Facharzt-Curriculum-Anästhesiologie
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Facharzt-Curriculum-Anästhesiologie
Curriculum für die Weiterbildung zum(r) Facharzt / Fachärztin für Anästhesiologie in der Klinik für AINS am Klinikum Oldenburg Präambel Dieses Curriculum soll ein Leitfaden für die Weiterbildungsassistenten und für die weiterbildenden Oberärzte sein. Es soll eine Hilfe bei der Planung der Weiterbildung und der Erstellung von Fortbildungsinhalten sowie der Einteilung in die jeweiligen anästhesiologischen Arbeitsbereiche sein. Natürlich wird die Weiterbildung auch von klinischen Erfordernissen der Patientenversorgung beeinflusst. Daher kann und wird es Abweichungen von einzelnen Inhalten oder der Reihenfolge der Ausbildungsschritte geben. Das Curriculum kann das Lernen von anästhesiologischem und intensivmedizinischem Fachwissen aus Büchern und Fachjournalen nicht ersetzen. Eine Grundvoraussetzung ist die Kenntnis unserer im „Leitlinienordner“ im Intranet zugänglichen Leitlinien, Richtlinien, Verfahrensanweisungen und Checklisten. Von jedem Weiterbildungsassistenten wird eine eigenständige Fortbildung durch Literaturstudium und durch den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, insbesondere dem monatlichen Kolloquium unserer Klinik, erwartet. Jeder ist für seine Weiterbildung mitverantwortlich! Sollten einzelne praktische Weiterbildungsinhalte des Curriculums nach Ansicht des Weiterbildungsassistenten zu kurz gekommen sein, so wird erwartet, dass diese von den ausbildenden Kollegen eingefordert werden. Und immer daran denken: Fragen, Fragen, Fragen! Rotationsablauf in der Klinik 1. Jahr der Weiterbildung Rotation: − anfänglich jeweils einen Monat Rotation in die OP-Bereiche Chirurgie / Unfallchirurgie, Gynäkologie / Urologie, HNO / MKG, danach OP-Dienste als 2. Dienst − besteht bereits Berufserfahrung Rotation jeweils 2 Wochen in die o.g. OP-Bereiche, danach OP-Dienste als 2. Dienst − im Anschluss Rotation für jeweils 3 Monate in die einzelnen OP-Bereiche − Einsatz in der Prämedikationsambulanz nach etwa 3 Monaten Inhalte: − Airway management: Maskenbeatmung, Larynxmaske, Intubation − Vorgehen bei erschwertem Atemweg: Fast Trach-LaMa, Intubationshilfe nach Ciagla, McCoy Spatel, Videolaryngoskop (McGrath) − Blasenkatheter, Magensonde − Anästhesie (TIVA, balanciert) bei unkomplizierten Eingriffen − ZVK unter Supervision − Arterienkatheter unter Supervision − SPA zunächst unter direkter Aufsicht, dann zunehmend selbständiger − Mitwirkung bei Anlage Periduralkatheters (PDK) − Mitwirkung bei sectiones caesareae − Postoperative Analgesie („schmerzfreies Krankenhaus“) − Akutschmerzdienst 2. Jahr der Weiterbildung Rotation: − Rotation in alle 3 OP-Bereiche für jeweils 3 Monate − Einsatz in der Prämedikationsambulanz, Akutschmerzdienst − möglichst noch keine Einteilung in der Urologischen-Diagnostik − Kurs Rettungsmedizin (vor Intensiveinsatz) − 20 Notarzteinsätze unter Supervision (teilweise Freistellung) vor dem Einsatz auf der Intensivstation − 6 Monate Intensivmedizin (dort Einsatz auf dem NEF 2) Inhalte: − − − − − − Sectiones caesareae unter Supervision, dann zunehmend selbständig ZVK selbständig Arterienkatheter selbständig Lumbale PDK-Anlage zunächst unter Supervision, dann selbständig (nicht regelhaft geburtshilfliche PDK-Anlage) Regionalanästhesieverfahren: axilläre Plexusanästhesie, Fußblock, N. femoralis Katheter, N. ischiadicus Blockade zunächst unter Supervision, dann selbständig Intensivstation – invasive Maßnahmen: o Thoraxdrainagen (Bülaudrainage, Pleurakatheter) o ZVK V. subclavia o PiCCO Katheter Anlage o Mitwirkung bei PDT o Mitwirkung bei Bronchoskopie o Ggf. 2 Wochen Hospitation in der Radiologie (Sonographie) 3. Jahr der Weiterbildung Rotation: − Rotation für jeweils 3 Monate in alle 3 OP-Bereiche, Prämedikationsambulanz, Akutschmerzdienst − Einsatz NEF 1 und NEF Sandkrug − Ggf. Wechsel zum Ende des 3. Weiterbildungsjahres in den 1. OP-Dienst Inhalte: − Anästhesien bei größeren Eingriffen (z.B. Leberchirurgie, Lappenplastiken in der MKG etc.) − Spezielle Monitoringverfahren: BIS-Monitoring, erweitertes hämodynamisches Monitiring mittels Vigileo, ICG-PDR − Ein-Lungen-Ventilation − Einsatz in der Urologischen Diagnostik − Geburtshilflicher PDK selbständig − Thorakaler PDK zunächst unter Supervision, dann selbständig − Durchführung von Narkosen bei Kindern > 5 Jahre − Mitwirkung bei Anästhesien bei Kindern < 5 Jahre − Fiberoptische Intubationen (mind. 10) 4. Jahr der Weiterbildung Rotation: − Rotation in alle 3 OP-Bereiche − 6 Monate Intensivmedizin − Kurs Intensivtransport − Hospitation intrakranielle Eingriffe (Freistellung 8 Tage) Inhalte: − Anästhesien bei größeren Eingriffen in allen Bereichen − Fiberoptische Intubationen (mind. 5) − Regionalanästhesieverfahren: Ischiadikusblockaden, VIB, interskalenärer Katheter − Kaudalanästhesie − Durchführung von Narkosen bei Kindern < 5 Jahre − Mitwirkung bei Anästhesien bei Säuglingen, Frühgeborenen − Einarbeitung Außenbereiche (MRT, CT, Gastroenterologie, Kinderklinik) − Teilnahme am Rufdienst Intensivtransport (ITW) − Auf Intensivstation: PDT unter Supervision 5. Jahr der Weiterbildung Rotation: − Rotation für jeweils 3 Monate in alle 3 OP-Bereiche − Anästhesien bei großen Eingriffen in allen Bereichen (Ösophagektomie, Beckenexenteration, Leberchirurgie etc.) − Hospitation Thoraxeingriffe (Freistellung 8 Tage) Inhalte: − − − − − Anästhesien in allen Bereichen Anästhesien bei schweren Begleiterkrankungen Fiberoptische Intubationen (mind. 10) Durchführung von Narkosen bei Kindern < 5 Jahre und Säuglingen Narkosen in den Außenbereichen MRT, CT, Gastroenterologie, Kinderklinik Während (und natürlich auch nach) der Weiterbildung Besuch von Kongressen: DAC, NAT, DIVI, Bremer Intensivsymposium, Oldenburger Notfall-Symposium, Kinderanästhesie-Tage gez. Prof. Dr. A. Weyland Dr. H. Klingler