Regelung der Nachtspeicheröfen
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Regelung der Nachtspeicheröfen
Regelung der Nachtspeicheröfen Wie es schon im Kapitel Prinzip der Beheizung beschrieben wurde, die Grundlage der Speichersysteme besteht darin, die Wärme in der Zeit, wann die Energie billiger ist (gewöhnlich in der Nacht), zu herstellen und eine solche Menge von dieser zu speichern, welche den Bedarf für die Beheizung des Raumes währen des nachfolgenden Tags decken kann. Dieses System ist desto effektiver, je genauer die Abgabe der gespeicherten Wärme gesteuert sein kann und gleichzeitig ihre spontane Abgabe (Kaltwerden) verhindert sein kann. Aus der Sicht der Reglung der Speichersysteme steht hier auf einer Seite die Speicherfußbodenheizung, welche nur sehr schwierig regulierbar ist, und auf der anderen Seite der Speicherofen, welcher mit Isolierung, Regelungsklappen oder auch Ventilator ausgestattet ist und die beste mögliche Regelung anbietet. Trotzdem kann man bei den Speichersystemen nie solche Regelungsgenauigkeit wie bei den Direktheizungssystemen erreichen. Der Wärmebedarf für die Beheizung unterscheidet sich gemäß den Jahreszeiten, deshalb ist der erste Grad der Regelung des Speichersystems die Beschränkung der Menge der gespeicherten Wärmeenergie. Der Nachtspeicherofen (dynamischer sowie statischer) ist deshalb mit einem sog. Ladethermostat ausgestattet, mit dem es möglich ist, die Kerntemperatur zu reduzieren, an die er bei der Aufladung erwärmt wird, und so die Menge der gespeicherten Wärmeenergie zu regulieren. Es handelt sich um ein normales elektromechanisches Thermostat, das vom Benutzer manuell, mittels Griffscheibe, eingestellt wird. Die richtige Einstellung zu schätzen, das hängt vor allem von den Erfahrungen des Benutzers mit dem Betrieb des Heizsystems und von der Voraussehbarkeit der klimatischen Bedingungen am nachfolgenden Tag ab. Der zweite Grad der Regelung ist dann die Entladung des Ofens gemäß der erwünschten Raumtemperatur. Wegen unterschiedlicher Konstruktion ist die Entladung bei dem dynamischen Ofen anders gelöst als bei dem statischen Ofen. Dynamischer Ofen ECODYNAMIC VFMi Weil der dynamische Ofen einen Ventilator – also aktives Element – enthält, mit dem die Wärmeabgabe plangemäß gestartet sein kann, ist das System der Raumtemperaturregelung der Regelung für die Direktheizungskonvektoren ähnlich. Bei dem Nachtspeicherofen schaltet das Thermostat doch keinen Starkstromkontakt (Strom in die Heizkörper), sondern nur Kontakt des Ventilators. Deshalb muss man ein Thermostat mit dem. sog. potenziallosen Kontakt (z.B. INSTAT 2) ähnlich wie bei den Gaskesseln verwenden. Das Digitalraumthermostat ist in dem beheizten Raum an die Wand zu installieren, wo es die Lufttemperatur misst und aufgrund des eingestellten Programms den Ventilator des Nachtspeicherofens einschaltet oder ausschaltet. Dadurch wird die Soll-Temperatur im Raum erhalten. Falls es im Nachtspeicherofen eine elektrische Zusatzheizung installiert ist, wird ihr Betrieb direkt vom Nachtspeicherofen, unabhängig vom Raumthermostat gesteuert. Die Zusatzheizung wird aus dem nicht blockierten Kreis der Stromverteilung angeschlossen, so dass sie sich immer unter Spannung befindet. In der Klemmenleiste des Nachtspeicherofens sind die Kontakte für den Anschluss einer Zusatzheizung bestimmt, welche über das Innenthermostat geführt werden – dieses schaltet den Strom in die Zusatzheizung erst wenn die Temperatur des Speicherkerns unter 30oC sinkt. Nachdem der Heizstab beginnt zu heizen, der Bimetallstreifen, der ihn berührt, schaltet die Klappe im Ofen um, so dass die Luft aufhört, durch den Speicherkern zu strömen und mittels eines Bypass über den Heizstab direkt zu den Ausgangslöchern geführt wird. Statischer Ofen ECOSTATIC WMX Der statische Ofen ist neben dem Ladethermostat auch mit einem anderen einstellbaren elektromechanischen Thermostat ausgestattet. Dieses steuert gemäß der Raumtemperatur die mechanischen Klappen, welche die Luftströmung durch den Speicherkern regulieren und die Raumtemperatur an der eingestellten Temperatur erhalten. Je höher die Lufttemperatur im Raum ist, desto mehr werden die Klappen geschlossen und die Geschwindigkeit und Menge der beheizten, aus dem Ofen strömenden Luft sinkt. Der Ofen erhält so eine stabile Temperatur im Raum. Weil es sich um eine elektromechanische Regelung handelt, wann für die Änderung der SollTemperatur ein Eingriff des Benutzers notwendig ist (Drehung der Griffscheibe des Thermostates), kann kein Digitalthermostat dem Ofen übergeordnet sein, das die Temperatur im beheizten Raum gemäß voreingestellten Programm automatisch ändern würde. Eine andere Möglichkeit ist, den statischen Nachtspeicherofen im Direktheizungsmodus zu verwenden. Der Ofen verhält sich dann wie ein normaler Direktheizungskonvektor, bei der Umschaltung in den sog. Hochtarif heizt er aber aus dem Speicherkern. Diese Eigenschaft kann bei älteren, schlechter isolierten Objekten ausgenutzt sein, bei denen die Temperaturen in der Zeit der Ausschaltung der elektrischen Heizung sinken. Bei dieser Schaltung kann ein Raumthermostat dem Ofen übergeordnet sein und so ist es möglich, seinen Betrieb zu programmieren. Die Fähigkeit, aus dem Speicherkern zu heizen, welche bei der Umschaltung in den Hochtarif ausgenutzt wird, zeigt sich doch bei der gezielten Anforderung an die Temperatursenkung negativ zu sein – wenn das Thermostat den Heizkörper im Ofen gemäß dem Programm ausschaltet, setzt der Ofen fort, aus dem Speicherkern zu heizen und die Temperaturabnahme ist sehr langsam. Teilweise ist es möglich, die Überheizung durch die Einstellung des elektromagnetischen Thermostates zu beschränken (dieser steuert die Klappen des Ofens), es besteht doch eine reale Gefahr, dass sich die Funktionen von diesen beiden Thermostaten gegenseitig beeinflussen werden. Diese äußerst problematische Regelung ist für alle Nachtspeicherheizgeräte charakteristisch, welche im Direktheizungsmodus betrieben werden. Deshalb ist diese Heizungsweise eher für die Nichtwohnungsobjekte mit regelmäßigem Betrieb geeignet (Büros, Geschäfte, Werkstätten, usw.), bei denen keine Anforderung an operative Temperaturänderungen entsteht. 2010-06-08