken. Dabei ist eine Verschärfung des Wettbewerbes mit möglichen Kundenverlusten bereits berücksichtigt. Durch den weiter steigenden Anteil an Steuern und gesetzlichen Abgaben ab Jahresbeginn 2014 mussten die Strompreise ab 1. Februar 2014 erhöht werden. Die sonstigen Elektrizität-Aktivitäten werden auch in Zukunft positive Ergebnisse erwirtschaften. Erdgas Netz Die Transportmenge wird im Jahr 2014 um 8 % auf 1.071,1 Mio. kWh steigen. Die Prognose für den Bereich Erdgas Netz sieht – unter Zugrundelegung der Netzentgelte im Rahmen der genehmigten Erlösobergrenze – weiterhin ein positives Jahresergebnis vor. Wasser Netz und Wasser sonstige Aktivitäten Die für die Folgejahre geplante Wasserabgabe wird im Wesentlichen nur Witterungsschwankungen unterliegen. Das wirtschaftliche Ergebnis wird weiterhin positiv verlaufen. Stadtverkehr 2014 rechnen die ESTW mit nahezu unveränderten 13,8 Mio. Fahrgästen. Die VGN-Tarife werden jährlich nach einem ÖPNV-Kostenindex fortgeschrieben. Die zum 1. Januar 2014 durchgeführte Tariferhöhung der Fahrpreise um durchschnittlich 3,6 % ist im Plan vorgesehen. Die Unternehmensplanung basiert auf dem seit Dezember 2013 gültigen Verkehrsangebot im Stadtverkehr Erlangen. Zusätzliche Änderungen, die sich im Rahmen der Überarbeitung des Nahverkehrsplanes aufgrund der Ausrichtung des Fahrplanes auf die S-Bahn und durch die Erschließung von Neubaugebieten ergeben und zu Mehrkosten führen, sind nicht berücksichtigt. Der Verlust der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH wird bei 6,0 Mio. € bzw. – bei Berücksichtigung einer Gutschrift für ersparte Ertragssteuern – bei 4,1 Mio. € liegen. Hallenbad Frankenhof Im ersten Quartal 2014 haben 24.711 Gäste (Vorjahr 23.075 Gäste) das Hallenbad Frankenhof besucht. Der Verlust der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH wird 2014 nach derzeitigem Kenntnisstand rund 0,9 Mio. € bzw. – bei Berücksichtigung einer Gutschrift für ersparte Ertragssteuern – rund 0,6 Mio. € betragen. ESTW-Konzern Für den ESTW-Konzern wird 2014 mit einem Gewinn in Höhe von 3,6 Mio. € gerechnet. Erdgas sonstige Aktivitäten 2014 wird der Erdgasabsatz aufgrund der geplanten Inbetriebnahme der neuen Gasturbine um 12 % auf 870,6 Mio. kWh steigen. Danach wird die Abgabe voraussichtlich in den nächsten Jahren leicht rückläufig sein. Dabei ist eine Verschärfung des Wettbewerbes mit möglichen Kundenverlusten bereits berücksichtigt. Das Ergebnis der sonstigen Erdgas-Aktivitäten wird weiterhin im positiven Bereich liegen. ESTW – Erlanger Stadtwerke 17 AUS DEM GESCHÄFTSJAHR Good-bye Gaskessel! Mit der Stilllegung, Demontage und dem Austausch eines alten Erdgaskessels im Heizkraftwerk (HKW) stemmten die ESTW 2013 ein echtes Mammutprojekt und optimierten gleichzeitig den Gas-und-Dampf-Prozess (GUD). Bereits Mitte 2011 stand nach reiflicher Überlegung fest: Der 50 Jahre alte Erdgaskessel im Heizkraftwerk (HKW) wird stillgelegt, ausgebaut und durch eine hocheffiziente Gasturbine mit Abhitzekessel ersetzt. Letzterer wurde wiederum mit der vorhandenen Dampfturbine verbunden. Die neue Gasturbine stellte vor allem Zulieferer und Hersteller vor eine große Herausforderung: „Aus verschiedenen Gründen kam für uns nur eine Gasturbine mit einer Leistung von 7 MW in Frage. Lediglich der japanische Hersteller Kawasaki war in der Lage, seine Standardkomponenten genau auf unsere Anforderungen anzupassen“, erläuterte Wolfgang Geus, Vorstandsvorsitzender der ESTW. Aus Platzgründen thront die neue Gasturbine auf dem Dach des HKW. Kein leichtes Unterfangen: Millimeter um Millimeter wurden die tonnenschweren Kesselteile in das HKW der ESTW integriert. So funktioniert der Gas- und Dampf-Prozess (GUD): Zuerst wird die Gasturbine mit Erdgas befeuert. Sie treibt den Generator an und produziert Strom. Die Abgase strömen durch den Abhitzekessel und erzeugen 520° C heißen Dampf, der wiederum die Dampfturbine antreibt, die über einen Generator zusätzlich Strom erzeugt. Der abgekühlte Dampf wird für die Erzeugung von Heizwasser in der Fernwärmeversorgung genutzt. Mit diesem Verfahren wird die Energie des ursprünglich eingesetzten Erdgases mit einem Wirkungsgrad von 90 % in Wärme und Strom umgewandelt. Auch die Umsetzung gestaltete sich als „harte Nuss“: In einer Bauzeit von 18 Monaten stemmten die Firmen Kawasaki, Wulff/ TIG, Siemens, AKB Greifswald, MAUSS BAU Erlangen und die Firma Bonn aus Schwabach das 12 Mio. € teure Projekt auf engstem Raum und bei laufendem HKW-Betrieb. Sowohl die beiden Gas- als auch die beiden Dampfturbinen im Heizkraftwerk können nun den gesamten Stromverbrauch aller Erlanger Haushaltskunden decken. Die Strom erzeugung durch diese mo derne und hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung liegt bei knapp 200.000 MWh pro Jahr. Die installierte Stromerzeugungsleistung beträgt 48 MW. Spätestens im Jahr 2021 steht das nächste Großprojekt im Heizkraftwerk an. Dann muss mit dem dann 40 Jahre alten Kohlekessel die größte Erzeugungseinheit des HKW erneuert werden. Regina Ganser, 45, Diplom-Ingenieurin (FH) Verfahrenstechnik, ledig +++ Abteilungsleiterin im Heizkraftwerk der ESTW, zuständig für den Bereich Elektro-, Leit- und Messtechnik +++ Ist ein absoluter Naturmensch mit Schlagzeug und Städtephobie +++ Würde gerne mal wieder mit ihrem Camper durch die Gegend reisen +++ Lieblingsreiseland: Großbritannien Schwebendes Schwergewicht: Der Austausch des alten Gaskessels entpuppte sich als Mammutaufgabe. Film ab! 18 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 19 AUS DEM GESCHÄFTSJAHR (Finger-)Spitzengefühl für Kunden Mit einer neuen App reagieren die ESTW im Bereich Service auf die sich ändernden Kommunikationsgewohnheiten ihrer Kunden. Auch mittels QR-Code stellen sie Informationen mobil zur Smartphone-Nutzung bereit. Den Service der ESTW gibt es nun auch zum Mitnehmen. Die kostenlose App „ESTWmobil“ bietet jedem Besitzer eines iPhones oder androidbasierten Smartphones die Möglichkeit, bequem Zählerstände per Foto zu übermitteln, Baustelleninformationen abzurufen oder Öffnungszeiten zu erfragen. Diese Hauptfunktionen lassen sich jeweils über ein eigenes Icon im Anwendungs-Menü des Smartphones aktivieren. Aktuelle Presseinformationen, die Energie-News, aber auch die Webseiten der Bäder und des ÖPNV sowie der Tankstellen für Erdgas und Strom lassen sich mit nur einem Tippen mit den Fingerspitzen öffnen. Auch im Bereich des ÖPNV können Nutzer seit 15. Dezember 2013 Informationen digital via Smartphone abrufen. Die Aushang- fahrpläne der Buslinien in Erlangen sind seither mit einem QR-Code versehen. Die so genannte „Echtzeit“, also die prognostizierte Abfahrtszeit, der gewünschten Linie kann auf diese Weise ermittelt werden. Alternativ ist es möglich, die gewünschte Haltestelle, an der man wartet oder umsteigen möchte, auf der Webseite www.start.vag.de einzugeben. Wenige Sekunden später wird die voraussichtliche Abfahrtszeit der nächsten Fahrten auf das Smartphone übermittelt. Die mobile Übertragung von Abfahrtsauskünften in Echtzeit läuft aktuell im Probebetrieb. Für die zweite Hälfte des Jahres 2014 ist es geplant, auch Informationen über Störungen und Fahrplanänderungen mittels QR-Code bereitzustellen. Wegweisendes Energieversorgungskonzept Wo einst audiovisuelle Köpfe ehrgeizige TV-Pläne verfolgten, ist in den vergangenen Monaten Wohnraum für Senioren und junge Familien entstanden. Neun Atriumbungalows, vier Doppelhaushälften, acht Reihenhäuser und 16 Eigentumswohnungen wurden von der Firma MAUSS BAU Erlangen am Vogelherd in Tennenlohe errichtet und somit Platz für 37 Haushalte geschaffen. Die ESTW versorgen die Bewohner des 9.000 m² großen Areals seither mit Nahwärme zur Raumheizung und Warmwasseraufbereitung sowie mit Strom aus Kraft-WärmeKopplung vom unternehmenseigenen Blockheizkraftwerk (BHKW). Das BHKW ist im Keller des Mehrfamilienhauses Vogelherd 39 untergebracht und besteht aus einem Erdgasbrennwertkessel mit 225 kW Leistung, einem Modul mit einer Wärmeleistung von 40 kW und einer elektrischen Leistung von 20 kW. Nahwärme und Strom dieses In Tennenlohe ist „Am Vogelherd“ eine energetisch wegweisende Wohnsiedlung entstanden. BHKWs reichen für die Versorgung des neuen Wohngebietes Vogelherd völlig aus. Solarstrom für 29 Haushalte Und damit nicht genug. 764 Fotovoltaik-Module schmücken die Flachdächer der Neubauten und ergänzen das vorherrschende energetisch nachhaltige Energiekonzept. Das Fotovoltaik-System besteht aus jeweils paarweise gegeneinandergestellten Modulen in Sattelanordnung mit einem Anstellwinkel von 10° zur Horizontalen. Dank Zugseilen, Winkel und Metallplatten bilden die Module eine statische Einheit. Da weder Unterkonstruktionen noch Ballast notwendig sind, entsteht auf dem Flachdach lediglich eine zusätzliche Gewichtsbelastung von 15 kg pro m². Aufgrund der stän digen Überwachung der Fotovoltaik-Anlagen durch Informationssysteme, können Fehler in der Anlage zeitnah erkannt und behoben werden. Für 20 Jahre haben die ESTW die Dachflächen hierfür gepachtet. Der aus der Sonnenenergie gewonnene Strom reicht Das BHKW versorgt die Siedlung für 29 Haushalte. mit Nahwärme und Strom. Nachhaltigkeit auf Großleinwand Service To-Go: Mit einer App passen sich die ESTW den digitalen Nutzungsgewohnheiten ihrer Kunden an. 20 ESTW – Erlanger Stadtwerke Verlässlich, regional fest verwurzelt, glaubwürdig – diese Eigenschaften erfüllen die ESTW auch in den Augen ihrer Privatkunden. Ergebnisse über Benchmark-Niveau lieferte eine Studie, die von den ESTW 2013 gemeinsam mit den kooperierenden enPlus-Stadtwerken durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es, Aufschluss über die Gesamtzufriedenheit, die Loyalität sowie die Wechselneigung von Privatkunden, aber auch über deren Image-Wahrnehmung der jeweiligen Stadtwerke zu erhalten. Trotz erfreulicher und herausragender Ergebnisse machte die Studie einen kleinen Makel sichtbar: In der Öffentlichkeit werden die ESTW zu wenig als ökologisch und nachhaltig wahrgenommen. Um den Umweltgedanken noch sichtbarer zu machen, wurden im Stadtgebiet 61 großflächige Plakate und acht sogenannte Megalights installiert. Der Slogan „Mit Windenergie die Wende meistern – Erlangen nutzt die Chance“ stärkt seither die nachhaltige Seite der ESTW – natürlich auch im Anzeigen-Format! ESTW – Erlanger Stadtwerke 21 AUS DEM GESCHÄFTSJAHR Wasserprivatisierung? Nein, danke! Der Zugang zu sauberem Wasser ist längst nicht für jeden Menschen selbst verständlich. Erst recht nicht, wenn Wasserressourcen zunehmend privatisiert werden. Auch die ESTW engagieren sich für eine Trinkwasserversorgung aus öffentlicher Hand und informierten dazu Erlanger Bürger. Anfang 2013 sollte der Wasserversorgungsmarkt durch den Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments für private Konzerne geöffnet werden. Demnach sollen Städte und Gemeinden die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen, wie zum Beispiel für die Wasserversorgung, europaweit ausschreiben. Die möglichen Folgen einer Privatisierung der Trinkwasserversorgung zeigt der Blick in europäische Nachbarstaaten: ein ungepflegtes Leitungsnetz, hohe Wasserverluste, kein nachhaltiges Bewirtschaften der Schutzgebiete oder Versorgungsengpässe. Verantwortungsvoll und nachhaltig Zwischenzeitlich ist es gelungen, sehr vielen Menschen den hohen Wert einer Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand bewusst zu machen. Nur so ist gewährleistet, dass die Versorgung mit Trinkwasser nicht zum lukrativen Geschäftsfeld großer Konzerne, sondern dass verantwortungsvoll und mit Blick auf die kommenden Generationen gearbeitet wird. Sauberes Trinkwasser durch eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewinnungsanlagen im Einklang mit der Natur hat höchste Priorität und darf daher niemals ausschließlich wirtschaftlichen Interessen unterworfen werden. Die große Beteiligung an der europäischen Bürgerinitiative vor allem in Deutschland stimmt die ESTW zuversichtlich. 1.884.790 Unterschriften hat die Initiative in Deutschland und anderen EU-Ländern gesammelt und der EU-Kommission übergeben, teilte die Brüsseler Behörde Ende 2013 mit. Allein aus Deutschland kamen 1.382.195 Unterschriften. Mindestens 1 Mio. Unterschriften von Bürgern aus sieben EUStaaten waren nötig, damit sich die zuständigen EU-Institutionen mit den Forderungen der Bürger befassten. Am 17. Februar 2014 hatte die europäische Bürgerinitiative ihre Anhörung im Europäischen Parlament. Die Europäische Kommission bestätigte am 19. März 2014 die Haltung der Bürgerinitiative und betonte: „Wasser ist kein kommerzielles Produkt“. Ein Gesetzesvorschlag für die Anerkennung des „Menschenrechts auf Wasser“ blieb jedoch aus. Sorgen bereiten inzwischen auch die Verhandlungen zwischen der EU und den USA bezüglich einer „Transatlantic Trade and Investment Partnership“. Sie stellt eine kommunale Wasserversorgung wieder infrage und könnte Wasser nun doch zur einfachen Handelsware machen. Wasser als Menschenrecht Die europäische Bürgerinitiative „right2water“ („Wasser ist ein Menschenrecht“) setzt sich schon lange dafür ein, dass der Zugang zu sauberem Wasser zum Menschenrecht erklärt wird. Die Bürgerinitiative fordert, dass alle Bürgerinnen und Bürger das Recht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung haben, dass die Versorgung mit Trinkwasser und die Bewirtschaftung der Wasserressourcen nicht den Binnenmarktregeln unterworfen werden und dass die Wasserversorgung von der Liberalisierungsagenda auszuschließen ist. Ein Anliegen, das auch die ESTW unterstützen: Am 22. März 2013 – am internationalen Tag des Wassers – luden sie alle Erlanger Bürger zum Speed-Dating mit sieben, für die Wasserversorgung Erlangens, Verantwortlichen ein. Im Foyer und im Kasino wurden außerdem Kurzfilme zum Thema Wasser gezeigt sowie Informationen zu den Wasserschutzgebieten, den Gewinnungsanlagen, zum Wasserrohrnetz, zu den Tafelwasseranlagen und über den sinnvollen Umgang mit Wasser vermittelt. Hier und auch in vielen weiteren Vorträgen und Interviews bat ESTW-Vorstand Wolfgang Geus eindringlich alle Kunden, die europäische Bürgerinitiative durch ihre Unterschrift zu unterstützen und so die Privatisierung des Trinkwassers zu verhindern. Speed-Dating mal anders: Am 22. März 2013 informierten die ESTW Erlanger Bürger zum Thema Trinkwasserversorgung. 22 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 23 AUS DEM GESCHÄFTSJAHR Bestnoten für Strom, Gas und Wasser Prüfungsangst? Von wegen. Auch im Jahr 2013 stellten sich die ESTW einer umfassenden Überprüfung ihrer Strukturen und Arbeitsabläufe – mit hervorragendem Ergebnis. Eine der wichtigsten Aufgaben der ESTW ist die sichere wirtschaftliche und umweltverträgliche Versorgung ihrer Kunden mit Strom, Gas und Trinkwasser. Um diesen hohen Anforderungen weiterhin gerecht zu werden, lassen sie ihre Organisationsstruktur und Arbeitsabläufe in regelmäßigen Abständen überprüfen und zertifizieren. Bereits in den Jahren 2003 und 2008 stellten sich die ESTW in den Bereichen Erdgas und Wasser den Prüfern des Fachverbandes. Zuständig ist hier der DVGW, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches. Die Prüfung erfolgt nach Auswertung etlicher Arbeitsblätter und umfasst die Arbeitsausführung, die gesamte Unternehmensstruktur und die langfristige Planung für die sichere Versorgung der Kunden in den nächsten Jahren. In 2013 wurde die Prüfung erstmals auch auf die Stromversorgung ausgeweitet. Zuständiger Fachverband ist hier das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN). Das Ergebnis gab Grund zur Freude: „Die Arbeitsabläufe in der Erlanger Strom, Erdgas- und Wasserversorgung sind organisatorisch und qualitativ einwandfrei und befinden sich sicherheitstech- nisch auf höchstem Standard“, lobten die Prüfer die ESTW nach dreitägiger intensiver Prüfung. Erforderlich ist eine solche Bestätigung auch, um Dienstleistungen in anderen Versorgungsgebieten ausführen zu dürfen. Die ESTW übernehmen u. a. die technische Betriebsführung und kaufmännische Geschäftsleitung für den Zweckverband zur Wasserversorgung der Eltersdorfer Gruppe, die technische Betriebsführung für den Zweckverband zur Wasserversorgung der Marloffsteiner Gruppe, diverse Einzelaufträge für den Zweckverband zur Wasserversorgung der Seebachgruppe, den Entstörungsdienst in der Stromversorgung für das städtische Kommunalunternehmen Baiersdorf sowie den Entstörungsdienst in der Wasserversorgung in der Gemeinde Bubenreuth. Organisatorisch und qualitativ einwandfrei: Annette Köpken (l.), Annette Köpken, 48, Diplom-Ingenieurin (TH) Sigrid Kowol und Rainer Mayer freuen sich über Bestnoten von FNN und DVGW. Allgemeine Elektrotechnik, verheiratet, 2 Töchter +++ Abteilungsleiterin Netz- und Anlagenservice bei den ESTW +++ Fährt im Alltag gerne Fahrrad +++ Freut sich auf den Sommer: Energietanken im eigenen Garten +++ Lieblingsbuch: „Ökotopia“ von Ernest Callenbach Prüfung bestanden: ESTW-Vorstand Matthias Exner (3.v.l.) zeigt sich zufrieden. Film ab! 24 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 25 AUS DEM GESCHÄFTSJAHR Mollig warme Klassenzimmer 22 Erlanger Schulen werden seit Januar 2013 von den ESTW mit Wärme versorgt. Geplant sind einige aufwendige energietechnische Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Gemäß eines Wärmedienstleistungsvertrags mit der Stadt Erlangen haben die ESTW zum 1. Januar 2013 die Heizungsanlagen von 22 Erlanger Schulen übernommen. Die ESTW betreiben die Wärmeerzeugungsanlagen der Schulen seither eigenMatthias Exner (r.) begrüßt den Einverantwortlich und versatz der ESTW an 22 Erlanger Schulen. sorgen die Gebäudekomplexe mit Wärme und Warmwasser. 123.000 € sind jährlich für die Erneuerungen der Anlagen eingeplant. Ein ganzjähriger witterungsunabhängiger Rund-um-die-Uhr-Entstörungsdienst rundet das Service-Paket der ESTW ab. Zum Jahreswechsel 2012/2013 erfolgte bei allen Heizanlagen eine Nachrüstung mit Wärmemengenzählern. Mehrinvestition nicht ausgeschlossen Bereits im ersten Vertragsjahr führten die ESTW wichtige Maßnahmen durch: Das Albert-Schweitzer-Gymna- sium erhielt aufgrund eines Defekts einen neuen Heizkessel. Die vhs Erlangen wurde von Gasfeuerung auf Fernwärmeversorgung umgestellt. Die fernwärmeversorgte Heizzentrale des Berufsschulzentrums wurde im Rahmen bereits geplanter Sanierungsmaßnahmen hydraulisch und regelungstechnisch erneuert. Insgesamt investierten die ESTW im Berichtsjahr 236.488 €. Auch in 2014 wird voraussichtlich eine Überschreitung des vertraglich vereinbarten Investitionsvolumens von 123.000 € notwendig sein. Schon jetzt ist aufgrund eines Schadens an der Öllagerung eine Umstellung der Heizanlage der Realschule am Europakanal auf Gasfeuerung geplant. Und in der Sing- und Musikschule muss die Ölheizung ebenfalls einer Gasfeuerung weichen. Sämtliche Installationen, Leitungen und Heizflächen sowie die Gebäudeleittechnik bleiben jedoch weiterhin im Eigentum und im Zuständigkeitsbereich der Stadt Erlangen. Spritztour in die Vergangenheit Zum Aktionspreis von 12,00 € luden die ESTW langjährige Abo-Kunden am 14. Dezember 2013 zur ersten Erlanger Glühweinfahrt auf eine einstündige Spritztour durch die Hugenottenstadt ein. An Bord des Oldtimerbusses erzählte Stadtführerin Gerlinde Klopfer historische und unterhaltsame Anekdoten rund um Erlangens Stadtgeschichte. Auf der Route mit den Stationen Hugenottenplatz, Lorlebergplatz, Palmsanlage, Bergkirchweih-Gelände und Altstadt standen vor allem die Gebäude, Stadtteile, Kirchen und Gärten im Fokus. Und auch das urige Ausflugs-Gefährt rückte ins Zentrum des Interesses: Busfahrer Kurt Gottschalk plauderte liebevoll über seinen restaurierten „Krauss-Maffei“. Der Bus, Baujahr 1959, ist deutschlandweit der einzige noch fahrtüchtige seiner Art. Auch er repräsentierte ein spannendes Stück Musik gegen Armut Erfinderische Weltmusik aus Bayern hörten 300 Gäste des ESTW-Benefiz-Konzerts in der Hugenottenkirche und spendeten für den guten Zweck. Am 12. Dezember 2013 veranstalteten die ESTW in der Hugenottenkirche ein stimmungsvolles Benefiz-Konzert mit den bayerischen Weltmusikern von „Luz amoi“ (bayerisch für „Hör mal zu“). Nach einigen erfolgreichen Jahren im Bereich der neuen Volksmusik haben sich die fünf Musiker rund um den Freisinger Perkussionisten Stefan Pellmaier ihren langersehnten Wunsch nach einem eigenen Weihnachtsprogramm der besonderen Art erfüllt. Herr Pellmaier versucht in diesem Projekt, seine bayerischen Wurzeln mit anderen musikalischen Stilrichtungen zu verbinden. Adventliche Weisen und überliefertes Liedgut wurden traditionsbewusst und doch zeitgemäß, musikalisch anspruchsvoll und in einfühlsamer Art präsentiert. Bei Stücken wie „Maria durch den Dornwald ging“ verschmolz das traditionelle Hackbrett mit Vibrafon-Klängen und zarten Geigenpassagen. Mit über 20 verschiedenen Instrumenten aus den unterschiedlichsten Ländern und musikalischen Stilrichtungen begeisterten die Musiker das rund 300-köpfige Publikum. Weihnachten bei Pellmaiers Dazwischen las Herr Pellmaier sehr persönliche Texte vor, die den Zuhörern vor Augen führten, wie einst bei Pellmaiers Weihnachten gefeiert wurde. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Konzertkarten, des Glühweins und der Lebkuchen wurden von den ESTW noch aufgestockt, sodass am Ende 4.000 € zu Buche standen, die an den Sonderfonds gegen Armut und Obdachlosigkeit gingen. 26 ESTW – Erlanger Stadtwerke Erlanger Stadtgeschichte: In den 1960er- und 1970er-Jahren waren er und seine Artgenossen mit gleicher Sonderlackierung im regulären Linienverkehr in Erlangen im Einsatz. Als Wegzehrung erhielten alle Teilnehmer einen Glühwein oder alkoholfreien Punsch und einen Elisenlebkuchen samt Sammeltasse. Auch im Dezember 2014 werden die ESTW ihre Abo-Kunden wieder zur Glühweinfahrt bitten. Dieses Mal in etwas größerem Rahmen. Stimmungsvoll und feierlich: Die bayerische Weltmusiker-Formation „Luz amoi“ begeisterte beim ESTW-Benefiz-Konzert. ESTW – Erlanger Stadtwerke 27 KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 € 2013Vorjahr € Tsd. € 1.Umsatzerlöse 190.841.507,42191.250 Erdgassteuer -2.214.134,29 -2.092 Stromsteuer -8.130.931,36 -7.916 180.496.441,77 181.242 2.Veränderung des Bestands an noch nicht abgerechneten Leistungen33.776,27 -259 3.andere aktivierte Eigenleistungen909.211,64 995 4.sonstige betriebliche Erträge3.175.923,98 4.217 184.615.353,66 186.195 5.Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -89.896.514,49 -101.778 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -19.050.433,25 -21.164 -108.946.947,74 -122.942 6.Personalaufwand a) Löhne und Gehälter -24.552.255,54 -23.070 b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung: 2.518.424,20 € (Vorjahr 2.732 Tsd. €) -7.380.860,09 -7.282 -31.933.115,63 -30.352 7.Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen-15.776.825,09 -19.635 8.sonstige betriebliche Aufwendungen-16.052.653,87 -13.057 11.905.811,33 209 9.Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen5.324,80 -24 10.Erträge aus sonstigen Beteiligungen325.564,90 375 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens17.409,93 149 12.sonstige Zinsen und ähnliche Erträge166.411,22 300 13.Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00-251 14.Aufwendungen aus Verlustübernahme-226,33 0 15.Zinsen und ähnliche Aufwendungen-3.276.293,43 -3.414 16.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit9.144.002,42 -2.656 17.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag-1.490.830,95 0 18. sonstige Steuern-1.720.728,84 -1.139 19. Konzernjahresergebnis 5.932.442,63-3.795 20.Einstellung in die gesetzliche Rücklage-296.622,13 0 21. Konzernbilanzergebnis 5.635.820,50 -3.795 Christine Böhm, 54, Chemielaborantin, verheiratet, 2 Kinder, 1 Enkelkind +++ Stellvertretende Leiterin des Labors der ESTW +++ Erobert die Berge gerne zu Fuß, schnorchelt und liest +++ Braust bald auf der Route 66 durch die USA +++ Lieblings-Getränk: natürlich Wasser! Film ab! 28 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 29 KONZERN-BILANZ Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2013 AKTIVA 31.12.2013Vorjahr € € Tsd. € PASSIVA 31.12.2013Vorjahr € € Tsd. € A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I.Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 25.000.000,00 25.000 entgeltlich erworbene Konzessionen, II. Konzernkapitalrücklage 30.559.469,44 30.559 gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.851.760,422.314 III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklage 2.118.109,77 1.822 II. Sachanlagen 2. andere Gewinnrücklagen 31.463.590,58 35.258 1. Grundstücke und Bauten 28.267.033,97 29.319 33.581.700,3537.080 2.Streckenausrüstung 24.928,99 29 IV. Konzernbilanzergebnis 5.635.820,50 -3.795 3. Fahrzeuge für den Personennahverkehr 2.207.607,84 2.672 V. Anteile anderer Gesellschafter 12.687,440 4. technische Anlagen und Maschinen, 94.789.677,73 88.844 die nicht zu Nr. 2 oder 3 gehören 121.414.601,76 124.549 5. andere Anlagen, Betriebs- und B. Empfangene Ertragszuschüsse 20.191.846,46 20.903 Geschäftsausstattung 4.861.342,56 5.438 6. geleistete Anzahlungen und Anlagen C. Rückstellungen im Bau 16.467.166,57 10.232 1.Rückstellungen für Pensionen und ähnliche 173.242.681,69172.239 Verpflichtungen 6.512.551,00 6.365 2.Steuerrückstellungen 663.571,26 0 III. Finanzanlagen 3.sonstige Rückstellungen 18.470.838,17 14.741 1. Beteiligung an assoziierten Unternehmen 967.203,41 517 25.646.960,4321.106 2. Beteiligungen 9.393.653,69 9.409 D. Verbindlichkeiten 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 111.179,14 111 4. sonstige Ausleihungen 191.202,74 225 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77.536.113,11 81.901 10.663.238,9810.262 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.196.782,63 8.898 185.757.681,09184.815 3.Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 928.380,92 2.567 B. Umlaufvermögen 4.Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Erlangen 354.967,14 328 5.sonstige Verbindlichkeiten I. Vorräte davon aus Steuern: 5.264.901,75 € (Vorjahr 2.919 Tsd. €) 8.442.970,01 3.489 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.175.024,74 2.938 98.459.213,8197.183 2. unfertige Leistungen 77.176,53 47 3.252.201,272.985 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich erhaltene Anzahlungen für Energie und Wasserlieferungen 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Forderungen gegen die Stadt Erlangen 4. sonstige Vermögensgegenstände 50.089.831,01 -34.248.665,23 15.841.165,78 1.501.223,69 3.128.407,29 4.339.894,66 49.343 -30.375 18.968 1.657 2.303 2.962 24.810.691,4225.890 III.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 24.918.034,20 14.188 52.980.926,8943.063 C. Rechnungsabgrenzungsposten 349.090,45 158 Summe der Aktiva 30 ESTW – Erlanger Stadtwerke 239.087.698,43 228.036 Summe der Passiva 239.087.698,43 228.036 ESTW – Erlanger Stadtwerke 31 KONZERN-ANHANG Konzern-Anhang zum Geschäftsjahr 2013 I. Allgemeine Angaben Der Konzernabschluss 2013 wurde nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes (AktG) sowie nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) erstellt. Die Gliederung und Bewertung erfolgte nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Gliederungs- und Bewertungsvorschriften, erweitert um das Gliederungsschema für Verkehrsunternehmen. Die Bilanz wurde um die Forderungen gegen die Stadt Erlangen bzw. um die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Erlangen ergänzt. Für die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren beibehalten. Der Grundsatz der Darstellungsstetigkeit wurde beachtet. II. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden Der Konsolidierungskreis und die Konsolidierungsme tho den sind aus der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen. Firmenname Status Zeitpunkt des Erwerbs Konsolidierungsmethode Zeitpunkt der Konsolidierung Methode Erlanger Stadtwerke AG MU X X X X Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH TU 01.01.2001 Vollkonsolidierung Erwerb Buchwert Erlanger Stadtbus GmbH TU 01.01.2013 Vollkonsolidierung Erwerb Neubewertung Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH TU 01.01.2001 Vollkonsolidierung Erwerb Buchwert Regnitzstromverwertung AG GU 01.08.1966 Equity-Bewertung Einbeziehung Buchwert MU = Mutterunternehmen TU = Tochterunternehmen GU = Gemeinschaftsunternehmen In Ausübung des Wahlrechts nach § 311 HGB wurden die Energiedienst Erlangen GmbH und die Windpark Wotan 21. Betriebs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG nicht nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Beteiligungswerte Gemeinschaftsunternehmen Regnitzstromverwertung Aktiengesellschaft, Erlangen 80.341,35 € Der aus der Erstkonsolidierung stammende passivische Unterschiedsbetrag wurde den „anderen Gewinnrücklagen“ zugeordnet und beinhaltet stille Reserven aus thesaurierten Gewinnen. Beteiligungswerte Tochterunternehmen Erlanger Stadtbus GmbH – Anteil Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 12.687,44 € Für den Anteil am Eigenkapital der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg an der Erlanger Stadtbus GmbH wurde ein „Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter“ gebildet. 32 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 33 KONZERN-ANHANG III. Erläuterungen zu Posten der KonzernBilanz und Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung 2. Erläuterungen zu Posten der Konzern-Bilanz Aktiva 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet, wobei auf die eigenen Leistungen auch Lohn- und Materialgemeinkostenzuschläge berechnet wurden. zahlungen für Energie- und Wasserlieferungen werden offen von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgesetzt. Wertberichtigungen wurden in ausreichendem Maße gebildet. Nach § 253 Abs. 3 HGB werden notwendige planmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die planmäßigen Abschreibungen wurden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Das bewegliche Anlagevermögen wurde linear abgeschrieben. Die Zugänge der unbeweglichen Anlagegüter und immateriellen Vermögensgegenstände werden zeitanteilig abgeschrieben. Investitionszuschüsse werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die liquiden Mittel sind zu Nominalwerten bilanziert. Die in 2008 und 2009 angeschafften oder hergestellten abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgüter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind und deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten 150,00 € aber nicht 1.000,00 € übersteigen, werden entsprechend § 6 Abs. 2a EStG in einem Sammelposten zusammengefasst und über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Ab 2010 wurden alle geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 410,00 € nicht übersteigen, in Ausübung des Wahlrechts nach § 6 Abs. 2 S. 1 EStG im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Von den Finanzanlagen werden die Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens zu Anschaffungskosten bzw. dem Nennwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen. Die an Betriebsangehörige ausgereichten Wohnungsbaudarlehen wurden zum Nennbetrag angesetzt. Bei den Vorräten wurde eine Vollinventur durchgeführt; die Bewertung erfolgt zu durchschnittlichen Einstands- oder niedrigeren Tagespreisen. Für Wasser, Werbematerialien, Kleinlagerartikeln, Wärme, Erdgas und Lebensmittelvorräte der Kantine bestehen jeweils Festwerte. Die Vorräte beinhalten Emissionsberechtigungen, die im Wesentlichen für den Produktionsprozess verwendet werden und, soweit sie kostenlos zugeteilt wurden, mit dem Erinnerungswert angesetzt sind. Der Zeitwert der unentgeltlich erworbenen Emissionsberechtigungen beträgt zum 31. Dezember 2013 1.123 Tsd €. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten bzw. Barwerten bilanziert. Die erhaltenen An- 34 ESTW – Erlanger Stadtwerke Die gemäß AVB bis zum 31. Dezember 2002 erhobenen Baukostenzuschüsse für Verteilungsanlagen werden als empfangene Ertragszuschüsse passiviert und jährlich mit 5 % der Ursprungsbeträge aufgelöst. Die ab dem 1. Januar 2003 erhobenen Baukostenzuschüsse werden ebenfalls passiviert, aber entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände aufgelöst. Die Auflösungen werden unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen wurden mittels versicherungsma thematischem Gutachten nach den Richttafeln 2005 von Prof. Klaus Heubeck, einem Rechnungszinssatz von 4,88 % p.a. und einer erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerung von 3,0 % p.a. aufgestellt. Für den Rentenanwartschaftstrend wurde eine Steigerung von 1,5 % p.a. angesetzt. Die Verpflichtung der Gesellschaft aus abgeschlossenen Altersteilzeitverträgen resultiert aus dem Tarifvertrag zur Regelung der Altersteilzeit sowie ergänzend aus einer abgeschlossenen Betriebsvereinbarung. Für die Rückstellung wurde der versicherungsmathematische Barwert angesetzt. Der Berechnung lag ein Rechnungszinssatz von 3,59 % und eine erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 3,0 % zu Grunde. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind nach § 253 HGB mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen künftige Preis- und Kostensteigerungen. Für die Abzinsung der Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde der laufzeitadäquate Marktzins nach Maßgabe des Einzelbewertungsgrundsatzes für jede einzelne Rückstellung ermittelt. Die Verbindlichkeiten werden zu ihrem Rückzahlungswert passiviert. Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im Anlagengitter (um branchenspezifische Positionen erweitert) dargestellt; siehe Aufstellung auf Seite 36/37. Gewährte Investitionszuschüsse entfielen überwiegend auf den Bereich Netz. Diese wurden von den Anschaffungskosten abgesetzt. Der Beteiligungsbesitz ist in untenstehender Tabelle dargestellt. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag mit 41.073 Tsd. € (Vorjahr 36.569 Tsd. €) enthalten. Der Gesamtbetrag der Forderungen wurde um eine Wertberichtigung in Höhe von 548 Tsd. € (Vorjahr 556 Tsd. €) gemindert. Es bestanden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr in Höhe von 29 Tsd. € (Vorjahr 10 Tsd. €). Gegenüber Beteiligungsunternehmen bestanden Forderungen in Höhe von 1.501 Tsd. € (Vorjahr 1.657 Tsd. €). Wie bereits im Vorjahr beträgt die Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr. Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 4 Tsd. € (Vorjahr 8 Tsd. €) haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Beteiligungsbesitz Unternehmen Sitz Anteil am Kapital % Eigenkapital Tsd. € Jahresergebnis Tsd. € 1. Tochterunternehmen Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH Erlangen 100,0 488 *EAV Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH Erlangen 100,0 72 *EAV Erlanger Stadtbus GmbH Erlangen 51,0 26 *EAV Erlangen 33,3 2.902 16 Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum Nürnberg 12,4 1.582 0 solid GmbH Fürth 14,0 ** 69 ** 31 Kommunale Frankengas Beteiligungsgesellschaft mbH Ansbach 1,4 ** 7.672 ** 207 M-net Telekommunikations GmbH München 4,6 108.973 -2.460 Energiedienst Erlangen GmbH Erlangen 50,0 31 -1 Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH Nürnberg 11,5 52 0 Reuthwind GmbH & Co. KG Emskirchen 7,4 1.748 -247 Windpark Wotan 21. Betriebs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG (Burgwald-Ernsthausen) Oldenswort 90,0 607 -671 B ürgerwindrad Wilhelmsdorf UG & Co. KG (Wilhelmsdorf) Wilhelmsdorf 5,5 2.949 -233 2. Gemeinschaftsunternehmen Regnitzstromverwertung Aktiengesellschaft 3. Beteiligungen * EAV = Ergebnisabführungsvertrag ** Eigenkapital/Jahresergebnis 2012 ESTW – Erlanger Stadtwerke 35 KONZERN-ANHANG Entwicklung des Anlagevermögens 2013 – ESTW-Konzern A n s c h a ff u n gs - b z w. H e r s t e l l u n g s k o s t e n Stand Um- 01.01.2013 Zugänge buchungen Abgänge € € € € Bilanzpositionen Stand 31.12.2013 € Stand 01.01.2013 Zugänge € € Absc h re ibu n ge n B u c h we rt e Um- Stand Stand StandAbschreibungen buchungen Zuschüsse Abgänge 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2012 des Geschäftsjahres € € € € € Tsd. € € I.Immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworbene Konzessio- nen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte u. Werte 17.165.767,15 272.801,98 36.659,60 117.852,08 17.357.376,65 14.851.780,97 771.229,96 58.701.398,28 148.664,68 -33.467,32 109.755,96 58.706.839,68 29.382.285,93 1.063.910,49 – – 117.394,70 15.505.616,23 – 1.851.760,42 2.314 771.229,96 28.267.033,97 29.319 1.063.910,49 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten -1.407,71 4.983,00 30.439.805,71 2. Streckenausrüstung 1.576.045,13 – – – 1.576.045,13 1.547.279,45 3.836,69 – – – 1.551.116,14 24.928,99 29 3.836,69 3. Fahrzeuge für den Personennahverkehr 7.027.011,40 91.072,10 – – 7.118.083,50 4.354.780,17 555.695,49 – – – 4.910.475,66 2.207.607,84 2.672 555.695,49 4. technische Anlagen und Maschinen, die nicht zu Nr. 2 oder 3 gehören 436.457.924,80 6.284.281,63 12.057.679,30 1.407,71 1.324.473,16 – 957.999,93 1.558.930,99 323.366.972,43 121.414.601,76 124.549 12.057.679,30 189.342,93 21.973.861,26 4.861.342,56 5.438 1.324.473,16 5. a ndere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 3.790.154,82 1.750.787,06 444.781.574,19 311.908.816,48 26.276.701,08 699.006,49 52.915,11 193.418,86 26.835.203,82 20.838.731,03 – 6. g eleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 10.231.352,84 10.082.075,94 -3.846.262,21 – 16.467.166,57 – – – – – – 16.467.166,57 10.232 – Summe Sachanlagen 540.270.433,53 17.305.100,84 -36.659,60 2.053.961,88 555.484.912,89 368.031.893,06 15.005.595,13 0,00 957.999,93 1.753.256,92 382.242.231,20 173.242.681,69 172.239 15.005.595,13 III.Finanzanlagen 1. B eteiligung an assoziierten Unternehmen 533.149,25 450.000,00 – – 983.149,25 15.945,84 – – – – 15.945,84 967.203,41 517 – 2. Beteiligungen 10.474.352,69 – – 15.550,00 10.458.802,69 1.065.149,00 – – – – 1.065.149,00 9.393.653,69 9.409 – 3. W ertpapiere des Anlagevermögens 111.179,14 – – – 111.179,14 – – – – – – 111.179,14 111 – 4. sonstige Ausleihungen 233.123,90 – – 33.738,06 199.385,84 8.183,10 – – – – 8.183,10 191.202,74 225 – Summe Finanzanlagen 11.351.804,98 450.000,00 – 49.288,06 11.752.516,92 1.089.277,94 – – – – 1.089.277,94 10.663.238,98 10.262 – Gesamtsumme ESTW-Konzern 957.999,93 36 ESTW – Erlanger Stadtwerke 568.788.005,66 18.027.902,82 0,00 2.221.102,02 584.594.806,46 383.972.951,97 15.776.825,09 0,00 1.870.651,62 398.837.125,37 185.757.681,09 184.815 15.776.825,09 ESTW – Erlanger Stadtwerke 37 KONZERN-ANHANG Nachdem ein aktiver Steuerüberhang bei den latenten Steuern von 792 Tsd. € vorliegt, haben die ESTW nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB auf eine Aktivierung latenter Steuern verzichtet. Der Aktivüberhang besteht aus aktiven und passiven temporären Differenzen. Aus dem Posten „Sachanlagen“ entstehen im We sentlichen die passiven Latenzen, welche mit aktiven Latenzen aus den Posten „sonstige Rückstellungen“ verrechnet werden. Übersicht des Eigenkapitals Passiva Stand 31.12.2013 € Stand 31.12.2012 € Gezeichnetes Kapital 25.000.000,0025.000.000,00 Kapitalrücklage 30.559.469,4430.559.469,44 Gewinnrücklagen Der Bilanzverlust des Vorjahres in Höhe von 3.794.892,48 € wurde lt. Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 26. Juli 2013 mit der Bilanzposition „andere Gewinnrücklagen“ verrechnet (siehe Übersicht des Eigenkapitals in nebenstehender Tabelle). Die sonstigen Rückstellungen entfallen überwiegend auf Verpflichtungen gegenüber der Belegschaft, nicht endabgerechnete Leistungen sowie Abrechnungsverpflichtungen gegenüber Kunden. In den Rückstellungen für Altersteilzeit werden Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ausgewiesen. gesetzliche Rücklage Stand 01.01. des Jahres Einstellung des Jahres Stand 31.12. des Jahres 1.821.487,64 296.622,13 2.118.109,77 1.821.487,64 0,00 1.821.487,64 andere Gewinnrücklagen Stand 01.01. des Jahres 35.258.027,77 Veränderung des Jahres-3.794.437,19 Stand 31.12. des Jahres 31.463.590,58 33.609.674,61 1.648.353,16 35.258.027,77 Bilanzergebnis Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten in Höhe von 928 Tsd. € (Vorjahr 2.566 Tsd. €). Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gehen aus nachstehendem Verbindlichkeitsspiegel hervor: 5.635.820,50-3.794.892,48 Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter Eigenkapital 12.687,440,00 94.789.677,7388.844.092,37 Verbindlichkeitsspiegel Art der Verbindlichkeit Gesamt € davon mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr über 5 Jahre € € Vorjahr bis 1 Jahr Tsd. € Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77.536.113,11 4.118.627,54 52.048.305,86 4.365 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.196.782,63 11.173.577,30 1.547,20 8.894 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 928.380,92 928.380,92 0,00 2.566 Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Erlangen 354.967,14 354.967,14 0,00 328 8.442.970,01 6.972.970,01 680.000,00 3.490 98.459.213,81 23.548.522,91 52.729.853,06 19.643 sonstige Verbindlichkeiten Gesamt Sheila Murphy , 54, Fachkauffrau für Organisation +++ Abteilungsleiterin Organisation bei den ESTW, auch zuständig für Aufsichtsratsangelegenheiten +++ Singt gerne im Chor und ist gerne unterwegs. Nicht nur in ihrer zweiten Heimat Irland, sondern auf der ganzen Welt +++ Hat vor, ein halbes Jahr durch Neuseeland und Australien zu reisen +++ Lieblings-Musikrichtung: Klassik Film ab! 38 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 39 KONZERN-ANHANG IV. Zinssicherungsgeschäfte 3. Erläuterungen zu Posten der KonzernGewinn-und-Verlustrechnung Von der Möglichkeit zur Bildung von Bewertungseinheiten wurde in vollem Umfang Gebrauch gemacht. Zum Bilanzstichtag wurden zwei Bewertungseinheiten in Form von Mirko-Hedges gebildet. Als Methode zur bilanziellen Abbildung wurde im Jahresabschluss die Einfrierungsmethode angewendet. Die überwiegend in der Stadt Erlangen und der näheren Umgebung erzielten Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: Aktivitäten € Elektrizität Netz 10.794.955,58 Elektrizität sonstige Aktivitäten 77.232.474,37 Erdgas Netz Erdgas sonstige Aktivitäten 2.189.343,03 18.775.175,85 Sonstige Aktivitäten Wärme Netz und sonstige Aktivitäten 38.916.530,58 Wasser Netz und sonstige Aktivitäten 15.444.961,29 Stadtverkehr 11.393.446,78 Hallenbad Sonstige Aktivitäten Gesamtsumme 193.130,95 5.556.423,34 180.496.441,77 Von den sonstigen betrieblichen Erträgen entfallen 1.321 Tsd. € (Vorjahr 1.083 Tsd. €) auf Vorjahre. Diese Erträge betreffen überwiegend Rückvergütungen. Ebenso ist im Abschlussjahr bei den Beteiligungen keine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt worden (Vorjahr 251 Tsd. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für frühere Jahre betragen 1.566 Tsd. € (Vorjahr 1.233 Tsd. €). Sie betreffen im Wesentlichen Strompreisberichtigungen für Stromlieferungen der Vorjahre sowie diverse Abrechnungen. Bei den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 80 Tsd. € (Vorjahr 98 Tsd. €) enthalten. Im Sachanlagevermögen erfolgten keine Abschreibungen auf einen niedrigeren beizulegenden Wert (Vorjahr 3.841 Tsd. €). 40 ESTW – Erlanger Stadtwerke Die GuV-Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhaltet einen Zinsaufwand aus Rückstellungen in Höhe von 209 Tsd. € (Vorjahr 131 Tsd. €). Am 6. März 2007 wurde ein Zinsswap mit einem Nominalbetrag zum 31. Dezember 2013 in Höhe von 5,3 Mio. € geschlossen. Der Zinsswap (Sicherungsgeschäft) sichert die Verbindlichkeit aus dem Darlehensvertrag (Grundgeschäft) ab. Die Darlehensverbindlichkeit wird in Höhe des Nominalbetrags bilanziert, während der Zinsswap als derivatives Finanzinstrument nicht bilanziert wird. Die Darlehensverbindlichkeit wird mit dem 6-Monats-Euribor zuzüglich einer Marge verzinst. Der Zinsswap tauscht den erhaltenen variablen Zinssatz gegen einen zu zahlenden fixierten Festzins. Abgesichert wird dabei das aus Zinsschwankungen resultierende Zinsänderungsrisiko. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 30. Januar 2017 und zum Bilanzstichtag einen Marktwert in Höhe von 731 Tsd. € zu Lasten der ESTW. Am 15. Dezember 2011 wurde ein weiterer Zinsswap mit einem Nominalbetrag zum 31. Dezember 2013 in Höhe von 6,6 Mio. € abgeschlossen. Dieser Zinsswap (Sicherungsgeschäft) tauscht ab dem Laufzeitbeginn am 1. Oktober 2016 den variablen Zinssatz der Darlehensverbindlichkeit (Grundgeschäft) gegen einen fixen Zinssatz. Der Zinsswap sichert das Zinsänderungsrisiko der Zukunft ab. Die zukünftige Darlehensverbindlichkeit (Grundgeschäft) wird mit dem 6-Monats-Euribor zuzüglich einer Marge verzinst werden. Der Marktwert zum Bilanzstichtag beträgt 261 Tsd. € zu Lasten der ESTW. Bei den Marktwerten handelt es sich um indikative (hypothetische) Marktwerte der Einzelabschlüsse auf Mark-to-MarketNiveau zum 31. Dezember 2013. Den Berechnungen liegen zum Stichtag die in Reuters verfügbaren Zinskurven zugrunde. Es erfolgt eine Abzinsung der zukünftigen Cashflows mit der Zerokurve vom Bilanzstichtag nach der Barwertmethode. V. Angaben zu Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen Die Erlanger Stadtwerke AG übernahmen für die Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH am 29. Oktober 2001 eine Bürgschaft bei der Bayerischen Landesbank, Girozentrale, München. Die Höhe beträgt zum 31. Dezember 2013 620 Tsd. €. Für die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH übernahmen die Erlanger Stadtwerke AG Bürgschaften mit einer Restverbindlichkeit zum 31. Dezember 2013 in Höhe von 3.133 Tsd. €. Zugunsten der Vorlieferanten des Stromhauptlieferanten (Regnitzstromverwertung AG) der Erlanger Stadtwerke AG wurden Patronatserklärungen für den Strombezug abgegeben. Die Haftung für Lieferungen ab dem 1. Januar 2013 ist durch abgeschlossene Liefervereinbarungen für 2013 auf 1.717 Tsd. €, für 2014 auf 4.177 Tsd. €, für 2015 auf 2.674 Tsd. €, für 2016 auf 766 Tsd. € und für 2017 auf 410 Tsd. € begrenzt. VI. Angaben zum Konzernjahresergebnis Der Bilanzgewinn von 5.635.820,50 € ermittelt sich aus dem Jahresergebnis von 5.932.442,63 € abzüglich der gesetzlichen Rücklage von 296.622,13 €. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn von 5.635.820,50 € in die Bilanzposition „andere Gewinnrücklagen“ einzustellen. VII. Ergänzende Angaben 1. Eigentumsverhältnisse Die Stadt Erlangen ist alleinige Aktionärin und hält sämtliche Anteile der Gesellschaft. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 25.000.000,00 € und ist in 25.000 Namensaktien im Nennwert von je 1.000,00 € eingeteilt. ESTW – Erlanger Stadtwerke 41 KONZERN-ANHANG 2. Zusammensetzung der Organe und Aufwendungen für Organe Zu Vorständen der Erlanger Stadtwerke AG sind bestellt: –Wolfgang Geus, Vorsitzender, Technischer Vorstand, Litzendorf – Matthias Exner, Kaufmännischer Vorstand, Erlangen Die Gesamtbezüge der aktiven Vorstände betragen 341 Tsd. €, davon erfolgsabhängige Vergütungen von 9 Tsd. €. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen 7 Tsd. €, davon keine erfolgsabhängigen Vergütungen. Für frühere Vorstände bzw. deren Hinterbliebene wurden 407 Tsd. € an Pensionen aufgewendet. Für diese sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.294 Tsd. € gebildet. 3. Beschäftigtenzahlen und Arbeitnehmergruppen Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern: –Dr. Siegfried Balleis, Erlangen, Oberbürgermeister, Vorsitzender des Aufsichtsrats –Dr. Florian Janik, Erlangen, Stadtrat, wiss. Angestellter, 1. stellvertretender Vorsitzender –Manfred Wermund, Erlangen, Elektromeister und Betriebsratsvorsitzender der ESTW AG, 2. stellvertretender Vorsitzender –Ann Biebaut, Erlangen, kfm. Angestellte, ESTW AG (ab 26. Juli 2013) –Thomas Fiedler, Erlangen, Betriebsschlosser, ESTW AG (bis 26. Juli 2013) –Kurt Gumbrecht, Adelsdorf, Maschinenbautechniker, ESTW AG (bis 26. Juli 2013) –Manfred Hopfengärtner, Erlangen, Stadtrat, Pensionär –Klaus Könnecke, Erlangen, Stadtrat, Erster Polizeihauptkommissar a. D. –Thomas Lehfeld, Erlangen, kfm. Angestellter, ESTW AG (ab 26. Juli 2013) –Gerhard Müller, Erlangen, Abteilungsleiter Personalwesen, ESTW AG (bis 26. Juli 2013) –Felizitas Traub-Eichhorn, Erlangen, Stadträtin, Lehrerin –Helmut Wening, Erlangen, Stadtrat, Polizeibeamter –Hans Wölfel, Erlangen, kfm. Angestellter, ESTW AG (ab 26. Juli 2013) Die Gesellschaften Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH und Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH verfügen über kein eigenes Personal. Im Geschäftsjahr 2013 waren bei den Erlanger Stadtwerken AG, bei der Erlanger Stadtbus GmbH und damit im Konzern durchschnittlich beschäftigt: Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer Beschäftigte ESTW-Konzern Anzahl 562 Auszubildende 24 Gesamtsumme 586 davon Praktikanten 2 davon Teilzeitbeschäftigte 66 davon geringfügig Beschäftigte 24 davon Mitarbeiter ohne Bezüge 8 davon Mitarbeiter in der Freizeitphase der Altersteilzeit 18 Franziska Horneber, 29, Diplom-Ingenieurin (FH) Umweltsicherung, verheiratet +++ Stabsstellenleitung Umweltschutz Netz und Produktion sowie Immissionsschutz- und Gefahrgutbeauftragte bei den ESTW. Organisiert das Abfall- und Gefahrstoffmanagement und ist Interne Auditorin des Qualitätsmanagements im Labor der ESTW +++ Ist naturverbunden und wandert gerne +++ Lieblingspflanze: Steinbuche –Jörg Volleth, Erlangen, Stadtrat, Polizeibeamter –Dr. Jürgen Zeus, Erlangen, Stadtrat, Internist Film ab! 42 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 43 KONZERN-ANHANG KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG UND KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL 4. Berechnetes Gesamthonorar der Abschlussprüfer Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 64 Tsd. €. Davon entfallen 57 Tsd. € auf Abschlussprüfungsleistungen und 7 Tsd. € auf andere Bestätigungsleistungen. Erlangen, den 31. März 2014 Konzern-Kapitalflussrechnung 20132012 Tsd. € Tsd. € Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 30.561 7.484 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -15.479 -28.889 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4.352 14.429 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 10.730 -6.976 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 14.188 21.164 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 24.918 14.188 ESTW – Erlanger Stadtwerke AG Konzern-Eigenkapitalspiegel Wolfgang Geus Matthias Exner erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital Gezeichnetes Kapital = Stammaktien € Gewinn- rücklage € Kapital- rücklage € Konzern- bilanzergebnis Summe € € Anteile anderer KonzernGesellschafter eigenkapital € € Stand am 31.12.2012 25.000.000,0030.559.469,4437.079.515,41-3.794.892,4833.284.622,93 übrige Veränderungen 0,00 0,00 -3.794.437,19 3.794.892,48 Konzernjahresergebnis 0,00 0,00 296.622,135.635.820,505.932.442,63 0,0088.844.092,37 455,29 12.687,44 13.142,73 0,005.932.442,63 Stand am 31.12.2013 25.000.000,0030.559.469,4433.581.700,355.635.820,5039.217.520,85 12.687,4494.789.677,73 44 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 45 BESTÄTIGUNGSVERMERK Dem vollständigen Konzern-Jahresabschluss, bestehend aus Konzern-Lagebericht, Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinnund-Verlustrechnung, Konzern-Anhang, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Eigenkapitalspiegel, wurde der nachfolgend wiedergegebene uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Bestätigungsvermerk Wir haben den von der Erlanger Stadtwerke AG, Erlangen aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den zusammengefassten Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. GLOSSAR Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Anreizregulierung Innen- und Außenumsätze Im System der Anreizregulierung der Bundesnetzagentur wird den Netzbetreibern ein über die Jahre sinkender Erlöspfad vorgegeben, der sich aus einer anfänglichen Kostenprüfung und einem bundesweiten Effizienzvergleich ergibt. Der Anreiz besteht darin, noch schneller Kosten zu senken, als die festgelegten Erlöse sinken und somit eine höhere Rendite zu erreichen. Innenumsätze werden innerhalb eines Konzerns zwischen den Tochterunternehmen und der Muttergesellschaft getätigt. Außenumsätze bezeichnen dagegen jene Umsätze, die ein Konzern mit einem Kunden erzielt, der nicht diesem Konzern angehört. EBITDA Dies bedeutet „earnings before interest, taxes, depreciation and amortization“ und ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die eine Angabe zur Rentabilität eines Unternehmens macht. Sie drückt den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus und ist somit eine Beschreibung der operativen Leistungsfähigkeit vor Investitionsaufwand. Energieeffizienz Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Die – unter anderem im Heizkraftwerk der ESTW eingesetzte – Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht es, gleichzeitig Strom und Wärme zu erzeugen. So werden die eingesetzten Brennstoffe (Gas, Kohle, Öl) am effizientesten ausgenutzt, denn die Abwärme der Stromproduktion dient der Beheizung von Gebäuden über das Fernwärmenetz. Der Wirkungsgrad eines solchen Kraftwerkes liegt bei fast 90 %. In konventionellen Kraftwerken, die ausschließlich zur Erzeugung von Strom eingesetzt werden, ist der Wirkungsgrad deutlich niedriger, und die Abwärme geht ungenutzt in die Umwelt verloren. Neben dem Heizkraftwerk betreiben die ESTW acht Blockheizkraftwerke (BHKW). Auch hier wird Wärme und Strom erzeugt, um einzelne Wohnblöcke oder Siedlungen in unmittelbarer Nähe zu versorgen. München, 9. Mai 2014 Sie ist ein Maß für den Energieaufwand zur Erreichung eines festgelegten Nutzens. Heute und insbesondere in Zukunft spielt sie eine wichtige Rolle, da die Verbesserung der Effizienz von Haushaltsgeräten, Glühlampen, Kraftfahrzeugen, Heizungen und Gebäuden, also überall dort, wo Energie direkt oder indirekt verbraucht wird, eine Methode zur Energieeinsparung bei gleicher oder steigender Energienachfrage darstellt. Bei den ESTW bedeutet die Energieeffizienz auch, vorhandene Stromerzeugungsanlagen zu optimieren und - sofern technisch möglich - nachhaltig zu erweitern. INVRA TREUHAND AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Erlösobergrenze Sonstige Aktivitäten Als Erlösobergrenze eines Unternehmens wird der Wert bezeichnet, den ein Betreiber mit seinen Energieversorgungsnetzen höchstens verdienen darf. Die Erlösobergrenze wird bei den einzelnen Unternehmen durch eine Kostenprüfung und einen Effizienzvergleich mit anderen deutschen Netzbetreibern ermittelt. Die Differenz zwischen Erlösobergrenze und den tatsächlich erzielten Erlösen muss in den Folgejahren an die Netznutzer zurückgegeben werden. Bei Versorgungsunternehmen werden als sonstige Aktivitäten alle Aufgaben bezeichnet, die nicht mit der Netznutzung zusammenhängen. Zu den sonstigen Aktivitäten gehören unter anderem die Erzeugung, die Beschaffung und der Verkauf von Energie und Wasser sowie verschiedene Dienstleistungen (Wartung von Heizungsanlagen, Laboruntersuchungen etc.). gez.gez. Jürgen Gold Wolfgang Görg WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer Netznutzungsentgelte Der Netzbetreiber erhebt für die Nutzung seines Strom- oder Gasnetzes sog. Netznutzungsentgelte. Diese sind in den Strom- und Gaspreisen, welche die privaten Endverbraucher an die Stromanbieter bezahlen, bereits enthalten. Erneuerbare Energien Als erneuerbare oder regenerative Energien bezeichnet man Energien aus Quellen, die sich entweder kurzfristig von selbst erneuern oder nachwachsend sind. Dazu gehören unter anderem die Energie aus Wasser, aus Wind, aus Wärme im Erd innern (Geothermie), aus durch die Anziehungskräfte von Mond und Sonne verursachten Gezeiten, aus nachwachsenden Rohstoffen (Biomasse) und Sonne. Die Bezeichnung erneuerbare Energien ist der Gegenbegriff zu den nur für begrenzte Zeit verfügbaren fossilen Energieträgern wie Erdöl, Kohle und Erdgas. 46 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 47 BERICHT DES AUFSICHTSRATS Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung Der Vorstand hat den Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres 2013 regelmäßig schriftlich und mündlich über die beabsichtigte Geschäftspolitik, über grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle sowie die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und des Konzerns unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands überwacht und in insgesamt sieben Sitzungen alle wichtigen Angelegenheiten und grundsätzlichen Fragen ausführlich behandelt und beraten. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat systematisch die Erledigung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse überwacht. Wesentliche Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat waren u. a. –die strategische Positionierung des Unternehmens im liberalisierten Energiemarkt insbesondere im Hinblick auf die Änderungen des europäischen und die Novellierung des nationalen Energierechts, –die Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige, kommunale Energiewirtschaft bzw. von Strategien für den Einsatz und die Förderung erneuerbarer Energien sowie der Speicherung von Energie, –die Entwicklung der Stromerzeugung aus KWK und regenerativen Quellen bei den Erlanger Stadtwerken, –die Entscheidung über die Ausweitung der Strom-Eigenerzeugung durch Kauf von oder Beteiligung an Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, –die Entwicklung der Tochtergesellschaften und der Beteiligungsgesellschaften, –die Prüfung der Integration der städtischen Bäder in den steuerlichen Querverbund der Erlanger Stadtwerke AG und der Sanierungsbedarf der städtischen Bäder, –die Entscheidung über Strategien in der Telekommunikation, insbesondere der LWL-Technologie zur Ausweitung von Telekommunikationsdiensten bzw. zum Ausbau eines Smart-Grids sowie –die Optimierung des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr und dessen Finanzierung. Die ordentliche Hauptversammlung fand am 26. Juli 2013 statt. Neben den jährlich zu beschließenden Tagesordnungspunkten wurden von den Arbeitnehmern neue Vertreter im Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurde daher der zweite stellvertretende Vorsitzende, Herr Manfred Wermund, erneut bestätigt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Erlanger Stadtwerke AG, der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH sowie der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013, die Lageberichte der Gesellschaften und des Konzerns über das Geschäftsjahr Vorsitzender des Aufsichts2013 sowie die wirtschaftlirats Dr. Siegfried Balleis chen Verhältnisse der Gesellschaften und des Konzerns und die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung gemäß § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft INVRA Treuhand AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft München, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Erlanger Stadtwerke AG, der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH sowie der Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013, die Lageberichte der Gesellschaften und des Konzerns über das Geschäftsjahr 2013 und den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Jahresergebnisses der Erlanger Stadtwerke AG ebenfalls sorgfältig geprüft. Es bestand keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis des Abschlussprüfers zu und billigt den Jahresabschluss der Erlanger Stadtwerke AG und den Konzernabschluss. Damit ist der Jahresabschluss der Erlanger Stadtwerke AG gemäß § 172 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat für die erfolgreiche Arbeit und das gute wirtschaftliche Ergebnis im Geschäftsjahr 2013. Erlangen, im Juli 2014 Ann Biebaut , 45, Magisterdiplom Angewandte Fremdsprachen und Betriebswirtschaft, ledig, 2 Katzen +++ Stellvertretende Einkaufsleiterin in der Materialwirtschaft bei den ESTW, zuständig für den Bereich der Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung, außerdem Betriebsrätin, Gleichstellungsbeauftragte und Aufsichtsrätin +++ Französin mit fränkischer Seele +++ Wollte schon immer im Ausland leben und arbeiten +++ Lieblingsfilm: „Die fabelhafte Welt der Amelie“ Dr. Siegfried Balleis Vorsitzender des Aufsichtsrats Film ab! 48 ESTW – Erlanger Stadtwerke ESTW – Erlanger Stadtwerke 49 BETEILIGUNGSVERHÄLTNIS AUF EINEN BLICK Stadt Erlangen 100,0 % ESTW-Konzern Erlanger Stadtwerke AG (Energie- und Wasserversorgung als Kerngeschäft) Tochterunternehmen Gemeinschaftsunternehmen 33,3 % 100,0 % Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH Regnitzstromverwertung Aktiengesellschaft 11,5 % Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH Genossenschaften Beteiligungen Anlagevermögen 8,3 % enPlus eG Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum 12,4 % 51,0 % Erlanger Stadtbus GmbH solid GmbH 14,0 % 2013 185,8 Mio. € 184,8 Mio. € Investitionen (ohne Finanzanlagen) 17,6 Mio. € 33,0 Mio. € Eigenkapital 94,8 Mio. € 88,8 Mio. € Bilanzsumme 239,1 Mio. € 228,0 Mio. € Umsatzerlöse 180,5 Mio. € 181,2 Mio. € Jahresüberschuss Energie- und Wasserversorgung (beeinflusst durch die Steuerumlage innerhalb des Konzerns) 11,5 Mio. € 3,1 Mio. € Jahresfehlbetrag (-) Stadtverkehr und Hallenbad (beeinflusst durch die Steuerumlage innerhalb des Konzerns) -5,6 Mio. € -6,9 Mio. € 5,9 Mio. € -3,8 Mio. € 535 Personen 479 Personen 23 Personen 28 Personen 703,1 Mio. kWh 714,8 Mio. kWh 70.314 Stück 69.916 Stück 986,4 Mio. kWh 965,6 Mio. kWh 10.153 Stück 10.083 Stück 353,5 Mio. kWh 333,9 Mio. kWh 10,8 Mio. kWh 17,7 Mio. kWh Fernwärmezähler 1.300 Stück 1.265 Stück Nahwärmezähler 451 Stück 373 Stück 7,2 Mio. m³ 7,2 Mio. m³ 14.408 Stück 14.310 Stück 13,9 Mio. Personen 14,4 Mio. Personen 58.434 Personen 62.460 Personen Jahresergebnis 100,0 % Erlanger Stadtwerke Hallenbad GmbH 1,4 % Kommunale Frankengas Beteiligungsgesellschaft mbH Mitarbeiter zum 31.12. (ohne Vorstand, Azubis, Praktikanten, Mitarbeiter in der Freizeitphase, Mitarbeiter ohne Bezüge) Auszubildende zum 31.12. Transportmenge im Stromnetz M-net Telekommunikations GmbH 4,6 % Stromzähler Transportmenge im Erdgasnetz Gaszähler Energiedienst Erlangen GmbH Reuthwind GmbH & Co. KG 50,0 % Transportmenge im Heizwassernetz Transportmenge im Dampfnetz 7,4 % 20122012 Transportmenge im Wassernetz Wasserzähler Fahrgäste des Erlanger Stadtverkehrs Besucher im Hallenbad Frankenhof Windpark Wotan 90,0 % 21. Betriebs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG Bürgerwindrad Wilhelmsdorf UG & Co. KG 50 ESTW – Erlanger Stadtwerke 5,5 % ESTW – Erlanger Stadtwerke 51 Impressum Herausgeber Erlanger Stadtwerke AG Äußere Brucker Straße 33 D-91052 Erlangen Telefon: 09131 823-4739 Telefax: 09131 823-4422 E-Mail:[email protected] Internet:www.estw.de Fotos ellaDon photography ESTW Katrin Geiss Luz amoi Mile Cindric Filme IMBISSFILM Stehle & Rehbock GmbH & Co. KG Konzept und Gestaltung Birke und Partner Kommunikationsagentur Erlangen Druck und Herstellung inprint GmbH Erlangen gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Die Online-Ausgabe des Geschäftsberichtes 2013 der Erlanger Stadtwerke finden Sie unter: www.estw.de/unternehmen Soweit in diesem Bericht bei einzelnen Bezeichnungen von Personengruppen die männliche Form verwendet wird (‚Mitarbeiter’, ‚Kunden’ etc.), werden diese Bezeichnungen geschlechtsneutral verwendet und umfassen selbstverständlich auch weibliche Angehörige der genannten Personengruppe (,Mitarbeiterinnen’, ,Kundinnen’ etc.).