zum Thema „Battery Revolution
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zum Thema „Battery Revolution
FFG-Projekt „Talente regional“ zum Thema „Battery Revolution“ Kinder und Jugendliche erforschen revolutionäre Ideen für effiziente Energiespeicherung VERSUCHSANLEITUNGEN In diesem Dokument finden Sie Versuchsanleitungen der Pädagogischen Hochschule Kärnten zu verschiedenen thematisch passenden Versuchen aus Chemie und Physik. Videos zu den Versuchen finden Sie auf ScienceClip.at (http://www.scienceclip.at/battery_revolution.html). Prof. Mag. Dr. Helga Voglhuber Pädagogische Hochschule Kärnten Viktor Frankl Hochschule November 2013 1 Inhaltsverzeichnis Experiment 1..........................................................................................Seite 3 Reaktion von Zink-Pulver und Kupfersulfat-Lösung Experiment 2..........................................................................................Seite 5 Eine einfache galvanische Zelle „Blumentopfbatterie“ (nach Willi Pichler) Experiment 3..........................................................................................Seite 8 Stromerzeugung mittels unterschiedlicher Metallplatten und Größen Experiment 4..........................................................................................Seite 11 Metalle als Spannungslieferanten: Die elektrochemische Spannungsreihe Experiment 5..........................................................................................Seite 14 Rasierscherblätter als Elektroden für Elektrolysen und galvanische Zellen – Modell einer „Brennstoffzelle“ Experiment 6..........................................................................................Seite 18 Die Haargelbatterie Experiment 7..........................................................................................Seite 20 Brennstoffzellenauto 2 Experiment 1 Reaktion von Zink-Pulver und Kupfersulfat-Lösung Vorwissen der Schüler Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Elemente des Periodensystems Unterschied zwischen edlen und unedlen Metallen endotherme und exotherme Reaktionen Prinzip der Redoxreaktionen Redoxreaktionen und Energiegewinnung Energiespeicherung Ziel des Experimentes Dieses Einstiegsexperiment soll den Energieumsatz einer einfachen Redox-Reaktion in Form von Wärme zeigen. Geräte / Materialien Chemikalien Digitales Thermometer Zellkulturplatte mit 6 Vertiefungen Spatel Pipette 3-4ml Kupfersulfat-Lösung (CuSO4) 1 Spatel Zink-Pulver Experimentelle Durchführung 3-4 ml der Kupfersulfat-Lösungen werden mit einer Pipette in eine der Vertiefungen der Zellkulturplatte gefüllt Jetzt wird der Fühler des digitalen Thermometers in die Lösung eingetaucht und die Temperatur notiert Nun fügt man einen Spatel voll mit Zink-Pulver in die Lösung und rührt mit dem Fühler des Thermometers um Die Temperaturveränderung wird verfolgt Beobachtungen Es ist sofort ein Temperaturanstieg feststellbar, elementares Kupfer scheidet sich. Reaktionsgleichung: CuSO4 + Zn Cu + ZnSO4 + ( - H) 3 Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht1: Kompetenzraster Inhaltsdimension Chemie: C1 – Aufbauprinzipien der Materie: Periodensystem der Elemente, chemische Bindungen, (Elementsymbole, Summen, Struktur- und Gerüstformeln) C2 – Einteilung und Eigenschaften der Stoffe: unterschiedliche Eigenschaften von Gemengen und Reinstoffen C3 – Grundmuster chemischer Reaktionen: Oxidation und Reduktion, exotherme und endotherme Reaktionen Handlungskompetenzen: Wissen organisieren: Aneignen, Darstellen und Kommunizieren: W1:Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik beschreiben und benennen. o Umsetzung in diesem Experiment:Die Schülerinnen und Schüler sollen den Vorgang des Experiments beschreiben und benennen können. Erkenntnisse gewinnen: Fragen, Untersuchen, Interpretieren: E1: zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben. o Umsetzung in diesem Experiment: Die Schülerinnen und Schüler sollen den Vorgang genau beobachten, die Temperatur messen und notieren. E2: zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Fragen stellen und Vermutungen aufstellen. o Umsetzung in diesem Experiment: Da den Schülerinnen und Schülern Redoxreaktionen bereits bekannt sind, sollen sie ihre eigenen Vermutungen anstellen. Was passiert hier? Warum steigt die Temperatur? Warum scheidet sich Kupfer ab? Etc. E3: zu Fragestellungen eine passende Untersuchung oder ein Experiment planen, durchführen und protokollieren. o Umsetzung in diesem Experiment: Die Schülerinnen und Schüler sollen das Experiment eigenständig durchführen und den Versuchsverlauf protokollieren. E4: Daten und Ergebnisse von Untersuchungen analysieren (ordnen, vergleichen, Abhängigkeiten feststellen) und interpretieren. o Umsetzung in diesem Experiment: Die Lernenden sollen die Ergebnisse des Experiments analysieren und interpretieren. Schlüsse ziehen: Bewerten, Entscheiden, Handeln: S1: Daten, Fakten und Ergebnisse aus verschiedenen Quellen aus naturwissenschaftlicher Sicht bewerten und Schlüsse daraus ziehen. o Umsetzung in diesem Experiment: Aufgrund des Vorwissens sollen die Schülerinnen und Schüler, aus naturwissenschaftlicher Sicht, Schlüsse daraus ziehen, warum die Temperatur steigt und sich Kupfer abscheidet. Anforderungsdimension: N2 Anforderungsniveau II: Sachverhalte und einfache Verbindungen zwischen Sachverhalten aus Natur, Umwelt und Technik unter Verwendung einzelner Elemente der Fachsprache und der im Unterricht behandelten Gesetze, Größen und Einheiten beschreiben untersuchen und bewerten; Kombination aus reproduzierendem und selbstständigem Handeln. o Umsetzung in diesem Experiment: Die Lernenden sollen das Experiment durchführen und bei der Auswertung die fachlich korrekten Begriffe verwenden. Außerdem sollen sie durch die zuvor behandelten Themen selbst darauf kommen, dass es sich hier um eine Redoxreaktion handelt. Besonders interessierte Schülerinnen und Schüler können auch versuchen die chemische Reaktionsgleichung für dieses Experiment aufzustellen. 1 Im gesamten Dokument nach: Bundesinstitut bifie Wien, Zentrum für Innovation & Qualitätsentwicklung: Kompetenzmodell Naturwissenschaften 8. Schulstufe, Vorläufige Endversion Oktober 2011. 4 Experiment 2 Eine einfache galvanische Zelle „Blumentopfbatterie“ (nach Willi Pichler) Vorwissen der Schüler Siehe Experiment 1 Elektrolyt, Elektroden Kathode) Spannung, Stromstärke Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten (Anode, Galvanische Zellen ( Batterien ) im Alltag Ziel des Experimentes: Mit diesem Experiment soll gezeigt werden, dass der Energiegewinn bei Redox-Reaktionen auch in Form von elektrischer Energie erfolgen kann. Dazu bedarf es ganz bestimmter, aber einfacher experimenteller Bedingungen. Zwischen zwei bezüglich Metallcharakters unterschiedlich edlen Metallen wie Zink und Kupfer und einer Elektrolytlösung läuft eine Redox-Reaktion ab, es kann elektrischer Strom fließen, messbar als elektrische Spannung und Stromstärke. Geräte / Materialien Abgeschnittene PET-Flasche kleiner Blumentopf (Loch mit Kerzenwachs verklebt) Kabel mit Krokoklemmen Strommessgerät (Multimeter) Chemikalien Kupfersulfat-Lösung (CuSO4) c = (0,1 mol/L) Zinksulfatlösung (ZnSO4) c = (0,1 mol/L) 1 Kupferplatte (1,5 x4 cm) 1 Zinkplatte (1,5 x 4cm) Experimentelle Durchführung Das Zinksulfat wird in die abgeschnittene PET-Flasche gefüllt Der kleine Blumentopf wird nun hinein gestellt und mit Kupfersulfat gefüllt Cu CuSO4 –Lsg Die Kupferplatte wird in die Kupfersulfat Lösung und die Zinkplatte in die Zinksulfat Lösung gestellt Zn ZnSO4‐Lsg Die Kabel werden an die Elektroden angeschlossen und mit dem Messgerät verbunden Beobachtungen Es ist eine Spannung von ca. 0,8 V feststellbar. 5 Erklärung: Die Zn-Atome der Zn-Elektrode gehen als Zn2+-Ionen in Lösung (OXIDATION). Die “zurück gelassenen“ Elektronen verursachen, dass die Zn-Elektrode zum (-) Pol wird. Die Elektronen fließen über das Leitungskabel zur Cu-Elektrode (+) Pol. An dieser können sich die Cu2+ - Ionen als elementares Cu0 abscheiden, da sie dort die Elektronen der unedleren Zn-Elektrode erhalten. (REDUKTION). Der Blumentopf aus Ton dient zur räumlichen Trennung der Elektrolytlösungen. Die Tonwand ist jedoch für die Ionenlösungen „durchwanderbar“, sodass der Stromkreis geschlossen ist. Zellendiagramm: Zn/Zn2+// Cu2+/Cu Galvanische Zelle: Anode (-): Oxidierende Elektrode (Unedleres Metall) Zn Zn2+ + 2e- E0 = -0,76 V Kathode (+): Reduzierende Elektrode (Edleres Metall) Cu2+ + 2e- Cu0 E0 = +0,35 V Quelle: http://www.jagemann‐net.de/ U = E0 Kathode - E0 Anode (E0(Cu) = +0,35 V) (E0(Zn) = −0,76 V U = + 0, 35 – ( - 0,76) = 1, 11 V (Berechnung laut Literatur) Entsorgungshinweise: Kupfersulfat Lösung und Zinksulfat Lösung in Sammelbehälter für Schwermetalle sammeln. 6 Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht: Kompetenzraster Inhaltsdimension Chemie C3 - Grundmuster chemischer Reaktionen: Oxidation und Reduktion, exotherme und endotherme Reaktionen Handlungskompetenz: Wissen organisieren: Aneignen, Darstellen und Kommunizieren: W1 - Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik beschreiben und benennen. o Umsetzung in diesem Experiment: Die SchülerInnen sollen die Vorgänge des Experiments beschreiben und benennen können. Erkenntnisse gewinnen: Fragen, Untersuchen, Interpretieren: E1 - zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben. o Umsetzung in diesem Experiment: Die SchülerInnen sollen den Versuchsverlauf genau beobachten, die elektrische Spannung messen und notieren. E2 - zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Fragen stellen und Vermutungen aufstellen. o Umsetzung in diesem Experiment: Warum gibt es eine elektrische Spannung zwischen den beiden Metallen? Warum benötigt man eine semipermeable Membran? Warum befinden sich die Elektroden in Elektrolyten? Schlüsse ziehen: Bewerten, Entscheiden, Handeln: S1 - Daten, Fakten und Ergebnisse aus verschiedenen Quellen aus naturwissenschaftlicher Sicht bewerten und Schlüsse daraus ziehen. o Umsetzung in diesem Experiment: Die SchülerInnen sollen zum Schluss kommen, dass es eine elektrische Spannung zwischen den Elektroden gibt, weil diese unterschiedlich edel sind. Anforderungsdimension N1 – Anforderungsniveau I o Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus Natur, Umwelt und Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachen Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln. Umsetzung in diesem Experiment: Die SchülerInnen sollen, mit der Lehrperson gemeinsam, das Experiment erstellen und durchführen können. Sie sollen die einzelnen Teile des Versuchsaufbaues benennen und den Redoxreaktionsablauf erkennen können. 7 Experiment 3 Stromerzeugung mittels unterschiedlicher Metallplatten und Größen Vorwissen der Schüler Siehe Experiment 1 und 2 Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Siehe Experiment 1 und 2 Energiespeichermöglichkeiten Ziel des Experimentes Im Experiment 2 wurde gezeigt, dass zwischen zwei bezüglich Metallcharakter unterschiedlich edlen Metallen wie Zink und Kupfer und einer Elektrolytlösung elektrischer Strom fließen kann, also dass Spannung und Stromstärke messbar sind. Durch die experimentelle Variation von unterschiedlichen Metallplattengrößen soll erkannt werden, dass die dabei entstehende elektrische Stromstärke im Gegensatz zur elektrischen Spannung mit der Plattenfläche zunimmt, hingegen die elektrische Spannung nur durch den unterschiedlichen Metallcharakter von Zink und Kupfer bestimmt wird, also konstant bleibt. Geräte / Materialien Küchenrolle Kabel, Kabelklemmen Volt-/Amperemeter Chemikalien 4 Cu-Platten, 4 Zn-Platten in den Größen 1x5 cm, 5x5 cm, 10x10 cm, 20x20 cm NaCl Experimentelle Durchführung: Die kleinste Kupferplatte wird mit einem Stück Küchenrolle belegt, mit Wasser befeuchtet und mit Salz bestreut Darauf wird die gleich große Zinkplatte gelegt, jedoch um etwa einen Zentimeter versetzt Über Kabel werden die Metallplatten mit dem Strommessgerät verbunden Bitte achten, dass die Klemmen nicht beide Platten berühren! Gute Durchfeuchtung der Küchenrolle und genügend Salz sind auch wichtig!! Nun werden Spannung und Stromstärke gemessen und in die Tabelle eingetragen 8 Danach werden mit den größeren Platten in der gleichen Weise die jeweilige Stromstärke und Spannung gemessen Plattengrößen (cm) Spannung (V) Stromstärke (A) 1 x 5 5 x 5 10 x 10 20 x 20 Beobachtungen: Die Stromstärke steigt mit der Plattenfläche, die Spannung bleibt konstant. Erklärung: Die gemessene elektrische Spannung ist die Spannungsdifferenz zwischen den im Metallcharakter unterschiedlich edlen Metallen Zn und Cu. Die größeren Plattenflächen ermöglichen einen größeren Elektronenfluss, was zur Zunahme der elektrischen Stromstärke führt. Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht: Kompetenzraster Inhaltsdimension: C2 Einteilung und Eigenschaften der Stoffe unterschiedliche Eigenschaften von Reinstoffen Eigenschaften wichtiger Substanzen und Stoffklassen C3 Grundmuster chemischer Reaktionen Unterschied von Zustandsänderung und Stoffumwandlung Oxidation und Reduktion Handlungskompetenzen: Wissen organisieren – Aneignen, Darstellen und Kommunizieren W1 Vorgänge in der Technik beschreiben und benennen W3 Vorgänge und Phänomene in der Technik in verschiedenen Formen (Grafik, Skizze,…) darstellen und erklären W4 die Auswirkungen von Vorgängen in der Technik auf die Umwelt und Lebenswelt erfassen und beschreiben Erkenntnisse gewinnen – Fragen, Untersuchen, Interpretieren E1 zu Vorgängen in der Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben 9 E2 zu Vorgängen in der Technik Fragen stellen und Vermutungen aufstellen Schlüsse ziehen – Bewerten, Entscheiden, Handeln S1 Daten, Fakten und Erkenntnisse aus verschiedenen Quellen aus naturwissenschaftlicher Sicht bewerten und Schlüsse daraus ziehen Anforderungsdimension: N1 Anforderungsniveau I Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus der Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachem Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln N2: Anforderungsniveau II Sachverhalte und einfache Verbindungen aus Natur, Umwelt und Technik unter Verwendung einzelner Elemente der Fachsprache und der im Unterricht behandelten Gesetze, Größen und Einheiten beschreiben, untersuchen und bewerten; Kombination aus reproduzierendem und selbstständigem Handeln. o Umsetzung in diesem Experiment: Aus Daten werden Gesetzmäßigkeiten abgeleitet. 10 Experiment 4 Metalle als Spannungslieferanten Die elektrochemische Spannungsreihe Vorwissen der Schüler Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Siehe Experimente 1-3 Batteriebauweise Variabilität bei Elektroden- und Elektrolytmaterialien Ziel des Experimentes Bei diesem Experiment soll gezeigt werden, welche Metallkombinationen in einem Elektrolyt eine hohe und welche eine niedrige Spannungsdifferenz oder elektromotorische Kraft (EMK) liefern können. Aus den Messdaten sollen die Metalle nach abnehmendem unedlen Charakter (oder zunehmendem edlen Charakter) geordnet werden. Als für Schülerversuche bestens geeigneter Elektrolyt soll Haargel vorgestellt und verwendet werden. Haargel ist ein leitfähiger Kunststoff, ein so genannter Polyelektrolyt. Geräte / Materialien Foliertes Blatt Kabel mit Krokoklemmen Multimeter Küchenrolle Chemikalien Haargel verzinkter Nagel Kupferdraht Eisennagel Silberdraht Mg-Band Aluminiumstreifen Experimentelle Durchführung Zuerst wird ein etwa 5 cm langer Streifen Haargel auf das folierte Blatt gedrückt. Nun werden die unterschiedlichen Metallstücke in einem Abstand von ungefähr 1 cm in den Haargelstreifen gesteckt. Jetzt werden die Potentialdifferenzen zwischen allen möglichen Kombinationen aus jeweils zwei Metallstiften gemessen. Ergeben sich negative Werte, so soll man die + und - Polung umstecken Die erzielten Messwerte in einer Tabelle notieren Die erzielten Messwerte im Schulbuch oder anderer Literatur vergleichen 11 Beobachtung: Messdaten Zn Fe Al Cu Ag Mg Zn Fe Al Cu Ag Mg Erstellung der Spannungsreihe Hier die Reihenfolge der Metalle eintragen unedel edel Zunahme des edlen Metallcharakters Abnahme des unedlen Metallcharakters Lösung: Mg, Al, Zn, Fe Cu, Ag unedel edel Zunahme des edlen Metallcharakters Abnahme des unedlen Metallcharakters 12 Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht: Kompetenzraster Inhaltsdimension Chemie: C3: Grundmuster chemischer Reaktionen Handlungsdimension: Wissen organisieren: Aneignen, Darstellen und Kommunizieren Ich kann einzeln oder im Team ... W1: Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik beschreiben und benennen W3:Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik in verschiedenen Formen (Grafik, Tabelle, Bild, Diagramm) darstellen erklären und adressatengerecht kommunizieren W4: die Auswirkungen von Vorgängen in der Natur, Umwelt und Technik auf die Umwelt und Lebenswelt erfassen und beschreiben Erkenntnisse gewinnen: Fragen, Untersuchen Ich kann einzeln oder im Team ... E1: zu Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben E3: zu Fragestellungen eine passende Untersuchung oder ein Experiment planen, durchführen und protokollieren E4: Daten und Ergebnisse von Untersuchungen analysieren (ordnen, vergleichen, Abhängigkeiten feststellen) und interpretieren Anforderungsdimension: N1: Anforderungsniveau I Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus Natur, Umwelt und Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachen Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln. N2: Anforderungsniveau II Sachverhalte und einfache Verbindungen aus Natur, Umwelt und Technik unter Verwendung einzelner Elemente der Fachsprache und der im Unterricht behandelten Gesetze, Größen und Einheiten beschreiben, untersuchen und bewerten; Kombination aus reproduzierendem und selbstständigem Handeln. o Umsetzung in diesem Experiment: Aus Daten werden Gesetzmäßigkeiten abgeleitet. 13 Experiment 5 Rasierscherblätter als Elektroden für Elektrolysen und galvanische Zellen – Modell einer „Brennstoffzelle“ Vorwissen der Schüler Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Siehe Experimente 1 - 4 Elektrolyse von Wasser Knallgasreaktion und Knallgaszelle Zusammenhang Elektrolyse und galvanisches Element Auflade- und Entladeprozesse Wasserstoff als Energieträger Energiespeicherung Akkubauweise Elektrotechnik Ziel des Experimentes Mit diesem Experiment soll gezeigt werden, wie eine Elektrolysezelle mit einer galvanischen Zelle, in diesem Fall Knallgaszelle, zusammenhängt. Wasser wird mittels Gleichstrom aus einer Batterie in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. (Elektrolysezelle). Wasserstoff und Sauerstoff bilden mit der mit Platin überzogenen und löchrigen Scherblattoberfläche als Trägermaterial zwei verschiedene Gaselektroden. Durch Zusammenschluss mittels Kabel dieser unterschiedlichen Elektroden über ein Strommessgerät, kleiner Glühlampe oder kleinen Motor ist Stromfluss feststellbar. Chemikalien Geräte / Materialien 250 ml Becherglas 2 Rasierscherblätter 4,5 V Batterie oder Trafo 2 Kabel 2 Krokoklemmen Stativstange Elektrodenhalter Messgerät (kleine Glühbirne, kleiner Motor) KOH oder NaOH ca. ( c= 0,1 mol/L) oder Natriumhydrogencarbonatlösung ca. (c = 0,1 mol/L) 14 Experimentelle Durchführung Die Scherblätter zusammenrollen und mit der Krokoklemme festklemmen Die Elektrolytlösung in das Becherglas gießen Jetzt die Elektroden mit Krokoklemmen hineingeben Die Kabel in die Krokoklemme stecken Bitte beachten, dass sich die Elektroden nicht berühren. Elektrodenhalter verwenden! An die Batterie (oder Trafo) anschließen 3 - 4 Minuten den Elektrolyseprozess laufen lassen Jetzt die Kabel von der Stromquelle lösen und ins Messgerät, die Lampenfassung oder in den Motor stecken Beobachtung: Durch die Stromzufuhr bilden sich beim Elektrolyseprozess Gasblasen, die sich in den Löchern der Scherblätter speichern. Beim Anschließen der „Gaselektroden“ an ein Messgerät sind ca. 1,2 V feststellbar. (Ein Glühlämpchen kann kurz aufleuchten, ein Motor bewegt sich). Erklärung: Die Wahl des Elektrodenmaterials Rasierscherblätter liegt darin begründet, weil die löchrige, mit Platin überzogene Scherblattoberfläche die entstandenen Gase gut aufnehmen kann. Zwischen den verschiedenen Gaselektroden und dem Elektrolyt finden Redox-Reaktionen statt, durch die elektrische Energie gewonnen werden kann. Elektrolyseprozess (2 gleiche Elektroden) Aufladeprozess An den Elektrodenoberflächen laufen Redox-Reaktionen mit dem Elektrolyt ab. Dabei bilden sich die Gase Wasserstoff und Sauerstoff Elektrodenreaktionen Reduzierende Elektrode, Kathode, (-) Pol: 4 H2O + 4 eOxidierende Elektrode, Anode, (+) Pol: 2 H2 + 4 OH- 4 OH- O2 + 2 H2O + 4 e- Vereinfachte Elektrolysereaktionsgleichung von Wasser: 2 H2O + elektrische Energie 2 H2 + O2 Elektrische Energie wird in chemische Energie umgeformt 15 Galvanische Zelle, Knallgaszelle (2 unterschiedliche Gaselektroden) Entladeprozess Wasserstoff und Sauerstoff reagieren nach Zündung zu Wasser und Energieabgabe, die auch knallartig erfolgen kann. Lässt man diese, stark exotherme Reaktion in einer galvanischen Zellvorrichtung ablaufen, ist die chemische Reaktionsenergie in Form von elektrischem Strom erhältlich. Es wird also direkt aus der Energie einer chemischen Reaktion Elektrizität erzeugt. Oxidierende Elektrode, Anode, (-) Pol: 2 H2 + 4 OH- 4 H2O + 4 e- Reduzierende Elektrode, Kathode, (+) Pol: O2 + 2 H2O + 4 e- 2 H2O E0Kathode - E0Anode = + 0,36 V – ( - 0,87 V) = + 1,23 V Vereinfachte Brennstoffzellengleichung zur Wasserbildung: 2 H2 + O2 2 H2O + elektrische Energie ( + 1,23 V) Chemische Energie wird in elektrische Energie umgeformt Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht: Kompetenzraster Inhaltskompetenz: C1, P1, P2; Handlungskompetenz: H1, N1 o C3: Grundmuster chemischer Reaktionen Exotherme und endotherme Reaktionen o P1: Mechanik Mechanische Energieformen und deren Umwandlung (Bewegungsenergie, gespeicherte Energie) Handlungsdimension: Wissen organisieren: Aneignen, Darstellen und Kommunizieren: o W1: Beobachten, Erfassen, Beschreiben Umfasst die Kompetenz, Vorgänge und Erscheinungsformen der Natur aus der Sicht der naturwissenschaftlichen Fächer zu beobachten, zu beschreiben und mitzuteilen. Dazu gehören das Ordnen, Darstellen und Protokollieren dieser Phänomene und die Durchführung einfacher Messungen, einzeln oder im Team. o Umsetzung im Experiment: Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand ihres Vorwissens über die Elektrolyse von Wasser und galvanischen Zellen mit Hilfe des Lehrenden ihre Beobachtungen interpretieren 16 Erkenntnisse gewinnen: Fragen, Untersuchen, Interpretieren: o E1: zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben Schlüsse ziehen: Bewerten, Entscheiden, Handeln: o S1: Daten, Fakten und Ergebnisse aus verschiedenen Quellen aus naturwissenschaftlicher Sicht bewerten und Schlüsse daraus ziehen. Umsetzung in diesem Experiment: Zusammenhang zwischen Elektrolyse- und galvanischen Prozessen erkennen und deuten: Reversible Redox-Reaktionen, energetischer Zusammenhang Anforderungsdimension: N1: Anforderungsniveau I Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus Natur, Umwelt und Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachen Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln. o Umsetzung im Experiment: Die Schülerinnen und Schüler werden beim Experimentieren vom Lehrenden angeleitet und durch gezieltes Beobachten des Elektrolyse- sowie Knallgasprozesses zum Interpretieren des Vorgangs, unter Anwendung von Fachausdrücken, geführt. N2: Anforderungsniveau II Sachverhalte und einfache Verbindungen aus Natur, Umwelt und Technik unter Verwendung einzelner Elemente der Fachsprache und der im Unterricht behandelten Gesetze, Größen und Einheiten beschreiben, untersuchen und bewerten; Kombination aus reproduzierendem und selbstständigem Handeln. o Umsetzung in diesem Experiment: Aus Beobachtungen und Daten werden Gesetzmäßigkeiten abgeleitet. 17 Experiment 6 Die Haargelbatterie Vorwissen der Schüler Siehe Experimente 1-4 Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Chemie im Alltag, Ziel des Experimentes Bei diesem Experiment soll gezeigt werden, dass mit dem Polyelektrolyt Haargel und den Elementen Aluminium und Kohle ein galvanisches Element gebaut werden kann. Der Vorteil des Haargels als Elektrolyt liegt daran, dass die Entsorgung dieses Elektrolyts im Vergleich zu im Alltag üblichen Salzlösungen als Elektrolyte sehr unproblematisch ist. Mit diesem Ansatz soll auch auf die Sicherheits- und Entsorgungsproblematik von Batterien bezüglich der Elektrolyte und der verschiedenen Metalle hingewiesen werden. Geräte / Materialien 1 Aluminiumschale eines Teelichtes Filterpapier oder Küchenrolle 2 Krokoklemmen 2 Kabel 1 Strommessgerät Chemikalien Haargel 1 kurze Kohleelektrode (ca. 2-3 cm) Experimentelle Durchführung Zuerst wird aus einem Filterpapier oder Küchenrolle ein rundes Stück geschnitten, welches auf den Boden der leeren Aluminiumschale gelegt wird Jetzt wird bis zur Hälfte das Schälchen mit Haargel gefüllt und die Kohleelektrode hineingesteckt Die Krokoklemmen werden an der Aluminiumschale (- Pol) sowie am den Kohlestab (+ Pol) angesteckt und ans Messgerät angeschlossen Beobachtungen: Eine Spannung von 0,7 – 0,8 V ist feststellbar. 18 Bemerkungen zum kompetenzorientierten Unterricht: Kompetenzraster Inhaltsdimension: C3 – Grundmuster chemischer Reaktionen C4 – Rohstoffquellen und ihre verantwortungsbewusste Nutzung chemische Grundkenntnisse in praxisrelevanten Bereichen (Kleidung, Wohnen, Energieversorgung, Verkehr, Technik) Handlungsdimension: Wissen organisieren: Aneignen, Darstellen und Kommunizieren Ich kann einzeln oder im Team ... W1: Vorgänge und Phänomene in Natur, Umwelt und Technik beschreiben und benennen W4: die Auswirkungen von Vorgängen in der Natur, Umwelt und Technik auf die Umwelt und Lebenswelt erfassen und beschreiben Erkenntnisse gewinnen: Fragen, Untersuchen Ich kann einzeln oder im Team ... E1: zu Vorgängen und Phänomenen in Natur, Umwelt und Technik Beobachtungen machen oder Messungen durchführen und diese beschreiben Anforderungsdimension: N1: Anforderungsniveau I Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus Natur, Umwelt und Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachen Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln. 19 Experiment 7 Brennstoffzellenauto Vorwissen der Schüler Weitere thematische Einsatzmöglichkeiten Elektrolyse von Wasser Knallgasreaktion und Knallgaszelle Zusammenhang Elektrolyse und galvanisches Element Wasserstoff als Energieträger Energiespeicherung Erneuerbare Energien Elektrotechnik Ziel des Experimentes: Mit diesem Experiment soll gezeigt werden, dass Wasser mittels elektrischen Stroms aus Solarenergie in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt werden kann (Elektrolysezelle). Beide Gase können in der Brennstoffzelle zu Wasser und Energie umgesetzt werden (Galvanische Zelle). Als Modell dient ein Auto, in welchem sich eine Wasserelektrolyse- und Brennstoffzelle befindet und somit „mit Wasser“ betrieben werden kann. Geräte / Materialien Modellauto mit Solarpanel, Elektrolyse- und Brennstoffzelle Kabel Chemikalien Destilliertes Wasser Experimentelle Durchführung Die beiden Zylinderbecher der Elektrolysezelle am Modellauto werden mit Wasser gefüllt Jetzt wird das Solarpanel am Auto angeschlossen Das Solarpanel mit Sonnenlicht oder Glühlampe bestrahlen lassen Wenn sich genügend Sauerstoff- und Wasserstoff gebildet haben, werden die Kabel abgesteckt und die Gasschläuche mit der Brennstoffzelle verbunden Beobachtungen Das Auto fährt! 20 Erklärung: Elektrolysezelle In Elektrolysezellen werden chemische Verbindungen mittels elektrischen Strom in andere Verbindungen zerlegt, Wasser also in Wasserstoff und Sauerstoff Elektrolysereaktionsgleichung von Wasser: 2 H2O + elektrische Energie 2 H2 + O2 Elektrische Energie wird in chemische Energie umgeformt Brennstoffzelle Eine Brennstoffzelle ist ein elektrochemischer Stromerzeuger, der direkt aus der Energie einer chemischen Reaktion Elektrizität erzeugt. Brennstoffzellengleichung zur Wasserbildung: 2 H2 + O2 2 H2O + elektrische Energie Chemische Energie wird in elektrische Energie umgeformt 21 Kompetenzraster Inhaltskompetenz: C1, P1, P2; Handlungskompetenz: H1, N1 C1: Grundmuster chemischer Reaktionen Exotherme und endotherme Reaktionen P1: Mechanik Mechanische Energieformen und deren Umwandlung (Bewegungsenergie, gespeicherte Energie) P2: Elektrizität und Magnetismus Elektrische Erscheinungen in Natur und Technik, Prinzip des Generators, Transformators und Elektromotors Handlungsdimension: H1: Beobachten, Erfassen, Beschreiben Umfasst die Kompetenz, Vorgänge und Erscheinungsformen der Natur aus der Sicht der naturwissenschaftlichen Fächer zu beobachten, zu beschreiben und mitzuteilen. Dazu gehören das Ordnen, Darstellen und Protokollieren dieser Phänomene und die Durchführung einfacher Messungen, einzeln oder im Team. o Umsetzung im Experiment: Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand ihres Vorwissens über die Elektrolyse von Wasser, ihre Beobachtungen interpretieren mit Hilfe des Lehrenden, im Anschluss interpretieren. N1: Anforderungsniveau I Ausgehend von stark angeleitetem, geführtem Arbeiten Sachverhalte aus Natur, Umwelt und Technik mit einfacher Sprache beschreiben, mit einfachen Mitteln untersuchen und alltagsweltlich bewerten; reproduzierendes Handeln. o Umsetzung im Experiment: Die Schülerinnen und Schüler werden beim Experimentieren vom Lehrenden angeleitet und durch gezieltes Beobachten des Elektrolyseprozesses zum Interpretieren des Vorgangs, unter Anwendung von Fachausdrücken, geführt. Quelle: Universität Wien http://pluslucis.univie.ac.at/FBW0/FBW2011/Material/Hopf.pdf 22