Warschau - Geopuls

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Warschau - Geopuls
Geopuls GbR, Dr. Rolf Beck, Privatdozent Dr. Harald Borger, Neckarhalde 62, 72108 Rottenburg, Tel. 07472-9808802
Der Nordosten
unseres Nachbarn
Polen
7 Tage Exkursion / Rundreise:
Warschau • Urwald von Bialowieza • Masuren • Marienburg und Danzig
– Programmablauf –
Exkursionsleitung:
Franz Füg, M.A.
Rebellion und Freiheitsliebe wird der polnischen Kultur ebenso zugeschrieben wie eine wehmütige Romantik und
offenherziger Humor. Die genannten Eigenschaften tauchen immer wieder in der Geschichte des Landes auf, die,
trotz aller tragischen Szenen, auch immer wieder zum Schmunzeln verführt. Darum wird sie von den Polen selbst
mit Stolz und Selbstironie erzählt. Eine Reise offenbart all diese Seiten und bietet dabei spannende Einblicke in
das wahre Leben hinter den Kulissen Polens, das in den Medien oft historisch belastet oder mitunter sogar als
politisch-zänkisch präsentiert wird. Mit wenigen anderen Ländern ist jedoch unsere eigene Geschichte so eng
verwoben, und dennoch scheint unser östlicher Nachbar oft so weit weg zu sein. Das überwiegend katholische
Polen ist nahezu gleichgroß wie Deutschland, mit weniger als 39 Mio. Einwohnern aber nur halb so dicht
besiedelt. Die geographische Erkundung der lebendigen, kulturellen Zentren Warschau und Danzig stehen
deshalb ebenso auf dem Programm, wie die historisch spannende Marienburg, die einzigartige Vegetation und
Tierwelt des Urwalds von Białowieża und Landschaftsentstehung in der malerischen Masurischen Seenplatte.
1. und 2. Tag: Anreise; Warszawa (Warschau)
Unterkunft: Hotel Metropol*** (Warschau)
Warschau mit Kulturpalast aus stalinistischer Zeit (links) und Schloßplatz
1. Tag: Anreise und erste Erkundungen in Warschau (Altstadt – UNESCO-Welterbe)
Flug nach Warschau und Transfer zum Hotel;
nachmittags Besichtigungen in Alt- und Neustadt, Königsweg in der Krakauer Vorstadt
An der stadtplanerischen und architektonischen Vielfalt Warschaus kann, wie in einem Buch, die Geschichte der Stadt
selbst sowie des gesamten Landes abgelesen werden. Darum bietet die Hauptstadt einen hervorragenden Reiseeinstieg. Nach einem Spaziergang durch die Renaissance-Neustadt, lüften wir das Geheimnis über das wahre Alter der
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Altstadt mit ihren engen, bunten und lebendigen Gassen. Der weitere Weg führt uns über den längsten Königsweg
Polens durch den glänzendsten Teil Warschaus, der alten Hauptstraße der Krakauer Vorstadt.
Der dreieckige Schlossplatz im Süden der Altstadt bietet an Festtagen Platz für Konzerte und dient regelmäßig als Ausstellungsplatz für Kunstwerke. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Königsschloss und dominanteste Gebäude der
Altstadt, wurde, nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, erst 1984 fertig renoviert und wieder eröffnet. Südlich
davon kommen wir beim Präsidentenpalast in der neuesten Geschichte Polens an. Im prächtigen Palast aus dem 17.
Jahrhundert, der einst mächtigen Magnaten als Residenz diente, wurde 1956 nicht nur der Warschauer Pakt unterschrieben, sondern auch am Runden Tisch 1989 die neue polnische Demokratie ausgehandelt. Seit 1994 dient der
Palast als Sitz des Polnischen Präsidenten. Auf dem architektonisch hoch interessanten Universitätscampus entdecken wir
den einzigen Studenten, der noch nie in einer Vorlesung saß (eine Skulptur des Ewigen Studenten). Ein paar Hundert
Meter weiter erreichen wir die prächtige barocke Heiligkreuzkirche, in der das Herz des Komponisten Frederic Chopins
aufbewahrt wird. Die neu gestaltete klassizistischen Einkaufsstraße Nowy Świat führt uns schließlich zu eleganten Cafés
und Geschäften, sowie überraschenderweise zu einer Palme ... Am Abend bietet sich ein polnisches Bier in einem der
zahlreichen Warschauer Jazzkeller an – das darf man mit einem Schuss Fruchtsirup bestellen.
2.Tag: Fortsetzung der Erkundungen in Warschau
Warschauer Aufstand, Kulturpalast, Künstlerviertel Praga auf der Ostseite der Weichel
Am zweiten Tag in Warschau besuchen wir zunächst das Denkmal des Warschauer Aufstands, an dem Willy Brandt 1970
mit einem Kniefall symbolisch eine neue Ostpolitik bekräftigte. Wenige Schritte davon entfernt befindet sich wohl das
erste Metadenkmal: ein Denkmal zu eben diesem Kniefall. Sogar der Platz ist nach Willy Brandt benannt. Vom jüdischen
Ghetto selbst ist nichts mehr zu erkennen. Umso beeindruckender wirkt das Mahnmal.
Der Kulturpalast zeugt von der Stadtplanung der Nachkriegszeit und bietet einen hervorragenden Überblick über die
Stadt. Von hier aus kann die städtebauliche Entwicklung übersichtlich nachvollzogen werden. Die Warschauer behaupten
jedoch, von dort habe man vor allem deswegen den schönsten Ausblick, weil man den Kulturpalast selbst, ein Geschenk
Stalins im Zuckerbaustil auf den Ruinen des zerstörten Warschaus, nicht im Stadtbild sieht. Spätestens bei diesem Ausblick fügen sich die so unterschiedlichen Stadtviertel als Karte im eigenen Kopf zusammen und man merkt, dass Warschau nicht so ohne weiteres mit anderen Städten verglichen werden kann.
Das Vorkriegsarbeiterviertel Praga am Ostufer der Weichsel hat sich inzwischen als Künstlerviertel einen Namen
gemacht. Dabei schreitet die Gentrifizierung bis heute noch weiter voran - aus alten Fabriken werden schicke Bars,
Ateliers und Studios. Die polnische Popkultur dreht sich um diesen Stadtteil. Dem Stadtteil, erst im 18. Jahrhundert als
Vorort Warschau angeschlossen und bis in die 1990er Jahre noch heruntergekommener Industriestandort, prophezeien
einige heute einen Aufstieg zum Szeneviertel. Während in den Jahren nach der politischen Wende, wegen der fehlenden
Renovierungen, hier noch Szenen des Films Schindlers Liste gedreht werden konnten, wächst Praga heute immer stärker
an das Stadtzentrum im Westen der Weichsel heran.
3.-5. Tag: Białowieża, die Masuren und Malbork (Marienburg)
Unterkunft: Pension in Siolo Budy (1 x in herrlicher Landschaft bei Białowieża)
Biały Dwór Pension (1 x in reizvoller Landschaft 30 km von Malbork)
von links: Wisente im Nationalpark Bialowieza, Abendstimmung an einem der zahllosen Seen im Norden Polens, Detail der mächtigen Marienburg
Die Natur im Nordosten Polens ist, zumindest aus geologischer Sicht, recht jung und wird überwiegend durch Formen der
vergangenen Eiszeiten geprägt. Vom breiten Urstromtal, das sich von Osten nach Westen, über Warschau und Berlin,
erstreckt, erreichen wir nördlich davon den Baltischen Landrücken. Das lebhafte Relief dieser Jungmoränenlandschaft,
mit 300 m hohen Endmoränen, reizvollen Heidelandschaften und der Masurischen Seenplatte, dehnt sich bis zur Ostsee
und dem Weichsel-Delta aus. Neben den genannten Großformen bereichern zahlreiche kleinere Formen der glazialen
Serie, als Hinterlassenschaften der Eiszeit, das abwechslungsreiche Landschaftsbild. In der Biaowiezer Heide, die sich
in Weißrussland fortsetzt, ist eines der letzten großen Urwaldgebiete Europas, und die Heimat von Wisent, Tarpan
(Wildpferd) sowie Luchs und Wolf, erhalten.
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3. Tag: Tagesexkursion zum und im Urwald von Orłówka bei Białowieża (UNESCO-Welterbe)
Fahrt von Warschau durch das grüne Masowien in den ländlichen Raum Nordost-Polens, eine Region, in der u.a.
auch zahlreiche Störche den Sommer verbringen; naturkundliche Wanderung (3-4 Stunden, leicht) im Nationalpark
Białowieża; Unterkunft in der Nähe des Nationalparks in herrlicher Landschaftslage (Siolo Budy)
Nationalpark: Der 4750 ha große Urwald Orłówka bei Białowieża, der größte Urwald Mitteleuropas, wurde 1921 unter
Schutz gestellt und setzt sich auf weißrussischer Seite in einem weiteren Nationalpark fort. In einem Spaziergang durch
das Schutzgebiet, ist ein vollkommen sich selbst überlassener Wald zu bewundern und wird fachkundig erklärt (insg.
5-6-stündige Führung). Das teils sumpfige Gelände ist mit Eichen, Weißbuchen, Fichten und Kiefern bewachsen. Einige
Eichen besitzen einen Stammdurchmesser von 2 m und sind bis zu 40 m hoch und über 500 Jahre alt. Neben Rehen,
Luchsen, Wölfen, Bibern und Wildpferden gibt es hier auch den Wisent (europäischer Bison), der im Reservat hautnah
mit seinen bis zu 900 kg Gewicht und 1,80 m Größe erlebt werden kann.
4. Tag: Tagesexkursion über den Baltischen Landrücken und durch die Masurische Seenplatte
Auf dem Weg von Białowieża nach Malbork lassen wir uns von der Idylle der zahlreichen, Wald umrandeten Seen
der Masurischen Seenplatte verzaubern. Die glazial geprägte Landschaft ermöglicht dabei eine Zeitreise weit in
die Vergangenheit – zurück bis zur Weichsel-Eiszeit, die bis vor 11.700 Jahren das Klima bestimmte und die
Landschaft mit ihren heutigen Formen schuf. An ausgewählten Punkten werden wir Schritt für Schritt die Formen der
glazialen Serie und die Landschaftsgeschichte gemeinsam erkennen. Die schnellen Ereignisse im Hin und Her der
historischen Ereignisse im Verlauf der polnischen Geschichte erscheinen hierzu vergleichsweise sehr kurzlebig,
wenn wir über die Formungsprozesse sprechen, die in mehr als zehntausenden von Jahren diese äußerst reizvolle
Landschaft hervorgebracht hat. 30 km südöstlich vor Malbork (Marienburg) erreichen wir unser heutiges Quartier
(Biały Dwór), wo wir auch unser Abendessen in ländlicher Umgebung genießen können.
5. Tag: Malbork (Marienburg – UNESCO-Welterbe)
kurze Fahrt von unserer Pension Biały Dwór in das Weichsel-Delta nach Malbork
Marienburg: Ausgehend von einem Bündnis, das 1226 mit dem polnischen Herzog Konrad gegen die Pruzzen geschlossen wurde, beherrschte der Deutsche Ritterorden seit 1309 von der Marienburg aus große Teile Nordpolens. Die
so angezogenen deutschen Siedler prägten die Region, insbesondere die Stadt Danzig. Erst 1410 in der Schlacht bei
Grunewald, ein Datum und Ereignis das jeder Pole kennt (und das auch als verschlüsseltes Wodka-Rezept gehandelt
wird), wurde das Gebiet wieder polnisch. Die Schlacht wurde eindrucksvoll von Jan Matejko auf eine riesige Leinwand
gebannt, welche im Nationalmuseum in Warschau zu bestaunen ist.
Bei einem Rundgang durch die mächtige, dreigliedrige Burg (Vorburg, Hochschloss und Mittelschloss mit Hochmeisterpalast) werden die gewaltigen Ausmaße (Außenmauern mit insgesamt über 600 m Länge) der Festung deutlich (deutschsprachige Führung), und der Besucher in die Zeit der Ordensritter versetzt.
5.-7. Tag: Gdańsk (Danzig); Rückreise
Unterkunft: Hotel Bonum*** (Danzig)
Altstadt von Danzig an der Motlawa mit dem Krantor (links) und Kunstmarkt in der Marienstraße
5. Tag (Fortsetzung): Gdańsk (Danzig)
Am späteren Nachmittag empfängt uns das lebendige Flair der alten Hansestadt Danzig, wo u.a. der Strand zu
einem Abendspaziergang mit Blick auf die Halbinsel Hel am Horizont einlädt.
997 erstmals urkundlich erwähnt, erlebte Danzig im 13. Jahrhundert seine erste große Blütezeit. Anfang des 14. Jahrhundert erhielt Danzig unter den Deutschrittern das Stadtrecht und trat 1361 der Hanse bei und konnte sich 1410 der
Macht des Ordens entziehen und war 1457-1793 (Besetzung durch Preußen) de facto eine unabhängige Stadtrepublik
und galt als reichste Stadt der Welt, weshalb sie den Beinamen „Königin der Ostsee“ erhielt. 1919-1939 war die Freie
Stadt Danzig nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags ein unabhängiger Staat. Der originalgetreue Wieder-
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aufbau der im 2. Weltkrieg zerstörten Innenstadt ist ein Meisterwerk der polischen Handwerker und Restaurateure, das
ihnen weltweiten Ruhm eintrug. 1970, 1976 und 1980 sorgte Danzig mit Streiks und Demonstrationen der Werftarbeiter
erneut für internationale Schlagzeilen. Durch den Arbeiterführer und späteren Präsidenten Lech Wałęsa entstand mit der
Solidarność die erste freie Arbeitergewerkschaft hinter dem Eisernen Vorhang.
6. Tag: Danzig
Fußexkursion durch die Innenstadt
Nach dem längsten Königsweg in Warschau, kann in Danzig der kürzeste Königsweg durch die Altstadt gegangen werden.
Der Turm des Rechtstädter Rathauses am Langen Markt überragt die Stadt. Durch seine vielen Erweiterungen enthält
Rathaus sowohl gotische als auch Renaissanceelemente. Es war den Danzigern so lieb, dass das zerstörte Gebäude
nur durch große Proteste vor dem endgültigen Abriss nach dem Krieg bewahrt wurde. Die 1502 fertig gestellte und nach
dem zweiten Weltkrieg ebenfalls neu aufgebaute rote Marienkirche imponiert durch ihre Mächtigkeit. Ihre Größe kann
man erahnen, wenn man sich vorstellt, dass russische Panzer 1945 in sie hinein gefahren sind. Zum Teil sind die Spuren
der Ketten noch zu erkennen. Der Ausblick vom Dach der Kirche ist im wahrsten Sinne überragend: die alte Hansestadt
und neue Werftanlagen breiten sich übersichtlich vor dem Betrachter aus und laden zur Stadtgeographie ein. Die Astronomische Uhr der Kirche ist seit 1553 in Betrieb und soll in der Zeit nur einmal 3 Minuten nachgegangen sein. Außerdem
lohnt ein Spaziergang durch eine der schönsten Gassen Polens, der anschließenden Ulica Mariacka, in der man die
Bernsteinkunst der Danziger Handwerker bewundern kann.
Auf dem Weg durch die Stadt stößt man u.a. auf den trutzigen Strohturm, das Große Zeughaus mit seinen vier schönen
Renaissance-Giebeln, die Peinkammer mit dem Wappen der Hohenzollern, das Goldene Tor im Stil der niederländischen
Renaissance, die spätgotische Georgshalle, das Uphagenhaus (Patrizierhaus aus dem späten Barock), Löwenschloss,
Artushof, Neptunbrunnen, Geburtshäuser von Johannes und Arthur Schopenhauer (ul. św. Ducha) und das massige
gotische Krantor, um nur einige der zahlreichen architektonischen Schätze Danzigs zu nennen. Ein idyllischer Spaziergang entlang der Fischbrücke, vielleicht mit der polnischen Süßigkeit „gofry“ (Waffeln mit Früchten und Sahne) runden
den Tag entspannt ab.
7. Tag: Danziger Werft; Rückreise
vormittags Hafen und Danziger Werft; am späten Nachmittag Rückflug nach Deutschland (je nach Flugplan bleibt
noch Zeit für eigene Erkundungen in Danzig)
Auf der Danziger Werft befinden wir uns auf den Spuren Lech Wałęsas und der freien Gewerkschaft Solidarność. Die
alte Lenin-Werft selbst ist nicht mehr in Betrieb. Der Schiffsbau und der Hafen spielen aber weiterhin eine große
wirtschaftliche Rolle in der Stadt und für Polen. Ein Besuch der Lenin-Werft ruft die Fernsehbilder wieder ins Gedächtnis,
manch einer bekommt eine Gänsehaut bei der Erkenntnis, welche großen Auswirkungen ein einziger Streik haben kann.
In einer Ausstellung finden sich Erzählungen von Streikenden, Bilder und Relikte des Streiks – hier schließt sich der Kreis
zum Beginn der Reise: Die Vertreter der Solidarnosc verhandelten 1989 am runden Tisch im Warschauer Präsidentenpalast die neue polnische Demokratie.
Wenn Sie Fragen, egal welcher Art zu dieser Reise haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Ihr Ansprechpartner
für diese Reise: Dr. Harald Borger; Tel. 07071-2977532, Mobil 0151-19638731
Franz Füg, M.A.
Franz Füg studierte Geographie
und Politik in Tübingen Regensburg, und Warschau, wobei er
sich u.a. für die Spuren des Sozialismus in der Kultur Mittel- und
Osteuropas begeistert. Besonders
der polnische Humor und die Eigenheiten der slawischen Sprachen haben es ihm dabei angetan. Unterwegs in Polen, Russland, Moldawien oder der
Ukraine, ist es für ihn immer die aufregende Mischung
aus Wohlbekanntem und Unvorhergesehenem, was das
Salz in der Suppe ausmacht. Mit herrlichen Landschaften und geschichtsträchtigen Städten möchte er
Ihnen den Nordosten Polens ein Stück näher bringen.
Reiseziele und -route im Überblick
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