6. Abschreibungen - H.e.p. Verlag AG
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6. Abschreibungen - H.e.p. Verlag AG
5 Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Die Finanzbuchhaltung und der Kontenrahmen KMU 9 Aufgaben 1 – 11 21 Die mehrstuige Erfolgsrechnung 33 Aufgaben 12 – 24 43 Immobilien 53 Aufgaben 25 – 38 63 Wertschriften 81 Aufgaben 39 – 55 93 Zeitliche Abgrenzungen 109 Aufgaben 56 – 67 125 Abschreibungen 141 Aufgaben 68 – 80 153 Debitorenverluste und Delkredere 165 Aufgaben 81– 85 173 Die Einzelunternehmung 181 Aufgaben 86 – 95 189 Die Kollektivgesellschaft 199 Aufgaben 96 –100 207 Die Aktiengesellschaft 213 Aufgaben 101 –111 227 Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung 241 Aufgaben 112 –114 247 6 12. 13. 14. Die Bewertungsvorschriften 251 Aufgaben 115 –120 261 Stille Reserven 269 Aufgaben 121–136 279 Die Industrieunternehmung 293 Aufgaben 137 – 142 299 Sachregister 308 Kontenplan KMU 311 Kapitel 6 In diesem Kapitel lernen Sie den Anschaffungswert einer Maschine zu berechnen. die drei Hauptgründe für die Abschreibungen kennen und verstehen. den Abschreibungsbetrag zu berechnen. die Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung zu verbuchen. 6. Abschreibungen 6.1 Der Kauf von Anlagevermögen 6.2 Der Abschreibungsaufwand 6.3 Der Zweck der Abschreibungen 6.4 Die Berechnung des Abschreibungsbetrages 6.4.1 Gleich bleibende oder lineare Abschreibung 6.4.2 Abnehmende oder degressive Abschreibung 6.5 Die Verbuchung der Abschreibungen 6.5.1 Die direkte Verbuchung der Abschreibung 6.5.2 Die indirekte Verbuchung der Abschreibung 6.6 Die Buchungen beim Verkauf von Anlagen Aufgaben 68 – 80 143 144 145 145 146 148 150 150 151 152 153 Abschreibungen 6. Abschreibungen 6.1 Der Kauf von Anlagevermögen 143 Einführungsbeispiel Die Hunziker AG kauft Anfang Januar eine neue Maschine für die Verarbeitung von Holz für Fr. 90 000.–. Der Lieferant gewährt 10 % Rabatt. Die Transportkosten betragen Fr. 4 000.– und die Montagekosten Fr. 15 000.–. Beim Kauf von materiellen Gütern unterscheidet man zwischen solchen, die im Anlagevermögen aktiviert werden und solchen, die sofort als Aufwand verbucht werden. Damit eine Sache als Anlagevermögen aufgeführt (aktiviert) werden kann, sind folgende Voraussetzungen notwendig: Die Sache kann über eine längere Zeit gebraucht werden, wie zum Beispiel eine Büroeinrichtung oder ein Lieferwagen. Der Kaufpreis beträgt über Fr. 1 000.– (Faustregel). Die übrigen Anschaffungen (Verbrauchsgüter mit einer kurzen Lebensdauer, wie z. B. Druckerpatronen, oder Gebrauchsgüter mit einem relativ tiefen Kaufpreis, wie z. B. eine Lampe) werden als Aufwand verbucht. 144 Abschreibungen Der Anschaffungswert Zur Ermittlung des Anschaffungswertes einer Maschine werden zuerst der vom Lieferanten gewährte Rabatt und ein allfälliger Skonto abgezogen. Die Bezugskosten (Fracht, Zoll und Transportversicherung) und auch die Montagekosten werden addiert. Die Mehrwertsteuer muss abgezogen werden, sofern die Vorsteuer geltend gemacht werden kann. Katalogpreis des Lieferanten – 10 % Rabatt Fr. Fr. Fr. + Transportkosten Fr. Fr. + Montagekosten Fr. Anschaffungswert der Maschine Fr. 90 000.– 9 000.– 81 000.– 4 000.– 85 000.– 15 000.– 100 000.– In der Bilanz wird der gesamte Investitionsbetrag von Fr. 100 000.– aktiviert. Im Verlauf des Geschäftsjahres nimmt der Wert der Maschine durch die Alterung und Abnützung ständig ab. Der Buchwert von Fr. 100 000.– im Konto Maschinen wird jedoch während dem Jahr nicht verändert. Erst beim Jahresabschluss wird die Wertverminderung der Maschinen verbucht, d. h., das Konto Maschinen wird angepasst. 6.2 Der Abschreibungsaufwand Die geschätzte Nutzungsdauer beträgt in unserem Beispiel acht Jahre, der voraussichtliche Restwert (Liquidationswert) null Franken. Die Wertverminderung beträgt pro Jahr Fr. 12 500.– (Fr. 100 000.– / 8). Diese Wertverminderung muss in der Erfolgsrechnung als Aufwand verbucht werden. Durch die Buchung der Abschreibung fliessen pro Jahr Fr. 12 500.– als Aufwand in die Erfolgsrechnung. Investition Fr. 100 000.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Fr. 12 500.– Aufwand Aufwand Aufwand Aufwand Aufwand Aufwand Aufwand Aufwand 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr 12 500.– 12 500.– 12 500.– 12 500.– 12 500.– 12 500.– 12 500.– 12 500.– Abschreibungen 6.3 145 Der Zweck der Abschreibungen In der Buchhaltung werden Abschreibungen aus drei Gründen vorgenommen: 1. Richtige Bewertung des Anlagevermögens in der Schlussbilanz Die Wertverminderung der Maschine und die daraus folgenden Abschreibungen können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel: ➞ Abnützung (Entwertung) durch die Benutzung der Maschine. ➞ Technische Neuerungen (Innovationen) führen dazu, dass Maschinen und Anlagen veralten und neue Modelle angeschafft werden müssen. 2. Angemessener Abschreibungsaufwand in der Erfolgsrechnung Der Abschreibungsaufwand dient zur Ermittlung des korrekten Jahreserfolges. In der Erfolgsrechnung wird durch die Verbuchung der jährlichen Abschreibung der Reingewinn verkleinert bzw. der Verlust vergrössert. Der Anschaffungswert der Maschine von Fr. 100 000.– wird durch die Verbuchung der Abschreibung von jährlich Fr. 12 500.– auf acht Jahre verteilt. Zu diesem Zweck muss die voraussichtliche Nutzungsdauer möglichst genau geschätzt werden. 3. Finanzierungsfunktion der Abschreibungen Abschreibungen stellen einen Aufwand dar, aber keine Ausgabe. Durch den Abschreibungsaufwand wird der ausgewiesene Gewinn kleiner, aber die liquiden Mittel bleiben unverändert. Da weniger Gewinn ausgewiesen wird, kann auch weniger Gewinn an die Eigentümer ausbezahlt werden. Der Abschreibungsaufwand fördert damit die Selbstfinanzierung. Zudem wird der Abschreibungsaufwand mit den Gemeinkosten in die Verkaufspreise eingerechnet. Durch diese Addition verteuert sich der Preis der verkauften Produkte, und die Abschreibungen fliessen mit dem Verkaufserlös in die Unternehmung zurück. Auf diese Weise sammeln sich innerhalb von acht Jahren liquide Mittel im Betrag von Fr. 100 000.– im Konto Kasse (evtl. Post, Bank) an. Diese liquiden Mittel werden nicht während der ganzen Abschreibungsdauer von acht Jahren ungenützt liegen gelassen, sondern zur Finanzierung von anderen Aktiven verwendet. 6.4 Die Berechnung des Abschreibungsbetrages Die Berechnung des Abschreibungsbetrages kann auf zwei Arten erfolgen: Berechnung des Abschreibungsbetrages lineare Abschreibung degressive Abschreibung 146 6.4.1 Abschreibungen Gleich bleibende oder lineare Abschreibung Die gleich bleibende oder lineare Abschreibung wird dann angewendet, wenn die Wertverminderung des Anlagevermögens gleichmässig verläuft. Da bei der linearen Abschreibung vom Anschaffungswert ausgegangen wird, nennt man dieses Verfahren auch Abschreibung vom Anschaffungswert. Ein Vorteil der linearen Abschreibung liegt in der einfachen Berechnung des jährlichen Abschreibungsbetrages. Der jährliche Abschreibungsbetrag wird bei der linearen Abschreibung wie folgt berechnet: Anschaffungswert Nutzungsdauer = Fr. 100 000.– 8 Jahre = Fr. 12 500.– Anschaffungswert Fr. 100 000.– – Abschreibung 1. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 1. Jahr Fr. 87 500.– – Abschreibung 2. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 2. Jahr Fr. 75 000.– – Abschreibung 3. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 3. Jahr Fr. 62 500.– – Abschreibung 4. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 4. Jahr Fr. 50 000.– – Abschreibung 5. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 5. Jahr Fr. 37 500.– – Abschreibung 6. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 6. Jahr Fr. 25 000.– – Abschreibung 7. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 7. Jahr Fr. 12 500.– – Abschreibung 8. Jahr Fr. 12 500.– Buchwert (= Restwert) Ende 8. Jahr Fr. 0.– Für unser Einführungsbeispiel gelten folgende Werte: Abschreibungen 147 Grafische Darstellung der linearen Abschreibung Buchwert in Fr. 100 000 Abschreibung 1. Jahr 87 500 Abschreibung 2. Jahr 75 000 Abschreibung 3. Jahr 62 500 Abschreibung 4. Jahr 50 000 Abschreibung 5. Jahr 37 500 Abschreibung 6. Jahr 25 000 Abschreibung 7. Jahr 12 500 Abschreibung 8. Jahr Jahre 0 1 2 3 4 5 6 7 8 148 6.4.2 Abschreibungen Abnehmende oder degressive Abschreibung Die abnehmende Abschreibung wird auch degressive Abschreibung oder Abschreibung vom Buchwert genannt. Da die Abschreibungen vom abnehmenden Buchwert vorgenommen werden, verkleinert sich der Abschreibungsbetrag von Jahr zu Jahr. Im Normalfall wird bei der degressiven Abschreibung der doppelte Prozentsatz der linearen Abschreibung verwendet. In unserem Beispiel sind dies: 2 x 12,5 % = 25 %. Für unser Einführungsbeispiel gelten folgende Werte: Anschaffungswert Fr. 100 000.– – Abschreibung 1. Jahr Fr. 25 000.– Buchwert (= Restwert) Ende 1. Jahr Fr. 75 000.– – Abschreibung 2. Jahr Fr. 18 750.– Buchwert (= Restwert) Ende 2. Jahr Fr. 56 250.– – Abschreibung 3. Jahr Fr. 14 063.– Buchwert (= Restwert) Ende 3. Jahr Fr. 42 187.– – Abschreibung 4. Jahr Fr. 10 547.– Buchwert (= Restwert) Ende 4. Jahr Fr. 31 640.– – Abschreibung 5. Jahr Fr. 7 910.– Buchwert (= Restwert) Ende 5. Jahr Fr. 23 730.– – Abschreibung 6. Jahr Fr. 5 933.– Buchwert (= Restwert) Ende 6. Jahr Fr. 17 797.– – Abschreibung 7. Jahr Fr. 4 449.– Buchwert (= Restwert) Ende 7. Jahr Fr. 13 348.– – Abschreibung 8. Jahr Fr. 3 337.– Buchwert (= Restwert) Ende 8. Jahr Fr. 10 011.– (25 % von 100 000.–) (25 % von 75 000.–) (25 % von 56 250.–) (25 % von 42 187.–) (25 % von 31 640.–) (25 % von 23 730.–) (25 % von 17 797.–) (25 % von 13 348.–) Unser Beispiel zeigt, dass die grössten Abschreibungen beim degressiven Verfahren in den ersten Jahren der Nutzung vorgenommen werden. Dies entspricht der Entwertung vieler Sachgüter in der Praxis, was ein Vorteil der degressiven Abschreibung ist. Die Maschine ist nach acht Jahren nicht auf null Franken abgeschrieben, sondern weist einen Restwert von Fr. 10 011.– auf. Dieser Restwert muss innerhalb der tatsächlichen Nutzungsdauer noch auf 0 oder auf einen allfälligen Verkaufspreis abgeschrieben werden. Abschreibungen 149 Grafische Darstellung der degressiven Abschreibung Buchwert in Fr. 100 000 Abschreibung 1. Jahr 75 000 Abschreibung 2. Jahr 56 250 Abschreibung 3. Jahr 42 187 Abschreibung 4. Jahr 31 640 Abschreibung 5. Jahr 23 730 Abschreibung 6. Jahr 17 797 Abschreibung 7. Jahr 13 348 Abschreibung 8. Jahr 10 011 Jahre 0 1 2 3 4 5 6 7 8 150 6.5 Abschreibungen Die Verbuchung der Abschreibungen Die Abschreibungen können auf zwei Arten verbucht werden: Verbuchung der Abschreibungen direkte Verbuchung 6.5.1 indirekte Verbuchung Die direkte Verbuchung der Abschreibung Bei der direkten Verbuchung wird der abzuschreibende Betrag direkt ins Haben des Kontos Maschinen eingetragen. Danach beträgt der Buchwert (Restwert, Bilanzwert) der nun einjährigen Maschine Fr. 87 500.–. In der Erfolgsrechnung wird die Wertverminderung der Maschine um Fr. 12 500.– als Aufwand verbucht. Dadurch kann in der Erfolgsrechnung der richtige Jahreserfolg (Gewinn oder Verlust) ermittelt werden. Durch den Abschreibungsaufwand wird der Reingewinn verkleinert oder der Reinverlust vergrössert. Die direkte Verbuchung der Abschreibungen lautet: Abschreibungen Soll Maschinen Abschreibungen / Maschinen Haben Soll 12 500.– Abschreibungen Haben 100 000 12 500 12 500 87 500 Der ursprüngliche Anschaffungswert und die bisherigen Abschreibungen sind im neuen Jahr nicht mehr ersichtlich. Abschreibungen 6.5.2 151 Die indirekte Verbuchung der Abschreibung Bei der indirekten Verbuchung weist das Konto Maschinen über die ganze Nutzungsdauer den Anschaffungswert aus. In der Bilanz werden die Abschreibungen im Konto Wertberichtigungen erfasst. Für das Wertberichtigungskonto gelten die Buchungsregeln des Passivkontos. Da es sich bei den Wertberichtigungen um Korrekturen zu den Anschaffungswerten der Anlage und weder um Eigen- noch um Fremdkapital handelt, wird das Wertberichtigungskonto in der Bilanz als MinusAktivkonto aufgeführt. Die Summe aller bisherigen Abschreibungen ist aus dem Konto Wertberichtigungen ersichtlich und wird als kumulierte Abschreibung bezeichnet. Die indirekte Verbuchung der Abschreibungen lautet: Abschreibungen Soll Maschinen Abschreibungen / WB Maschinen 12 500.– Haben 100 000 100 000 Soll WB Maschinen Haben Soll 12 500 Abschreibungen Haben 12 500 12 500 Darstellung des Wertberichtigungskontos als Minus-Aktivkonto Das Wertberichtigungskonto wird als Minus-Aktivkonto in der Vorspalte aufgeführt und vom Anlagekonto subtrahiert. Bilanz Aktiven … … Maschinen 100 000 1) – WB Maschinen – 12 500 2) … … 87 500 3) 1) Anschaffungswert der Maschine 2) Total der bisherigen Abschreibungen (= kumulierte Abschreibungen) 3) Buchwert, Restwert oder Bilanzwert Passiven 152 6.6 Abschreibungen Die Buchungen beim Verkauf von Anlagen Beim Verkauf von gebrauchten Anlagen müssen jeweils die folgenden Buchungen erstellt werden: 1. Verkaufserlös buchen Einnahmen oder Guthaben aus dem Verkauf der Anlagen sind zu buchen. Beispiele: Mobilien Verkauf gegen Barzahlung Verkauf gegen Rechnung Kasse / Mobilien Debitoren / Mobilien 2. Allfällige Wertberichtigung auflösen Wenn indirekt abgeschrieben wurde, muss die Wertberichtigung aufgelöst werden. Das Total der bisherigen Abschreibungen (Anschaffungswert abzüglich Buchwert) wird übertragen vom Wertberichtigungskonto auf das Anlagekonto. Aus der indirekten Abschreibung entsteht damit eine direkte Abschreibung. Beispiele: Mobilien Auflösung Wertberichtigung WB Mobilien / Mobilien 3. Veräusserungsgewinn oder -verlust buchen Die Differenz zwischen Verkaufserlös und Buchwert muss gebucht werden. a) Veräusserungsgewinn Wenn der Verkaufserlös grösser ist als der Buchwert, ist ein Gewinn entstanden. Die ordentlichen Gewinne, die im Rahmen der normalen Betriebstätigkeit erzielt wurden, werden auf das Konto Gewinne aus Veräusserung von betrieblichem Anlagevermögen (Kontenklasse 7) gebucht. Einmalige oder besonders hohe Gewinne werden dagegen als ausserordentliche Erträge (Kontenklasse 8) gebucht. Beispiele: Mobilien und Liegenschaft Veräusserungsgewinn Mobilien Veräusserungsgewinn Liegenschaften Mobilien / Gewinne aus Veräusserung AV Immobilien / a. o. Ertrag b) Veräusserungsverlust Wenn der Verkaufserlös kleiner ist als der Buchwert, ist ein Verlust entstanden. Das bedeutet, dass zu wenig abgeschrieben wurde. Deshalb werden Verluste, die im Rahmen einer ordentlichen Jahresabschreibung liegen, auf das Konto Abschreibungen (Kontenklasse 6) gebucht. Grössere Verluste werden als ausserordentliche Aufwände (Kontenklasse 8) gebucht. Beispiele: Mobilien und Liegenschaft Veräusserungsverlust Mobilien Veräusserungsverlust Liegenschaften Abschreibungen / Mobilien a. o. Aufwand / Immobilien Kapitel 6 Aufgaben Abschreibungen 155 Aufgaben zu Kapitel 6 A 68 Kreuzen Sie an, ob die Aussagen richtig oder falsch sind. richtig A 69 falsch a) Bei der linearen Abschreibung sind die Abschreibungsbeträge immer gleich gross. b) Die Abschreibung vom Buchwert führt zu einem Restwert von null Franken am Ende der geschätzten Nutzungsdauer. c) Die degressive Abschreibung wird als «Abschreibung vom Buchwert» bezeichnet. d) Die degressive Abschreibung ist dann zweckmässig, wenn die Sachanlage in der ersten Zeit der Nutzung besonders an Wert verliert. e) Bei der degressiven Abschreibung steigen die Abschreibungsbeträge von Jahr zu Jahr an. f) Eine Büroeinrichtung (Mobilien) wird nach dem degressiven Verfahren mit 12,5 % pro Jahr abgeschrieben. Falls die Büroeinrichtung linear abgeschrieben würde, müsste mit 25 % gerechnet werden. g) Die Montagekosten erhöhen den Anschaffungswert einer Maschine. Das Chemieunternehmen Korax kauft zu Beginn des Jahres 20_1 eine Verpackungsmaschine zum Preis von Fr. 105 000.–. Die Transport- und Montagekosten belaufen sich auf Fr. 15 000.–. Die Nutzungsdauer der Maschine wird auf vier Jahre geschätzt. Ergänzen Sie die folgende Tabelle. Degressive AbschreiLineare Abschreibung von 25 % (vom bung von 50 % (vom Anschaffungswert) Buchwert) Anschaffungswert am 01.01. 20_1 – Abschreibung 1. Jahr Buchwert Ende 1. Jahr – Abschreibung 2. Jahr Buchwert Ende 2. Jahr – Abschreibung 3. Jahr Buchwert Ende 3. Jahr – Abschreibung 4. Jahr Buchwert Ende 4. Jahr 156 Abschreibungen A 70 Die Sirano AG kauft ein Geschäftsauto zum Katalogpreis (Listenpreis Basisausführung) von Fr. 37 000.–. Auf Wunsch des Käufers wird zusätzlich eine Klimaanlage für Fr. 2 300.– eingebaut. Die Kosten für die Métallisé-Farbe belaufen sich zusätzlich auf Fr. 700.–. Der Verkäufer gewährt auf den Gesamtpreis einen Rabatt von 10 %. Die Nutzungsdauer wird auf fünf Jahre und der Eintauschwert des Autos am Ende der Nutzungsdauer auf 30 % des Anschaffungswertes geschätzt. Wie hoch sind die jährlichen Abschreibungen beim linearen Verfahren? A 71 Nach viermaliger, degressiver Abschreibung von 20 % beträgt der Restwert einer Maschine Fr. 32 768.–. Wie hoch war der Anschaffungswert dieser Maschine? A 72 Die Bau AG kauft ein Geschäftsauto zum Katalogpreis von Fr. 53 800.–, inkl. Mehrwertsteuer. Sie benötigt dieses Fahrzeug für die Erzielung von mehrwertsteuerpflichtigen Umsätzen und kann daher die Vorsteuer geltend machen. Bei der Bezahlung können noch 3 % Skonto abgezogen werden. a) Wie gross ist der Anschaffungswert? b) Wie viel beträgt die Abschreibung im zweiten Jahr, wenn 30 % degressiv abgeschrieben werden. A 73 Bruno Weber, ein dynamischer Jungunternehmer, kauft für seine Bio-Bier-Herstellung eine neue Abfüllanlage. Die Maschinenfabrik R. Germann AG stellt ihm für die Anlage eine Rechnung von Fr. 60 000.– mit 2 % Skonto bei Bezahlung innerhalb von 30 Tagen. Für die Montage der Abfüllanlage erhält B. Weber eine Rechnung von Fr. 8 000.– mit 3 % Skonto bei Bezahlung innerhalb von 10 Tagen. a) Mit welchem Wert aktiviert Bruno Weber die Anlage, wenn er beide Skonti benützt? b) Verbuchen Sie beide Rechnungen und die Bezahlung durch Banküberweisung. c) Bruno Weber benützt die Anlage zehn Jahre. Er rechnet mit einem Verkaufspreis (Restwert) von Fr. 3 560.–. Wie lautet der Buchungssatz für die lineare Abschreibung im vierten Jahr? Abschreibungen A 74 157 a) Wie lautet der Buchungssatz, wenn die Mobilien direkt abgeschrieben werden? b) Wie lautet der Buchungssatz, wenn die Mobilien indirekt abgeschrieben werden? c) Was versteht man unter dem Begriff kumulierte Abschreibungen? d) Erklären Sie die indirekte Verbuchung der Abschreibung und nennen Sie einen Vorteil dieser Art der Verbuchung. e) Wie lauten die Buchungsregeln für das Konto WB Mobilien? Regeln des Ertragskontos Regeln des Aktivkontos Regeln des Passivkontos Regeln des Aufwandskontos A 75 Nach vier Jahren wird eine Büroeinrichtung (Mobilien), die zu einem Preis von Fr. 4 000.– gekauft wurde und nun einen Buchwert von Fr. 500.– hat, bar verkauft. a) Wie lauten die Buchungen bei der direkten Abschreibung, wenn der Barverkaufserlös 1) Fr. 500.– beträgt? 2) Fr. 800.– beträgt? 3) Fr. 100.– beträgt? b) Wie lauten die Buchungen bei der indirekten Abschreibung? 158 A 76 Abschreibungen a) Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsfälle und führen Sie die Konten Maschinen und Wertberichtigung Maschinen. 1. Jahr Soll Anfangsbestand Maschinen Haben Soll AB 0 WB Maschinen Haben AB 0 1. Wir kaufen eine Maschine für Fr. 42 000.– auf Kredit. 2. Nachträglich erhalten wir einen Mängelrabatt von Fr. 4 200.–. 3. Wir bezahlen die Restschuld unter Abzug von 2 % Skonto durch Banküberweisung. 4. Die Montage- und Transportkosten von Fr. 2 956.– werden sofort durch Postgiro beglichen und im Konto Maschinen aktiviert. 5. Wir schreiben 20 % vom Buchwert ab. 6. Saldo ➞ Schlussbilanz 2. Jahr Soll Maschinen Haben Soll WB Maschinen Haben Soll Maschinen Haben Soll WB Maschinen Haben 7. Eröffnung 8. Wir schreiben 20 % vom Buchwert ab. 9. Saldo ➞ Schlussbilanz 3. Jahr 10. Eröffnung 11. Wir schreiben 20 % vom Buchwert ab. 12. Saldo ➞ Schlussbilanz b) Verbuchen Sie die Geschäftsfälle der Aufgabe a) nach der direkten Methode und führen Sie das Konto Maschinen. Abschreibungen A 77 159 Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsfälle und führen Sie die Konten Mobilien und Wertberichtigung Mobilien. 1. Jahr Soll Mobilien Haben Soll WB Mobilien Haben AB 12 000 AB 30 400 1. Wir kaufen Büromobiliar für Fr. 20 100.– gegen Rechnung. 2. Wir senden einen defekten Bürostuhl im Wert von Fr. 300.– zurück. Dafür erhalten wir ein anderes Modell im Wert von Fr. 200.– und eine Gutschrift von Fr. 100.–. 3. Wir bezahlen die Restschuld unter Abzug von 2 % Skonto durch Postgiro. 4. Wir schreiben 10 % vom Buchwert ab. 5. Saldo ➞ Schlussbilanz 2. Jahr Soll Mobilien Haben Soll WB Mobilien Haben Soll Mobilien Haben Soll WB Mobilien Haben 6. Eröffnung 7. Wir schreiben 10 % vom Buchwert ab. 8. Saldo ➞ Schlussbilanz 3. Jahr 9. Eröffnung 10. Wir schreiben 10 % vom Buchwert ab. 11. Saldo ➞ Schlussbilanz 160 A 78 Abschreibungen Die Huser AG hat vor vier Jahren eine Maschine für Fr. 40 000.– gekauft und bisher Fr. 25 000.– indirekt abgeschrieben. Nun wird diese Maschine bar für Fr. 18 000.– verkauft. Die Konten sind zu bereinigen, und eine allfällige Ausscheidungsdifferenz ist so zu buchen, dass sie das Betriebsergebnis beeinflusst. Welche Buchungsvarianten sind richtig, welche sind falsch? richtig A 79 falsch a) Kasse WB Maschinen Abschreibungen / / / WB Maschinen Maschinen Maschinen Fr. 18 000.– Fr. 43 000.– Fr. 3 000.– b) Kasse WB Maschinen Maschinen / / / Maschinen Maschinen Gewinne Verkauf AV Fr. 18 000.– Fr. 25 000.– Fr. 3 000.– c) Kasse Kasse WB Maschinen / / / Abschreibungen Maschinen Maschinen Fr. 3 000.– Fr. 15 000.– Fr. 25 000.– d) WB Maschinen a.o. Aufwand Kasse / / / Maschinen Maschinen Maschinen Fr. 25 000.– Fr. 3 000.– Fr. 18 000.– e) WB Maschinen WB Maschinen Kasse / / / Gewinne Verkauf AV Maschinen Maschinen Fr. 3 000.– Fr. 22 000.– Fr. 18 000.– Wie lauten die Buchungssätze in den folgenden Fällen? a) Wir verkaufen eine Maschine, die im Konto Maschinen mit Fr. 43 000.– und im Konto Wertberichtigung Maschinen mit Fr. 28 000.– enthalten ist, für Fr. 11 500.– gegen Rechnung. b) Ein Fahrzeug im Anschaffungswert von Fr. 34 000.–, das indirekt auf Fr. 6 500.– abgeschrieben wurde, wird bar für Fr. 9 000.– verkauft. c) Eine Büroeinrichtung, die vor einigen Jahren für Fr. 16 500.– gekauft wurde und inzwischen direkt auf Fr. 3 000.– abgeschrieben wurde, kann noch für Fr. 4 500.– gegen Rechnung verkauft werden. d) Wir erhalten bar Fr. 8 200.– für eine EDV-Anlage, die wir für Fr. 23 000.– gekauft hatten und insgesamt um Fr. 12 000.– direkt abgeschrieben haben. e) Wir verkaufen eine Maschine (indirekte Abschreibung) mit einem Anschaffungswert von Fr. 62 000.– und einem Buchwert von Fr. 21 000.– für Fr. 25 700.– gegen Rechnung. Abschreibungen A 80 161 Verbuchen Sie die folgenden ausgewählten Geschäftsfälle eines Warenhandelsunternehmens. Die Mehrwertsteuer ist zu berücksichtigen, wenn dies ausdrücklich verlangt wird. Kontenplan Aktivkonten Passivkonten Aufwandskonten Ertragskonten Kasse Kreditoren1 Warenaufwand Warenertrag Post Kreditor MWST Lohnaufwand übriger Ertrag Bank trans. Passiven SozVA Zinsertrag Wertschriften Hypothek übriger PersonalA Gewinne Verkauf AV Debitoren Eigenkapital Raumaufwand a.o. Ertrag Debitor Vorsteuer WB Mobilien Fahrzeugaufwand WertschriftenE Debitor VST WB Fahrzeuge sonst. BA LiegenschaftsE Warenbestand WB Immobilien Zinsaufwand trans. Aktiven Abschreibungen Mobilien a.o. Aufwand Fahrzeuge Immobilien WertschriftenA 1 inkl. Soz.vers. LiegenschaftsA Buchungen im Verlaufe des Geschäftsjahres 1. a) Verbuchen Sie den folgenden Geschäftsfall nach der Nettomethode: Wir kaufen Waren für Fr. 538.–, inkl. 7,6 % Mehrwertsteuer, gegen Rechnung. b) Wir bezahlen die Rechnung von a) durch Postgiro. 2. a) Wir verkaufen Waren für Fr. 4 000.–, die unser Kunde mit seiner VISA-Kreditkarte bezahlt. b) VISA verrechnet uns Fr. 160.– Spesen. c) VISA überweist uns Fr. 3 840.– auf das Bankkonto. 3. a) Wir verkaufen Waren für Fr. 80 000.– gegen Rechnung. b) Kunden bezahlen die Rechnungen von Fr. 80 000.– (vgl. 3a) unter Abzug von 10 % nachträglich gewährtem Mängelrabatt und 2 % Skonto auf unser Bankkonto. Unsere Rechnungen – Mängelrabatt 10 % – Skonto 2 % Banküberweisung Fr. 80 000.– Fr. 8 000.– Fr. 72 000.– Fr. 1 440.– Fr. 70 560.– 4. Wir verkaufen bar ein Möbelstück, das wir vor vier Jahren für Fr. 3 000.– gekauft haben, für Fr. 800.–. Die kumulierten, indirekten Abschreibungen betragen Fr. 2 500.–. 5. Wir verkaufen Waren auf Kredit. a) Wir stellen den Kunden Rechnungen im Gesamtbetrag von Fr. 71 600.–. b) Wir bezahlen bar die Versandfrachten von Fr. 600.–, die vereinbarungsgemäss zu unseren Lasten gehen. c) Die Kunden zahlen ihre Schulden (vgl. 5a) unter Abzug von 2 % Skonto auf unser Bankkonto. 162 Abschreibungen 6. Vor einigen Tagen stellte der Geschäftsinhaber ein Kassenmanko fest. Nun hat er den Fehler gefunden: Der Geschäftsinhaber hat dem siebzehnjährigen Sohn für die gelegentliche Aushilfe Fr. 400.– bar ausbezahlt, ohne eine Buchung vorzunehmen. 7. Verbuchen Sie folgende Lohnabrechnung: Bruttolohn – Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherungen Banküberweisung Fr. 15 000.– Fr. 2 100.– Fr. 12 900.– Die Beiträge des Arbeitgebers betragen Fr. 2 400.–. 8. Wir verkaufen ein Fahrzeug, das wir vor fünf Jahren für Fr. 40 000.– gekauft haben, für Fr. 10 000.– auf Kredit. Die kumulierten, indirekten Abschreibungen betragen Fr. 25 000.–. 9. Die Bank belastet den Kontokorrentzins von Fr. 420.–. Buchungen beim Jahresabschluss 10. Philipp Borer hat uns ein Passivdarlehen von Fr. 100 000.– gewährt. Als Zinstermine wurden der 30. April und der 31. Oktober vereinbart. Der Zinssatz beträgt 5 %, nachfällig zu bezahlen. Beim Jahresabschluss, am 31. Dezember, ist die erforderliche Abgrenzung vorzunehmen. 11. Unserem Mitarbeiter Osi Kull haben wir Mitte Dezember eine Lohnvorauszahlung für den Monat Januar von Fr. 4 000.– überwiesen. Beim Jahresabschluss, am 31. Dezember, ist die erforderliche Abgrenzung vorzunehmen. 12. Eine Rechnung für Büromaterial von Fr. 1 000.– ist am 31.12. noch nicht eingetroffen. Vom Rechnungsbetrag sollen 3/4 zu Lasten des nächsten Jahres gehen. Beim Jahresabschluss, am 31. Dezember, ist die erforderliche Abgrenzung vorzunehmen. 13. Die Rechnung der Telefongesellschaft für den Monat Dezember ist noch ausstehend. Wir berücksichtigen am 31.12. Fr. 600.–. 14. Die Bank schreibt uns die Kontokorrentzinsen von brutto Fr. 800.– gut. Verbuchen Sie die Zinsgutschrift vollständig. 15. Wir haben die Haftpflicht- und Kaskoversicherungsprämien für unsere Geschäftsautos am 31. Oktober mit Fr. 6 000.– für ein ganzes Jahr im Voraus bezahlt. Am 31.12. ist unsere Vorauszahlung buchhalterisch abzugrenzen. 16. Wir haben im Dezember Werbegeschenke angeschafft und den Rechnungsbetrag von Fr. 800.– bereits verbucht. Wie lautet die buchhalterische Abgrenzung beim Jahresabschluss, falls 4/5 dieses Betrages zu Lasten des kommenden Jahres gehen? Abschreibungen 163 17. a) Wir schreiben die Mobilien indirekt um Fr. 2 000.– ab. b) Wir schreiben die Fahrzeuge indirekt um Fr. 6 000.– ab. 18. a) Gemäss Inventar hat der Bestand des Warenlagers um Fr. 18 000.– zugenommen. b) Der Reingewinn von Fr. 40 000.– wird zu 30 % bar ausbezahlt, der Rest wird mit dem Eigenkapital verrechnet. Zur Vertiefung 19. Wir kaufen Waren beim deutschen Lieferanten Stadler GmbH in Bonn. Die Rechnung des Lieferanten von Euro 20 000.– zahlen wir nach zehn Tagen unter Abzug von 2 % Skonto durch Banküberweisung. a) Verbuchung der Rechnung des Lieferanten Stadler GmbH über Euro 20 000.–, zum Buchkurs von Fr. 1.60. b) Verbuchung des Skontoabzuges von 2 % zum Buchkurs von Fr. 1.60. c) Die Bank belastet den Betrag von Euro 19 600.– zum Tageskurs von Fr. 1.62. d) Wir verbuchen die Kursdifferenz. 20. Am 31.12. ergibt das Wertschrifteninventar einen Schlussbestand von Fr. 46 320.–. Im Konto Wertschriften sind folgende provisorische Beträge ausgewiesen: Soll Fr. 85 821.–; Haben Fr. 37 940.–. a) Wie lautet die Abschlussbuchung für das Konto Wertschriften? b) Wie lautet die Buchung für die Differenz? 21. Die Bank belastet uns Fr. 600.– Depotgebühren für die Verwaltung der Wertschriften. 22. Wir verrechnen für das Ladenlokal eine Eigenmiete von Fr. 24 000.–. 23. Wir haben im Dezember Heizöl erhalten. Die Rechnung von Fr. 6 000.– ist bis zum 31.12. noch nicht eingetroffen. Beim Jahresabschluss sind 80 % auf das kommende Jahr vorzutragen. 24. a) Die bisher indirekte Abschreibung auf Immobilien wird in eine direkte umgewandelt. Die kumulierten Abschreibungen betragen Fr. 50 000.–. b) Die direkte Abschreibung auf den Immobilien beträgt Fr. 15 000.–.