Skript zum Podcast

Transcription

Skript zum Podcast
 Thema
ABB Podcast F&E
Folge 3: „Sichere Mensch-Roboter-Kooperation“
Kunde
ABB
Datum
11. Juni 2009 // 1. Korrekturlauf
((Audio-Logo))
Sprecher
Die Zukunft hat längst begonnen. Ob beim Schweißen im Automobilbau oder beim
Verpacken von Pralinen. Aus vielen Fabriken sind Industrieroboter heute nicht mehr
wegzudenken. Meistens aber noch vom Menschen durch Zäune getrennt. Denn so schnell
wie sich Roboter bewegen, sind sie für die Kollegen aus Fleisch und Blut eine
Gefahrenquelle. Doch dann, wenn die Stärken des Menschen gefragt sind, ist es durchaus
von Vorteil, Mensch und Roboter an einem Arbeitsplatz zusammen zu bringen. Wie das
geht, erfahren Sie in den kommenden Minuten!
((Trenner-Jingle))
Sprecher
Eigentlich sind sie ein unschlagbares Team. Auf der einen Seite der Mensch: flexibel,
mitdenkend und immer den Überblick behaltend. Auf der anderen Seite der Roboter:
atemberaubend schnell, enorm kräftig und effizient. Doch schon aus Sicherheitsgründen
müssen sich beide meist aus dem Weg gehen, haben also getrennte Arbeitsplätze. Dabei
wird eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter eigentlich immer wichtiger:
O-Ton Björn Matthias
„Der Trend geht eindeutig zu einer größeren Produktvielfalt – und das bei sinkenden
Losgrößen, z. B. in der Konsumgüterindustrie oder in der Automobilindustrie. Dieser Trend
erzwingt förmlich eine hochflexible, teilautomatische Fertigungsumgebung.
Dabei werden Menschen und Industrieroboter aber immer häufiger nebeneinander und
miteinander arbeiten. Deswegen ist die sicherheitstechnische Ertüchtigung des
Industrieroboters eine echte Schlüsseltechnologie.“
Sprecher
Die im ABB Forschungszentrum Ladenburg entwickelt wird. Björn Matthias ist dort so
genannter “Senior Principal Scientist“. Er hat uns erklärt: Basis für eine sichere MenschRoboter-Kooperation ist ein sicherer Roboter.
O-Ton Björn Matthias
„Das heißt, der Roboter muss immer das tun, was er laut Programm soll und darf im Fall von
Programmfehlern nicht zur Gefahr werden. Dazu hat ABB eine Robotersteuerung entwickelt,
die sich selbst überwacht.“
earpaper® Digitale Medienproduktion Jan Malte Andresen & Anouk Schollähn GbR
Harburger Schlossstraße 6-12 | 21079 Hamburg | T +49 (0) 40 76629 2511 | F +49 (0) 40 76629 2513
1
Sprecher
Diese speziell entwickelte Sicherheitssteuerung überwacht die Bewegungen des Roboters.
Also: Was fordert das Programm und welche Bewegung wird tatsächlich ausgeführt. Gibt es
Abweichungen, wird die Roboterbewegung sofort gestoppt. Diese Sicherheitssteuerung
erlaubt zusätzliche Funktionen, die für die Mensch-Roboter-Kooperation entscheidend sind:
Die Geschwindigkeit des Roboters kann begrenzt oder sein Bewegungsraum eingegrenzt
werden – damit die Maschine dem Menschen nicht mehr gefährlich werden kann.
Eine weitere Voraussetzung ist die sichere sensorische Überwachung des Arbeitsraums. Nur
so können sich Mensch und Roboter bei Aufgaben in der industriellen Fertigung optimal
ergänzen. Dafür ist es notwendig, den Aufenthaltsort des Werkers jederzeit in drei
Raumdimensionen sicher zu erfassen.
O-Ton Björn Matthias
„Das kann prinzipiell z.B. durch Kamerasysteme geleistet werden, die den Arbeitsraum des
Roboters stetig überwachen und die Position des Werkers kontinuierlich an die Steuerung
melden. Nähern sich Roboter und Mensch einander, so kann dann die Steuerung zuerst die
Geschwindigkeit des Roboters reduzieren, um ihn beispielsweise gänzlich anzuhalten, wenn
der Abstand zwischen Mensch und Roboter einen vorgegebenen Abstand unterschreitet.“
Sprecher
Sensorische Überwachung des gemeinsamen Arbeitsbereichs und klar beschränkte
Bewegung des Roboters - beides zusammen macht es möglich, das Gesamtverhalten des
Roboters zu definieren und zu programmieren. Und das der jeweiligen Aufgabe genau
angepasst.
Dabei kann das Miteinander von Mensch und Maschine andauernd oder nur punktuell
geschehen. Denkbar sind gelegentliche Eingriffe in einen Produktionsablauf, das
regelmäßige Einlegen von Teilen in den Greifer des Roboters oder das direkte Führen des
Roboters mit einem Joystick, um so gemeinsam schwere Baugruppen präzise zu
positionieren.
O-Ton Björn Matthias
„Am Beispiel von zwei Robotern, die simultan gegeneinander und jeweils gegen einen
Menschen Schach spielen, haben wir diese Technologien bereits demonstriert. Schach ist
zwar nur ein Spiel, zeigt aber einige wichtige Elemente zukünftiger gemischter Arbeitsplätze.
Wie beim Schach werden hier abwechselnd – oder unter gewissen Bedingungen auch
gleichzeitig – Mensch und Roboter Fertigungsschritte im selben Arbeitsbereich ausführen.
Mit den ABB-Technologien zur sicheren Mensch-Roboter-Kooperation lassen sich vielfältige
Arbeitsplätze gestalten.“
Sprecher
Schauen wir uns ein konkretes Anwendungsbeispiel an: den von Menschenhand geführten
Industrieroboter.
Ein mögliches Einsatzgebiet: Die Montage von Autos, speziell von kleineren Serien. Werden
schwere Bauteile wie Cockpit oder Sitze installiert, braucht der Arbeiter Hebehilfen. Bisher
sind das spezielle so genannte Manipulatoren. Künftig können von Hand gesteuerte Roboter
dabei helfen, die schweren Teile passgenau einzusetzen. Weil der Roboter genau
programmiert ist, können vorab Bewegungen definiert werden, die dann vollkommen ohne
earpaper® Digitale Medienproduktion Jan Malte Andresen & Anouk Schollähn GbR
Harburger Schlossstraße 6-12 | 21079 Hamburg | T +49 (0) 40 76629 2511 | F +49 (0) 40 76629 2513
2
Kollisionsgefahr ablaufen. Dabei kann der Mensch nebenbei z.B. Kollegen im Blick haben,
die zeitgleich andere Einbauschritte durchführen.
Durch diese sichere Mensch-Roboter-Kooperation entstehen völlig neue Arbeitsplätze. Und
sie ermöglicht darüber hinaus eine neuartige Programmierung des Roboters:
O-Ton Björn Matthias
„Dabei führt der Mensch den Roboter über einen Kraftsensor durch die Arbeitsschritte und
gibt z.B. per Sprache Anweisungen über die an den verschiedenen Punkten auszuführenden
Tätigkeiten. Der Roboter merkt sich diese Schritte und erstellt daraus automatisch das
Programm, das er danach beliebig oft wiederholen kann. Das bedeutet also: Die
herkömmliche sehr aufwändige Programmierung ist nicht mehr notwendig.“
Sprecher
Ein echter Schritt in die Arbeitswelt von morgen. ABB gestaltet mit diesen neuen
Technologien die Zukunft der industriellen Produktion - auch und gerade für mittelständische
Unternehmen, wo der Druck zu höchster Flexibilität am deutlichsten zu spüren ist.
Die von ABB-Forschern entwickelte sichere Mensch-Roboter-Kooperation ist also ein Beitrag
zur weiteren Verbesserung der Produktivität in der industriellen Fertigung und damit zur
Wettbewerbsfähigkeit gerade auch am Standort Deutschland!
((CLOSER JINGLE))
earpaper® Digitale Medienproduktion Jan Malte Andresen & Anouk Schollähn GbR
Harburger Schlossstraße 6-12 | 21079 Hamburg | T +49 (0) 40 76629 2511 | F +49 (0) 40 76629 2513
3

Documents pareils