Husten, Heiserkeit, Atemnot: Was tun bei einem Krupp
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Husten, Heiserkeit, Atemnot: Was tun bei einem Krupp
Eine Informationsbroschüre in InfectoPharm Husten, Heiserkeit, Atemnot: Was tun bei einem Krupp-Anfall? Praktische Tipps für Eltern Schnelle Hilfe bei Krupp Liebe Eltern! Ihr Arzt hat Ihnen diese Broschüre mitgegeben, da Ihr Kind vor kurzem einem sogenannten Krupp-Anfall hatte, einen intensiven Hustenanfall mit Heiserkeit. Sie waren bestimmt sehr erschrocken und haben sich gefragt, wie SieIhrem Kind in dieser scheinbar dramatischen Situation nur helfen können. Wir wollen hoffen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Trotzdem möchten wir Ihnen in dieser Broschüre einige Tipps geben, wie Sie bei einem erneuten Anfall schnell handeln können.Wir möchten Ihnen aber auch zeigen, wie Sie mit einfachen Maßnahmen einem erneuten Auftreten dieser Erkrankung vorbeugen können. Warum hat mein Kind diesen Krupp-Anfall bekommen? Der Krupp, auch Pseudo-Krupp oder Krupp-Syndrom genannt, betrifft zumeist Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren. Für das erste Auftreten eines Krupp-Anfalls ist zumeist eine Infektion mit Viren verantwortlich. Im Zusammenhang mit einer Erkältung entzündet sich bei Ihrem Kind die Schleimhaut im Kehlkopf und in der Luftröhre. Die Atemwege werden stark verengt, es kommt zu dem typischen trockenen Husten, zur Heiserkeit und zu einem Zischen beim Einatmen. Sind die Atemwege stark eingeengt, kann auch Atemnot auftreten. Seite 1 von 4 P111003-01-I0105WEB Es gibt aber auch Kinder, die ohne einen erkennbaren Auslöser wiederholt an Krupp erkranken. Dabei spielt wahrscheinlich eine Allergie-Neigung eine Rolle. Besonders im Herbst und Winter, an kühlen Tagen, sind solche Kinder anfällig für einen erneuten Anfall. Ist Krupp ansteckend? Nur selten betrifft Krupp auch Geschwister, da die Atemwege schon von der Veranlagung her sehr empfindlich sein müssen, damit ein Kleinkind überhaupt einen Krupp-Anfall bekommt.Dass auch der kleine Bruder oder die Schwesterso empfindliche Atemwege haben, ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, die Wahrscheinlichkeit ist aber auch nicht sehr groß. Wie kann ich meinem Kind helfen? Kinder mit Krupp empfinden den Anfall als etwas sehr Bedrohliches, weshalb insbesondere beim ersten Auftreten eines Krupp-Anfalls mit dem Arzt Kontakt aufgenommen werden sollte.Der entscheidet dann, ob Ihr Kind in die Klinik eingewiesen werden muss oder zu Hause behandelt werden kann. Bleiben Sie selbst ruhig und besonnen, damit Sie keine zusätzliche Unruhe auf Ihr Kind übertragen. Nehmen Sie Ihr Kind auf den Arm und beruhigen Sie es. In aufrechter Körperhaltung fällt das Atmen leichter als im Liegen. Beim eventuellen Transport zum Arzt sollte Ihr Kind sitzen. Lassen Sie Ihr Kind feuchte Luft einatmen, z. B. frische, feuchte Nachtluft am offenenFenster oder feuchte Luft im Badezimmer (Sie können dazu heißes Wasser aus der Dusche in die Wanne laufen lassen). Um der Schwellung der Schleimhaut entgegenzuwirken, können Sie Ihrem Kind ein mit kaltem Wasser angefeuchtetes Tuch oder einen mit Eisstücken gekühlten Waschlappen auf den vorderen Halsbereich legen. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr – wenn möglich, geben Sie Ihrem Kind in kleinen Schlucken gesüßtes, stilles Mineralwasser. Sie werden merken, dass Sie durch ruhiges und überlegtes Handeln ihrem Kind schon ein Stück weit helfen können. Was kann der Arzt tun? Dem Arzt stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die dazu beitragen den Krankheits-verlauf günstig zu beeinflussen. Um möglichst rasch eine Abschwellung der Schleimhäute zu erreichen, haben sich Prednisolon-Zäpfchen (oder andere CortisonPräparate, als Zäpfchen, Tablette oder Spritze) und die Inhalation von Epinephrin bewährt. Eventuell veranlasst Ihr Arzt auch zusätzlich die Inhalation von Sauerstoff. Sollte die Atemnot dennoch anhalten, kann eine Einweisung in die Klinik notwendig sein. Seite 2 von 4 P111003-01-I0105WEB Wirkstoffe nach dem Vorbild der Natur Prednisolon gehört zu den Wirkstoffen der Cortisongruppe. Cortison ist der alltagssprachliche Überbegriff für eine ganze Reihe von Wirkstoffen, die nach dem Vorbild des körpereigenen Stoffes Cortisol entwickelt wurden. Cortisol ist ein lebensnotwendiges Hormon, dessen Wirkung im Körper gut untersucht und seit langer Zeit bekannt ist. Cortisone haben sich bei unterschiedlichen Erkrankungen als hochwirksame, z. T. lebensrettende Medikamente erwiesen. Die Sorgen mancher Eltern gegenüber Cortisonpräparaten sind bei der kurzfristigen Gabe zur Behandlung des Krupp unbegründet. Prednisolon, das bei Krupp i. d. R. als Zäpfchen gegeben wird, wirkt der Entzündungsreaktion entgegen und hilft die Schleimhautschwellung zurückzudrängen. Die Wirkung, erkennbar an der leichteren Atmung Ihres Kindes, tritt meist nach 20 bis 45 Minuten ein. Epinephrin, ein körpereigener Botenstoff (eine Form des Adrenalins), wird mit einem Inhaliergerät direkt an Ort und Stelle gebracht. Dort, im Kehlkopfbereich, wirkt es meist in Minuten abschwellend auf die Schleimhaut und verschafft Ihrem Kind dadurch zügig Linderung. Besonders wenn es auf eine rasche Besserung ankommt, lässt Ihr Arzt daher Epinephrin inhalieren. Kann sich ein Krupp-Anfall wiederholen? Einige Kinder, die bereits einmal einen Krupp-Husten hatten, können manchmal sehr leicht einen erneuten Anfall bekommen. Deshalb sollten Sie einige Maßnahmen ergreifen, die helfen können, erneute Krupp-Anfälle zu vermeiden. Vereinbaren Sie nach dem ersten Auftreten eines Krupp-Anfalls bei Ihrem Kind einen Termin beim Arzt, der Ihnen genau erklären kann, wie Sie bei einem erneuten Anfall schnell und sinnvoll reagieren können. Was kann der Arzt empfehlen? Neben zahlreichen Tipps kann Ihnen der Arzt auch ein Notfallmedikament verordnen, das Sie Ihrem Kind bei einem erneuten Anfall selbst verabreichen können. Viele Ärzte verordnen als Notfallpräparat Prednisolon-Zäpfchen (bzw. ein vergleichbares Cortison-Präparat). Wenn Ihr Arzt Ihnen Prednisolon-Zäpfchen als Notfallpräparat verordnet und Sie keine anderen Anweisungen erhalten haben, verabreichen Sie Ihrem Kind bei Bedarf 1 Prednisolon-Zäpfchen. Tritt nach ca. einer Stunde keine ausreichende Besserung ein, können Sie erneut 1 Prednisolon-Zäpfchen geben. Die Höchstmenge von 2 - 3 Zäpfchen innerhalb 48 Stunden sollte jedoch nicht überschritten werden. Verschlechtert sich der Zustand Ihres Kindes deutlich, oder tritt auch nach wiederholter Gabe keine Besserung ein, so benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Es kann auch sein, dass Ihnen zusätzliche oder andere Notfallmedikamente verschrieben werden. Halten Sie sich daher bitte an die Anweisungen Ihres Arztes. Seite 3 von 4 P111003-01-I0105WEB Maßnahmen, die einen erneuten Krupp-Anfall vermeiden können: • Sie sollten darauf achten, dass die Luft im Kinderschlafzimmer nicht zu trocken ist (besonders wichtig während des Heizens im Winter). Durch feuchte Tücher auf der Heizung oder durch häufiges Lüften kann der Feuchtigkeitsgehalt der Luft erhöht werden. • Nehmen Sie das Krankheitsbild Ihres Kindes ernst und versuchen Sie, bei Erkältungskrankheiten schnell für eine Besserung bei Ihrem Kind zu sorgen. • Ganz wichtig: Selbstverständlich muss Zigarettenrauch in der Umgebung Ihres Kindes unbedingt vermieden werden. Arzneimittel und Consilium GmbH Von-Humboldt-Straße 1, D - 64646 Heppenheim Seite 4 von 4 P111003-01-I0105WEB