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UNTERHALTUNG
13
Ausgabe 10 / 17. Mai 2013
Gesundheit und mehr...
N KINO-STARS
„Swatting“ in Hollywood –
Ärger um falsche Notrufe zu Promi-Villen
S
chüsse in der Villa von Tom
Cruise. Ein bewaffneter Eindringling bei Justin Bieber.
Eine Geiselnahme im Haus von
Miley Cyrus. Diese dramatischen
Notrufe gingen in den vergangenen Monaten bei der Polizei in
Los Angeles ein. Mit Rotlicht
hetzten Sonderkommandos zu
den Promi-Adressen. Dort entpuppte sich das 911-Notruf-Signal dann jedoch als schlechter
Scherz. Immer mehr Hollywoodstars werden Opfer von Falschalarmen. Das Phänomen hat bereits einen Namen: „Swatting“.
S.W.A.T. steht für Special Weapons and Tactics, eine Spezialeinheit der Polizei, die für riskante Einsätze ausgebildet ist.
Es kommt zu filmreifen Szenen.
Als im Januar aus dem Elternhaus von Fernseh-Sternchen
Kim Kardashian ein Notruf eintraf, rückten ein Dutzend Streifenwagen und drei Helikopter
an. Mit gezückten Waffen umstellten die Cops das Haus. Fehlalarm. Von Einbrechern keine
Spur. „Diese Scherzanrufe sind
NICHT lustig!“, empörte sich
Kim Kardashian auf Twitter.
Der Trend ist gefährlich und
teuer, klagen Polizei und Politiker. „Wir ziehen Polizisten von
anderen Fällen ab, um diesen
scheinbar brisanten Situationen
nachzugehen“, sagt Polizeisprecher Lincoln Hoshino von der
Anrufer ihre Originalnummer,
die meisten kommen unerkannt
davon. „Wir wissen nur wenig
über die Motive“, meint Lincoln
Hoshino von der Polizei in Beverly Hills. „Langeweile und
Spaß am Verbotenen“, spekuliert der Beamte.
Immer mehr Promis in Hollywood werden Opfer von falschen Notrufen. Das sogenannte „Swatting“
ist ein gefährlicher Trend.
Foto: dpa
Wache in Beverly Hills. Stadtrat
Paul Koretz macht sich für härtere „Swatting“-Strafen stark.
„Das mag spaßig wirken, aber
die Sache ist ernst, wenn Polizisten mit gezückten Waffen anrücken, Türen eintreten und die
ahnungslosen Bewohner überraschen“. Es sei nur eine Frage
der Zeit, bis jemand erschossen
werde, meint Koretz. Der kalifornische Senat handelt bereits.
Anfang Mai erhielt ein Gesetzentwurf in erster Instanz grünes
Licht, den Tätern eine hohe
Geldstrafe aufzudrücken. Sie
müssten für die oft über 10 000
Dollar teuren Polizeieinsätze
aufkommen. Der Missbrauch
von Notrufen könnte in schwe-
ren Fällen auch mit Gefängnis
bestraft werden.
Swatting ist in Hollywood fast an
der Tagesordnung. An einem
Tag im April traf es sogar gleich
zwei hochkarätige Stars: Ein Anrufer schlug Alarm, dass im
Haus von Nachwuchsstar Selena
Gomez ein tödliches Familiendrama passiert sei, berichteten
US-Medien. Der Vater der Schauspielerin sei schwer bewaffnet
und drohe damit, das Haus niederzubrennen. Zuvor raste die
Polizei zum Haus von Justin
Timberlake in den Hügeln von
Hollywood, wo angeblich vier
Eindringlinge Schüsse abgeben
würden. Beides Fehlalarm.
Sänger Chris Brown wurde im
Januar zur Swatting-Zielscheibe, wenige Wochen später traf
es Freundin Rihanna. Ein weiterer gefälschter Notruf meldete, dass in der Bel-Air-Villa von
Clint Eastwood Männer mit
Maschinengewehren
seien.
Schüsse wurden angeblich
auch auf dem Grundstück von
Tom Cruise gefeuert – das
S.W.A.T.-Team rückte an und
zog unverrichteter Dinge wieder ab.
Nach Auskunft der Behörden
reichen einfache technische
Tricks aus, um falsche Notrufe
von den Promi-Adressen abzusetzen. Dabei verschleiern die
Ein zwölfjähriger Junge ging
den Behörden im Dezember ins
Netz. Er sitzt nun eine längere
Jugendstrafe ab. Auf sein Konto gingen Fake-Anrufe aus den
Häusern von Justin Bieber und
Ashton Kutcher im vergangenen Herbst. In beiden Fällen
reagierte die Polizei prompt.
Bieber und Kutcher bekamen
selbst nichts davon mit, sie waren außer Haus.
Die nervenaufreibenden Swatting-Einsätze in Hollywood sind
bisher glimpflich abgelaufen.
Einige Betroffene reagieren auf
die Vorfälle sogar mit Humor.
Kim Kardashians Stiefschwester Kendall Jenner beispielsweise stellte prompt einige Fotos ins Netz: Streifenwagen vor
der Villa, kreisende Hubschrauber und Daddy Bruce Jenner
mit schwer bewaffneten Cops.
Auf Twitter witzelte Kendall:
„Ich liebe es, wenn acht Polizisten vorbeikommen und zehn
Streifenwagen vor dem Haus
stehen. Ein ganz normaler lockerer Freitag bei der JennerFamilie“.
Barbara Munker
N TV-STAR
Die Meisterin der Selbstvermarktung: Tori Spelling wird 40
B
lond, aber nicht doof:
Tori Spelling ist eine
Meisterin in Selbstvermarktung. Da sind zum einen
die zig Blogs, Bücher, TVShows und Tweets, die der frühere „Beverly Hills, 90210“-TVStar pausenlos produziert.
Medienträchtig ist aber vor allem ihre Rolle als Super-Mom:
2012 brachte die amerikanische Schauspielerin innerhalb
von zwölf Monaten zwei Kinder zur Welt. Das macht insgesamt vier: Liam (6), Stella (4),
Hattie (1 1/2) und Finn (8 Monate): Spelling, die am 16. Mai
40 Jahre alt wurde, macht mit
Kinderkriegen Karriere.
Die blonde Kalifornierin stellt
sich auf Twitter als „Schauspielerin, Autorin, Designerin und
Mommy von 4“ vor. Ehemann
und Schauspielkollege Dean
McDermott (46) ist stets an ihrer Seite, angefangen vom
Twitternamen (@torianddean)
bis zum Videotweet, in dem
Spelling den Gatten mit Hund
größten Privatvillen. Dort wuchs
Tori mit dem jüngeren Bruder
Randy auf.
Mitzi und Haustier-Hühnchen
Coco im Bett zeigt.
Vom Spielplatz in Malibu twitterte sie Anfang Mai ein Foto von
Söhnchen Finn, topmodisch mit
Hut. Der wird mal ein Herzensbrecher, prophezeit Spelling.
Wer möchte jetzt schon ein
Sandkasten-Date arrangieren,
witzelt sie weiter. Auch das eigene Aussehen kommt nicht zu
kurz. Im April ging die vierfache
Mutter für die Zeitschrift „Us“ im
Bikini in Pose. 20 Kilo leichter
seit der letzten Geburt, versichert Super-Mom. Alle Babypfunde abtrainiert. „Ich preise
meinen Körper jeden Tag. Ich
bin so dankbar dafür“, trumpft
sie auf.
Starallüren kennt sie von klein
auf. Ihr Vater ist der legendäre
TV-Produzent Aaron Spelling,
Schöpfer von Hit-Serien wie
„Denver Clan“, „Melrose Place“
und „Drei Engel für Charlie“.
Aaron Spelling verhalf Farrah
Fawcett, Julia Roberts, Heather
Weiß sich zu vermarkten: Tori
Spelling.
Foto: dpa
Locklear, Luke Perry und Jason
Priestley zum Durchbruch. Er
selbst scheffelte Millionen. Mit
Ehefrau Candy baute er in den
1980er Jahren ein Herrenhaus
mit über 100 Zimmern. „Spelling
Manor“ zählt zu Hollywoods
Das Verhältnis zu den Eltern
war häufig angespannt, heißt
es. Doch Daddy verhalf der
Tochter früh ins Showbusiness.
Als Kind spielte sie in TV-Serien
wie „The Love Boat“ und „Fantasy Island“ mit. Als 17-Jährige
bekam sie die Rolle der Donna
in „Beverly Hills, 90210“. Die
war Spelling auf den Leib geschnitten. Die Teenie-Soap drehte sich um eine junge Clique in
Beverly Hills. „90210“ wurde zu
einer der bekanntesten Postleitzahlen der Welt. Zehn Jahre
lang fieberten Millionen Zuschauer bei den Romanzen und
Break-Ups mit. In der letzten
Folge im August 2001 bei RTL
gab Donna ihrer Jugendliebe
David (Brian Austin Green)
schließlich das Ja-Wort.
Im richtigen Leben klappte es
erst beim zweiten Anlauf. Die
erste Ehe mit dem Schauspieler
Charlie Shanian platzte schon
nach einem Jahr. Spelling war
noch verheiratet, als sie sich
2005 bei Dreharbeiten in Kanada in den Kollegen Dean McDermott verliebte. Der ließ sich nach
zwölfjähriger Ehe von seiner
Frau scheiden. Mit einer Blitzhochzeit auf den Fidschi-Inseln,
barfüßig am Strand, machten sie
es 2006 amtlich.
Spellings Filmkarriere floppte
mit Streifen wie „Scream 2“ und
„Scary Movie 2“. Dafür verdient
sie mit ihren vier Schwangerschaften und Liebeserkenntnissen Geld. In den Sitcoms und
Reality-Shows „So NoTORIous“,
„Tori & Dean: Inn Love“ und
„Tori & Dean: Home Sweet Hollywood“ lässt sie ihre Fans an
ihrem Leben teilhaben. Seit
2008 schrieb sie drei Bücher.
Die Autobiografie „Stori Telling“
und „Mommywood“, ihre Gedanken zur Mutterschaft, schafften es auf die vorderen Plätze
der Bestsellerlisten.
Barbara Munker