Lösungen von Heidelberg für den wasserlosen Offsetdruck

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Lösungen von Heidelberg für den wasserlosen Offsetdruck
Heidelberg
Lösungen von
für den wasserlosen Offsetdruck
Alle Speedmaster-Maschinen können
wahlweise mit oder ohne Feuchtwerk
ausgeliefert werden. Die Farbwerktemperierung CombiStar stellt mit ihrer effizienten und patentierten Farbreiberkühlung
konstante Temperaturverhältnisse im
Druckwerk sicher. Sollen die einzelnen
Farben unterschiedlich temperiert werden – eine im Wasserlosdruck immer wieder vorkommende Forderung der Farbhersteller – wird ein CombiStar-Multitemp ergänzt. Er ermöglicht es, Duktoren
und Reiber der einzelnen Druckwerke auf
unterschiedliche Temperaturniveaus einzustellen. Durch Messung der Temperatur im Vorlauf, Rücklauf und mittels Infrarot-Sensoren direkt auf den Reibern werden Temperaturschwankungen minimiert. Wasserlos-Platten sind anfällig gegen Staub und Kratzer. Daher empfiehlt
Heidelberg eine Entstaubungseinrichtung im 1. Druckwerk zu installieren. Weitere Maßnahmen müssen gegen elektro-
Mabodruck GmbH in Kronberg.
Mit über 1 800
installierten Quickmaster DI 46-4 ist die
Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) der Marktführer
im wasserlosen Offsetdruck. Aber auch bei
der Printmaster GTO
und der SpeedmasterBaureihe spielt der
wasserlose Offsetdruck immer wieder
eine Rolle – ingesamt
stehen hier weitere
400 Maschinen bei
Kunden.
Ein besonderer Anwender im GTO-Format
ist die Firma Mabodruck GmbH in Kronberg. Hier steht eine wasserlos betriebene Printmaster GTO 52-2 neben weiteren
Speedmaster-Maschinen, die im Nassoffset laufen. Vor 7 Jahren wurde die GTO
nachträglich auf den wasserlosen Offset
umgerüstet. Hierfür bietet Heidelberg zusammen mit einem Partnerunternehmen
die Farbwerktemperierung Selectona an.
Der Umbau der Maschine dauerte etwa 1
Tag – weitere Maßnahmen waren nicht erforderlich. Die Feuchtwerke wurden abgekoppelt, verblieben aber in der Maschine.
Heute wird die Maschine bei Mabodruck
für eine ganz spezielle Nische eingesetzt:
hochwertige Kleindrucke ab Auflage 1,
beispielsweise Urkunden oder ausgefallene Gratulationsschreiben, Umschläge
oder 2-farbige Arbeiten. Dass derartige
Kleinstauflagen sich rechnen, liegt an der
Kombination von wasserlos und dem
schnell reagierenden Farbwerk der GTO –
der 3. Bogen kann bereits verkauft werden. Für Ralf Schäfer, Technischer Leiter
von Mabodruck, ist klar: „Wasserlos auf
GTO 52 bedeutet einfaches Handling, weniger Anlaufmakulatur und höhere Produktionsstabilität auch bei großen Auflagen. Wenn die Drucker das Verfahren akzeptieren, kann man nur gewinnen.“
Umweltfreundlich drucken
In einer gänzlich anderen Nische hat sich
eine Reihe von englischen, skandinavischen, australischen und japanischen
Druckereien positioniert. Getrieben von
staatlichen Umweltanforderungen, ist es
in diesen Ländern modern geworden,
wasserlosen Offset als umweltfreundliches Druckverfahren einzusetzen. Die Bekannteste ist Beacon Press in East Sussex, UK, eine mittelständische Druckerei,
die auf Kundenwunsch auf ihrer Speedmaster CD 102-6 und ihren 3 Speedmaster-SM-74-Druckmaschinen wahlweise
im Nassoffset oder wasserlos arbeitet.
statische Aufladung unternommen werden – ohne Feuchtung wird auch das
Drucksaalklima trockener und die Bedruckstoffe laden sich leichter auf. Hier
rät Heidelberg zu Entelektrisiereinrichtungen im An- und Ausleger der Maschine
sowie zusätzlichen Luftbefeuchtern im
Drucksaal.
Welche Rolle spielt
der wasserlose Offsetdruck?
Von der 1. wasserlosen K-Offset auf der
drupa 1972 über die wasserlose Quickmaster DI 46-4 bis heute war es ein weiter
Weg – Heidelberg hat in der Zeit den wasserlosen Offset geprägt. So ist es nicht
verwunderlich, dass das Unternehmen
sich auch im neuesten EWPA-Projekt
(EWPA – European Waterless Printing Association) engagiert. Noch in diesem Jahr
soll eine Speedmaster SM 102-8 bei der
DZS GmbH in Essen auf den wasserlosen
Offsetdruck umgestellt werden – das
wäre dann eine der 1. Druckmaschinen,
auf der wasserlos im Schön- und Widerdruck gearbeitet wird.
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Wolfgang Walenski
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PRINT & PRODUKTION 10/03