Ziegel – eine Investition in die Zukunft Ziegel – eine
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Ziegel – eine Investition in die Zukunft Ziegel – eine
BT0306_S_24-25_Spezialw 16.02.2006 9:40 Uhr Seite 24 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL Ziegel – eine Investition in die Zukunft Hommage an den traditionsreichsten Baustoff der Welt Der Ziegel ist sowohl historisch als auch in heutiger Zeit ein höchst bedeutsames Baumaterial. Seine Herstellung ist fast so alt wie die Menschheitsgeschichte. Doch der Mauerstein von einst hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in rasantem Tempo zum High-Tech-Baustoff entwickelt. Über 90 % aller Wohngebäude in Deutschland werden heute massiv gebaut – davon fast jedes Dritte mit Poroton-Ziegeln. Im Einfamilienhausbau ist sogar fast jedes zweite Haus ein Ziegelbau. Dies liegt vor allem an den außergewöhnlichen Produkteigenschaften, der hohen und gesicherten Qualität sowie den marktgerechten Innovationszyklen. Poroton steht heute nicht mehr allein für einen hochwärmedämmenden Ziegel, sondern für ein aufeinander abgestimmtes Ziegelsystem für wirtschaftliche und bedarfsgerechte Häuser, in denen sich die Bewohner wohl fühlen. Die Herstellung von Ziegeln reicht weit in die Menschheitsgeschichte zurück. Die Rohstoffe Lehm und Ton sind fast überall auf der Welt verfügbar. Als Ursprung des Mauerziegels wird das Verstreichen von Lehm auf das Astgeflechts von einfachen Hütten angenommen. Die ersten Ziegel waren luftgetrocknete, ungebrannte Lehmsteine. Entdeckt wurden sie in Jericho im Jordantal in den Siedlungsschichten von Häusern aus dem 8. Jahrtausend v. Chr. Die ältesten Hochkulturen der Welt entstanden in den Tälern des Zwei- 24 baustofftechnik 3/2006 stromlandes an Euphrat und Tigris, des Nils und des Indus. Der Ziegel wurde zum prägenden Kulturelement dieser drei Flusstal-Zivilisationen. Gebrannt werden Ziegel seit dem 4. Jahrtausend. Mit der Erfindung des Ziegelbrennens erhielten die Menschen einen sehr dauerhaften Naturbaustoff mit großer Form- und Witterungsbeständigkeit. Ziegelmauerwerk als Qualitäts-Baustoff oder sichtbarer Witterungsschutz (Sichtmauerwerk) setzt den BT0306_S_24-25_Spezialw 16.02.2006 9:40 Uhr Seite 25 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL „Gang durchs Feuer“ voraus. Durch die hohen Temperaturen im Brennofen erhält der Rohziegel aus den natürlichen Rohstoffen Lehm und Ton letztendlich die Eigenschaften, die ihn von den anderen Wandbaustoffen unterscheiden: Vorwegnahme des Schwindens Bindemittelgebundene Baustoffe müssen zur Aushärtung von Zement oder Kalk immer Wasser enthalten. Für die plastische Formgebung wird i. d. R. zusätzlich Wasser beigegeben. Beim langwierigen Austrocknen (oft zwei bis drei Heizperioden) vermindert sich das Volumen, der Baustoff schwindet zum großen Teil im Bauwerk. Der Ziegel dagegen schwindet bereits in der Trockenkammer und vor allem während des Brennprozesses – das Resultat ist ein trockener Baustoff, der seine Form nicht mehr verändert. Einzigartige Poren- und Kapillarstruktur Durch Trocknung und Brennen bildet der Ziegel eine einzigartige Poren- und Kapillarstruktur. Diese feinen Kanäle nehmen Feuchtigkeit schnell auf und geben sie genauso schnell wieder ab. Der Ziegel kommt nicht nur trocken auf die Baustelle, sondern trocknet bei Feuchtigkeitseinwirkung auch schnell wieder aus. Wärme- und Schallschutz Wurde früher der Ziegel wegen seiner Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit und Feuerwiderstandsfähigkeit geschätzt, muss er heute noch viel weitreichendere Ansprüche erfüllen. Baulicher Wärmeund Schallschutz entscheiden zunehmend über die Akzeptanz eines Baustoffes am Markt. Die Wärmedämmung eines Ziegels wird durch drei Maßnahmen erhöht: ● Größerer Lochanteil ● Optimierte Lochbilder mit einer Verlängerung des Weges, den der Wärmestrom im Ziegel zurücklegen muss ● Porosierung des Ziegels durch Beimischen von rückstandslosen Ausbrennstoffen. Zu den erfolgreichsten Innovationen der jüngsten Baustoffhistorie gehören Poroton-Planziegel. Sie stehen für energiesparendes, flexibles und rationelles Bauen. Sie lassen sich einfach und schnell verarbeiten, besitzen ausgezeichnete Wärmedämmwerte, bieten sicheren Schallschutz und hohen Brandschutz. Die Vorgeschichte der Poroton-Planziegel begann bereits im Jahr 1961, als der schwedische Ingenieur Sven Fernhoff das Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln erfand. Dem Rohton werden kleine Porosierungsstoffe, wie Styroporkugeln, beigemischt, die während des Brennvorgangs im Ofen ausbrennen und im Ziegelton feine Poren hinterlassen. Die eingeschlossene Luft vermindert die Wärmeleitfähigkeit des Ziegelscherbens. Mit der Übernahme dieses Patents in Deutschland begann unter dem Markennamen „Poroton“ die industrielle Neuester Stand der Verarbeitungstechnik ist das Planziegelsystem VD, das eine volldeckende Dünnbettmörtelschicht ermöglicht. Die industrielle Ziegelherstellung erfolgt heute mit modernster Anlagentechnik, die eine hohe Maßgenauigkeit, Winkeligkeit und optische Qualität der Poroton-Ziegel gewährleistet. Fotos: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH Produktion einer neuen Ziegelgeneration, die sich durch besonders geringe Wärmeleitfähigkeiten und damit hohe Wärmedämmwerte auszeichnete. Steigende Ansprüche an den baulichen Wärmeschutz führten zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Lag der Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit () Anfang 1970 noch bei ca. 0,40 W/mK, so haben hochwärmedämmende Poroton-Ziegel von Wienerberger wie der Plan-T 8 heute Spitzenwerte von = 0,08 W/mK. Parallel zur ständigen Verbesserung der bauphysikalischen Eigenschaften wurde auch die Verarbeitung der Ziegel im Lauf der Zeit immer rationeller. Größere Steinformate erlaubten mit einem Handgriff mehr Material zu versetzen. Durch verzahnte Stoßflächen konnte auf die Stoßfugenvermörtelung verzichtet werden. Einen Quantensprung in der Mauerwerkstechnik stellte jedoch die Erfindung des Planziegels dar, der erheblich weniger Mörtelverbrauch, eine schnellere Verarbeitung und eine verbesserte Wärmedämmung bietet. baustofftechnik 3/2006 25 BT0406_S_24-26_Spezialw 21.03.2006 15:11 Uhr Seite 24 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL Ziegel – eine Investition in die Zukunft Hommage an den traditionsreichsten Baustoff der Welt Teil Teil 22 24 Energiesparend, flexibel und rationell bauen Zeit- und kostensparende Verarbeitung Poroton-Planziegel gehören zu den erfolgreichsten Innovationen der jüngsten Baustoffhistorie und zeichnen sich durch besonders hohe Maßgenauigkeit bei der Ziegelhöhe aus. Erreicht wird diese hohe Maßgenauigkeit durch eine optimierte Rohstoffmischung, computergesteuertes Trocknen und Brennen sowie durch das abschließende Planschleifen der gebrannten Ziegel. Die extrem maßgenau geschliffenen Lagerflächen erlauben das Versetzen in Dünnbettmörtel mit einer Mörtelschichtdicke von nur 1 mm. Die Ziegel sitzen auf Anhieb und müssen im Vergleich zum herkömmlichen Blockziegel nicht mehr ausgerichtet werden. Wesentlicher Vorteil ist zudem die schnelle Verarbeitung mit mörtelfreien Stoßfugen, die problemlos von Hand ohne zusätzlichen Maschineneinsatz möglich ist. Durch den insgesamt nur noch geringen Mörtelanteil reduziert sich der Feuchteeintrag im Rohbau erheblich. Zugleich gibt es weniger Wärmebrücken sowie „Störstellen“ im Putzgrund, da der geringere Fugenanteil die Sicherheit beim Putzauftrag erhöht. Durch das Mauern im Planziegelverfahren können bis zu 35 % der herkömmlichen Arbeitszeit und 90 % des Mauermörtels eingespart werden. Die nahezu fugenlose, gleichmäßig ebene Oberfläche einer fertig gemauerten Planziegelwand spart zudem auch beim Verputzen Mörtel und Zeit. Poroton-Planziegel sind diffusionsoffen und besitzen die geringste Ausgleichsfeuchte aller Wandbaustoffe überhaupt. Die Planziegelbauweise wurde in den vergangenen Jahren rasant weiter entwickelt und hat heute auf Grund der vielen Vorteile eine bundesweite Marktpräsenz erreicht. Beim Marktführer Wienerberger wurden 2004 bereits mehr als die Hälfte aller Ziegel als Planziegel produziert. Die Verarbeitung im Dünnbettmörtelverfahren ergibt neben den verbesserten Arbeitszeitrichtwerten auch eine höhere zulässige Mauerwerksdruckspannung. Die Tragfähigkeit von wärmedämmenden einschaligen Außenwänden erhöht sich im Vergleich zum Einsatz von herkömmlichem Leichtmörtel um rund 100 %. Poroton-Planziegel und der zugehörige Dünnbettmörtel sind ein aufeinander abgestimmtes System und werden immer gemeinsam geliefert. Zum Vermauern kann der Ziegel in den Dünnbettmörtel getaucht werden; längst hat sich jedoch das Auftragen mit der Mörtelrolle durchgesetzt. Neuester Stand der Technik ist hierbei das VD-System, das voll-deckelnde Lagerfugen ermöglicht. Mit dem VD-System wurde ein neuer Standard gesetzt, der einfache Verarbeitung bei gleichzeitig höherer Ausführungsqualität garantiert. Diese Technik gewährleistet einen gleichbleibenden Mörtelauftrag, der die Lastabtragung im Mauerwerk optimiert. Auf diesen bautechnischen Vorteil können sich insbesondere Verarbeiter als zusätzliche Sicherheitsreserve verlassen. Wienerberger stellt den verarbeitenden Unternehmen spezielle VD-Mörtelrollen zur Verfügung; der Mörtel ist in ausreichender Menge bereits im Lieferumfang der Planziegel enthalten. Für das lot- und waagerechte Anlegen der wichtigen ersten Ziegellage in Normalmörtel stehen geeignete Hilfswerkzeuge, wie z. B. Justiereinrichtungen, zur Verfügung. Das Poroton-Ziegelsystem umfasst darüber hinaus eine umfangreiche Auswahl an Ergänzungsbauteilen wie Fertigstürze, U-Schalen, Ausgleichsziegel, Schalungsziegel für Deckenränder, Ziegel-Rollladenkästen und weiteres. Damit steht heute für den Wohnungs- wie auch für den Wirtschaftsbau ein komplettes Ziegelsystem zur Verfügung, das vom Keller bis zum Schornstein perfekt aufeinander abgestimmt ist und die Möglichkeit für einen homogenen Rohbau „wie aus einem Guss“ bietet. baustofftechnik 4/2006 BT0406_S_24-26_Spezialw 21.03.2006 15:11 Uhr Seite 25 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL Wirtschaftlich bauen mit großformatigen Planziegelelementen Insbesondere im mehrgeschossigen Wohnungs- und im Wirtschaftsbau sind rationelle und flexible Systeme gefragt. Hier bietet Wienerberger als kostengünstige Lösung das großformatige Plan-T500-Programm an, mit dem sich erhebliche wirtschaftliche Vorteile bei hoher Qualität und schnellem Baufortschritt realisieren lassen. Das innovative Bausystem basiert auf dem bewährten Planziegelsystem und vereint die Vorzüge des Baustoffs Ziegel – wie z. B. hohe Wärmedämmung, sicherer Schallund Brandschutz, trockene Bausubstanz – mit moderner Mauerwerkstechnologie. Bei zahlreichen Baumaßnahmen hat sich das Poroton-Plansystem bereits optimal bewährt und so innerhalb kurzer Zeit auf dem Markt etabliert. Besonders im innerstädtischen Bereich – im verdichteten Wohnungs- und Gewerbebau – kann es seine hohe Praxistauglichkeit unter Beweis stellen und die gesamte Bandbreite ökonomischer, baustellenoptimierter und nicht zuletzt auch architektonischer Möglichkeiten aufzeigen. Die hohe Wirtschaftlichkeit des Poroton Plan-Systems beruht auf reduzierten Wandstärken von 17,5 cm bis 24 cm bei gleichzeitig besseren Wärmedämmeigenschaften und vor allem einem sehr geringen Feuchtegehalt im Vergleich mit anderen Wandbaustoffen gleicher Rohdichteklasse. Zulässige Mauerwerksdruckspannungen von 1,8 MN/m2 ermöglichen schlanke Wände, die hohen statischen Belastungen standhalten. Dies zahlt sich angesichts hoher Grundstückspreise – gerade im Innenstadtbereich – besonders bei der mehrgeschossigen Bauweise aus. Die Verarbeitung der großformatigen Planelemente erfolgt mit Dünnbettmörtel im bewährten Nut- und Federsystem. Damit wird das präzise Verlegen unterstützt und ein schneller Baufortschritt garantiert. Detaillierte Versetzpläne von Wienerberger erleichtern dem Planer und der Baufirma die Arbeit, denn sie sorgen für Ausführungssicherheit und verkürzen die Bauzeit noch weiter. Kräfteschonende Arbeitshilfen wie Minikran und fahrbare Arbeitsbühne erhöhen zusätzlich die Motivation und Leistungsfähigkeit der Verarbeiter. Durch plangeschliffene Lagerflächen, mörtelfreie Stoßfugenverzahnung und Dünnbett-Mörtelfugen entsteht ein sauberes, homogenes und vor allem wärmebrückenoptimiertes Mauerwerk. Mit der Kombination Planelement und Wärmedämmverbundsystem oder in zweischaliger Ausführung mit Verblendmauerwerk lassen sich alle Anforderungen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) auf einfache und kostengünstige Weise realisieren. Die Verarbeitung der großformatigen Planelemente-T 500 erfolgt mit Dünnbettmörtel im bewährten Nut- und Federsystem. Kräfteschonende Arbeitshilfen wie Minikran und fahrbare Arbeitsbühne erhöhen zusätzlich die Motivation und Leistungsfähigkeit der Verarbeiter. Fotos: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH baustofftechnik 4/2006 25 BT0406_S_24-26_Spezialw 21.03.2006 15:11 Uhr Seite 26 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL Nur kurze Zeit dauert die Errichtung des Rohbaus mit dem innovativen Kontinuierliche Weiterentwicklung hat den Planziegel zu einem High-Tech-Bau- Ziegelsystem im Großformat: Das Plan-T500-Programm steht für stoff gemacht. Neuester Stand der Verarbeitungstechnik ist das Planziegelsystem- rationelles und wirtschaftliches Bauen insbesondere im mehrgeschossigen VD, das eine voll-deckelnde Dünnbettmörtelschicht ermöglicht und so Wärme- Gewerbe- und Wohnungsbau. dämmfähigkeit, Schallschutz und Mauerwerksdruckspannung weiter verbessert. Kundenorientierte Dienstleistungen, leistungsstarker Service und kompetentes Know-how Neben hochwertigen Qualitätsprodukten bietet Wienerberger Kunden und Partnern einen umfangreichen Service im Dienstleistungsbereich. Dieser reicht von der anwendungstechnischen Bauberatung durch die Zentrale als auch über Bauberater vor Ort über die Unterstützung bei der Planung und Ausschreibung von Bauvorhaben bis zum Bereitstellen umfangreicher Planungsunterlagen und Software. Die ausführliche Beratung zur optimalen Baustoffsystem-Auswahl umfasst alle Fragen der Bauphysik, darüber hinaus auch Hinweise zur Auswahl und Verarbeitung des richtigen Zubehörs wie beispielsweise Mörtel- und Putzsorten, Maueranker oder Abdichtungen beim Kellermauerwerk. Bei Bedarf werden Zulassungen und Zertifikate zur Verfügung gestellt. Marktpartner erhalten alle Produkte und individuell zugeschnittene Dienstleistungen für den Rohbau aus einer Hand, haben nur einen Ansprechpartner für alle Produktbereiche und profitieren von der langjährigen Systemkompetenz der Baustoffhersteller. Produktentwicklung und Qualitätssicherung gehören bei Wienerberger mit zu den wichtigsten Unternehmenszielen. Dafür arbeiten erfahrene Ingenieure in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten an der Entwicklung neuer und der ständigen Verbesserung bekannter Produkte. Kontinuierliche Weiterentwicklung hat die heutigen Poroton-Planziegel zu einem High-Tech-Baustoff gemacht. Neuester Stand der Verarbeitungstechnik ist das Planziegelsystem-VD, das eine voll-deckelnde Dünnbettmörtelschicht ermöglicht und so Wärmedämmfähigkeit, Schallschutz und zulässige Mauerwerksdruckspannung weiter verbessert. 26 baustofftechnik 4/2006 Man orientiert sich weiter stark an Marktwünschen und wird innovative Produkte und passgenaue Dienstleistungen auch in Zukunft anbieten. Die Produktionstechnologien werden konsequent darauf ausgerichtet, einerseits die Produkteigenschaften des Ziegels zu optimieren und andererseits den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen und Energieressourcen in den Mittelpunkt der Produktion zu stellen. Dafür werden auch umfangreiche Investitionsmaßnahmen zur Optimierung und Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie Sicherungen von Standorten aufgewendet. Bauen darf zudem nicht noch teurer werden, sondern muss wirtschaftlich bleiben. Unter diesem Aspekt entwickelt Wienerberger auch zusammen mit anderen Herstellern, wie z. B. Quickmix, komplette Baustoffsysteme, die eine einfache und sichere Verarbeitung auf den Baustellen gewährleisten. BT0506_S_26-28_Spezialw 18.04.2006 9:48 Uhr Seite 26 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL Ziegel – eine Investition in die Zukunft Hommage an den traditionsreichsten Baustoff der Welt Teil 3 26 Energiesparendes Bauen mit Ziegeln Ziegel liegt beim Vergleich der Wandbaustoffe vorn Energieeinsparung, Wärmeschutz und CO2-Reduktion sind heute die bestimmenden Faktoren im Hochbau und insbesondere im Wohnungsbau. Ausgelöst durch die Energiekrisen der 70er Jahre und durch die daraus resultierende Erkenntnis der Begrenztheit der fossilen Energieressourcen wurden die Wärmeschutzanforderungen in den vergangenen 25 Jahren mehrfach deutlich verschärft und veränderten das Bauen nachhaltig. Die Ziegelindustrie ist von den Veränderungen im Wohnbau unmittelbar betroffen – in Deutschland wird fast jedes dritte Haus mit Ziegeln gebaut, im Einfamilienhausbau fast jedes zweite Haus – und beschäftigt sich deshalb seit Jahren damit, Produkte und Bausysteme zu entwickeln und am Markt anzubieten, die den gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz bzw. an den Energieverbrauch gerecht werden. Für die gesamtheitliche Beurteilung der Qualität von Wohnbauten sind daneben noch eine Vielzahl weiterer Kriterien zu beachten: Stabilität, Langlebigkeit, Wertbeständigkeit, behagliches Wohnklima, Schallschutz, Brandschutz und Flexibilität sind wichtige Aspekte. Bei dieser ganzheitlichen Betrachtung schneidet der Baustoff PorotonZiegel immer hervorragend ab, nicht umsonst wird er auch als der „Zehnkämpfer“ unter den Baustoffen bezeichnet. In der jüngsten Vergangenheit haben sich bereits einige wissenschaftliche Modelle am Markt etabliert, mit deren Hilfe Qualitätsbeurteilungen von Wohnbauten und Baustoffen durchgeführt werden können – so zum Beispiel das Gutachten vom Institut für Bauforschung e. V. (IfB) Hannover zur Bewertung von Neubau-Wandkonstruktionen. Für dieses Gutachten wurden die drei Steinarten Ziegel, Porenbeton und Kalksandstein ausgewählt. Insgesamt untersuchte man zwölf Varianten mit 42 Außenwandkonstruktionen, vier Haustrennwandkonstruktionen und zwei Wohnungstrennwandkonstruktionen. Die Gesamtbewertung der NeubauWandkonstruktionen ergab deutliche Vorteile für die am häufigsten eingesetzte Steinart Ziegel aufgrund der sehr guten bautechnischen Eigenschaften. Ein wichtiges Ergebnis sind Übersichten und Checklisten, die Entscheidern die Auswahl eines optimalen Wandsystems für einen konkreten Wohnneubau erleichtern. Der Forschungsbericht inklusive Checklisten kann über www.wienerberger.de per Download bezogen werden. baustofftechnik 5/2006 Vom Niedrigenergie- zum Passivhaus Mit der Einführung der Energieeinsparverordnung 2002 (EnEV) wurden erstmals baulicher Wärmeschutz und Anlagentechnik zusammengeführt und ein Standardniveau für die Energieverbrauchswerte von Wohnhäusern vorgegeben. Mehr Wärmeschutz verlangt dabei nicht nur Verbesserungen der äußeren großen Bauteilflächen, sondern lenkt den Blick auch auf Wärmebrücken und die Luftdichtheit von Gebäuden sowie die Wärmeerzeugung. Die sinnvolle Kombination aus guter Dämmung der Außenhülle und effizienter Heizanlagentechnik ermöglicht es, ein Gebäude wirtschaftlich und umweltschonend zu beheizen und zu nutzen. Als Standard nach der EnEV beträgt der jährliche Heizenergiebedarf im Ein- und Zweifamilienhausbereich ca. 7 – 9 Liter Öl bzw. m3 Gas pro Quadratmeter. Immer mehr setzen sich jedoch auch sogenannte Niedrigenergiehäuser durch, die einen erheb- BT0506_S_26-28_Spezialw 18.04.2006 9:48 Uhr Seite 27 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL lich geringeren jährlichen Energiebedarf aufweisen. Diese Gebäude werden als Anreiz für energiebewusste Bauherren mit besonders zinsgünstigen Darlehen (Fördersumme aktuell bis 50 000 EUR) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Man unterscheidet in „KfW-60-Häuser“ und „KfW-40Häuser“. Das bedeutet, bei einem KfW-60-Haus entspricht das Energieniveau von 60 kWh/(m2 · a) einem jährlichen Heizenergie-bedarf von 3 bis 4 Liter Heizöl je m2 beheizter Fläche (ohne Warmwasser). Bei Unterschreitung des EnEV-Standard um mindestens 45 % spricht man von einem KfW-40-Haus. Dieses darf einen maximalen Jahresprimärenergiebedarf von 40 kWh/(m2 · a) aufweisen, das entspricht einem jährlichen Heizenergiebedarf von etwa 2 bis 3 Liter Heizöl je m2 beheizter Fläche (ohne Warmwasser). Als höchster Qualitätsstandard gilt derzeit das Passivhaus. Es bietet erhöhten Wohnkomfort bei gleichzeitig niedrigstem Heizwärmebedarf von 15 kWh/(m2 · a) – umgerechnet in Heizöl sind das im Jahr weniger als 1,5 l / m2. Entscheidend dafür ist neben modernster Lüftungstechnik ein Baustoff, mit dem eine höchst wärmedämmende Gebäudehülle errichtet werden kann. Ein massiver, natürlicher Baustoff, der beste Wärmedämmung und zugleich ein gesundes Raumklima bietet, ist der neue Poroton-T 8 von Wienerberger. Sein Wärmedämmwert von = 0,08 W/(mK) wird von derzeit keinem anderen massiven Wandbaustoff übertroffen. Der Neuling aus der Produktfamilie der Poroton-Ziegel mit Perlitfüllung ist als High-End-Ziegel prädestiniert für den Bau von Passivhäusern. Mit einem massiven Wandmaß von 42,5 cm sowie einer optimierten Kammerausbildung und -anordnung im Innern erreicht man mit dem Poroton-T 8 hoch wärmedämmende, einschalige massive Außenwände mit dem beachtlichen U-Wert von 0,18 W/(m2K). Durch die spezielle Kombination des natürlichen Baustoffs Ziegel mit Perlit (natürliches mineralisches Vulkangestein) erfüllt der neue Poroton-T 8 höchste Ansprüche bei Wärme-, Brand- und Schallschutz sowie Statik. Die Innovation steckt im neuen Lochbild (Kammeranordnung): Dicke Stege sorgen für optimale Statik im tragenden, 17,5 cm breiten Teil auf der Innenseite. Drei größere Kammern auf der 25 cm breiten Außenseite gewährleisten die hervorragende Wärmedämmung. Damit können einschalige Energiesparhäuser im Passivhausstandard gebaut und alle Vorteile der KfW-Förderung genutzt werden Sommerlicher Wärmeschutz Der sommerliche Wärmeschutz ist nicht nur in einem heißen Sommer wich-tig; er ist auch ohne besondere vertragliche Vereinbarung eine geschuldete Leistung (s. EnEV und DIN 4108). Gebäude mit einem ausgewogenen Ver-hältnis zwischen Fenstern und opaken Außenwänden und schweren massi-ven Innenwänden zum Beispiel aus Ziegeln halten im mitteleuropäischen Klima in Verbindung mit Verschattungseinrichtungen die Räume auch ganz ohne Klimaanlage ausreichend kühl. Mehrgeschossiger Wohnungsbau: Einschalige Außenwände ohne Zusatzdämmung Grundsätzlich lassen diese erhöhten Wärmeschutzanforderungen mit drei unterschiedlichen Außenwandsystemen erfüllen: ● die einschalige oder auch monolithische Wand ● die zweischalige Ziegelwandkonstruktion mit Kerndämmung ● die Ziegelwand mit Wärmedämmverbundsystem. Die monolithische Ziegelwand ist das älteste, einfachste und bewährteste Ziegelwandsystem und gilt daher im Bereich des Einfamilienhausbaus auch nach wie vor als Nummer Eins. Für Außenwände von mehrgeschossigen Wohn- oder Objektbauten werden Mauersteine mit einer relativ hohen Rohdichte benötigt, um eine ausreichend hohe Längsschalldämmung der flankierenden Bauteile zu gewährleisten. Außenwände mit üblichen Mauersteinen erfordern zur Erbringung des Wärmeschutzes oft eine zusätzliche Außendämmung. Völlig neue Maßstäbe setzt die einschalige Zwei Vertreter der jüngsten PlanziegelGenerationen: Der Poroton-T 8 (kleines Foto) und der Poroton-S 11 verfügen dank optimiertem Innen-Kammersystem und einer Füllung mit Perlit, einem natürlichen Vulkangestein, über hochwärmedämmende Eigenschaften. Richtig eingesetzt sind sie derzeit der energiesparendste Massivbaustoff. Fotos / Grafiken: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH baustofftechnik 5/2006 27 BT0506_S_26-28_Spezialw 18.04.2006 9:48 Uhr Seite 28 Spezialwissen POROTON-ZIEGEL 0,6 0,08 – – 0,180 0,65 0,09 0,279 0,232 – 0,65 0,12 0,359 0,301 – 0,7 0,14 0,417 0,349 – EnEV-Umsetzung Energiesparhaus KfW 40/60 Passivhaus U-Werte (W/m2 ·K) Rohdichte- Wärmeleitklasse fähigkeit 30,0 cm 36,5 cm 42,5 m POROTON-T8 POROTON-T9 2,0 d 1,5 Planziegel-T12* Einschaliges Mauerwerk, beidseitig verputzt Mineralischer Leichtputz 2,0 cm = 0,31 W/m2K Innenputz Kalkgips 1,5 cm Planziegel-T14 = 0,70 W/m2K * mit Mineral. Faserleichtputz ( = 0,22 W/m2K) Produktempfehlung für einschalige monolithische Wände: der richtige Stein für jeden Energiesparhaus-Standard. Passivhäuser in einschaliger Massivbauweise ohne zusätzliche Dämmung 2 Rohdichte- Wärmeleit- U-Werte (W/m ·K) klasse fähigkeit 17,5 cm 24,0 m werden mit dem neuen Poroton-T 8 erstmals möglich. Der neue Ziegel überzeugt mit einem bisher unerreichten Dämmwert für Mas-sivbaustoffe 0,65 0,12 – 0,193 0,7 0,114 – 0,204 0,75/0,8 0,16 0,231 – 0,8 0,18 0,237 0,220– Planziegel-T12* Außenwand aus dem neuen Objektziegel Poroton-S 11 mit der bauaufsichtlichen Zulassung Z-17.1-812. Der − ebenfalls aus der Produktfamilie der Poroton-Ziegel mit Perlitfüllung stammende Ziegel hat durch seine PerlitFüllung nicht nur eine geringe Wärmeleitzahl von 0,11 W/mK, sondern auch eine in der Rohdichteklasse 0,9 besonders hohe Schalldämmung von 51 bzw. 48 dB. Robuste Außenwände mit nur 30 cm bzw. 36,5 cm Wanddicke aus dem hoch wärme- und schalldämmenden Planziegel Poroton-S 11 erfüllen mit dem U-Wert von 0,33 W/m 2 K bzw. 0,28 W/m 2 K ohne zusätzliche Wärmedämmung die Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Diese Kombination aus hervorragender Wärme- und Schalldämmung wurde bisher von keinem anderen massiven Wandbaustoff im Bereich des mehrgeschossigen Wohnungsbaus erreicht. Durch die besonders massiven Ziegelstege und eine hohe Ziegelrohdichte ist der S 11 mit der zulässigen Druckspannung von 1,2 MN/m2 den hohen statischen Anforderungen von Geschossbauten gewachsen. Durch geringe Wandstärken und den Wegfall der Außendämmung lässt sich zudem ein deutlicher Wohnflächengewinn von mehr als 1 m2 je Wohneinheit erzielen. Die Verarbeitung des Ziegels in Dünnbettmörtel mit dem VD-System gewährleistet eine schnelle und sichere Bauausführung. Wienerberger, einer der größten und innovativsten Ziegelhersteller weltweit, bietet heute mit dem Poroton-Ziegelsystem eine breite Palette an Produkten und Wandsystemen an, mit denen alle Anforderungen an Wärme-, Schall-, Brand-, Feuchteschutz und Statik erfüllt werden können. Neben der Verarbeitungssicherheit bieten Gebäude aus Poroton ihren Bewohnern optimale Energieverbrauchswerte sowie ein Maximum an Qualität und behaglichem Wohnkomfort. 28 baustofftechnik 5/2006 Planziegel-T14 11,5 10,0 d 1,5 Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung Planziegel-T16 Verblender 11,5 cm, Rohdichte 1,6 kg/dm3 = 0,68 W/m2K Wärmedämmung WLG 0,35 = 0,0035 W/m2K Innenputz Kalkgips 1,5 cm Planziegel-T = 0,70 W/m2K EnEV-Umsetzung Energiesparhaus KfW 40/60 Passivhaus von = 0,08 W/mK. Produktempfehlung für zweischalige Außenwände mit Kerndämmung – als Mercedes unter den Bausystemen ebenfalls für Energiespar- und Passivhäuser zu empfehlen. Zweischaliges Außenmauerwerk mit einer Außenschale aus Terca-Vormauerziegeln zeichnet sich zudem durch attraktive Optik sowie hohe Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit über Generationen aus. Bestandsgebäude Niedrigenergiehaus EnEV 2002/2004 KfW-60/40-Haus Passivhaus – Inanspruchnahme zinsgünstiger Darlehen der KfW-Förderbank – Langfristige Kosteneinsparung durch geringeren Energieverbrauch Wirtschaftlichkeit: Geringe Mehrkosten für den Einsatz hochqualitativer und energetisch optimierter Baustoffe stehen langfristige Einsparungen gegenüber.