PDF: Bundeswehr aktuell Nr. 18
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D 8512 52. Jahrgang Nr. 18 Montag, 9. Mai 2016 NACHRICHTEN POLITIK Auf dem Vormarsch Nach der Eroberung von Palmyra plant das syrische Regime unter Baschar al-Assad die Offensive in Ostsyrien auszuweiten. Seite 4 BUNDESWEHR Torpedoschießen Bei „Andoya“ testen Marinesoldaten in Norwegen erstmals den Einsatz neuer Munition mit dem Helikopter. Seite 6/7 Familiensache in Incirlik Sie sind Soldaten im Einsatz – und sie sind Vater und Sohn. Auf der türkischen Luftwaffenbasis arbeiten beide am Tornado. Seite 5 ZOOM Roboter als Assistent Der „da Vinci Xi“ ist im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm im Einsatz. Ein OP-Robotersystem der neuesten Generation. Seite 9 VIDEO DER WOCHE: Viele haben sich gewünscht, dass Hauptfeldwebel Oliver Bender seinen ehemaligen Arbeitsplatz, die Panzertruppe, in einer Folge „Mit Olli“ vorstellt. Nun ist es soweit. Der Beitrag „Mit Olli bei der Panzertruppe“ zeigt, worauf es im Verfügungsraum ankommt. Foto/Montage: Bundeswehr/Oliver Pieper/aktuell BW CLASSIX: Frauen in der Bundeswehr – das ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Seit 2001 stehen alle militärischen Laufbahnen Frauen offen. Inzwischen leisten knapp 20 000 Soldatinnen ihren Dienst bei der Bundeswehr – Tendenz steigend. Das Video „Classix: Frauen in der Bundeswehr“ zeigt die Situation im Jahre 1975. (eb) Diese und weitere Videobeiträge unter www.youtube.com/ bundeswehr. [email protected] 2 aktuell INTERN 9. Mai 2016 Foto: imago BILD DER WOCHE Nicht überall in der Welt dürfen Journalisten schreiben, was sie für wichtig halten: Im Juni 2015 demonstrieren Mitglieder der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ in Berlin. IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: [email protected] Leitender Redakteur: ( -2420): Vivien-Marie Bettex (vmd) Vertreter: ( -2421) Hauptmann Patricia Franke (pfr) Produktionsunterstützung: (-2422) Hauptfeldwebel André Sterling (ste) Stabsgefreiter Sebastian Ahlberg Gefreiter Daniel Wieland Politik: Jörg Fleischer (jf, -2830) Streitkräfte/Einsatz: Oberstleutnant Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, -2860), Major Anika Wenzel (akw), Oberstleutnant Peter Mielewczyk (pm, - 2820), Hauptmann Katharina Zollondz (kzo), Kapitänleutnant Victoria Kietzmann (kie) Zoom/Sport: Björn Lenz (ble -2840), Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie), Personal/Soziales/Vermischtes: Christiane Tiemann (tie -2850) Hauptmann Philipp Ahlers (pah) Mediendesign: Daniela Hebbel ( -2650), Oberleutnant Sebastian Nothing, Daniela Prochaska, Eva Pfaender aktuell als E-Paper und als PDF: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoA Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228 - 2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. ZITAT EDITORIAL „Eine freie Presse kann gut oder schlecht sein, aber eine Presse ohne Freiheit kann nur schlecht sein.“ Ein Anlass zur Freude sei der Internationale Tag der Pressefreiheit nicht, sagte der Vorstandssprecher von „Reporter ohne Grenzen“, Michael Rediske, am 3. Mai. Die Situation von Journalisten in aller Welt habe sich in den vergangen zwei Jahrzehnten erheblich verschlechtert, begründet er diese Aussage. Seine Organisation ruft die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf, schnellstmöglich einen VN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten einzusetzen. Ein dramatischer Appell, der von Menschenrechtsorganisationen, Medien- und Journalistenverbänden sowie namhaften Medienunternehmen aller Kontinente unterstützt wird. So ein „Special Representative“ wird vom Generalsekretär persönlich ernannt. Er wäre mit der nötigen moralischen Autorität ausgestattet und ein zweifellos gewichtiger Unterstützer für Journalisten auf der ganzen Welt. Viele von ihnen leben immer gefährlicher, werden unter Druck gesetzt, bedroht, entführt, ermordet. Dies dokumentiert die von „Reporter ohne Grenzen“ jährlich herausgegebene Rangliste der Pressefreiheit (Seite 4). Deutschland rutscht darin um vier Plätze auf Rang 16 ab. Die Der französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus (1913-1960). Für sein publizistisches Gesamtwerk erhielt er im Jahr 1957 den Nobelpreis für Literatur. KALENDERBLATT Vor 75 Jahren: Am 12. Mai 1941 entwickelt der deutsche Ingenieur Konrad Zuse die Z3 – die erste digitale Rechenmaschine der Welt. Der Rechner wird im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört. Ein funktionsfähiger Nachbau steht heute im Deutschen Museum in München. Vor 110 Jahren: Am 10. Mai 1906 eröffnet Zar Nikolaus II. die Reichsduma in St. Petersburg. Es ist die erste vom Volk gewählte politische Vertretung Russlands. Der Zar vollzieht mit der Gründung des Parlaments eine symbolische Wende zum Volk. Vor 140 Jahren: Am 9. Mai 1876 gelingt es dem Kölner Maschinenfabrikanten Nicolaus Otto, seine neue Erfindung erfolgreich zu testen – einen Viertakt-Motor. Dieser löst bald darauf Dampf- und Gasturbinen ab und wird zum meist verbreiteten Antriebsaggregat der Welt. Vor 200 Jahren: Am 9. Mai 1816 gelingt es dem Franzosen Joseph Nicéphore Niépce zum ersten Mal mit Hilfe eines einfachen Holzkastens, Bilder auf eine lichtempfindliche Schicht aus Asphalt zu bannen. Die „Camera Obscura“ ist der Vorläufer des Fotoapparates. Vor 220 Jahren: Am 14. Mai 1796 führt der britische Landarzt Edward Jenner an einem achtjährigen Jungen die erste Impfung gegen die Menschenpocken durch – mit Erfolg. Der Wirkstoff basiert auf dem Kuhpockenvirus. (eb) im vergangenen Jahr erheblich gestiegene Zahl von Anfeindungen, Drohungen und gewalttätigen Übergriffen insbesondere im Zuge der fremden-, islam-, oder asylfeindlichen Proteste im ganzen Land sind der Grund. Grundsätzlich ist die Pressefreiheit in Deutschland gut geschützt. Unsere Verfassung garantiert sie in Artikel 5 des Grundgesetzes. Doch Pressefreiheit ist keine Monstranz, die wir vor uns hertragen. Sie jeden Tag durchzusetzen ist oft anstrengend und kostet Kraft. „Für Parlamente sind freie Medien ebenso lästig wie unverzichtbar“, bringt es Bundestagspräsident Norbert Lammert auf den Punkt. Heike Pauli, Themenplanung Redaktion der Bundeswehr aktuell 3 Foto: picture alliance/dpa Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke MINISTERIUM / HINTERGRUND Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert 9. Mai 2016 Mit Strategie gegen den IS: Ursula von der Leyen hat sich in Stuttgart mit ihren Amtskollegen beraten (Mitte). Deutschland bildet Peschmerga aus (l.) und liefert Material (r.). Nicht nachlassen Kampf gegen IS: Die Verteidigungsminister der Anti-Terrorkoalition treffen sich in Stuttgart zu strategischen Beratungen. Stuttgart. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist in Stuttgart mit ihrem US-Amtskollegen Ashton Carter und weiteren Verteidigungsministern zusammengetroffen. Die Verteidigungsminister berieten dort am vergangenen Mittwoch über die Strategie im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Es war das dritte Treffen dieser Art in diesem Jahr. Neben von der Leyen und Carter waren die Verteidigungsminister aus Kanada, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Spanien und Großbritannien nach Stuttgart gekommen. Außerdem nahm der australische Botschafter in Berlin an dem Treffen in Süddeutschland teil. Von der Leyen und Carter betonten, wie wichtig diese per- sönlichen Gespräche seien. „Es war sehr gut, bei diesem dritten Treffen in diesem Jahr festzustellen, wieviel Strecke wir gemacht haben, wieviel Territorium der IS insbesondere im Irak verloren hat. Deshalb ging die Diskussion auch sehr stark darum, wie wir uns nicht nur im Irak und in Syrien aufstellen, sondern wie wir insgesamt einen breiten, vernetzten Ansatz fahren“, sagte die deutsche Ministerin. Mehr Anstrengung Mit Blick auf die Beiträge der Anti-IS-Koalition fuhr von Leyen fort: „Jede Nation hat ihren eigenen Rahmen. Nicht jeder muss alles machen und kann alles machen. Aber wir haben innerhalb des selbst gesteckten Rahmens unsere Erfahrungen gemacht und spezialisiert. Und da ist klar, dass wir in den Anstrengungen nicht nachlassen dürfen, sondern mehr tun müssen.“ Vier Schwerpunkte Dabei verfolge Deutschland vier Schwerpunkte: • die Unterstützung der kurdischen Peschmerga durch Ausbildung und Ausrüstung. „Das ist in den vergangenen Monaten erfolgreich gewesen. Und wir werden diese Arbeit konsequent fortführen“, so von der Leyen. • die Stabilisierung der wieder gewonnenen Gebiete. „Deutschland hat hier den Vorsitz einer Arbeitsgruppe, gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, in der wir ganz konsequent den Wiederaufbau, die Stabilisierung aber auch die Versöhnung zwischen den unterschiedlichen Parteien vorantreiben.“ • die Unterstützung sowohl der Kurden als auch der Zentralregierung. „Die Bundesregierung ist zur Zeit in Verhandlungen über Details mit der irakischen Zentralregierung und über einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau über 500 Millionen Euro“. • Hilfe für die irakische Zentralregierung bei der Säuberung der zurückeroberten Gebiete von Minen. „Denn gerade die Gebiete, die vom IS gesäubert worden sind, sind leider bis in jeden Hauswinkel hinein vermint“, erklärte die Ministerin. Der IS wolle verhindern, dass die Bevölkerung in Dörfer und Städte zurückkehren kann. Mehr NATO-Soldaten im Osten? Der NATO-Generalsekretär will aufrüsten. Dafür bekommt er Zustimmung – aber nicht nur. Brüssel. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatt erklärt, dass die NATO zur Abschreckung Russlands vier zusätzliche Bataillone in Osteuropa stationieren könnte. Die Militärführung der Allianz habe empfohlen, in die drei baltischen Staaten und nach Polen „jeweils ein Bataillon zu entsenden, das rotiert“, sagte Stoltenberg in der vergangenen Woche. Die Pläne für die „vorgelagerte Präsenz“ würden jetzt politisch beraten und bis zum NATO-Gipfel im Juli entschieden. Die Bundesregierung prüft, sich an der Unterstützung der NATO-Verbündeten in Osteuropa stärker zu beteiligen und größere Verantwortung zu übernehmen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, hatte in der Vorwoche in Berlin mitgeteilt, es seien Gespräche mit der NATO im Gange, in denen die Entsendung von Kräften der Bundeswehr zum Aufbau eines NATO-Bataillons in Litauen erörtert werde. Mehrere Optionen würden geprüft, eine davon sehe die Führungsrolle Deutschlands als Rahmennation vor. Der Europaabgeordnete Elmar Brok (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im EU-Parlament, sagte gegenüber der Redaktion der Bundeswehr: „Ich halte es für wichtig, dass die NATO unseren Nachbarn unsere Solidarität versichert und Russland dies als Botschaft erkennt. Aber es sollte auch darauf geachtet werden, dass die NATO-Russland Grundakte nicht verletzt wird.“ Laut Stoltenberg muss der Nord- atlantik-Pakt mit „Stärke und glaubwürdiger Abschreckung“ auf Russland reagieren. Nach seinen Angaben handelt es sich bei den Bataillonen von je bis zu 1000 Soldaten um „multinationale Truppen, um klar zu machen, dass ein Angriff gegen einen Verbündeten ein Angriff auf die gesamte NATO ist“. Es handele sich aber nicht um eine Verstärkung um „substanzielle Kampftruppen“. Das wäre gegen die NATO-Russland-Grundakte. Alexander Graf Lambsdorff (FDP), Vizepräsident des EU-Parlaments, sagte gegenüber der Redaktion der Bundeswehr: „Es ist richtig, dass die NATO ihre Verteidigungsfähigkeit in der Region sichert.“ Gleichzeitig müssten die Gespräche zwischen Brüssel, Moskau und Washington weitergehen, um zu dauerhaften politischen Lösungen zu kommen. Ein Wettrüsten gelte es in jedem Fall zu vermeiden. Kritisch gegenüber einer Verstärkung der NATO in Osteuropa ist der EU-Abgeordnete Knut Fleckenstein (SPD), Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, eingestellt: „Meiner persönlichen Ansicht nach erhöht eine solche Stationierung die Sicherheit in Europa nicht“, so Fleckenstein. Seine EU-Parlamentskollegin Barbara Lochbihler (Bündnis 90 / Die Grünen) sagte: „Man muss kein Freund Putins sein, um festzustellen, dass die NATO immer näher an Russland heranrückt. Unter diesem Licht betrachtet scheint mir die Stationierung vier weiterer Bataillons in Osteuropa nicht zielführend, um den Frieden zu sichern.“ (jf/ts/cp) Hilfe intensivieren Es sei in Stuttgart noch einmal sehr klar geworden, dass verschiedene Nationen Verantwortung in verschiedenen Gebieten übernommen hätten. „Gerade da spielt das Maß an Erfahrung und Wissenstiefe, die wir gewonnen haben, eine Rolle. Deshalb sollten wir auf den Gebieten, auf denen wir inzwischen gut sind und helfen können, unsere Hilfe auch weiter ausdehnen und intensivieren. Wir sollten nicht über den Rahmen hinausgehen, den wir uns gesteckt haben“, sagte von der Leyen. Es sei wichtig, dass sich die Gruppe regelmäßig treffe und das weitere Vorgehen koordiniere. Im Sommer will Pentagon-Chef Carter die Mitglieder der Anti-Terrorkoalition zu vertiefenden Gesprächen nach Washington einladen. Scaparrotti ist neuer SACEUR Foto: NATO Von Jörg Fleischer Mons. Im NATO-Hauptquartier bei Mons in Belgien hat der neue Oberbefehlshaber der Allianz sein Amt angetreten. US-General Curtis Scaparrotti übernahm den Posten am vergangenen Mittwoch von General Philip Breedlove. Der NATO-Oberbefehlshaber ist traditionell ein US-Offizier und hat auch das Kommando über die US-Truppen in Europa. Scaparrotti hatte im Vorfeld das Verhältnis zu Russland, den Kampf gegen den Terrorismus und die Flüchtlingskrise als größte zu bestehende Herausforderungen genannt. (mt/jpf) 4 aktuell POLITIK / HINTERGRUND 9. Mai 2016 Ankara. Der türkische Premier minister Ahmet Davutoglu wird nicht wieder als Chef der Regie rungspartei AKP antreten und ebenso sein Amt als Regierungs chef aufgeben. Er werde beim Parteitag am 22. Mai nicht erneut kandidieren, sagte Davutoglu am vergangenen Donnerstag in Ankara. Gemäß den Statuten der AKP muss der 57Jährige auch seinen Posten als Ministerprä sident räumen. Gründe nannte er nicht. Davutoglu sagte: „Ich werde die Loyalitätsbeziehung zu unserem Präsidenten bis zu meinem letzten Atemzug fort setzen.“ (eb) Kampfjets gegen Kartelle in Kolumbien Bogotá. Die kolumbianische Regierung will Kampfflugzeuge gegen das organisierte Verbre chen einsetzen. Der Senat gab am vergangenen Donnerstag grünes Licht für Luftangriffe und andere Militäreinsätze gegen die drei größten Kartelle – den UsugaClan, die Los Pelusos und die Los Puntilleros – wie Ver teidigungsminister Luis Carlos Villegas mitteilte. Durch die Direktive erreicht der Kampf gegen die Kriminalität eine neue Eskalationsstufe – bisher waren Militäreinsätze im Inland nur gegen linksgerichtete Guerilla gruppen zulässig. Die drei Kartelle würden als „organisierte bewaff nete Gruppen“ eingestuft, da sie über schwere Waffen verfügten sich mit Uniformen kleideten. (eb) Papst mit dem Karlspreis gewürdigt Rom. Papst Franziskus ist am vergangenen Freitag für seine besonderen Verdienste um Europa mit dem Aachener Karls preis ausgezeichnet worden. Der Internationale Karlspreis zu Aachen wurde 1950 erstmals vergeben und ist der älteste und bekannteste Preis, mit dem Per sönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. An der Zeremonie im Apos tolischen Palast des Vatikans nahmen unter anderem Bundes kanzlerin Angela Merkel und EUParlamentspräsident Martin Schulz teil. Der VorjahresPreis träger Schulz und EUKom missionspräsident JeanClaude Juncker sowie der EURatsprä sident Donald Tusk würdigten in ihren Reden das Engagement des Papstes für Europa. Franzis kus rief zur Erneuerung Europas und zur Rückkehr zu den Idealen der Gemeinschaft auf. (eb) Fotos: picture alliance/dpa; imago/Kyodo News Davutoglu gibt Führungsrolle auf Palmyra nach dem Rückzug der Terrrormiliz „Islamischer Staat“: Die Innenstadt (l.) ist zerstört, historische Stätten (r.) auch. Auf dem Vormarsch Nach der Eroberung von Palmyra: Assad-Regime plant, Offensive in Ostsyrien auszuweiten. Von Simon Klingert Berlin. Im März haben die syrischen Streitkräfte die Terror miliz „Islamischer Staat“ (IS) aus der Stadt Palmyra vertrie ben – für den syrischen Präsi denten Baschar alAssad ein Sieg mit hohem Symbolcharakter. Umgehend kündigte der syrische Machthaber den Vormarsch auf die belagerte Stadt Deir Essor an. Ziel der neuen Offensive im Osten des Landes sei die Erobe rung von Rakka, der „Hauptstadt“ des von der Terrormiliz ausgeru fenen „Kalifats“. Es spricht aller dings einiges dafür, dass alAssad zunächst den Kampf gegen isla mistische Rebellengruppen wie die alNusraFront oder Ahrar alSham intensivieren wird – sie sind für ihn eine größere Bedro hung als der IS. Im Mai 2015 hatten syrische Truppen die Stadt Palmyra mit ihren historischen Grabungsstät ten kampflos dem IS überlassen: Das Regime richtete im Kampf ums eigene Überleben alle Kräfte gegen die Rebellengruppen im syrischen Kernland. Folge der ISSchreckensherrschaft über Palmyra: Hinrichtungen und die Zerstörung historischer Stätten, die zum UNESCOWeltkultur erbe zählten. Erstmals seit zwei Jahren konn ten regimetreue Truppen in den vergangenen fünf Monaten, vor allem durch russische und ira nische Unterstützung, Gelände gewinne erzielen. Mit den Erfolgen in der Pro vinz Latakia sowie im Raum Aleppo wurden Kräfte für eine Ausweitung der Offensive gegen den IS frei. Anfang März rückten syrische Truppen zusammen mit verbündeten Einheiten der liba nesischen HisbollahMiliz auf Palmyra vor, Angriffe der rus sischen Luftwaffe ebneten den Weg. Nach drei Wochen rück ten die regimetreuen Kräfte in die Stadt ein: Die ISKämpfer zogen sich zurück. Sturm auf Rakka? Kurz nach der Einnahme der Stadt kündigte Präsident alAssad an, die Offensive im Osten werde fortgesetzt. Palmyra sei Aus gangsbasis für den Vormarsch auf die nordöstlich gelegene Stadt Deir Essor. Die Befreiung der vom IS belagerten Stadt sei nur ein Schritt zum eigentlichen Ziel der Offensive: die Eroberung der ISHochburg Rakka. Kein Strategiewechsel Anfang April kündigte Saleh Muslim, Vorsitzender der syrischkurdischen Partei PYD, ebenfalls eine Offen sive zur Befreiung von Rakka an. „Ohne Unterstützung und Garantien der USA werden kurdische Kräfte die Stadt ver mutlich nicht befreien“, sagte Joshua Landis von der Universi tät von Oklahoma der Redaktion der Bundeswehr. Der Nahost Experte berät die USRegierung in SyrienFragen. „Momentan sieht es nicht danach aus, als ob die USA diesen Plan unterstüt zen“, so Landis. In den Monaten vor dem Ein greifen Russlands befand sich das AssadRegime an beinahe jeder Front auf dem Rückzug. Jetzt fahren die syrischen Streitkräfte einen Erfolg nach dem anderen ein. „Die russische Luftwaffe hat die Dynamik auf dem Schlacht feld entscheidend beeinflusst“, sagt Landis. Die Offensive in Palmyra hat deutlich gemacht: Die russischen Streitkräfte sind trotz des Teilabzugs im März in der Lage, Luftnahunterstüt zung für die regimetreuen Trup pen am Boden zu leisten. Trotz der Erfolge auf dem Schlachtfeld glaubt Landis aber nicht an einen Strategiewechsel alAssads. Die jüngsten Luftangriffe auf den von Rebellen kontrollier ten Teil der Stadt Aleppo zei gen, dass der Kampf gegen die Aufständischen für das Regime zumindest vorerst Priorität hat. Die Kontrolle über Aleppo ist laut NahostExperte Landis der entscheidende Schlüssel, um die westliche Grenze zur Türkei zu sichern und die Aufständischen in der Provinz Idlib von ihrem Nachschub abzuschneiden – sie seien schließlich die größte Bedrohung für den syrischen Machthaber. Pressefreiheit: Unter Druck Die Bedingungen, unter denen Journalisten arbeiten, verschlechtern sich in vielen Ländern. Berlin. Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit haben die Titelblätter deutscher Zeitungen vergangene Woche die Kunst von Ai Weiwei gezeigt. Damit riefen sie zum Erhalt der Pressefreiheit weltweit auf. Der in China ver folgte Künstler lebt in Berlin. Den Internationalen Tag der Pressefreiheit gibt es seit 1994. Seit seiner Festlegung am 3. Mai 1994 durch die Vereinten Nationen erinnert er an die Ein schränkungen für freie Bericht erstattung in vielen Staaten der Welt. Außenminister FrankWalter Steinmeier sagte aus diesem Anlass: „Ganz besonders heute gilt unser Respekt allen Journa listen weltweit, die sich Gewalt, Verfolgung und Einschüchterung widersetzen, um eine freie und wahrhaftige Berichterstattung zu gewährleisten. Freie und unab hängige Medien sind ein unerläss licher Grundpfeiler jeder freien und demokratischen Gesellschaft. Der OSZE kommt eine entschei dende Rolle dabei zu, gemeinsame Standards zu setzen und aufrecht zuerhalten, um diesen Grundsatz zu festigen. Zeiten des Konflikts sind leider immer auch Zeiten der Propaganda und der verzerrten Darstellung.” 110 Journalisten wurden nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ im ver gangenen Jahr getötet. Sie star ben bei ihrer Arbeit, etwa im Irak und in Syrien oder beim Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris. Zu den Ländern, in denen Journalisten gut arbeiten kön nen, zählt auch Deutschland – wenn gleich nicht unter den Top Ten. Das geht aus der jähr lichen Rangliste zur Pressefrei heit 2016 hervor. Unter 180 bewerteten Ländern liegt Finn land mit den besten Arbeitsbedin gungen auf Platz 1 und Deutsch land im vorderen Bereich auf Platz 16. Auf den hinteren fünf Plätzen der von „Reporter ohne Grenzen“ herausgegebenen Liste rangieren in diesem Jahr China (Rang 176), Syrien (177), Turk menistan (178), Nordkorea (179) und Eritrea (180). Dort steht es schlecht um die Pressefreiheit. Auch in Europa ist die Pres sefreiheit unter Druck, so der EUKommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger. Er weist auf die Bandbreite der Themen hin, die kritisch diskutiert werden: Diese reiche von der Debatte über Reformen, die die Eigen ständigkeit des öffentlichrecht lichen Rundfunks einschränkten bis hin zu der Frage, wie weit Satire gehen dürfe. Die Liste und weitere Infor mationen im Internet unter www.reporter-ohne-grenzen.de/ laender/. (jf) 9. Mai 2016 EINSATZ / BUNDESWEHR aktuell 5 Ein starkes Team Vater und Sohn gemeinsam im Einsatz: Im türkischen Incirlik arbeiten sie am Tornado. Incirlik. Auf der Air Base Incirlik laufen an diesem Tag die Flugvorbereitungen auf Hochtouren. Der nächste Einsatzflug für Operation Inherent Resolve steht an. In der Mittagszeit sind die Wartungscrews mit der technischen Überprüfung beschäftigt. Während der gesamten Zeit beobachtet Stabsfeldwebel Thomas S. die Arbeiten der Wartungscrews. Er ist der „Line-Chief“. Den wachsamen Augen des 50-jährigen Einsatzleiters für die Wartung entgeht nichts. Er ist für die Herstellung des technischen Klarstandes der Flugzeuge zuständig, teilt im Vorfeld auch das Personal ein. Die enge Abstimmung zwischen Flugplänen und einer entsprechenden Bereitstellung von einsatzbereiten Flugzeugen gehört zu seinen zentralen Aufgaben. „Ich bin das Bindeglied zwischen den Wartungscrews und der technischen Einsatzsteuerung“, sagt Stabsfeldwebel S. Immer alles fest im Blick Das Funkgerät ist dabei sein wichtigstes Arbeitsgerät. Mit diesem hält er Kontakt zu den einzelnen Teams und zur technischen Einsatzsteuerung. Während der Vorbereitungen steht eine Eingreifreserve mit zahlreichen Spezialisten im Hintergrund bereit. „Sollte ein technisches Problem entdeckt werden, fordere ich die entsprechenden Fachleute an. Sie halten sich während der gesamten Zeit bereit, um schnellstmöglich der jeweiligen Wartungscrew helfen zu können.“ Einen dieser Fachleute kennt er besonders gut. Sein eigener Sohn Christopher gehört zu dieser Eingreifreserve, er ist spezialisiert auf die Triebwerkregelungsund Bugfahrwerklenkanlage. Mit stolzem Gesichtsausdruck zeigt Stabsfeldwebel S. auf die Fahrzeuge des technischen Fachpersonals. In Incirlik hat Stabsfeldwebel Thomas S. fast täglich mit seinem Sohn Christopher zu tun. Vom Auszubildenden zum Soldaten Oberfeldwebel Christopher S. ist im Fachbereich Elektronik und der Teileinheit Luftfahrzeugregelungsanlagen des Einsatzgeschwaders eingesetzt. „Während der Startvorbereitungen halten wir uns im Hintergrund. Bei einer Störung an elektronischen Komponenten am Trieb- oder Bugfahrwerk fordert mich mein Vater an. Dann muss alles zügig gehen – die Einschränkungen müssen schnellstmöglich behoben werden.“ Die Einsatzflugfähigkeit muss stets gewährleistet sein – dafür sind die Techniker im Einsatz. Seit sechs Wochen ist der Oberfeldwebel jetzt im Einsatzland – und bisher hat er jedes technische Problem in den Griff bekommen. Nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 4. Dezember 2015 zur Beteiligung am Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) war beiden Männern schnell klar, dass sie früher oder später in die Türkei verlegen werden. „So haben wir uns dazu entschlossen, uns gemeinsam für einen Zeitraum zu melden. Ich bin froh, dass wir zusammen hier sind, das macht die Abwesenheit von der Heimat doch etwas erträglicher“, sagt Christopher. Der junge Soldat begann seine Ausbildung zum Elektroniker in der Ausbildungswerk- Fotos: Bundeswehr/Oliver Pieper (5), Bundeswehr/Falk Bärwald (3) Von Roman Ladenko Im Einsatz: Stabsfeldwebel Thomas S. und Sohn Christopher sind im türkischen Incirlik an der Wartung der deutschen Tornados beteiligt und sorgen dafür, dass die Maschinen flugbereit sind. statt der Luftwaffe in Husum als ziviler Auszubildender. Bei einem Praktikum im damaligen Marinefliegergeschwader 2 in Eggebek sammelte er erste Einblicke in den Tätigkeitsbereich eines Luftfahrzeugtechnikers. „Das hat mich überzeugt und so habe ich mich zum Soldaten auf Zeit beworben“, sagt Christopher S. Seit 2010 ist er nun Soldat. Bereut habe er diese Entscheidung bisher nicht. Familientradition Luftwaffe Die Zusammenarbeit mit dem Sohn ist auch für den Vater interessant. „Manchmal kann ich ihm auch mit meinem Wissen weiterhelfen. Ich bin stolz auf meine Söhne“, sagt der Line-Chief. Söhne? Auch Christophers Bruder ist bei der Bundeswehr, auch er machte seine Ausbildung in Husum – zum Fluggeräte- mechaniker. Jetzt will er Waffensystemoffizier auf dem Tornado werden. „Ich würde mich freuen, einmal zusammen mit Christopher einen Tornado für einen Flug meines zweiten Sohnes vorbereiten zu können. Das wäre etwas ganz Besonderes für mich“, sagt der Stabsfeldwebel. Dann wandert der Blick des Line-Chiefs zurück zu den Tornados. Der nächste Einsatzflug steht bevor. „Ich bin froh, dass wir hier zusammen sind“: Oberfeldwebel Christopher S. (l.) ist Fachmann für Elektronik und seit März im Auslandseinsatz in Incirlik. 6 aktuell BUNDESWEHR aktuell 7 U-Boot-Jagdtorpedos Heutzutage ist der MK-46 Leichtgewichtstorpedo der NATO-Standard-Torpedo für Überwassereinheiten und Helikopter. Zudem verwendet die Marine neben den Seestreitkräften von Frankreich, Italien, Dänemark, Australien und Polen auch den MU-90 Torpedo. MK-46 Leichtgewichtstorpedo Der MK-46 Leichtgewichtstorpedo wird zur U-Boot-Jagd und U-Boot-Abwehr eingesetzt. Der Torpedo wiegt 235 Kilogramm, ist 2,6 Meter lang und 32 Zentimeter breit. Der Torpedo läuft sein Ziel mit einer Geschwindigkeit von 45 Knoten (rund 80 Kilometer pro Stunde) an und hat dabei eine Reichweite von zehn Kilometern. Der Torpedo detoniert mit einem 50-Kilogramm-Hochexplosiv-Sprengkopf. Die Waffenträger dieses Torpedos sind die Fregatten der Klasse 122 und 123. Der MU-90 Torpedo ist ein leichter Anti-U-Boot Torpedo. Er kann von Hubschraubern, Schiffen und U-Booten eingesetzt werden. In der Marine wird der Torpedo von Fregatten der Klasse 123 und 124 eingesetzt. Zudem wird der MU-90 von dem Bordhubschrauber „Sea Lynx“ zur U-Boot-Jagd eingesetzt. Das Gewicht des Torpedos beträgt 304 Kilogramm, er ist 2,8 Meter lang und rund 33 Zentimeter breit. Der MU-90 läuft sein Ziel mit bis zu 50 Knoten (etwa 90 Kilometer pro Stunde) an und wird von einem 32 Kilogramm schweren Sprengkopf zur Detonation gebracht. Bei „Andoya“ testen Marinesoldaten in Norwegen erstmals den Einsatz neuer Munition mit dem Helikopter. Text und Fotos von Jule Peltzer Seine Laufbahn begann Akkermann beim Herr. Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr wechselte er 2012 zu den Marinefliegern nach Nordholz – ein Schritt, den er nicht bereut. Vorbereitung auf das Torpedoschießen Akkermanns heutiger Auftrag lautet den Hubschrauber vom Typ Sea Lynx für eine Torpedoschießübung – TORPEX – mit Gefechtstorpedos zu bestücken. Im Regelfall werden Torpedos so eingesetzt, dass ein U-Boot ein anderes unter Wasser bekämpfen kann. Diese Gefechtsart kann aber auch von Fregatten und Hubschraubern übernommen werden. So wird der Sea Lynx zum ersten Mal seit vielen Jahren wie- der mit zwei scharfen Gefechtstorpedos vom Typ MK 46 beladen. Bereits am Vortag ist der Hubschrauber mit MU 90 Torpedos bestückt worden. Diese neuartige Munition wird in Norwegen das erste Mal durch die Deutsche Marine getestet. In Kürze wird der Sea Lynx von der Air Base in Andenes erwartet. Das Waffenbeladeteam aus Nordholz, der Flight Deck Officer (FDO) der „Mecklenburg-Vorpommern“ sowie das Flugbetriebsteam stehen vor den Hangartoren auf dem Flugdeck bereit. Sie tragen ihre persönliche Schutzausstattung mit Flammschutzhauben und Helmen sowie Rettungswesten und Gehörschutz. Im Vorfeld hat das Flugbetriebsteam das Flugdeck von allem befreit, was den Heli- kopter beim Landen beschädigen könnte. Dazu wird das Deck sorgsam nach Kleinstteilen abgesucht und zum Schluss mit Wasser abgespült. Im Anschluss wird die Seereling abgeklappt. Das Flugdeck ist nun für die Torpedoübernahme vorbereitet. Warten auf die Freigabe zum Beladen Der FDO nimmt den Hubschrauber mit Winkzeichen an. Dieser landet mittig auf dem Deck. Akkermann macht ihn zusammen mit drei anderen Kameraden fest, im Marinejargon heißt das Vorgehen „Laschen“. Jeder Schritt wird auf Weisung des FDO durchgeführt. Nach der Beladefreigabe verbringt das Team die vorbe- Torpedo erfolgreich abgeworfen erste Mal, dass ich einen Sea Lynx mit einem Gefechtstorpedo beladen habe.“ Die Zusammenarbeit zwischen Flugbetriebsteam und Sea Lynx-Besatzung sei reibungslos verlaufen. „Dazu hat sicherlich auch das hervorragende Wetter beigetragen“, fasst Akkermann zusammen. Bis der Helikopter außerhalb der Reichweite der Fregatte ist, bleiben der junge Obermaat und das Team in Bereitschaft. Nach etwas mehr als einer Stunde kommt von der Hubschrauberbesatzung per Funk eine positive Rückmeldung: Torpedos erfolgreich abgeworfen. „Heute war ein besonderer Tag für mein Beladeteam und mich“, sagt Akkermann. „Es war das Teilnehmende Einheiten „Andoya“ Fregatte „Sachsen“ F219 Klasse F 124 Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ F218 Klasse F 123 Korvette „Oldenburg F263 Klasse K 130 Bordhubschrauber „Sea Lynx“ MK 88A Seefernaufklärer P3C-Orion Gefechtsbereit: Die Besatzung des Sea Lynx vor dem Abschuss des Torpedos. Foto: Bundeswehr/Alexander Gottschalk Andenes. Es ist noch früh am Morgen. Die Sonne ist bereits über den schneebedeckten Berggipfeln der norwegischen Küste aufgegangen. Das Wetter ist perfekt für den Flugbetrieb. Die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ – Kennzeichen F218 – liegt vor Andenes am nördlichen Ende der Vesteralen, einer Inselgruppe rund 300 Kilometer nördlich des Polarkreises im Europäischen Nordmeer. Gemeinsam mit einer weiteren deutschen Fregatte, einer Korvette und einem Seefernaufklärer ist die „Mecklenburg-Vorpommern“ Teil des Übungsverbandes „Andoya“. Fast 14 Tage trainieren die Soldaten den Einsatz von Flugkörpern und Torpedos. Obermaat Sven Akkermann ist Hubschrauberelektrikunteroffizier auf der F218. Er gehört zu einem dreiköpfigen Waffenbeladeteam vom Marinefliegergeschwader 5 aus Nordholz, das eigens für die Übung eingeschifft wurde. Seit 2012 gehört der gelernte Kfz-Mechatroniker aus dem ostfriesischen Krummhörn in Niedersachsen zur Technischen Staffel MK 88 A des Marinefliegergeschwaders . Der 27-Jährige ist nicht das erste Mal auf See unterwegs. „Geschraubt habe ich auch schon beim GOST“, sagt er. Das German Operational Sea Training, kurz GOST, ist eine Maßnahme in der Nähe von Plymouth in Großbritannien bei der Marineeinheiten für Einsätze zertifiziert werden. und viel Wind hebt der Sea Lynx nach Backbord ab. Präzise: Das Waffenbeladeteam befestigt den Torpedo am Sea Lynx (l.). Mit dabei: Obermaat Sven Akkermann (m.). Kommandant Christian Schultze lobt später die Soldaten (r.). Scharfer Schuss: Neben dem Torpedoschießen kommen auch NATO Sea Sparrow Missiles (l. u. m.) und der Lenkflugkörper RAM (Rolling Airframe Missile) (r.) zum Einsatz. Fotos (7): Bundeswehr/Jule Peltzer Torpedoschießen mit dem Sea Lynx reiteten Torpedos an das Luftfahrzeug. Der Zeitansatz hierfür beträgt gerade einmal acht Minuten. Erst wenn das Schiff eine Flugfreigabe erteilt, die auch abhängig von der Position der Fregatte oder der Windrichtung ist, werden die Safety-Pins des Torpedos durch das Waffenbeladeteam entfernt. Damit ist die Ladung bereit zum Abwurf. Sobald das Beladen beendet ist, ziehen sich die Soldaten sofort an das Hangartor zurück. Der Flug ist freigegeben, der FDO gibt der Besatzung das Zeichen zum Starten. Mit lautem Getöse Grafik: Bundeswehr/Daniela Hebbel MU-90 Torpedo 8 aktuell BUNDESWEHR 9. Mai 2016 Alarm in Berlin Von Bianca Jordan Berlin. Es ist Freitagnachmittag. Die meisten Mitarbeiter des Bundeswehrkrankenhauses Berlin haben sich ins Wochenende verabschiedet. Doch für viele soll die Ruhe bereits am frühen Abend wieder unterbrochen werden. Um 18:33 Uhr rattert in der Notaufnahme das Alarm-Fax: „Großschadensereignis am Hauptbahnhof Berlin – Explosion durch technischen Defekt an einem Güterzug– keine Kontamination – geschätzte 25 Verletzte…“. Gemeinsames Training Bundeswehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und der Arbeitersamariterbund (ASB) trainieren ihr Zusammenwirken. Die Berliner Notfallkrankenhäuser sind verpflichtet, einen Katastrophenschutzplan für Großschadensereignisse aufzustellen. Nach der Inbetriebnahme der neuen Notaufnahme im Bundeswehrkrankenhaus galt es, einen Katastrophenschutzplan zu erarbeiten. Mit der hausinternen Übung soll er auf seine Funktionalität überprüft werden. So wird auch Oberfeldarzt Dr. Lutz Siegl alarmiert. „Ich war gerade zu Hause, hab mit meiner Frau zu Abend gegessen und dann kam der Alarm.“ Er fährt sofort los, beginnt vor Ort mit den notwendigen Vorbereitungen. Genaue Patientenzahl und Verletzungsarten sind ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. „Wir haben relativ früh als Anästhesisten den roten Bereich übergeben bekommen“, so der Oberfeldarzt. In diesem Bereich werden Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen behandelt. Im Laufe der Übung versorgt er zwei „Schwerverletzte“. Nach und nach kommen beinahe 200 Ärzte und Pflegekräfte ins Bundeswehrkrankenhaus – jeder weiß, was jetzt zu tun ist, das Personal wird regelmäßig in den Alarmierungsablauf eingewiesen. Seitens des DRK sind ungefähr 50 Kräfte vor Ort, sei es als Übungsverletzte oder zur fachlichen Aufsicht. Verrußte Gesichter und klaffende Wunden Rettungswagen der Berliner Feuerwehr und des ASB fahren die „Schwerverletzten“ zur Bundeswehr-Notaufnahme. Andere kommen zu Fuß, einige sogar mit dem Taxi. Die Darsteller tragen aufgeklebte oder aufgemalte Wunden. Oberstabsarzt Dr. Christoph Riese versieht an diesem Abend regulär seinen Dienst. Er ist Fotos: Bundeswehr/Thilo Pulpanek (4), Das Team des Bundeswehrkrankenhauses bewältigt Katastrophenschutzübung. Katastrophenschutzübung im Bundeswehrkrankenhaus Berlin: Ein junges Mädchen hat „Schnittverletzungen“ (o. r.), Oberfeldarzt Lutz Siegl (u. l.) kämpft um das Leben eines „Schwerstverletzten“. Facharzt für Mund-KieferGesichts-Chirurgie und derzeit in der Weiterbildung zum Rettungsmediziner. Während der Übung muss er in der Notaufnahme die unerwartete Lage bewältigen. „Mein Auftrag war der Sektionsleiter der gelb triagierten Patienten zu sein, die nicht lebensbedrohlich verletzt sind, aber auch nicht ohne medizinische Behandlung auskommen“, berichtet Riese. Bei einer „Triage“ geht es darum, die Behandlungsdringlichkeit der Patienten zu priorisieren. Die Verletzungsschwere wird in folgende farbkodierte Kategorien geordnet: sofortige Behandlung (rot), dringende Behandlung (gelb), normale Behandlung (grün). Leistung erbracht Von simulierten Brand- und Schnittverletzungen über Frakturen und Reanimationen, bis hin zu großflächigen Verbrennungen haben die Rettungskräfte des Bundeswehrkrankenhauses unterschiedlichste Verletzungsmustern zu behandeln. Die Übung habe gezeigt, dass das beigebrachte Wissen im Notfall sitze und sicher in der Anwen- dung sei, fasst Riese zusammen. Am späten Abend ist der Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses, Flottenarzt Dr. Knut Reuter, zufrieden. Beeindruckend, professionell und straff durchgeführt sei die Übung verlaufen, dass sei der Eindruck der Beobachter aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales, Feuerwehr und Polizei gewesen.„Dies wurde uns von den externen Beobachtern attestiert, und ich bin sicher, dass wir gut aufgestellt sind, um im Falle eines realen Großschadensereignisses unsere Leistungen zu erbringen“, sagt Chefarzt Reuter. Fernmelder in Aktion erleben Am 11. Juni ist Tag der Bundeswehr: Vier Aktionen bieten Vorgeschmack – Start in Trier. Berlin. Wenn an diesem Donnerstag die Fernmelder aus Prenzlau mitten ins Herz der Stadt Trier vorstoßen, kann man sie unmöglich übersehen. Sie werden in einem geschützten Patrouillenfahrzeug, dem Dingo, vorfahren und ein Satellitenkommunikationssystem mitführen. Dabei handelt es sich um eine Bodenstation, die etwa die Ausmaße eines großen Autoanhängers besitzt. Die darauf installierte Antenne ist ausklappbar. Darüber hinaus haben die Soldaten der Ausbildungskompanie auch alles dabei, was sie zum Funken benötigen. Die Aktion der Fernmelder findet von 11 bis 17 Uhr in der Fleischstraße Ecke Nagelstraße statt. Es ist die erste von bundesweit insgesamt vier Aktionen, die im Vorfeld des Tags der Bundeswehr veranstaltet werden. Weitere Standorte sind Würzburg (18. Mai), Bonn (24. Mai) und Rostock (8. Juni). Am 11. Juni ist dann der Tag der Bundeswehr – bundesweit. 16 Standorte sind bei der zweiten Auflage beteiligt. Besucher der ersten Aktion in Trier werden Gelegenheit haben, in den Dingo einzusteigen. Wieviel Platz ist eigentlich in so einem Fahrzeug? Wie viel Gewicht bringt es auf die Waage? Fernmelder im Einsatz: Sie stellen sich am 12. Mai in Trier vor. Und ist das „Armaturenbrett“ mit dem eines Autos vergleichbar? Was müssen die Soldaten beim Funken beachten? Wie sind die Aufgaben verteilt? Der Öffentlichkeit werden nicht nur Ausbildungsinhalte vermittelt. Besucher dürfen auch selbst das Funken ausprobieren und die Ausstattung der Soldaten in Augenschein nehmen. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Wo liegen besondere Herausforderungen für die Fernmelder? Welchen Job übernehmen sie beispielsweise in den Einsatzgebieten? Wie gestaltet sich ihre Arbeit in der Heimat? Welche Technik versteckt sich in den speziell angefertigten Rucksäcken, die zur Ausstattung der Fernmelder gehören? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt es am 12. Mai in Trier aus erster Hand. Durch das Programm führt die ganze Zeit ein Moderator, der erklärt, fragt und vorstellt. (pau) Weitere Termine Der Countdown läuft. Am 11. Juni ist Tag der Bundes wehr 2016. Nicht nur die Fernmelder geben schon vor her Einblick in ihr Aufgaben spektrum. Am 18. Mai prä sentieren sich Gebirgsjäger aus Mittenwald und Feldjäger aus Veitshöchheim in Würz burg, am 24. Mai Taucher der Marine in Bonn. Den Abschluss machen die Sanitäter am 8. Juni in Rostock. Vier Aktio nen, ein Tag der Bundeswehr – da heißt es vorbeikommen und mitmachen. Mehr Informationen unter www.tag-der-bundeswehr.de 9. Mai 2016 ZOOM aktuell 9 Der OP-Roboter als Assistent Der „da Vinci Xi“ ist einer von fünf in Deutschland eingesetzten Robotersystemen der neuesten Generation. Ecken im menschlichen Körper, wo unser OP-Roboter die größten Verbesserungen bringt“, so Oberfeldarzt Dr. Hartmut Dippel. Von Herbert Singer Fotos Knut Klein Ulm. Lange wurde es geprüft und seine Arbeit analysiert. Jetzt wird es präsentiert: Am Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs ) Ulm stellen Urologen und Chirurgen das weltweit modernste Robotersystem für operative Eingriffe vor. Der „da Vinci Xi“ ist einer von fünf derzeit in Deutschland eingesetzten OP-Robotern der neuesten Generation. „Es ist ein echter Qualitätssprung im Vergleich zum Vorgängermodell. Durch ein zusätzliches Gelenk in jedem der vier Arme wird die Beweglichkeit deutlich verbessert. Das kommt dem Patienten ebenso zugute wie dem Operateur“, stellt Oberfeldarzt Dr. Andreas Martinschek klar. Der Urologe ist einer der Initiatoren der Robotic in der Bundeswehr und räumt sofort mit dem größten Missverständnis in Sachen OP-Roboter auf. „Operiert wird der Patient nach wie vor von einem erfahrenen Arzt. Der Roboter assistiert, erleichtert und verbessert. Aber die Entscheidungen trifft alleine der Mensch.“ Kosten und Nutzen Die Frage nach den Kosten des OP-Roboters beantworten die Ulmer Ärzte differenziert. Mehrere Millionen Euro hat der Sanitätsdienst der Bundeswehr in die Beschaffung investiert. Für den Abteilungsleiter Urologie, Oberstarzt Prof. Dr. Christoph Sparwasser, war Zurückhaltung bei der Einführung des OP-Roboters ebenso geboten wie prinzipielle Befürwortung. „Die Bundeswehr tut gut daran, an der Spitze des technischen Fortschritts zu marschieren. Nachdem wir dieses neue System in der Urologie eingeführt haben, konnten wir uns selbst ein Bild von seiner enormen Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit machen. Jetzt, nach rund 60 erfolgreichen Operationen in Ulm, sehe ich den OP-Roboter „da Vinci Xi“ als eine wesentliche und wichtige Ergänzung unserer operativen Möglichkeiten.“ Höhere Lebensqualität Üblicherweise müssen die Operateure für Eingriffe am Unterleib oder im Bauchraum einen vergleichsweise großen Schnitt in den Körper machen. Das ist mit dem Roboter anders. Hier genügen mehrere kleine, weniger als einen Zentimeter lange Schnitte. Durch sie werden die stabförmigen Instrumente geschoben. An der Spitze eines der Arme sitzt eine 3D-Kamera. Damit sieht der Operateur im Körper des Patienten genau, wo er sich mit seinen Instrumenten befindet. Mit einem Gas, zumeist Kohlendioxid, wird der Bauchraum aufgebläht, um optimale Arbeitsbedingungen herzustellen. Sofort am Patienten Der Operateur sitzt an einer Konsole, wenige Meter vom Patienten entfernt, und bedient drei Instrumente und die Kamera mit zwei Fußpedalen und zwei Manipulatoren. Damit kann der Arzt in einer entspannten Körperhaltung frei arbeiten, wäre aber in wenigen Sekunden am Patienten. Dank einer zweiten Bedienerkonsole können in Ulm zwei Operateure gleichzeitig oder abwechselnd arbeiten, was die Effizienz des Roboters bei Bedarf erhöht. „Es sind insbesondere die engen und schwer zugänglichen Fotos: Bundeswehr/Knut Klein (6) Vier kleine Schnitte Innovation: Urologe Andreas Martinschek am OP-Roboter (o. u. m. l.). Die dreidimensionale Sicht, die Bildvergrößerung (m. r.) und die präzisen Instrumente (u. l.) schätzt auch Oberfeldarzt Hartmut Dippel (u. r.). „Hochinteressant und komplex“ Der Beschaffungsvorgang des Operationsroboters „da Vinci Xi“ war ein langer Weg. Oberstabsfeldwebel Thomas Pohl hat den Prozess begleitet. Herr Oberstabsfeldwebel, wann haben Sie erstmals von OP-Robotern gehört? Vor gut 15 Jahren habe ich mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt einen der ersten Telemedizinischen Arbeitsplätze der Bundeswehr in den SFOR-Auslandeinsatz in Bosnien integriert. Zu diesem Zeitpunkt hat das amerikanische Militär mit OP-Robotern experimentiert, um sich fachärztliche Leistungen in den Auslandseinsätzen zu sparen. Vor circa fünf Jahren hatten wir hier am BwKrhs Ulm die erste Vorstellung eines urologischen OP-Roboters. Wie reagierten die Ärzte im Bundeswehrkrankenhaus Ulm auf diese Innovation? Die überwiegende Reaktion war sehr positiv und erwartungsvoll. Was waren die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gab? Zuerst hatten wir ein Konzept vorzulegen, in dem alle Eventualitäten berücksichtigt waren. Dann waren Europäisches Recht und amerikanische Firmenvorstellungen abzugleichen, um im Ergebnis reproduzierbare Leistungen zu erhalten, besonders im Bereich der Aufbereitung des Instrumentariums. Was haben Sie daraus gelernt, persönlich und dienstlich? Zur Umsetzung eines solchen Projektes ist es extrem wichtig, alle relevanten Personen in ein Boot zu holen, um gemeinsam das Ziel zu erreichen. Die Beschaffung war für mich eine hochinteressante, neue und überaus komplexe Aufgabe, die nur im Team leistbar war. Die Fragen stellte Herbert Singer. Für Urologe Martinschek geht es bei der Kosten-NutzenBetrachtung um wesentlich mehr als nur gespartes Geld durch verkürzte Liegezeiten der Patienten im Krankenhaus und weniger Medikamente und Verbandmaterial. „Wenn Sie einem Patienten nach einer schweren ProstataOperation in Aussicht stellen können, dass er rascher mobilisiert werden kann und womöglich eine kürzere Zeit Probleme mit der Kontinenz haben wird, weil wir ihn mit der Unterstützung eines innovativen Roboters operiert haben, dann ist das unbezahlbare Lebensqualität für den Patienten. Und genau dafür wollen wir uns ständig verbessern. Für die medizinisch optimale Behandlung zum Wohle unserer Patienten am BwKrhs in Ulm.“ Medizinisch sinnvoll Die Entwicklung des Robotersystems ist noch lange nicht am Ende angekommen. Künftig sollen die Ergebnisse der Voruntersuchungen ins Blickfeld der Operateure eingeblendet werden, zum Beispiel Bilder von Computertomographen- und Kernspinuntersuchungen, um auffällige Stellen noch exakter entfernen zu können. Die Grenzen des technisch Möglichen und medizinisch Sinnvollen werden so am BwKrhs Ulm beständig verschoben. 10 aktuell SPORT 9. Mai 2016 Viel mehr als nur „Baywatch“ Der fitteste Soldat wird gesucht Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt Harting erneut verletzt Berlin. Drei Monate vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat Diskuswerfer Stabs unteroffizier (FA) Robert Harting einen Rückschlag erlitten. Der 31jährige Olympiasieger konnte wegen eines Muskelfaserrisses im Brustmuskel und einer Ent zündung im rechten Knie meh rere Wochen nicht trainieren. „Ich hoffe, dass ich Anfang Juni beim Meeting in Rom in die Sai son einsteigen kann. Schließlich muss ich mich ja auch noch für Olympia qualifizieren“, sagte Harting. Im Moment sei er jedoch noch auf dem Stand eines nor malen Sportlers. „Mit Leistungs sport hat das nichts zu tun“, kom mentiert er. Der Berliner hat erst vor wenigen Wochen die Fol gen eines Kreuzbandrisses aus kuriert, den er sich im vergan genen Jahr zugezogen hatte. Bei seinem Comeback beim Hallen ISTAF in Berlin hatte er im Februar auf Anhieb Bestweite geworfen. (sid/sr) Vielfältige Disziplinen Eine FacebookFanseite wie Hasselhoff hat Wieck zwar auch. Doch anders als die Hollywood Ikone betreibt der Athlet wie vier weitere Sportsoldaten der Sport fördergruppe Waren dorf im Bundes kader der Deutschen LebensRettungs Gesellschaft (DLRG) einen harten Leis tungssport mit buch stäblichem Mehr kampfCharakter. Neben herausragen den Schwimmfähig keiten brauchen Rettungssportler unterschiedlichste Talente, um in Wettbewerben in simu Fotos: Bundeswehr/Andrea Bienert (5) Warendorf. Wenn Haupt gefreiter Danny Wieck ins Wasser springt, hechtet irgendwie immer auch noch David Hasselhoff mit in die Fluten: „Die Vergleiche mit ‚Baywatch‘ sind weniger geworden, aber bei Rettungs schwimmen denken die Leute immer wieder daran zurück“, sagt der Sportsoldat zum Klischee über seinen Sport. Wieck (kleines Foto) sieht die Verbindung zur USamerikanischen Fernsehserie aus den 1990er Jahren mit Kult star Hasselhoff durchaus diffe renziert: „Es war gut, dass unser Sport so bekannter wurde. Aber Rettungssport ist mehr, als nur an der Küste zu liegen.“ Die wichtigsten Fertigkeiten eines Rettungsschwimmers: Retten und Schleppen (o.), schnelles und ausdauerndes Schwimmen (Mitte), Befreiungsgriffe, Strecken- und Tieftauchen (u.). Um im Notfall Leben retten zu können, muss intensiv trainiert werden (Symbolbilder). lierten Notfallsituationen mit Kajak, Rettungsbrett, Flossen oder auch Wurfleine zu beste hen. „Ursprünglich komme ich vom Schwimmen, aber der Rettungssport hat durch seine Viel seitigkeit einen ganz besonderen Reiz“, sagt Wieck über sei nen Sport, der mit insgesamt 21 Diszi plinen aufwartet. Wettkämpfe für Einzel und Mannschaftswertungen finden sowohl in freien Gewä ssern als auch in Schwimmbecken statt. Wiecks Spezialdiszi plinen sind das 50Meter Rettungschwimmen mit der Bergung einer 40 Kilogramm schweren Puppe vom Becken boden sowie die kombinierte Rettungsübung über 100 Meter mit einer Tauchaufgabe über 17,5 Meter. Auf Augenhöhe mit den Spezialisten Mit 28,35 Sekunden ist der Stralsunder auf der kurzen Strecke Weltrekordler. Zum Vergleich: Die Bestmarke des brasilianischen Spezialschwim mers Cesar Cielo über 50 Meter Freistil liegt bei 20,91 Sekun den – ohne Bergung. Tatsächlich als Lebensretter gefordert war der 24jährige Wieck bislang „glücklicherweise noch nie“. Und wegen seiner Vorbereitung auf die Weltmeis terschaft im September in Eind hoven und die World Games 2017 in Breslau wird Wieck vorerst auch keine Wachgän gerDienste schieben: „Später sicher wieder. Momentan aber fehlt dazu die Zeit.“ „Das Prickeln ist schon da“ Laser-Segler Philipp Buhl macht die Olympia-Qualifikation für Rio de Janeiro perfekt. Hyères. Obermaat (BA) Philipp Buhl entwickelt sich mehr und mehr zu einer der gro ßen Hoffnungen auf eine deut sche Olympiamedaille. Der LaserSegler gewann Anfang Mai den Weltcup in Hyères und unterstrich damit eindrucks voll seine Ambitionen mit Blick auf Rio. Vor der französischen Mittelmeerküste ließ der 26jäh rige Vizeweltmeister den Nieder länder Sam Meech und den Aus tralier Tom Burton hinter sich. „Ich bin total happy, dass es am Ende für ganz nach oben gereicht hat. Die Woche war nicht leicht. Es ist ein grandioses Gefühl auf dieser sehr speziellen Strecke“, sagte Buhl. Mit „spezi ell“ meinte er die ständig wech selnden Windverhältnisse, die von den Seglern jederzeit den richtigen „Windriecher“ erfor Foto: imago/Thomas Zimmermann Warendorf. Alle Soldaten, die ihre militärische Fitness in einem Wettkampf unter Beweis stellen wollen, sollten sich den 15. und 16. Juni vor merken. An diesen Tagen findet der erste Military Fitness Cup an der Sportschule der Bundes wehr in Warendorf statt. In drei anspruchsvollen Wettkämpfen werden dabei die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer geprüft. Die Solda ten müssen sich beispielsweise im Munitionsstemmen oder in der Bewegung im Gelände mit Karte und Kompass messen. Teilnehmen kann jeder Soldat ohne körperliche Einschränkun gen. Es ist auch möglich, als Team anzutreten. Jedes Team besteht aus fünf Teilnehmern, wobei mindestens eine Soldatin sowie ein Soldat über 36 Jahren sein müssen. Wer Interesse hat, sendet bis zum 20. Mai eine EMail an SportSBwCISM@ bundeswehr.org. (sr) Von Dietmar Kramer Fotos: DLRG Foto: Bundeswehr/Jens Gebbert Hauptgefreiter Danny Wieck über seinen Werdegang als Profi-Rettungssportler. Weltcupgewinner: Philipp Buhl segelt wie vom Wind getragen und sichert sich sein Ticket für die diesjährigen Opympischen Spiele. dern. Buhl behielt auch bei ex trem schwachem Wind die Ner ven und setzte sich schließlich in der Konkurrenz der weltweit bes ten 40 LaserSegler durch. Damit machte er auch die Qualifika tion für die Olympischen Spiele endgültig perfekt. Für Buhl geht damit ein langer Traum in Erfül lung. „Seit zehn Jahren habe ich das Ziel von Olympia vor Augen und jetzt ist es greifbar“, sagt der Sportsoldat. „Ich möchte in Rio eine Medaille gewinnen. Es wird aber nicht leicht werden. Die Vorfreude, das Prickeln ist schon jetzt da und als ein Medaillen kandidat nach Rio zu fahren, ist etwas Besonderes für mich.“ Mit seinem vierten Weltcupsieg setzt Buhl zudem ein Ausrufezeichen für die in dieser Woche begin nende Weltmeisterschaft der LaserSegler in Mexiko. Auch die übrigen Sportler, die für die Bundeswehr an den Start gingen, konnten mit ihren Ergeb nissen zufrieden sein. Ober maat (BA) Erik Heil landete mit seinem Partner Thomas Plößel in der 49erBootsklasse auf einem starken zehnten Platz. Bei den Frauen erreichten die Stabsge freiten Victoria Jurczok und Anika Lorenz auf der gleichen Position. Heil, Plößel, Jurczok und Lorenz hatten sich das Ticket für Rio bereits Ende März bei einem Qualifikationswettkampf vor Mallorca gesichert. (sr) 9. Mai 2016 SOZIALES / PERSONAL aktuell 11 Spürnase geradeaus! 284 Diensthundeteams sind bei der Bundeswehr im Einsatz. In der Truppe gibt es zur Zeit 284 Diensthundeteams, bestehend aus Diensthundeführer und Hund. Die Ausbildung erfolgt an der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr (SDstHundeBw) in Ulmen. 14 Monate sind die Junghunde alt, wenn die Ausbildung beginnt. Für 14 Monate geht es dann in die Grundausbildung. „In dieser Zeit wird bereits die individuelle Wesensveranlagung festgestellt und das Training einschließlich der Spürarbeiten auf die vorgesehene Spezialisierung abgestimmt“, erklärt Hauptfeldwebel Marco Müll von der Schule in Ulmen. Die Dauer der anschließenden Ausbildung beträgt je nach Spezialisierung sechs bis elf Monate. „Die meisten Diensthunde werden mit der Spezialisierung Sprengstoff- und Rauschgiftspürhund in der Feldjägertruppe eingesetzt“, sagt Müll. Aber auch bei den Pionieren, der Fallschirmjägertruppe, bei den Objektschutzkräften der Luftwaffe Mit bestem Gehör in den Einsatz Ein Hund kann Geräusche aus bis zu 230 Metern Entfernung wahrnehmen, dem Menschen gelingt das bis zu maximal 23 Meter. Er erkennt Bewegungen von Objekten, die bis zu einen Kilometer weit entfernt sind. Ausgebildet werden in der Truppe der Belgische Schäferhund mit Schwerpunkt Malinois, meist zum Personen- und Sprengstoffspürhund, der Deutsche Schäferhund und der Retriever mit Schwerpunkt Labrador, verstärkt zum Minen- und Kampfmittelspür- Foto: Bundeswehr/Marco Müll Kamerad auf vier Pfoten Fünf Jahre dauert dann der reguläre Dienst, manchmal auch länger. Danach dürfen die vierbeinigen Soldaten ihren Ruhestand genießen. Meist übernimmt der Diensthundeführer seinen treuen Begleiter, denn in den Jahren sind sie nicht nur zu einem guten Team zusammengewachsen. Oft ist der Diensthund zu einem Familienmitglied geworden. Sollte er dort keinen Platz finden, erhält er sein verdientes Gnadenbrot an der Dienstschule in Ulmen. Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert Breites Einsatzspektrum hund. Alle drei Hunderassen bringen beste Vorausetzungen für den speziellen Job bei der Bundeswehr mit. Der Deutsche Schäferhund zum Beispiel hat mit 225 Millionen Zellrezeptoren das beste Riechorgan aller Hunderassen. Damit ist er prädestiniert für die Aufgaben eines Wach-, Such- und Rettungshundes. „Um die äußert fundierte und langjährige Ausbildung der verschiedenen Diensthundeteams kümmern sich in Ulmen zehn Stationsausbilder“, betont der Hauptfeldwebel. Alle Diensthunde können nach ihrer Ausbildung ein breites Einsatzspektrum vorweisen. Das Video „Mit Olli – in der Diensthundeschule“ unter www.youtube. com/bundeswehr. Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert Ulmen. Der Hund ist seit Jahrhunderten ein treuer Begleiter des Menschen: als Wach- oder Schutzhund für Haus und Hof, als Assistenzhund, wenn eine Sehbehinderung beim Besitzer besteht, als Lebensretter in Lawinengebieten oder als Familienmitglied, zum Knuddeln und Ausführen. sowie beim Kommando Spezialkräfte kommen sie zum Einsatz. So beschnüffelt und kontrolliert der vierbeinige Helfer ausgebildet als Kampfmittelspürhund beispielsweise im Ausland die Ware von Händlern, bevor sie ins Feldlager eingefahren werden darf. Die Ansprüche der Ausbildung sind sehr hoch und neben der intensiven Schule benötigt ein Bundeswehrdiensthund hervorragende Anlagen, einen festen Charakter und einen perfekten Knochenbau. Denn genauso wie sein Diensthundeführer muss er den Herausforderungen im Auslandseinsatz jederzeit gewachsen sein, ungeachtet klimatischer Bedingungen. Darüber hinaus ist ein ausgeprägter Spieltrieb wichtig. Denn seine Aufgabe begreift der Hund nicht als Arbeit, sondern als Spiel. Foto: Bundeswehr/ Roland Alpers Von Doreen Kinzel Mit dem richtigen Riecher: Die Ausbildung zum Spürhund ist fordernd. Nur wenige Hunde haben die richtigen Voraussetzungen. Das Leben an Bord als Abenteuer Wilhelmshaven. Wenn die überladenen Flüchtlings-Schlauchboote am Horizont auftauchen, spielt es keine Rolle mehr, wer an Bord der Fregatte „Hessen“ welche Zuständigkeit hat. „Dann packen wir alle mit an“, sagt Obermaat Sepp Matthaes. Dem 27-jährigen IT-Fachmann, der normalerweise über die Computersysteme des Militärschiffes wacht, fällt dann meist die Aufgabe zu, die aus Seenot Geretteten an Deck zu beruhigen. Was seinen Job bei der Bundeswehr von einem anderen unterscheidet? Die „Hessen“ hat allein in zwei Monaten auf dem Mittelmeer vergangenes Jahr mehr als 2000 schiffbrüchige Flüchtlinge geborgen. „Das waren Grenzsituationen, die mir sehr nahe gegangen sind“, sagt der IT- Administrator. Wo sonst kann ein Informations- und Telekom- Foto: Bundeswehr/Tom Twardy IT-Fachmann und Obermaat Sepp Matthaes packt an Deck mit an. munikations-Systemelektroniker schon Leben retten? Ursprünglich kommt Matthaes vom Heer und wechselte erst vor drei Jahren zur Marine. „Es war das Fernweh“, sagt er und lacht. „Und wer die Seekrankheit erst einmal überwunden hat, braucht keinen Sturm mehr zu fürchten.“ Das Leben an Bord mit 255 Soldaten ist für Matthaes ein Aben- teuer. Sechs bis neun Kameraden teilen sich eine Kajüte. „Für mich ist das eine sehr positive Erfahrung.“ An Bord ist der Soldat mit seinem Team für das IT-Netzwerk der Fregatte zuständig. Wenn die computergesteuerte Technik nicht läuft, funktionieren weder die Navigation noch die Waffensysteme. Ein Netzwerkknotenpunkt fällt auf See aus? „Dann muss man mit den Ersatzteilen und Mitteln arbeiten, die man an Bord hat – das macht erfinderisch.“ Für seine Zukunft nach acht Jahren bei der Bundeswehr fühlt Matthaes sich gut gerüstet. Er bringt nicht nur eine gute Ausbildung und seine einmalige Berufserfahrung mit in das zivile Leben. Gefördert von der Marine holt er derzeit auch sein Fachabitur nach. Späteres Studium nicht ausgeschlossen. (sim) Wie können Sie am besten entspannen? In einer heißen Badewanne bei einer Folge „Two and a half Men“. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Ein paar ruhigere Hände wären gut. Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen? Mit keinem Menschen auf dieser Welt, mein Leben ist wunderbar. Welche lebende Person bewundern Sie am meisten? Meine Mutter und meinen Vater. Immerhin haben die zwei es geschafft mich großzuziehen. Und meine Großeltern, denn auch die haben mein Leben maßgeblich beeinflusst. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Vielleicht Schmied, aber die brauch ich ja nun nicht mehr. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Hinterhältigkeit und Neid. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Sanftmütigkeit. Welches Lied singen oder hören Sie gern? „Telephone“ von Lady Gaga. aktuell VERMISCHTES 9. Mai 2016 Foto: imago/Thomas Zimmermann 12 Goldene Gaumenfreude Schnitzel sind in der Bundeswehr beliebt – mehr als eine halbe Million werden jährlich verspeist. Von Antje Laenen Manchmal Pommes, saison bedingt Spargel, selten Nudeln, aber am besten Kartoffelsalat. Die Beilagen zum Schnitzel sind so variantenreich wie das Fleisch unter der goldgelben Panade. Ist Schwein, Pute oder Hähnchen drin, spricht der Koch von Schnit zel „Wiener Art“. Nur wenn das Fleisch vom Kalb stammt, darf sich das panierte Schnitzel als „Wiener“ ausgeben. Schnitzel in goldener Panade Bei der Bundeswehr finden jährlich 780 000 Schnitzel, das heißt im Monat etwa 65 000 016 18/2 panierte Scheiben Fleisch, den Weg in hungrige Bäuche. Vor allem Schweine und Puten schnitzel werden von der Truppe verspeist. Der früheste Hinweis auf „Gebackene Schnitzel“ ist im „Kleinen Österreichischen Koch buch“ von 1789 zu finden. Das „Wiener Schnitzel“ wird 1831 erstmals in einem Kochbuch beschrieben. Der Siegeszug der krossgebackenen Delikatesse beginnt aber noch viel früher. Um die Entstehungsgeschichte des Wiener Schnitzels ranken sich viele Mythen. Eine Legende besagt, dass dem byzantinischen Kaiser mit Blattgold überzogene Fleischstücke gereicht wurden. Angeblich sollte sich das Edel metall positiv auf die Gesundheit auswirken. Adelige und Reiche taten es dem Kaiser gleich – und wollten ihre Gäste ebenso beein drucken. Weil Gold damals wie heute sehr wertvoll war, wurden die Köche beauftragt, ein Imitat zu finden. Mancherorts hielten geriebene alte Backwaren her, heutzutage ist der Einsatz von Semmelbröseln üblich. Kürbisscheibe als Fleisch-Alternative Von Byzanz aus fand die Gaumenfreude in goldähnlicher Hülle ihren Weg zu den Habsbur gern. Dort bürgerte sich die Bei gabe von Zitronenspalten zum Schnitzel ein. Mit dem sauren Saft auf der Panade wurde frü her versucht, den Geschmack von schlechtem Fleisch oder altem Fett zu überdecken. Heute voll endet erst die feinsäuerliche Nuance der Zitrone für Genießer das Geschmackserlebnis. Für diejenigen, die Fleisch weder essen können noch wollen, gibt es Alternativen: Tofu, Kicher erbsenmus oder eine Scheibe Kürbis und sogar eine Liaison aus Blumenkohl und Sellerie werden in Rezepten empfohlen. Mögen sich Genießer über Fleisch und Beilagen auch uneins sein, eine SchnitzelEigenschaft bleibt: Die Panade sollte knusprig goldgelb in Butter oder Schmalz heraus gebacken werden und sich fast schon schwebend über dem Fleisch kräuseln. Panade „original“ Die geklopften Schnitzel mit Salz und Pfeffer würzen, dann in Mehl wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen. Für die perfekte Panade ist auch das Verquirlen der Eier eine Kunst: Die Eier mit einem Schuß Sahne nicht zu sämig verquirlen. Es sollte noch Eiweiß sichtbar sein. Die Schnitzel gleichmäßig durch die Eier ziehen und in Semmelbröseln wenden, nicht andrücken! Die Schnitzel müssen im Fett schwimmen: Mit viel Butterschmalz in einer tiefen Pfanne goldgelb ausbacken. SUDOKU Vi el G Senden Sie die vier Lösungszahlen, lück die sich aus den farbigen Feldern ! ergeben, per E-Mail mit dem Betreff „Sudoku 18/2016” und Ihrer Postanschrift an: [email protected] Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Zu gewinnen: APC Mobile Power Bank 10 000 mAh Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs. Lösung 16/2016: 6 5 7 2 Gewonnen hat: Georg Arlt Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.