Inhalt - Siemens
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Wenn man davon ausgeht, daß die Störanfälligkeit je übertragenem kW auf dem Wege von der Zentrale zum Verbraucher in allen SpannungsĆ ebenen etwa gleich sein soll, so muß die Netzisolation so bemessen werden, daß eine solche quadratiĆ sche Kurve etwa eingehalten wird, da die über eine Leitung transporĆ tierte Leistung etwa mit dem QuaĆ drat der Spannung wächst. Die auf den Kilometer Leitungslänge bezogene Fehleranzahl muß also quadratisch mit steigender SpanĆ nung geringer werden. Aus einpoligen Erdschlüssen entwikĆ keln sich durch fortschreitende ZerĆ störung der Isolation häufig zweiund dreipolige Kurzschlüsse. Maßgeblich für die Geschwindigkeit der Isolationszerstörung ist die Größe des Stromes in der FehlerĆ stelle während des Erdschlusses. Zahl der Fehler 20 einĆ polig 10 zweiĆ polig dreiĆ polig 1,5...4 0,3...1,5 10 30 . 1996 150 Betrieb mit ErdĆ schlußlöschung 220 380 Betrieb mit starrer Erdung kV Netzspannung Bild 1 Fehlerzahl und Netzspannung Im folgenden Abschnitt werden die im Energiesystem üblichen ErdungsĆ arten vorgestellt und nach ihren wichtigsten Merkmalen beurteilt. Eine die Wirksamkeit der SternĆ punkterdung charakterisierende Größe ist die Höhe der zeitweiligen Spannungsüberhöhung infolge eines einpoligen Fehlers. Die Erdungszahl ist von den absoluĆ ten Spannungswerten unabhängig und gibt Auskunft über die BegrenĆ zung zeitweiliger Überspannungen. Neben der Erdungszahl E wird heute mehr der Erdfehlerfaktor (cf) verwendet. Beide Größen beziehen sich auf einen bestimmten Ort im Elektroenergiesystem. Für die Größe dieses ErdschlußstroĆ mes ist bei geringem Widerstand zwischen Netzsternpunkt und Erde die Größe dieses Widerstandes maßgebend. Bei hohem Widerstand zwischen Netzsternpunkt und Erde bestimmen hauptsächlich NetzspanĆ nung und Größe (Erdkapazität) des galvanisch zusammenhängenden Netzes diesen Strom. āSiemens AG 110 0,1...0,2 Z EĂ Ă c fĂ Ă LEĂmax B 3 Ă LEĂmax B LE max = Effektivwert der LeiterErdespannung der geĆ sunden Leiter B = Betriebsspannungen Die Kenngröße zur Bewertung tranĆ sienter Überspannungen ist der Überspannungsfaktor kt. k Ă Ă 3 Ă LEĂmax 2 Ă B LE max = max. Amplitude der Leiter-Erdespannung der gesunden Leiter Der Erdschluß im Netzbetrieb -1- Freier Sternpunkt - isoliertes Netz (siehe Bild 2) L1 Betriebsverhalten: D Ein Betrieb mit Erdfehler ist mögĆ lich, wenn das Isolationsniveau der Betriebsmittel in Ordnung ist. D Fehlerlichtbogen müssen selbsttäĆ tig verlöschen können D Im Fehlerfall hat der Betreiber die Möglichkeit gezielter NetzumĆ schaltungen. Isolationsniveau: Muß groß sein, da die transiente und stationäre SpannungserhöĆ hung die Gefahr von DoppelerdĆ schlüssen nach sich zieht. D Netzausdehnung: begrenzt durch Erdschlußstrom CE < 60 A. D Aufwand bezüglich der SternpunktĆ behandlung: D keiner Erdfehlerfaktor: cf = 1,7 D transiente Spannungsüberhöhung: D kt 3,5 L2 CE L3 C1 C2 C3 Bild 2 Freier Sternpunkt - isoliertes Netz Fehlerstrom: Kapazitiver Erdschlußstrom D Schritt- und BerührungsĆ spannungen: D keine Lichtbogen: D brennen sehr unruhig mit zischenĆ der Flamme Wiederzündungsgefahr: groß, kt = 3,5 bei intermittierenĆ den Erdschlüssen (siehe Bild 3) D Induktive Beeinflussung von Informationsanlagen: D unbedeutend Fehlererfassung: besondere Geräte zur selektiven Erfassung sind notwendig D Verhalten nach Fehlerabschaltung: D Möglichkeit von subharmonischen Schwingungen (KippschwingunĆ gen) D Ferroresonanzen Grenzen der freien Sternpunkterdung (SPE) CE <10 A CE = 10 bis 50 A CE <50 A Erdschlüsse intermittieren Erdschlußlichtbögen verlöschen Erdschlußlichtbögen bleiben bestehen Umstellen auf niederohmige SPE -2- Freileitungsnetze Kabelnetze Umstellen auf Resonanz-SPE Umstellen auf niederohmige SPE Beibehaltung des freien SP Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 7 ."/!&)14/0.,* 6/!&1+% ')" +0#.*'00'#.#+"#. ."/!&)14 '+ #'+#* .#&/0.,*+#03 *'0 $.#'#* 0#.+-1+(0 #'0)'!&#. -++1+%/2#.)1$ *'0 5*-$1+% 1+" ."/!&)14/0.,* #' '+0#.*'00'#.#+"#* ."/!&)14 '+ #'0#. ./03/!&)0 ')" 1+" #'%#."'%.** 2,. "#* ."/!&)14 2,. "'.#(0 +!& ."/!&)14#'+0.'00 +!& 2,. '#"#.37+"1+% "#/ ."/!&)1//#/ 2,. +!& '#"#.37+"1+% "#/ ."/!&)1//#/ +!& '#*#+/ #. ."/!&)14 '* #03 #0.'# Zum Zeitpunkt des StromnulldurchĆ ganges führen die gesunden Leiter den 1,5fachen Wert der normalen Leiter-Erdespannung. Die NullspanĆ nung 0 = ME hat genau den Wert der Leiter-Erdespannung. Da sich die Spannung über den Kapazitäten nach Verlöschen des Stromes nicht sprungartig ändern kann, bleibt dieĆ ser Zustand je nach SystemdämpĆ fung einige Zeit bestehen. Zum ZeitĆ punkt 3 besteht infolge des hohen Potentials im Leiter L1 und der unĆ genügend entionisierten Fehlerstelle erneut die Gefahr einer WiederzünĆ dung. Die Spannung des Leiters L3 kann hierbei transiente ÜberspanĆ nungsfaktoren bis zu 3,5 erreichen, wogegen beim Erdschlußeintritt der Faktor kt v2,7 erreicht wird. In Drehstromsystemen mit isolierĆ tem Sternpunkt und geringer AusĆ dehnung, in denen einpolig geerdete induktive Spannungswandler beĆ nutzt werden, treten gelegentlich Kippschwingungen auf, welche die Spannungswandler thermisch zerĆ stören können. Anhand Bild 4 soll das Entstehen solcher Kippschwingungen erläutert werden. Der Schwingkreis ist dann als kriĆ tisch zu bewerten, wenn die DämpĆ fung sehr gering ist, z. B. in NeuanĆ lagen. Im /-Diagramm sind neben nichtĆ linearen Kennlinien des SpannungsĆ wandlers die Kennlinien der KapaziĆ tät C (āā) und der aussteuernden Spannung a eingezeichnet. Ausgangspunkt ist der Arbeitspkt. 1. Er ist stabil. Die Spannung über der Induktivität ist etwas größer als die erregende Spannung a. Ohne beĆ sondere Einflüsse kann dieser Punkt nicht verlassen werden. Er entĆ spricht dem Betriebszustand. Durch transiente SpannungsbeanspruĆ chung hervorgerufen, kann z. B. bei Erdschlüssen der Strom und die Spannung a auf größere Werte aufĆ schwingen. Ist das Aufschwingen so groß, daß der Punkt 4 etwas überĆ schritten wird, so kippt das System in den Arbeitspunkt 5. Der ArbeitsĆ punkt 5 wird verlassen, wenn sich die erregende Spannung auf den vor der transienten Änderung vorhanĆ dene Größe wieder einstellt. Im ArĆ beitspunkt 3 schwingt das System nun mit sehr großen Strömen und Spannungen. Der Arbeitspunkt 2 ist kein stabiler Arbeitspunkt. -4- Ersatzschaltbild a - c = L a E Netz a c a - c 2 LW 4 c a 1 L c c c L cĂ +Ă L āC EĂNetz 3 5 LW Wandlerinduktivität E Netz Erdkapazität a Bild 4 Harmonische Resonanz im nichtlinearen Kreis, kippen über der Spannung Ersatzschaltbild LW a c a L c Bild 5 Kippschwingungen Durch die Aussteuerung der MagneĆ tisierungskennlinie im nichtlinearen Bereich entspricht der Strom nicht der Sinusform. Es bilden sich vorwiegend ungeradĆ zahlige Oberwellen aus 3. und 5. Harmonischen (Bild 5). Dieser Zustand bleibt unter UmstänĆ den sehr lange bestehen, was durch Schwebungen der Zeiger der angeĆ schlossenen analogen Instrumente Der Erdschluß im Netzbetrieb und einem starken Brummen des Spannungswandlers zu beobachten ist. Abhilfe schafft die Bedämpfung des Systems mit einem ohmschen WiĆ derstand parallel zu in Dreieck geĆ schalteten SpannungswandlerwickĆ lungen (Neuwicklung). Als Richtwert wird ein Widerstand von ca. 50 /200 Watt angegeben. Siemens AG . 1996 Resonanz - Sternpunkterdung (siehe Bild 6) L3 Betriebsverhalten: D Ein Betrieb mit Erdschluß ist mögĆ lich. D L1 Automatisches Löschen der ErdĆ schlüsse bei ordnungsgemäßer Kompensation in wenigen MilliĆ sekunden. D Induktiver Spulenstrom kompenĆ siert kapazitiven Fehlerstrom an der Fehlerstelle. D Erhöhte Betriebszuverlässigkeit gegenüber dem isolierten Netz. Isolationsniveau: Gleiche Anforderungen wie beim isolierten Netz. D Netzausdehnung: größer als beim isolierten Netz D D L2 durch Löschgrenze der LichtböĆ gen begrenzt: N 30 kV Rest 60 A N 110 kV Rest 120 A Aufwand bezüglich der SternpunktĆ behandlung: D groß, Erdschlußspulen (PetersenĆ spulen), KompensationsgradüberĆ wachung, VerstimmungsgradregĆ ler Erdfehler: cf = 1,7 D transiente Spannungsüberhöhung: kf 2,5 L CE C1 C2 C3 Bild 6 Resonanz - Sternpunkterdung Fehlerstrom: Wirkanteil im Freileitungsnetz: - Verluste der Petersenspulen - Koronaverluste D Fehlererfassung: D besondere Geräte zur selektiven Erfassung sind notwendig Wirkanteil im Kabelnetz: - Verluste der Petersenspulen - dielektrischen Verluste D Lichtbogen: verlöschen größtenteils von selbst, brennen durch ohmschen Verhalten ruhig D Blindanteil: - abhängig von Verstimmung und Länge des fehlerbehafteten AbĆ zweiges D Wiederzündungsgefahr: nicht möglich bzw. unwahrscheinĆ lich, da die Spannung im fehlerbeĆ hafteten Leiter langsam wiederĆ kehrt D Schritt- und BerührungsspannunĆ gen: D keine unzulässigen BeanspruĆ chungen aufgrund des geringen Nullstromes Verhalten nach Selbstlöschung oder Fehlerabschaltung: D Die Spannung kehrt im fehlerbeĆ hafteten Leiter mit der EigenfreĆ quenz des Netzes wieder (Bild 7). Induktive Beeinflussung von Informationsanlagen: D unbedeutend D D Die wirksamen Zeitkonstanten sind verstimmungsabhängig. t >300 ms bei exakter KompensaĆ tion. Grenzen der gelöschten Sternpunkterdung Freileitungsnetze Kabelnetze Löschgrenze der Erdschlußlichtbögen wird überschritten Aufstellen weiterer Erdschlußspulen unwirtschaftlich Auftrennen in Teilnetze ESiemens AG . 1996 Umstellen auf niederohmige SPE 80 bis 90 % aller Erdfehler sind Erdschlußwischer Erdschlüsse gehen meist über in DoppelĆ erdschlüsse Beibehaltung der Resonanz-SPE Umstellen auf niederohmige SPE Der Erdschluß im Netzbetrieb -5- L1-E, L2-e, L3-E Spannungen gegen Erde L1-E L2-E A Gesundes Netz B Beginn des Erdschlusses C Löschen des Erdschlusses D Durch Ausschwingen der PeterĆ senspule hervorgerufene VerminĆ derung der Erdspannung des geĆ sunden Leiters L3 E desgl. im Leiter L2 F desgl. im Leiter L1 a) Schwingfähiges System Netzkapazität Löscheinrichtung b) Gesundes Netz L3-E Oszillogramm eines Erdschlusses mit nachfolgendem Einschwingungsvorgang a) L1 L2 L3 CE L2 b) L3 L2 c) L1 L3 L2 L1 d) L1 L3 L2 e) L3 c) Erdschluß der Phase L1 d) Erdschluß beendet, Netz kehrt in normalen Zustand zurück e) Weg des Erdpunktes (bei UnterĆ kompensation) L1 L1 Ersatzschaltbild und Spannungsdiagramme Bild 7 Erdschluß und wiederkehrende Spannung im gelöschten Netz Resistanz -Reaktanz - SternĆ punkterdung (siehe Bild 8) Kabelnetze D Umstellung von Resonanz-SternĆ punkterdung (auf Halbstarre) aufĆ grund zunehmender ErdfehlerhäuĆ figkeit D bei zunehmendem VermaschĆ ungsgrad und Neuauflagen im städtischen Bereich Freileitungsnetze Überwiegend in gemischten NetĆ zen mit großem Anteil an Kabeln Netzausdehnung: Begrenzung durch Anregeprobleme des Selektivschutzes, möglichst ofĆ fene Ringe oder Strahlennetze. L3 L2 L1 Lange Stiche oder Parallelkabel verĆ meiden. Aufwand bezüglich SternpunktĆ behandlung: D Reaktanz oder Resistanz mit Steuerung und Schutzeinrichtung für das Betriebsmittel K D D Reaktanz bei höheren Leistungen wegen geringerer Kosten. Bild 8 Resistanzāā-āāReaktanzāā-āāSternpunkterdung Betriebsverhalten: Fehler muß abgeschaltet werden, Ausfall des Kabels Erdfehlerfaktor: cf 1,4 abhängig von Größe und Art der Impedanz für die SternpunkterĆ dung. Fehlerstrom Kann je nach Größe des SternpunktĆ erdungswiderstandes kurzschlußarĆ tige Werte annehmen. transiente Spannungserhöhung: kleiner als im gelöschtem Netz kt = 1,8 bis 2,5 Begrenzung überlicherweise auf 0,3 bis 2 kA ,um Betriebsmittel nicht zu hoch zu belasten. Isolationsniveau: reduzierte, eventuell abgestufte IsoĆ lation möglich. -6- Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 Für die Schutzanregung ergeben sich bei Resistanz- und ReaktanzerĆ dung unterschiedliche Verhältnisse (Bild 9 bzw. Bild 10). L3 CE3 L3 CE2 L2 Resistanzerdung: D Der kapazitive Erdschlußstrom wirkt anregeunterstützend. D Das System ist vom NetzschaltzuĆ stand wenig beeinflußt. D Der Stromverlauf ist beim FehlerĆ eintritt praktisch nicht verlagert. L1 M ME L1 R Relais Reaktanzsternpunkterdung: D Kapazitiver Erdschlußstrom wirkt nicht anregeunterstützend sonĆ dern mindernd. D Der Stromverlauf ist je nach FehĆ lereintrittszeitpunkt einseitig verĆ lagert und während des FehlerverĆ laufs nicht konstant. L3 M R CE3 Schritt- und Berührungsspannung kann unzulässige Werte je nach Stromgröße annehmen. Induktive Beeinflussung von InĆ formationsanlagen sind unwahrscheinlich, da vorwieĆ gend in Kabelnetzen eingesetzt. CE L2 Bild 9 Resistanzerdung Fehlererfassung durch Netzschutz bzw. eigenständiĆ gen Nullstromrichtungsschutz bzw. Unterimpedanzanregung. Lichtbogen: Zerstörungsgefahr des BetriebsmitĆ tels bei zu langer Fehlerdauer, keine selbsttätige Löschung. CE2 L3 CE3 L3 CE2 L2 L1 M āxME L1 L Wiederzündungsgefahr: nicht vorhanden Verhalten nach Fehlerabschaltung: Transiente Überspannungen bei ReĆ sistanzerdung, kleiner als im geĆ löschten Netz. L3 CE3 M CE2 CE L2 L CE Bild 10 Reaktanzsternpunkterdung ESiemens AG . 1996 Der Erdschluß im Netzbetrieb -7- Starre Sternpunkterdung: (siehe Bild 11) Starre Sternpunkterdung: L3 D alle 380/220-kV-Netze in Deutschland D Netzausdehnung und KoronaverĆ luste zu groß, um selbsttätiges Lichtbogenverlöschen zu erreiĆ chen. L2 Teilstarre Erdung Erdung nur an ausgewählten Sternpunkten, um den einpoligen KS-Strom zu begrenzen. L1 K D Betriebsverhalten: Fehlerabschaltung, d. h. Ausfall der Leitung Isolationsniveau: reduzierte, eventuell abgestufte IsoĆ lation möglich Netzausdehnung: keine Begrenzung Aufwand bezüglich SternpunktbeĆ handlung: gering Bild 11 Starre Sternpunkterdung uKĂ(1)Ă 70 60 transiente Spannungserhöhung: kt <1,8 20 Fehlerstrom: Erdkurzschlußstrom abhängig von der Größe des Verhältnisses 0 10 1 Z 2Ă ) Z 0 üblicher Bereich 1 1,4 1,45 "KĂ(1)Ă +Ă 1, 5Ă "KĂ(3)Ă "KĂ(1)Ă +Ă 1 Ă "KĂ(3)Ă 2 10 Schritt- und BerührungsspannunĆ gen: unzulässige Werte sind möglich 20 30 40 50 60 70 uKĂ(3)Ă 7 Z0 Z1 ȱ 3Ă Ă ȳ Ă ā + ā1, 1Ăȧ Ă " Ă 0, 866ȧ Ȳ2Ă ǒ Ă ) 2Ǔ ȴ Z0 f Induktive Beeinflussung von InĆ formationsanlagen: unzulässige Beeinflussung, besonĆ dere Schirmmaßnahmen erforderlich 1,6 Fehlererfassung: durch Netzschutz, bei AnregeprobleĆ men mit empfindlichen ErdfehlerĆ schutz 1,2 Verhalten nach Fehlerabschaltung: keine besonderen Erscheinungen +Ă 1,1 3Ă "KĂ(3) 40 30 Wiederzündungsgefahr: nicht vorhanden "KĂ(1)Ă 1,04 50 Erdfehlerfaktor: cf = 1,4 an der Fehlerstelle Lichtbogen einpolige WE zur Fehlerbeseitigung Parameter cf 0,95 Z1 f Z0 Z1 1,4 1,0 0,8 1 2 3 4 5 6 Bild 12 Zusammenhang zwischen und ein- und dreipoligem Kurzschlußstrom unter der Annahme gleicher Impedanzwinkel der Null- und Mitimpedanz -8- Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 #64$//(0)$4460* 64 '(3 !,(.)$.5 '(3 =*.,&+-(,5(0 '(3 5(30260-5%(+$0'.60* 8,3' '(65.,&+ '$; (4 0,&+5 063 (,0( (,0@ 9,*( =460* %(9>*.,&+ '(3 !(3)>*%$3@ -(,5 '(/ 6)8$0' '(3 3'60*4$0@ .$*( 60' '(3 4(.(-5,7(0 (+.(3(3@ )$4460* *,%5 D .(,0( (59( 9 3$)58(3-,*(0%('$3)4$0.$*(0 1'(3 0'6453,(%(53,(%( -=00(0 /,5 ,41.,(35(/ 5(30260-5 %(53,(%(0 8(3'(0 D ,55(. 60' 1&+42$0060*40(59( /,5 '(/ $625$05(,. $0 3(,.(,560@ *(0 8(3'(0 ,0 (654&+.$0' /,5 7(35(,.5(0 (5(34(0426.(0 $64*(@ 3>45(5 ,(4( 5(30260-5%(+$0'.60* (3@ /=*.,&+5 (,0( (53,(%4)>+360* '$ ',( /(,45(0 3'4&+.>44( 4&+0(.. (3.=4&+(0 60' 45(+(0'( 3'@ 4&+.>44( >%(3 /(+3(3( 560'(0 %,4 96 (,0(3 (59$644&+$.560* 8(,5(3%(53,(%(0 8(3'(0 -=00(0 D 0 *3=;(3(0 ,55(.42$0060*4-$@ %(.0(59(0 -$00 (,0( /45(..60* $6) (4,45$09 1'(3 ($-5$09(3@ '60* 3$54$/ 4(,0 8(00 ',( ",3-@ 4$/-(,5 '(3 (410$0945(30260-5@ (3'60* 0,&+5 /(+3 *(*(%(0 ,45 $ ',( 122(.(3'4&+.6;8$+3@ 4&+(,0.,&+-(,5 /,5 '(3 (59*3=;( 45(,*5 -$00 ',( 09$+. '(3 12@ 2(.(3'4&+.>44( '63&+ '$4 6)53(0@ 0(0 ,0 98(, %,4 '3(, (,.0(59(0 $6) '(0 7,(35(0 %,4 9(+05(0 (,. 3('6@ 9,(35 8(3'(0 D =&+4542$0060*40(59( 8(3'(0 $6)*360' '(3 *31;(0 64'(+060* 45$33 *((3'(5 $3>%(3+,0$64 8(3@ '(0 ,/ 64.$0' %(410'(34 ,0 :%(34(( $64 +,4513,4&+(0 3>0@ '(0 $6&+ ',( 1&+42$0060*4@ 0(59( 8,3-4$/ *((3'(5 0 $%(.0(59(0 (3)1.*5 (,0( (36+,@ *60* '(4 (+.(3*(4&+(+(04 60' ,0,/,(360* '(3 >&-9>0'60*4@ 8$+34&+(,0.,&+-(,5 ,( (59*3=;( ,45 '63&+ '(0 96.<4@ 4,*(0 60*(.=4&+5(0 3'4531/ %(@ *3(095 %(, %,4 -! $6) %(, -! $6) ? E,(/(04 (3 3'4&+.6; ,/ (59%(53,(% Spannungen und Ströme bei Erdschluß 8 U U U U U C U U U U U C < < +< (< Ǹ < Ă C < @< U < < +< >(< Ǹ < < C < @< U R U U U U U '*" 11'-,8/# .,,2,%0 2," 1/-+3#)1-/#, '+ '0-*'#/1#, #15 Isoliertes Netz 0'#&# '*" D #' /"0!&*:00#, -&,# 6 #/%,%0= 4'"#/01," #/&9&1 0'!& "'# .,= ,2,% "#/ %#02,"#, #'1#/ 2+ "#, )1-/ !$ Ǹ /20 $-*%1 "7 "0 $#&*#/$/#'# #151#'* "#, #701/-+ *'#$#/1 2," "'# #7 #"',%2,%#, $:/ "'# = 54#'%# +'1 %/-7#+ #/&8*1,'0 + #01#, 0'," #15;;;; 54#'% 0 /#'#!) "#/ #'1#/#'1#/.,= ,2,%#, *#' 1 2!& #' &-!&-&+'= %#, /"$#&*#/, #/&*1#, 0'#&# '*" D D '# .,,2,%03#)1-/#, 0'," '+ %#0+1#, %*3,'0!& 520++#,= &8,%#,"#, #15 2$%/2," "#0 %#= /',%#, #&*#/01/-+#0 ,4 %*#'!& #/ 2**01/-+ ', "#, $#&*#/$/#'#, 54#'%#, '01 "'# 3#)1-/'#**# ""'= 1'-, "#/ /"0!&*27*"#01/9+# "#/ $#&*#/$/#'#, #'1#/ "#0 54#'%0 ( Ǹ C 54#'% U + $#&*#/ #&$1#1#, 54#'% 4'/" "'# 2++# 08+1*'!&#/ 54#'%= 01/9+# 5:%*'!& "#0 /"0!&*27*= "#01/-+#0 "#0 #'%#,#, 54#'= %#0 %#+#00#, D !& #0#'1'%2,% "#0 /"$#&*#/0 0!&4',%#, "'# .,,2,%#, 0#&/ 0!&,#** 2$ '&/# #1/'# *'!&#, /9= 7#, #', U;;Ȁ U;;Ȁ R R 4!&0#," U;;Ȁ U U;;Ȁ #'1#/ /"#0.,,2,% #' /"$#&*#/ +'1 R 0 '*" /#'#!) "#/ #'1#/#'1#/0.,,2,%#, #/ /"0!&*27 '+ #15 #1/'# E'#+#,0 B I3B L3 I2B U3 L2 L1 U1 U2 U0 U3 I3B CEB I3 (A + B) U2 I2B 3 I0B I2 (A + B) -(I2 + I3) I1 A U1T I3A IWL L2 I1A IL U3 L3 I2A L1 U0 IWR I1A I3A CEA IS I2A I2A + I3A U2 3Ă I 0AĂ +Ă I RĂ ćjĂ Ǹ3 Ă Ă CEAĂ @Ă U NĂ ńĂ beiĂ VĂ +Ă 0 3Ă I Ă +Ă ćjĂ Ǹ3 Ă Ă C Ă @Ă U 0B EB N 3 I0A IS IL 3 U0 = U1 + U2 + U3 IWR 3 I0 = I1 + I2 + I3 Bild 15 Stationäre Spannungs- und Stromvektoren im gelöschten Netz Gelöschtes Netz (siehe Bild 15) Ein Maß für den Kompensationsgrad ist die Verstimmung V. I Ă ćĂ I L VĂ +Ă CE I CE V < 0 = Überkompensation V > 0 = Unterkompensation Ziel der Kompensation ist es, den kapazitiven Erdschlußstrom ICE an der Fehlerstelle durch den induktiĆ ven Spulenstrom IC aufzuheben. Aufgrund der ohmschen Verluste der Petersenspule (in Bild 15 durch IWR dargestellt) sowie der Koronaund dielektrischen Verluste der FreiĆ leitungen und Kabel wird der FehlerĆ strom auch bei exakter KompensaĆ tion (V = 0) eine Wirkkomponente enthalten. Die Verluste der FreileiĆ tungen und Kabel schwanken inĆ folge Witterungsabhängigkeit, so daß eine exakte Berechnung schwierig ist. Das Verhältnis Wattreststrom/kapaĆ zitiver Erdschlußstrom wird als Dämpfung bezeichnet. dĂ +Ă I WR I CE Siemens AG . 1996 Der Reststrom an der Fehlerstelle ist die Addition der ohmschen VerĆ lustkomponenten der Petersenspule und des Netzes. In Kabelnetzen betragen die dielekĆ trischen Verluste nur ca. 0,2 % des Erdschlußstromes, so daß die Dämpfung im wesentlichen durch die Spulenverluste allein bestimmt ist. Typische Dämpfungen: UN d v30 kV v110 kV 0,02 bis 0,03 0,03 bis 0,06 Im praktischen Betrieb wird das Netz leicht überkompensiert betrieĆ ben (V = 0,05). Damit wird besonĆ ders bei Freileitungsnetzen die aufĆ grund der kapazitiven Unsymmetrie auftretende Verlagerungsspannung klein gehalten. Im Gegensatz zum isolierten Netz zeigen die Spannungen nach VerĆ löschen des Erdschlusses noch eine Schwebung. Diese Schwebung ist durch das Ausschwingen des Schwingkreises PetersenspuleNetzerdkapazität begründet. Der Erdschluß im Netzbetrieb Bei exakter Kompensation bilden Spule und Erdkapazität des Netzes einen auf 50 Hz abgestimmten Schwingkreis. Mit Abschaltung einer Leitung und durch ÜberkompensaĆ tion bedingt liegt die Resonanz nicht bei 50 Hz, sondern etwas darüber. fe = Ǹf ā2 Ă (1Ă ćĂ V) Netz fe = Eigenfrequenz des SchwingĆ kreises Diese Schwingung klingt entspreĆ chend der Verluste langsam ab. Während die Verlagerungsspannung U0 langsam verschwindet, kehrt die Spannung des fehlerbehafteten LeiĆ ters wieder. Es vergehen mehrere Halbwellen bis die volle Spannungsrückbildung an der ionisierten Strecke erfolgt; darin ist das erfolgreiche UnterdrükĆ ken von Rückzündungen begründet. Der Reststrom an der Fehlerstelle setzt sich somit aus dem durch die Dämpfung bestimmten WattrestĆ strom und dem durch die VerstimĆ mung bedingten Blindstrom zusamĆ men. IR = I CE Ǹd ā2Ă )Ă V 2 - 11 - Der vom Relais erfaßte Strom 3 0 (3 0A im Bild 15) besitzt eine gröĆ ßere Blindkomponente als der Strom im fehlerbehafteten Leiter (1A in Bild 15). Diese Tatsache ist bei der Relaiseinstellung zu beachĆ ten und wird im Punkt "Planen und Inbetriebsetzen des ErdschlußschutĆ zes" behandelt. Kontrolle der PetersenspulenAbstimmung im Betrieb durch Messen der restlichen VerlaĆ gerungsspannung bei den verĆ schiedenen Einstellungen der Spule (Bild für Freileitungen, bei Kabeln etwa 1/10 der Werte). Aus Freileitungen und Kabeln gemischte Netze ergeĆ ben flachere Kurven. L1 L2 L3 l1 l2 l3 Ein einfaches Verfahren, die AbstimĆ mung während des Betriebes festĆ zulegen, ist das Beobachten der Sternpunkt-Erdspannung im fehlerĆ freien Netz. Man schließt dabei an das offene Dreieck der Spannungswandler ein Voltmeter an, dessen Meßbereich man bei Freileitungen 3 bis 30 V und bei Kabelnetzen etwa 0,3 bis 3 V wählt. Stellt man jetzt die PetersenĆ spule der Reihe nach auf ihre verĆ schiedenen Anzapfungen ein, so muß eine ausgeprägte ResonanzĆ kurve entstehen (siehe Bild 16). Bild 16 Resonanzkurve der Petersenspule Einspeisung Transformator fehlerfreie Abzweige Ströme und Spannungen bei Fehlereintritt Anhand der Parameter eines StichĆ netzes sollen die wichtigsten EigenĆ schaften des Erdschlußeintritts disĆ kutiert und erläutert werden. Bild 17 zeigt das Übersichtsschaltbild eines Mittelspannungsnetzes mit einer Einspeisung. Bild 18 zeigt die ErsatzĆ schaltung in symmetrischen KompoĆ nenten. Bild 17 Stichnetz mit Erdschluß, Ersatzschaltbilder Zusätzliche Erklärung zu Bild 18: RN, XN Parameter der Einspeisung RT, XT Parameter des TransformaĆ tors RL, XL Parameter des fehlerbehafĆ teten Abzweiges CbN Betriebskapazität des verĆ bleibenden Netzteils CbA Betriebskapazität des fehlerĆ behafteten Abzweiges CP Erdkapazitäten (NullkapaziĆ tät) ZM Magnetisierungsimpedanz des Transformators R0Tu, X0Tu Trafonullresistanz und ReakĆ tanz der UnterspannungsĆ geräte 0, 1, 2 Parameter des Null-, Mitund Gegensystems RP, XP Resistanz und Reaktanz der Petersenspule RF Übergangswiderstand ZL Last an der Sammelschiene - 12 - fehlerbehafteter Abzweig Petersenspule Relaiseinbauort R1N + R1T j (X1N + X1T) ûsin (wf + ö) R2N + R2T R1L ZL C bA 2 CbN j (X2N + X2T) R2L R0Tu + 3 RP j (X0Tu + 3 XP) ZM C bA 2 j X2L C bA 2 CbN R0Tu j X0Tu j X1L R0L C0N C 0A 2 C bA 2 3 RF j X0L C 0A 2 Bild 18 Ersatzschaltung in symmetrischen Komponenten Der Erdschluß im Netzbetrieb āSiemens AG . 1996 Die im Relais meßbaren ÜbergangsĆ vorgänge können im Wesentlichen in drei deutlich unterscheidbare PhaĆ sen unterteilt werden. Zunächst wird beim Erdschlußeintritt die fehlerĆ hafte Phase durch Wanderwellen entladen. Die EntladungsschwinĆ gung liegt im Frequenzbereich von etwa 10 bis 100 kHz. Da solche VorĆ gänge von den herkömmlichen ReĆ lais aufgrund der begrenzenden EinĆ gangsfilter nicht erfaßt werden, wird hier nicht näher darauf eingegangen. Ausgangspunkt für die weiteren BeĆ trachtungen ist das symmetrische Dreileitersystem. Die Ladung der Betriebskapazitäten Cb ist proportioĆ nal dem Momentanwert der LeiterErdespannung des fehlerbehafteten Leiters zum Zeitpunkt des FehlereinĆ tritts. Nach dem Erdschlußeintritt treten folgende Vorgänge auf: Bild 19 Ersatzschaltung zur Bestimmung der Entladeschwingung der fehlerhaften Phase 1. Entladung der Kapazität des fehĆ lerbehafteten Leiters Bild 20 Ersatzschaltung zur Bestimmung der Entladeschwingung der gesunden Phase Der hierfür wirksame ErsatzĆ schwingkreis kann unter VernachĆ C lässigung der Kapazitäten bA 2 R1L + 3 RF + R0L j (2 X1L + X0L) ǒ +=0 C C bNĂ )Ă bA 2 C 0NĂ ) û (sin ö) Ǔ ǒ C0A C @ C bNĂ )Ă bA 2 2 C 0NĂ )Ă Ǔ C0A C Ă )Ă C bNĂ )Ă bA 2 2 2 (R1N + R1T + R1L) + R0L + 3 RF j 2 (X1N + X1T + X1L) + j X0L û (sin t + ö) C 0NĂ )Ă C0A Ă 2 R1N + R1T + 2 R1L+ 3 RF + R0L C0A j (X1N + X1T + 2 X1L + X0L) C 0NĂ )Ă 2 Ă C bNĂ )Ă CbA 2 des fehlerbehafteten Abzweiges û (sin t ö) ermittelt werden (siehe Bild 19). Es ist ersichtlich, daß bei diesem hochfrequenten Vorgang (FreĆ quenzen bis ca. 5 bis 6 kHz) neĆ ben diesen Kapazitäten nur die Resistanzen und Reaktanzen des fehlerbehafteten Abzweiges eine Rolle spielen. Die Entladefrequenz fe berechnet sich etwa zu 1 f eĂ [Ă ǸLers @ C ers Da Lers = L0L + 2 L1L wesentlich geringer als die Induktivität des Transformators und der PetersenĆ spule ist, wird deutlich, daß es sich hier um die Schwingung mit der größten Frequenz handelt. Die maximale Amplitude im Nullstrom 3 0 ist bei Fehlereintritt im SpanĆ nungsmaximum zu erwarten. 2. Aufladung der Erdkapazitäten (C0 im Ersatzschaltbild) (Vor Fehlereintritt sind die LeiterErd-Kapazitäten aufgeladen. Dies entspricht einer geladenen BeĆ triebskapazität Cb = CE + 3 C12 im Mitsystem). Die Aufladung erfolgt über eine Nullspannung. Die Energiequelle ist der einspeisende TransformaĆ tor. ESiemens AG . 1996 R2N + R2T j (X2N + X2T) ZM // Z0To + Z0Tu + 3 ZP Bild 21 Ersatzschaltung in symmetrischen Komponenten Damit ergibt sich ein ErsatzĆ schwingkreis gemäß Bild 20. Die Frequenz dieser Schwingung 1 f aĂ [Ă ǸL ers @ C ers liegt je nach Netzgröße bei etwa 70 bis 3ā000 Hz und ist damit die der Entladeschwingung, da der Transformator mit seiner großen Induktivität eingeht. Aus dem ErĆ satzschaltbild folgt weiterhin, daß diese Komponente im Nullstrom 3 0 der Einspeisung nicht meßbar ist, da bis zu diesem Zeitpunkt kein Strom über die ErdschlußĆ spule fließt. Die beschriebene Schwingung entspricht im DrehĆ stromsystem dem Aufladen der Leiter-Erde-Kapazitäten der geĆ sunden Leiter auf verkettete Spannung bei sattem Erdschluß. Es erfolgt ein Größensprung um den Faktor Ǹ3 und einen WinkelĆ sprung von 30_. Der Übergang kann gemäß der Elemente R, L, C nur in Form einer oszillierenden Schwingung erfolgen. Der Erdschluß im Netzbetrieb 3. Einstellen der stationären ErdĆ schlußströme und Spannungen In diesem Fall ergibt sich die ErĆ satzschaltung gemäß Bild 21. An diesem Vorgang ist jetzt auch die Petersenspule beteiligt. Der Strom kann anfangs einseitig verĆ lagert sein, gemäß der ReihenĆ schaltung R, Lpā. Die maximale Verlagerung tritt beim Einschalten im Spannungsnulldurchgang auf. An der Fehlerstelle (über 3 RF) fließt bei exakter Kompensation nur noch der Wattreststrom. - 13 - (&$" %##)# %##)# (&$" %##)# (&$" %##)# (&$" ! (&/" )# %##)## #" &'!)- # #" !/'(# (, 0& # !! ' !&#(&((' " %##)#'1 "+")" & (&$" %##)# %##)# (&$" %##)# (&$" (&$" %##)# ! &/-# !# (,*&.!(#''# )# #" !&#(&((',(%)# ( #" # ! *$# & # " %##)#'1 #)!!)&# & &'!)- " (,(& "#' Aus den Oszillogrammen (Bild 22 und Bild 23) lassen sich folgende InĆ formationen ableiten: 1. Für einen Erdschluß Richtung LeiĆ tung/Kabel haben Nullstrom und Nullspannung zum EintrittszeitĆ punkt entgegengesetztes VorzeiĆ chen. 2. Die Spannungsbeanspruchung der fehlerfreien Leiter sowie die aufĆ tretenden 1. Amplituden im NullĆ strom 3 0 sind bei ErdschlußeinĆ tritt im Spannungsmaximum am größten. 3. Der Nullstrom ist als eine ÜberlaĆ gerung der erläuterten Vorgänge meßbar; seine ersten Amplituden betragen in der Regel das VielfaĆ che des Wandlernennstromes. Bild 25 zeigt die Größen EntladefreĆ quenz e, Aufladefrequenz a und die maximale Amplitude des NullstroĆ mes bezogen auf die Amplitude des Wandlernennstromes in AbhängigĆ keit vom Fehlerort für ein typisches 20-kV-Stichnetz mit einem kapazitiĆ ven Erdschlußstrom von 400 A. e/kHz a/Hz 3ā0/ w 300 15 2,25 220 1,5 200 10 180 160 0,75 100 5 1 2 3 4 5 6 7 8 L/km Bild 25 Netzgöße im Erdschlußfall Diese Aussagen gelten im GrundĆ satz auch für vermaschte Netze. Oberschwingungsgehalt des staĆ tionären Nullstromes Im fehlerfreien Betrieb liegt die AusĆ steuerung gemäß der ResonanzĆ kurve im Arbeitspunkt. Bild 24 zeigt die MagnetisierungsĆ kennlinie der Einspeisetrafos. Aufgrund der nichtlinearen ÜbertraĆ gungsfunktion wird der stationäre Erdschlußstrom je nach Größe der Verlagerungsspannung bei ErdĆ schluß (Arbeitspunkt B) ungeradzahĆ lige Harmonische enthalten. Die dominierende Frequenz ist dabei 250 Hz (Bild 26). B A Bild 24 Trafomagnetisierung im Normalbetrieb (A) und bei Erdschluß (B) āSiemens AG . 1996 Bild 26 Nullstrom oberwellenbehaftet Der Erdschluß im Netzbetrieb - 15 - Übertragung der Primärgrößen durch die Wandler Zur Erdschlußrichtungsbestimmung werden Verlagerungsspannung und Erdschlußstrom ausgewertet. Für die entsprechenden SekundärgröĆ ßen ist die Übersetzung der Wandler maßgebend. Verlagerungsspannung Das Übersetzungsverhältnis der Spannungswandler wird so gewählt, daß die Leiter-Leiter-Spannung der Sekundärseite bei hochspannungsĆ seitiger Nennspannung 100 V beĆ trägt. Die im Dreieck geschaltete dritte Wicklung der SpannungsĆ wandler wird im Gegensatz hierzu jedoch so bemessen, daß an ihm bei sattem Erdschluß 100 V auftreĆ ten, um an dem Relais eine geĆ normte Spannung zu haben (siehe Bild 27). Diese Spannung entspricht definiĆ tionsgemäß Ǹ3 U0. Sie wird gebildet, indem man die Spannungswandler z. B. für ein 110-kV-Netz mit einem Übersetzungsverhältnis ń ń 110000 100 Ǹ3 Ǹ3 ausführt. 100 3 Besitzen die verfügbaren SpanĆ nungswandler keine zweite SekunĆ därwicklung, so kann die VerlageĆ rungsspannung Ǹ3 U0 durch einen Satz zwischen Wandler mit dem Übersetzungsverhältnis 100/(100/ Ǹ3 V) in der Schaltung nach Bild 27 gewonnen werden. Zur Bildung der VerlagerungsspanĆ nung sind stets drei gegen Erde geĆ schaltete Spannungswandler erforĆ derlich. Die sogenannte V-Schaltung genügt nicht, da dort keine SpanĆ nung gegen Erde gemessen wird. L3 L2 U ĂȀ3 L1 U ĂȀ2 UL3 U ĂȀ3 U0 U ĂȀ3 üPS U UL2 Ǹ3 Ă U Ă 0 U PTĂ +Ă UN U Ă Ă Ǹ3 ĂĂ 3 Ă + N Ǹ3 100 100Ă V U PSĂ +Ă U N Ǹ3 U ĂĂ Ă+ N Ǹ3 100 100 Ǹ3 Ă U Ă +Ă (U ĂȀĂ )Ă U ĂȀ) @ 1 Ă +Ă (U ń150oĂ )Ă U ń150oĂ ) @ 100Ă V Ă 0 N N 2 3 üPT U NĂ Ǹ3 Ǹ3 Ă U Ă +Ă Ǹ3 Ă U Ă ń180oĂ @ 100Ă V ā +ā 100Ă Vń180oĂ 0 N Ǹ3 Ă U Ă N Definition: 3 U0 = UL1 + UL2 + UL3 Bild 27 Bildung der Verlagerungsspannung Erdschlußstrom Für die meßtechnische Bestimmung der vom Erdschluß betroffenen LeiĆ tung ist neben der VerlagerungsĆ spannung auch der Erdstrom 3 0 + = L1 + L2 + L3 heranzuzieĆ hen. Die Hauptstromwandler in den drei Leitern bilden in ihrer ParallelschalĆ tung gemäß der DefinitionsgleiĆ chung diesen Strom ab. Die AnordĆ nung nach Bild 28 wird als HolmĆ greenschaltung bezeichnet. Der Erdstrom ist die vektorielle Summe der drei Leiterströme. - 16 - U ĂȀ2 U ĂȀ3 üPT UL1 Der Erdschluß im Netzbetrieb L3 L2 L1 3 0 KurzschlußĆ schutz ErdschlußĆ relais Bild 28 Holmgreenschaltung Siemens AG . 1996 Erdschlußstrom (Fortsetzung) Die symmetrischen Betriebsströme addieren sich dabei zu Null. Im prakĆ tischen Betrieb werden infolge der Wandlerübertragungsfehler und der kapazitiven Unsymmetrie betriebsĆ mäßig geringe Nullströme meßbar sein. In vermaschten Netzen kommt ebenfalls der Einfluß unterschiedliĆ cher Leiterimpedanzen parallel geĆ führter Leitungen zum Tragen. Um einen Erdstrom in jedem Fall mesĆ sen zu können, sind stets 3 Wandler erforderlich. Eine weitere Möglichkeit der ErdĆ stromerfassung bietet ein alle drei Leiter umfassender Wandler, der geĆ mäß seines Anwendungsgebietes als Kabelumbauwandler bezeichnet wird (siehe Bild 29 und Bild 30). L1 L2 L3 e Bild 29 Kabelumbauwandler zum Erfassen des Erdstromes Bild 30 Kabelumbauwandler Kenngrößen und Merkmale der AnĆ schaltungen D Holmgreenschaltung Für einen Wandler 5P gilt: - Hauptstromwandler mit großem Übersetzungsverhältnis z. āB. 400/1 - Große Nennüberstromziffer zur richtigen Abbildung der kurzĆ schlußartigen Ströme z.āB. 5P10 = Gesamtfehler <5 % bei 10fachem Nennstrom. - In gelöschten Netzen wird der Wattreststrom, der in der GrößenĆ ordnung (2 bis 6 %) CE Netz liegt, zur Richtungsbestimmung ausgeĆ wertet. Der Einfluß des Fehlwinkels kann, gerade in Netzen mit niedrigeren Wattreststromansprechwerten (0,01 bis 0,02 x N), zu falschen Aussagen bei der Anschaltung über HolmĆ greenschaltung führen. Anhand der Tabelle sollte die AbĆ schätzung zum Einsatz der HolmĆ greenschaltung erfolgen. EāSiemens AG . 1996 0,1 N 0,2 N 1,0 N Stromfehler i in % 2,0 1,5 1 Fehlwinkel di _el. 2,0 1,5 1 Winkelanteil des max. Fehlerstromes 3 C infolge Wandlerfehlwinkel bei einen LastĆ winkel von 30_ 0,007 N 0,01 N 0,035 N Als Empfehlung gilt: Holmgreenschaltung nur, wenn der eingestellte Relaisansprechwert der Richtungsmessung größer >0,05 N eingestellt werden kann. D Eine Richtungsfehlentscheidung wird somit bei einer gewählten Ansprechsicherheit von 2 ausgeĆ schlossen. Für isolierte Netze können im allgeĆ meinen Wandler in HolmgreenschalĆ tung verwendet werden. Die Gründe hierfür sind: D Wandlerfehler infolge WandlertoĆ leranzen wirken sich vorwiegend auf die ohmsche Komponente wegen des nahezu ohmschen Lastwinkels aus, während das Verfahren hier jedoch den BlindĆ strom (-, -, cos ö-Messung) mißt. Der Erdschluß im Netzbetrieb Die Richtungsgerade liegt hier (siehe stationäre Zeiger) nahezu um 90 Grad zum Scheinstrom verĆ schoben, so daß größere WinkelĆ fehler zulässig sind. D Bei der Verwendung von ErdĆ schlußwischerrelais zur selektiven Erdschlußerfassung ist der AnĆ schluß der Holmgreenschaltung generell unproblematisch, da die ersten Amplituden des transienĆ ten Einschwingvorgangs ein VielĆ faches des Wandlernennstromes betragen. - 17 - Kabelumbauwandler Weiterhin könnte durch die transforĆ matorische Wirkung des WandlerfelĆ des ein störender Kreisstrom über den Erdleitungen entstehen (Bild 35). Die Eisenbandarmierung unter dem Kabelumbauwandler braucht nicht entfernt zu werden, da sie die MesĆ sung nicht stört. Man kann sie jeĆ doch wegnehmen, wenn man mit der Lochweite nicht auskommt. - 18 - 12 M6 14 ∅ 6,4 b) 7XR9672 200 2 102 K a) 7XR9602 (alte Bezeichnung AEK 0,5 - 80 b) L 96 104 Die Notwendigkeit dieser MaßĆ nahme ersieht man aus dem StromĆ laufschema bei Erdschluß (Bild 34). Wenn der gezeichnete Leiter ErdĆ schluß gegen den Bleimantel beĆ kommt, braucht an der Fehlerstelle noch keine Verbindung zum Erdreich zu bestehen, da der Kabelmantel durch die Juteumwicklung gegen Erdberührung geschützt sein kann. Durch die transformatorische WirĆ kung des Feldes wird der Erdstrom auf dem Bleimantel zurückgesaugt. Durch die Hin- und Rückführung durch den Umbauwandler entsteĆ hen, wie das Bild zeigt, für den KaĆ belumbauwandler wirksame AmĆ perewindungen erst, wenn der Strom mit der Erdungsleitung durch den Wandler wieder zurückgeführt wird. 54 143 170 55 Das Trageisen für den Kabelkopf muß gegen das Gerüst isoliert sein, damit der Erdstrom gezwungen wird, über die durch den KabelumĆ bauwandler zurückgeführte ErdleiĆ tung zu fließen. Es genügt, wenn die Trageisen im Mauerwerk ohne VerĆ bindung mit dem Gerüst oder unterĆ einander eingebaut werden. Falls durch Unterlegen von Material isoĆ liert werden soll, genügt eine verĆ hältnismäßig geringe Dicke der IsoĆ lierschicht, da nur mäßige DifferenzĆ spannungen auftreten. 81 Die Kabelumbauwandler (Bild 31, Bild 32) haben eine lichte Weite von 84 oder 20 mm. Das ÜbersetzungsĆ verhältnis beträgt 60/1 A. Sie müsĆ sen so montiert werden, wie im Bild 33 dargestellt ist. ∅149 94 Kabelumbauwandler sind besonders für die Erfassung kleiner Ströme geĆ eignet. Der bei Holmgreenschaltung auftretende Fehlerstrom infolge unĆ terschiedlicher Wandlerfehler tritt durch die magnetische Addition nicht auf. k 14,5 x 6,5 l K 120 Bild 31 Kabelumbauwandler 7XR96 Bei der Montage ist die dem WandĆ ler bei der Lieferung mitgegebene Vorschrift für den Einbau zu beachĆ ten. Die Wandler sind als SchnittbandĆ kerne ausgeführt. Bei SchnittbandĆ kernen ist magnetisch hochwertiges Eisen zu einem Bandkern gerollt und durch einen Kunststoff fest verbakĆ ken. Der Kern wird dann nachträgĆ lich in zwei halbringförmige Teile geĆ schnitten und die Schnittflächen werden geschliffen. Nach dem Überschieben über das Kabel werĆ den die Kernhälften mit der WickĆ lung durch Spannschrauben zusamĆ mengehalten (Bild 32). Der Erdschluß im Netzbetrieb Es hat sich gezeigt, daß bei SuchĆ schaltungen, bei denen ein Relais durch Umschalten für mehrere KaĆ bel verwendet wird, die Gefahr beĆ steht, daß über die Erdverbindungen der Wandlersekundärseiten FremdĆ ströme fließen können und das ArĆ beiten der Relais stören. Da der UmĆ bauwandler bei normaler Montage genügend weit von der offenen Hochspannung entfernt ist und über dem fest geerdeten Kabelmantel liegt, ist er gegen Hochspannung geĆ schützt. Man kann daher die eine Klemmenseite aller Umbauwandler auf dem kürzesten Weg miteinander verbinden und nur an einer Stelle erĆ den. āSiemens AG . 1996 Die andere Klemmenseite führt dann zu den Umschaltern (normale Stromwandler müssen immer je Kern ein Schutzerdung erhalten). 1 Bei Suchschaltungen hoher EmpĆ findlichkeit sind für den Strompfad geschirmte Leitungen zu verwenden oder freie Adern im Hilfskabel zur Schirmung der stromführenden Adern an beiden Enden des HilfskaĆ bels zu erden. Beim Gebrauch der KabelumbauĆ wandler sind die bei den ErdschlußĆ relais gemachten Ausführungen zu beachten, die besagen, daß die Wandler und das Relais aufeinander abgeglichen sind. Bei der Montage der Umbauwandler muß beachtet werden, daß der WiĆ derstand zwischen Umbauwandler und Relais (7SN93, 7SN73, 7SA5, 7SJ5) nicht mehr als 0,4 Ohm Schleife (0,2 Ohm einfache Länge) betragen darf bei Einstellungen ab 2 mA. Bei Einstellungen ab 20 mA sind 1,2 Ohm zulässig. Bei WischerĆ relais (7SN70, 7SN71) soll der Schleifenwiderstand nicht mehr als 6 Ohm betragen. Abstand und QuerĆ schnitte müssen entsprechend geĆ wählt, d. h. die Relais in der Nähe der Wandler montiert werden. Bei Wischerrelais besteht diese BeĆ schränkung nicht. 1 2 3 1 Kabelstrom 2 Meßstrom 3 Fehlerstrom a) Falsch, Fehlerstrom 3 bildet sich aus Bild 32 Die beiden Hälften eines KabelumbauĆ wandlers b) Richtig, metallenes Äußeres des ErdverĆ schlusses schwach gegen Erde isoliert, ErdĆ leitung durch den Wandler zurückgezogen Bild 35 Verlegung der Kabelerdleitung Meßgenauigkeit von Wandlern für Meßzwecke D Nennübersetzungsverhältnis uĂ +Ă D Pu NennstromĂ primär Ă +Ă Su NennstromĂ sekundär Betragsfehler (Stromfehler) iĂ [%]Ă +Ă D Bild 33 Montage eines Kabelumbauwandlers uĂ SĂ ćĂ P @ 100 P Gesamtfehler 9Ă [%]Ă +Ă 100 @ P Ǹ 1 Ă T Ă (K Ă ć1 Ă ć1 )2Ă dt mj S P T O ŕ Erdstrom M Bild 36 Kabelumbauwandler in FreileitungsabĆ zweigen (T = Periodendauer in [āsā]ā) Fehlwinkel di = öis - öip Beispiel: Kabelumbauwandler 3M5 D Zu Bild 35: EisenbandĆ armierung Aus den Wandlerdaten folgt: max. 3 % Betragsfehler im Bereich (0,5 bis 1,2) N Leiter Wandler für Meßzwecke bei 5fachem Nennstrom kann der Gesamtfehler >15 % werĆ den StromumlaufĆ schema bei Erdschluß geĆ gen Bleimantel Bleimantel Bild 34 Stromlaufschema eines KabelumbauĆ wandlers bei Erdschluß ESiemens AG . 1996 Der Erdschluß im Netzbetrieb Das Bild zeigt, daß ganz allgemein Kabelumbauwandler, auch wenn sie der Messung von Leiterströmen dieĆ nen, eine Isolierung des Kabelkopfes und die Rückführung der Erdleitung durch den Wandler verlangen, da sonst bei dem Wandler durch die Erdberührung des Metallmantels bzw. Kabelkopfes vor und hinter dem Wandler die Sekundärwicklung des Wandlers kurzgeschlossen ist und nicht mehr richtig arbeitet. Ein mit Bitumen geschützter KabelmanĆ tel muß als geerdet angesehen werĆ den. - 19 - i [ā%ā] Stromfehler +3 0 N +2 0,5 N +1 0 1 N 0,1 0,2 0,5 1,0 1,2 1,5 ā/āN -1 -2 -3 2 N 1 N Fehlwinkel i [āminā] 120 2 N 60 0 N 0 0,1 0,2 0,5 1,0 1,2 2,0 ā/āN -60 -120 Bild 37 Fehlergrenzen des Kabelumbauwandlers 7XR9602 (1,2 VA, Klasse 3M5) i [āGradā] Aus der Fehlwinkelkennlinie läßt sich eine Empfehlung für die EinstelĆ lung der 2-Punkte-Winkelkorrektur im digitalen Schutz ableiten. 0,75 1 für Bürde von 0 bis N 0 2 1 0,1 2 0,5 ā/āN Bild 38 Winkelkorrektur der Erdstromrichtungsmessung beim Digitalschutz 7SA511/7SJ512 - 20 - Der Erdschluß im Netzbetrieb Siemens AG . 1996 Einrichtungen zur allgemeinen ErdschlußĆ meldung Bei den Erdschlußrelais muß man grundsätzlich unterscheiden zwiĆ schen Melderelais, die nur das VorĆ handensein eines Erdschlusses im Netz anzeigen, und solchen, die die schadhafte Leitung angeben. L1 L2 L3 Wie gezeigt, erhält der NetzsternĆ punkt im isolierten, gelöschten oder hochohmig geerdeten Netz bei ErdĆ schluß die volle Sternspannung geĆ gen Erde. Diese SpannungsverlageĆ rung tritt unabhängig von der örtĆ lichen Lage des Erdschlusses im ganzen Netz gleichartig auf.1) Man bemerkt also den Erdschluß in allen Stationen eines metallisch zuĆ sammenhängenden Netzes zur selĆ ben Zeit. Wegen der Möglichkeit eiĆ nes Überganges in Doppelerdschluß (d. h. Kurzschluß) stellt das Fahren mit Erdschluß eine Fortsetzung des Betriebes in einem weniger sicheren Zustand dar. Die Erdschlußmeldung ist eine Warnung. Wie im Bild 13 gezeigt, erhält der isolierte Netzsternpunkt bei sattem Erdschluß die volle VerlagerungsĆ spannung ā/ 3. Erfolgt der ErdĆ schluß über einen ErdübergangswiĆ derstand F, so bewirkt dieser eine Verminderung der VerlagerungsĆ spannung. Eine einfache Erdschlußmeldung erĆ hält man durch Erfassen der VerlageĆ rungsspannung 0 = 1/3 (L1 + L2 + L3) an der offenen DreieckwickĆ lung eines Spannungswandlers oder eines Erdungstransformators. Um einerseits unabhängig von StörĆ spannungen zu sein, andererseits aber schon bei kleineren VerlageĆ rungsspannungen eine Meldung zu bekommen, wird in der Praxis ein Spannungsrelais mit etwa 30 bis 60 V Ansprechwert an die offene Dreieckwicklung eines SpannungsĆ wandlers gelegt, die bei sattem ErdĆ schluß eine Spannung von 100 V abĆ gibt (Bild 39 und Bild 41). L1 L2 L3 Bild 39 Erdschlußmeldung, Spannungswandler mit zweiter Sekundärwicklung für Erdschlußerfassung L1 L2 L3 L1 L2 L3 Bild 40 Erdschlußmeldung, Spannungswandler ohne zweite Sekundärwicklung für Erdschlußerfassung, mit zusätzlichen drei Einphasen-Zwischenwandlern 1) Vorschrift in VDE 0101 ("Errichten von Starkstromanlagen über 1 kV") § 6.1.2 Siemens AG . 1996 Der Erdschluß im Netzbetrieb - 21 - (*# /#0"'*27+$*#2,& +(1 $*$)1/-,(0"'$, 2&/2..$, Gerätezeichen Baugruppe 5 . ,,2,&0&$!$/ 2&/2..$ 5 $(1&$!$/ 2&/2..$ 5 $*#$! 2&/2..$ 5 1/-+3$/0-/&2,&0 2&/2..$ 6; $(* + , 4$,(&01$,0 (, (11$*0. ,< ,2,&0,$16$, (+ **&$+$(,$, ,2/ !$( !*$(!$,#$, /#0"'*:00$, $(,$ $*#2,& 4:,0"'1 0"' *1$1 + , &$< 49',*("' #$+ . ,,2,&0/$* (0 !64 #$+ . ,,2,&0&$!$/ $(, $(,% "'$0 $(14$/) , "' $( $(,$+ /#0"'*27< 4(0"'$/ 3$/0"'4(,#$1 #($ $/* &$< /2,&00. ,,2,& 3-/ #$/ !& !$ $(< ,$/ $*#2,& 2,# #($ ,-/#,2,& )$'/1 (, ('/$ 2'$* &$ 62/:") , #$/ 20%:'/2,& #$/ $*#$$(,/("'< 12,& +(1 )-,3$,1(-,$**$, $/81$, ) ,, + , # 62 $(, $(1/$* (0 %:/ $"'0$*01/-+ 3$/4$,#$, # 0 #2/"' #($ 2"' !$( /#0"'*27 &*$("'< !*$(!$,#$ $(1$/$(1$/. ,,2,& ,&$1/($!$, 4(/# , #$, #(&(1 *$, $* (0 2,# (01 #($0$ 2,)< 1(-, 3$/%:&! / $/ /#0"'*27 (+ $16!$1/($! ($+$,0 Ermittlung der erdschlußbehafteten Leitung durch Erdschlußrichtungsrelais Um die schadhafte Leitung im Netz zu finden, werden Erdschlußrelais verwendet, die aus Nullstrom 3 e und Nullspannung 3 e die ErdĆ schlußrichtung bestimmen. Wenn es sich um ein isoliertes Netz handelt, genügen in Stationen mit ausschließlich Stichleitungen unter besonders günstigen Verhältnissen empfindliche Stromrelais zur ErmittĆ lung der Leitung, auf der sich der Erdschluß befindet. Jedoch können schon stark unterschiedliche LeiĆ tungslängen dieses Verfahren unĆ brauchbar machen. Deshalb sind fast immer Richtungsrelais erforderĆ lich. Aus den Angaben der RichtungsreĆ lais kann man auch in vermaschten Netzen die fehlerbehaftete Leitung schnell herausfinden (Bild 42). Die Erdschlußrichtungsrelais liegen mit ihrem Strompfad in der VerbinĆ dungsleitung der StromwandlerSternpunkte oder am KabelumbauĆ wandler. Als Steuerspannung für den Spannungspfad dient die NullĆ spannung 3 e. Man mißt die vekĆ torielle Lage des Nullstromes gegen die Nullspannung, die in allen StatioĆ nen des Netzes bei Erdschluß gleichartig auftritt und im ZeigerdiaĆ gramm die gleiche Lage hat. Jede Leitung erhält ein ErdschlußreĆ lais; bei den langsamen Relais wird manchmal auch nur zeitweilig ein Relais in die zu untersuchende LeiĆ tung eingeschaltet. Vom Relais wird verlangt, daß es eine Meldung abĆ gibt, wenn der Fehler in Richtung der betreffenden Leitung liegt. Das Gesamtbild (Bild 42) ergibt dann die Lage der Erdschlußstelle. Wenn von einer Station nur Stichleitungen abĆ gehen, zeigt das Relais unmittelbar die schadhafte Leitung an. Unter BeĆ nutzung der beschriebenen Ströme und Spannungen beim Auftreten eiĆ nes Erdschlusses sind die folgenden Verfahren der Richtungsmessung möglich: Siemens AG . 1996 Bild 42 Richtungsangabe der Erdschlußrelais im strahlenförmigen und vermaschten Netz 3 0A Vorwärts 0 Rückwärts 3 0B Bild 43 Vektorielle Lage der Nullspannung und -ströme Richtungsmessung mit langĆ samen Relais Die Art der Messung unterscheidet sich nach der Art der Erdung. Bei isolierten Netzen erfolgt die RichĆ tungsbestimmung mit dem kapazitiĆ ven Erdstrom (-, -, sin ö- MesĆ sung) bei kompensierten Netzen mit dem Wattreststrom (-, -, cos öMessung). Der Erdschluß im Netzbetrieb Isolierte Netze Wenn der Netzsternpunkt völlig frei ist, also keinerlei Verbindung mit Erde hat, mißt man nach Abklingen der Zündschwingung an den MeßĆ punkten der Abgänge nahezu reine Blindströme. Bild 43 zeigt die vektorielle Lage der Nullspannung und der Nullströme für den fehlerbehafteten Abzweig A und den fehlerfreien Abzweig B, übernommen aus Bild 13 (siehe Seite 10). - 23 - Daraus läßt sich die Festlegung der Richtungsgeraden im isolierten Netz ableiten. Sie liegt parallel zur NullĆ spannung 0. Für die Erdschlußrelais liegen sehr gute Meßbedingungen vor, da sich die Größen A und B stark unterĆ scheiden (180_ Winkeldrehung). BeĆ tragsmäßig werden im fehlerbehafĆ teten Abzweig die ErdschlußladeĆ ströme des gesamten galvanisch verbundenen Netzes abzüglich des Ladestromes des eigenen AbzweiĆ ges gemessen. Als praktische Größe können hier je nach NetzĆ größe 20 bis 50 A angesetzt werĆ den. An das Übertragungsverhalten der Wandler werden keine so groĆ ßen Anforderungen wie im gelöschĆ ten Netz gestellt. Eine Anschaltung der Relais an Holmgreenschaltung kann möglich sein. Bei der Verwendung von KabelumĆ bauwandlern können eventuell auch normale Überstrom-Zeitrelais die fehlerbehaftete Leitung ermitteln. Kritisch sind Netze mit stark unterĆ schiedlich langen und wenigen LeiĆ tungen, dort versagt die FehlererfasĆ sung mit reiner Erdstrommessung (siehe Tabelle). Bei der Einstellung der Ansprechwerte der wattmetriĆ schen Richtungsrelais muß diese Erscheinung ebenfalls berücksichtigt werden. Gelöschtes Netz Die Strom- und Spannungsvektoren für den fehlerbehafteten Abzweig A und den fehlerfreien Abzweig B werĆ den aus Bild 15 (siehe Seite 11) übernommen. Für die Relais in den fehlerfreien Abgängen B sind die Meßgrößen die gleichen wie im isoĆ lierten Netz. Der Stromvektor 3 0 des fehlerbehafteten Abzweiges ist dagegen in Betrag und Phase völlig verschieden zum isolierten Netz. Die Konstruktion wurde bereits im KapiĆ tel "Spannungen und Ströme bei Erdschluß"(siehe Seite 10) behanĆ delt. Da der Wirkreststrom die für den fehlerbehafteten Abzweig charakteĆ ristische Größe ist, wird die RichĆ tungsgerade hier durch diesen VekĆ tor bestimmt. Wenn die Wirkkomponente des Nullstromes 3 0 entgegengesetzt der Verlagerungsspannung 0 zu lieĆ gen kommt, wird auf ErdschlußrichĆ tung vorwärts erkannt (Bild 44). Der Betrag und die Phase des Stromvektors 3 0A sind von der VerĆ stimmung V, dem kapazitiven ErdĆ schlußstrom des fehlerbehafteten Abzweiges CE1 und der Dämpfung abhängig. Für das Stichnetz gilt: Beispiel: Ein Netz besteht aus 3 Abzweigen (Stichleitung): 3 0 Abzweig A = 5 A Abzweig B = 10 A Abzweig C = 15 A A Fehler Meßstrom B C A [25] 5 5 B 10 [20] 10 C 15 15 [15] Wattmetrische Relais, welche in isoĆ lierten Netzen die Blindkomponente des Nullstromes zur RichtungsbeĆ stimmung verwenden, werden geleĆ gentlich auch als Erdschlußrelais mit sin ö-Messung bezeichnet. - 24 - Somit kann sich dieser Vektor im 1. oder 4. Quadranten befinden. DaĆ raus resultiert auch die UnbrauchbarĆ keit der sin ö-Messung. Die Relais in fehlerfreien Abgängen werden durch diese Kennlinie, auch als cos ö-Messung bezeichnet, bedingt keine Richtungsbestimmung durchĆ führen, da der (Freigabewert) AnĆ sprechwert nicht erreicht wird. KriĆ tisch sind hier jedoch kleine Netze CE < 50 A, wo Ansprechwerte von weniger 10 mA gewählt werden müssen. Durch den Phasenfehler des Kabelumbauwandlers kann der Nullstrom langer fehlerfreier AbĆ zweige in den nahegelegenen AnĆ sprechbereich gedreht werden. Der Erdschluß im Netzbetrieb RückĆ wärts VorĆ wärts WR e 3 0B 3 0A Bild 44 Wirkkomponente des Erdstromes In solchen Fällen ist die in den digitaĆ len Geräten 7SJ52, 7SJ512, 7SJ531, 7SA511 einstellbare Winkelkorrektur sorgfältig zu verwenden. Besonders in Kabelnetzen liegen die Nullströme der fehlerfreien Abzweige bei naĆ hezu -90_. Beim Einsatz von empfindlichen langsamen Erdschlußrelais in geĆ löschten Netzen mit Parallelkabeln und -leitungen ist einige Vorsicht geĆ boten. Hier können über die Relais Fehlströme durch ungleiche VerteiĆ lung des Laststromes auf die einzelĆ nen Stränge von Parallel- oder Mehrfachkabeln auftreten. Die Widerstände der Leiter bei den parallelgeschalteten Kabeln (Bild 45āa) oder Leitungen sind häufig nicht ganz gleich. Das eine Kabel nimmt z.āB. im Leiter L1 mehr BeĆ triebsstrom auf als das NachbarkaĆ bel. In den anderen Leitern kann die Aufteilung gleich oder auch umgeĆ kehrt sein. Die Gesamt-StromĆ summe des Betriebsstromes für die gesamten Parallelkabel ist dann zwar noch gleich Null, nicht aber mehr für das Einzelkabel. In der Sternpunktverbindung der Wandler oder im Umbauwandler des einen Kabels tritt der Unterschied der BeĆ triebsströme als Falschstrom in eiĆ ner Richtung auf, bei dem ParallelkaĆ bel der gleiche Strom jedoch in der umgekehrten Richtung. Addiert man die Ströme der Kabelumbauwandler der parallelen Kabel, so sind die AusĆ gleichsströme wieder verschwunĆ den, da sie gleich groß sind, aber entgegengesetzt verlaufen. ESiemens AG . 1996 Man darf also zwei oder mehrere Parallelleitungen nicht einzeln mit empfindlichen Erdschlußrelais ausrüĆ sten, da dies zu Fehlangaben führen könnte. In Maschen- und RingnetĆ zen können diese Schwierigkeiten ebenfalls auftreten, da auch hier eine unsymmetrische Aufteilung des Laststromes möglich ist. Man muß die Kabelumbauwandler der parallelen Leitungen summieren (Bild 45āāb). Bei geringen ErdschlußĆ strömen sollte man wegen der MaĆ gnetisierungsströme nicht mehr als zwei bis drei Kabelumbauwandler parallelschalten. Dann kann man feststellen, ob der Fehler in dem Strang liegt oder nicht. Liegt der Fehler in dem Strang, so müssen die Parallelkabel nacheinander am Ende aufgetrennt werden und anschlieĆ ßend muß der Erdschlußstrom der Einzelkabel gemessen werden. Ein weiterer Fehlstrom über die ErdĆ schlußrelais kann durch ungleiche Kapazitäten der einzelnen HochspanĆ nungsleiter gegen Erde vor und hinĆ ter der Meßseite entstehen. a) b) S = 0 Wattmetrische Relais finden vorwieĆ gend ihren Einsatz in Stichnetzen. Im vermaschten Netz müssen die Einstellung und das Auswerten von Anzeigen sehr sorgfältig durchgeĆ führt werden. Siemens AG . 1996 B richtig S = -DR = bis 10 % R falsch Bild 45 Stromaufteilung bei Erdschlußrelais in Parallelleitungen. Wandler in HolmgreenschalĆ tung oder Kabelumbauwandler A, B usw. Leitungen a, b usw. Taster zum Einlegen des Relais oder MeßĆ instrumentes C Relais oder MeßinĆ strument UM Spannung an der ofĆ fenen DreieckwickĆ lung der SpannungsĆ wandler Die ganze Schaltung kann autoĆ matisiert werden, wobai wegen der Gleichstromglieder im ErdĆ schlußstrom jede Abfrage 3 bis 5 s dauern soll. c M UM a) b) L1 L2 L3 L1 L2 L3 A B C Bild 46 Erdschlußsuchschaltung zum Ausmessen eines Dauererdschlusses L1 L2 L3 Durch die in Freileitungsnetzen wirkĆ samen Korona und Ableitverluste liegt der Vektor 3 0A in diesen NetĆ zen im 3. Quadranten. Für die wattmetrische Messung in gelöschten Netzen wird daher die Verwendung von KabelumbauwandĆ lern empfohlen. Wenn man KabelĆ umbauwandler in Stationen einĆ bauen will, die FreileitungseinfühĆ rungen haben, kann man auch faĆ brikmäßig angefertigte kurze KabelĆ stücke (Kunststoffkabel) mit ErdverĆ schlüssen erhalten. Diese KabelĆ stücke lassen sich dann leicht einĆ bauen (siehe Seite 19, Bild 36). RW A L1 L2 L3 Für das Erdschlußsuchen mit langĆ samen Erdschlußrelais verwendet man oft die sogenannte SuchschalĆ tung (Bild 46). Mehrere Leitungen erhalten aus Ersparnisgründen nur ein gemeinsaĆ mes Erdschlußrelais, das mit Hilfe von Umschaltern nacheinander jeĆ weils an die Wandler oder den KaĆ belumbauwandler der einzelnen Kabel angeschlossen wird. RW S = +DiR = bis 10 % R A durch eine Erddrossel Dr mit Belastungswiderstand R1 für Niederspannung B durch Belastungswiderstand parallel zur Petersenspule P. Ausführung mit Hochspannungswiderstand R2 und Schalter S2 oder mit über Transformator Tr angeschlossenem Niederspannungswiderstand R1 L Leistungstransformator S1 Niederspannungsschütz Bild 47 Verstärken des Erdstromes Ein anderes erfolgreiches Verfahren, die Meßmöglichkeiten bei kleinen Erdströmen zu verbessern, besteht darin, hochspannungsseitig den ErdĆ strom durch Belastungswiderstände im Erdstromkreis dauernd oder auch nur kurzzeitig zu vergrößern. Der Erdschluß im Netzbetrieb Man kann, wie im Bild 47 angegeben (Teilbild B), zur Petersenspule P im Sternpunkt des LeistungstransformaĆ tors L einen HochspannungswiderĆ stand R2 parallelschalten, der den Wattreststrom z.āB. auf 5 bis 12 A verĆ größert. - 25 - Anstelle des HochspannungswiderĆ standes ist es auch möglich, über einen Transformator einen NiederĆ spannungswiderstand und ein Schütz anzuschließen. Die gleiche Wirkung kann auch erzielt werden, wenn man eine Hilfswicklung (als Leistungswicklung belastbar) der PeĆ tersenspule auf einen BelastungswiĆ derstand arbeiten läßt. Will man vom Sternpunkt des LeistungstransĆ formators unabhängig sein, kann man an einer passenden Stelle des Netzes eine dreipolige ErdungsdrosĆ selspule (Bild 47, Teilbild A) einĆ bauen (Eisenkern mit 5 Schenkeln), dessen besondere NiederspanĆ nungs-Dreieckwicklung einen WiĆ derstand speist. Diese ErdungsdrosĆ sel stellt einen vergrößerten SpanĆ nungswandler dar. Er enthält neben der in Dreieck geschalteten ErdĆ stromwicklung zur Vergrößerung des Wattreststromes drei MeßwickĆ lungen für 100/ 3 SekundärspanĆ nung bei 1 % Genauigkeit. Man kann diese Erdungsdrossel also anĆ stelle der SammelschienenspanĆ nungswandler einbauen und für die Betriebsmessung und Zählung mitĆ verwenden. - 26 - Wenn alle Leitungsenden mit Relais ausgerüstet sind, genügt es, den Widerstand für den Erdstrom nur wenige Sekunden lang einzuschalĆ ten. Die Schalter S 2 oder die Schütze S 1 werden dabei von der Sternpunkterdspannung aus über Zeitwerke gesteuert. Bei sogenannten Suchschaltungen, wobei ein Erdschlußrelais nacheinĆ ander für mehrere Leitungen benutzt wird, muß der Widerstand während der ganzen Suchzeit eingeschaltet werden, ist also thermisch größer auszulegen. Wie schon erwähnt, beĆ ginnt der Erdschluß mit einer kräftiĆ gen "Zündschwingung", deren VerĆ lauf sehr unregelmäßig sein kann. Besonders die einseitige VerlageĆ rung, d.āh. das auftretende GleichĆ stromglied, stört das Arbeiten der langsamen wattmetrischen ErdĆ schlußrelais. Aus diesem Grunde ist mit den beschriebenen langsamen Relais eine Einmessung des ErdĆ schlusses erst möglich, wenn der Fehler fest eingebrannt ist und sich beruhigt hat. Die Meßwerke sind deshalb absichtlich träg gemacht worden (Ansprechverzögerung im Mittel 0,5 bis 3 s). Der Erdschluß im Netzbetrieb Siemens AG . 1996 Schnelle Richtungsmessung mit Hilfe der Zündschwingung Wie auf den Seiten 14 und 15 in den Bildern 22, 23 und 26 angezeigt wurde, beginnt jeder Erdschluß mit einem verhältnismäßig starken Stromstoß, der sogenannten ZündĆ schwingung. Dieser Stromstoß fließt von allen Leitungen aus über die Erdschlußstelle. Er gibt also, von allen Meßstellen aus gesehen, zuĆ sammen mit der entstehenden LeiĆ ter-Erdspannung die Richtung zur Fehlerstelle an. Diese Erscheinung ist unabhängig vom Vorhandensein einer Petersenspule. Sie wird im Erdschlußwischerrelais ausgeĆ wertet. Siemens AG . 1996 Da durch die Größe dieses StromĆ stoßes die bei gelöschten Netzen sonst infolge der Kleinheit des StroĆ mes auftretenden meßtechnischen Schwierigkeiten nicht vorhanden sind, ist dieses Relais heute das beĆ vorzugte Gerät zum Erfassen aller Erdschlüsse in wichtigen Netzen geĆ worden. Da alle Erdschlüsse mit dem Stromstoß beginnen, erfaßt man sowohl die vorübergehenden (Wischer) als auch die DauererdĆ schlüsse in gelöschten und isolierĆ ten Netzen. Der Erdschluß im Netzbetrieb Im vermaschten Netz ist im GegenĆ satz zu den wattmetrischen Relais eine eindeutige Aussage über das fehlerbehaftete Kabel/Freileitung möglich. Dazu müssen alle im Netz installierten Relais ausgewertet werĆ den. Die fehlerbehaftete Leitung ist durch die beiderseitige VorwärtsanĆ zeige der Relais erkennbar. - 27 - Die Bauformen der Erdschlußrichtungsrelais Die langsamen Relais Die langsamen Erdschlußrelais wurĆ den früher in zwei konventionellen Bauformen gefertigt. Außerdem gibt es eine elektronische AusfühĆ rung in Einschubtechnik, die wahlĆ weise entweder zusammen mit anĆ deren Geräten in einem FlachbauĆ rahmen eines Schutzschrankes oder aber als Einzelgerät in einem GeĆ häuse untergebracht werden kann. Für verhältnismäßig große ErdĆ ströme wurde eine zählerartige BauĆ form, Typ 7RM18, hergestellt. Sie enthält die drei Meßwerke eines Drehstromzählers, jedoch in SonderĆ ausführung als Erdschlußrelais. Wenn verhältnismäßig große EmpĆ findlichkeit notwendig ist, z. B. für gelöschte Netze, werden alle drei Meßwerke im Strompfad in Serie in den Erdstromkreis geschaltet, im Spannungspfad parallel an die SternĆ punkterdspannung, so daß sich die drei Drehmomente addieren (einsĆ tellbar 30 bis 60 mA). Bei großen Strömen genügt stromseitig der Anschluß eines Meßwerkes. Das Relais wird auf cos = 1 genau abĆ geglichen. Das gleiche Relais läßt sich ohne Änderung einfach durch Vorschalten eines ohmschen WiderĆ standes im Spannungspfad auch für ungelöschte Netze verwenden. Der Widerstand dreht die Phasenlage des Erregerstromes für die SpanĆ nungsspulen. Ein Winkelabgleich ist in diesem Fall nicht erforderlich (AnĆ sprechwert = Skalenwert x 2,5). Für kleine Erdschlußströme (EmpĆ findlichkeit 2 bis 50 mA, umschaltĆ bar 20 bis 500 mA) wurde das empĆ findliche Erdschlußrelais 7SN93, gebaut, das eine GleichrichterbrükĆ kenschaltung enthielt. Über kleine Meßübertrager werden die Summen M +M und M - M gebildet und nach der Gleichrichtung einem DrehĆ spulrelais zugeführt (Schaltung Bild 48). Man erhält so die Richtung des Erdstromes M gegenüber der Sternpunkterdspannung M mit groĆ ßer Empfindlichkeit. - 28 - n Umschaltung 1 : 10 KabelumbauĆ wandler n e L1 L2 L3 Bild 48 Erdschlußrelais 7SN93 Schaltung, Anschluß der Umbauwandler Bild 49 Baugruppe 7TG20 für Erdschlußrichtungsmessung Wenn die hohe Empfindlichkeit geĆ braucht wird, hat es meistens keiĆ nen Sinn, das Relais in HolmgreenĆ schaltung in die SternpunktverbinĆ dung der Stromwandler zu schalten, da hier die Fehlerströme oft größer sind als der Wirkstromanteil des ErdĆ schlußstromes. Dieses Relais sollte daher für die Einstellwerte 2 bis 50 mA nur an Kabelumbauwandler angeschlossen werden, die bei EinĆ fachleitungen kaum Fehlerströme führen. Der Erdschluß im Netzbetrieb Auch dieses Relais läßt sich durch Umlegen der Klemme am Relais für nicht gelöschte Netze verwenden. Vor dem Spannungspfad liegt dann ein Kondensator (Ansprechwert = Skalenwert). Da diese wattmetrischen ErdschlußĆ relais in ihrer Arbeitsweise absichtĆ lich langsam gemacht sind, können sie in ihren Angaben nicht durch einĆ seitig verlagerte Erdschlußströme (wie in Bild 26) gestört werden. Man wartet das Abklingen dieser stoßarĆ tigen Vorgänge durch eine ArbeitsĆ zeit von etwa 0,5 s ab. Siemens AG . 1996 Zählerartige Meßsysteme sind von Natur aus träge gegen gleichstromĆ artige Stöße, den Brückenrelais mit Gleichrichtern gibt man eine künstĆ liche Dämpfung, z. B. durch KurzĆ schlußrähmchen. Bei der Baugruppe 7TG20, die zur Generation elektronischer NetzĆ schutzgeräte in Einschubtechnik geĆ hört, wird der Meßwert ebenso wie beim 7SN93 durch den Vergleich der Beträge von M + M und M - M gewonnen. Die Auswertung erfolgt jedoch hier durch eine statische Meßschaltung. Auch das 7TG20 mißt je nach AnĆ schluß entweder die WirkkompoĆ nente des Erdschlußstromes, die in gelöscht betriebenen oder über eiĆ nen Wirkwiderstand geerdeten NetĆ zen die Richtung der Erdschlußstelle angibt, oder die Blindkomponente beim Einsatz in isoliert betriebenen Netzen. Summenstrom von Kabelumbauwandlern Verlagerungsspannung vom SpannungswandlerĆ satz Bild 50 Schaltplan des 7TG20 Für kleine Erdschlußströme besitzt das 7TG20 Einstellmöglichkeiten von 2 bis 30 mA; der höhere Bereich von 20 bis 300 mA gilt für die zweite Anschlußmöglichkeit des StrompfaĆ des. Wenn der für die Messung verwenĆ dete Anteil des Erdschlußstromes den Einstellwert überschreitet, gibt die Baugruppe statisch und mit eiĆ nem Relaiskontakt Signal. Die nötige Dämpfung ist durch kapaĆ zitive Beschaltung der Meßstufe erĆ reicht. Das Erdschlußrichtungsrelais 7SN73 enthält in einem Gehäuse 7XP7720 eine Baugruppe 7TG20 und eine Umrichterbaugruppe, die aus der Batteriespannung der Station die Versorgungsspannung für die elekĆ tronische Schaltung des 7TG20 erĆ zeugt. Die elektronische Schaltung besitzt keine galvanische Verbindung mit den Klemmen des Gehäuses. Die Funktion wattmetrische ErdĆ schlußrichtungsbestimmung im isoĆ lierten oder gelöschten Netz ist in den digitalen Abzweigschutzgeräten enthalten: D Digitaler Abzweigschutz (DistanzĆ schutz) 7SA500, 7SA511 D Digitaler Abzweigschutz (ÜberĆ stromzeitschutz) 7SJ52, 7SK52, 7SJ512, 7SJ531 Bild 51 Digitaler Abzweigschutz 7SA511 Bild 53 Erdschlußrichtungsrelais 7SN73 Verbindungen - - - - nur bei Ausführungen 7SN7300-*A0* ohne die Baugruppe 7TW60 RückĆ Batterie Meldung wärts Hilfsspg. Richtg. fehlt Anschlüsse: Strom: Kl. 1 - 2: Kl. 3 - 4: Spannung: Kl. 5 - 6: Kl. 5 - 8: Kl. 5 - 7: (Siehe Anschlußbilder der Geräte 7SA511/7SJ512, Bilder 54 und 55) VorĆ wärts Richtg. 2 - 18 mA 300 mA cos -Messung sin -Messung sin -Messung (empfindlich) Bild 52 Schaltplan des Erdschlußrichtungsrelais 7SN73 ESiemens AG . 1996 Der Erdschluß im Netzbetrieb - 29 - Ausführung Schalttafelaufbau L1 L2 L3 1 3A1 5 2 2A1 6 3 2A2 1A1 7 4 1A2 1D1 8 9 1D2 3B1 10 3B2 11 3B3 12 2B3 IL1 IE IL2 IL1 IL2 IL3 IL3 IE1) UāL1 UāL1 UāL2 UāL3 UāN UāL2 UāL3 Uāe UāN Ausführung Schalttafeleinbau Binäreingaben, Melderelais, KomĆ mandorelais und LED's sind frei rangierbar. 1) optionsabhängige EmpfindlichĆ keit des IEā-Eingangs: - normale Empfindlichkeit - hohe Empfindlichkeit für wattmetrische ErdschlußĆ erfassung 2) x -Eingang ist funktionsabĆ hängig verwendbar - Uen -Spannung - U2 -Spannung für SynchronĆ kontrolle 2C2 Uān 2C3 L1 2C4 L2 Uāx2) L3 Uāxn 13 1C1 14 1C2 Bild 54 Schaltplan für Abzweigschutz 7SA511 Ausführung Schalttafelaufbau Ausführung Schalttafeleinbau I I I I I I I I I I I I 17 1A1 18 1 1A2 4C1 5 2 4C2 3C1 6 3 3C2 2C1 7 4 2C2 1C1 8 21 1C2 3A1 22 3A2 3A3 * 23 3A4 2A1 * 24 19 2A2 2A3 * 20 2A4 L1 * wahlweise Richtungszusatz oder Binäreingaben L2 L3 Bild 55 Schaltplan, Digitaler Überstromzeitschutz 7SJ512 - 30 - Der Erdschluß im Netzbetrieb āSiemens AG . 1996 L1 L2 L3 0 a, b Zwischenwandler mit drei Wicklungen d Anordnung zur Gewinnung der LeiterErdspannung e Schnell arbeitendes polarisiertes Relais 1, 2 Kondensatoren f Drossel im Erdstrompfad Bild 56 Schnell arbeitende Meßschaltung des konventionellen Erdschlußwischerrelais Die schnellen ErdschlußwischerĆ relais (siehe Bild 56) 100 bis 240 ~ 50 Hz Netzanschlußgerät 7SN92 zu weiteren ErdĆ schlußrelais 7SN90 (bis zu 30 Stück) Erdschlußwischerrelais gibt es in der konventionellen Ausführung 7SN90 und als elektronische Baugruppe 7TG23 in Einschubtechnik, die wahlĆ weise entweder zusammen mit anĆ deren Geräten in einem FlachbauĆ rahmen eines Schutzschrankes oder aber als Einzelgerät in einem GeĆ häuse untergebracht werden kann. Die stets vorhandene ZündschwinĆ gung (Bild 56/Bild 57) ist durch den vom Erdschluß eingeleiteten ÜberĆ gang der Stromverhältnisse vom Normalzustand in den Zustand des Dauererdschlusses bedingt. Die Richtung dieses Schwingstromes gibt die Lage der Fehlerstelle im Netz an, da der Strom durch die ErdĆ schlußstelle fließt, also an allen Meßstellen zur Fehlerstelle weist. Die Erdschlußwischerrelais sind Brücken-Richtungsrelais, die zum schnellsten Erfassen des StoßstroĆ mes über Stoßkreise angeschlossen sind und eine sehr kurze AnsprechĆ zeit haben. Dadurch bestimmen die ersten steiĆ len Anstiege im Strom- und SpanĆ nungspfad die Richtungsangabe. Bei Spannungen über 50 kV kann das Abschirmen der WandlersekundärĆ leitungen gegen Überspannungen aus dem Hochspannungsnetz erforĆ derlich werden. Siemens AG . 1996 Prüfknöpfe für rote Lampe gelbe Lampe L1 L2 L3 0 100 V~ Erdschlußwischerrelais 7SN90 Bild 57 Innen- und Außenschaltung des Erdschlußwischerrelais 7SN90 mit Netzanschlußgerät Im Gegensatz zu den langsamen ReĆ lais müssen die ErdschlußwischerreĆ lais ihren Richtungsentscheid sehr schnell treffen und das Ergebnis soĆ gleich festhalten. Der erste von der Meßbrücke abgegebene Stromstoß mit weniger als einer Millisekunde Dauer muß dazu genügen. Der Erdschluß im Netzbetrieb In konventionellen ErdschlußwiĆ scherrelais wird das durch den EinĆ satz eines sehr schnell arbeitenden Relais erreicht, das dabei durch eine besondere Schaltung unterstützt wird, die mit dem Umladen von KonĆ densatoren arbeitet. - 31 - Dabei wird die Möglichkeit verwenĆ det, durch entsprechende Wahl der Kapazitäten und Widerstände die Zeitkonstanten der einzelnen Ladeund Entladekreise auf geeignete Werte zu bringen. Eine HalteschalĆ tung speichert die von der roten (vorwärts) oder von der gelben (rückĆ wärts) Signallampe gegebene AnĆ zeige der Meßrichtung bis zur RückĆ stellung. Hilfskontakte ermöglichen die Ferndurchgabe (Bild 56/Bild 57). Die schnelle Auswertung des ersten Stromstoßes im konventionellen WiĆ scherrelais wird anhand von Bild 56, das die Meßschaltung zeigt, erläuĆ tert. Der erste steile Stromanstieg im Strompfad erzeugt an der Drossel C (Induktivität) einen kräftigen SpanĆ nungsabfall, der einen entsprechenĆ den Strom über die Zwischenwandler a und b zur Folge hat. Der sprungartige Anstieg der SternĆ punkt-Erdspannung erzeugt im Spannungspfad des Relais über die Kondensatoren und die SpannungsĆ wicklung der beiden BrückenwandĆ ler einen entsprechenden Impuls. Die Stromstöße von Strom- und Spannungspfad werden im ZwiĆ schenwandler a addiert, im ZwiĆ schenwandler b subtrahiert. Die beiĆ den Brückengleichrichter erhalten verschieden hohe Ströme, die DiffeĆ renz gleicht sich über das polariĆ sierte Relais e aus. Das Relais mißt daher die Richtung der Stromwelle bei der Erdschlußzündung gegenĆ über der auftretenden SternpunktErdspannung. Der Kondensator 1 ist über einen großen Vorwiderstand auf die vom Speisegerät her anstehende GleichĆ spannung aufgeladen. Bei der ersten Kontaktgabe des schnellen Relais e übernimmt der Kondensator 2 der entsprechenden Seite mit sehr kurĆ zer Zeitkonstante die Ladung von 1. Diese Ladung bringt das parallel dazu angeschlossene Relais zum Ansprechen; dieses geht in SelbstĆ haltung und verhindert ein erneutes Ansprechen des Gerätes auf einen weiteren Vorgang, solange die AnĆ zeige nicht quittiert ist. Ein nachträgĆ liches Ansprechen des gegenüberĆ liegenden Relais beim ersten VorĆ gang infolge anschließend entgeĆ gengesetzter Kontaktgabe durch e ist nicht möglich, weil 1 mit der erĆ sten Kontaktgabe weitgehend entĆ laden wurde. - 32 - Bild 58 Erdchlußwischerrelais 7SN70 Bild 59 Erdschlußwischerrelais 7SN71 Für die elektronische Ausführung des Erdschlußwischerrelais 7SN70 verlangt die schnelle Auswertung und Speicherung des vor Ablauf der ersten Millisekunde nach Eintritt des Erdschlusses gebildeten Impulses keine besonderen Maßnahmen. Die Baugruppe 7TG21 aus der GeneraĆ tion elektronischer Netzschutzgeräte in Einschubtechnik enthält für die Bildung des Meßwertes unverändert die bewährte Eingangsschaltung des konventionellen ErdschlußwischerĆ relais 7SN90; der Unterschied liegt in der statischen Auswertung. Kernstück des Relais ist die BauĆ gruppe 7TG23, welche bereits in den Geräten 7SN70 neuerer Bauart Anwendung fand. Bild 60 zeigt das Innenschaltbild des 7SN71 mit der Baugruppe 7TG23, die vollelektroĆ nisch arbeitet. Die Baugruppe 7TG23 enthält den Funktionsumfang der Baugruppen. Der von der Eingangsschaltung abĆ gegebene Stromstoß gibt sofort nach Eintritt eines Erdschlusses mit seinem Vorzeichen die Richtung zur Fehlerstelle an. Dieser Strom geĆ langt nach Durchlaufen eines Filters (je nach seinem Vorzeichen) an eiĆ nen der beiden entkoppelten StromĆ gebereingänge, der bei ÜberschreiĆ ten eines Grenzwertes anspricht. Gleichzeitig wird der andere StromĆ geber gesperrt. Dieser Zustand beĆ steht so lange, bis die Löschung über die Rückstelltaste oder das Fernrückstellsignal erfolgt. Funktionsumfang 7TG23: 7TG21, 7TM49, 7TF12, 7TR35 siehe Bild 61 7SN70 alte Ausführung. D Richtungsbestimmung aus 3 0 und 3ā0 durch vollelektronische Richtungsleistung D Speicherung der ermittelten RichĆ tung D SchalthandlungsmeldungsunterĆ drückung. Mit je einer Prüftaste kann die FunkĆ tion der Stromgeber beider RichtunĆ gen überprüft werden. Das Erdschlußwischerrelais 7SN70 (Bild 58) im Gehäuse 7XP7720 wurde durch das ErdschlußwischerĆ relais 7SN71 im Gehäuse 7XP20 abĆ gelöst. Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 $! # $$%% $ ##!%#&"# "% # " "#%( $'$" Meldung Hilfsspg. fehlt Prüfen Rot Gelb Batterie AnsprechSammlung Sammelltg. FernrückĆ stellung Meldungen nur bei Erdschlußvorgängen Rückstellung nach Schalthandlungen Bild 61 Schaltplan des Erdschlußwischerrelais 7SN70, Ausführung mit 7TM49 und 7TF12 (alte Ausführung) Durch das ungleichmäßige Öffnen bzw. Schließen der Schalterpole kann es zu transienten Strom- und Spannungsimpulsen kommen. Mit dem auf der Frontplatte befindĆ lichen Jumper kann die Ausgabe der gespeicherten Richtung von dem Anstehen der VerlagerungsspanĆ nung über eine Mindestzeit von 70 ms abhängig gemacht werden. Im gelöschten Netz schwingt die Verlagerungsspannung auch bei ErdĆ schlußwischern langsam aus, so daß der getroffene RichtungsentĆ scheid auch nach 70 ms ausgegeĆ ben wird. - 34 - D Dauererdschlußmeldung nach Richtungsentscheid und Ablauf eines Zeitgliedes von 3 s. D Je nach Bestellvariante wird das Gerät mit AC-Versorgung oder DC/DC-Wandler ausgerüstet. Die Dauererdschlußmeldung kann wahlweise nur bei Erdschluß in Leitungsrichtung ausgegeben werden. Mit dem Schalter S8 ist ein autoĆ matisches Rücksetzen der Speicher nach 3 s möglich. Das Rücksetzen kann auch von extern erfolgen. Das Relais kann wahlĆ weise mit Gleichspannung oder 220-V-Wechselspannung bzw. 100-V-Wechselspannung aus dem Spannungswandler (LL) zur Hilfsspannungsversorgung betrieĆ ben werden. Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 Zu weiteren ErdschlußĆ relais 7SN11 bzw. RN1b (bis zu 30 Stück) Zählwerk Erdschluß in Leitungsrichtung Erdschluß in Sammelschienenrichtung 7SN11 L1 L2 L3 L1 L2 Sammelschiene L3 100 bis 110 V~ Betätigen von Hand, Automatik oder Fernsteuerung Bild 62 Innenschaltung und Anschlußschaltung des kombinierten Erdschlußrelais 7SN11 Das kombinierte Erdschlußrelais (siehe Bild 62) Das kombinierte Erdschlußrelais 7SN11 vereinigt in sich die EigenĆ schaften des Erdschlußwischerrelais 7SN90 mit denen des DauererdĆ schlußrelais 7SN93. Es ermöglicht also neben der Erfassung von ErdĆ schlußwischern auch eine Erfassung von Dauererdschlüssen nach dem wattmetrischen Prinzip X-fach unĆ terteilten Ringleitungen sehr günĆ stig. Nach der schnellen Erfassung des Erdschlusses kann durch UmĆ schalten auf wattmetrische MesĆ sung der fehlerhafte Leitungsteil fast immer ohne Lastabschaltung ermitĆ telt werden. Siemens AG . 1996 Das 7SN11 arbeitet normal als WiĆ scherrelais (wie 7SN90) und wird nach Anzeige eines Erdschlusses auf wattmetrische Messung (wie 7SN93) umgeschaltet. Vom 7SN90 unterscheidet sich das 7SN11 durch das Fehlen von MeldeĆ lampen; dafür sind entsprechende Meldekontakte an Klemmen geführt (Bild 62). Die Wirkungsweise und Einstellung für den Betrieb als Wischerrelais ist die gleiche wie beim 7SN90. Auf wattmetrische Messung wird durch ein von außen betätigtes ReĆ lais umgeschaltet. Dieses macht im Strompfad anstelle der Drossel eiĆ nen Wandler und in der Brücke ein Drehspulrelais wirksam. Der Erdschluß im Netzbetrieb Die Wirkungsweise der wattmetriĆ schen Messung ist die gleiche wie beim 7SN93. Für die Einstellung entĆ fallen jedoch die im 7SN93 vorhanĆ denen unteren Ansprechwerte von 2 und 3 mA. Der Einsatz des 7SN11 ist folgenderĆ maßen gedacht: Normal arbeitet das Gerät als WiĆ scherrelais. Wurde damit die erdĆ schlußbehaftete Leitungsfolge geĆ funden, so trennt man diese auf und stellt dann mit wattmetrischer MesĆ sung den betroffenen Abschnitt fest. So kann eine nähere Lokalisierung des Erdschlusses erfolgen, ohne daß eine Lastabschaltung durchĆ geführt werden muß. Seite 36 enthält Hinweise für das InĆ betriebsetzen von Erdschlußrelais. - 35 - Planen und Inbetriebsetzen des ErdschlußĆ schutzes Einstellen der wattmetrischen Relais CāȀ Ă bezogeneĂ Betriebskap. Wie die Ausführungen gezeigt haĆ ben, ist der Aufbau eines ErdschlußĆ schutzes stets eine Angelegenheit des gesamten galvanischen zusamĆ menhängenden Netzes. Man kann also nie für einzelne Stationen ein Schutzkonzept entwerfen ohne das ganze Netz zu kennen. āb CāȀĂ bezogeneĂ LeiterćLeiterĂ Kap. āȀ CāȀĂ bezogeneĂ LeiterćErdeĂ Kap. āȀ CāȀ + 3ȀCĂ )Ă CāȀ āȀ Cā +Ă 0, 25Ă Cā āE CE +Ă Ǹ3 Ă U NĂ Ă wĂ C EĂ Grundlage ist in jedem Fall der kapaĆ zitive Erdschlußstrom CE = Ǹ3 UN w CE des Netzes. Er kann, wenn nicht vorhanden, überschlagsmäßig aus den in den Bildern 63 bis 66 enthalĆ tenen Diagrammen abgelesen werĆ den. Bild 63 zeigt ein Diagramm, aus dem nach Umrechnung der ErdĆ schlußstrom für Freileitungen beĆ rechnet werden kann. D Für isolierte Netze, welche naheĆ zu ausschließlich StichnetzcharakĆ ter haben, muß ebenfalls der AbĆ zweig mit dem größten ErdĆ schlußstrom ermittelt werden. CE +Ă Ǹ3 @ 10 ć6 Ă wĂ U NĂ (kV) @ lĂ [km]Ă @Ă C āȀbĂ [nF]Ă 1, 75 Bild 63 Betriebskapazität C'b in nF/km je Leiter für Betriebsspannungen bis 150 kV Der Einstellwert wird mit einer Ansprechsicherheit von 2 ermitĆ telt zu: D In gelöschten Netzen geht man entweder vom eingestellten SpuĆ lenstrom L oder ebenfalls vom kapazitiven Erdschlußstrom aus. Für die wirksame Dämpfung kann in Kabelnetzen der SpannungseĆ benen 10 - 30 kV d = 0,02 bis 0,03 und in den 110-kV-FreileiĆ tungsnetzen d = 0,03 bis 0,06 anĆ genommen werden. Da wattmeĆ trische Relais vorwiegend in MitĆ telspannungsnetzen mit dominieĆ renden Kabelanteil Anwendung finden, sollte nicht der kapazitive Erdschlußstrom WR = CE @ d sondern der Spulenstrom WR = C @ d zur Berechnung verwendet werden. - 36 - āE fürĂ FreileitungenĂ gilt z.B. NAZ x SZY NAZ x S (F) ZY NZ x SZY CE +Ă Ǹ3 @ 10 ć3Ă wĂ U NĂ (kV) @ lĂ [km]Ă @Ă C āȀbĂ [mF]Ă Bild 64 Betriebskapazität Cā'b in mF/km je Leiter von einadrigen Kunststoffkabeln mit PE- oder VPE-Isolierung mit Kupfer- oder Aluminiumleiter für Nennspannungen von 6/10 bis 18/30 kV Die Bild 64 bis Bild 66 zeigen DiaĆ gramme für die Bestimmung der Erdschlußströme von Kabeln. Der Erdschluß im Netzbetrieb ESiemens AG . 1996 Wie im Kapitel Spannungen und Ströme bereits erwähnt, sind die diĆ elektrischen Verluste der Kabel verĆ nachlässigbar klein ( [ 0,002). Bei der Ermittlung des EinstellwerĆ tes braucht im gelöschten Netz nicht mit einer Ansprechsicherheit von 2 gerechnet werden, da hochohmige Erdfehler zur Vergrößerung der WirkĆ komponete führen. Um SchaltzuĆ standsänderungen ausgleichen zu können, wird empfohlen, ca. 65 % des berechneten Wattreststromes als Ansprechwert zu wählen. Der erĆ mittelte Sekundärwert muß den AnĆ forderungen bezüglich der WandlerĆ toleranzen bei Holmgreenschaltung bzw. bei Ansprech v10 mA sehr geĆ nauer Winkelkorrektur des KabelumĆ bauwandlerfehlers entsprechen. z.B. NYSEY3'X... PVC-Isolierung Der Anschluß der Relais an die Meßkerne der Kabelumbauwandler wird empfohlen. Einstellen der ErdschlußwischerĆ relais Erdschlußwischerrelais sprechen auf die erste Amplitude im Nullstrom 3 0 an. Die Größe der ersten AmpliĆ tude ist jedoch nicht so einfach wie die Werte des stationären NullstroĆ mes zu ermitteln. Abhängigkeiten hierzu sind unter dem Punkt SpanĆ nungen und Ströme zu finden. Da die Größenordnungen neben der Leitererde-Kapazität des gesamten Netzes auch von den Reaktionen der einspeisenden Umspannern und der Fehlerstrombahn abhängen, können die zu erweiternden Amplituden nur mit speziellen Rechenprogrammen ermittelt werden. Eine andere Möglichkeit ist die BeĆ obachtung der Anzeigen der Relais infolge Erdfehler und eine daraus abĆ geleitete Korrektur der EinstellunĆ gen. Durch den Anschluß am 5-A-EinĆ gang wird der Ansprechwert um den Faktor 5 erhöht. Es stehen somit acht Einstellmöglichkeiten zur VerfüĆ gung. Bild 65 Betriebskapazität ā'b in F/km je Leiter von dreiadrigen Kunststoffkabeln mit Kupferoder Aluminium für Nennspannungen von 3,5/6 und 6/10 kV z.B. NAKBA NAEKEDBA NKBA NEKEBA Bild 66 Betriebskapazität ā'b in F/km je Leiter von einadrigen Kabeln mit Papierisolierung mit Kupfer- oder Aluminiumleiter für Nennspannungen von 6/10 bis 18/30 kV Tabelle zeigt die AnsprechempfindĆ lichkeiten der verfügbaren WischerĆ relais 7TG23, 7SN70, 7SN71 Stecker gesteckt Ansprechgrenze 1, 2 und 3 (0,2 bis 0,3) A 1 und 2 (0,1 bis 0,15) A 1 (0,03 bis 0,04) A - 0,02 A Durch den Anschluß am 5-A-EinĆ gang wird der Ansprechwert um den Faktor 5 erhöht. Es stehen somit acht Einstellmöglichkeiten zur VerfüĆ gung. Siemens AG . 1996 Der Erdschluß im Netzbetrieb - 37 - L1 L2 Sammelschiene L3 e n Ǹ3 Ă Ă 0 Die Erdung des Kabelschirmes muß an der Kabelseite erfolgen! 13 13/1C1 9 19/2A3 3 14 14/1C2 10 20/2A4 4 8 8/1D2 8 18/1A2 2 4 4/1D1 4 17/1A1 1 7SA500 7SA511 7SJ52 7SJ512 7SN73 Bild 67 Wandleranschluß wattmetrischer Relais Wandleranschluß wattmetrischer Relais D Besonderheiten bei abweichenĆ den Anschaltungen: D Grundsätzlich ist für die Abbildung des Nullstromes die Einbaulage des Kabelumbauwandlers oder Holmgreenschaltung nicht die Seite der Erdung bedeutend. Beispiel: Anschluß eines 7SN73 an HolmĆ greenschaltung/Wandlererdung sammelschienenseitig. Die AnĆ schaltung erfolgt analog zu der des Kabelumbauwandlers. Der leiĆ tungs-/kabelseitige Sternpunkt wird an Klemme 1 angeschlossen. D D 7SA500 Unabhängig von der Erdung der Hauptstromwandler - Anschluß des Kabelumbauwandlers immer wie abgebildet. Bei Anschluß an Holmgreenschaltung immer den kabelseitigen Sternpunkt an Klemme 4. 7SA511 Abhängig von der Erdung der Hauptstromwandler - Anschluß der leitungsseitigen KabelumbauĆ wandlerklemme bei HauptstromĆ wandlererdung sammelschienenĆ seitig aus Klemme 8 des SchutzĆ gerätes. Bei Anschluß an HolmĆ greenschaltung den geerdeten Wandlersternpunkt immer an Klemme 4. 7SJ52/7SK52 Abhängig von der Erdung der Hauptstromwandler wegen der korrekten StromsummenüberwaĆ chung. Für Geräte, welche mit einer FirmĆ wareversion V4.0 und größer ausĆ geliefert werden, gilt: - 38 - Wandlersternpunkt leitungsseitig ³ Anschluß wie Bild 67 Wandlersternpunkt SS-seitig ³ Drehung der KabelumbauwandlerĆ anschlüsse und der Anschlüsse an der offenen Dreieckswicklung. Anschluß der ErdstrommeßeinĆ gänge der Schutzgeräte Der Erdschluß im Netzbetrieb Bei Holmgreenschaltung immer Verbindung der Klemmen 5, 6, 7, 8. Bei Hauptstromwandlererdung SS-seitig, Drehung der AnschlüsĆ se der offenen Dreieckswicklung gegenüber Schaltbild. Für Geräte, welche mit einer FirmĆ wareversion kleiner V4.0 geliefert werden, sind die StromwandleranĆ schlüsse 4 und 8 gegenüber der Firmwareversion V4.0 zu drehen. D 7SJ512 Abhängig von der Erdung der Hauptstromwandler - Anschluß der leitungsseitigen KabelumbauĆ wandlerklemme an Klemme 18 des Schutz-Gerätes bei HauptĆ stromwandlererdung. Sammelschienenseitig: Bei Anschluß HolmgreenschalĆ tung den geerdeten Sternpunkt immer an Klemme 17. EāSiemens AG . 1996 Sammelschiene L1 L2 L3 7SN71 Aufbau A/E Einbau 7SN70 7TG23 14 2B1 2 S3 13 1B2 1 S2 1A 14 1B1 3 S1 5A Bild 68 Wandleranschluß wattmetrischer Relais Anschluß der ErdschlußwischerĆ relais Die Anschaltung gilt immer und ist von der Seite der StromwandlererĆ dung unabhängig. Beim Anschluß an KabelumbauĆ wandler muß die leitungsseitige Klemme wie der leitungsseitige Sternpunkt der Holmgreenschaltung angeschlossen werden. Kontrolle der Wandleranschlüsse Beim gerichteten Erdschlußschutz ist es besonders wichtig, die richtige Anschaltung der Wandler zu überĆ prüfen. Der Wickelsinn und AnĆ schluß der EN-Wicklung ist insbeĆ sondere bei älteren SpannungsĆ wandlern oft unklar. Weiterhin kann es im Strompfad beim Anschluß an Kabelumbauwandler zu VertauĆ schungen kommen. Mit der digitaĆ len Prüfeinrichtung 7VP15 ist es möglich, den richtigen Anschluß der Kabelumbauwandler zu überprüfen. Hierzu werden die AnschlußleitunĆ gen des Prüfstromes von der SamĆ melschienenseite aus beginnend durch den Kabelumbauwandler gefäĆ delt (siehe Bild 69). Der SpannungsĆ anschluß Prüfeinrichtung-SchutzgeĆ rät kann wahlweise 3phasig oder einphasig erfolgen (z. B. bei Relais, die nur die Nullspannung 3 Ă 0 verĆ wenden) . Siemens AG . 1996 Erdschlußrelais Bild 69 Anschaltung der 7VP15 Prüfeinrichtung Durch die digitale Prüfeinrichtung ist es insbesondere für die Prüfung von Erdschlußwischerrelais möglich, den Erdschlußeintritt mit netzspeziĆ fischen Daten zu simulieren und als praxistaugliche Größe in Bezug auf Frequenz, Amplitude und PhasenĆ lage auszugeben. Der Erdschluß im Netzbetrieb Diese Prüfschaltung setzt den richtiĆ gen Anschluß der Spannungswandler voraus. Beim Erdschlußwischerrelais (7SN71; 7SN70) wird die VerlageĆ rungspannung aus den angeschlosseĆ nen Leiter-Erdespannungen ermittelt 30 = L1 + L2 + L3. - 39 - Ein Vertauschen der Leiter-ErdeSpannungen ist somit unkritisch, wenn der richtige Anschuß des Wandlersternpunktes sichergestellt ist. Der richtige Anschluß des SternĆ punktes kann mit einem einfachen Vielfachmesser überprüft werden. Eine Überprüfung auf den richtigen Spannungswandleranschluß kennĆ zeichnet Bild 70 für ErdschlußwiĆ scherrelais und Bild 71 für Relais welche nach dem wattmetrischen Prinzip arbeiten. Die auf dem Umbauwandler angeĆ gebenen Bezeichnungen K-L, k-I geben wie bei allen Wandlern nur an, wie die Klemmen einander zugeĆ ordnet sind. Deshalb ist in der ZeichĆ nung kein "K-L" eingetragen. Man muß nur beachten: Liegt z. B. "K" zur Leitungsseite, so ist "k" der leiĆ tungsseitige Sekundäranschluß und muß bei allen Erdschlußrelais zur Klemme 1 führen. Zeigt "L" zur Leitungsseite, so ist "I" der leitungsseitige Anschluß. Man sollte jedoch Wert darauf leĆ gen, in einer Anlage möglichst alle Wandler gleichartig einzubauen. Die empfindlichen Erdschlußrelais 7SN93, 7TG20 und 7SN73 sind auf das Zusammenarbeiten mit den UmĆ bauwandlern durch ein besonderes Filter abgeglichen. Man darf deshalb nicht den Strompfad umdrehen und die Meldekontakte tauschen, sonĆ dern muß genau der Zeichnung nach anschließen. Alle diese Versuche dürfen nur durch sehr fachkundiges Personal ausgeführt werden. Bei den ArbeiĆ ten an den Wandlern ist größte Vorsicht geboten. Beim Inbetriebsetzen der ErdschlußĆ wischerrelais muß nur sorgfältig auf den Anschluß der Stromwandler geĆ achtet werden (siehe insbesondere die Betriebsanleitung für das 7SN90). Der leitungsseitige SternĆ punkt der Wandler führt beim 7SN90 und beim 7SN70 zur Klemme 1, beim 7TG21 zum Anschluß mit der kleineren Nummer. - 40 - 20 mal durchfädeln Kondensator, ca. 20 F mind. für 220 V~ nur für die PrüĆ fung. L1 L2 L3 Bild 70 Anschluß- und Prüfschaltung für ein Erdschlußwischerrelais Bei etwa 80 bis 90 % der Tastenbetätigungen spricht das Wischerrelais an. Wenn das Schließen des Kontaktes zufällig gerade in der Nähe des Nulldurchganges der SpanĆ nung erfolgt, kann das Relais nicht ansprechen. Das Wischerrelais muß bei der gezeichneten Schaltung "rot" bei entgegengesetzter Polung der Stromleitung durch den Umbauwandler "gelb" anzeigen. Der Anschluß kann auch an KabelĆ umbauwandler erfolgen. Man rechĆ net dann mit dem ÜbersetzungsverĆ hältnis 300/5 statt 60/1 und schließt an die 5-A-Wicklung im Relais an. Um zu vermeiden, in großen AnlaĆ gen mit Sammelschienenwandlern die Sternpunkterdspannung mit über die Trennschalterkontakte schleifen zu müssen, bildet das Wischerrelais in sich die Verlagerungsspannung aus den drei Sternspannungen. AuĆ ßerdem vermeidet man so alle Zweifel über den Anschlußsinn, da die Meßwicklungen der Wandler imĆ mer geschaltet sind. Die ReiĆ henfolge der Spannungsanschlüsse L1, L2, L3 (Drehfeld) ist ohne EinĆ fluß. Durch die Reihenschaltung der Spannungen L2 und L3 der offeĆ nen Dreieckswicklung erhält das ReĆ lais folgende Spannung: L1 Der Erdschluß im Netzbetrieb L3 0 meß L1 meß L2 Bild 71 Zeigerdiagramm zur Prüfschaltung von Bild 70 Gleichzeitig wird durch die SpanĆ nung L1 der Sekundärwicklung des Spannungswandlers ein Strom meß über den Widerstand getrieben, welcher gleichphasig zu L1 ist. Das Zeigerdiagramm Bild 71 zeigt die Lage der Vektoren. Trägt man die Vektoren in das RichĆ tungskennlinienfeld Bild 44 ein, so wird die Simulation eines ErdschlusĆ ses in Richtung Leitung deutlich. Siemens AG . 1996 7RM18 7SN93 (R1W3b im EG11) !# ! $! !# ā !# " #-+/2,-/)'!& $6#!&+'.!&#+ +&)/ #-+&-" 5!(#+$#)" '#*#+. 6-+ #-% #"(/',+ + /#$$#+ '#*#+. 6-+ #-% #-#'!& +#-%'#6 #-/-%0+% 0+" 71#-/#')0+% #.!&4$/.%# '#/ #(0+"4-/#!&+'( ,./$!& 7 6-+ #-% '#*#+. (/'#+%#.#)).!&$/ '- -'+%#+ +#-%'# +. '#) #./#))- -'+/#" '+ #-*+3