SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG

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SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG
SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG
Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2010
Wirtschaftliches Umfeld
Der deutsche Milchmarkt zeigte sich seit dem Jahresanfang sehr
stabil und entwickelte im Verlauf des ersten Halbjahres 2010 eine
zunehmend feste Tendenz. Vor allem im Milchfettsektor sind die
Preise gestiegen. So lag bei sämtlichen Milch- und Käseerzeugnissen
das durchschnittliche Preisniveau über dem des Vorjahres. Allerdings
haben sich in den einzelnen Teilsegmenten die Abgabepreise in
unterschiedlichem Tempo nach oben entwickelt. Durch den positiven
Einfluss der Exportnachfrage, unterstützt von der Euroschwäche,
waren vor allem Butter und Milchpulver sowie Käse und
Molkenpulver gegenüber der Rohstoffverwertung zu Konsummilch
und Frischprodukten besser gestellt. Dies sowohl der Höhe als auch
dem Zeitpunkt der Preisanhebungen nach. Aber auch der unverändert
starke Wettbewerbsdruck auf Handels- und Molkereiebene ist hierfür
maßgeblich gewesen.
Im Zuge des allgemein höheren Marktpreisniveaus sind die Milcherzeugerpreise, entgegen der saisonüblich sonst nachgebenden
Auszahlungsleistungen, in der ersten Jahreshälfte gestiegen.
Gerade für die Hersteller von Konsummilch und Frischprodukten
entstand daraus eine kostenseitig große Herausforderung.
Daher hat sich in Verbindung mit der konjunkturell bedingten Kaufkraftzurückhaltung auch bei Milchprodukten die Geschäftslage bei der
SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2010
schwierig dargestellt. Insbesondere die Ertragslage ging im
Vorjahresvergleich zurück. Die Harzmolkerei GmbH konnte nach der
vollständigen Umstrukturierung im Vorjahr ein positives Ergebnis
erzielen. Trotz des im Großverbrauchergeschäft ebenfalls ungünstigen Umfelds und eines weiter zunehmenden Wettbewerbs, baute die
SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH die Marktstellung aus und
erzielte dabei ein besseres Geschäftsergebnis.
Produktion und Absatz
Die Milchverarbeitung bei der SCHWÄLBCHEN AG hatte einen
leichten Anstieg um 1,9% auf 89,15 Mio. kg (Vj. 87,51 Mio. kg).
Hierbei wurde vor allem die Herstellung großvolumiger Gebindeeinheiten ausgebaut. Von der bis in den Mai andauernden ungünstigen Witterung gingen keine Absatzimpulse auf das saisonal geprägte Frischesortiment aus. Bei der Harzmolkerei GmbH gab es nach
der operativen Betriebsschließung im Vorjahr keine eigene Produktion
(Vj. 12,94 Mio. kg).
Umsatz
Bei der geringfügig gestiegenen Milchverarbeitung konnte die
SCHWÄLBCHEN AG den Umsatz vor allem wegen des im
Vorjahresvergleich etwas besseren Preisniveaus um 5,3% auf 48,18
Mio. € (Vj. 45,75 Mio. €) anheben. Allerdings fehlten speziell für die
Umsatzentwicklung vieler erlös- und margenstarker Artikel neben den
witterungsbedingten auch die konjunkturellen Voraussetzungen. Die
Harzmolkerei GmbH verzeichnete einen Umsatzrückgang um 7,7%
auf 5,31 Mio. € (Vj. 5,75 Mio. €). Bei der Frischdienst GmbH einschließlich der Wiese GmbH stiegen die Umsätze um 6,7% auf 46,67
Mio. € (Vj. 43,75 Mio. €). Konzernweit lag der konsolidierte Halbjahresumsatz mit 88,03 Mio. € (Vj. 87,76 Mio. €) um 0,3% leicht höher.
Wirtschafts- und Ertragslage
Die weder im Hinblick auf die Abgabepreise noch auf die Absatzstruktur zufrieden stellende Umsatzentwicklung belastete im Weiteren
auch die Wirtschaftslage der SCHWÄLBCHEN AG. Denn der ab
Frühjahr bei Konsummilch und Frischprodukten entstandene Verwertungsnachteil gegenüber den anderen Milchverwendungen führte
bei steigenden Rohstoffpreisen zu zusätzlichem Ertragsdruck. Dieser
Margenrückgang konnte auch nicht durch die Wertschöpfung des höher
positionierten Qualitätssortiments oder die erzielten Kosteneinsparungen und Rationalisierungen verhindert werden. Bei der Harzmolkerei
SCHWÄLBCHEN
(Mio. €)
Konzern
AG
1. Hj. 2010 % (Vj.)
1. Hj. 2010
% (Vj.)
Verarbeitung (Mio. kg)
89,15
-8,8
89,15
1,9
Umsatzerlöse
Rohertrag
EBITDA
EBIT
88,03
24,02
2,60
1,39
0,3
-0,7
9,2
12,0
48,18
13,74
1,75
0,85
5,3
1,3
-4,0
-15,6
30.06.2010 % (Vj.)
Langfr. Vermögenswerte
Kurzfr. Vermögenswerte
Eigenkapital
Langfr. Verbindlichkeiten
Kurzfr. Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
18,15
35,51
23,40
5,79
24,48
53,67
-10,6
12,0
2,5
7,1
2,9
3,2
30.06.2010
12,12
24,38
16,88
4,78
14,84
36,50
% (Vj.)
-3,2
6,8
3,9
17,2
-1,2
3,2
GmbH ergab sich mit der neu strukturierten Geschäftsvorgabe
seit dem Jahresanfang eine vorteilhafte Entwicklung, mit einem
Halbjahresergebnis von 90 T€ (Vj. ./.17 T€). Die teilkonsolidierte
Frischdienst GmbH erzielte mit 1,44 Mio. € (Vj. 1,30 Mio. €) ein
um 11,1% besseres Ergebnis. In der gesamten Unternehmensgruppe lag somit das Halbjahresergebnis über dem Vorjahr. Der
Halbjahresbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den
Wirtschaftsprüfer.
Vermögens- und Finanzlage
Die Vermögens- und Finanzlage ist bei der SCHWÄLBCHEN AG
sowie im Konzern geordnet, was eine solide Bilanz unterstreicht.
Alle Investitionen verliefen planmäßig. Die Liquidität war jederzeit
ausreichend gegeben.
Ausblick
Für die weitere Entwicklung des Milchmarktes in diesem Jahr
werden neben dem Inlandsmarkt vor allem die internationale
Nachfrage, der Abbau der Interventionsbestände seitens der EUKommission und nicht zuletzt das Rohmilchaufkommen hier zu
Lande relevant bleiben.
Nachdem die Abgabepreise für Konsummilch- und Frischprodukte kontraktbedingt den Anschluss an das Erlösniveau
anderer Milchverwendungen verloren haben, wird sich für die
SCHWÄLBCHEN AG der eher schwierige Geschäftsverlauf fortsetzen. Gerade auch wegen der zeitgleich absehbaren Milchgeldvorgaben. In Anbetracht dessen wird die qualitativ überlegene und nachhaltige Sortimentsausrichtung mit der Grünen
Linie und dem Kaffeegetränk Caffreddo konsequent fortgesetzt.
Im gesamten Absatzgebiet bleibt SCHWÄLBCHEN die einzige
regionale Milchmarke, die ein ganzheitliches Wertschöpfungskonzept hat, das zudem ein großes Vertrauenspotential bei den
Verbrauchern und Handelspartnern besitzt.
Dagegen sollte die Harzmolkerei GmbH auf Basis der extern
organisierten Produktion die positive Entwicklung auf Jahressicht
fortsetzen können. Auch bei der Frischdienst GmbH ist für das
zweite Halbjahr ein Fortgang der bisher zufrieden stellenden
Geschäftsentwicklung zu erwarten.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den angewandten Grundsätzen ordnungsmäßiger Zwischenberichterstattung der
Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt. Der Lagebericht stellt den Geschäftsverlauf einschließlich
des Ergebnisses und der Lage so dar, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und die wesentlichen Chancen und Risiken des verbleibenden Geschäftsjahres
beschrieben sind.
Bad Schwalbach, im August 2010
Der Vorstand
SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG
Bahnhofstraße 38 • 65307 Bad Schwalbach • Tel. 06124 / 503-0 • Fax 06124 / 503 57

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