Das bringt Office 2010

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Das bringt Office 2010
Das bringt Office 2010
Schon bald gehen Word, Excel und Co. in die nächste Runde. PCtipp hat eine Vorversion
der neuen Office-Suite getestet und stellt Ihnen alle Innovationen bereits heute vor.
von Reto Vogt (23.10.2009)
Office 2010
Für alle Office-2003-Fans die schlechte Nachricht vorweg: Auch in der neuen Version 2010 sagt
Microsoft den altbewährten Menüs den Kampf an. Diese sind damit endgültig passé. Wie in Office
2007 setzt der Software-Konzern auf die Multifunktionsleiste.
Die wichtigsten Features von Office 2010: Backstage,
Paste Preview, vereinfachtes Einfügen von Screens, mehr
Bildbearbeitungsmöglichkeiten und Multifunktionsleiste
Statt des verwirrenden OfficeButtons oben links gibt es aber neu
einen Reiter namens «Backstage».
Hinter diesem stecken alle
Funktionen für die Arbeit mit
Dokumenten. Hier wird gespeichert,
gedruckt, die Programmeinstellung
geändert oder ein PDF-Dokument
erstellt. Sehr praktisch: Dabei
blendet Office den Dokumentinhalt
aus, sodass der Nutzer besser mit
den Dateien jonglieren kann. Über
die «Backstage»-Ansicht verfügen
alle Office-Programme.
Ansonsten ändert sich punkto
Bedienung gegenüber Office 2007
nicht viel: Die Multifunktionsleiste
wurde nur wenig optimiert.
Besser mailen
Im Unterschied zu Office 2007
haben nun auch Outlook, Project
und Visio eine Multifunktionsleiste.
Dem Mailprogramm wurden aber
noch weitere sinnvolle Neuerungen
spendiert: Die «Conversation View»
für den Posteingang fasst
Nachrichten zum selben Thema
zusammen. Das verbessert die
Übersicht über den Posteingang und
lässt den Benutzer auf einen Blick
erfassen, wie die Korrespondenz
verlief.
In unserem Test sortierte Outlook
auch importierte Nachrichten aus
einem alten PST-Archiv nach der
Die «Conversation View» macht das Outlook-Postfach
«Conversation View»-Ansicht. Per
übersichtlicher
Mausklick auf Clean Up löscht die
Anwendung zudem Nachrichten, deren Inhalt in anderen Mails bereits enthalten ist.
Zusammenarbeit: Die gemeinsame Arbeit an Dokumenten wird in einigen Office-Programmen
einfacher. Es genügen ein Upload der Dateien auf den Gratisspeicherplatz «Office Web» und ein
Windows-Live-Nutzerkonto. Für den Upload hat es in jedem der Programme im «Backstage»-Reiter
einen Exportdialog. Die Nutzer arbeiten danach in den kostenlosen Browserversionen von Excel und
OneNote gemeinsam an ihren Dokumenten. Für Word und PowerPoint 2010 ist die
Zusammenarbeit per Web noch nicht vorhanden. Über einen Geschäftsserver ist aber gemeinsames
Arbeiten möglich.
Video- und Bildbearbeitung
In der neusten Fassung von
PowerPoint werden rudimentäre
Videoschnittfunktionen
vorhanden sein, mit denen sich
eingebundene Clips
zurechtstutzen oder mit
Effekten überlagern lassen.
Darüber hinaus können
Anwender ihre Folienpräsentatio-nen mit neuen
Überblendungseffekten
aufpeppen.
Word, Excel & Co. bekommen
Mit Office 2010 erhalten Nutzer viele neue «SmartArts»
zudem zahlreiche
Bildbearbeitungsfunktionen, so etwa Werkzeuge fürs Scharfzeichnen, Verwaschen, Färben und
Freistellen. Diese genügen jedoch nur einfachen Ansprüchen. Für das fertige Office 2010 verspricht
Microsoft noch mehr neue Fotofunktionen.
Für Excel, Outlook, PowerPoint und Word gibt es auch neue «SmartArt»-Grafiken. Diese
ermöglichen unter anderem das Darstellen von Beziehungen zwischen verschiedenen Objekten.
Sparklines stellen einen Zahlenverlauf in einer Zelle grafisch dar
Schneller arbeiten
Optimiert hat Microsoft auch die «Einfügen»-Funktion. «Paste Preview» zeigt in Echtzeit an, wie der
Inhalt der Zwischenablage im Dokument aussehen würde. Eine neue Screenshot-Funktion speichert
zudem automatisch Bildschirmfotos aller geöffneten Windows-Fenster in die Zwischenablage. Der
Anwender entscheidet per Klick, welches Fenster er einfügen will. Das spart den Umweg über ein
Screenshot-Programm.
Für einen schnellen Überblick über grosse Tabellen müssen Nutzer künftig nicht mehr Diagramme
in Excel anlegen. «Sparklines» – Balken- oder Liniengrafiken – zeigen Veränderungen in
Zahlenreihen sofort in einer Zelle an. Das spart insbesondere Zeit, wenn Anwender mit riesigen
Datenmengen arbeiten. Die 64-Bit-Variante von Excel soll mit besonders umfang-reichen Tabellen
umgehen können. In Excel 2007 war bei Dokumenten mit 2 GB Schluss.
In «Backstage» sind die Funktionen für die Arbeit mit
Dokumenten vereint
Schlechter PDF-Export
m «Backstage»-Bereich ist
der Export für die
Dokumentformate PDF, ODF
(OpenOffice.org) und XPS
(Microsoft-eigene PDFVariante) integriert. Das soll
Nutzern das Installieren von
Zusatzprogrammen
ersparen. Schade: Die
Option «Optimize 4» hatte
im Test keinerlei
Optimierungseffekt auf das
fertige PDF. Schlimmer
noch: Die Funktion
«Minimum Size» (kleinste
Grösse) produzierte fast
doppelt so grosse Dateien
wie «Standard». Hier muss
Microsoft nachbessern.
Fazit
Microsoft erweitert das neue Office 2010 um den praktischen «Backstage»-Bereich. Dort sind
sämtliche Funktionen zum Umgang mit Dokumenten versammelt. Echte Innovationen fehlen aber.
Das ist zu wenig, um den Kauf einer neuen Office-Suite zu rechtfertigen – zumal «Office Web» nur
das gemeinsame Bearbeiten von Excel- und OneNote-Dokumenten ermöglicht. Auch der PDFExport ist noch zu wenig ausgereift. Dies-bezüglich hat Microsoft bis zum offiziellen Verkaufsstart
Anfang 2010 noch einigen Handlungsbedarf.
Office 2010 in aller Kürze
Preis: noch nicht bekannt
Erscheinung: ca. 1. Quartal 2010
Versionen: Office Professional, Office Home and Business, Office Home and Student
Vorteile: durchdachte Oberfläche, Mehrleistung mit 64 Bit, Multimediafunktionen
Nachteile: rudimentäre Onlineprodukte

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