Buchtipp Moore Die Bibel nach Biff

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03.05.2011
Mein Buchtipp
Moore , Christopher: Die Bibel nach Biff : Die wilden
Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund
Es ist seltsam, dass man sich ein Buch kauft, dessen Ende man
eigentlich bereits kennt. Ein Buch, dessen Inhalt einem seit der
Kindheit in Stücken gezeigt wird. Und jetzt eben der Rest. Doch bei
diesem Teil der Geschichte wachsen einem die Protagonisten so ans
Herz, dass man immer hofft, das Buch möge doch noch anders
Lisa Thomé, zdi-Zentrum
technik_mark, Hagen
ausgehen. Tut es aber nicht.
(Bildquelle: amazon.de)
„Wieso ich?“ Wenn man nach knapp 2000 Jahren Tod vom Engel Raziel
wieder zum Leben erweckt wird, um die wahre Geschichte von Jesus
Moore, Christoper: Die Bibel
zu erzählen, dann darf diese Frage wohl erlaubt sein. Unter den wachsamen Augen von Engel Raziel
nach Biff
Die wilden Jugendjahre von
soll Levi bar Alphäus, oder auch kurz "Biff" die große Lücke in der Bibel füllen und alles über die
Jesus, erzählt von seinem
Kindheit und die Jugend von Jesus Christus berichten.
besten Freund
München : Goldmann. 7. Aufl.,
Biff. Tollpatschig, dumm, sexbesessen, sarkastisch. Er lässt kein Fettnäpfchen aus. Und
2002. ISBN 978-3442541829
ausgerechnet dieser „Vollpfosten“ wird von den Toten wieder ins Leben gerissen und dazu
gezwungen die Lebensjahre Jesu mit Inhalten zu füllen, über die sich die Bibel ausschweigt.
„Biff ist der einzige glaubwürdige Zeuge dieser Zeit, schließlich ist er in all den Jahren Jesus' bester
Kontakt
Freund gewesen und stand ihm schon zur Seite, als dieser noch versuchte, vertrocknete Eidechsen
zum Leben zu erwecken…“ (Auszug aus dem Klappentext)
Haben Sie auch einen
Buchtipp?
Eingesperrt und bewacht von Raziel in einem Hotelzimmer der heutigen Zeit beginnt er zu schreiben.
Wir veröffentlichen ihn gerne!
Wir begleiten ihn in seine eigene Kindheit und Jugend nach Galiläa. Auf ca. 570 Seiten werden wir in
[email protected]
die Vergangenheit entführt und lernen einige faszinierende Charaktere kennen.
Unzertrennlich wachsen Joshua (a.k.a. Jesus, Josh, Josua, Messias, etc.) und Levi (a.k.a. Biff,
Vollidiot, Trottel, etc.) auf. Joshua ist sich zunächst nicht sicher, ob er tatsächlich der Heiland ist.
Er kann zwar beim Spielen mit seinen Freunden und Brüdern tote Eidechsen wieder zum Leben
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erwecken, aber ob das reicht? Nach und nach wird der Glaube in Josh stark, er übt sich in „Wunder
tun“. Bei seinem Kumpel Biff sieht das zwar völlig anders aus, aber nichtsdestotrotz sind die beiden
Jungen unzertrennlich. Auf der Suche nach seiner Bestimmung nimmt Josh Biff mit. Von Galiläa aus
geht es in den Osten, zu den –mittlerweile getrennten- Heiligen Drei Königen, und etliche Jahre
später wieder zurück. Eine Reise, die so voller skurriler Abenteuer steckt, dass ein Buch eigentlich
gar nicht ausreicht, um alles zu erzählen. Aber Biff versucht es trotzdem... Auf ihren Reisen werden
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die beiden nicht nur gemeinsam erwachsen, sondern sehen auch noch die Chinesische Mauer, treffen
den Yeti, lernen Yoga (Joshua) bzw. Kama Sutra (Biff) und vieles mehr kennen.
Herausgekommen ist ein humorvoller Rückblick auf das Leben Jesu, eingerahmt von historischen
Details, biblischen Fakten, immer relativ nah am Klamauk. Dieses Buch definiert Sarkasmus, Ironie
und Geschichte neu. Aber außer Klamauk wird jeder, der zwischen den Zeilen lesen kann, immer
wieder die klassischen Ansätze der Evangelien finden, nur eben in der Moore`schen Ausführung. Ich
habe lange für dieses Buch gebraucht, aber ich habe es auch nicht als Roman benutzt, dessen Inhalt
ich aufmerksam gefolgt bin, sondern als Quelle für langanhaltende, situative Lachanfälle mit akuter
Luftnot und Tränenfluss.
Der Titel ist gewöhnungsbedürftig, der Inhalt auch, aber man merkt rasch, dass Moore keinen Wert
darauf legt, religiöse Gefühle zu verletzen (außer, man hat ein besonders enges, respektvolles
Verhältnis zu Engeln) und über das ganze Buch gesehen bringt er sogar den einen oder anderen
Gedankenanstoß ein.
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