Pepperdine_2012_Dominik_Klaus
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Erfahrungsbericht Dominik Klaus Pepperdine University: School of Law Fall 2012 Augsburg, den 27.01.2013 Zunächst möchte ich mich bei Peter Wendel und seiner Frau bedanken, die mir während meinem Auslandssemester stets behilflich waren und ohne die mein Austauschsemester so nicht möglich gewesen wäre. Nun zum eigentlichen Bericht. Die Erfahrungsberichte anderer Studenten haben mir bei der Vorbereitung sehr geholfen, nichtsdestotrotz möchte ich euch meine eigenen Erfahrungen nicht vorenthalten. Vorbereitung a. Visum Das Visum habe ich im Juni 2012 online beantragt. Der Antrag zieht sich ziemlich in die Länge kann aber soweit ich weiß zwischengespeichert werden. Anschließend muss man einen Termin im Konsulat vereinbaren. Diesen bekam ich Mitte Juli 2012. Das Ganze lief relativ schnell und problemlos ab. b. Flug Nachdem ich mehr oder weniger genau ab dem Moment der Zusage die Preise bei den Fluganbietern verfolgt habe, kann ich sagen, dass das zumindest in meinem Fall relativ wenig gebracht hat. Die Round-trip Flüge lagen alle konstant im Bereich von ca. 1100€. Da ich allerdings die Zeit nach dem Ende der Vorlesungen zum Reisen nutzen wollte, entschloss ich mich, meinen Flug nach LAX zunächst nur one-way zu buchen. Der Anbieter war Airberlin und der Flug kostete mich dann 640€. c. Geld Ich selbst hatte ein Konto mitsamt Kreditkarte bei der DKB. Von der Kreditkarte kann man weltweit gebührenfrei Geld abheben, dafür sind die Kosten für den Auslandseinsatz, wenn man mit Kreditkarte bezahlen will, mit 1,75% etwas höher als bei anderen Anbietern. Einige der ATMs verlangen dennoch eine Gebühr bei Abhebung. Sofern man sich allerdings mit einer (netten) Email an die DKB wendet, wird einem diese Gebühr (meistens 3 Dollar pro Abhebung) zurückerstattet. Ich hatte die Karte schon bei vorherigen Auslandsaufenthalten genutzt und kann sie nur empfehlen. Wohnen Zum Housing kann ich leider nicht allzu viel sagen, da ich und die (3) anderen Deutschen die Gelegenheit hatten, das Haus von Familie Wendel zu mieten, da Professor Wendel zu diesem Zeitpunkt im Ausland arbeitete. Da dies finanziell eine deutliche Ersparnis bedeutete, entschied ich mich dafür, dieses Angebot wahrzunehmen. Ich bin mir allerdings recht sicher, dass ich ansonsten wohl auf dem Campus gewohnt hätte. Einige Freunde, mit denen ich mich öfters über ihre Wohnsituation unterhalten habe, konnten dies auch nur empfehlen und waren mit ihrer Wahl sehr glücklich. Die Vorteile On-Campus zu wohnen sind neben der Lage natürlich, dass man vom ersten Moment an die Chance bekommt, permanent Englisch zu reden und neue Leute kennenzulernen. Der Nachteil sind die hohen Kosten, allerdings bin ich mir hier nicht sicher ob es möglich ist eine wesentlich günstigere Wohngelegenheit zu finden. Da die Apartments recht zweckdienlich eingerichtet sind, könnte es wahrscheinlich jedoch möglich sein, eine größere Bleibe für dasselbe Geld zu finden. Hier muss wohl jeder selbst seine Präferenzen setzen. Für mich bestand allerdings von Anfang an nur die Wahl zwischen On-Campus und Prof. Wendels Haus. Auto Der Klassiker: Ohne Auto läuft in Kalifornien nicht viel. Wenn man sich einmal an die amerikanischen Verhältnisse gewöhnt hat, muss man jedes Mal selbst fast lachen wenn man einem Amerikaner erzählt, dass man ganz Deutschland in weniger als zehn Stunden durchqueren kann. Da gerade Los Angeles und die gesamte Gegend extrem weitläufig sind, kommt man ohne Auto im wahrsten Sinne des Wortes nicht weit. Ich und die anderen deutschen Austauschstudenten haben uns deswegen zusammen (erst zu viert, dann zu dritt) ein Auto gemietet. Das Unternehmen hieß Enterprise Car Rentals und das Auto kostete etwa 1100 Dollar inklusive Versicherung. Da es etwas Ärger mit der Miete gab, weil uns zunächst ein günstigerer Preis genannt wurde, dieser aber nach einem Monat erhöht wurde (man muss die Miete monatlich erneuern), lässt sich das Unternehmen, gerade wenn man beachtet, dass es nahezu unzählige Autovermietungen gibt, nur eingeschränkt empfehlen. Immerhin waren die Autos alle ziemlich neu und in einem Top-Zustand. Die gängigsten Preisvergleichsseiten für Autos, Hotels, Flüge etc. sind „priceline.com“ und „hotwire.com“. Dazu sei aber gesagt, dass meistens zu den zunächst sehr günstig wirkenden Angeboten noch Versicherungsgebühren hinzukommen, die regelmäßig den eigentlichen Mietpreis übersteigen. Dennoch kann man sich mit diesen Seiten einen ziemlich guten Überblick verschaffen. Wenn man mit jemandem darüber spricht ein (gebrauchtes) Auto zu kaufen, fällt regelmäßig „craigslist.com“. Allerdings klaffen auch hier die Erfahrungen mit der Website ziemlich auseinander, sodass man wohl vorsichtig sein sollte (gerade wenn man bedenkt, dass man die begrenzte Zeit die man in Kalifornien hat, wohl besser nutzen kann als damit, sich womöglich über sein Auto zu ärgern). Kurse Ich hatte fünf Kurse und kam damit insgesamt auf 11 Credits (Mindestanzahl 10 Credits). Je nach Länge des Kurses (bzw. Arbeitsaufwand) sind Kurse entweder 1,2,3 oder 4 Credits wert. 1 und 4 Credits stellen dabei meiner Erfahrung nach die Ausnahme dar, während 2 und 3 Credits die Regel sind. 2 Credits bedeuten dann meistens 1x pro Woche 2 Stunden Vorlesung; 3 Credits (meistens) 2x 1,5 Stunden pro Woche. Meine Kurse waren: Entrepreneurship (2 Credits) i.V. Prof. Cox Ziel des Kurses ist es, in einer Gruppe einen Businessplan zu einer selbstgewählten Idee zu erarbeiten. Während der Vorlesungszeit muss man alle paar Wochen einen Kurzvortrag halten (zunächst Problem + Lösung für selbiges; die Idee wird dann mehr und mehr ausgebaut). Für jeden, den das Themenfeld um die BWL interessiert, kann ich den Kurs empfehlen ansonsten würde ich eher davon abraten, auch wenn er einem die Gelegenheit gibt, das freie Reden zu üben. International Commercial Arbitration (2 Credits) Prof. v. Ginkel Zu Beginn des Kurses wurden die Grundlagen für International Arbitration dargelegt und ihr grundsätzlicher Aufbau sowie die diesbezüglichen Wahlmöglichkeiten aufgezeigt. Der Kurs war letzendlich als Vorbereitung für die Teilnehmer für den International Vis-Moot Court in Hongkong bzw. Wien gedacht. Die Studenten bekamen dazu einen fiktiven Fall im Oktober gestellt und sollten, nachdem sie sich über einige Wochen mit den Fakten vertraut gemacht hatten, schließlich in ZweierGruppen ein Memorandum für eine der beteiligten Parteien verfassen. Der Kurs war sehr interessant, da ich zugegebenermaßen vorher noch nicht allzu viel über das Themenfeld wusste und daher eine Menge lernen konnte. Der Stoff an sich war manchmal etwas trocken aber dennoch sehr interessant. Besonders gut war die bunte Mischung von Studenten aus der ganzen Welt in diesem Kurs. Eric van Ginkel ist, wie der Name vermuten lässt, Niederländer und nach seiner Studienzeit in die USA emigriert. Auch ihm merkt man seine Erfahrung durchaus an. Er fordert allerdings auch recht viel von seinen Studenten, was zu einem beträchtlichen Arbeitsaufwand während der Vorlesungszeit führt. Dennoch würde ich den Kurs wieder wählen. Negotiation in Theory and Practice (2 Credits) Prof. Weston In diesem Kurs ging es, wie der Name schon sagt, um Verhandlung und Verhandlungsführung, wobei sich diese eigentlich weniger auf klassische Bereiche der juristischen Arbeitswelt beschränkte, sondern sich ebenso auf normale Alltagssituationen bezog. Zumeist wurden Strategien erklärt bzw. begründet und diese dann anschließend in Übungen vertieft bzw. ausprobiert. Der Kurs war ziemlich interessant und ich würde ihn auf jeden Fall empfehlen. Cross-Cultural Conflict and International Dispute Resolution (2 Credits) Prof. Rosadilla In diesem Kurs wurden verschiedene Aspekte behandelt, die eine Kultur ausmachen und die in Fällen des interkulturellen Austausches zu Konflikten führen können. Es ging also darum, über andere Kulturen zu lernen, um Konfliktpotenziale rechtzeitig erkennen zu können und diese durch verschiedene Techniken entweder abzuschwächen zu können oder durch gezielte Vorbereitung das Auftreten eines Verständigungsproblems von vornherein zu unterbinden. Für diesen Kurs musste jede Woche ein Journal verfasst werden, in welchem man sich mit den Erkenntnissen aus der Vorlesung auseinandersetzen sollte. Zum Abschluss des Kurses mussten zwei Paper verfasst werden. Marcelo ist ein überaus herzlicher und freundlicher Mann, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Sofern man sich für Interkulturelle Probleme interessiert und einen der höhere Arbeitsaufwand nicht abschreckt, kann ich auch diesen Kurs nur empfehlen. Sports Law (3 Credits) Prof. Weston Zunächst ist der Name eher trügerisch, da es in den USA genauso wenig wie in Deutschland ein abgeschlossenes Sportrecht gibt. Im Endeffekt geht es in diesem Kurs also eigentlich um Probleme aus allen Bereichen des Rechtes, die einen Sportbezug aufweisen. Der Kurs war sehr interessant, da man einiges über die Organisationen in amerikanischen Sportligen usw. lernt und einen sehr interessanten Überblick über einige Bereiche des amerikanischen Rechtssystems bekommt. Maureen Weston war auch eine meiner Lieblingsdozentinnen. Sie war immer freundlich, sehr hilfsbereit und guter Laune. Wahrscheinlich mein Lieblingskurs. Jedem Sportfan kann ich diesen Kurs nur empfehlen! Wahl der Kurse Sofern es euch möglich ist, würde ich euch nahelegen, eure Kurse schon daheim über Wavenet zu wählen sobald ihr die Zugangsdaten habt. Ich selbst habe das nicht gemacht, da mein Wavenet zunächst nicht richtig funktionierte; als Folge waren manche Kurse, die ich eigentlich nehmen wollte schon voll. Da ihr innerhalb der Add/Drop - Period die Kurse problemlos wieder abwählen könnt ist das ganze risikolos. Freizeit Sport Los Angeles hat für jeden Sportbegeisterten eine Menge zu bieten. Ob Basketball, Fußball oder Eishockey, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Lediglich in der NFL fehlt eine Mannschaft. Wenn man allerdings dennoch mal ein Football Spiel live erleben will und nicht extra bis nach San Diego fahren möchte, kann man auf die hochklassigen College Mannschaften zurückgreifen. An der Uni gibt es Studenten, die regelmäßig Fußball oder Basketball spielen. Es gibt Tennisplätze, ein Fitnessstudio und einen Pool. Außerdem hat die Uni selbst einige ziemlich erfolgreiche Sportteams wie z.B. Frauenfußball, Herrenbasketball, Water-Polo etc. Nicht zu vergessen sei außerdem der Pazifische Ozean, der sich in Sichtweite befindet ;)! Es gibt also immer etwas zu tun und zu erleben! Nightlife Ich kann jedem nur dazu raten, so oft es geht auf die fast wöchentlich stattfindende Bar Review der Studenten der Law School zu gehen. Diese findet meistens in Santa Monica statt und man trifft einige der feierwütigen Studenten außerhalb der Law School. Auch wenn die meisten Studenten die Law School sehr ernst nehmen, so kann man den Großteil doch mit dem dezenten Hinweis darauf, dass man ja nur eine begrenzte Zeit in den Staaten sei, zum gemeinsamen Feiern verleiten ;)! Reisen Im Land der unbegrenzten (Reise-)Möglichkeiten kann man mit wenigen Stunden Autofahrt die unterschiedlichsten Landschaften erleben. Auch wenn es abgedroschen klingt, kann ich daher jedem nur empfehlen soviel wie möglich herumzureisen. Einige Ziele zur Anregung: Grand Canyon, Arizona (8 Stunden) Yosemite National Park (6 Stunden) Las Vegas, Nevada (5 Stunden) San Francisco, California (6 Stunden) Santa Barbara, California (1 Stunde) Uvm. Fazit Meine Zeit in den USA gehört zweifellos zu den besten Erlebnissen die ich bisher machen durfte. Ich kann daher jedem der diese Chance bekommt nur dazu raten, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Ihr wärt der/die erste, der/die ’s bereut! Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden! Ich wünsche euch eine genauso grandiose und unvergessliche Zeit wie ich sie hatte!