Auf die Plätze – fertig – Los!
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Auf die Plätze – fertig – Los!
16 Schwäbische Zeitung FRIEDRICHSHAFEN Samstag, 20. Juni 2015 Leserbrief ● Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschriften Kürzungen vorbehält. Für die Ausgabe Friedrichshafen gilt eine Beschränkung auf 60 Zeitungszeilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge), nach Möglichkeit nicht handschriftlich verfasst. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Aus presserechtlichen Gründen veröffentlichen wir anonyme Zuschriften grundsätzlich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer mit. Und unterschreiben Sie den Leserbrief. Ihre SZ-Redaktion „Seehasenfeuerwerk erinnert an Krieg“ ne und sehr kurze, aber überaus attraktive Flugschau in Angriff genommen. Wir stehen zur entsprechenden Zeit auf dem Balkon in der Löwentalsiedlung und genießen die Flugmanöver der mutigen Piloten. Dass ein Flugzeug für solche Übungen nicht summt, dürfte klar sein. Wie kann man die Loopings und Flüge in Rücklage mit einem Angriffsflug vergleichen? Im Messeteich schwimmen große Zierfische. Ich bin gespannt wann der nächste Nörgler entdeckt, dass die Amphibien Fahrzeuge während der Messe in diesem Teich fahren/ schwimmen und mit ihrem Motorengeräusch die Tiere stören. Übrigens, das tolle Feuerwerk am Seehasenfest erinnert vielleicht den Einen oder Anderen an das brennende Friedrichshafen im zweiten Weltkrieg. Also: abschaffen. Zur Flugshow und den angeblichen Scheinangriffen der Flugzeuge, SZ vom 17. Juni: „Ich wollte eigentlich nicht schon wieder per Leserbrief zu einem Thema Stellung nehmen, aber diesen Schwachsinn möchte ich kommentieren. Die Klassikwelt ist eine der schönsten Messen die die Messegesellschaft zu bieten hat. Dazu gehört auch das Rahmenprogramm zu Land, zu Wasser und in der Luft. Minderheiten versuchen immer mehr, den Genuss und den Spaß, den die „normale“ Bevölkerung an solchen Veranstaltungen hat, einzuschränken und verbieten zu lassen. So haben es Dauernörgler ja schon geschafft, dass das tolle und beliebte Autocorso durch die Stadt abgeschafft wird. Tausende Zuschauer hatten früher die vorbeifahrenden Oldtimer und Garagenschätze genossen. Jetzt wird die klei- Carl Richter, Friedrichshafen Kurz berichtet ● Reise in Vergangenheit: Schüler besuchen Zeppelindorf und Schulmuseum Viertklässler der Pestalozzi-Familienklasse waren zu Besuch im Schauhaus Zeppelindorf und im Schulmuseum Friedrichshafen. Sie erlebten erstmalig den neu entwickelten Projekttag „Zwischen Haus, Schule und Garten – Kindheit im Zeppelindorf 1914“. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten in den originalen Wohn- und Schulklassenräumen der beiden Museumsorte, wie Friedrichshafener Kinder im Jahr 1914 lebten. Wie wohnte man im Zeppelindorf? Was aßen die Kinder vor 100 Jahren? Wie sah ihr Alltag in der Schule und zuhause in der Arbeitersiedlung Zeppelindorf aus? Der gemeinsame Schulweg führte die Klasse über einige Wegsta- tionen ins Schulmuseum. Hier erlebten die Kinder eine Schulstunde um 1900. Sie übten sich im Lesen und Schreiben alter Schreibschrift und damaligen Verhaltensweisen. Interessierte Klassen können sich zum Projekttag anmelden unter Telefon 07541 / 38 01 25, oder per E-Mail an [email protected]. sz/Foto: pr Kunst zum Ertasten für blinde Menschen FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Damit auch blinde und sehbehinderte Menschen die berühmte „Vanitas“ von Otto Dix kennenlernen können, hat das Zeppelin Museum ein eigenes Kunstwerk in Auftrag gegeben: ein Tastbild, inspiriert vom Original. Geschaffen hat es die Quilt-Künstlerin Ingrid van Spankeren aus Leder, Seidenstoff, Fimo und Wolle. Während der Führung kann das Tastbild in Ruhe erforscht werden. Die Teilnehmer erhalten Informationen über das Original. Außerdem wird das Gespräch um Leben und Frauenbild von Otto Dix gehen. Ein Spitzpinsel und der typische Geruch von Terpentin und Leinöl lassen die Arbeitsweise im Atelier von Dix erahnen. Führung nach Anmeldung unter Telefon 07541 / 38 01 25 oder per E-Mail an [email protected]. Auf die Plätze – fertig – Los! Losverkauf für das 8. Entenrennen beim Seehasenfest startet am 23. Juni Von Gunthild Schulte-Hoppe ● FRIEDRICHSHAFEN - Das Entenren- Bei der „Vanitas“ gibt es viel zu FOTO: PR ertasten. DRK bietet Senioren-Reise in Türkei an FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Dem heimischen Herbst können Senioren aus dem Bodenseekreis in den sonnigen Süden entfliehen. Das Betreute Reisen im Kreisverband Bodenseekreis des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bietet von 3. bis 13. November eine elftägige Flugreise in die Türkei an, die auch für Menschen mit einer leichten Gehbehinderung geeignet ist. Die Teilnehmer fliegen ab Friedrichshafen an die türkische Riviera. Ihr Urlaubsort Side liegt umgeben von langen Sandstränden am Mittelmeer. Die Teilnehmer wohnen im Vier-Sterne-Plus-Hotel und genießen zehn Übernachtungen mit All-Inklusive-Verpflegung. Bei Ausflügen können sie die Geburtsstätte des Heiligen Nikolaus in Demre besichtigen und vom Schiff aus die Ruinen der versunkenen Stadt Kekova sehen. Ehrenamtliche geschulte DRK-Betreuter betreuen die Teilnehmer während der gesamten Reise rund um die Uhr. Sie organisieren vor Ort auch gesellige Treffen, Gymnastik und Ausflüge. Die Senioren werden samt ihres Gepäcks von zuhause abgeholt und nach der Reise wieder nach Hause gebracht. Wer sich bis Montag, 6. Juli, für die Reise anmeldet, erhält noch eine Frühbucherrabatt. Informationen und Anmeldung bei Andrea Sinclair, DRK-Kreisverband, Telefon 07541 / 50 40. Führung durch das Ried FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Die Kolpingfamilie St. Columban bietet am Mittwoch, 24. Juni, eine Führung durch das Eriskircher Ried an. Treffpunkt ist 15 Uhr am Naturschutzzentrum im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Eriskirch. Gäste sind willkommen. Weitere Infos bei Alfred Seitzer, Telefon 07541 / 255 90. Anmeldung Nachtflohmarkt FRIEDRICHSHAFEN (lys) - Anmeldungen für Standplätze auf dem Seegockel–Nachtflohmarkt, der am Freitag, 18. September, und Samstag, 19. September, entlang der Uferpromenade stattfinden wird, sind online noch bis zum Freitag, 31. Juli, möglich. Vor Ort können Interessenten sich im Vereinsheim der Zunft, Industrieweg 4 in Friedrichshafen, anmelden. Aber nur noch am kommenden Donnerstag zwischen 18 Uhr und 20 Uhr. Weitere Infos unter www.nz-seegockel.de. Friedrichshafen Redaktion Leiter der Lokalredaktion: Martin Hennings (verantwortlich); Stellvertreterin: Tanja Poimer Lokalredaktion: Jenny Bernard, Yvonne Durawa, Anton Fuchsloch, Gunnar Flotow, Heike Kleemann, Alexander Mayer, Ralf Schäfer, Michael Scheyer, Peter Schlefsky, Marc-Philipe Schmidt, Hagen Schönherr, Giuseppe Torremante 88045 Friedrichshafen, Schanzstraße 11 Telefon: 07541/7005-300, Fax: 07541/7005-310 E-Mail: [email protected] Verlag Schwäbische Zeitung Friedrichshafen GmbH & Co. KG Geschäftsführer: Andreas Querbach Herausgeber: Andreas Gessler Verlagsleiterin: Claudia Hansbauer (verantwortlich für Anzeigen) Anzeigen: 88045 Friedrichshafen, Schanzstraße 11 Telefon: 07541/7005-200, Telefax: 7005-210 Abonnenten-Service: Telefon: 0751/29 555 555 Telefax: 0751/29 555 556 E-Mail: [email protected] Monatsbezugspreis: Trägerzustellung Euro 32,90, Postzustellung Euro 34,30, jeweils einschließlich 7% MwSt. Das Abonnement kann nur schriftlich mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Die schriftliche Kündigung muss spätestens am 1. des Vormonats vorliegen. www.schwäbische.de nen am Seehasenfestsamstag ist eine Aktion des Lions Clubs Friedrichshafen, bei der es nur Gewinner gibt: Das Seehasenfest ist um eine Attraktion reicher, die Loskäufer gewinnen mit etwas Glück einen der 500 Preise, und benachteiligte Kinder und Jugendliche profitieren am Ende von dem Erlös. 5000 gelbe Quietscheentchen lagern derzeit im Keller der Freiwilligen Feuerwehr und warten darauf, am 18. Juli um 19 Uhr zu Wasser gelassen zu werden. Nach einem Massenstart – alle Entchen werden gleichzeitig vom Boot ins Wasser geworfen – schwimmen sie in einer künstlichen Strömung die etwa 150 Meter zum Ziel an der Freitreppe. Enten suchen Sponsoren Damit die Ente überhaupt mitschwimmen darf, braucht sie einen Sponsor in Form eines Loskäufers. Vier Euro kostet es, eine Ente ins Rennen zu schicken. Die 500 schnellsten bringen einen Preis ein. „Jedes zehnte Los gewinnt, das ist eine hohe Gewinnquote“, sagte Hermann Dollak beim gestrigen Pressegespräch. Der Activity-Beauftragte des Lions Clubs und Präsident des Seehasenfestausschusses in Personalunion ist gleichzeitig der Vater des Entenrennens. Er hatte eine ähnliche Veranstaltung in Duisburg erlebt. „Für uns steht der soziale Zweck im Vordergrund“, betonte Udo Burk, seit wenigen Tagen Club-Präsident. Die gesamten Einnahmen aus dem Losverkauf – insgesamt 20000 Euro – kommen sozialen Zwecken zugute. Alle anfallenden Kosten für Flyer und ähnliches übernimmt der Lions Club. Unterstützung bekommt er bei der Organisation unter anderem von der Stadt, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und den Festwirten. Dass der Lions Club auf den Losen sitzen bleibt, ist nicht zu befürchten. „Die ersten Anfragen sind schon vor Wochen eingegangen“, sagte Dollak. „Und die Lose waren in den letzten Jahren immer früher ausverkauft.“ Viele Loskäufer möchten den sozialen Zweck unterstützen und einen der hochwertigen Preise gewinnen. Als Hauptpreise winken Zeppelinflüge, ein Intersky-Flug für zwei Personen, Gold im Wert von 500 Euro, ein Cabrio-Wochenende, eine Weinprobe für 20 Teilnehmer, ein iPad, und vieles mehr. Auch bei den Sponsoren kommt die Aktion gut an. „Die meisten Firmen warten schon auf unseren Anruf“, berichtete Udo Burk, der im vergangenen Jahr als Vizepräsident die Organisation des Entenrennens Geben den Startschuss zum Losverkauf am 23. Juni: Lions-Club-Präsident Udo Burk (rechts) und Hermann Dollak, Activity-Beauftragter des Lions Clubs Friedrichshafen und Präsident des Seehasenfestausschusses in Personalunion. FOTO: GUNTHILD SCHULTE-HOPPE übernommen hat. Die Einnahmen werden vom Landratsamt an sozial benachteiligte Familien mit Kindern und Jugendlichen in Friedrichshafen und Umgebung verteilt. „Aus der Region, für die Region“, lautet das Motto des Lions Clubs, der mit seinen rund 50 Mitgliedern und Partnern im Einsatz ist. Verkaufsstellen Ab Dienstag, 23. Juni, ist der Lions Club bis zum Seehasenfest mit einem Stand auf allen Häfler Wochenmärkten vertreten – am 10. und 11. Juli zusätzlich im Bodensee-Center. Weitere Verkaufsstellen: Apotheke in Fischbach, Backstube Kloos (Stockerholzstraße), Blumen Mayer, Bodensee-Apotheke, Buchhandlung Fiederer, Gessler 1862, Empen Optik (Charlottenstraße und Tettnang), Haircut, Salon Andrea, Salon Heidi, Einkaufsparadies Grossmann, Heka, Intersport Bodensee-Center, Konditorei Weber & Weiss, Optik Müller, RavensBuch, gut – schreiben, schenken, lesen, Seeverlag, Sparkasse Bodensee (Hauptstelle), Volksbank Friedrichshafen (Hauptstelle) sowie Photo Porst. Ein Los kostet vier Euro. Nach dem Rennen können die Nummern der Gewinnerenten im Internet abgerufen werden. » www.lions-fn.de ● Behindertenwerkstatt: ZF drückt auf die Kostenbremse Lindenberger Werkstätten geraten durch Voith-Ausstieg unter Druck – Stiftungskonzern schließt Mehrjahresvertrag ab FRIEDRICHSHAFEN (sen/ras) - Den Kostendruck der weltweiten Wirtschaft spüren auch die Menschen mit Behinderung, die in den Lindenberger Werkstätten der Lebenshilfe arbeiten. Weil der Technologiekonzern Voith aus Heidenheim seine Aufträge komplett zurückgezogen hat und die ZF Friedrichshafen AG auf die Kosten drückt, muss die Werkstatt den Beschäftigten die Löhne und Prämien kürzen. Die Lindenberger Werkstätten fertigen für ZF Kabelstränge für Lkw- und Bus-Getriebe und ergänzen dadurch die interne Fertigung der ZF. „Wir sind mit den Leistungen der Mitarbeiter sehr zufrieden“, heißt es auf Rückfrage der Schwäbi- schen Zeitung. Aufgabe des Konzerneinkaufs sei, in regelmäßigen Abständen die Preise der erbrachten Leistungen zu überprüfen. Das gelte generell für alle Lieferanten. Diese Überprüfung Ende vergangenen Jahres habe ergeben, dass eine Fertigung in Osteuropa deutlich günstiger wäre. Alternativ käme außerdem noch eine Inhouse-Fertigung in Betracht. „Dennoch haben wir uns in Gesprächen mit der Lindenberger-Geschäftsführung dazu entschieden, weder Lieferumfänge abzuziehen, noch etwas nach intern zurückzuverlagern. ZF hat dadurch auf potenzielle Kosteneinsparungen in sechsstelliger Höhe verzichtet“, sagt ein Un- ternehmenssprecher. Stattdessen habe man sich zu einer langfristigen Partnerschaft mit den Lindenberger Werkstätten verpflichtet, indem eine Mehrjahresvereinbarung abgeschlossen worden sei. Die ZF Friedrichshafen AG prüft derzeit, ob die Lindenberger-Beauftragung durch ein Projekt des ZF-Standortes Passau noch ausgeweitet werden kann. „Das tut schon weh“ „Wir mischen nun einmal auf dem Weltmarkt mit und müssen uns deshalb den dort herrschenden Vorgaben beugen“, beschrieb LebenshilfeGeschäftsführer Frank Reisinger bei einer Versammlung die sich auftuende finanzielle Lücke. Durch den Ab- sprung der Firma Voith verlieren die Werkstätten laut Reisinger ein Auftragsvolumen von jährlich 300 000 Euro: „Der Auftrag wurde trotz intensiver Verhandlungen abgezogen. Das tut schon weh.“ Erfreut zeigt sich der Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt, dass der zweite Großkunde, die ZF Friedrichshafen AG, an Bord geblieben sei, wenn auch derzeit noch in geringerem Umfang. Trotz der Veränderungen durch Voith und ZF bezeichnete Riedmüller das abgelaufenen Jahr als „sehr erfolgreich“ und mahnte: „Die Auftragslage ist ein Dauerbrenner. Sie bedarf einer ständigen, aufmerksamen Beobachtung.“ © 2015 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG .