Medienkonzept der Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler

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Medienkonzept der Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler
Medienkonzept der
Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler-Fröschen
Stand Januar 2011
Historie
Die IGS Thaleischweiler-Fröschen ist eine vierzügige Schule im Aufbau und umfasst zur
Zeit die Klassenstufen 5 – 12. Das Netzwerk der IGS Thaleischweiler-Fröschen wurde von
der Regionalen Schule übernommen (im SJ 2006/2007 ausgelaufen). Als Schwerpunktschule integrieren wir auch Kinder mit besonderem Förderbedarf. Seit 2005/2006 sind wir
Gantztagsschule. Im Schuljahr 2008/2009 ist die Oberstufe mit Klasse 11 angelaufen.
Beginnend mit einem Novell-Netzwerk in einem Raum, über ein Windows NT-Netzwerk in
2 Räumen hatte die Schule selbstständig weitgehend auf Linux umgestellt. Seit Schuljahr
2008/09 ist sie Linux-Projektschule bei „Medienkompetenz macht Schule“
Ausstattung der Schule im Bereich „neue Medien“
IST-Ausbau
Es sind 6 Server im Einsatz (LDAP-Server, Samba; File-Server für Homes und Windows
Profiles; Router, Printserver, Proxy-Server, Cups, Contentfilter; 4 Terminalserver. Die Lösung mit den Terminalservern erproben wir mit gutem Erfolg seit ca. 2 ½ Jahren. Der Terminalserver bedient zur Zeit ca. 80 Terminals gleichzeitig, was nach unserer Erfahrung auf
jeden Fall die Obergrenze darstellt.
Als Server-Betriebssystem ist Linux-DEBIAN eingesetzt, Samba ermöglicht die Einbindung
der Windows-Welt, CUPS regelt die Druckaufträge.
Auf den Terminals wurde im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“ Skolelinux
als Desktop-System installiert. Zuvor war mit Erfolg Edubuntu im Einsatz.
In den Klassenräumen sind nur noch Linux-Terminals und in den EDV-Räumen Thin-Clients installiert. Gründe für die Umstellung von Clients auf Terminals waren die Kosten der
Hardware (alte PCs im Einsatz sind als Terminals noch einsetzbar, als Workstations
hätten sie schon ausgemustert werden müssen) und die Wartungsfreundlichkeit bei Softwareaktualisierungen. Die EDV-Räume sind interaktiven Whiteboards ausgestattet (Sept
2009). Erfahrungen über den unterrichtlichen Einsatz liegen nur im geringen Maße vor, da
trotz anderweitiger Angaben des Händlers, bisher kein fuktionierendes Linux-System eingerichtet werden konnte. In den verschiedenen Fachräumen (Naturwissenschaften, Musik)
wurden Beamer fest installiert. Darüber hinaus stehen 6 Beamer für den mobilen Einsatz
zur Verfügung.
In jedem unterrichtlich genutzten Raum steht ein Lan-Anschluss und ein Tageslichtprojek tor zur Verfügung. In jedem Klassenraum ist ein Terminal mit Internetzugang installiert.
Angestrebt ist die Ausstattung aller Räume mit je zwei Terminals. Zusätzlich konnte die
Schule im Rahmen des Projektes Medienkompetenz macht Schule zwei Laptopwagen mit
insgesamt 30 Laptops anschaffen. Vier Laptops wurden nachträglich angeschafft und
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stehen jeweils der gymnasialen Oberstufe, den Naturwissenschaften, sowie den Bereichen Musik und Integrative Förderung zur Verfügung.
In der Schülerbibliothek (große Leseecke) sind 2 Windows-Clients im Einsatz, in der Lehrerbibliothek ist ein weiterer Windows-Client im Einsatz. Diese Ausstattung ist unzureichend und muss, gerade vor dem Hintergrund, dass „Förderung der Lesekompetenz“ ein
Schwerpunkt unseres Qualitätsprogrammes ist, erweitert werden.
Jeder EDV-Nutzer (Schüler, Lehrer und GTS-Kräfte) hat ein persönliches Login und ein
persönliches Home-Verzeichnis. Hiermit ist der Zugang zum Schulnetzwerk und ins LoNet2 möglich.
Für jede Klasse/Gruppe sind Gruppen-Verzeichnisse eingerichtet. Zwei „offene“ Verzeichnisse (Lehrer, Schüler) dienen dem kurzfristigen Austausch von Daten über die Gruppengrenzen hinweg.
Als Standardsoftware kommt die mit Ubuntu installierte Software zum Einsatz.
Die Administration der Benutzer und Gruppen erfolgt über Cipux.
Parallel dazu nutzen wir intensiv LO-NET2. Für jede Klasse existiert ein virtueller Klassenraum. Wahlpflichtfachgruppen, AGs und die Wahlfächer Informatik arbeiten ebenfalls in eigenen Räumen. Jeder Schüler hat eine eigene Lo-Net2 E-Mail-Adresse. Um Konfusionen
zu vermeiden, wurde den Schülern vorgeschlagen, im Schulnetz und in Lo-Net2 identische
Logins bzw. Passwörter einzusetzen.
Mittlerweile sind beide EDV-Räume mit jeweils 25 Arbeitsplätzen (LCD-Bildschirm+Thinclient) an insgesamt drei Terminalserver angebunden. Die Terminalserver sind auf die Räu me gleichmäßig verteilt, so dass bei Ausfall eines Servers 2/3 der Rechner noch zu benutzen sind. Zwei weitere Terminalserver versorgen die Klassen und Kursräume.
Die Laptops der Notebookwagen sind als Workstations eingerichtet und sind neben Linux
auch mit Windows XT zu betreiben.
Im laufenden Schuljahr 2010/11 wurden 10 Einheiten „LEGO MINDSTORMS Education
NXT“ angeschafft und bereits erfolgreich erprobt. Da die zugehörige „LEGO MINDSTORMS Education NXT Software 2.0“ Windows benötigt, kommt sie auf den Laptops
zum Einsatz.
Internet-Auftritt (www.igs-frosch.de)
Die Webportal der Schule basiert auf einem freien CMS-System (Joomla). Schüler-, Lehrer- und Elterngruppen haben die Möglichkeit, ihre Bereiche im Portal selbstständig zu be treiben. Einige Schülergruppen nutzen im Bereich der AGs diese Möglichkeit bereits. In
Zusammenhang mit der MSS erwarten wir in diesem Bereich eine stärkere Aktivität.
Aktuelles (News) wird jeweils auf der Frontpage veröffentlicht und nach einiger Zeit im entsprechenden Bereich abgelegt. „Alte“ Artikel sind über ein Archiv immer noch zugänglich.
Alle Termine mit schulischer Relevanz werden in den Terminkalender eingepflegt.
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Unser Verpflegungssystem für GTS und MSS ist webbasiert. Die Essensbestellung kann
über einen Link auf der Homepage erfolgen. Außerdem besteht für die Eltern die Möglichkeit den Kontostand des Essenkontos abzufragen und nachzuprüfen, ob bestellte Essen
abgeholt wurden.
Für Eltern der Region besteht die Möglichkeit über die Babysitterbörse eine Betreuung zu
buchen. Die „Babysitter“ wurden in Zusammenhang mit der Kreisverwaltung geschult und
geprüft.
Im September 2009 ist ein neues Comenius-Projekt gestartet. Alle Aktivitäten werden auf
der Homepage veröffentlicht bzw. angekündigt.
Gut genutzt wird schon der Bereich Berufsfindung. Hier sind Arbeitsagentur, Jobfux und
die Betriebe aus „Schule&Arbeitswelt“ aktiv.
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Unterricht/Unterrichtsqualität
Beim Medieneinsatz unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei Ansätzen. Zum einen
werden Medien didaktisch im Unterricht eingesetzt, um den Lernprozess im Bezug auf
fachliche Inhalte zu gestalten und zu unterstützen. Hierzu stehen uns die oben beschriebene Medienausstattung und moderne Unterrichtsmedien zur Verfügung.
Zum anderen arbeiten die Schüler aktiv und kreativ mit neuen Medien im Unterricht, um
sich Kompetenzen in verschiedenen Bereichen anzueignen.
Medienkompetenz
Kompetenzen werden (in Anlehnung an die Handreichung des LMZ) in den 5 Bereichen
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Hard- und Softwarekenntnisse,
Informieren / Recherchieren / Selektieren,
Dokumentieren / Strukturieren,
Produzieren / Publizieren,
Reflektieren / Kommunizieren
angebahnt, die an konkrete Inhalte aus den Mediengattungen Computer, Foto, Audio und
Video geknüpft sind.
Unterrichtsinhalte
Die Schülerinnen und Schüler der IGS Thaleischweiler-Fröschen lernen über einen Zeitraum von fünf bzw. sechs Jahren Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentieren,
Bildgestaltung und -bearbeitung, Websites erstellen, publizieren im Web und MSR in Verbindung mit Interfaces und einfachen Roboterbausteinen und Programmieren/objektorientiertes Programmieren. Das sichere Arbeiten in Netzwerken (Login, Passwort, Datensicherheit) ist dazu unabdingbare Voraussetzung. Die schulisch nutzbaren Inhalte des Internet werden auch weiterhin an Bedeutung gewinnen. Die Möglichkeiten des Web 2.0 wer4
den in den kommenden Jahren stärker in den Focus unseres Unterrichts rücken. Im Schuljahr 2008/09 wurde mit mehreren Schülergruppen der Offene Kanal Rodalben besucht.
Dieser Kontakt wird in Zukunft gepflegt.
Orientierungsstufe:
Zur Entwicklung einer Basis-Medienkompetenz durchlaufen alle Kinder der Klassen 5 und
6 einen Grundkurs IT. „Arbeiten im Netzwerk“ (Login, Passwort, Speichern im home- oder
Klassenverzeichnis), Internetrecherche und die Benutzung von OpenOffice (Writer, Calc,
Draw, Impress). Bis zum Ende der 6. Klasse werden die Inhalte zum sicheren Umgang mit
dem Internet und die Themen des Jugendmedienschutzes vermittelt.
Für jede Klasse ist ein „virtueller Klassenraum“ bei Lo-Net2 eingerichtet. Die Kinder erarbeiten sich in diesen Klassenstufen Basiskompetenzen im Umgang mit den Modulen Aufgaben, Dateiablage, Lernerfolgskontrolle, Adressbuch, Mailservice, Profil, Chat, Terminkalender, Stundenplan, Kurse.
In Zusammenhang mit E-Mail und Chat wird großer Wert auf den Themenbereich „Sicherheit/Gefahren“ gelegt.
Mittelstufe
Ab der 7. Jahrgangsstufe können die Schülerinnen und Schüler diese Bereiche im Rahmen des Wahlpflichtangebotes weiter vertiefen und ausbauen, bzw. freie Angebote nutzen
(z. B. Internetcafé, diverse AGs). Das Internetcafé findet im Nachmittagsbereich statt. Die
Hilfsaufsicht führen ältere Schüler. Unser System mit persönlichem Login, Eintrag LoginListen an den Terminals und den Loglisten auf den Geräten gewährleistet ein hohes Maß
an Sicherheit.
Der IT-Unterricht ist so angelegt, dass Synergien mit anderen Fächern genutzt werden
können. Hierzu dienen unsere schuleigenen Arbeitspläne, sowie die fächerübergreifenden
Ergänzungen dazu.
Ab Klasse 9 wird das Wahlfach Informatik angeboten.
Oberstufe
Informatik ist ebenfalls im Fächerangebot der MSS vertreten.
Der unterrichtliche Einsatz der neuen Medien erfolgt in unterschiedlicher Ausprägung in allen Fachbereichen.
Einige Anwendungsbeispiele
Aufgaben werden online gestellt und von den Kindern zu unterschiedlichen Zeiten (auch
zu Hause) abgerufen und bearbeitet. Die Lösungen werden der Lehrkraft und/oder den
Mitschülern per E-Mail oder Dateiaustausch zugänglich gemacht.
Hausaufgaben werden von den Kindern nicht nur in ein herkömmliches Hausaufgabenbuch eingetragen, sondern auch im Stundenplan des virtuellen Klassenzimmers veröffentlicht. Hiermit ist Eltern, Lehrkräften bei der Hausaufgabenbetreuung und Kindern, die beispielsweise wegen Krankheit fehlen, die Möglichkeit gegeben, sich jederzeit über die
Hausaufgaben zu informieren.
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Fächerübergreifend mit GL werden „Nachrichten“ erstellt: Von geeigneten Kinderseiten
werden aktuelle Nachrichten in OOo Textdokumente kopiert und dort aufbereitet. Nach ei ner Einführungsphase zur Vermittlung der Techniken erstellen je 2 Kinder die Nachrichten
eines Tages (max. 3 Schlagzeilen). Die Ergebnisse werden in der Klasse präsentiert
(Kurzvortrag und/oder Aushang)
Die GL-Unterrichtseinheit „Römer“ wurde mit einem Ausflug nach Trier verbunden. Im ITUnterricht bereiteten die Kinder eine Stadtführung vor, indem Kleingruppen unter Zuhilfenahme entsprechender Seiten im Internet (www.trier.de, wikipedia, u.a.m.) Kurzvorträge
zu den römischen Bauwerken erstellten. Die Vorträge wurden in Trier vor Ort gehalten.
Erstellen einer Facharbeit in Klasse 10 unter Nutzung von OpenOffice, Lo-Net2, Internet.
Medieneinsatz außerhalb des Regelunterrichts:
Im Rahmen des Comenius-Projektes standen Schülerinnen und Schüler unserer Schule
im E-Mail-und Chat-Kontakt mit Mitschülern der Partnerschulen aus Portugal, Rumänien
und Frankreich. Jeden Donnerstag fand eine Chat-Konferenz über unser Webportal statt.
Weitere Projekte (Radioprojekt) und AGs
Ausblick
Aufgrund der großen Heterogenität unserer Schülerschaft muss das computerunterstütze
selbstständige Lernen in individualisierender Form zukünftig noch viel stärker genutzt wer den.
Hier bieten Ganztagsschulen mit ihren offenen Unterrichtsformen, ihrer Projekt- und Themenorientierung, mit der Verbindung von Unterricht und Freizeit zusätzliche Möglichkeiten
der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern. Sie eröffnen die Chance,
neue Formen des Lernens auszuweiten, die besonders für den Medieneinsatz prädestiniert sind. Die Vorteile des sinnvollen Medieneinsatzes müssen mit denen des ganztägigen Lernens verzahnt werden.
Gerade zum Einsatz im Fachunterricht, der normalerweise in Fachräumen (z. B. Naturwissenschaften, Kunst) oder beim Einsatz im Differenzierungsunterricht ist die Konzentration
der PCs auf PC-Räume nicht hilfreich. Eine Ausstattung aller angesprochenen Räume mit
der notwendigen Zahl von Geräten ist räumlich nicht umsetzbar (Klassenräume mit 60m 2 ,
Differenzierungsräume und individuelle Förderung oft noch kleiner). Der Einsatz der Laptopwagen soll dazu beitragen, die oben angesprochenen Probleme zu beseitigen als auch
die Chancen, die durch die Ganztagsschule eröffnet werden, besser umsetzbar machen.
Die Einrichtung von sogenannten „freien Lernorten“wird angestrebt.
Lehrkräfte, Fort- und Weiterbildung
Für die Kolleginnen und Kollegen stehen im Lehrerzimmer und in den Teamräumen Windows Clients zur Verfügung, die ins „Verwaltungsnetz“ der Schule integriert sind. Diese
Geräte haben keine Verbindung zum Schulnetzwerk mit dem die Schüler arbeiten. Darüber hinaus ist im Lehrerzimmer noch ein Linux-Client mit Zugriff auf das Schülernetzwerk
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in Betrieb. Zusätzlich stehen Lan-Anschlüsse zur Nutzung durch Laptops zur Verfügung.
Alle (damaligen) Kollegen beteiligten sich am 1. Fortbildungslehrgang „INTEL“ und sind im
Umgang mit dem normalen Office-Paket, sowie der Benutzung des Internets geschult. In
schulinternen Kursen konnten sich interessierte Kollegen mit OpenOffice und Gimp vertraut machen. Zur Zeit laufen Fortbildungsreihen (in Zusammenarbeit mit einer Gewerk schaft) über digitale Bildbearbeitung und zu Lo-Net2. Im Rahmen des 10-Punkte-Programms von „Medienkompetenz macht Schule“ nahm das gesamte Kollegium an
einem Studientag beim SWR in Mainz zum Thema „Mediengestützter Unterricht mit
planet-schule.de“ teil. Diese Fortbildung wurde im Oktober 2009 durch Workshops und
Unterrichtserprobungen unter der Leitung des SWR ergänzt.
Allen Kollegen steht die eine Email-Adresse der Schuldomain ([email protected]) oder
über Lo-Net2 zur Verfügung. Arbeitsmaterialien (Arbeitspläne, Arbeitsblätter, etc.) werden
dem Kollegium über unser Intranet zur Verfügung gestellt.
Lernsoftware ist für die verschiedenen Fachbereiche vorhanden. Zukünftig sollen vor allem
browserbasierte Programme angeschafft werden, um einen plattformunabhängigen Einsatz zu gewährleisten.
Fünf Kollegen nahmen an ECDL-Turbo teil und erreichten die Zertifizierung. Die Zulassung zum Zertifizierungscenter durch Cacert ist bereits erfolgt. Schülern aller Altersstufen
wird die Möglichkeit geboten ECDL-Kurse zu belegen und entsprechende Prüfungen zum
Erwerb der Zertifikate abzulegen.
Interne Fortbildung im Bereich Digitaler Audioschnitt, journalistisches Arbeiten am Beispiel
Radio
Jugendmedienschutz / Eltern
Für die Generation der sogenannten „Digital Natives“ (digitale Eingeborene) ist der Umgang mit elektronischen Medien zwar intuitiv und selbstverständlich, jedoch nicht immer
reflektiert und verantwortungsvoll. Es lauern zahlreiche Gefahren in dieser sich schnell
entwickelnden digitalen Welt, die in der Schule zum Thema gemacht werden müssen.
Präventiver Ansatz
Natürlich gibt es gesetzliche und auch technische Maßnahmen, Heranwachsende vor solchen gefährdenden Inhalten zu schützen. Der beste Schutz, den wir unseren Schülerinnen
und Schülern darüber hinaus bieten können ist jedoch, sie
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über die vielfältigen Risiken aufzuklären und
sie zum verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit neuen Medien zu erziehen.
Diesem Erziehungsauftrag kommen wir im Rahmen unseres Medienkonzeptes nach,
worin dem Jugendmedienschutz eine besondere Stellung zukommt.
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Medienschutzbeauftragte
Drei Lehrkräfte sind zu Jugendmedienschutzbeauftragten ausgebildet. Als Experten in
Fragen des Jugendmedienschutzes sind sie Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Kollegen.
Sie halten sich durch laufende Fortbildungen am Medienzentrum und durch externe Partner rechtlich und pädagogisch auf dem neuesten Stand.
Elterninformation
Einmal pro Schuljahr veranstaltet die IGS Thaleischweiler-Fröschen einen Informationsabend für Eltern in Form von Vorträgen, Expertenrunden, Podiumsdiskussionen und Workshops zu aktuellen Themen des Jugendmedienschutzes.
Curriculare Verankerung relevanter Themenbereiche
Um eine fortwährende Auseinandersetzung mit Jugendmedienschutz zu gewährleisten
und wichtige Medienkompetenzen in diesem Bereich anzubahnen muss sichergestellt
sein, dass alle Schülerinnen und Schüler sich mit relevanten Themen auseinandersetzen.
Daher wir der Jugendmedienschutz neben projektartigen Angeboten fest in das Schulcurriculum aufgenommen und an die Inhalte der Fächer in den Klassenstufen 5-10 angeknüpft.
In den Eingangsstufen 5 und 6 wird Jugendmedienschutz verstärkt thematisiert um eine
reflektive Grundhaltung der Schüler gegenüber ihrem Medienkonsum zu fördern. im EDVUnterricht werden jeweils im zweiten Halbjahr ausführliche Unterrichtsreihen zum Thema
Computerspiele und „Kostenfalle Handy und Internet“ realisiert.
Weitere relevante Themenbereiche sind modulartig in jede Klassenstufe aufgenommen
und fächerübergreifend an Inhalte der Bildungspläne angeknüpft. Im der folgenden Übersicht werden beispielhaft Themenschwerpunkte des Jugendmedienschutzes in den einzelnen Klassenstufen und Anknüpfungspunkte bei den Lehrplänen der Fächer skizziert.
Klasse 7: Selbstdarstellung im Netz
WPF Darstellendes Spiel: Videosequenz als Gestaltungsaufgabe
Religion:
Zärtlichkeit und Liebe; Vorbilder und Idole
Vorbilder – Wer bestimmt unser Leben?
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Freundschaft und Liebe
Schuld und Vergebung
Klasse 8: Recht und Gesetze im Medialen Zeitalter
GL:
Recht und Rechtsordnung
Klasse 9: Datenschutz
Mathematik:
Datenerhebung:
Englisch:
Religion:
Lesen, Interpretieren und Erstellen von Schaubildern
Daten sammeln, bearbeiten und darstellen.
„Looking ahead – talking about the future“
In Abhängigkeit verstrickt – Freiheit und Verantwortung
Arbeit und Soziallehre
Wahrheit Lüge / Manipulation
Klasse 10: E-Commerce
Englisch: Me and the media
Externe Partner
Im Bezug auf Jugendmedienschutz arbeiten wir mit externen Medienpädagogen und Experten des Landesmedienzentrums, der Polizei und des Verbraucherschutzes zusammen.
Wir beteiligen uns ebenfalls an Projekten wie dem „Safer Internet Day“. Bereits 2004 hat
eine unserer Klassen beim Klicksafe-Wettbewerb einen 1. Preis gewonnen.
Im Schuljahr 2008/09 wurde das Thema Cyber-Bullying schwerpunktmäßig in der 7. und 8.
Jahrgangsstufe thematisiert. Als Grundlage diente das Unterrichtsmaterial von klicksafe.de. Im Unterricht entstanden Plakate, die allen zugänglich in der Schule präsentiert wurden. Weiterhin wurde auf Grundlage der Materialien von klicksafe.de und anderen Internetseiten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, ein Flyer erstellt, der für Schüler
und Eltern die wichtigsten Informationen und Handlungsmöglichkeiten zusammenfasst.
Eine Klasse führtet im Rahmen eines Aktionstages eine Passantenbefragung in der Fußgängerzone von Pirmasens durch. Die Umfrage erhob nicht den Anspruch, repräsentativ
zu sein, trug aber auf jeden Fall dazu bei, auf die Problematik aufmerksam zu machen und
lieferte Anhaltswerte darüber, in wieweit das Thema im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist.
Sie dient somit auch als Grundlage für die weitere Informationsarbeit an der Schule und
als Grundlage für einen weiteren Elternabend zum Thema Internetsicherheit (siehe Bericht
aus der Rheinpfalz „Das Internet vergisst nichts“: http://medienkompetenz.rlp.de/pressespiegel/zu-den-40-projektschulen.html).
Ein weiterer Aspekt dieser Aktion ist die Schulung im Umgang mit audiovisuellen Medien
und Fernsehen. Mit Unterstützung eines außerschulischen Kooperationspartners (Offener
Kanal) durften die Schüler die Passantenbefragung selbst mit Kamera und Mikrofon aufzeichnen. Die Schüler hatten dadurch die Möglichkeit, Grundlagen zur Technik einer Kamera sowie Kameraführung und -einstellung zu erlernen. Der vom Team des Offenen
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Kanals zusammengestellte Bericht über die Aktion wurde im Fernsehen ausgestrahlt.
Weiterhin wurden die Medien- und Theater-AG und aus dem Ganztagsschulbereich
(Theater-AG, Medien-AG) mit einbezogen. Es entstand eine szenische Umsetzung zum
Thema Cyberbullying, die von Schülern der Medien-AG per Video verfilmt wurde. Diese
Zusammenarbeit ist auch für die Zukunft geplant.
Über Elternabende und Verteilung entsprechender Info-Materialien versuchen wir Eltern
und Schüler für die Risiken und Gefahren in Zusammenhang mit der Nutzung interaktiver
Dienste zu sensibilisieren. Bekannte Seiten mit Gefährdungspotential sind von der Schule
aus nicht erreichbar (Blacklist). Es wurden bisher drei Elterninformationsabende in enger
Zusammenarbeit mit dem Schulelternbeirat geplant und durchgeführt. Dabei wurden externe Fachleute als Referenten eingeladen (Jugendbeauftragter der Polizei, Verbraucherzentrale etc.). Für jedes Schuljahr ist mindestens eine Veranstaltung „von Eltern mit Eltern“ in
Verantwortung unseres SEB vorgesehen.
Breitbandanbindung der Schulen
Die verstärkte Nutzung internetbasierter Inhalte (z.B. Lo-Net2, E-learning) wird mittelfristig
eine leistungsfähigere Anbindung ans öffentliche Netz notwendig machen. Die Initiative
des Landes in diese Richtung wird von uns ausdrücklich begrüßt. Die sicher notwendige
schnelle Breitbandanbindung wurde noch nicht realisiert, weil die Telekom die notwendige
Infrastruktur noch nicht bereitgestellt hat.
Umsetzung und Fortschreibung des Medienkonzeptes
Die im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“ bereit gestellten beiden Laptopwagen mit je 15 Laptops und einem Drucker und Beamer konnten aufgrund von Installationsund Performence-Problemen lange Zeit nur eingeschränkt eingesetzt werden. Eine Umsetzung/Weiterentwicklung des Konzeptes unter Einbeziehung der Laptopwagen war daher nicht im erwarteten Umfang möglich.
Zur Umsetzung und ständigen Weiterentwicklung des Medienkonzeptes wurde ein Exper tenteam von Lehrern gebildet. Um dem Konzept gerecht zu werden, müssen darüber hin aus alle Lehrkräfte geschult und weitergebildet werden. Dies geschieht sowohl intern über
Multiplikatoren, als auch mit Unterstützung des Landesmedienzentrums und externen
Partnern.
Nach einer ersten Phase der Ausarbeitung und Erprobung verschiedener Unterrichtseinheiten mit Medieneinsatz, werden diese zunächst von den Jahrgangsstufenteams weiterentwickelt. Die jahrgangsübergreifenden Fachgruppen erarbeiten ein systematisches
Heranführen der Schülerinnen und Schüler an die Arbeit mit Medien in den jeweiligen Fächern. Bereits in der 5. Klasse sollen Medienmethoden eingeführt und in ihrer Komplexität
bis zur 10. Klasse gesteigert werden.
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10-Punkte Programm Medienkompetenz macht Schule
Wir stützen unser Medienkonzept auf das 10-Punkte Programms Medienkompetenz mach
Schule und versuchen, die Bereiche an unserer Schule konkret umzusetzen.
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