Für die Same Deutz-Fahr Deutschland GmbH beantwortete Tobias
Transcription
Für die Same Deutz-Fahr Deutschland GmbH beantwortete Tobias
Für die Same Deutz-Fahr Deutschland GmbH beantwortete Tobias Lehmann (Leiter Vertrieb / Marketing Ersatzteile) die Fragen von AGRARTECHNIK. Betreff Originalteile Wie ist der Bereich der Ersatzteile oder Aftersales bei Ihnen organisatorisch aufgebaut? Der Ersatzteilbereich sowie der Kundendienst ist direkt der Geschäftsleitung von Herrn Morgenstern unterstellt, da bei Ihm alle „Fäden zusammenlaufen“ und der Ersatzteilservice und Kundendienst (Aftersales Bereich) ein wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen SDF-Vertriebskonzeptes ist. Im direkten Ersatzeilvertrieb (ohne Auftragsabwicklung) besteht unser Team aus sieben Personen einschließlich mir. Vier Gebietsleiter (Süd-West, Süd-Ost, Nord-West, Nord-Ost), eine Produktmanagerin, eine Preisbildnerin und eine Vertriebsleitung. Wie organisieren Sie die Lieferung von Originalteilen an Ihr Vertriebsnetz? Gibt es ein festes Vertragsnetz oder wird „jeder“ beliefert? Es gibt ein festes Vertriebsnetz, das Zugriff auf unser Händlerportal „EXTRANET“ hat, welches sich auf unserer Hompage im geschützten Händlerbereich befindet. Sind Originalteile immer teuerer als „Nachbauteile“? Wenn ja, weshalb? Es muss nicht sein, dass Orginalteile „immer“ teuerer sind als Nachbauteile (Piratenteile). Im Servicebereich, was Filter, Fahrkupplungen, Schmierstoffe oder auch Batterien betrifft (WGT Teile = Wettbewerbs Gefährdete Ersatzteile), brauchen wir uns nicht zu verstecken. Wir geben dem Handel die Möglichkeit zu sehr attraktiven Konditionen einzukaufen. Nicht umsonst haben wir einen WGT-Anteil von weit mehr als 50 Prozent. In welchen Umfang betreiben Sie eine eigene Entwicklung von Ersatzteilen? Grundsätzlich werden „Ersatzteile“ von unserer Konstruktion entwickelt. Hier muss man zwischen Ersatzteilen für unsere eigenen Maschinen und Zubehör rund um den Vertragspartner beziehungsweise Landwirt unterscheiden. Für die Originalersatzteile haben wir, wie seit je her bekannt, für unser Marken Same, Lamborghini, Hürlimann (ehemals S-L-H) und DEUTZ-FAHR die Ersatzteilmarke „SDF Parts“ (SAME DEUTZ-FAHR Ersatzteile). Im weiteren bemühen wir uns auch um das Geschäft rund um unseren Traktor mit der Marke StarT, welche ein sehr großes Spektrum rund um SDF Parts bietet, wie beispielsweise Ballenverpackung, Seite 1 Kugellager (SKF), Lichtmaschinen, Fahrkupplungen (LUK), Klebemittel (Henkel), Notstromaggregate, Reifen und Felgen (Bohnenkamp AG), Schrauben, Muttern Werkstattbedarf (BERNER) und so weiter. Die Liste ist noch sehr lang und worauf wir wert legen: Es sind alles „Markenprodukte“! Vor kurzem haben wir wieder unsere Eigenentwicklungen im „Parts Bereich“ unserem Fachhandel vorgestellt. Zum Beispiel neue Radios und ein Video-Rückfahrsystem. Ersatzteile werden oft von namhaften Zulieferanten gefertigt. Werden diese Teile ausschließlich für Sie produziert oder sind diese Fabrikate als Independent Aftermarket-Produkte zu bekommen? Wenn letzteres zutrifft: Weshalb? Es gibt beides: Schrauben, Muttern, Kugellager sind Norm & DIN Teile die Sie natürlich auch als Aftermarket Produkte bekommen. KGT (Konstruktionsgebundene Ersatzteile) werden ausschließlich über SDF Parts vertrieben. Welche Marketingmaßnahmen nutzen Sie, um die Differenzierungsmerkmale zum Nachbauer im Markt zu kommunizieren? Wir bieten regelmäßig Ersatzeilschulungen, sowie seit diesem Jahr auch Ersatzteilvertriebstrainings an. Gerne werden auch Schadbilder aufgrund mangelhafter Qualität (Nachbauteile) gezeigt. Insbesondere bei Filtern treten hier zum Teil große Schäden auf. Welche Schulungsmaßnahmen bieten Sie Ihren Vertriebspartnern an? Wie viel Zeit und Geld investieren Ihre Vertriebspartner in diese Weiterbildung? Wir bieten dem Handel ein entsprechendes Schulungsprogramm, welches von einbis zweitägigen Schulungen reicht. Ein Thema hierin: Die Zeit auf Kunden zu Warten ist vorbei. Auf Kunden „aktiv“ zugehen um QUALITÄT zu passenden Preisen zu verkaufen! Getreu unserm Slogan: „SDF Original Ersatzteile, Qualität die sich rechnet.“ Welche Art und welchen Umfang von Service und Logistiksupport bieten Sie Ihren Vertriebspartnern an? Neben der Spedition, Paketdiensten gibt es in der Hauptsache den Nachtexpress. Hier kann der Handel ganzjährig bis 18 30 Uhr bestellen, wobei die Ware am nächsten morgen bis acht Uhr beim Vertriebspartner angeliefert wird. In der Saison haben entsprechend verlängerte Öffnungszeiten, wobei die Telefone und das Lager bis 22 Uhr besetzt sind. Abholungen sowie Taxiversand sind rund um die Uhr möglich! Gibt es Garantieverlängerungen oder Wartungskonzepte beim Kauf Ihrer Produkte? Seite 2 Wenn ja, welchen Nutzen könnte der Kunde davon haben? Ganz neu haben wir, im Rahmen unseres SDF sowie DEUTZ-FAHR Schmierstoffprogramms in Zusammenarbeit mit unserem Schmierstofflieferanten, den SDF beziehungsweise DEUTZ-FAHR Mobilitätsservice ins Leben gerufen! Hier werden alle im Öl laufenden Teile bis zu 7 500 Betriebsstunden auf fünf Jahre versichert. Vorraussetzung ist: Verwendung von Original-Ersatzteilen sowie Original Schmierstoffen und nachgewiesener (per Rechnung) Wartungsdurchführung laut Kundendienst-Scheckheft. Es werden natürlich auch, durch SDF Finance kpl., „Bruchversicherungen“ angeboten. Alle Traktoren aus der Lauinger-Produktion haben ohne hin schon zwei Jahre Garantie. Betreff Großhandel Beliefern Sie den Großhandel? Nein. Welche Schutzmechanismen bieten Sie für Ihre A-Händler? Sind die Preise dem entsprechend gestaltet? Gibt es Kontrollen, ob der Großhandel auch an den Endkunden geht? Wenn Sie mit Großhandel Fricke (Granit) oder Kramp meinen – Ja. Wir betreuen ja auch Lohnunternehmer und teilweise Endkunden, jedoch immer in Verbindung mit unserem Händler vor Ort. Hier finden wir bei Endkunden, Lohnunternehmern, Agrargenossenschaften und auch Händlern die Kataloge in erster Linie von Fricke und auch Kramp. Somit ist die These von Kramp, nur den Handel zu beliefern, wohl nicht ganz richtig! Wie sind Ihre Transportkonditionen im Vergleich zum Großhandel? Wodurch ist der Unterschied zu erklären? Grundsätzlich liefern wir alles per Spedition & Paketdienst frei. Sogar Nachtexpress ist am Vormittag frachtfrei! Am Nachmittag verlangen wir einen prozentualen Anteil am Netto Warenwert, unabhängig vom Gewicht. www.Agripapa.de Seite 3 Wie stehen Sie zum Internetportal Agripapa.de von Kramp? Wir sehen es als Gefahr für den Fachhandel, dass der Handel nicht mehr beraten kann, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Ein Beispiel: Ein Kunde möchte eine Schnittschutzhose und bestellt sie bei Agripapa. Dabei bietet der Händler seine Original Schnittschutzhose von seinem Gerätehersteller in bester Qualität an. Der Händler wird versuchen den Kunden umzustimmen und „SEIN“ Produkt zu verkaufen. Am Ende wird die Hose zurückgeschickt und das „ORIGINAL“ verkauft – weil es hier um Sicherheit, sogar um Menschenleben gehen kann! Die größte Gefahr besteht jedoch darin, dass der Handel sein höchstes „GUT“ nämlich seine Adressen preis gibt. Wer weiß, was in der Zukunft passiert!? Bei Agripapa.de werden Original- und Nachbauteile parallel zueinander angeboten und beworben. Sehen Sie das Risiko, dass für den Landwirt der Unterschied zwischen beiden Produktgruppen nicht mehr ersichtlich sein wird. Wenn ja: Wie könnte Kramp diesen Punkt entschärfen? Wie bei obigen Punkt erläutert, wird nicht nur das Nachbauteil angeboten, sondern dem Kunden ein Preis vorgegeben, der mit Original-Qualität in keiner Weise zu vereinbaren ist. Weiterhin wirbt der Handel damit automatisch, „PIRATENTEILE“ zu kaufen, auch für sein eigenes Produkt! DAS IST MEHR ALS FRAGWÜRDIG! Wie sehen Sie das Konzept von Granit mit dem persönlichen Endkundenkatalog (mit dem Logo beziehungsweise dem Namen des Händlers auf der Titelseite) im Vergleich mit dem neuen Konzept von Kramp? Granit war im Prinzip der Vorreiter: Der Handel bekommt „kostenlos Palettenweise“ diese Kataloge zugeschickt – ob er will oder nicht! Wer will bekommt seinen Eindruck noch dazu. Hierfür gilt jedoch genau das gleiche wie für Agripapa. Der Händler kann in keiner Weise über den Inhalt entscheiden, geschweige denn über die Preisgestaltung. Beides ist auch hier als sehr kritisch zu sehen. Von der Qualität ganz abzusehen. Für den klassischen „freien“ Händler ist Fricke, Kramp oder Menke ein guter Partner. Er hat alles aus einer Hand. Die Qualität spielt nur eine untergeordnete Rolle, da er ein freier Händler ist und somit in der Regel nicht unbedingt Original-Ersatzteile verkaufen möchte. Diese Händler zeichnen sich auch weniger durch Service, sonder mehr durch „BILLIG“ aus. Um einen guten fachgerechten Service zu bieten, gehört bei weitem mehr als billige Ersatzteile. Angefangen von Schulungen, Diagnosegeräten, Fachpersonal, Ernteservice und so weiter. Seite 4