Nr.1 - 2014 - FeG Norddeutschland
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Nr.1 - 2014 - FeG Norddeutschland
Aus der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland 2014/1 Wertvolle Impulse zum Thema Gebet wurden auf der diesjährigen Mitarbeiter-Klausur vom 11.-13.2.2014 im Seeschloss Eutin gegeben. Den Höhepunkt der alljährlichen Tagung bildete die Feier des Abendmahls. Gebetsgemeinschaft in der Krise? Wie managt man eigentlich Qualität? Seite 4 Seite 14 FeG Geesthacht eine Ära geht zu Ende Seite 16 Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland Ed i t o r i a l Inhalt „Lasst nicht nach im Gebet“ (Paulus – Römer 12, 12) Liebe Leserinnen, liebe Leser! es ist klar, dass Gebet ständig zum Leben eines Christen gehört. Warum muss das Thema dann zum Schwerpunkt in diesem „Einblick“ werden? Dazu finden Sie wichtige Gedanken im Geistlichen Wort unseres Gemeindeleiters Reinhard Spincke. Wir haben auch verschiedene Christen in Norddeutschland befragt: Was bedeutet „Gebet“ für dich? Herausgekommen ist eine spannende Sammlung von Gedanken und Erfahrungen. Andere Menschen lassen uns in dieser Ausgabe ausführlicher an ihren Erfahrungen mit dem Gebet teilhaben. Zu ihnen gehört Pastor Wolfgang Klimm, unser Seelsorger für die Elim Seniorencentren. Aus der Gemeinde Seevetal-Hittfeld und vom Wilhelmsburgprojekt kommen Berichte über Erlebnisse auf Gebetsspaziergängen. Und den Artikel über Patienten-Gottesdienste finde ich ebenfalls hochinteressant. Passend zum Thema haben wir auch eine Buchempfehlung für Sie: „Nur wer kniet, kann aufrecht stehen“ von Pastor Christoph Schrodt. Ich möchte Ihnen ein Gebet weitergeben, das mir sehr gut gefällt. Zum einen trifft es meine Situation. Ich bin mit 51 Jahren auch ein „älter“ werdender Mensch. Zum anderen mag ich den selbstironischen Ton. Das Gebet stammt von Teresa von Avila. Ich möchte von ihr lernen, mich selbst weniger wichtig zu nehmen und Gott mehr darum zu bitten, dass er mich verändert. Mit herzlichen Grüßen aus der Redaktion Editorial ........................................ 2 Geistliches Wort ............................ 3 Gebetsgemeinschaft in der Krise? ............................... 4-5 Darf ich für Sie beten? ................... 6-7 Patienten-Gottesdienste in Hamburg ...................................... 7 Spazieren gehen und beten ........ 8-9 Nur wer kniet, kann aufrecht stehen ............ 10-12 Wenn ich bete ... ..........................13 Wie managt man eigentlich Qualität? ............... 14-15 Diakonie ...................................... 15 Gemeinde/Stiftung .............. 16 - 21 Impressum ................................... 22 Annekatrin Warnke FeG Norderstedt Familiennachrichten .................. 22 Personalnachrichten ................... 23 JUCA 2014 ................................... 24 O Gott Gott, du weißt, dass ich von Tag zu Tag älter werde. Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht aufdringlich zu sein. Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit scheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben. Aber du verstehst, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte. Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu kommen. Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu, und die Lust sie zu beschreiben wächst mit jedem Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir die Krankheitsschilderungen anderer mit Freuden anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen. Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann. Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte keine Heilige sein, mit ihnen lebt es sich schwer, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels. Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen. 2 Geist l i c h e s W o r t Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich´s gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Römer 8, 26 Das Thema Gebet wird uns in diesem Jahr auf den unterschiedlichen Ebenen unserer Stiftung beschäftigen: im Ältestenrat, bei der Mitarbeiterkonferenz und nicht zuletzt bei der Glaubenskonferenz im September. Es gab bereits einige unterschiedliche Reaktionen zu diesem Jahresthema: Was gibt es schon Neues zum Thema Gebet zu sagen?, war die eine Richtung, während andere meinten: Das Thema Gebet in der Gemeinde ist gar nicht so einfach. Wir haben manche negative Erfahrungen mit dem Gebet gemacht. Menschen haben es missbraucht, um andere zu maßregeln oder theologische Vorträge zu halten. Andere haben ihre ungeordneten Gefühle vor einer großen Menschengruppe ausgeschüttet oder beim Gebet immer nur an ihre eigenen geistlichen Bedürfnisse gedacht. a) Gott selbst hilft uns beim Beten. Gott hat so ein großes Interesse am Gespräch mit uns, dass er uns durch seinen Geist hilft, wenn wir anfangen zu stammeln. Unser aufrichtiges Gebet ist Gott niemals peinlich. Wie Eltern ihren Kindern helfen, sie trotz ihrer sprachlichen Fehler zum Reden ermutigen und sogar stolz auf sie sind, so freut sich Gott auch über meine unvollkommenen Gebete. b) Gott hat immer das Beste für mich im Sinn. Nur zwei Verse weiter (V. 28) redet Paulus davon, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Wenn wir den Eindruck haben, dass uns jemand nicht mag, reden wir in der Regel auch nicht gern mit ihm. Gott mag mich nicht nur, er sorgt dafür, dass auch die schwierigen Situationen meines Lebens mir zum Besten dienen. Beten ist nicht immer leicht. In der Spannung zwischen der zukünftigen Herrlichkeit und den aktuellen Leiden schreibt Paulus davon, dass wir gar nicht wissen, wie wir beten sollen: Sollen wir um ein schnelles Ende unseres Lebens beten, um bei Gott in seiner Herrlichkeit zu sein, oder sollen wir die Leiden und schweren Seiten dieses Lebens geduldig ertragen, um dadurch mehr Frucht für ihn zu bringen? Die richtigen Worte im Gebet zu finden ist in der konkreten Situation selbst für Paulus gar nicht so einfach! Weil Gott uns beim Beten hilft und das Beste für uns im Sinn hat, deshalb lohnt es sich, mit ihm im Gespräch zu sein. Auch nach vielen Jahren als Christ tun wir das nicht zur Routine, weil wir es mit einem lebendigen Gott zu tun haben, der immer wieder für Überraschungen in unserem Leben sorgt und uns dadurch reich beschenkt. Bei Paulus finden wir allerdings auch den Hinweis, dass Gott selbst es uns im Gebet auf zweierlei Weise leicht macht: Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr lerne, stärker im Gespräch mit Gott zu sein. Damit dies gelingt, müssen meine Gebete nicht unbedingt noch Ich möchte verstehen, wie Gott mich führen will und warum seine Führung mir dienen wird, auch wenn ich es nicht direkt begreife. frömmer und geistlicher werden, sondern menschlicher und ehrlicher. Dies drückt auch das Thema der Glaubenskonferenz vom 11. - 14. September aus: Leere Hände – volles Herz. Beten, wie es Gott gefällt. Wir wollen in diesem Jahr nicht Tipps weitergeben, wie wir erfolgreicher beten, sondern gemeinsam lernen, so ins Gespräch mit Gott zu kommen, dass er daran Freude hat und unser Leben mehr von Gottes Liebe und seinen Zielen geprägt wird. Wenn wir zu Gott beten, werden auch in diesem Jahr nicht alle unsere Fragen beantwortet und nicht alle unsere Wünsche erfüllt werden. Aber im Gespräch mit Gott werden wir erleben, dass nur er unsere tiefsten Sehnsüchte nach Liebe, nach Sinn und nach Glück erfüllen kann. Genau darum sagt der Beter Asaf: Gott nahe zu sein ist mein Glück (Ps. 73, 28 – Jahreslosung 2014). Ich wünsche Ihnen dieses Glück und gute Gespräche mit unserem Herrn Jesus Christus! Pastor Reinhard Spincke, Gemeindeleiter 3 Thema Gebetsgemeinschaft in der Krise? Gedanken zu unserer Praxis K ürzlich erzählte mir ein Pastor, er habe ein Gebetstreffen mehrerer Vertreter verschiedener Kirchen seiner Stadt besucht. Dort hätten sie miteinander auch eine Gebetsgemeinschaft praktiziert. Man habe – wie es ihm geläufig war – im Kreis gesessen und jeder Teilnehmer konnte dann mit eigenen Worten freie Gebete sprechen. Das Erstaunliche: Was für meinen Bekannten eine gängige und gewohnte Praxis darstellte, war für andere Beteiligte eine ganz neue, erfrischende Erfahrung. Ja, Begeisterung machte sich breit, auf diese freie und ungezwungene Weise zu Gott zu sprechen. „Vielleicht“, so meinte mein Bekannter nachdenklich, „ist an der Gebetsgemeinschaft ja doch mehr dran, als ich bisher dachte.“ Markenzeichen Für viele Mitglieder und Freunde in unseren Freien evangelischen Gemeinden ist die sogenannte „Gebetsgemeinschaft“ nichts Neues, sie gehört vielmehr zum festen Bestandteil unserer Glaubenspraxis. Und nicht nur für uns, sie ist für viele evangelikale und pietistische Christen ein klares Kennzeichen ihrer Spiritualität. Das hat gute Gründe: Wir legen Wert auf eine verlässliche Gemeinschaft untereinander – darum beten wir auch miteinander. Jesus Christus hat dieses Modell des Betens selber vorgezeichnet: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18, 20). Gleichzeitig verstehen wir den Glauben auch als persönliche Beziehung – deshalb möchten wir auch das, was uns zutiefst bewegt, mit eigenen Worten frei ausdrücken und vor Gott zur Sprache bringen. 4 Unzufriedenheit Und doch macht sich immer häufiger ein Unbehagen in unseren Gebetsgemeinschaften breit. Diese Lustlosigkeit lässt sich zwar nicht statistisch messen, doch ist sie mit Händen zu greifen. Der Bundespfarrer des evangelischen Jugendverbandes „Entschieden für Christus“ (EC), Rudolf Westerheide, sprach unlängst von der „Krise“ der Gebetsgemeinschaft. Und ist es nicht tatsächlich so? Ein Treffen zum gemeinsamen Gebet ist in unseren Gemeinden längst kein Highlight mehr. Im Gegenteil – oft ist es die am schlechtesten besuchte Veranstaltung. Und das schon seit Jahren. Und wo in Mitarbeiterkreisen oder Hauskreisen noch regelmäßig miteinander gebetet wird, da gibt es etliche, die sich ziemlich schwer damit tun. Gut gemeinte Versuche, hier Abhilfe zu schaffen, gibt es viele. Eine der letzten Ideen war sicher „24/7“: Man trifft sich im Gemeindehaus und betet in abwechselnden Gruppen sieben Tage jeweils 24 Stunden lang. Das war sicher ein gutes Konzept: Doch wenn schon kleine Gebetsstrecken so schwierig durchzuhalten sind, warum sollte gerade solch ein Marathon auf Dauer besser gelingen? Und so versandete auch diese Idee wieder im Gerinnsel des Gemeindealltags. Spurensuche Wohin wird die Entwicklung gehen? Wird die „Gebetsgemeinschaft“ bald ganz in das Museum für Liebhaber und Spezialisten abwandern? Wird es so sein, dass sich bald nur noch Pastoren und leitende Mitarbeiter trauen, hier mitzumachen? Hoffentlich nicht. Wir würden einen großen geistlichen Schatz in unseren Gemeinden verlieren. Doch was können wir gegen den Trend tun? Bei dieser Fragestellung ist es oft üblich, den fehlenden Gebetswillen unserer Gemeinden zu kritisieren. Die Gleichung, die dann oft aufgestellt wird, ist folgende: „Unsere Gebetsgemeinschaften siechen dahin, weil wir es an Glauben und Geist vermissen lassen.“ Sicher ist das eine mögliche Deutung, doch mein Eindruck ist ein anderer. Mir scheint vielmehr, dass die Ursache zur Krise in der Art und Weise liegt, wie wir in den vergangenen Jahren mit der Gebetsgemeinschaft umgegangen sind. Es fehlte nicht an Glauben, wohl aber oft an durchdachter Gestaltung. Und es ist meines Erachtens an der Zeit, unsere Praxis einmal selbstkritisch unter die Lupe zu nehmen. Ich versuche einige Akzente aufzuzeigen. Chance, nicht Pflicht Wie oft sind wir geneigt, zum Gebet mit erhobenem Zeigefinger einzuladen. Wir kennen alle diese Phrasen: „Das Gebet ist das Wichtigste.“ Oder: „Ohne Gebet geht nichts.“ Oder auch: „Das Gebet ist das Herz der Gemeinde.“ Um nicht missverstanden zu werden: Diese Aussagen sind alle richtig Them a und bedürfen keiner Korrektur. Doch wenn sie als isolierte Imperative formuliert werden, klingen sie rasch streng und moralinsäuerlich. Und das bewegt niemanden. Wir benötigen nicht nur Buchstaben, sondern auch Bilder, die zum Beten inspirieren. Ein schönes Beispiel gelang hier etwa dem CVJM-Pastor Johannes Busch. So berichtet er in seinem Buch „Stille Gespräche“ aus seinem Familienleben: Es sei immer ein großes Glück, wenn eines seiner Kinder im Vertrauen zu ihm käme und ihn um etwas bitte. „Wenn aber“, so fährt er fort, „in meinem Zimmer plötzlich die Tür aufknallt und alle sechs kommen zu mir herein, um mich mit irgendeiner Sache zu bestürmen, dann kann ich nicht anders, dann muss ich hören.“ Das ist es doch! Das ist die Chance, die in der Gebetsgemeinschaft liegt: Gott wird sich uns nicht verschließen, wenn wir ihn gemeinsam bitten. Höhepunkt, nicht Lückenfüller Wohl keinem Mitarbeiter ist folgende Versuchung fremd: Wenn im Gottesdienst oder während einer Gemeindeveranstaltung noch zu viel Zeit vorhanden ist, greift man gerne auf ein probates Mittel zurück: Man lädt zur Gebetsgemeinschaft ein! Sicher ist dagegen im Einzelfall nichts einzuwenden, doch auf Dauer wird dem gemeinsamen Gebet hier ein Charakter zugeordnet, den es einfach nicht verträgt – es wird zum Lückenbüßer für mangelnde Vorbereitung. Und solch eine Handhabe setzt sich natürlich auch in den Köpfen der Leute fest: Beten als Zeitvertreib, Beten als Behelfsmaßnahme, Beten als frommer Betrieb. Planen wir es doch lieber so ein, dass diese Minuten des gemeinsamen Betens ein glänzendes Finale sind. Es sind schließlich Momente, wo wir gemeinsam vor Gott treten, um ihn etwas zu bitten. Fixiert, nicht nur frei Viele Christen erleben es als einen echten Durchbruch, wenn sie anfangen, mit eigenen Worten frei zu beten. Das gleicht dann dem Erlernen einer neuen Sprache, eine neue Welt eröffnet sich ihnen. Doch es wäre eine Verkürzung des biblischen Gesamtzeugnisses, wenn wir das freie Aussprechen zum alleinigen Gütesiegel geistlichen Lebens beschwören wollten. Und ist das nicht gerade ein Problem vieler Gebetsgemeinschaften? Wir beten nur noch so, wie es uns spontan in den Sinn kommt. Wir wählen unsere eigenen Sätze, doch schon bald stoßen wir an unsere Grenzen: sprachlich, menschlich, geistlich. Unser Horizont ist meist viel zu klein, als dass wir immer die Worte fänden, die Gottes Gegenwart fassen könnten. „Nicht in der falschen und verworrenen Sprache unseres Herzens“, schrieb einmal Dietrich Bonhoeffer, „sondern in der klaren und reinen Sprache, die Gott in Jesus zu uns gesprochen hat, sollen wir zu Gott reden und will er uns hören.“ Warum also nicht auch regelmäßig das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder einen Psalm miteinander beten? Unsere Gebetsgemeinschaften könnten davon nur profitieren. Freiwillig, nicht genötigt Zwang ist ein unheilvolles Gift für die Entfaltung des geistlichen Lebens. Und gerade mit Blick auf die Gebetsgemeinschaft stehen wir oft in der Gefahr, auf eine sanfte Weise ziemlich viel Druck auszuüben. Ich nenne zwei Beispiele: Immer wieder passiert es, dass in manchen Gottesdiensten eine Gebetszeit angesetzt wird, wo die Gäste sich in Gruppen zusammensetzen sollen, um dann miteinander zu beten. Ich halte das für keine gute Idee. Denn viele Besucher sind anschließend peinlich berührt. Sie empfinden den Vorgang zu Recht als Nötigung, die sie so schnell nicht vergessen werden. Sie werden damit schlichtweg überfordert. Oder aber ein Mitarbeiter bietet nach einem seelsorgerlichen Gespräch seinem Gegenüber ein Gebet zu zweit an. Manche möchten das, andere fürchten sich davor und mühen sich mit ihren Worten ab. Gebetsgemeinschaften benötigen daher einen Raum des Vertrauens. Ist eine solche Sicherheit nicht gegeben, wird alles zur Qual. Hören, nicht nur reden So richtig es ist, gemeinsame Anliegen aufzugreifen, um dafür zu beten, so beglückend ist es auch zu erleben, wie Gott eine Gebetsgruppe gemeinsam leiten kann. Es gehört wohl zu den faszinierendsten Erlebnissen zu spüren, wie der Heilige Geist die Gedanken aller auf eine Sache oder eine Not lenken kann. „Hat jemand ein besonderes Anliegen?“ – diese Frage darf jedes Mal gestellt werden. Aber ebenso sollten wir ermutigen, auf Gottes Stimme zu hören, um dann auch darauf zu reagieren. Pastor Dr. Arndt Elmar Schnepper, FeG HamburgBahrenfeld 5 Thema "Darf ich für Sie beten?" Gebet in der ELIM Diakonie J esus sagt: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen“ (Matthäus 6, 7). alles hinhalten reicht. Mich hinhalten reicht. Keiner stellt durch das Gebet den Kontakt mit Gott her. Gott ist da. Er hört, bevor wir beten! Das ist die gute Nachricht in Sachen Gebet: Es geht nicht um die Anzahl der Worte oder die Länge der Gebetszeit. Nur der vaterlose Beter muss kämpfen, um Gott auf seine Seite zu ziehen. Ihm zeigen, dass er es verdient hat, dass Gott sich um ihn kümmert. Keiner muss krampfhaft überlegen, wie er die Aufmerksamkeit von Gott gewinnt. So unterschiedlich wie jeder von uns ist. Mit seiner ureigenen Lebensgeschichte und Persönlichkeit. Mit seinen Glaubenserfahrungen, Ängsten und Hoffnungen. So unterschiedlich stellt sich auch das Gebet in den Seniorencentren unserer ELIM Diakonie dar: auf einen Psalm zurück, der uns seine Worte fürs Gebet leiht. Vielen alten Menschen sind Psalmen bekannt, weil sie damit aufgewachsen sind. An so manchen Knotenpunkten ihres Lebens haben Psalmen sie begleitet. In der Arbeitshilfe unserer ELIM Diakonie sind für diese Form des Gebets grundlegende Texte, Gebete und Lieder in einem handlichen Format vorhanden, die von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden können. • Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner äußern den Wunsch: „Können Sie für mich beten?“, was ich gerne aufgreife und in der Regel auch mit einem Segensgebet abschließe. • Bei diesen persönlichen Begegnungen rückt die Fürbitte in den Vordergrund. Zum einen • Die Andachten mit unseren dementiell erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern beginnen mit dem Glockenläuten. Dadurch soll deutlich werden: Gott ist da – wir sind in seine Gegenwart eingeladen. Bevor wir ihn ansprechen, spricht er uns an. • Gemeinsam beten wir das „Vater unser“, das für viele ein Grundwortschatz ihrer Gebetssprache ist. Gerne greife ich auch im gemeinsamen Gebet für die Bewohnerin und den Bewohner selbst. Für seine Familie und eigenen Bedürfnisse. Zum anderen hat die Fürbitte für diese Menschen, die oft nichts mehr tun können, einen besonderen Wert – hier eröffnet sich die Möglichkeit, noch für andere einzutreten. Ein ganz neues Gewicht in der Begleitung der älteren und zum Teil dementiell erkrankten Menschen hat dabei für mich der Segensspruch bekommen: Wir brauchen auch keine beeindruckenden Worte zu wählen, um unser Anliegen wichtig zu machen. Gott ist da, und der himmlische Vater weiß, was jeder braucht. Jesus sagt: Das kannst du dir sparen! Dein himmlischer Vater weiß, was du brauchst, bevor du ihn bittest! Mit diesen Worten nimmt Jesus ziemlich viel Druck aus so manchem Gebetsstress oder einigen „hätte, sollte, müsste …“. Henri Nouwen schreibt dazu: „… Das Gebet zieht uns weg von der Beschäftigung mit uns selbst, ermutigt uns, vertrautes Gelände zu verlassen und fordert uns heraus, eine neue Welt zu betreten, die unser Herz und Verstand mit seinen engen Grenzen nicht fassen kann. Gebet ist daher das große Abenteuer, weil der Gott, mit dem wir eine neue Beziehung eingehen, größer ist als wir und alle unsere Berechnungen und Vorsichtsmaßnahmen missachtet.“ Diese Sicht auf das Gebet versuche ich mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern in den ELIM Seniorencentren zu leben: Gott ist zu jeder Zeit, in jeder Lage, an jedem Ort auf Empfang. Jeder kann laut, leise, weinend, gebrochen, wohl formuliert oder unverständlich beten: Gott ist ganz Ohr! Keiner muss brüllen, damit er von Gott gehört wird. Flüstern reicht. Denken reicht. Seufzen reicht. Ihm 6 Them a „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus“ (Philipper 4, 7). Dabei wird der wertschätzende Blick Gottes auf den begrenzten Menschen hörbar und spürbar. • Es gibt aber auch so manchen, der klar und deutlich zu erkennen gibt: „Gebet – nein Danke – Sie sind ja ein netter Mensch, aber mit dem da oben bin ich fertig.“ Und so bleiben wir im Gespräch mit dem Wunsch und der Gewissheit, dass Gott Herr der Lage ist. • Am eindrücklichsten sind die schmerzhafte Klage und der Ausdruck von Sinnlosigkeit von Bewohnerinnen und Bewohnern, die mit ihrer Kraft und Geduld am Ende sind. Gerade für sie bieten sich die deutlichen und ehrlichen Worte der Klagepsalmen an. „Wo ist Gott denn?“, „Warum lässt er mich so elend hängen?“, „Sieht er nicht, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr will?“ Philipp Yancey schreibt in seinem empfehlenswerten Buch über das Gebet: „Meine Gefühle über Gottes Gegenwart oder Abwesenheit sind nicht seine Gegenwart oder Abwesenheit.“ Deshalb lade ich unsere Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder dazu ein, sich auf die Zusagen Gottes zu berufen und ihn in ihre kritische Lebenssituation einzuladen. Mit eigenen, geliehenen, lauten, leisen, wenigen oder gestammelten Worten. Pastor Wolfgang Klimm Seelsorger ELIM Seniorencentrum Patienten-Gottesdienste in Hamburg S eit 2005 führen Dr. Brandes und Dr. Preusse sowie einige befreundete Ärzte in ihrer urologischen Gemeinschaftspraxis in HamburgBillstedt Patientenseminare zum Thema „Christliche Heilkunde“ durch. Aufgrund zunehmender Beteiligung wurden die Praxisräume zu eng. So entstand die Idee, regelmäßige Patienten-Gottesdienste anzubieten, und zwar in Zusammenarbeit mit „Christen im Gesundheitswesen e.V.“. Das Angebot sprach sich schnell herum und wurde erweitert. Die Patienten-Gottesdienste sind nicht an eine Konfession gebunden. Ursprünglich waren sie für den Südosten Hamburgs geplant, stießen aber auch in anderen Stadtteilen und im Hamburger Umland auf Interesse. So konnten sie schon in Glinde und in Geesthacht durchgeführt werden, ebenso in der Hamburger St. Michaeliskirche und im Rahmen des Evangelischen Kirchentages im St. Mariendom in St. Georg. Inzwischen fanden schon 24 Gottesdienste statt, weitere sind in Planung. Durchschnittlich werden sie von etwa 200 Personen besucht. Ärzte aus 19 unterschiedlichen Fachrichtungen unterstützen diese Arbeit. Sie sind bemüht, ihren Beruf vom christlichen Glauben her auszuüben. Dabei helfen sie nicht nur mit medizinischer Versorgung, sondern versuchen auch, seelische Konflikte der Patienten zu sehen und ihnen zu begegnen. Jeder Gottesdienst besteht aus vier Elementen: • Berichte von zwei Patienten über ihre Glaubenserfahrungen in ihrer Krankheit, • Berichte von einem Arzt oder zwei Ärzten über ihre Glaubenserfahrungen in ihrer Praxis, • Kurzpredigt des Pastors der einladenden Gemeinde, • Angebot des persönlichen Gebets, Segnung und (wenn gewünscht) Salbung einzelner Teilnehmer am Schluss des Gottesdienstes. Dafür steht ein großes Team von Seelsorgern, Beratern und Ärzten aus verschiedenen Gemeinden bereit. Besonders dieser Teil wird stark in Anspruch genommen. Unterstützt wird die Veranstaltung durch ein engagiertes Musikteam, das sich jeweils aus Patienten und Ärzten zusammensetzt. Die Chancen dieser Gottesdienste bestehen darin, dass Patienten im Vertrauen auf Gott ihr weiteres Leben auf ihn ausrichten. Ulrich Puschmann FeG HamburgHorn Mitarbeiter im Segnungsteam der PatientenGottesdienste 7 Thema Spazieren gehen und ... beten. Hittfeld, 18. Juli 2013, Gemeindehaus der FeG Seevetal-Hittfeld: Der Männerkreis beginnt mit einem ganz normalen ordentlichen Abendbrot. Doch dann wird kein Thema verhandelt. Heute geht es raus. Wir wollen für drei oder vier Institutionen im Ort und vor Ort beten. Sofort beginnen bei mir die Fragen zu kreisen: Was soll das? Kann man das nicht auch von hier aus machen? Praktizieren wir jetzt auch schon die sogenannte geistliche Kriegführung? Sollen die Dämonen der Vergangenheit gebannt werden? Dies und einiges andere macht mir Mühe. Wir gehen los. Es ist ein lauer Abend. Im Ort ist es still. Ab und an brettert einer mit 50 durch die 30erZone. Wenige hundert Meter vom Gemeindehaus entfernt bleiben wir zum ersten Mal stehen: Haus Huckfeld. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen. Einige der Bewohner besuchen unsere Gottesdienste. Wir werden zu ihren Festen eingeladen. Es gibt einen lockeren Gesprächsfaden zwischen ihnen und uns. Wir danken in kurzen Gebeten für das, was hier getan wird. Wir bitten für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Auf dem Parkplatz vor dem Rathaus machen wir wieder Halt. Wir kommen uns so klein, so verletzlich vor. In diesem Gebäude werden tagtäglich eine Menge Entscheidungen getroffen von Menschen, die sich nach dem Willen unseres Herrn richten, ihn ignorieren oder sogar gegen ihn arbeiten. Es sind Menschen mit eigenen Sorgen, Wünschen, Leid oder Freuden. Wir beten für die Entscheidungsträger. Wir beten für unser Dorf und für unsere Region. Dabei ist uns bewusst: Wir haben keine Macht, Menschen und Verhältnisse 8 zu ändern. Und: Geistliches wickeln wir gern im Schutz des Gemeindehauses ab. Oft beten wir in den verschiedenen Kleingruppen oder im Gottesdienst für unsere Nachbarn in Hittfeld. Gut, dass wir auch außerhalb eines schützenden Raumes den Herrn immer an unserer Seite wissen dürfen. Und: Wenn wir so vor Häusern, auf Straßen stehen, hat sich etwas verändert. Wir sind näher an die Menschen herangerückt. Damit sind wir auf dem Weg hin zu allen Völkern (Mt. 28, 19). Szenenwechsel, Wilhelmsburg: Regelmäßig, immer am Mittwochabend, treffen wir uns zum Beten für unseren Stadtteil. Wir, das sind Christen aus den verschiedenen Gemeindegründungsinitiativen, die sich unter dem Namen „Gemeinsam für Wilhelmsburg“ zusammenfinden. Wir sind ja angetreten, um Kirche für die Insel zu sein, das heißt, wir wollen Wilhelmsburg Gutes tun. Und der Schlüssel dafür liegt eindeutig im Gebet: Bemüht euch um das Wohl der Stadt [...] und betet für sie. Wenn es ihr gut geht, wird es euch gut gehen!“ (Jer. 29, 7) Heute läuft der Abend völlig anders ab. Nach einer kurzen Begrüßung verlassen wir in Zweier- oder Dreiergruppen den Raum und durchwandern betend die Straßen unserer Nachbarschaft. Es ist ein dunkler Abend, Tagesschauzeit, hinter den Fenstern leuchten flackernd die Bildschirme … Wer mag hier wohnen? Familien, Alleinstehende, Arbeitslose, Alteingesessene oder Menschen aus einer der über 140 Nationalitäten, deren Heimat weit entfernt ist? Wir bringen diese uns unbekannten Menschen vor unseren Gott, der jeden Einzelnen kennt. Jetzt passieren wir eine der sechs Wilhelmsburger Moscheen. Wie sollen wir hier beten? Für Verständnis und Akzeptanz oder für Bekehrung? Ich merke, schwarz-weiße Denkmuster helfen mir hier nicht weiter! Them a Nachruf Trauer um Walter Roch Wir bitten Jesus, dass er uns für die Begegnung mit Andersgläubigen echtes Interesse, offene Herzen und die richtigen Worte schenken möge. Plötzlich wird unser dritter Mitbeter unruhig, wir bleiben stehen. Wir kennen uns erst 30 Minuten, in denen wir zusammen gebetet haben; jetzt öffnet er uns mitten auf der Straße sein Herz. Er habe sehr akute Beziehungsprobleme und suche schon lange Brüder, die ihm zuhören und für ihn beten würden. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach, und so verlagert sich unser Fokus auf einen einzelnen Menschen in Not. Aber genau dafür waren wir ja losgegangen, um den Menschen um uns herum Gutes zu tun, indem wir für sie beten. Nach dem Amen nehmen wir uns in die Arme, schließlich sind wir als Brüder in Christus verbunden, und von heute an wissen wir Dinge voneinander, die wir gerne auch weiterhin vor Gott bringen werden. Als wir nach einer Stunde wieder am Startpunkt unseres Gebetspazierganges anlangen, sind wir erstaunt darüber, wie schnell die Zeit läuft, wenn man beim Beten geht. Das war ganz sicher nicht das letzte Mal, dass wir uns auf diese Weise „um das Wohl unserer Stadt bemühen“! Und genau darüber sollten wir im Gespräch bleiben. Worum geht es uns? Steht das Wohl der Stadt und vor allem der Menschen im Vordergrund? Wollen wir dadurch neue Perspektiven gewinnen? Dann kann es für Einzelne, für Gruppen und Gemeinden zum Segen werden … und nicht zuletzt auch für die Menschen unseres Ortes. Helge Schneider, Siegmar Borchert, Johannes Schmidt Am Dienstag, dem 26. November 2013, wurde Walter Roch im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in die himmlische Herrlichkeit zu Jesus heimgerufen. Walter Roch wurde am 24.6.1935 in Fürstenwalde/Ostpr. geboren. Die Flucht 1945, die die später 11-köpfige Familie zunächst in den Kreis Stade führte, erlebte er sehr bewusst mit. 1951 wurde sie in Neu Wulmstorf heimisch. Bereits beim väterlichen Hausbau traten Walters praktische und handwerkliche Fähigkeiten und sein großer Einsatz zu Tage. Bei der Post machte er seine berufliche Ausbildung. Auf einem Missionsfest traf ihn Gottes Wort ins Herz und er entschied sich, Gottes Kind zu werden. Danach vernahm er den Ruf seines Herrn in den vollzeitlichen Dienst. Nach seiner Ausbildung in Ewersbach und drei Probedienstjahren (1962-65) im Harz und Westerwald wurde Walter nach Ahrensburg (bis 1968) berufen. 1965 heiratete er Hanna Detje, die bereits nach siebenmonatiger Ehe im komplikationsreichen sechsten Schwangerschaftsmonat gemeinsam mit ihrem Baby verstarb. Auf der Beerdigung bekannte Walter damals, mit Gott und seiner Wegführung versöhnt: „Der Herr hat’s gegeben. Der Herr hat’s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.“ 1967 heiratete er Dora Fiedler. Den beiden wurden fünf Kinder, Elisabeth, Dorothea, Eva, Johannes, Marianne und bis heute zehn Enkelkinder geschenkt. Weitere Dienstorte waren Stade (mit Bremervörde und Zeven) bis 1976, Hamburg-Uhlenhorst bis 1978, danach Hanstedt und Schneverdingen. Überall setzte der tatkräftige und pflichtbewusste Walter neben den geistlichen Impulsen immer auch seine Handwerkskunst initiativ ein. So war er an einer Reihe seiner Dienstorte verantwortliches Zugpferd beim Gemeindehausbau, wobei er viele Mitarbeiter anleiten und integrieren konnte. Ein lebensbedrohliches perforiertes Hirnaneurysma mit nachfolgender Operation und langwieriger Rekonvaleszenzzeit beendete Walters engagiertes Wirken. Trotz einiger Versuche, wieder den Gemeindedienst aufzunehmen, musste Walter seine Einschränkung akzeptieren und 53jährig in Frührente gehen. Trotzdem konnte er in den folgenden 25 Jahren noch manchen ehrenamtlichen Gemeindedienst übernehmen, vieles an seinem eigenen Haus bauen und werkeln und anderen Menschen praktisch weiterhelfen. (aus dem Trauerbrief des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, verfasst von Pastor Uwe Klüter, FeG Hamburg-Lokstedt) 9 Thema "Nur wer kniet, kann aufrecht stehen" Beten mit neuer Perspektive • (Christoph Schrodt, SCM R. Brockhaus) Der Titel ist nicht gut für dieses wirklich gute Buch. Er klingt nach einer Technik – und gerade darum geht es Christoph Schrodt NICHT. Der Untertitel trifft das Anliegen des Autors viel besser: „Beten mit neuer Perspektive“. Mit Herz und Leidenschaft ermutigt er zu Gebeten, die Kommunikation zwischen Liebenden sind, zwischen Gott und Mensch. „Das Gebet bringt uns in erster Linie Gott … Es geht um ihn. Um die Gemeinschaft mit ihm. Die Gaben kommen dann, wenn Gott es für richtig hält … Beten in der Kraft des Heiligen Geistes macht das Beten nicht effektiver. Es ist kein Optimierungstrick für ergebnishungrige Beter. Der Heilige Geist wirkt in uns, dass wir Gott Gott sein lassen und ihn tiefer lieben können.“ Christoph Schrodt ist ein guter Lehrer. Seinen biblisch belegten Gedanken kann man gut folgen. Zudem hat er die besondere Gabe, geistliche Wahrheiten mit leicht verständlichen und nachvollziehbaren Alltagsbeispielen zu illustrieren. Das macht dieses Buch lebendig. Pastor Schrodt scheut sich auch nicht, Persönliches zum Thema beizutragen. Das macht das Buch echt. Was ich noch besonders schön finde: Der Autor lässt die Leser nicht mit der Theorie ratlos im Regen stehen. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es verschiedene praktische Vorschläge, die man ausprobieren kann. Man muss die nicht „abarbeiten“, sondern kann sich von denen inspirieren lassen, die zu einem selbst passen. Und so mancher Denkanstoß ist überraschend bis herausfordernd. Der Abschnitt „Wenn freie Gebete unfrei machen“ gehört sicher dazu. Oder Überlegungen wie diese: „Wir deklarieren etwas zu Gebetserhörungen, was bei kritischer Nachfrage nicht diese Bezeichnung verdient hätte. Wir übertreiben und beschönigen Fakten. Und wir machen aus Nebensächlichkeiten großartig aufgemotzte Hauptsachen.“ Ich fand auch das Kapitel „1x1 des Sprachengebetes“ sehr spannend. Fazit: Eines der besten Bücher, das ich zum Thema „Gebet“ gelesen habe. Annekatrin Warnke FeG Norderstedt Leseauszug aus „Christoph Schrodt, „Nur wer kniet, kann aufrecht stehen“ Wenn freie Gebete unfrei machen Ich komme aus einer kirchlichen Tradition, wo »freie« Gebete gemeinhin als »geistlicher« gelten als vorformulierte Gebete (z.B. in der gottesdienstlichen Liturgie). Liturgische Gebete werden in dieser Tradition oft als tot, starr, traditionalistisch, nichtssagend oder unauthentisch bezeichnet. Vielleicht liegt es daran, dass diese Gebete manchmal in monotonem Sprechchor halblaut gemurmelt werden. Oder daran, dass man sie im Konfirmandenunterricht auswendig lernen musste. Oder einfach daran, dass nie jemand erklärt hat, was für kostbare Juwelen die vorformulierten Gebete eigentlich sind! Hinter solchen Vorurteilen verbirgt sich oft die Anschauung, dass der Heilige Geist spontan oder eben frei ist und dass er die Abwechslung und das Bunte liebt. Das ist richtig. Aber das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Ich habe schon oft erlebt, dass solche frei formulierten Gebete alles andere als frei sind: Da quält sich der Beter, die richtigen Worte zu finden und ergeht sich doch in nichtssagender Geschwätzigkeit; 10 da wiederholt er sich endlos oft mit fast denselben Formulierungen; da ist die Last der Wortwahl fast peinlich spürbar; da muss sich das einsame Ich schöpferisch-originell betätigen und weiß, dass das »Publikum« kritischprüfend zuhört; da weiß jeder in der Gemeinde, was als Nächstes kommt, weil jeder die Schwester-Karin-Gebete und Onkel-Gustav-Gebete kennt … Da ist die Frage berechtigt: Warum sollen eigentlich diese Gebete geistlicher sein als die Mose-David-PaulusGebete? Wie viele Gebetsgemeinschaften leiden unter Gebetsblockaden, weil jeder den Druck spürt, frei beten zu müssen! Ganz ehrlich: Viele öffentliche, freie Gebete, die wir schon gehört haben, waren nichtssagendes Blabla, und vor allem voller Formulierungen, die statt aus der Zeit der Bibel eben aus dem 19. oder 20. Jahrhundert stammen … Was für eine Armut, dass wir immer selber reich sein wollen und dann doch sehr schnell an die eigenen Grenzen stoßen! Was für ein Hochmut, dass wir immer Them a alles neu und besser machen wollen als unsere Vorfahren oder gar die Generationen der Bibelmenschen! Noch einmal Eugene Peterson (im Blick auf die Psalmen): »Achthundert Jahre lang benutzte buchstäblich jede Gemeinde diesen Text. Erst in den vergangenen paar Jahrhunderten ist er ausrangiert worden zu Gunsten modischer Andachtshilfen, psychologischer Stimmungsveränderer und Mondscheinspaziergängen am Meer.« Woher kommt diese Ächtung der geformten Rede in frommen Kreisen? Meinen wir wirklich, der Heilige Geist hätte diese kunstvollen und tiefgreifenden Gebete inspiriert und sogar zur Schrift werden lassen, nur damit Generationen von Betern sich in ihren eigenen Gebeten ständig um sich selbst drehen? Glauben wir immer noch, dass es spontan sein muss, wenn der Geist wirkt? Dabei – um einmal einen ganz anderen und ganz unfrommen Vergleich zu bringen –, erzählen (oder hören) viele Menschen, die der besagten christlichen Tradition entstammen, gerne Witze. Seltsam! Die wenigsten Witze, die ich höre, werden von den Leuten, die sie erzählen, spontan erfunden (was natürlich die tiefschürfende Frage aufwirft, wo die Witze eigentlich herkommen). Und viele Witze greifen auf bestimmte Muster zurück: Da werden Klischees bemüht, Stereotypen erneuert, Pointen nach demselben Schema aufgebaut. Warum lachen wir trotzdem noch? Viele dieser Menschen hören auch gerne Musik. Alle Musik folgt bestimmten harmonischen, rhythmischen und kompositorischen Gesetzen. Musik, die keine Regeln und Strukturen akzeptiert, ist nur Geräusch. Ich selbst bin ein Verehrer der Musik von Johann Sebastian Bach. Er hat die Kunstform der Fuge zur Vollendung gebracht. Das Interessante dabei ist, dass es kaum eine Form gibt, die strengere Regeln vorgibt und die schwerer durchzuführen ist als eine Fuge. Und das wirklich Erstaunliche an der Musik Bachs ist, dass sein überragender kreativer Geist diese Regeln benutzt, um sich darin vollkommen auszudrücken! Gerade in der Bindung an die Form kommt das Genie zur Entfaltung, weil es sich von den Formen nicht knechten, sondern inspirieren und herausfordern lässt. Und weil es sich nicht ohne Form, sondern in der Form und mit der Form ausdrückt. Fähig zum Improvisieren Der Heilige Geist steht nicht im Widerspruch zur vorgeformten Sprache. Er entfaltet sich darin! Allerdings liebt er auch die Improvisation – eine Kunst, in der übrigens Johann Sebastian Bach ebenfalls weltberühmt war. Vielleicht ist es ja so: Nur wer die Form beherrscht, kann wirklich improvisieren! Denn dann ist die Improvisation nicht die faule Ausrede dafür, an der Form gescheitert zu sein … Wenn wir also frei beten lernen wollen, dann müssen wir erst einmal die Gebete nachsprechen, auswendig lernen und von Herzen beten, die der Heilige Geist uns in der Bibel anbietet. Der Heilige Geist leiht uns »seine« Gebete – Gebete, die andere vor uns schon gebetet haben. Er leiht uns dort Worte, wo wir selbst oft an unsere Grenzen kommen. Ulrich Wendel bringt es auf den Punkt: »Gebete der Bibel zu beten, macht mein eigenes Gebetsleben reich. Denn es führt mich hinaus über die Grenzen meines eigenen kleinen Erlebens. Hinaus auch über die Grenzen meiner manchmal abgenutzten Worte. Und schließlich komme ich über die Grenzen meiner bescheidenen Erwartungen hinaus. Ich bete – wenn Schriftworte mich entsprechend führen – nicht mehr nur für meine eigenen Belange, sondern für Gottes Reich, für seine Ehre in der Welt. Ich bete nicht nur für mich, sondern auch für andere Menschen, die mir plötzlich einfallen, weil manche Psalmen in diesem Moment besser auf sie als auf mich passen.« Martin Luther war in vieler Hinsicht ein bemerkenswerter Beter – er war nicht nur der polternde Haudegen, als der er manchmal karikiert wird, sondern konnte Stunden auf den Knien zubringen. Er hat seine Gebete meistens mit dem Vaterunser begonnen oder mit einem Psalm oder auch den Zehn Geboten. Er wollte nicht bei sich selbst anfangen und sich im Gebet nur um sich selbst drehen. Er spricht davon, dass die Gebete der Bibel ihn aufwärmen – heute würden wir vielleicht vom Vorglühen sprechen –, sodass er überhaupt erst in die Lage versetzt wird, mit dem eigenen Herzen zu beten. Er kannte seine eigene Trägheit und Müdigkeit. Aber dann berichtet er davon, wie er manchmal ausgehend von diesen vorformulierten Gebeten immer mehr ins Improvisieren kommt, wie er sich dann selbst mit einbringt und vom Heiligen Geist im Gebet geführt wird. Hören wir den O-Ton Luthers aus seiner Schrift »Eine einfältige Weise zu beten für einen guten Freund« aus dem Jahre 1535. Hinten bei den Anmerkungen findet sich eine sprachlich modernisierte Form: »Und wenn auch solche reiche, gute gedancken komen, so sol man die andern gebete faren lassen und solchen gedancken raum geben und mit stille zuhören und bey leybe nicht hindern, Denn da predigt der Heilige geyst selber. Und seiner predigt ein wort ist besser, denn unser gebet tausent. Und ich hab auch also offt mehr gelernet inn einem gebet, weder ich aus viel lesen und tichten hette kriegen können.« Über Jahrtausende war klar: Heilige Texte liest man nicht nur, und heilige Gebete wie die Psalmen (oder die geistlichen Liedschätze) betet man nicht nur ab – man lernt sie auswendig! Denn es geht ja darum, dass diese Gebete mir nicht als Fremdtexte gegenüber bleiben – so wie ein Zeitungstext, den ich zur Kenntnis nehme –, sondern mei11 Thema ne eigenen Gebete werden. Es geht nicht um ein wiederholendes Kopieren von Bibelworten. Sondern diese Worte soll ich mir einverleiben, sie sollen mir in Fleisch und Blut übergehen und zu meinen eigenen Worten werden. Das ist wohl auch der Sinn dieser seltsamen Anweisung, die der Prophet Hesekiel von Gott erhalten hat: »Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iss, was du vor dir hast! Iss diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel! Da tat ich meinen Mund auf und er gab mir die Rolle zu essen und sprach zu mir: Du Menschenkind, du musst diese Schriftrolle, die ich dir gebe, in dich hineinessen und deinen Leib damit füllen. Da aß ich sie und sie war in meinem Munde so süß wie Honig« (Hesekiel 3,1-3). Als Jesus am Kreuz hing und Psalmen betete – da hatte er kein Altes Testament in der Tasche. Und da musste er auch nicht lange überlegen: Welchen Text wähle ich jetzt? Die Psalmgebete waren so in sein eigenes Gedankengut übergegangen, dass sie ihm in dieser extremen Ausnahmesituation näher waren als alle eigenen Worte! Nachruf Trauer um Ruth Erdlenbruch A m Donnerstag, dem 19. Dezember 2013, verstarb Ruth Erdlenbruch, geb. Schnepp, im Alter von 84 Jahren. Ruth Erdlenbruch wurde am 22.1.1929 als zweites von sechs Kindern den Eheleuten Elfriede und Karl Schnepp in Essen geboren. 1954 heiratete sie ihren Mann ErnstWilhelm. Drei Kinder wurden ihnen geschenkt: Ulrich, Uta und Wolfhard. Es war für die Familie ein großer Schmerz, als ihre Tochter Uta 1981 plötzlich starb. Zusammen mit ihrem Ehemann Ernst-Wilhelm ging Ruth Erdlenbruch in den Gemeindedienst. Zunächst in die Freien evangelischen Gemeinden Borken und Umgebung, um dann wieder ins Ruhrgebiet nach Duisburg-Beeck zu ziehen. 1965 berief unser Gemeindebund Ernst-Wilhelm Erdlenbruch zum Leiter der Inland-Mission und als Leiter 12 der Zelt-Mission. Für Ruth bedeutete das oft, ohne ihren Ehemann die Verantwortung für das Zuhause zu tragen. Als es ihr dann aber möglich wurde, ihren Mann zu begleiten, tat sie dies, wo sie es nur konnte. Dort erlebten wir sie, wie stark sie die Leidenschaft ihres Mannes teilte, Menschen für Jesus zu gewinnen, Gemeinden zu bauen, Pastoren und ihren Familien zur Seite zu stehen. Dies tat sie, obwohl körperliche Einschränkungen und Schmerzen sie oft beeinträchtigten. Wer aber mit ihr sprach, der konnte spüren, wie die Liebe zu Jesus und zu seiner Gemeinde auch im hohen Alter in ihr lebendig war. 1999 zogen sie als Eheleute nach Hamburg, um näher bei den Kindern zu sein. Als Ernst-Wilhelm am 5. September 2007 heimgerufen wurde, musste Ruth ihren Weg ohne den Weggefährten weitergehen. Ihre Kinder und Enkelkinder haben ihr dabei geholfen, auch als sie 2009 ihr Haus verließ und in eine kleine Wohnung zog. Unser Herr hat sie kurz vor dem Weihnachtsfest zu sich gerufen, so dass sie nun den schauen kann, an den sie von Herzen geglaubt hat. (aus dem Trauerbrief des Bundes Freier evangelischer Gemeinden von Pastor Matthias Knöppel) Them a Wenn ich bete ... „Ich schreie zum Herrn, ich flehe zum Herrn um Gnade. Ich bringe meine Klagen vor ihn und breite alle meine Sorgen vor ihm aus“ (Psalm 142, 2 und 3). Ich bin froh, dass wir einen Gott haben, bei dem Schreigebete willkommen sind. Gott ist nicht geräuschempfindlich, wir dürfen lauthals alles vor ihm ausschütten. Leider mache ich von diesem Vorrecht kaum Gebrauch. Dagegen rede ich mich oft bei Menschen müde. Die können mir letztlich nicht helfen. Das kann nur Gott. Psalm 142 ermutigt mich, meinen Schmerz bei Gott auszuschütten. Stephan Schmidt, Vorstand Jugendarbeit der FeG in Norddeutschland Beten bedeutet für mich in erster Linie reden mit Gott. Das bedeutet zum Glück nicht, dass ich mich automatisch in mein „stilles Kämmerlein“ zurückziehen muss oder immer die Hände dabei zu falten habe. Beten darf ich ganz ungezwungen überall: in der U-Bahn, vorm Fernseher, beim Spaziergang. Ich darf Gott mein Herz ausschütten und meine Freude teilen. Beten bedeutet für mich, die Gemeinschaft mit meinem besten Freund zu suchen, egal wie es mir geht, einfach weil ich weiß, dass er es liebt. Raffaela Warnke, Lobpreisleiterin CZA (Christus Zentrum Arche) Elmshorn Ich habe seit ca. zwei Jahren neu das Wort aus Jakobus 4 Vers 2 für mich buchstabiert: "Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.“ Ich habe lernen dürfen, dass Gott gebeten werden will, auch wenn er schon alles weiß und alles kennt. Ich durfte lernen, dass meine Gebetserhörungen zunehmen, je mehr ich gebetet habe. Nicht immer, aber immer öfter und manchmal überwältigend. Rainer Bosniakowski, Gemeindeleiter Christuskirche Quickborn Gebet ist das größte Vorrecht und die revolutionärste Kraft, die uns Christen zur Verfügung steht. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass jeder geistlichen Erneuerung Gebet vorausging. Persönlich erlebe ich meine Gebetszeit als Herzensschulung Gottes mit mir. Gern stelle ich Psalm 139, 23 an den Anfang: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken." Eine gute Gelegenheit, meine eigenen Motive im Denken und Handeln aufzudecken. Mein Herr und Heiland ist da wunderbar praktisch mit mir, und ich liebe seine Klarheit! Doris Krekeler, Frauenbeauftragte der FeG in Norddeutschland Ich bin ein mieser Beter. Obwohl ich in Predigten gerne anprangere, dass wir Gott als Gebetsautomaten benutzen …, tue ich es selber viel zu oft! – Ich bin ein Versprechen-Brecher, und dazu auch noch ausgesprochen vergesslich. Dennoch verspreche ich oft jemandem Gebetsunterstützung. Und dabei arbeite ich mit einem Trick: Mein Smartphone erinnert mich jeden Morgen an meine namentlich erfolgten Zusagen. So bete ich inzwischen seit über einem Jahr täglich für eine kranke Person. Siegmar Borchert, Pastor Wilhelmsburgprojekt „Gebet ist die einzige Tat, die durch keine andere Tat ersetzt werden kann.“ (frei nach Hans von Keler) Dieses Zitat hat sich mir in einer Zeit erschlossen, in der ich durch Krankheit nichts anderes tun konnte. Heute ist es mir ein wertvoller Schatz und erinnert mich, alles nur mit und durch ihn zu tun. Aber da Gott weiß, dass ich eher zu den aktiven Menschen gehöre, hat er mir in seiner Liebe „Das Bewegte Gebet“ geschenkt ( www.sivens.de/special-church ). So kann ich die biblischen Wahrheiten im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Sabine Ivens, Schauspielerin, FeG Eutin 13 Diakonie Wie managt man eigentlich Qualität? Ein Bericht über den Qualitätsmanagementbeauftragten Carl Klein Man sagt, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ein bisschen so ist es auch mit der Qualität. Die Ansprüche an gute Qualität sind so unterschiedlich wie die Menschen hinter diesen Erwartungen. Zudem: "Gute Qualität verbraucht sich – was heute gut ist, reicht morgen schon nicht mehr aus", erläutert der vollbärtige Carl Klein (33), Qualitätsmanagementbeauftragter der ELIM Seniorencentren in Bergedorf, Eppendorf und Niendorf. Der studierte Gerontologe hat während seines Studiums den Schwerpunkt auf Management und Sozialplanung gelegt. Hierdurch wurde sein Interesse am Qualitätsmanagement geweckt, so dass er schließlich eine Weiterbildung zum Total-Quality-Management-Manager absolviert hat. Den Begriff Qualitätsmanagement bringt der verheiratete Vater eines Sohnes für sich wie folgt auf den Punkt: „Veränderungen so gestalten, dass alle an einem Strang ziehen und etwas davon haben." Aber was genau macht nun ein Qualitätsmanagementbeauftragter? In der Theorie bedeutet diese Tätigkeit, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess aufrechtzuerhalten. Das meint, die sich verändernden Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen (z. B. Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter, Lieferanten, 14 Vorgesetzte) herauszufinden. Aus diesen Ansprüchen entwickelt Klein dann Ziele und anschließend die notwendigen Schritte zur Erreichung dieser Ziele. Jedes Ziel und auch die einzelnen Schritte dorthin werden terminiert. Klein gesteht, dass hierin für ihn eine besondere Herausforde- lichen Bereiche in einer Organisation macht für Klein den Reiz seiner Aufgabe aus. rung liegt. Denn je nach Länge der Zeitspanne bis zum gesetzten Termin besteht die Gefahr, die Aufgabe zu „verschleppen“, und kurz vor Erreichen des Termins könnte für die notwendigen Vorbereitungsarbeiten plötzlich Zeitdruck aufkommen. Es gehört für Klein eine gehörige Portion Selbstdisziplin dazu, diese Falle zu vermeiden und die verschiedenen Projekte mit den dazugehörigen Terminen im Blick zu behalten. Eingeleitete Maßnahmen werden von ihm begleitet, um gegebenenfalls korrigierend eingreifen zu können oder um notwendige Unterstützung zu leisten. Hilfreich dabei ist, dass Carl Klein an regelmäßigen Wochentagen in den drei ELIM Seniorencentren vor Ort ist. Schaut man sich die Interessengruppen einmal näher an, wird erkennbar, dass durch die unterschiedlichen Wünsche und Anforderungen durchaus Spannungsfelder entstehen. Doch genau dieses Mitwirken im Zusammenspiel der unterschied- Bewohner- oder Mitarbeiterbefragungen und die Führung beratender Gespräche. Nein, er ist durchaus auch ganz praktisch unterwegs. So führt er z. B. Audits in den unterschiedlichen Bereichen durch, um den Theorie-Praxis-Abgleich zu machen und direkte Rückmeldungen von den Mitarbeitenden zu bekommen. „Audit“ bedeutet nicht umsonst: zuhören. Auch bei der Vorbereitung auf die alljährlichen Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) wirkt Klein mit. Zu den Aufgaben von Klein gehören nicht nur die Entwicklung neuer Formulare, die Pflege der QMHandbücher, das Auswerten von Zudem führt er regelmäßig Schulungen und Fortbildungen für die Mitarbeitenden durch. Zum Berichtszeitpunkt schult er das Pflegepersonal im ELIM Seniorencentrum Niendorf in der Bedienung einer neuen Software zur elektronischen Erfassung der Pflegedokumentation. Im Februar wird dort mit der Erfassung sämtlicher Pflegeaktivitäten am Computer begonnen. Für manch Diak o n i e einen Mitarbeitenden ist der Umgang mit dem neuen Kollegen „PC“ an sich schon eine Herausforderung. Jeder Mitarbeitende bringt andere Voraussetzungen mit und muss bis zum Starttermin in die Lage versetzt werden, die notwendigen Eingaben aus dem Pflegealltag am Computer vornehmen zu können. Es bedarf also eines ausreichenden Schulungsangebotes, um jedem Mitarbeitenden das notwendige Knowhow und Selbstvertrauen vermitteln zu können. Entscheidende Grundsätze für sein Handeln ergeben sich für Klein aus dem Leitbild der ELIM Diakonie. So ist es ihm wichtig, seinen Mitmenschen mit Achtung zu begegnen, sie in wertschätzender Weise zu behandeln und sie, je nach Bedarf, zu unterstützen, geduldig mit ihnen zu sein oder ihnen auch Mut zuzusprechen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für seine Tätigkeit ist die Tatsache, dass es in der Diakonie nicht um das Streben nach Gewinn geht, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht. Und nicht zuletzt spielen die Leitsätze der ELIM Diakonie bei der Entwicklung neuer Qualitätsziele als Prüfstein eine wichtige Rolle. In unseren Seniorencentren ist das Thema Sterben und Abschiednehmen naturgemäß sehr präsent. Im Qualitätsmanagement-Handbuch der Seniorencentren findet sich dazu u. a. ein neun Seiten umfassendes Kapitel zur Sterbebegleitung. Darin geht es um die Art der Begleitung der Menschen, die betroffen sind. Und betroffen sind ja nicht nur der Sterbende selber, sondern auch seine Angehörigen, die Mitarbeitenden und nicht zuletzt auch die Mitbewohner. Jeder soll die Begleitung und Hilfe erhalten, die er benötigt. An dieser Stelle seien drei Kernsätze aus dem Kapitel „Sterbebegleitung“ zitiert, die eine wunderbare Zusammenfassung des Ganzen sind: „Würdig sterben bedeutet nicht, durch die Hand eines anderen sterben, sondern an der Hand eines anderen.“ „Es muss für alle Bewohner und Bewohnerinnen unserer Häuser gewährleistet sein, gut begleitet und umsorgt sterben zu können.“ „Jeder Mitarbeitende der Einrichtung kann und darf … sich aus der Arbeit zurückziehen und für den Bewohner/ die Bewohnerin da sein.“ Klein selbst resümiert, dass er nur den Weg zur Qualität aufzeigen, vorbereiten und begleiten kann, die eigentliche Qualität letztendlich aber immer dort entsteht, wo Menschen die Theorie in die Praxis umsetzen. Und wo das gut gelingt, kann Qualität sogar „von Schönheit sein“ durch das, was wir sehen, erleben oder spüren. Diensteinführung von Pastor Jens Jokisch Am 19. Januar 2014 wurde Pastor Jens Jokisch (47) im Rahmen des Gottesdienstes in der FeG Hamburg-Farmsen als Leiter des neuen ELIM Servicebüros in der Seniorenwohnanlage Berner Au feierlich in seinen Dienst eingeführt und gesegnet. Diakonieleiter Pastor Jörg Spriewald predigte über die Speisung der 5000. Er wies darauf hin, dass der diakonische Dienst davon lebt, dass die von Jesus zugeteilten Begabungen eingesetzt werden. Und dass er sie auf wunderbare Weise mehrt und segnet. Grußworte überbrachten der Vorsitzende des Stiftungsrates Jörg Ahrens sowie für den Vorstand der Verwaltungsleiter Uwe Winkelmann. Im Anschluss an den Gottesdienst und einem Imbiss bestand die Möglichkeit, die Seniorenwohnanlage, die über 68 Wohnungen, zwei Gemeinschaftsräume, eine Caféteria und einen Computerraum verfügt, unter Führung von Pastor Jens Jokisch zu besichtigen. Das Einkaufszentrum, die U-Bahnstation Farmsen und die Freie evangelische Gemeinde sind zu Fuß zu erreichen. Ein neues Zuhause für unsere ELIM Diakonissen Am 20. Januar wurde mit dem Umbau der fünfgeschossigen Dependance auf dem Bondenwald-Gelände zum neuen Diakonissenhaus begonnen. Bisher diente die sogenannte Dependance als Wohnung für Bewohner des Seniorencentrums und einigen Diakonissen. Jetzt entstehen dort 16 barrierefreie Ein- und Zweiraum-Apartments. Im Erdgeschoss wird ein Gemeinschaftsraum für die Diakonissen eingerichtet. Im Spätsommer 2014 sollen die Schwestern in ihr neues Zuhause einziehen können. Gabriele Uleman Assistentin des Diakonieleiters 15 Ge meinde FeG Geesthacht - eine Ära geht zu Ende E s ist schon komisch, so einen Artikel zu schreiben. Normalerweise berichtet man lieber von neu eröffneten Arbeitszweigen oder Pastoreneinführungen. Man schreibt über wachsende Gemeinden oder Erfolge. Und nun über eine Gemeindearbeit zu berichten, die eingestellt wird? Das fällt schwer. Zudem bin ich der, der zu Beginn der 1980er Jahre euphorisch im „Mitteilungsblatt“, dem Vorläufer von „Einblick“, schrieb, dass wir nun die 200 Stühle in unserem Gemeindehaus mit Menschen füllen wollen, die auf der Suche nach Gott sind. Über die Jahre haben bestimmt diese 200 Menschen unser Haus in Geesthacht betreten. Nur leider sind sie nicht geblieben. Die Gemeinde ist während ihres 70jährigen Bestehens kleiner geworden, und am Ende reichte die Kraft nicht mehr, um die Arbeit aufrechterhalten zu können. Und so kam es schweren Herzens zu dem nahezu einstimmigen Beschluss, die Arbeit der FeG in Geest- 16 hacht einzustellen. Wir feierten zum Abschluss einen großartigen Dankgottesdienst, der eben keine Trauerfeier war. Der Zuspruch in diesem Gottesdienst, zu dem mehr als 200 Besucherinnen und Besucher noch einmal ins Gemeindezentrum gekommen waren, war überwältigend: Die Lebenszeugnisse derer, die in Geme i n d e dieser Gemeinde Jesus kennengelernt haben, die Verbundenheit, die viele zum Ausdruck brachten, erfüllten uns mit Dankbarkeit. Das persönliche Wort des Bürgermeisters der Stadt, in dem er noch einmal betonte, wie sehr er die Arbeit der Gemeinde und den seelsorgerlichen Dienst unseres Pastors Karsten Wagner schätze, haben uns sehr gut getan. Und nicht zuletzt die Predigt unseres Gemeindeleiters Reinhard Spincke spendete Ermutigung und Trost. Manche sind sicher auch enttäuscht über den Schritt zur Schließung. Es wird aber nur das Ende eines Kapitels und nicht das Ende des Buches sein. Wir können gespannt sein, was Gott mit jedem von uns vorhat und wie sich Kirche und Gemeindearbeit in Geesthacht weiter entwickeln werden. Es sollte unser Gebetsanliegen sein, dass aus dem „guten Ende“ ein „guter Anfang“ wird. Lutz Peeck FeG Geesthacht Gott gefunden in der FeG Geesthacht Im September 2002 führte mich der „Zufall“ in die Gemeinde. Ich fühlte mich hier gleich zuhause. Meine jahrelange Suche, nach was auch immer, war zu Ende. Hier fand ich ihn: Jesus Christus!! Ihn habe ich immer gesucht und wusste es nicht; ja, ich kannte ihn gar nicht. Ich war getauft und konfirmiert – nur auf dem Papier. In der Landeskirche war ich schon jahrelang nicht mehr, wozu auch? Es brachte mir nichts. Aber hier war und ist alles anders. Hier gibt es nicht „nur“ Gott, sondern auch Jesus Christus. Wenn ich noch an die Anfangszeit denke: Ich wusste gar nichts. Aber im Gottesdienst und Hauskreis lernte ich sehr viel. Und ich bekam Hunger, Hunger nach mehr. Ich legte mir nach und nach mehr Bibeln zu. Ich konnte sogar drin lesen. Das ging vorher nicht. Ich hatte zwar gelesen, aber nichts verstanden. Klar, ohne Heiligen Geist geht das nicht. Und der Herr hat während der ganzen Zeit an mir gearbeitet. Ja, er ist der Töpfer, ich der Ton. Wie hat er mich verändert! Ich war aufbrausend und ungeduldig. Jetzt bin ich total ruhig und gelassen. Auch die Mauer vor mir und die Angst vor Menschen, alles hat er von mir genommen. Als ich in die Gemeinde kam, habe ich niemand an mich rangelassen. Schon das Händeschütteln zur Begrüßung war mir zu viel Nähe. Und heute? Heute könnte ich alle Geschwister umarmen. Vor Glück – das Glück, mit dem Herrn unterwegs zu sein. Bei der Gemeindeaufnahme 2005 bin ich auf meinem Platz sitzen geblieben. Unser damaliger Pastor Georg Preis hat dann einen Brief von mir vorgelesen. Mich selbst hat man kaum gesehen. Zur Blumenübergabe musste ich aufstehen, aber schnell saß ich wieder. Und heute: Ich engagiere mich in der Gottesdienstleitung, bin verantwortlich für den Seniorenkreis und habe das Senioren Café 65+ ins Leben gerufen. Im August des vergangenen Jahres habe ich sogar gepredigt. Ein Wunder. All das ist nur möglich durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn und seine Liebe wurde ich frei. Er hat mir gezeigt, was Liebe ist. Auch das kannte ich nicht. Und ich bin frei, nichts engt mich ein. Kein Gebot, kein Gesetz. Außenstehende sind immer der Meinung: Bist du Christ, ist dein Leben vorbei. So ein Quatsch, es fängt erst an. Ich darf lachen, darf fröhlich sein. Es ist alles freiwillig. Der Gottesdienst und der Hauskreis. Die Senioren – alles freiwillig. Der Herr gibt mir soviel Liebe, die muss ich einfach weitergeben. Und darum ist die Jahreslosung 2014 meine Lebens-Losung: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Margitta Pries, FeG Geesthacht 17 Ge meinde Endlich gestartet Ab dem 1. Januar 2014 bilden Detlef Günther (Teenager- und Pfadfinderreferent), Kirsten Hanelt (Jugendgeschäftsführung) und Thomas Stracke (Jugendpastor) das Dreiergespann in der Kinderund Jugendarbeit. In der nächsten „Einblick“-Ausgabe wird es neue Informationen aus der Kinderund Jugendarbeit geben. Was mir für Jugendarbeit wichtig ist ..., ... ist auch das, was mir für meine eigene Familie wichtig ist! Ich würde alles dafür geben, dass mein Sohn und meine Töchter den Mut bekommen, ihr eigenes Leben zu leben und es mit Sinn zu füllen! Ich wünsche mir, dass mein Sohn und meine Töchter verlässlich sind, die Familie respektieren. Ich wünsche mir sehnlich, dass meine Kinder das Leben achten, Freundschaften pflegen. Mein großer Wunsch ist, dass mein Sohn und meine Töchter nicht stehlen, nicht schamlos lügen, sondern dankbar sind für das, was sie haben. Ich möchte, dass sie mit dem kulturgeschichtlichen Hintergrund des jüdischchristlichen Abendlandes vertraut sind und Gott von ganzem Herzen lieben! Vor ein paar Jahren auf einem Elternabend des Biblischen Unterrichts berichtete ich zum Einstieg von einer Studie aus den USA. In der Studie ging es darum, dass Vater und Mutter den größten Einfluss auf den Glauben der Kinder ausüben, einen zwei- bis dreimal größeren Einfluss als jedes Gemeindeprogramm es je könnte. Als ich die Ergebnisse vorstellte und wir uns anschließend Zeit 18 zum Beten nahmen, musste ich feststellen, dass niemand betete. Es blieb bedrückend still. Warum bloß? Hatte ich einen schlechten Tag? Konnte ich das Thema nicht gut rüberbringen? Mag sein. Oder – was ich wirklich glaube – war der Grund der, dass die Ergebnisse der Studie betroffen machten? Bin ich ein guter Vater? Mutter? Jugendpastor? Wir denken so gern in Kategorien, ob unser Leben gut oder schlecht ist, sich unser Einsatz lohnt, unter dem Strich genug übrigbleibt. Die Wahrheit ist aber, dass es darauf ankommt, ob Gott in unserem Leben ist. Es kommt darauf an, dass Gott wie von Angesicht zu Angesicht mit mir reden kann. Dass er in meinem Leben etwas verändert, so dass ich reifen und wachsen kann. Ich wünsche mir, dass wir in allem, was wir in der Jugendarbeit tun werden – sei es um zu experimentieren oder um eine klare Strategie zu verfolgen –, die Leidenschaft und Liebe Gottes entdecken. Es fängt immer mit mir persönlich an – Gott will immer zuerst mein Herz. Neben allen Methoden kommt es vor allem darauf an. Steht Jesus wirklich im Zentrum, wird das auch auf die Jugendlichen überspringen. Jugendarbeit mit Herzblut, das ist mein persönliches Motto für die Zukunft! Wie das konkret aussieht? Mehr dazu in der nächsten Ausgabe. Euer Thomas Stracke Jugendpastor Thomas Stracke Bondenwald 56 22459 Hamburg e-Mail: [email protected] Büro: 040 55425389 Mobil: 0173 7433750 Kirsten Hanelt Bondenwald 56 22459 Hamburg e-Mail: [email protected] Büro: 040 55425301 Bürozeiten: Mittwoch/Donnerstag 9.00 Uhr - 17.00 Uhr Geme i n d e Neuer Pastor ... ... in HH-Neuallermöhe ... in HH-Lokstedt Mein Name ist Frieder Schumann (geb. 1962), und seit dem 01.01.2014 habe ich meinen Dienst in der FeG Hamburg-Neuallermöhe begonnen. Mit meiner Frau Anette haben wir ein Reihenhaus in unmittelbarer Nähe des Gemeindehauses bezogen und fühlen uns schon nach kurzer Zeit im Stadtteil und in der Gemeinde sehr wohl. Unsere Kinder (22, 24) studieren in Oldenburg und in der Nähe von Magdeburg. Ein großer Tag stand der FeG Hamburg-Lokstedt am 16. Februar ins Haus. Geboren in Cuxhaven, im Norden Hamburgs aufgewachsen, habe ich nach Abitur und Zivildienst meine Ausbildung zum Diakon und Sozialarbeiter in Witten / Bochum absolviert. Nach nun 21 Jahren Kinder-, Jugend- und Gemeindearbeit in der Evangelischen Kirche Oldenburg hat Gott uns jetzt in den schönen Süden Hamburgs geführt. Zurzeit besetze ich hier eine halbe Stelle in der Gemeinde. Ich hoffe, demnächst mit den anderen 50% im Bereich Sozialarbeit/Pädagogik in der Umgebung tätig werden zu können. Vieles ist für uns neu, doch spüren wir, dass Gott uns in allen Dingen leiten wird. Es ist und bleibt in seiner Nachfolge spannend. Pastor Frieder Schumann FeG Hamburg-Neuallermöhe Uwe und Frauke Klüter sind seit dem 01.01.2014 das neue Pastorenehepaar in Lokstedt. Am 16.02. wurden die beiden offiziell in den neuen Dienst eingesegnet. Ebenso wurde am selben Tag das 20-jährige Jubiläum am Standort Lokstedt gefeiert. Viele ehemalige Gemeindemitglieder und Freunde folgten der Einladung. Nach dem Festgottesdienst gab es Gelegenheit, sich am Mittagsbuffet auszutauschen, alte und neue Kontakte zu vertiefen und über alte und neue Zeiten zu sprechen. Die Gemeinde ist dankbar für diesen Tag und die neue Zeit, die mit Uwe und Frauke Klüter jetzt begonnen hat. Gemeinsam wollen wir in Lokstedt Gemeinde bauen und den Menschen Gottes gute Nachricht bringen. ... in Mölln und Schwarzenbek Am 16.02. fand die Diensteinführung von Pastor Jörg Hartung mit seiner Frau Christiane statt. Um 15.00 Uhr hatte sich in der Möllner Schule Steinfeld eine große Festgemeinde einschließlich des Möllner Bürgermeister eingefunden. Nach dem Festgottesdienst wurde zum großen Kuchenbuffet eingeladen. Jörg und Christiane Hartung freuen sich, nach ihrer Zeit in Bergedorf einen neuen Dienstabschnitt sozusagen in der Nachbarschaft beginnen zu können. Jürgen Leng Gemeindebüro Linde Abschinski FeG Hamburg-Lokstedt Das diesjährige Erntedankopfer betrug 49.100 Euro. Allen Spendern sei herzlich gedankt! 19 Stiftung Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland U nsere Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland und ihre diakonischen Einrichtungen haben eine lange Geschichte. Ihre Keimzelle war eine Bewegung einzelner Christen, die sich nach der Hamburger Cholera-Epidemie im Jahre 1892 aus Glaubensüberzeugung für die Nöte ihrer Mitmenschen einsetzten und durch tätige Nächstenliebe und Verkündigung Nachfolger Jesu gewinnen konnten. Nur kurze Zeit später wurde dieses Engagement in der Rechtsform einer Stiftung gebündelt, um auch beim Senat der Freien und Hansestadt Hamburg Anerkennung zu finden. Seitdem sind gut 120 Jahre vergangen und das Werk ist weit über die Hamburger Stadtgrenzen hinaus gewachsen. Auch wenn der Auftrag der Stiftung – nämlich die Verbreitung des Evangeliums von Jesus Christus durch Gemeindearbeit, Diakonie und Mission – gestern wie heute unverändert ist, haben sich Arbeitsfelder der Stiftung und ihr Umfang weiterentwickelt. Von Anbeginn wurde die Stiftung gemeinsam von ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Glaubensgeschwistern im gesetzlich vorgeschriebenen Führungsgremium, dem Stiftungsvorstand, geleitet. Durch das Wachstum der Gemeinde und der diakonischen Einrichtungen war die Leitung durch ehrenamtliche Mitarbeiter aber nicht mehr zu bewältigen, so dass in der Praxis die operative Steuerung der Stiftung zunehmend durch Hauptamtliche, die sogenannte Stiftungsleitung, also Gemeindeleiter, Diakonieleiter, Verwaltungsleiter und Oberin, erfolgte. Der mit verschiedenen sachkundigen Gemeindemitgliedern (etwa Unternehmer, Finanzexperten, Ingenieure, Mediziner, Theologen und Juristen) besetzte Stiftungsvorstand übernahm zuletzt mehr und mehr eine Aufsichtsfunktion. am 01. November 2013 in Kraft. Nunmehr leitet der mit hauptamtlichen Mitarbeitern besetzte Stiftungsvorstand, dem heute der Gemeindeleiter Reinhard Spincke als Vorsitzender, der Diakonieleiter Jörg Spriewald als stellvertretender Vorsitzender und der Verwaltungsleiter Uwe Winkelmann sowie die Oberin Schwester Ursula Pagel als Beisitzerin angehören, die Stiftung. Die bisherigen Vorstandsmitglieder nehmen ihre ehrenamtliche Aufsichtsfunktion im neu gegründeten Stiftungsrat wahr. Auch der Ältestenrat als zentrales Vertretungsorgan der die Stiftung tragenden Gemeinden ist in die Satzung aufgenommen worden. Einen guten Überblick über die neue Struktur gibt das untenstehende Organigramm. Mit dieser neuen Struktur soll die Arbeit der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland zielgerichtet weitergeführt werden – mit dem trotz aller Anpassungen unveränderten Auftrag, Menschen durch Wort und Tat als Nachfolger Jesu zu gewinnen! Um diese Aufgabenteilung in der Satzung abzubilden, wurde der seit Jahrzehnten praktisch unverändert gelassene Satzungstext nach Abstimmung in den Stiftungsgremien und nach Genehmigung durch die Justizbehörde angepasst und trat Organigramm der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland / Struktur Ältestenrat (Zusammensetzung: Älteste Ortsgemeinden, Pastoren Gemeinde und Diakonie, Mitarbeiter GEN-Gemeinden, Stiftungsrat, Vorstand, Oberin, Sonderberufungen Stiftungsrat Hendrik Röger Stellvertretender Vorsitzender Stiftungsrat Vorstand ED ELIM Diakonie inkl. Mutterhaus Stationäre Altenhilfe Ambulante Dienste 20 Zentrale Dienste VW FeG Zentrale Verwaltung Bereich Gemeinde Gemeindeleitung Ortsgemeinden Servicewohnen Gemeindediakonie Finanzausschuss Bauausschuss Diakonieausschuss Them a Neubau Freie evangelische Gemeinde Barth Der Endspurt zur Fertigstellung des neuen Gemeindehauses in Barth ist in vollem Gange. Mit ehrenamtlichen Helfern aus verschiedenen Gemeinden sind zurzeit Baueinsätze im Gange. Die Einweihung des neuen Gebäudes soll am 11. Mai stattinden! Wenn Sie zu diesem Termin nicht kommen können, sind Sie auch sonst herzlich eingeladen, das neue Gebäude zu besuchen. Es ist ein Traum, der wahr wird! Timo Pfrommer 21 JUCA 2014 Das Zeltlager für Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren MS Eine Kreuzfahrt, die es in sich hat! Vom 29.Mai bis 01.Juni 2014 NEU! In Stove an der Elbe Weitere Informationen und Anmeldung unter www.juca-fegn.de Jugend der Freien evangelischen Gemeinden Norddeutschland | Unser Jugendverband ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe | www.jugend-fegn.de