Einfluss von Medien auf Träume - Wir trauern um Prof. Dr. Hans Irtel
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Einfluss von Medien auf Träume - Wir trauern um Prof. Dr. Hans Irtel
Einfluss von Medien auf Träume Olga Ketterl & Johanna Rerich Betreuung: Dr. Schredl Universität Mannheim Einleitung Die Studie beschäftigte sich mit dem Einfluss von Medien auf Träume speziell bei Jugendlichen. Sie sollte die weitverbreitete Meinung überprüfen, dass vor allem Fernsehen sich auf die Träume auswirkt. Im Einzelnen wurden folgende Hypothesen geprüft: H1: Der durchschnittliche TV-Konsum beeinflusst die Traumqualität und -intensität. H2: Die Vorliebe für Horrorfilme senkt die Traumqualität und beeinflusst die Traumintensität. H3: Die Berührtheit von einem bestimmten Film beeinflusst das Auftauchen von Filmdetails in Träumen. H4: VPs die einen Horrorfilm sahen sollten negativere Träume haben als solche, die eine Komödie sahen und sich auch im Bezug auf die Traumintensität von ihnen unterscheiden. Methoden Ergebnisse Die Korrelation zwischen TV-Konsum und Traumqualität bzw. TV-Konsum und Traumintensität war verschwindend gering (siehe Tabelle). H1 konnte somit nicht gestützt werden. Für H2 ergab sich interessanterweise ein geringer positiver Zusammenhang zwischen der Vorliebe für Horrorfilme und der Traumqualitä. VPs die Horrorfilme bevorzugen, haben also positivere Träume als solche, die keine Horrorfilme sehen, was der Hypothese widerspricht. Außerdem ergab sich ein negativer Zusammenhang zwischen der Vorliebe für Horrorfilme und der Traumintensität. Die größte Korrelation erhielten wir für den Zusammenhang zwischen Berührtheit vom Film und Auftauchen von Filmdetails in den Träumen. Je stärker die VPs also vom jeweiligen Film berührt waren, desto häufiger träumten sie von Details aus dem Film, was H3 unterstützt. Die Haupthypothese H4 konnte nicht gestützt werden, da keiner der beiden two-sample t-Tests, weder für Traumqualität noch für Traumintensität, signifikant war. r Traumqualität Traumintensität TV-Konsum - 0,062 - 0,038 Vorliebe für Horrorfilme + 0,185 - 0,293 r Filmdetails im Traum Berührtheit + 0,341 Versuchspersonen waren 27 Schüler der gymnasialen Oberstufe. Die Studie arbeitete mit einem Fragebogen in zwei Versionen. Er bestand aus einem allgemeinen Teil, der Fernsehkonsum und –gewohnheiten abfragte. Im zweiten Teil wurden die VPs gebeten, sich entweder den Horrorfilm „Der Geist und die Dunkelheit“ oder die Komödie „Bowfingers große Nummer“ anzusehen. Nach dem Film beantworteten die VPs Fragen zu ihrer Berührtheit und ihren Gefühlen zum Film. Desweiteren führten sie vier Tage lang ein Traumtagebuch, in dem sie Träume erzählten, Traumgefühle und –inhalte festhielten, sowie konkret nach Details aus dem Film in ihren Träumen befragt wurden. Die ersten drei Hypothesen überprüften wir, indem wir die entsprechenden Variablen korrelierten. Für unsere Haupthypothese (H4) rechneten wir zwei two-sample tTests, um die Gruppenunterschiede im Bezug auf Traumqualität und –intensität zu erhalten. Gruppiert wurde nach dem Film, den die VP gesehen hatte. Diskussion Von den vier Hypothesen konnte nur H3 unterstützt werden, und auch hier war der Zusammenhang mit r = 0,341 recht gering. Dies könnte vor allem an unserer sehr kleinen Stichprobe liegen. Von 200 ausgeteilten Fragebögen konnten wir am Ende nur 27 auswerten, da der Rücklauf sehr gering war. Dies erklärt sich vermutlich aus dem relativ großen Arbeitsaufwand für die VPs und der Tatsache, dass wir keine vernünftige Belohnung als Anreiz bieten konnten, da es sich bei unseren VPs um Schüler handelte. Dass wir dennoch einen Zusammenhang in Richtung der Hypothese H3 gefunden haben, zeigt, dass umfassendere Studien in diese Richtung durchaus interessante Ergebnisse bringen könnten. Literatur Schredl, M. (1999). Die nächtliche Traumwelt: Eine Einführung in die psychologische Traumforschung. Stuttgart: Kohlhammer. (Kapitel 6) Hoffmann, C., Schuster, G. & Tyron, S. (2001). Träume und Medien. Universität Mannheim: Unveröffentlichter Experimentalbericht.