helvetica - August Laube
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HELVETICA ZEICHNUNGEN UND GRAPHIK 1 AUSSTELLUNG 23. Oktober bis 10. November 2012 Eröffnung: Samstag, 20. Oktober 2012, 15 bis 18 Uhr Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr, Samstag, 27. Oktober, 3. und 10. November 2012, 10 bis 13 Uhr Umschlag/ Abbildung unten: WILHELM ULRICH OPPERMANN (1786 Basel 1852) 1 Baselländische Landschaft im unteren Birstal mit der „Neuen Welt“. Bleistift und Aquarell. 33:53,7 cm. Studienblatt mit Blick von Brüglingen gegen das Birstal mit dem Gebiet „Neue Welt“ und dem beginnenden Jura-Kalkgebirge. Eine Längsfalte und ein vom Künstler angesetzter Blattteil von 10,5 cm. Mehrere kleinere Einrisse und Stockflecklein im Rand. Verkaufsbedingungen: Alle Blätter sind verkäuflich. Verkauf gegen sofortige Bezahlung. Zürcher Kantonalbank, 8620 Wetzikon, Konto-Nr. 1155-0133.697, BLZ 700, IBAN CH38 0070 0115 5001 33697, SWIFT ZKBKCHZZ80A, MwSt-Reg.-Nr. 582716 oder Postcheck 80-9245-7. Die Preise verstehen sich in Schweizer Franken und sind Nettopreise. Auslandszahlungen werden in Schweizer Franken spesenfrei für uns erbeten. Die Beschreibungen der Graphiken und Zeichnungen erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen. Für etwaige Irrtümer, besonders in der Zuschreibung, haften wir bis 30 Tage nach Kaufabschluss. Versand auf Kosten und Gefahr des Bestellers. Versicherung zu seinen Lasten. Es besteht kein Lieferzwang. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Zürich. Alle gezeigten Blätter in diesem Katalog sind im Original mit Rand falls nicht anders vermerkt. AUGUST LAUBE Buch- und Kunstantiquariat seit 1922 Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19 CH-8001 Zürich Tel: +41 (0) 44 256 88 99 Fax: +41 (0) 44 256 88 98 [email protected] www. augustlaube.ch 2 HELVETICA ZEICHNUNGEN und graphik 3 JOHANN LUDWIG ABERLI (Winterthur 1723 – 1786 Bern) 2 “Vue dessinès dans la Valleè Oberhasli. J. L. Aberli del.“ Aquarell. 21,5:35 cm. Vgl.: Tobias Pfeifer – Helke, Die Koloristen Schweizer Landschaftsgraphik von 1766 bis 1848. Nr. 19 u. 20. Johann Ludwig Aberli ist zugleich ein Begründer und Vorläufer der Schweizer Romantik. Als einem der ersten gelang es ihm, dank seiner Naturliebe und Begeisterung, eine genaue Ansicht eines landschaftlichen Ausschnittes, eine Vedute, künstlerisch zu behandeln. Die farbigen Landschaftsdarstellungen entsprachen dem Geschmack der Zeit. Die Nachfrage entwickelte sich in den 60er Jahren derart, dass der Künstler die beliebtesten seiner Sujets in graphischen Blättern wiederholte. Er entwickelte eine Technik der aquarellierten Umrissradierung, die er 1766 in Bern durch „Privileg“ schützen liess. Zudem wurde für die Kolorierung ebenfalls ein speziell entwickeltes Verfahren mit drei Grundfarben angewendet, das uns sein Freund und Schüler Heinrich Rieter in einem Neujahrsstück von 1817 überliefert hat. 4 JOHANN JAKOB ASCHMANN (1747 Thalwil 1809) 3 Perspectivische Vorstellung der Action, welche v. der Militarischen Gesellschaft in Zürich, mit zu zug v. freÿwilligen ab der Landschaft, den 20ten Aug 1786 bey Wallisellen ausgeführt worden. Zeichn. u. Grav. v. J. Aschmann M. in Thalweil. Kol. Um. Rad. 25,3:44,4 cm. Wie so oft auf drei Seiten beschnitten. 4 „Perspectivische Vorstellung des Jubilaeums Der Ehrenden Constafler und Feüerwerker Gesellschaft in Zürich den 19ten Junÿ Anno 1780. Zeichnet n. d. Nat. Rad. u. Illuminiert v. J. Jac. Aschmann. M. Ist auch beÿ ihm, nebst andern Illumin. Schweitzer Prosp. u Hand Zeichnungen zû haben all hier in Thalweil.“ Kol. Um. Rad. 25,2:43,4 cm. Darstellung der Festlichkeiten auf der Zürcher Allmend. Beschnitten und auf Unterlage mit handschriftlichem Text montiert. Sehr selten. 5 Samuel Birmann (1793 Basel 1847) 5 La Cascade inférieure du Reichbach. S. Birmann. f. A Basle chez Birmann & Fils. Kol. Um. Rad. 39:28,1 cm. Mit breitem, grau aquarelliertem Rand. Das Blatt entstand wohl im September oder Oktober 1815, als Samuel Birmann gemeinsam mit Friedrich Salathé und Jakob Christoph Bischoff kurz vor dem Aufbruch nach Italien das Berner Oberland bereiste. Aus der berühmten Sammlung des Friedrich August II. (1797 – 1854), König von Saxen und Dresden. 6 JOHANN LUDWIG BLEULER (Feuerthalen 1792 – 1850 Schloss Laufen) 6 Vue de la Ville d‘Arbon et du Lac de Constance. Par Louis Bleuler à Schaffhouse en Suisse. Gouachierte Um. Rad. 32,4:47,6 cm. Vgl.: Casparis, Der Rhein, 117, 33. Johann Ludwig Bleuler, der Sohn von Johann Heinrich Bleuler, war als Maler, Radierer und Verleger in Schaffhausen und auf Schloss Laufen tätig. 1821 übernahm er, zusammen mit seinem älteren Bruder Heinrich, die Kunsthandlung seines Vaters. Den Wunsch, ein Rheinalbum herauszugeben, hatte bereits der Vater Johann Heinrich. Jedoch wurde das Projekt erst von seinem Sohn, Johann Ludwig (Louis) Bleuler, verwirklicht, wozu diesem für den Anfang seine eigenen Zeichnungen der Bündnerreisen (zwischen 1816 und 1819) dienten. Weitere Zeichnungen lieferten ihm u. a. die Maler Federle, J. Schmidt und J. Meyer. Bereits 1821 konnte er die erste von zwanzig Lieferungen der begeisterten Öffentlichkeit vorstellen. Louis Bleuler verlegte das repräsentative Rheinwerk „Le Voyage pittoresque des bords du Rhin et de la Suisse“, Schaffhausen, ca. 1821-1842/43, seiner Zeit in drei Grössen, als kleine und mittlere Aquatinta-Ausgabe und in einer gouachierten Prachtsausgabe, eine besonders aufwendig gestaltete Serie, aus der unser Blatt die Tafel 33 ist. Stimmungsvolle Ansicht von Arbon am Bodensee von Steinach im Südosten. Im Hintergrund erkennbar das Schloss, die St. Martinskirche und das Rathaus mit seinem Türmchen. Ganz rechts der alte Seedamm. 7 JOHANN LUDWIG BLEULER (Feuerthalen 1792 – 1850 Schloss Laufen) 7 Ansicht von Wesen gegen Näfels am Wallenstattersee, Canton St. Gallen. Rückseitig mit Ortsbezeichnungen. Grau gouachiertem Rand. 49:65 cm. Mit kleinem grau gouachierem Rand, der linke Rand wieder angesetzt. Ansicht von Wesen von der Strasse von Amden aus. Links im Hintergrund die Kirche von Näfels und der Glärnisch. 8 Vûe du Couvent de Rheinau, Canton de Zuric. Par Louis Bleuler. à Schaffhouse en Suisse. No. 41. Gouachierte Um. Rad. 32,4:48 cm. Stefan V. Keller. Rheinauer Druckgrafiken des 16. bis 19. Jahrhunderts. Rheinau 2011 Nr. 81. Tafel Nr. 41 der Prachtausgabe von Bleulers grossem Werk „Le Voyage pittoresque des bords du Rhin et de la Suisse“ (Schaffhausen, ca. 1821-1842/43). 9 Entrée du Rhin dans le Lac de Constance avec la ville & la ruine de Rheineck. Nr. 31. par Louis Bleuler à Schaffhouse en Suisse. Gouachierte Um. Rad. 32,5:48 cm. Breiter grau-blau gouachierter Rand. Sehr sauber. 8 9 J. N. Borkhoff (nach Wolf) 10 “Vue dun pont sur lÀar Canton de Berne”. Aquarell. Verso signiert und bezeichnet: “J. N. Borkhoff”. 48:34 cm. EMANUEL BÜCHEL (1705 Basel 1775) 11 Prospect der Stadt Solothurn von der Mittags-Seite. Vue de la Ville de Soleure du Côté du Midi. Em. Büchel del. Leizel sc. Guckkastenbild. Kol. Rad. 27,4:41,8 cm. JOHANN ULRICH BURRI (1802* Weisslingen/ZH) 12 Zurich, prise depuis la Weid, Coté du Nord. Burri del. Hurlimann sc. à Zurich chez l’Editeur H. F. Leuthold. Gouachierte Aquat. 32,8:57,2 cm. Mit breitem, grau gouachiertem Rand. Grossformatige Ansicht mit Blick auf Stadt, See und Alpen. Im Vordergrund reiche Personenstaffage, links das Nord-Ost-Viadukt mit der Verbindung nach Winterthur und die „Spanischbrötlibahn“, die im August 1847 eingeweiht wurde und in dreiviertelstündiger Fahrt das Limmattal bis nach Baden durchquerte. 10 11 MARKUS DINKEL (Eiken 1762 – 1832 Bern) 13 Ruhende Frau mit Tamburin. Getuschte Bleizeichnung. Ca. 21:31,5 cm. Charmante Darstellung des berühmten Porträtmalers aus dem Fricktal. Mit Farb-Angaben in Bleistift. Gebräunt. JAKOB EGGLI (Dachsen 1812 – 1880 Rheinau) 14 Ansicht von Uster. Gouache über Lithographie. 43:63,5 cm. Eggli kam nach Feuerthalen zu Heinrich Uster in die Lehre, einem Mitarbeiter Johann Heinrich Bleulers. Er spezialisierte sich auf Gouachen und kolorierte in dieser Manier auch Drucke. In Technik und Stil vom alten Heinrich Bleuler beeinflusst, kaufte Eggli später das Schloss Wyden bei Ossingen, wo er seinen eigenen Verlag gründete. Dieses Unternehmen war jedoch nicht von Erfolg gekrönt und führte ihn in den finanziellen Ruin. JOHANN RUDOLF FOLLENWEIDER (1774 Basel 1847) 15 Ansicht von Schloss Bipp. Feder und Aquarell über Bleistift. 33,6:45,5 cm. Sammlung: Hermann und Maja Spiess-Schaad Über die Ausbildung Follenweiders hat sich wenig überliefert, vermutlich lernte er bei Marquard Wocher oder Peter Birmann. Nach einem kurzen Aufenthalt in Mannheim und Heidelberg (1798-1802/03) kehrte er zurück nach Basel und etablierte sich dort als Landschaftsmaler. Seine klaren und lebhaft strukturierten Zeichnungen, besonders mit Motiven aus dem Berner Oberland und Süddeutschland, galten bereits bei seinen Zeitgenossen als gesucht. 12 13 SAMUEL FREY (Sissach 1785 – 1836 Basel) 16 Bauernhaus „près d’Unterseen“. Im Vordergrund ein Brunnen mit einem Paar im Gespräch, recht vorbeiziehender Ziegenhirte mit seiner Herde. Federzeichnung. „Nr 14“. 25:38 cm. Vereinzelt Risse im sehr breiten Rand. Gebrauchsspuren. SIGMUND FREUDENBERGER (1745 Bern 1801) 17 Les Chanteuses du Mois de May. – La petite Fête imprevûe. S. Freudenberger fecit. à Berne, chez S. Freudenberger peintre, avec privilége. 15,8:21 cm. Freudenberger war bei weitem der bedeutendste Berner Künstler seiner Zeit. Den Zeitgeist erfassend verstand er es, dem Schweizer Landleben einen Hauch von Anmut und Zierlichkeit im Sinne des Rokoko zu geben. Man riss sich um ihn, und lange galt Freudenberger kaum weniger als Watteau, Boucher und andere Berühmtheiten des französischen Rokoko. 1778 erhielt Freudenberger in Bern ein Privileg, das ihm erlauben sollte, ungestört von Kopisten seine kolorierten Umrissradierungen mit Genredarstellungen in eigener Regie herauszugeben. Er war jedoch bereits vor seinem Tod im Jahr 1801 einer der beliebtesten und meistkopierten Schweizer Künstler. 14 15 Johann Rudolf Füessli der Jüngste (Zürich 1737 – 1806 Wien) 18 Bauernhaus mit Strohdach. Aquarell. Sign. und datiert: „Désiné à Bavrincour par H. Fuessli 1783“. 10:16,5 cm. Als ältester Sohn war er schon früh Gehilfe seines Vaters, dem Johann Kaspar Füessli d. Äe. Er entwarf für seinen Vater die künstlerische Ausstattung zu dessen Werk „ Geschichte der besten Künstler in der Schweiz“. Mit 27 Jahren wanderte er nach Wien aus, wo er fortan in verschieden Stellungen am Hofe tätig war. JOHANN MELCHIOR FÜSSLI (1677 Zürich 1736) 19 Eremus D: Virginis, cum coenobio Principis, orin: … . a. Einsidlen das Fürstl. Kloster … I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculps. C. P. S. C. Maj. Mart. Engelbrecht. Excud. A. V. 14. 17,2:29,5 cm. 20 Mayenfelda, urbs Rhaetiae … . Meÿenfeld eine Stadt in Rhetione … . Ist vor wenigen Jahren ganz abgebrandt.I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculps. C. P. S. C. Maj. Mart. Engelbrecht excud. A. V. 9. Rad. 17:29,5 cm. B. Weber, Graubünden in alten Ansichten. 1984, S. 178, 13. Nr. 9 einer Folge von 12 Schweizer Ansichten, für welche die Vorzeichnungen um 1700 entstanden. KONSTANTIN GUISE (Kassel 1811 – 1858 Basel) 21 Schloss Münchenstein in Baselland. Bleistift und grauer Pinsel, weiss gehöht. Unten rechts signiert und datiert: „Constantin Guise, 1854“. 19:25,2 cm. Die Burg Münchenstein wurde um 1270 von Hugo Münch IV, ein Lehnsmanns des Grafen von Pfirt (später dem Hause Habsburg zugehörig), in unruhigen Zeiten erbaut. Die mächtige Burg, die auf einem Felskamm stand, prägte die Ortschaft während rund 250 Jahren. Im Jahr 1798 – im Umfeld der Revolutionsgeschehnisse – verliess der letzte Obervogt die Burg. 16 17 Karl Girardet (Le Locle 1813 – 1871 Paris) 22 Landschaft mit Laubbäumen und Bauernhäuser. Bleistift weiss gehöht. Unten links bezeichnet, monogr. und dat.: „L….KG 1859“. Verso: Dorf mit Kirche. Bleistift. 13,5:22,6 cm. Provenienz: Unbekannter Sammlerstempel; Nachlass Galerie Kurt Meissner, Zürich. Nach seiner Kindheit in Neuenburg reiste der älteste Sohn des Lithographen Charles Samuel Girardet nach Paris, um bei den Malern Louis Hersent, später bei Cogniet Leon, welcher ihm ein treuer Freund wurde, die Malerei zu erlernen. Während seinen Aufenthalten in der Schweiz zwischen 1833 und 1835 lernte er Maximilien de Meuron, den Förderer von Léopold Robert, kennen. Durch Maximilien de Meuron erhielt er immer wieder grosse und auch wichtige Aufträge des französischen Königs und der Aristokratie. Girardet war auch als Buch-Illustrator tätig, wie die von ihm illustrierten Ausgaben des Ariost und der Histoire du Consulat et de l‘Empire beweisen. Karl Girardet kam aus einfachen Verhältnissen und musste schon früh seinen Unterhalt selbst erarbeiten. Er war ein gefragter Vertreter der Landschaftsmalerei der 1830er und behauptete sich durch seine starke Persönlichkeit und seinen grossen Arbeitsfleiss, ohne je die Möglichkeit zu besitzen, seine Malerei und sein Können zu vertiefen. Abraham Louis Girardet (Le Locle 1772 – 1820 Valangin) 23 Vue de La Chaux-de-Fonds. Dans le Comté de Vallengin en Suisse, dessiné du coté du Midy. Kol. Rad. 13,2:23 cm. Vgl: Histoire du pays de Neuchâtel, II, S. 109. CARL HACKERT (Prenzlau 1740 – 1796 Morges) 24 Vue de Genève pris depuis Saconex en Savoie. Fait par Carl Hackert. 1782. Kol. Um. Rad. 34,5:46 cm. Mit grau aquarelliertem Rand. Hackert zeichnete diese Ansicht in der Nähe des Schlosses von Saconnex-d’Arve. Dem Künstler war hier wohl der Effekt der Ansicht wichtiger als deren topographische Genauigkeit, hat er doch die Stadt etwas nach rechts gerückt und die Rhône ganz ignoriert. 18 19 JOHANN JOSEPH HARTMANN (Mannheim 1753 – 1830 Cotterd) 25 I. Vue de l’Isle St. Pierre sur le lac de Bienne célèbre par le séjour qu’y fit I: I: Rousseau, en 1765. peint par Hartmann à Bienne. 1791. – II. Vue de l’Isle St. Pierre sur le lac de Bienne célèbre par le séjour qu’y fit I: I: Rousseau, en 1765. peint par Hartmann à Bienne. 1791. 2 in Blau-Tönen gouachierte Um. Rad. Je 27,8: 41,7 cm. Je mit Original-Glomy-Montage. Unterlagen leicht fleckig. Die beiden bekannten Pendants in feinem, stark blauem Kolorit. Die erste Ansicht zeigt die Petersinsel von der Höhe der Kaninchen-Insel, auf der Jean Jacques Rousseau gerne seine Abende verbrachte. Das zweite Blatt mit einem Fährboot im Vordergrund entstand mit dem Blick vom Hafen von Gerolfingen aus. Die beiden Ansichten, in der Zeit ausgesprochen beliebt und zahlreich hergestellt, sind in mehreren, hauptsächlich im Vordergrund veränderten Varianten bekannt. CARL FRIEDRICH HEINZMANN (Stuttgart 1795) 26 Altdorf. Nach der Natur gez. Von C. Heinzmann 1824. bei Joh. Velten in Carlsruhe. Kol. Litho. 31,8:39,8 cm. Ansicht von Altdorf von Südosten mit Blick gegen den Gitschen. In der Ortsmitte der Tellturm, rechts davon die Pfarrkirche St. Martin und erhöht das Kapuzinerkloster. Heinzmann wurde in München von Kobell in der Landschaftsmalerei unterrichtet und erlangte später besonders als Porzellanmaler Bekanntheit. Im linken oberen Rand Wasserrand. Leicht stockfleckig. 20 21 DAVID HERRLIBERGER (1697 Zürich 1777) 27 6 Ansichten von Burg und Dorf Maur. Aus: Topographie der Eydgenossschaft; Beschreibung der Herrschaft und Dorf Maur am Greiffen-See. 1754. 13 Seiten Text und 6 Blatt Graphik. Je 8:13 cm. Als Gerichtsherr von Maur (1749 – 1775) bewohnte Herrliberger die Burg und baute sie im Jahre 1750 weiter aus. Seine schönen Ansichten entstanden nach Zeichnungen von Hans Conrad Nözli, die Herrliberger in Auftrag gab und danach selbst radierte. 22 JOHANNES HOFMEISTER (1721 Zürich 1806) HEINRICH BRUPBACHER (1758 Wädenswil 1835) 28 Vûé de Bourg de Richtenschweil. dessine d’apres la Nature. Cura Hofmeisterj. H. Brupbacher Sculp. „19“. Kol. Um. Rad. Wz: D & C Blauw. 16,2:26,1 cm. Aus dem Album „Der Zürich-See mit allen seinen Angrentzungen in seiner Lage...“, das der Verleger Hofmeister nach mehrjähriger Arbeit 1794 herausbrachte (siehe C. Ulrich: Der Zürichsee. 1976). 21 der 34 Blätter mit allen Dörfern am Zürichsee wurden von Heinrich Brupbacher gestochen. Blätter aus diesem Werk gehören zu den schönsten und seltensten Ansichten, die es von den Seegemeinden gibt. 23 JOHANN BAPTIST ISENRING (Lütisburg 1796 – 1860 St. Gallen) 29 Ansicht der Stadt Genf, deren innern Theile und merkwürdigsten Umgebung. D. A. Schmied del. C. Burckhardt. Sculp. Kol. Aquat. Ca. 1833-1835. 37,2:49,9 cm. Wäspe 109. Bei den „Malerischen Ansichten“ verwendete Isenring zum ersten Mal die während des ganzen späteren 19. Jahrhunderts weit verbreitete Bildform des Gruppenstichs. Die seltene Genfer Ansicht aus dieser Serie in einem schön kolorierten Exemplar. 30 Frauenfeld. (Vom Rüttenen gegen das Kloster Karthaus Ittingen aufgenommen. J.B. Jsenring del. et sc.). Kol. Aquat. 19, 2:32 cm. Wäspe 101. In prächtigem Kolorit, beschnitten und in zeitgenössischer Glomy-Montage mit ausgeschnittenem, montiertem Originaltitel. 31 Herisau. (Aufgenommen an der Strasse Steinegg gegen die Ruine Rosenburg. J. B. Jsenring del. J. Hausheer sculp.). Kol. Aquat. 19:31,5 cm. Wäspe 90. Eine Zentralansicht aus der Reihe von Isenrings grossformatigen Gruppenblättern, die zwischen 1832 und 1840 entstanden. In prächtigem Kolorit, beschnitten und in zeitgenössischer Glomy-Montage mit ausgeschnittenem, montiertem Originaltitel. 24 25 HEINRICH KELLER (1778 Zürich 1862) 32 Vue de la Ville et des Environs de Lucerne prise de la Campagne du Dietschenberg. H. Keller fec. à Zurich chez Füessli et Comp: Kol. Um. Rad. 18,5:46,6 cm. Exemplar ohne Erklärungsblatt. Franz Niklaus König (1765 Bern 1832) 33 Panorama von dem Eidgenössischen Ehr=und Frei-Schiessen in Bern, während der hohen Tagsatzung, im Iahr 1830. Der Eidgenössischen Schützen=Gesellschaft ehrerbietigst gewid-met, von dem Verfasser. Bern, bey F. N. König in seinem Kunst-Magazin, in der Hôtellaube. Nach der Nature gezeichnet und lithorgraphiert von F. N. König. Gedrukt bey E. A. Haller. Litho. 27,5:48 cm. Kleine Randeinrisse im breiten Rand und minime Stockflecklein. Schützenfeststimmung im Vorfeld des liberalen Umsturzes. Das nach der Natur gezeichnete Panorama zeigt den Standort des sechsten Eidgenössischen Freischiessens, das 1830 im Enge-Quartier in Bern stattfand. Unter dem Motto „Alle nach einem Ziel“, symbolisiert durch ein Liktorenbündel in Gewehrpyramide, trafen sich hier die eidgenössischen Schützen vom 12. – 17. Juli 1830. 34 Guggisberg – Canton de Berne. F:N: König. fecit. Aquarell auf braunem Papier. 19,5:15,8 cm. Reizvolle Darstellung einer Guggisbergertracht. Der sitzende Mann arbeitet an einer Sense. JOHANN KASPAR KUSTER (1747 Winterthur 1818) 35 Ansicht vom Lindengut. Aquarell. Gerahmt. 31:46 cm. Das Lindengut wurde 1790 vom Industriellen Joh. Sebastian von Clais (1742 – 1809) erbaut und 1848 durch dessen Sohn an den Fabrikanten Ludwig Greuter von Islikon verkauft. Das Gut ging 1867 an dessen Enkel Emil Ziegler-Egg und schliesslich wurde es 1884 von Nationalrat Eduard Sulzer-Ziegler erworben. Seit 1946 ist es im Besitz der Stadt Winterthur. Als Schöpfer dieses schönen Aquarells ist J. K. Kuster sehr wahrscheinlich, da er zu jener Zeit rege tätig war in den Häusern Winterthurs. 26 27 28 29 DANIEL LAFOND zugeschrieben (1763 Bern 1831) 36 Ländliche Szene mit Bauernhaus. Aquarell. 17,4:24 cm. Glomy-Montage. Strohbedachtes Bauernhaus, typisch für die Kantone Aargau und Zürich. Vor dem Haus zwei arbeitende Bäuerinnen, am Brunnen spielende Kinder, Hühner und eine Gruppe von Schafen im Schatten des Baumes. Mit der Entdeckung der Alpen im 18. Jahrhundert rückte auch das Schweizer Bauernhaus in den Mittelpunkt des Interesses. Es wurde zum Sinnbild des unverdorbenen Lebens in der noch intakten Natur. Lafond war ein Schüler Sigmund Freudenbergers, des Malers von Szenen und Sitten der ländlichen Bevölkerung, und sah sich nach dessen Tod als sein Nachfolger. An den vier Ecken minime Fehlstellen, sonst sehr frisch und gut erhalten. JOHANN PETER LAMY (Hüningen ca. 1780 – 1837 Bern) Lamy liess sich etwa 1791 als Maler in Bern nieder, wo er einen Kunstverlag gründete, den er später auf Basel, Lausanne und Genf erweiterte. Alle folgenden Blätter: Kol. Aquatint., je ca. 12:16 cm mit dem typischen braun gouachierten Rand und der meist MS-Bezeichnung: „Publié J. P. Lamy à Basle, Berne , Lausanne, Genève.“ 37 Vue du Lac, du village de Brienz, Canton de Berne. 38 Vue de Schadau près de Thoune au Canton de Bern. 39 Vue d’Unterséen, au Canton de Berne. 40 Vue de l’église d’Interlaken, et d’une partie d’Unterseen du coté du pont couvert sur l’Aar, Canton de Berne. 41 Vue de Meyringen, prise dans le village de Willigen en descendant le Zwirgi, Canton de Berne. 42 Vue prise à Meyringen contre la cascade du Reichenbach, et vers le Wetterhorn, Wellhorn, et Engelhorn. Canton de Berne. 43 Vue du Wetterhorn-et d’une partie du Wellhorn, en descendent le Scheideck. 44 Vue prise derrière Handeck, Canton Berne. 45 Vue du Staubbach et de l’église de Lauterbrunnen, Canton de Berne. 46 Cascade de Giesbach au Canton de Berne. 30 31 Johann Heinrich Lavater 47 Johann Heinrich Lavater, Doctor der Arzneykunst des Regiments und Pfleger des Stiffts zum grossen Münster, geboren 6. May 1698, starb 5 Jay 1774. Getauft den 8 May 1698, begrab 8. May 1774. Radierung. 19,8:30 cm. Der Vater von Lavater in seinem Sarg. Die Sargplatte mit einem Gedenkspruch. Auf Unterlage montiert. J. H. Locher , Verleger (St. Gallen 1810 -1852 Zürich) 48 Panorama von Zürich. Dessiné d’après nature par Pupikofer. Verlag, J. H. Locher’s Buchhandlung in Zürich. Kol. Aquat. 8:54,6 cm. Gerahmt. 32 JEAN-ANTOINE LINCK (1766 Genf 1843) 49 Vue de la Dent du Midi, et du Château de Panex prise prés d‘Aigle. fait par J. Ant. Linck. Kol. Um. Rad. 36,3:48 cm. Mit grau aquarelliertem Rand. Linck schuf rund 15 grosse Ansichten von der Gegend der Westalpen und des Genfersees, wovon die vorliegende ein charakteristisches Beispiel ist. Einige winzige, nicht störende dünne Stellen. 33 HEINRICH LIPS (Kloten 1758 – 1817 Zürich) 50 Die Nacht. H. Lips delinet et sculp. Braunaquatinta. 1799. 23,5:28,5 cm. Kruse XXI. und 150 Abb. Die Idee zur Produktion eines ganzen Zyklus der Tageszeiten kam Lips erst nach dem Erfolg des ersten Blattes „Der Abend“, welches 1793 in Weimar entstand. Den Zyklus vollendete er erst 1805. Für die Veröffentlichung seines zweiten Blattes “Die Nacht“ benötigte Lips aber mehr Zeit, als ursprünglich gedacht. Erst 1799 vollendete er seine erste Fassung. Die zwei weiteren Tageszeiten liessen wieder auf sich warten, es scheint, dass Lips sich schwer tat, ein geeignetes Motiv zu finden, wie er sich bereits 1793 in einem Brief an seinen Jugendfreund J. W. Veith beklagte. Dazu fehlte ihm oft auch neben den finanziell sicheren Auftragsarbeiten die Zeit, sich mit seinen eigenen Arbeiten zu beschäftigen. Doch 1805 war es endlich soweit und die den Zyklus komplettierenden Tageszeiten waren beendet. Gabriel Ludwig Lory Père (1763 Bern 1840) 51 Vûe de la Ville de Lindau. Dessinée d’après nature par G. Lory fils. (grav. par Lory père). 1806. Kol. Um. Rad. 49,5:75,8 cm. Mit hellgrau aquarelliertem Rand. M. 50, Abb. S. 41. Brun, S. 279. Ansicht von Lindau mit Blick gegen den Hohenfreschen. 1799 zog Lory mit seinem Vater Lory père, und Vetter F. W. Moritz infolge der Kriegswirren nach Lindau. Dort zeichnete er eine Ansicht, die vom Vater gestochen und herausgegeben wurde. Johann Baptist Marzohl (Luzern 1792 – 1863 Rom) 52 Ansicht von Luzern mit Trachtenfrau und Kind im Vordergrund. Aquarell. Sign.: „J. Bapt. Marzohl.“. 22:30,3 cm. Der Luzerner Künstler schuf einige sehr schöne Aquarelle aus der Gegend seiner Heimatstadt, welche in der Bürgerbibliothek in Luzern aufbewahrt werden. Er stellte sein Werk 1840 in Luzern aus. 34 35 Heinrich Maurer (Bülach 1774 – 1822 Zürich) 53 „...24 Juni (18)14 – Gemsispiel – Hahnen ober Engelberg“. Aquarell auf gelblichem Papier. 11,3:15,5 cm. Der Hahnen ist der 2607 Meter hohe Gipfel, der dominant über Engelberg thront. Er wurde früher auch als Engelberg bezeichnet, wobei dieser Name heute nur noch für den Ort und das Engelbergertal verwendet wird. Links das Gemsispiel, welches als West-Ausläufer des Stotziberggrates diesen abschliesst. 54 Landschaft mit Kreuz am Felshang rechts. Bez.: „... gegen ... 3. Sept. (18)10.“ Aquarell und Bleistift auf grün grundiertes Papier. 20,5:27,5 cm 36 Christian von Mechel (Basel 1737 – 1817 Berlin) 55 Vue de la Ville d’Aarau dans l’Argew au Canton de Berne. A Basle chez Chr. de Mechel. Kol. Um. Rad. 22,3:38,2 cm. Wüthrich Nr. 112. Die Ansicht, ursprünglich von Lory Père und bei B. Fehr in St. Gallen verlegt, wurde später von Mechel übernommen und mit verändertem Vordergrund neu herausgegeben. Selten. 56 Vue de la Ville de Vevay au bord du Lac Leman, prise du côté du midi renommée pour sa belle Situation, son commerce, ses bons vins, et la Salubrité de son doux climat. Publiée par Chr : Mechel et se trouve chez lui à Basle. Kol. Um. Rad. 21,5 :37 cm. Wüthrich Nr. 226. Ansicht der Bucht von Vevey von Südosten. Mit dekorativer Staffage im Vordergrund. 37 GOTTFRIED MIND (1768 Bern 1814) 57 Zwei Katzen auf einem Stein spielend. Mind del. Publié pr. J. P. Lamy à Berne Bâle & Lausanne. Kol. Aquat.14:21,5 cm. Auf grauer Original-Unterlage. 58 Zwei Kinder ziehen einen Schlitten. Kol. Aquat. 11,8:18 cm. 59 Dreifarbige Katze mit vier Jungen. Kol. Aquat. Bezeichnet: „Mind“.19,7:27,3 cm. 60 Spielende Kinder. Kol. Aquat. 13:20 cm. Auf grauer Original-Unterlage. Der Tier- und Figurenmaler Gottfried Mind begann seine Laufbahn als Schreiner, Holzschnitzer und Modellstecher. Bereits im Alter von 12 Jahren, ab 1780, war er Mitarbeiter des Ateliers von Sigmund Freudenberger und blieb auch über dessen Tod hinaus dort beschäftigt. Er begann, sich neckende oder streitende Bauernkinder zu zeichnen; daneben waren die Bären im Berner Bärengraben eines seiner bevorzugten Sujets. Minds kleinformatige Zeichnungen und Aquarelle erlangten zunehmende Bekanntheit, und sein Ruf drang bis nach Leipzig und Berlin, wo sich seine Werke, in graphischen Heften reproduziert, ebenfalls breiter Beliebtheit erfreuten. Der Künstler war dennoch von 1805 bis zu seinem Tod im Jahr 1814 auf die Unterstützung der Privatarmenanstalt angewiesen. 38 39 40 Johannes Notz (1802 Zürich 1862) 61 Familienidylle vor einem Bauernhaus, um 1840. Aquarell. 60:45 cm. Der erste Lehrer von Johannes Notz war der Maler Pfenninger und auch vom Poträtzeichner Oeri nahm er viele Ratschläge an, was sich auch in seiner Art zu zeichnen zeigt. Nach dem Besuch der Akademie in München 1821 – 1823 verdiente Notz seinen Unterhalt in Aarau, Basel, Elsass, Paris und während 15 Jahren in England, wo er zum Liebling der englischen Aristokratie wurde und damit zu solidem Wohlstand brachte. 1842 zog er für ein Jahr nach Italien und verbrachte auch die nächsten paar Winter dort zu und verkehrte mit der damals grossen schweizerischen Künstlerkolonie. Die letzten 15 Lebensjahre verbrachte er in Zürich. Das Talent von Notz lag im Erfassen der Physiognomie und einer genauen Art zu zeichnen, was ihm vor Aufkommen der Fotografie noch zu Nutze kam. Auch seine Aquarelle sind mit solider Technik ausgeführt, meist Einzelfiguren. Eine Sammlung von Porträts, der in Italien angetroffenen Zürcher Künstlern ist in der Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft. JOHANN MARTIN MORAT (1805 Stühlingen 1867) 62 „Schleitheim.“ Gouache. 22,5:36,4 cm. Der aus Stühlingen stammende Morat war für seine Stadtansichten bekannt. Er hielt im Raume Schweiz und Süd-Deutschland ca. 70 Ortschaften in schönen Gouache-Aquarellen fest. 41 Matthias Pfenninger (1739 Zürich 1813) 63 Bettler. Mit Sepia kol. Um. Rad. 21,8:16,4 cm. Aus dem ausserordentlich seltenen Werk „Die Bettlertypen. Zu finden in Zurich bey Math. Pfeninger.“ mit 10 Kol. Um. Rad. Auf die Einfassung beschnitten und auf alter Unterlage montiert. 64 Vue de Ragaz. Dans le Baillage de Sargans aux Environs de Pfeffers. Se vend à Zurich chez M. Pfeninger Graveur. Um. Rad. 31,3:43,6 cm. Unkoloriertes Exemplar. Breitrandig. 65 Gossau. Canton de Zurich. Se trouve a Zuric., chez M. Pfenninger. Kol. Um. Rad. 13,8:21,5 cm. Wiedicon: Cantz, Schöne Aussichten, 2002 Nr. 54 Abb 34. (Dieses Exemplar) Gossau: Der «Hof am Bach» in der Gemeinde Gossau umfasste um 1790 eine Fläche von rund fünf Hektaren. Obwohl es sich um einen mittleren Betrieb handelt, werden die bescheidenen Wohnverhältnisse und die begrenzten Mittel der Landwirtschaft zu Beginn des 19. Jh. deutlich. Das sehr seltene Blatt in ausgezeichnetem Kolorit. 42 HEINRICH RIETER (Winterthur 1751 – 1818 Bern) 66 Balustrade mit Kürbisranke. Bleistift, Kreide und brauner Pinsel. 15,2:19,8 cm. Ref.: Tobias Pfeifer-Helke, Die Koloristen Schweizer Landschaftsgraphik von 1766 bis 1848, Berlin, 2011. Nr. 32. Rieter gehört zu den führenden Berner Künstlern. Nachdem sich Heinrich Rieter zunächst der Porträt- und Genremalerei gewidmet hatte, erwies sich die Landschaftsmalerei als seine eigentliche Stärke. Die Detailskizzen entstanden in der Natur, bevorzugt zeichnete er sowohl mit Wasserfarben, wie auch mit Kreidestiften auf blauem Papier. Im Atelier wurden diese Skizzen dann in Grafiken, Aquarellen und Gemälden zu idealisierenden Landschaftsprospekten umgesetzt. Da Rieter kein sehr geschickter Figuren- und Tiermaler war, sollen die Freunde Freudenberger, König und Biedermann diese oft eingefügt haben. 67 Naturstudie eines Waldes. Schwarze und weisse Kreide auf blauem Papier. Wz.: E V Oorspronk. Blattgrösse: 28,7:39 cm.Horizontale Mittelfalte. Ref.: Tobias Pfeifer-Helke, Die Koloristen Schweizer Landschaftsgraphik von 1766 bis 1848, Berlin, 2011. Nr. 41 u. 42. 43 HEINRICH RIETER (Winterthur 1751 – 1818 Bern) 68 Vûe prise à Iseltwald, sur le lac de Brientz. peint d‘aprés nature & gravé par H. Rieter, avec privilége. Kol. Um. Rad. Rechts unten hs. sign. u. dat. „H: Rieter 1801“. 36,5:58,4 cm. Schaller, S. 266, Nr. 28. Eines der Hauptblätter Rieters in einem durchsichtigen, für den Künstler typischen Kolorit. Diese Ansicht der Halbinsel mit ihrer prachtvollen Lage und dem Blick gegen Interlaken und den Niesen hat Rieter mehrfach auch in Oel gemalt (siehe Katalog August Laube 1980, Nr. 131, datiert 1787, und W. Hugelshofer, Schweizer Kleinmeister, Nr. 15, Tafel 15, datiert 1796). Die Beliebtheit dieser Ansicht beweisen ausserdem die vielen Skizzen des gleichen Sujets. 69 Cime de la Jungfrau. vuë près d’Unterseewen. peint d’après nature. & gravé par H. Rieter. avec privilège. Kol. Um. Rad. 28,7:22,5 cm. Schaller, Annäherung an die Natur, Berne 1990, S. 267, Nr. 29. Klassische Ansicht des weltbekannten Gipfels im Berner Oberland. Er wurde erstmals 1811 von den Brüdern Rudolf und Hieronymus Meyer aus Aarau bestiegen. 44 45 HEINRICH ROTTENSCHWEILER (Langnau 1841 – 1893 Zollikon) 70 Ansicht von Rapperswil. Aquarell in Braun und Blau über Bleistift. 25,7:35,7 cm. Heinrich Rottenschweiler erlernte die Aquarellmalerei autodidaktisch. Hauptsächlich sind von ihm Ansichten aus den Kantonen St. Gallen und Graubünden bekannt. Leichte Stockflecklein im rechten unteren Rand. Friedrich Salathé (1793 Binningen – Paris 1858) 71 Skizzenbuchblatt mit Baumstudie und Rückenfigur einer italienischen Bäuerin mit Kind. Bleistift. 11,9 : 17,5 cm. Provenienz: Nachlass Salathé; Nachlass Galerie Kurt Meissner, Zürich. Literatur: Ein Zeichner der Romantik, Friedrich Salathé 1793 - 1858. Kunstmuseum Basel 13. Februar – 4. April 1988. Nr. 81. 72 Stürzender Bergbach mit Bäumen. Bleistift. Verso Nachlassstempel. 29,4:23 cm. Provenienz: Nachlass Salathé, von Frau Dr. Yvonne Boerlin anlässlich der Salathé Ausstellung 1988 geprüft.; Nachlass Galerie Kurt Meissner, Zürich. Ausstellung/Vergleichslitertur: Ein Zeichner der Romantik, Friedrich Salathé 1793 – 1858. Kunstmuseum Basel 13. Februar – 4. April 1988. 46 47 JAKOB SCHÄPPI (1729 – 1742 für Stand Zürich tätig) 73 „Grundriss. des Amts Zu Winterthur Zehenden auf Nussberg und im Seidenthal. Item der Schartegg, Bolstreren u: Etzenthal...“. Unten rechts sign. „Jakob Schäppi“. 1739. Schwarze Feder und grauer, grüner, gelber und roter Pinsel über Bleistift. 31,5:37cm. Detailgetreue Auflistung der verschiedenen Grundbesitze mit ihren Zehnten-Abgabepflichten des Weilers Nussberg in der Gemeinde Schlatt bei Winterthur (die Herren von Schlatt waren kyburgische Dienstleute.) Schlatt kam mit der Grafschaft Kyburg an die Stadt Zürich und bildete einen Bestandteil des inneren Amtes der kyburgischen Landvogtei. Linkes oberes Randstück abgeschnitten. 48 DAVID ALOIS SCHMID (1791 Schwyz 1861) 74 Hôtel Baur vis a vis de l’hôtel des postes. Dessiné par Schmid. Gravé par Ruf. Kol. Aquat. 13:17,4 cm. Gerahmt. 75 Ansicht der Gemeinde und Kirche Ossingen. Rechts eine Trachtengruppe auf dem Weg. Aquarell. 26,2:39 cm. FRANZ SCHMID (1796 Schwyz 1851) 76 Chaine des Alpes Vue depuis les environs de Berne du Coté du Nord. (Chez J. J. Bourgdorfer). Kol. Um. Rad. 1824. 91:14,5 cm (von zwei Blatt zusammengesetzt). Panoramaansicht der Berner Alpen, gezeichnet auf der Höhe bei Altenberg im Nordwesten der Stadt Bern. 49 50 51 JOHANN JAKOB SPERLI (Kilchberg 1770 – 1841 Zürich) 77 Gersau am Vier=WaldstätterSee. Feder. Unten rechts sign.: „J: Sperlj” 20:28 cm. Dies ist die Zeichnung zum entsprechenden Aquarell von Sperli. Gerahmt. Vgl. L. Wüthrich, Sperli, Nr. 101/102, klein- bzw. grossformatige Aquatintas. Vgl. App. 274: Zeichnung zum kleinformatigen Aquatinta-Blatt, von Hegi ausgeführt. Blick auf Gersau mit der barocken Ortskirche mit Zwiebelhelm und den Vierwaldstättersee. Auf der Anhöhe im Vordergrund Bauersleute bei der Rast. Im Hintergrund Bürgenstock und Pilatus. NIKLAUS SPRÜNGLIN (St. Stephan 1725 – 1802 Bern) 78 Vue du Fameux Pont et Chateau de St: Maurice. Dessine dapres nature par N: Sprunglin Architecte de LL:EE: de Berne. Kol. Um. Rad. 24:35,8 cm. Hofer, Nr. 166. Gattlen, Nr. 125. In prachtvollem Kolorit. 79 Vue du Lac et de la Ville et Neuchatel. Dessiné d‘aprés nature par N: Sprunglin Architecte de LL:EE: Kol. Um. Rad. 27,6:46,6 cm. Hofer 172 I (v. III.). Der bedeutende Berner Architekt des Spätbarocks wandte sich in den Jahren 1786 – 1792 der Städte- und der Landschaftsvedute nach dem Vorbild Aberlis zu. Aus dieser Zeit stammt auch dieses Blatt. 52 53 HEINRICH THOMANN (1748 Zollikon 1794) 80 Sand-Alp Contre le Glacier du Spiz - Alp – Contre Glarus. Déssiné ap: Natur et gravé par H: Thoman. Se vend chez l’Auteur. Kol. Um. Rad. Um 1780. 30,7:44,8 cm. Jenny-Kappers Nr. 356 I. Eines der Hauptblätter der landschaftlichen Darstellungen des Kantons Glarus. Der Blick führt vom rechten Ufer des Sandbaches gegen den Vorderen Spitzalpelistock mit dessen Gletscher und dem Geissbützifirn rechts. Am rechten Bildrand die Abhänge des Geissbützistocks, links die des Tödis. Ausgezeichnetes, frisches Kolorit. 81 „Von Küsnacht gegen Zürich“. (H. Thomann del. chez H. Bleuler.). Kol. Um. Rad. In der Darstellung von Hand bezeichnet. 20,8: 30 cm. Hatje Cantz, Schöne Aussichten... .Zürich, 2002, S. 65, Nr. 37. Sehr seltene Ansicht von der zweiten Platte mit dem veränderten Schiff in der Mitte des Vordergrundes. Beschnitten und original auf grau-gouachierte Unterlage montiert. Gaudenz Taverna (Chur 1814 – 1878 Solothurn) 82 Historischer Bannerträger. Aquarell. Sign.: „G. Taverna 31 Dez. 56“. 23,2:15,2 cm. Taverna studierte Malerei an der Akademie San Luca in Rom sowie in München und kehrte danach in die Schweiz zurück. Nach Aufenthalten in Chur und Zürich war er ab 1847 vor allem in Solothurn tätig. Taverna widmete sich besonders den Portraits und fertigte auch Karikaturen für das satirische Wochenblatt „Postheiri“ an. 54 55 LUKAS WEBER (Zürich-Hottingen 1811 – 1860 Zürich) 83 Tarasp. Kolorierte Blauaquatinta um 1850. 15,2:20,1 cm. Bruno Weber, Graubünden in alten Ansichten, S.203, Nr.166; Neujahrsblatt an die Zürcherische Jugend auf das Jahr 1850. Von der naturforschenden Gesellschaft. Ohne Künstlerbezeichnung in der Platte. 56 JAKOB SAMUEL WEIBEL (1771 Bern 1846) 84 „Village de Bully près Lausanne. S. Weibel“. Aquarell über Feder. 26,5:45 cm. Sigmund Freudenberger übernahm die Ausbildung des Gipsermeistersohnes aus Bern zum Illuministen und Landschaftsmaler. Nach seiner Lehre bereiste der sehr eigensinnige Künstler die Regionen von Bern, Waadt und Aargau von 1792 bis 1795. Weibel lebte von 1800 bis 1817 in Vevey, wo er hauptsächlich die Landschaft rund um den Genfersee malte, in der Absicht, eine Serie von 12 Ansichten um den Genfersee herauszugeben. Er bekundete seine Absicht in einem Prospect von 1807, jedoch ist kein komplettes Exemplar bekannt. Er zeichnete auch einige sehr seltene Ansichten des Wallis und von Savoyen. Sein einziges Augenmerk galt der Landschaftsdarstellung. Er lebte zurückgezogen, jedoch zeugen Ausstellungen, die zu seinen Lebzeiten in Bern und Zürich organisiert wurden, von einem gewissen Ruhm des Künstlers. Als wichtige Dokumente gelten seine Ansichten der Pfarrhäuser der Kantone Bern und Waadt. Fein ausgeführtes Aquarell. CASPAR LEONTIUS WYSS (Emmen 1762 – 1798 Mannheim) 85 Maison de Paisan dans une Caverne prés de Thorberg, dans le Canton de Berne. Dessiné et gravé par Gaspar Wyss. Kol. Um. Rad. 20:30,3 cm. Nach der Abreise Caspar Wolfs nach Paris im Jahre 1779, kehrte Caspar Wyss wieder nach Bern zurück, wo er mehrere schöne Blätter bei Bartholome Fehr herausgab. 57 REGISTER Kanton Aargau Aaarau 55 Kanton Genf Genf 24, 29 Kanton Appenzell Herisau 31 Kanton GLARUS Sandalp 80 KANTON BASEL-LAND Birstal 1 Münchenstein 21 Kanton Graubünden Mayenfeld 20 Tarasp 83 Kanton Bern Reichenbach 5 Aare 10 Bern 33, 76 Schloss Bipp 15 Brienz 37 Giessbachfall 46 Handeck 44 Iseltwald S. 44 Interlaken 40 Jungfrau 69 Lauterbrunnen 45 Meiringen 41,42 St. Petersinsel S. 20 Schadau 38 Thorberg 85 Tracht Guggisberg 34 Unterseen 16, 39 Wetterhorn 43 Kanton Luzern Dietschenberg 32 Luzern 52 58 KANTON NEUENBURG La Chaux de Fonds 23 Neuchâtel 79 KANTON OBWALDEN Engelberg 53 Kanton St. Gallen Ragaz 64 Rapperswil 70 Rheineck 9 Weesen 7 Kanton Schwyz Schleitheim 62 Einsiedeln 19 Gersau 52 Kanton Solothurn Solothurn 11 Kanton Thurgau Arbon 6 Frauenfeld 30 Kanton Uri Altdorf 26 Kanton Waadt Bully 84 Château de Panex 49 Vevey 56 Kanton Wallis St. Maurice 78 Kanton Zürich Gossau 65 Küsnacht 81 Maur S. 22 Ossingen 76 Rheinau 8 Richterswil 28 Uster 14 Winterthur 35, 73 Zürich, 3, 4, 12, 48, 74 Deutschland Lindau 51 Naturstudien Girardet 22, Maurer 54 Rieter 67 Salathe 71, 72 Genre Dinkel 13 Freudenberger 17 Füssli d. J. 18 Lafond 36 Lips 50 Mind 57, 58, 59, 60 Notz 61 Pfenninger 63 Rieter 66 Taverna 82 Portraits Lavater 47 59 60 AUGUST LAUBE Buch und Kunstantiquariat Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger, Trittligasse 19, CH-8001 Zürich Telefon +41 (0) 44 256 88 99, Fax +41 (0) 44 256 88 98 Preisliste in Schweizer Franken (CHF) HELVETICA Zeichnungen und Graphik 2012 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 4‘800.- 5‘500.- 8‘000.- 8‘000.- 3‘500.- 7‘200.- 6‘000.- 18‘000.- 18‘000.- 2‘200.- 2‘500.- 6‘500.- 1‘000.- 5‘600.- 3‘800.- 2‘100.- 6‘500.- 1‘300.- 1‘500.- 1‘800.- 1‘800.- 500.- 800.- 8‘000.- 16‘000.- 3‘000.- 3‘700.- 9‘000.- 4‘800.- 5‘000.5‘000.- 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 4‘800.- 700.- 450.- 6‘900.- 1‘600.- 530.- 520.- 480.- 550.- 460.- 500.- 540.- 420.- 550.- 420.- 600.- 3‘000.- 10‘000.- 1‘200.- 17‘000.- 5‘800.- 900.- 800.- 6‘500.- 4‘500.- 1‘200.900.4‘200.1‘500.- 61 2‘000.62 3‘800.63 750.64 3‘000.65 2‘400.66 850.67 850.68 10‘000.69 1‘500.70 4‘200.71 600.72 800.73 4‘800.74 200.75 4‘600.76 4‘500.77 1‘500.78 7‘000.79 12‘000.80 8‘000.81 15‘000.82 1‘300.83 400.84 6‘200.85 3‘500.- Preise verstehen sich exklusive Rahmen Zürcher Kantonalbank, Konto-Nr. 1155-0133.697, BLZ 700 IBAN CH38 0070 0115 5001 33697, SWIFT-Adressen ZKBKCHZZ80A 61 AUGUST LAUBE 60