Maßgeschneidertes für Katzenmenschen

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Maßgeschneidertes für Katzenmenschen
Westfalen-Blatt Nr. 232
LOKALES BIELEFELD
A22
Dienstag, 5. Oktober 2010
Maßgeschneidertes für Katzenmenschen
BBW-Auszubildende fertigen Kostüme für den Zirkus »Karibu«
Bethel/Schildesche
(WB). Leoparden-Leggins für
Trapez-Artisten, glitzernde Bodys für Akrobaten, Piratenkostüme für Jongleure… Einen
Hauch aufregender und bunt
schillernder Zirkuswelt erleben
in diesen Wochen zwölf Auszubildende im Textilbereich des
Berufsbildungswerks
Bethel
(BBW).
Exhibitionist
belästigt Frau
Schildesche (WB). Als eine
43-jährige Frau in der Nacht von
Sonntag auf Montag in ihrer Wohnung in Schildesche an der Straße
Berenskamp zu Bett gehen wollte
und sich dafür entkleidete, bemerkte sie plötzlich einen jungen
Mann vor ihrem Fenster. Der
Unbekannte im Alter zwischen 15
und 20 Jahren zeigte sich der Frau
in unsittlicher Weise. Als die Frau
daraufhin das Außenrollo komplett schließen wollte, verhinderte
der Mann dies, indem er mit
seiner freien Hand das Rollo festhielt und mit der anderen Hand
weitermachte. Die Frau schrie nun
den Mann an, dass er verschwinden solle und dass sie jetzt die
Polizei anrufen werde. In diesem
Moment nahm der Exhibitionist,
blond, von kleiner Gestalt und
mittel- bis nordeuropäischer Typ,
Reißaus und verschwand in den
Gartenbereich und dann vom
Grundstück. Als die Polizei vor Ort
eintraf, wirkte die Frau durch den
Vorfall sichtlich geschockt. Hinweise die Polizei: 콯 0521/5450.
Sudbrackschule
läuft und läuft
Sudbrack (WB). Die Sudbrackschule führt am 7. Oktober einen
Sponsorenlauf
im
Nordpark
durch. Gelaufen werden soll für
Pausenspielgeräte. Die verschiedenen Schuljahre sind unterwegs
von 8 und 11.40 Uhr. Für jede
gelaufene Minute eines Kindes
können Eltern oder Nachbarn einen bestimmten Betrag spenden.
Sie nähen die Kostüme für das
neue Bühnenprogramm des Bielefelder Kinder- und Jugendzirkusses »Karibu«.
»Belomo und die Sternsucher«,
so heißt das Programm. Die Premiere feiert das »Karibu-Team«
am Freitag, 29. Oktober in der
Rudolf-Steiner-Schule in BielefeldSchildesche. Bis dahin müssen die
rund 100 einzelnen Kleidungsstücke fertig sein. »Wir haben viel zu
tun, aber allen macht das Projekt
viel Spaß. Es ist einfach etwas
ganz Besonderes, Kostüme für
einen Zirkus herzustellen«, sagt
Ausbilderin und Projektleiterin Michaela Menzel.
Die jungen Frauen in der BBWAbteilung absolvieren eine Ausbildung zur Näherin im Damenschneiderhandwerk. Die 20-jährige Halime Topal ist begeistert von
dem Projekt. »Es ist das erste Mal,
dass ich so etwas mache. Es ist
sehr abwechslungsreich, aber
auch ganz schön schwierig, zum
Beispiel Gummibündchen in diese
besonderen Materialien einzunähen«, bemerkt sie lächelnd, während sie geschickt weiß-blauen
Satin-Stoff für das Kostüm eines
»Kugelläufer« unter der Nadel
ihrer surrenden Nähmaschine hindurchführt.
»Da die Auszubildenden die
Kostüme unter Zeitdruck herstel-
Die 20-jährige Halime Topal findet es spannend, glitzernde Anzüge für
den Zirkus zu nähen. Zwölf Auszubildende im Textilbereich des
len, lernen sie so ein Stück berufliche Arbeitsrealität kennen«, sagt
Ausbilderin Hanna Schnittger.
»Solche kompletten Aufträge sind
eher selten bei uns. In der Regel
machen unsere Auszubildenden
einzelne Übungen und Arbeiten.«
Für 28 Artisten und Zirkusschauspieler nähen die Projektteilnehmerinnen neue Kleidungsstücke. Die genauen Größen und
Kinder beschenken die Senioren
Gellershagen (WB). Zu Erntedank haben Erstkommunionkinder
der Gemeinde Christkönig Gaben
zu den Alten und Kranken der
Gemeinde gebracht. Zuvor feierte
die Pfarrgemeinde einen großen
Henschelstraße:
Kanalbauarbeiten
Schildesche (WB). Die Henschelstraße wird von Mittwoch, 13.
Oktober, bis voraussichtlich Freitag, 12. November, zwischen den
Hausnummern 2 und 4 voll gesperrt. Grund: Kanalbauarbeiten.
Probleme mit
dem Blutdruck
Schröttinghausen (WB). Cornelia
Möller, Gesundheitsberaterin für
Naturheilkunde, hält heute in ihrer
Praxis, Campingstraße 17, einen
Vortrag. Thema: »Probleme mit
dem Blutdruck«. Beginn 20 Uhr.
Maße haben sie von dem Zirkus
bekommen. Zirkusleiterin Annette
Klemisch ist begeistert von den
bereits fertigen aufwändigen Blütenkleidern, schneeweißen Plüschhemden oder ausgefransten Pluderhosen. »Das sind tolle Arbeiten«, findet sie. Für die Premiere
hat sie den BBW-Auszubildenden
Freikarten
versprochen.
Die
21-jährige Fenna Lins ist stolz auf
Die Kommunionkinder besuchen die Bewohner des Altenheims St.
Laurentius und bringen ihnen frisches Obst mit.
Erntedankgottesdienst. Im Mittelpunkt stand das Erntedankbild am
Altar, das – zusammen mit den
monatlichen Lebensmittelspenden
für den Dornberger Lebensmittelkorb – am Ende von Pastor Thomas Metten gesegnet wurde.
Nach dem Gottesdienst besuchten alle Kinder das Altenheim St.
Laurentius, wo die Bewohner
schon auf die Kinder warteten. In
jedem Stockwerk hatten sie sich in
den Gruppenräumen versammelt,
um die Erntedankkörbe entgegenzunehmen. Anschließend besuchten die Erstkommunionkinder und
Messdiener in kleinen Gruppen
alte und kranke Menschen im
gesamten Gemeindegebiet. »Nicht
nur die alten Menschen haben von
den Besuchen profitiert, auch die
Kinder haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, die sie in ihrem
normalen Umfeld meist nicht machen«, ist Ursula Schroeter, Mitorganisatorin, überzeugt.
»Im Früh-Stau am Berge«
Sängergemeinschaft Jöllenbeck und »Young Voices« finden beim Publikum großen Anklang
Jöllenbeck (mn). »Singen ist das
Schönste der Welt, jung und gesund erhält.« Beim Konzert der
Sängergemeinschaft
Jöllenbeck
überwogen die fröhlichen Töne.
Fast 100 Besucher kamen in die
Die Sängergemeinschaft Jöllenbeck mit Chorleiter
Heinz Budde begeisterte in der Realschulaula mit
Aula der Realschule Jöllenbeck.
Der Vorsitzende der Gemeinschaft,
Karl-Heinz Husemann, ließ vor
fröhlichen Tönen die 100 Zuhörer. Für die Darbietungen gab es viel Beifall.
Foto: Manuel Neumann
allem den Humor nicht zu kurz
kommen. »Witziger Höhepunkt ist
sicherlich unsere Interpretation
von ‚Im Frühtau zu Berge’«, sagte
er. Umgetextet hieß die Version
dann »Im Früh-Stau am Berge«
und sorgte für viele Lacher.
Seit sechs Jahren ist das Herbstkonzert regelmäßiger Bestandteil
des Jöllenbecker Veranstaltungsplans. Um bei jeder neuen Auflage
Abwechslung zu garantieren, lädt
die Sängergemeinschaft immer eine zweite Gruppe zum Konzert
ein. In diesem Jahr kamen 50
Sänger der »Young Voices«. Diese
wichen von der klassischen Chorformation ab und zeigten auch
Tanzeinlagen. »Wir sind gerne
innovativ und experimentieren
oft«, erzählte die Vorsitzende Karin Vieweg.
So hielten sich Klassiker und
moderne Lieder die Waage. Die
Sängergemeinschaft sang »Hallelujah« und »I have a Dream«, »Ich
war noch niemals in New York«
und »Bunt sind die Wälder«. Spaß
hatten Besucher und Sänger gleichermaßen. »Wir singen mit frohem Mut, singen tut ja so gut.«
Berufsbildungswerks Bethel arbeiten derzeit fleißig für die Karibu-Premiere Ende Oktober.
Foto: Bethel
ihre Kostüme und freut sich auf
die Aufführung am Premierewochenende. »Es wird aufregend,
wenn ich die Kinder auf der Bühne
in meinen Kostümen beobachte.
Außerdem sehen die Zuschauer
mal, was wir bei uns so alles
herstellen.«
Über das Bühnenprogramm
möchte Annette Klemisch noch
nicht allzu viel verraten. Nur so
viel: »Es geht um Scheitern, Erfolg, Freundschaft, Trennung, Castings und Super-Stars ... und
natürlich um viel Zirkus«, so die
Zirkusdirektorin.
Die Termine für »Belomo und
die Sternsucher« finden Interessierte
im
Internet
unter
www.karibu-diebuehne.de. Kartenreservierungen sind unter Telefon 0151-51 18 77 57 möglich.
Aus Briefen an die Redaktion
Bitte Wort halten
Zu der geplanten Bodendeponie
am Obersee schreibt ein Leser:
Das war ja mal wieder eine
Schlacht! Bürger und Politiker gegen die Verwaltung. Und der
Bürger hat gewonnen, aber auch
die Politik, welch ein Highlight! Sie
hat ihre Glaubwürdigkeit bewahrt
und an den Beschlüssen von 2007
festgehalten. Dafür können wir
uns nur bedanken! Wir haben
nämlich auch etwas anderes zu
tun als gegen die Unvernunft der
Verwaltung Amok zu laufen: Unterschriften sammeln, telefonieren, Versammlungen abhalten und
Aufklärungsarbeit leisten. Dies alles hatten wir 2006/2007 schon
einmal, als die Entschlammung
des Obersees anstand und nahe
der Grafenheide in der Johannisbachaue ein riesiger Hügel aufgetürmt werden sollte. Eine Deponie
in einem Naherholungsgebiet: Das
muss uns erst mal einer nachma-
chen! Dennoch haben wir damals
mit den Politikern einen Konsens
gefunden. Und dieser sollte nun
wieder gekippt werden? Wieder
die Laufzeit verlängern und die
Bodenmenge verdreifachen mit all
ihren Folgen? Lärmbelästigung für
die Anwohner der Grafenheide
und Schildesche!
Dauer-Lkw-Verkehr neben unseren Spazierwegen? Berge, die
nicht in die Landschaft gehören
und den Blick auf die Aue und den
Teuto versperren? Das alles wollen
wir weder heute noch morgen. Mit
den damaligen Beschlüssen können alle leben. Und die Politiker
haben diese noch einmal bestätigt.
Herzlichen Glückwunsch!
Da das entscheidende Gremium,
der Umweltausschuss, noch nicht
abgestimmt hat, bleibt uns nur zu
hoffen, dass man auch hier Wort
hält.
Hermann Bökamp
Milse
Kompromiss über Kompromiss
Die Bodendeponie ist auch Gegenstand folgender Zuschrift:
Seit mittlerweile mehreren Jahren beschäftigt die Kommunalpolitik das Thema »Bodendeponie in
der Johannisbachaue?«
Seinerzeit wurde ein Kompromiss geschlossen, über den es jetzt
wieder einen neuen Kompromiss
geben könnte. Als Schüler fragte
ich mich zuerst, ob so etwas
überhaupt geht, aber was ich noch
viel schlimmer finde ist, dass sich
anscheinend keiner der Politiker
über die allgemein beste Lösung
Gedanken macht.
Für die vielen Probleme in und
um die Johannisbachaue habe ich
folgende Idee: Den Johannisbach
verrohren und die gesamte Aue
mit Bodenaushub auffüllen. Das
würde sämtliche Probleme mit
einem Schlag lösen: kein Naturschutz (da die Johannisbachaue
nichts Schützenwertes mehr hätte), kein Untersee (in dem man
sowieso nicht baden könnte), beim
Neubau der Grafenheider Straße
gäbe es keine Höhenunterschiede
mehr zu überbrücken, kein Hochwasser mehr, da sich das Wasser
nicht mehr in der Senke sammeln
würde, verringertes Verkehrsaufkommen nach Feierabend, da we-
niger Menschen zur Erholung oder
sportlichen Betätigung zur Aue
fahren würden.
Somit hätten die Anwohner endlich ihre Ruhe, müssten sich nur an
das monotone Rauschen der Autos
auf der neuen Grafenheider Straße
gewöhnen. Das größte und wichtigste Problem, welches gelöst werden würde, betrifft aber Menschen
wie mich, die auf der Braker Seite
der Aue wohnen und die jedesmal,
wenn sie zu Freunden, zur Bücherei oder zum Marktkauf in Baumheide wollen, erst bei der Reithalle
(am Jerrendorfweg) die Bremsklötze verbrauchen und sich anschließend beim Bergauffahren kaputtschwitzen (andersherum natürlich
auch). Allen, denen es so geht wie
mir, wäre geholfen und der Verbrauch an Fahrradbremsklötzen
und Extraduschwasser würde
enorm zurückgehen.
Ferdinand Wentland
33729 Bielefeld
Leserbriefe stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar; sie werden aus
Zuschriften, die an das WESTFALENBLATT gerichtet sind, ausgewählt und
geben die persönlichen Ansichten ihres Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich
Kürzungen vor.

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