Link zum pdf der Broschüre - Atlantik

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Link zum pdf der Broschüre - Atlantik
Thomas Enders
Jürgen Fitschen
Angela Merkel
Guido Westerwelle
Friedrich Merz
Robert M. Kimmitt
Peter Ammon
Philip D. Murphy
Kai Diekmann
Florian Langenscheidt
Arend Oetker
Walther Leisler Kiep
Magnus-Haus · Am Kupfergraben 7 · 10117 Berlin · [email protected]
60 Jahre Atlantik-Brücke
Richard von Weizsäcker
14 Interviews
Henry A. Kissinger
60 Jahre
Atlantik-Brücke
60 Jahre Atlantik-Brücke
14 Interviews
14 Interviews
60 Jahre Atlantik-Brücke
14 Interviews
60 Jahre Atlantik-Brücke
Die Atlantik-Brücke feiert in diesem Jahr ihr 60. Gründungsjubiläum. 60 Jahre AtlantikBrücke – darin spiegeln sich auch sechs Jahrzehnte deutsch-amerikanischer Beziehungen mit all ihren Höhen und Tiefen. Grund genug für uns, zurückzublicken und die verschiedenen Stationen unserer Geschichte und des transatlantischen Verhältnisses Revue
passieren zu lassen. Nicht zuletzt auch, um unseren langjährigen Freunden zu danken
und einen Blick auf kommende Herausforderungen zu werfen.
Wir haben Wegbegleiter der Atlantik-Brücke gebeten, uns in Interviews von ihren persönlichen Erinnerungen an den Verein zu erzählen und über die deutsch-amerikanischen Beziehungen nachzudenken. Zu Wort kommen hochrangige Persönlichkeiten aus
Deutschland und den USA, die selbst Brückenbauer zwischen den Kontinenten sind. Die
Gespräche führten Journalisten aus unterschiedlichen Medien – TV, Hörfunk, Print – die
alle selbst Persönliches und Berufliches mit den USA verbindet. Die Interviews finden Sie
auch als Videos auf unserer Website www.atlantik-bruecke.org.
Einleitung
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Inhaltsverzeichnis
Interviews
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Henry A. Kissinger
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Richard von Weizsäcker
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Thomas Enders
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Jürgen Fitschen
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Angela Merkel
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Guido Westerwelle
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Friedrich Merz
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Robert M. Kimmitt
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„Making Of“
Interviews
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Inhaltsverzeichnis
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Peter Ammon
45
Philip D. Murphy
50
Kai Diekmann
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Florian Langenscheidt
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Arend Oetker
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Walther Leisler Kiep
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Kurzbiografien Journalisten
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Impressum
Das belastbare Fundament, auf dem die transatlantischen Beziehungen heute stehen, wurde von
denjenigen gelegt, die nach dem Zweiten Weltkrieg
entschlossen waren, Politik mitzugestalten – auf
deutscher wie auf amerikanischer Seite. Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weizsäcker und der
ehemalige US-Außenminister Dr. Henry Kissinger
sind zwei herausragende Vertreter dieser Generation
von Staatsmännern. An ihren B
­ iografien wird deutlich, wie entscheidend persönliche Überzeugung und
Engagement für das Verhältnis zwischen Staaten
sind. Beide sind der Atlantik-Brücke eng v­ erbunden
– Dr. Richard von Weizsäcker als ihr Ehrenmitglied,
Dr. Henry Kissinger als Träger des Eric-M.-WarburgPreises der Atlantik-Brücke.
Interviews
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play a decisive role because you have your assignment and your duties. Institutions
like Atlantik-Brücke permit you to meet in a less constrained manner and deal with
long-range objectives. It is not a substitute for government relations, but it can be an
important supplement to it. It can create the atmosphere within which government
relations become easier.
What is the difference between leaders of the post-war generation and today? Are
there different challenges because we are living in different times?
I think ­there are a number of important differences: The post-war generation went
Dr. Henry A. Kissinger, ehemaliger Außenminister der USA
im Gespräch mit Dr. Christoph von Marschall, Der Tagesspiegel
What was the starting point for your devotion to transatlantic relations, and how
has this devotion developed with time?
through an ­experience that the current generation couldn‘t even imagine. They saw
how society can d­ isintegrate and they saw an extent of suffering – and sometimes
­experienced it – that is unimaginable. They also had to live in an environment without
social networks. They couldn‘t ”text“ or access all the things that are now a­ bsolutely
taken for granted. There had to be much more emphasis on personal contact. The
­combination of these shared experiences and being a generation that still grew up on
My whole life long I have believed in a transatlantic world. I was born in Germany,
books – it is a different ­mentality. I am not saying it‘s a better mentality. The younger
­emigrated to the United States, came back to Germany with the army of occupation,
generation has much more information available than you could assemble at that time,
saw the beginning of the formation of the transatlantic relationship, and then went
so this is a cultural difference.
back to Harvard. My life has been intertwined with the Atlantic relationship and my
­experience has taught me that the peace of the world and the progress of democracy
Is the focus of the bilateral relationship changing? What are the defining dynamics,
depend on of the existence of an Atlantic community. To that I have devoted many
now that the Cold War is over?
efforts.
What is the added value of civil society institutions such as Atlantik-Brücke in
­comparison to government institutions?
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Well, it is a world now in which wars between large countries are much less likely.
However, domestic difficulties are increasing. At the time of Atlantik-Brücke’s founding
you had one overriding problem: the Cold War. Today each society has a multiplicity of
problems – they are related to each other but they are not necessarily identical. So on
Government relations are always, or usually, conducted with a specific goal in mind and
the one hand it’s more complex today, on the other hand there is less of an incentive for
for a precise objective. In government relations you should not let personal relationships
cooperation. Our relationship has to be more intellectual than emotional now.
Henry A. Kissinger
Henry A. Kissinger
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Do you believe in a geo-strategic shift from the Atlantic to the Pacific?
There is a geo-strategic shift from the Atlantic to the Pacific if you look at the whole
world, but the Europeans cannot leave the Atlantic partnership, and even for the U.S.,
the Atlantic is still a fundamental part of the American experience. From a global point
of view, at the end of World War II and for twenty years after, global politics were really
defined by Atlantic politics. Since the seventies a shift to Asia has been taking place,
which does not – I repeat – diminish the importance of Europe to America.
In 1992, you received Atlantik-Brücke’s Eric M. Warburg Award. What does this mean
to such a famous man as yourself?
Well, for one thing it is the link to the Warburg family, which has a great record in
Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weizsäcker
im Gespräch mit Jörg Schönenborn, WDR
German and in Jewish history. It is a symbol of reconciliation between Germany and the
United States. As I pointed out earlier, so much of my life has revolved around German-
Herr von Weizsäcker, Sie sind Jahrgang 1920, Ihre Generation hat den Krieg mitge-
American relations, so that was a very meaningful occasion.
macht, der auch ein Krieg gegen Amerika war seit 1941. Mit welchem Verhältnis zu
Amerika haben Sie seit dieser Zeit gelebt?
Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Amerikaner ihrerseits gar nicht darauf
aus waren, Krieg in Europa zu führen. Und doch haben sie die Entscheidung in beiden
Weltkriegen, an denen sie sich beteiligt haben, gebracht. Zugleich waren sie unter den
Siegermächten die ersten, die beim Wiederaufbau dort geholfen haben, wo sich die
Kriege abgespielt haben.
In einer Ihrer großen Reden in den 80er Jahren sprachen Sie von der Befreiung am
Ende des Zweiten Weltkriegs. Wann – in Ihrer Biographie – ist Ihnen diese Sichtweise
bewusst geworden?
Es hat schon eine Zeit lang gedauert. Die Amerikaner wollten in ihrer Führung häufig
etwas auf der Welt in Ordnung bringen und hatten doch gewisse Mühe damit, zu Hause
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Henry A. Kissinger
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Unterstützung dafür zu gewinnen. Letzten Endes waren es persönliche Einsichten von
Dazu gehört, Herr von Weizsäcker, die Atlantik-Brücke, deren Ehrenmitglied Sie sind.
führenden Leuten in den Vereinigten Staaten, die selber Schweres erlebt hatten und die
Eric Warburg hat in der Gründung eine wichtige Rolle gespielt.
aus den schweren Erlebnissen abgeleitet haben, dass sie ihren Mitmenschen nahezubringen hatten, etwas dafür zu tun, dass sich die schrecklichen Ereignisse nicht wiederholen. In dieser Hinsicht denke ich vor allem auch daran, dass etwa nach dem Zweiten
Weltkrieg die nachwachsende Generation aus Deutschland sehr bald eingeladen wurde,
sich in Amerika danach umzusehen, welche Grundsätze für das Zusammenleben dort
vorherrschten. Nicht nur die Freiheit als Grundprinzip der Demokratie, sondern auch
einfach die Beteiligung, welche die Menschen leisten mussten, damit daraus auch wirklich etwas Lebendiges wird. Meine Kinder hatten alle die Chance, einmal für Wochen
oder gar für Monate nach Amerika eingeladen und dort in ganz normalen Familien
Er war, wenn Sie so wollen, ihr Gründer. Ich habe ihm den ersten Preis der AtlantikBrücke ausgehändigt – eben den Eric-M.-Warburg-Preis. Er und seine Familie stehen für
das, was er mit der Atlantik-Brücke erreichen wollte. Inzwischen wenden wir uns mit der
Atlantik-Brücke auch der jungen Generation zu. Die Atlantik-Brücke lebt immer mehr
von dem, was sie die Young Leaders nennt. Es können nicht immer nur Feldmarschälle
miteinander reden, sondern eben auch werdende Young Leaders.
Welche Rolle kann die Atlantik-Brücke heute für die Zukunft spielen?
aufgenommen zu werden, um zu sehen, wie es dort zugeht. Das ist nicht leicht, aber
Wir haben doch genug Themen, über die wir gegenwärtig miteinander im Gespräch
es ist vorbildlich.
sind. Es ist natürlich in mancher Hinsicht auch für die Amerikaner schwerer, als es in der
Die Amerikaner haben viele Flüchtlinge aus Europa und vor allem gerade auch aus
Deutschland bei sich aufgenommen, und dennoch war bei ihnen die Bereitschaft zu
helfen und dort vorzumachen, was man eigentlich aus einer eigenen zustande gebrachten Überlegenheit auch mit anderen teilen kann, sehr groß. In dieser Hinsicht haben die
Amerikaner wirklich Großartiges geleistet. Einer der ersten Amerikaner, die ich kennen­
gelernt habe, der stammte in Wirklichkeit aus Hamburg, das war Eric Warburg. Er kam,
nachdem er wahrhaft Schweres erlebt hatte, wieder hierher zurück, und das erste, was
er tat, war nicht nach irgendwelchen Vergeltungsmaßnahmen Ausschau zu halten, sondern sich Leute auszusuchen, die in der Lage wären, die Grundsätze, die er selber zu
leben gelernt hatte, nun auch in Deutschland Schritt für Schritt voranzubringen. Deswegen habe ich ihn als einen Menschen kennengelernt, dem ich selber ungeheuer viel
verdanke an Einsichten darüber, was in der Politik möglich und was nötig ist. In dem
Sinne hat er ja auch eine Reihe von ganz konkreten Sachen zustande gebracht.
ersten Jahren, den ersten 3-4 Jahrzehnten der Nachkriegszeit war, weil immer mehr Teile
der Welt sich an den Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten weltweit beteiligen. Es
ist doch klar, dass für die Amerikaner nicht nur der Atlantik, sondern eben der Pazifik
oder der indische Ozean eine große Rolle spielen. Die Amerikaner wissen ganz gut, dass
nicht die Zahl der Seemeilen entscheidend ist, sondern dass die innere Überzeugung
von den Zielen das ist, was in Ordnung bleiben muss. Die Amerikaner haben heutzutage
damit allerdings mehr zu tun, als es in den ersten Anfangsjahren nach dem zweiten
Weltkrieg der Fall war, also in der Zeit, die ich miterlebt habe.
Es gibt viele Menschen in Deutschland, die die Sorge haben, dass die Beziehung zwischen Europa und Amerika schwächer wird und von den Amerikanern nicht mehr für
allzu wichtig gehalten wird. Teilen Sie diese Sorge, oder welche Prognose haben Sie?
Ich bin gegenteiliger Meinung. Natürlich gibt es immer wieder Einzelfragen, die schwer
zu lösen sind. Und die Amerikaner fangen an, die Chinesen viel mehr zu verstehen, als
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Richard von Weizsäcker
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wir das tun, auch wenn es uns gut täte, darüber mehr zu wissen. In gewisser Weise ist
die Führungsrolle Amerikas jetzt, wo so viel mehr Teile der Welt mitspielen und wo sie
eben nicht nur einen, sondern viele Ozeane beachten, viel wichtiger, als sie es noch
direkt nach dem Zweiten Weltkrieg war.
Seine Wirtschaft muss jedes Land in einer angemessenen Weise zustande bringen, damit
es nicht allen anderen Ländern zur Last fällt. Blicken wir doch auf das heutige Europa
oder die Entwicklung des Euro. Wenn einzelne Teile schwach werden, dann müssen
andere zulasten ihrer eigenen Wirtschaften herbeigezogen werden. Das ist etwas, das
Amerika in einem Weltmaßstab auch erlebt hat. Aber die Amerikaner bleiben bei ihrem
Grundsatz, Entwicklungen zu erkennen und sich ihnen zu stellen, politische Notstände
auszumachen und dann auch zu bekämpfen, treu, genauso wie es George Marshall und
Eric Warburg damals getan haben. Darin bleiben sie nach wie vor von zentraler Bedeutung, obgleich die Aufgaben, die der amerikanische Präsident und sein Land zu lösen
haben, wahrlich groß genug sind.
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Richard von Weizsäcker
Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise hat
eindrücklich gezeigt, dass Europa und die USA nicht
zuletzt über den Finanzsektor und die Wirtschaft
aufs Engste miteinander verflochten sind. Umso
wichtiger ist es, dass die Entscheidungsträger aus
diesen ­Bereichen auch die transatlantischen Beziehungen fest im Blick behalten. Jürgen Fitschen,
­Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank,
und Dr. Thomas Enders, CEO von EADS, sind überzeugte Transatlantiker. Jürgen Fitschen ist Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke, Dr. Thomas Enders war
von 2005-2009 ihr Vorsitzender.
Interviews
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Heute schaut die amerikanische Elite sehr viel stärker auf den Pazifik, auf Asien. Man ist
stärker auf das Verhältnis mit China fixiert und nicht mehr so auf Europa, wo es ja nun
auch Gott sei Dank nicht mehr das Pulverfass gibt, das es hier jahrzehntelang gegeben
hat.
Die transatlantischen Beziehungen sind aus wirtschaftlicher Sicht ohne Frage eine
Erfolgsgeschichte, oder?
Sie sind eine große Erfolgsgeschichte, und man kann sogar darüber spekulieren, ob
nicht das Wirtschaftliche und das Finanzielle heute und in Zukunft ein stärkeres Band
Dr. Thomas Enders, CEO von EADS
im Gespräch mit Michael Kolz, PHOENIX
Herr Enders, 60 Jahre Atlantik-Brücke: Wie haben Sie die gravierenden politischen
Veränderungen in den letzten 10 Jahren erlebt?
be das unbedingt. Auch die Krisen seit 2008 zeigen ja eine stärkere Verbundenheit
zwischen den USA und Deutschland. Ich glaube, dass es vielen erst dadurch bewusst
geworden ist, wie stark wir wirtschaftlich und finanziell miteinander verflochten sind –
for good or for bad.
Für mich war sicherlich meine Studienzeit an der UCLA von 1981 bis -82 ausschlag-
Ein Blick auf die Atlantik-Brücke, 60 Jahre, was konnte sie zu den transtatlantischen
gebend. Von da an habe ich mich sehr viel intensiver für die deutsch-amerikanischen
Beziehungen beitragen, und was kann ihre Rolle in Zukunft sein?
Beziehungen interessiert. Die 80er Jahre waren ja auch sehr kontrovers. Man vergisst
das leicht, wenn man in den letzten Jahren den Irak-Konflikt gesehen hat und den
Konflikt zwischen Deutschland und Amerika, aber die 80er Jahre waren sehr kontrovers,
beginnend mit den Reagan-Besuchen 1982 und den Protesten, die es dagegen gab.
Wie beurteilen Sie den jetzigen Stand?
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sein werden, als es das Sicherheitspolitische in der Vergangenheit gewesen ist. Ich glau-
Ich glaube die Atlantik-Brücke hat unglaublich viel beigetragen. Sie hat in den ersten
Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen, amerikanische Soldaten in Deutschland über Deutschland aufzuklären. Soldaten, die dann zu Hunderttausenden wieder
Botschafter für Deutschland waren, als sie zurückgegangen sind. Die Atlantik-Brücke
hat immer wieder durch viele öffentliche Aktionen dazu beigetragen, Differenzen beizulegen, gesagt, wir haben ein sehr starkes Wertefundament und wir müssen darauf
Besser als in den letzten Bush-Jahren, insbesondere zwischen 2003 und 2008, aller-
achten, dass dieses Fundament nicht angegriffen wird. Dieser überparteiliche Charakter
dings auch stark gekennzeichnet durch ein freundliches Desinteresse des derzeitigen
der Atlantik-Brücke – dass dort Vertreter von allen Parteien und all walks of life vertreten
amerikanischen Präsidenten an Europa. Das sage ich nicht anklagend, sondern einfach
sind – ist ein Alleinstellungsmerkmal der Atlantik-Brücke, die gerade in diesen Krisen-
zur Kenntnis nehmend, dass sich die tektonischen Schollen etwas verschoben haben.
zeiten sehr viel bewegt hat. Kleine, wenn Sie so wollen „Grass-Roots“-Initiativen, aber
Thomas Enders
Thomas Enders
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eben auch große Kampagnen mit Unterstützung namhafter Politiker und Unternehmer,
das sind sehr wichtige Instrumente für die Instandhaltung des Wertefundaments. Diese
Instrumente muss man von Zeit zu Zeit überprüfen und sich fragen, ob man dort etwas
Neues hinzufügen sollte oder etwas Altes ablegen, aber ich bin mir sicher, dass die
Atlantik-Brücke in den nächsten Jahren und hoffentlich in den nächsten Jahrzehnten
nach wie vor – und gerade jetzt – besonders wichtig sein wird, um es nicht zur Sprachlosigkeit zwischen Amerika und Deutschland und Europa kommen zu lassen.
Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands der
Deutschen Bank
im Gespräch mit Dr. Marcus Pindur, Deutschlandradio Kultur
Herr Fitschen, was hat sich Ihrer Ansicht nach in den letzten 20 Jahren am deutlichsten verändert in den transatlantischen Beziehungen?
Dazu fallen mir zwei Dinge ein. Erstens müssen wir uns in Europa darüber im Klaren
sein, dass Amerika viel Anlass hat, die transpazifische Komponente stärker zu betonen,
und das bedeutet für uns, die Geltung der transatlantischen Verbindung trotz dieser
veränderten „Konkurrenz-Situation“ nach wie vor aufrecht zu erhalten. Das andere,
das mir einfällt, ist, dass das Handeln im Gleichschritt keine Selbstverständlichkeit mehr
darstellt, wie zum Beispiel im Irak oder Libyen, und das bringt natürlich neue Spannungen. Allerdings denke ich, dass das Wertesystem, auf das wir immer so stolz sind, immer
noch intakt ist. Das ist eine besondere Verbindung, die nicht so schnell abreißen wird
und die uns den Amerikanern dauerhaft näher bringt. Es lässt sich aber nicht leugnen,
dass die globalen Umstände sich verschoben haben und dass wir uns damit vertraut
machen müssen.
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Thomas Enders
Jürgen Fitschen
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Wie sehen Sie die Zukunft der USA derzeit? Es gibt ja unbestreitbar auch Probleme.
Es ist nicht leicht, die Situation einzuschätzen, aber diejenigen, die gleich von Unter-
Wie wichtig ist die Atlantik-Brücke heute für die transatlantischen Beziehungen? Wo
sehen Sie die Zukunft der Atlantik-Brücke?
gang reden, werden genauso danebenliegen wie diejenigen, die glauben, dass Amerika
Die Atlantik-Brücke hat nach dem Zweiten Weltkrieg die besondere transatlantische
immer alles richtig gemacht hat. Es gibt Probleme, keine Frage, aber es wäre fahrlässig
Verbindung wachgehalten, und gerade jetzt, wo sich die globalen Umstände dramatisch
und arrogant, Amerika abzuschreiben. Amerika hat große Versäumnisse in der Bildungs-
ändern, ist es gut, wenn man eine solche Institution hat, die außerhalb des politischen
politik, die oft durch den Ruf einiger Universitäten verdeckt werden. Amerika muss auch
und wirtschaftlichen Prozesses Brücken zu bauen versucht. Es ist sehr wichtig, dass es
lernen, dass Konflikte heute nicht mit den gleichen Methoden gelöst werden können
eine Plattform gibt, auf der man sich sehr offen, konstruktiv und immer in dem Glauben
wie früher. Insofern würde ich sagen, dass Amerika sich darüber im Klaren sein muss,
austauschen kann, dass man zum Schluss in eine Richtung zielen will. Ich selbst bin
dass diese Schwachpunkte existieren und dass man sich einigen muss, wie man diese
mehrere Jahre bei der Betreuung der Sozialkundelehrer aus Amerika engagiert gewe-
Schwächen in Angriff nehmen will. Zurzeit ist das Land zerrissen. Mehr Geschlossenheit
sen. Es muss nicht immer ein großer politischer Konflikt sein, den wir hier thematisieren
und eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Stärken, das würde helfen, und ich bin mir
– doch dieser weniger spektakuläre dauerhafte Austausch in einer sehr offenen Art und
sicher, dass Amerika diesen Schritt auch gehen wird.
Weise ist ein wesentliches Element für das Bestehen der Atlantik-Brücke.
Welche Auswirkung hat das auf die transatlantischen Beziehungen und auf die Rolle
Deutschlands im globalen Kontext?
Europa wird global mehr in die Verantwortung genommen werden müssen. Wenn Amerika sich zurückzieht, dann werden andere in dieses Vakuum hineingehen, und ich denke, dass sich Deutschland an eine Führungsrolle gewöhnen sollte. Ich glaube nicht, dass
wir diese Position ablehnen können, wenn wir zum Gelingen der europäischen Erholung
den erwarteten Beitrag liefern wollen. Diese Führungsrolle ist nicht immer leicht, daran
hat Amerika, seit es diese Rolle übernommen hat, also praktisch seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs, auch zu knabbern. Es wird schwer genug, die richtige Balance zu
diesem Thema zu finden, aber vielleicht haben wir dadurch auch etwas mehr Verständnis für die Lage der Vereinigten Staaten.
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Jürgen Fitschen
Jürgen Fitschen
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Deutschland und die USA sind durch ihre gemein­
samen freiheitlichen Werte eng miteinander
­verbunden. Doch auch im politischen Tagesgeschäft
muss diese enge Verbundenheit stets gepflegt
werden. Mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und
Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle verleihen zwei Persönlichkeiten Deutschland ein Gesicht
im Ausland, denen die gute und freundschaftliche
Beziehung zu den USA ein großes Anliegen ist. Die
Bundeskanzlerin wurde für ihr Engagement für
die deutsch-amerikanischen Beziehungen von der
Atlantik-Brücke mit dem Eric-M.-Warburg-Preis
ausgezeichnet. Bundesaußenminister Dr. Guido
Westerwelle ist ehemaliges Vorstandsmitglied der
Atlantik-Brücke.
Interviews
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Blicken wir zurück auf die letzten 10 Jahre, ich meine nicht nur Ihre Regierungszeit.
Wie ist der Stand heute?
Ich glaube, dass wir ein gutes Verhältnis in dem von mir eben beschriebenen Sinne haben. Wir haben eine ganz enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit, der NATO-Gipfel
steht jetzt vor der Tür in Chicago, das wird nochmal zeigen, wie eng wir in Afghanistan
zusammenarbeiten, wie eng die militärische Zusammenarbeit insgesamt ist. Wir haben
einen sehr, sehr engen Handelsaustausch. Wir haben in der Wirtschafts- und Finanzkrise
gesehen, wie sehr wir voneinander abhängen, wir werden jetzt beim G8-Gipfel natürlich
wieder darüber sprechen, wie die Weltwirtschaft durch uns alle gestärkt werden kann.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
im Gespräch mit Michael Kolz, Phoenix
Wie definieren Sie ein gut funktionierendes, vertrauensvolles transatlantisches Verhältnis?
Dazu gehört, dass man in der gesamten Breite der Politik sehr gut zusammenarbeitet –
Also, ich glaube, unsere Beziehung ist sehr intensiv. Es gibt auch manchmal kontroverse Themen, zum Beispiel im Klimaschutz oder über den Weg, wie wir zu Wachstum
kommen, es gibt manchmal unterschiedliche Meinungen in der Finanzmarktregulierung.
Aber eine gute Freundschaft findet auch in solchen Situationen immer wieder Kompromisse, darauf kommt es eigentlich an, und ich glaube, das Verhältnis zwischen der
Europäischen Union und Amerika ist ein Kernstück unserer Sicherheit – dass wir auch
weiter in Freiheit leben können.
von Sicherheitsfragen über wirtschaftliche Fragen bis hin zu einem kulturellen Austausch
und einem Austausch in Bildungsfragen. Zweitens gehört dazu, dass man vertrauens-
Wenn Sie an die Zeit des Kalten Krieges und dann an die Wiedervereinigung zu-
voll miteinander arbeitet, das heißt, wenn die eine Seite ein Problem hat, dass man
rückdenken: Wie haben Sie da die Rolle der USA wahrgenommen, auch explizit als
sich schnell anrufen kann, dass man unkompliziert sprechen kann, und drittens, dass
ehemalige DDR-Bürgerin?
man auf allen Ebenen gute Beziehungen hat, ob das die Minister einer Regierung sind,
ob das die Regierungschefs sind, ob das die Mitarbeiter sind. Eine große Brandbreite
auch von Personen, die sich gut verstehen, die sich kennen und die vielleicht auch ein
bisschen mehr übereinander wissen als nur immer das Austauschen von inhaltlichen
Dingen, sondern die auch mal eine Stunde Freizeit miteinander verbracht haben.
Die Amerikaner haben natürlich immer zu uns gehalten, ob das nun die Versorgung
Berlins war in der Zeit der Blockade, ob das Ronald Reagan war, der frühzeitig da­
rauf hingewiesen hat, dass die Teilung Deutschlands nicht unabänderlich ist, sondern
dass die Mauer aufgehen wird, ob das George Bush senior war, der ganz vehement
dafür eingetreten ist, dass die deutsche Einheit stattfinden kann. Er war ja jenseits des
Atlantiks die Person unter den Alliierten, die sehr stark darauf gedrängt hat und uns
Deutschen vertraut hat, und das hat sich bei den folgenden amerikanischen Präsidenten
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Angela Merkel
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auch fortgesetzt. Immer ein klares Bekenntnis zur Einheit Deutschlands, aber eben auch
zur Aufnahme Mittel- und Osteuropas in die Welt der freien Staaten, ob das Präsident
Clinton, Präsident Bush waren oder jetzt Präsident Obama ist.
Es gibt Organisationen wie die Atlantik-Brücke, die sich als Brückenbauer über den
Ozean verstehen. Wie bewerten Sie deren Arbeit?
Die 60 Jahre Atlantik-Brücke sind ein ganz, ganz wichtiger Pfeiler der engen transatlantischen Beziehungen. Das Ganze darf ja nicht nur politisch existieren oder in wirtschaftlichen Beziehungen, sondern das sind auch Menschen. Menschen, die sich begegnen,
vor allem auch junge Menschen, die immer wieder zusammenkommen. Und da hat
die Atlantik-Brücke in schwierigeren und in guten Tagen der deutsch-amerikanischen
Freundschaft sich immer für diese Freundschaft eingesetzt und immer wieder Gelegenheiten geboten, um sich zu treffen. Dafür sage ich einfach ganz, ganz herzlich Danke.
Was können die Amerikaner von uns Deutschen unter Umständen lernen?
Wir müssen aufpassen, dass wir nicht immer sagen: Was lernen wir, was lernen sie?
Wir alle haben miteinander in der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und
2009 gelernt, wie eng wir aufeinander angewiesen sind, wie wenig jeder seine eigenen
Sachen machen kann, sondern wie stark doch gemeinsames Handeln notwendig ist. Die
Amerikaner haben sehr viel dafür getan, dass die Sicherheit in Europa gewährleistet
wurde, wenn ich noch an die Zeit Anfang der 90er Jahre denke, an die Kriege auf dem
Balkan. Das hätten wir ja als Europäer ohne die Amerikaner gar nicht geschafft, das
muss man ganz ehrlich sagen. Deshalb sind wir einfach verpflichtet, unseren Beitrag
für die Sicherheit der Welt heute zu leisten. Wenn man sich die 7 Milliarden Menschen
anschaut, die es auf der Welt gibt, dann glaube ich, dass wir stolz sein können, dass
wir in den USA, aber eben auch in der Europäischen Union in Demokratie und Freiheit
leben, unsere Meinung sagen können, Pressefreiheit haben, Reisefreiheit haben, das
Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle
im Gespräch mit Dr. Michael Groth, Deutschlandradio Kultur
Gibt es bestimmte Ereignisse, die für Sie persönlich in der Begegnung mit den USA
besonders wichtig waren?
Solche Ereignisse gab es immer wieder – politisch und auch persönlich. Als ich zum
ersten Mal bei einem amerikanischen Parteitag war, hat mich das sehr beeindruckt.
Das war die Convention der Demokraten in San Francisco, und Walter Mondale und
Geraldine Ferraro wurden als Präsident und Vize-Präsidentin nominiert. Bekanntermaßen wurden die beiden nicht gewählt, aber das Erlebnis ist mir bis heute unvergesslich.
Ich habe die USA sehr oft besucht, und es war immer eine Horizonterweiterung. Viele
Vorurteile, die wir in Deutschland hatten, sind sofort widerlegt, wenn man sich einmal
wirklich mit dem Land befasst.
Wenn Sie als Politiker auf die letzten 20 Jahre zurückblicken, wie haben sich die
transatlantischen Beziehungen entwickelt bzw. verändert?
Ich glaube, dass die transatlantischen Beziehungen sich insgesamt sehr gut entwickelt
eint uns sehr stark.
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Angela Merkel
Guido Westerwelle
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haben, auch dank der Arbeit der Atlantik-Brücke. Sie sind trotz aller Höhen und Tiefen,
Gemeinsamkeiten und Meinungsunterschiede sehr stabil geblieben. Es gab immer unterschiedliche Auffassungen, aber wenn die unterschiedlichen Auffassungen auch in der
Form vernünftig ausgetragen wurden, dann hat das keinen Schaden hinterlassen.
Welche Themen sind in den transatlantischen Beziehungen heute wichtiger als
Sie halten also das Networking für eine große Stärke der Atlantik-Brücke?
Ich halte Networking für zentral, und zwar viel weniger unter dem Gesichtspunkt des
individuellen Fortkommens, sondern sehr viel mehr unter dem Aspekt des Zusammenwachsens der Gesellschaften. Hierbei hat die Atlantik-Brücke eine ganz zentrale Rolle
wahrgenommen – eine diskrete Rolle, aber eine tragende.
­früher, welche sind vielleicht ganz neu?
Wir müssen erkennen, dass die transatlantischen Beziehungen nicht darunter leiden,
wenn die USA oder auch wir Deutschen uns in einer multipolaren Welt auch nach neuen
strategischen Partnern umsehen. Wir leben nicht mehr in einer ein-polaren oder zweipolaren Welt, sondern in einer Welt mit vielen Kraftzentren. Die USA konzentrieren sich
mehr und mehr auch auf den asiatisch-pazifischen Bereich, und ich kann nicht erkennen,
dass dies gegen uns gerichtet ist. Auch wir müssen uns um neue Partner bemühen, in
Südamerika, Afrika und natürlich Asien.
Können Sie sich an eine Situation erinnern, in der die Atlantik-Brücke ganz konkret
zur Hilfe für die transatlantischen Beziehungen wurde?
Ja, aber vielleicht längerfristig, als man denkt. Ich glaube, dass das Young LeadersProgramm, das Zusammenbringen der jungen Leute, zum größten Schatz der AtlantikBrücke geworden ist. In Wahrheit sind ja Beziehungen zwischen Ländern nicht zuerst
Beziehungen zwischen Regierungen oder Offiziellen, sondern es sind Freundschaften,
die zunächst persönlich geschlossen werden und später, wenn dann aus jungen Frauen
und Männern Meinungsführer ihrer Länder geworden sind, zu offiziellen Beziehungen
werden.
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Guido Westerwelle
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Die Erkenntnis, dass funktionierende transatlantische
Beziehungen engagierte Unterstützer auf beiden
Seiten des Atlantiks brauchen, veranlasste Eric M.
Warburg und seine Mitstreiter dazu, nach dem
Zweiten Weltkrieg die Atlantik-Brücke in Deutschland und den American Council on Germany (ACG)
in den USA zu gründen. Beide Organisationen bieten
hochrangigen Persönlichkeiten und Entscheidungsträgern aus Deutschland und den USA eine Plattform
für einen offenen und vertrauensvollen Dialog und
schaffen so die Grundlage für eine enge Beziehung.
Friedrich Merz, Vorsitzender der Atlantik-Brücke,
und ­Ambassador Robert M. Kimmitt, Vorsitzender
des ACG, setzen sich dafür ein, dass die Verbindung
­zwischen den beiden Brückenpfeilern gestärkt wird.
Interviews
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haben noch keine Definition für das transatlantische Verhältnis im 21. Jahrhundert. Wir
sind auf beiden Seiten des Atlantiks auf der Suche – die Amerikaner mit vielen innenpolitischen Konflikten, die sie in dieser Form früher nicht gekannt haben, aber auch die
Europäer mit vielen Problemen, die sie noch nicht gelöst haben.
Wie wichtig ist ein sehr gut funktionierendes wirtschaftliches Verhältnis zwischen
den beiden Ländern?
Vielleicht übersehen wir im Augenblick in der Euphorie für Asien und insbesondere für
China, dass nach wie vor die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen um ein Mehr­
Friedrich Merz, Vorsitzender der Atlantik-Brücke
im Gespräch mit Michael Kolz, Phoenix
Herr Merz, was sind für Sie funktionierende transatlantische Beziehungen? Wie würden Sie diese charakterisieren?
neu, aber sie werden kaum jemanden finden, der in Deutschland bereit ist zu sagen,
dass wir eine neue Priorität haben. Nach wie vor ist die wirtschaftliche Beziehung zu
den USA ein tragendes Fundament für unsere Volkswirtschaft, und das wird noch lange
so bleiben.
Die transatlantischen Beziehungen bestehen zunächst einmal aus einer sehr erfolgrei-
Die Atlantik-Brücke möchte Brückenbauer sein. Wie haben Sie die Atlantik-Brücke,
chen gemeinsamen Geschichte, die auch weit vor den Zweiten Weltkrieg zurückreicht,
auch vor Ihrer Zeit hier, als Brückenbauer wahrgenommen?
die aber für unsere Zeit heute stark geprägt ist von den Entwicklungen seit 1945. Unsere Beziehungen sind bis heute auch geprägt von der Überwindung der deutschen und
der europäischen Teilung. Ohne die Amerikaner wäre auch die Atlantik-Brücke heute
nicht in Berlin, und ohne die amerikanische Unterstützung wäre das vereinte Deutschland nicht NATO-Partner. Nicht zuletzt verbinden uns gemeinsame Wertüberzeugungen
– Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, unsere Gemeinsamkeiten gehen weit über
das Ökonomische hinaus.
Gab es in den letzten 20 Jahren Höhen und Tiefen, die besonders bedeutend waren?
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faches größer sind als die Beziehungen zu China. Die deutsche Wirtschaft orientiert sich
Die Atlantik-Brücke ist mit ihrer ganzen Geschichte eine der wesentlichen Verbindungen
zwischen Deutschland und den USA. Wir haben eine Partnerorganisation, den American
Council on Germany, die zum selben Zeitpunkt – vor 60 Jahren – teilweise von denselben Personen gegründet worden ist. Die Botschaft unserer Gründer gilt bis heute:
Deutschland und die USA sind nicht nur eine politische und ökonomische Gemeinschaft,
wir teilen fundamentale Werte miteinander – Freiheitsrechte, Bürgerrechte, Demokratie,
Marktwirtschaft, offene Grenzen, offenen Meinungsaustausch. Das ist ein starkes Fundament, auf dem wir auch in der Zukunft vieles gemeinsam aufbauen können.
Die letzten 20 Jahre sind natürlich stark vom Mauerfall beeinflusst, aber auch von
Wenn wir auf die Arbeit der Atlantik-Brücke konkreter eingehen, was sind ihre Kenn-
­großen globalen Veränderungen. Aus der bipolaren Welt des Kalten Krieges ist eine
zeichen, und wenn Sie in die Zukunft blicken, wo ist noch Luft nach oben, wo kann
multipolare Welt geworden, in der sich Europäer und Amerikaner neu positionieren. Wir
man noch mehr entwickeln?
Friedrich Merz
Friedrich Merz
33
Wir sind eine Organisation, die ursprünglich sehr stark auf die Außen- und Sicherheitspolitik ausgerichtet war. Dieser Fokus hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich verändert.
Neben der Außen- und Sicherheitspolitik sind Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik
und auch der globalen Umweltpolitik hinzugekommen. Wir sind eine ­offene Plattform
für Diskussionen der Mitglieder und der Young Leaders, die aus vielen gesellschaftlichen
Bereichen kommen. Alle suchen einen anspruchsvollen Austausch über das transatlantische Verhältnis. Diesen Austausch zu ermöglichen ist eine faszinierende Aufgabe, die
sich auch zum großen Teil von der Tagespolitik abhebt. Wir laden viele Menschen ein, an
diesem Dialog teilzunehmen, denn hier geht es um etwas ganz Existenzielles, nämlich
um die Gemeinsamkeiten über den Atlantik hinweg zwischen Amerika und Europa.
Sprechen Sie damit auch den gesellschaftspolitischen Impuls an, den Sie setzen
Ambassador Robert M. Kimmitt
im Gespräch mit Matthias Naß, Die Zeit
­wollen?
Ja, ganz besonders viel Wert legen wir auf unsere Arbeit mit jungen Leuten. Wir laden
Nachwuchsführungskräfte ein, an unserem Young Leaders-Programm teilzunehmen. Wir
werden uns auch noch mehr im kulturellen Austausch zwischen Amerika und Europa
You were sworn in as U.S. Ambassador to Germany at a historic moment. Germany
was reunified and the iron curtain had fallen. President Bush spoke of a new world
order. Have all the hopes we had 20 years ago come true?
engagieren, denn es erfüllt mich mit einiger Sorge, dass wir in vielen Bereichen eine
The hope was that Europe, led by Germany, would come together on an o­ utward-look­ing
Entfremdung zwischen unseren Ländern feststellen. Dass wir dieser Entwicklung entge-
basis. In the 20 years since then, we have made a lot of progress towards that goal in
genwirken und Freunde und Partner bleiben, das ist mir persönlich ein großes Anliegen.
the fields of politics and security. There is, however, still more we can do in the economic
and financial areas.
Dies ist ein Stück weit ja auch die Verantwortung der Politik. Wie funktioniert da die
Zusammenarbeit?
Die Zusammenarbeit mit den Parlamenten und Regierungen ist hervorragend. Ich persönlich habe auch aus meiner parlamentarischen Erfahrung dafür Sorge getragen, dass
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When you say ”Europe led by Germany“– was it your feeling at the time that Europe
would accept Germany in a leadership role? It seems to me that even today, we
Germans and Europeans in general still have a problem with that.
wir die Abgeordneten, die Mitglieder der Atlantik-Brücke sind, noch viel stärker in un-
I recall when, in May of 1989, six months before the wall fell, President Bush called
sere Programmarbeit integrieren, und ich freue mich, dass das auch auf amerikanischer
for Germany and the United States to be partners in leadership. When the Germans
Seite ähnlich positiv beantwortet wird wie hier in Berlin.
heard the President’s message, the word “leadership“ was much louder than the word
Friedrich Merz
Robert M. Kimmitt
35
­“partnership“. In historical terms, leadership is such a difficult issue for Germany. I
importance in both political security, but also economic and financial terms. The closer
would say that despite all this, we have become very close partners. As the economic and
the transatlantic partnership, the more successful we will be reaching out to China and
financial dimension of the transatlantic relationship has grown, so has, quite ­naturally,
others in the Pacific.
Europe’s strongest economic and financial power asserted more of a leadership role.
What distinguishes Atlantik-Brücke within the community of transatlantic relations?
So there was no disappointment on your part, or President Bush’s part, about both
the partnership and the leadership?
Over the past 60 years, Atlantik-Brücke has created an opportunity for Germans to stay
focused on the importance of the transatlantic relationship. We like to think that we
I don’t think so, because I think he was emphasizing that he wanted Germany to be a
at the American Council on Germany – created the same year and with some of the
close partner of the United States. Germany was a close partner then, is an even closer
same founders – are doing the same thing on the other side of the Atlantic. Providing
partner now and has over time become more comfortable with its collegial ­leadership
platforms for discussion and, in particular, bringing young leaders into that discussion
role in Europe. Germany realizes that it cannot dictate to Europe whether it be in
is an important part of why the two institutions were created. In the future, we have to
­political, security, economic or financial terms, but it does recognize that it has a very
find ways to continue that emphasis and broaden the bridge, especially in the areas of
important leadership role to play.
commerce and culture.
Who impressed you most during your time as Ambassador to Germany?
Is there a wish that you have for Atlantik-Brücke on this anniversary?
Less than two weeks after I had become the Ambassador, Helmut Kohl took a trip
That it is even more successful in its next 60 years than it has been in these past 60
to the United States. I had the opportunity to fly back with him on his plane, and my
­years. When it was founded in 1952, Atlantik-Brücke helped to create a bridge over what
seat-mate was the most junior minister in Kohl’s Cabinet, and her name was Angela
were then very troubled waters. Those Atlantic waters are somewhat calmer ­today, but
Merkel. I remember I was very quickly impressed by her intelligence, but even more so
that doesn’t mean that we don’t still need that deeply informed engagement ­between
by her curiosity and interest in learning about the West – something that she was only
Europe and the United States, and especially between Germany and the United States.
just getting to know at that point. We became not only professional but also personal
One of the obligations that those of us who lived through those historic and dramatic
friends during my time as Ambassador, and have remained such in the 20 years since.
years in 1989 and 1990 have, is to impart to the next generation a sense that although
those days may be behind us, there are wonderful days and opportunities ahead. I look
Are we seeing a shift away from the Atlantic and towards the Pacific today? And if
to the future with optimism, and a sense that institutions like Atlantik-Brücke and the
so, what are the consequences for the transatlantic relationship?
American Council on Germany will be even more important in the future than they were
Europe and Germany, as well as the United States, are reaching out to Asia and to other
in the past.
emerging markets. However, the transatlantic relationship still remains of fundamental
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Robert M. Kimmitt
Robert M. Kimmitt
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38
Making Of
Making Of
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Diplomaten leisten dann einen ganz besonders
nachhaltigen Beitrag zu einem engen transatlantischen Verhältnis, wenn sie neben der Ausübung
ihrer ­repräsentativen Aufgaben auf der politischen
Bühne auch Wert auf die Förderung zivilgesellschaftlicher Verbindungen zwischen den Ländern legen.
Dr. Peter Ammon, deutscher Botschafter in den USA,
und Philip D. Murphy, amerikanischer Botschafter in
Deutschland, setzen sich persönlich und mit Leidenschaft für ein lebendiges Verständnis der deutschamerikanischen Freundschaft ein, dass gerade auch
von der nachwachsenden Generation geteilt wird.
Beide sind der Atlantik-Brücke eng verbunden –
­besonders mit Blick auf die junge Generation.
Interviews
41
Wie war das in Ihrem Fall ganz persönlich? Was hat Ihr Interesse an den transatlantischen Beziehungen geweckt?
Ich hatte schon als Kind einen Traum von Amerika – das lag zum Teil daran, dass ich
Verwandte in Amerika hatte. Später bin ich dann in meinen Zwanzigern per Anhalter
durch Amerika gefahren und habe Amerika aus einem ganz anderen Blickwinkel kennengelernt als heute. Diese Zeit war für mich unvergesslich und Grundlage für meine
tiefe Zuneigung zu diesem Land.
Wie haben sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika gewandelt in
Botschafter Dr. Peter Ammon
im Gespräch mit Dr. Christoph von Marschall, Der Tagesspiegel
diesen vielen Jahrzehnten?
Zur Zeit der Gründung der Atlantik-Brücke war die Welt natürlich eine ganz andere.
Westdeutschland war eine Nahtstelle der Konfrontation zwischen Ost und West. Heute
Herr Ammon, Sie sind seit einem guten halben Jahr Botschafter in den USA. Wie ist
sind wir ein Land, das wiedervereint ist und eine ganz andere Rolle in der Welt spielt,
der Stand der transatlantischen Beziehungen heute?
als es Deutschland vor 60 Jahren tat. Da ist sehr viel erreicht worden. Die Themen haben
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika waren noch nie so gut wie jetzt.
Zwei Drittel der Amerikaner finden, dass Deutschland ein sympathisches oder sogar ein
sehr sympathisches Land ist, und das Bild Amerikas in Deutschland ist auch sehr gut.
Wessen Verdienst ist das?
Es waren über die Jahrzehnte viele Menschen, die dazu beigetragen haben, aber auch
eine gezielte Politik der Bundesregierung und zahllose Verbindungen der Zivilgesellschaft auf beiden Seiten und auch zwischen Unternehmen.
sich natürlich geändert: Heute geht es nicht mehr in erster Linie darum, das Land vor
sowjetischen Panzerkolonnen zu schützen, sondern um Themen, die in den erweiterten
Sicherheitsbegriff hineinpassen. Das reicht von Umweltschutz, Energiesicherheit, Klimawandel bis hin zur Cybersecurity.
Wie wichtig sind dabei die wirtschaftlichen Beziehungen?
Ich glaube, dass wir uns heute so gut verstehen, ist das Ergebnis von vielen Entwicklungen, aber eine davon war die enge Wirtschaftsbeziehung. Es sind auf beiden Seiten des
Atlantiks ungefähr eine Dreiviertelmillion Arbeitsplätze entstanden durch Investitionen
der je anderen Seite. Das ist gerade in der heutigen Zeit ein Guthaben, das Sympathie
und Verständnis erzeugt. Wir müssen sehen, dass wir diese Investitionsbeziehungen
weiter fördern und noch stärker machen können.
42
Peter Ammon
Peter Ammon
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Wie sehen Sie die Zukunft der transatlantischen Beziehungen? Was werden da die
Schwerpunkte sein?
Die Welt ist gerade dabei, sich sehr stark zu verändern. Es entstehen neue Schwerpunkte. Neue Großmächte kommen. Viele Staaten werden ihre wirtschaftliche Macht ummünzen in politische Ansprüche, und wir werden darauf reagieren müssen. Ich glaube,
da liegt gerade eine Aufgabe für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, dass wir
diesen Herausforderungen gemeinsam begegnen. Es darf nicht heißen „jeder für sich“,
sondern wir müssen das gemeinsam machen.
Denn wenn wir als Deutsche zum Pazifik schauen und die Amerikaner als Amerikaner
zum Pazifik schauen, dann werden wir nicht erfolgreich sein. Wir werden nur erfolgreich
sein, wenn wir diese Aufgabe gemeinsam angehen, und dazu brauchen wir eine starke
US-Botschafter Philip D. Murphy
im Gespräch mit Jörg Schönenborn, WDR
Verbindung. Diese Verbindung werden wir nur für die nächsten Generationen aufrechterhalten und stärken können, wenn wir zivilgesellschaftliche Organisationen wie die
Ambassador, we are in the year 2012, nearly seventy years after World War II and
Atlantik-Brücke haben, die diese Bindung immer wieder von Generation zu Generation
60 years after the founding of Atlantik-Brücke. How do you see the state of today’s
neu schaffen.
transatlantic partnership?
Was ist der Aufgabenschwerpunkt dieser zivilgesellschaftlichen Organisationen?
I think it is in great condition. My colleagues and I were just reviewing the long list of
our global agenda, something which we work on very closely with Germany. I can‘t
Sie bringen viele neue Themen in die Diskussion, manchmal auch Themen, die später
imagine that the partnership could be better. Do we always agree? No. But do we
dann auf Regierungsebene aufgegriffen werden. Man könnte sie als Pfadfinder bezeich-
­always find a way to get back and make it whole again? Yes. What used to be an intense
nen. Aber darüber hinaus – und das kann gar nicht hoch genug geschätzt werden –
relationship about a divided Germany has changed into an agenda that is much more
schaffen sie Verbindungen zwischen Menschen. Alles, was wir hier gut finden an den
global, but just as close as it has ever been.
transatlantischen Beziehungen, das ist ja nicht nur eine Frage der „kalten“ Politik und
der Statistik, sondern das Ergebnis der Arbeit von Menschen, die Gefühle haben, die
die Bindung zwischen den Staaten lieben und sich dafür engagieren. Und das ist das
Wertvollste überhaupt.
I would also say that there is still a strong Atlantic component in world affairs, despite
the trend towards the Pacific. The core of NATO, the most successful alliance in the
history of man, is a transatlantic one. Invariably, our partners of choice are our friends
in Europe. Certainly, we do have a keen interest in constructing a bridge over the Pacific
which pays homage to the very architecture that has been so successful in connecting
44
Peter Ammon
Philip D. Murphy
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both sides of the Atlantic. But it’s not a zero-sum world. We can do both, and we in
Everything good could still be better. Could Germany do something to make the
fact do both.
partnership even stronger?
So you don‘t share the impression that the American focus has shifted?
I think Germany does everything it needs to do – no complaints here. Look at the
role that Germany plays in exchange programs. What the German federal and local
No, I don‘t. I completely endorse and understand the initiatives across the Pacific. It
­governments, private foundations, companies, and schools have done to be a strong
would be negligent not to pursue those engagements, but that does not mean that the
partner is amazing. These groups work every day to enable people across the ­Atlantic
transatlantic partnership isn’t as strong as it has always been and won‘t continue to be.
to experience life in the other country. Exchange programs almost always give the
­participant an unalterable life-changing experience – and that is just one example of
The past years have been a rough road in the German-American relationship. What‘s
many that I could give you where Germany is an extraordinary partner.
the view of mainstream America towards Germany and Europe today?
I think the view of mainstream America toward Europe and Germany is quite positive.
We have an overwhelming agreement on each of our respective global agendas. We
This would be a good moment to talk about Atlantik-Brücke. What role did it play
in its first 60 years?
both recognize that the world has indeed become a smaller, more interconnected place,
It played a huge role. When I came to Germany as a private citizen in January 1993,
both in the real economy and in the financial market sense. Both the real-estate crisis
I met Atlantik-Brücke’s then-leadership and within of a couple of months became a
and the challenges in Greece have continued to demonstrate this. This interconnectivity
­member. Since I came back in the position of representing my country, Atlantik-Brücke
is one of the reasons why we talk to each other all of the time and will continue to do so.
has played and continues to play an extraordinarily important and unique role in the
relationship between our two countries, for example through its Young Leaders program
Where do you see the transatlantic partnership come to life?
I see it in virtually all elements of society, certainly in the governmental relationships, but
also in our military cooperation. I see it in transatlantic economic partnerships and in
the interdependence of our commercial interests and job creation. I see it in our cultural
spheres and in our technological cooperation. I would suggest that the transatlantic
relationship spans across the whole spectrum of our societies’ interests.
or the teacher exchange trips. It is an incredibly important organization, celebrating its
60th anniversary with another good 60 years in it at least, going forward every bit as
vibrant, every bit as valuable today as it was 60 years ago.
Are there any experiences that connect you to Atlantik-Brücke personally?
I can think of several, but the most personal was on the night of my Presentation of
Credentials to then-President Köhler. My first official moment as Ambassador was at a
black-tie dinner hosted by Atlantik-Brücke. My wife Tammy and I remember that night
as an extraordinary and magical evening. To celebrate our happiness with such good
friends at Atlantik-Brücke is a memory that we will never forget.
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Philip D. Murphy
Philip D. Murphy
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Als Beiträger zur öffentlichen Meinungsbildung
sind Journalisten und Publizisten auch Vermittler
zwischen den USA und Deutschland – zwischen
den Ländern und ihren Menschen. Kai Diekmann,
­Herausgeber und Chefredakteur der BILD und
BILD am SONNTAG, und Dr. Florian Langenscheidt,
­Verleger und Autor, e­ ngagieren sich seit vielen
Jahren und aus tiefer Über­zeugung für diese
­Freundschaft zu den USA.
Kai Diekmann ist Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke, und auch Dr. Florian Langenscheidt hatte
dieses Amt viele Jahre inne. Beide sind außerdem
Alumni des Young Leaders-Programms.
Interviews
49
Kai Diekmann, Herausgeber
und Chefredaktuer der BILD
und BILD am SONNTAG
im Gespräch mit Dr. Florian
Langenscheidt
nalist fällt da auch ein, dass wir die ersten Lizenzen für freie, demokratische Zeitungen
aus den Händen der Amerikaner und Engländer bekommen haben. Natürlich müssen
wir auch für die große Unterstützung im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung
dankbar sein. Deswegen finde ich, dass Dankbarkeit in diesem Zusammenhang immer
eine Rolle spielt, aber es ist weitaus mehr. Es ist eine Wertegemeinschaft, das gemeinsame Verständnis von dem, was Freiheit bedeutet, was Gerechtigkeit bedeutet, was
Herr Diekmann – die Atlantik-Brücke feiert
Solidarität bedeutet – all das zeichnet diese besondere Beziehung aus.
den 60. Geburtstag: Was ist die DNA der
Atlantik-Brücke, was macht sie einzigartig?
Ist 60 ein Alter, in dem man an Ruhestand denken sollte?
Die DNA der Atlantik-Brücke ist natürlich ihre
60 ist kein Alter, in dem man an den Ruhestand denken sollte. Auch die Bild-Zeitung
Fokussierung auf die deutsch-amerikanischen
wird in diesen Tagen gerade 60 und ist eine sehr jung gebliebene Marke. Ganz im Ge-
Beziehungen, vor allem aber ihre gesellschaft-
genteil, diejenigen, die heute 60 sind, das sind die 25-Jährigen von früher. Insofern
liche Transparenz und Überparteilichkeit und
glaube ich, dass das ein Moment ist, an dem man entspannt auf die lange Geschichte
ihr Fokus auf das Schaffen von Netzwerken
und auf viele Erfolge zurückblicken kann, um dann zu justieren, was in den nächsten 60
gerade unter jungen Leuten. Ich bin ja selber
Jahren kommt – dies gilt für Bild wie für die Atlantik-Brücke gleichermaßen.
über die Young Leaders-Konferenzen zur Atlantik-Brücke gekommen – eine fantastische
Idee, junge Leute diesseits und jenseits des Atlantiks für eine intensive Zeit zusammenzubringen, gemeinsam diskutieren und Themen erarbeiten zu lassen. Ich glaube, das
gibt es in dieser Form, mit diesem Anspruch und in dieser Qualität sonst nirgendwo.
Ist Dankbarkeit noch ein wichtiges Motiv im Verhältnis zu den USA?
Sehr gebraucht, vielleicht immer stärker zu werden, ist das eine, aber man überlebt
nur, wenn man sich auch ständig wandelt.
Richtig, man muss sich immer wieder neu erfinden. Unsere große Herausforderung im
Journalismus ist die Digitalisierung. Ähnliches gilt für die Atlantik-Brücke – sie muss
sich auch neu erfinden, einfach auch, weil andere Generationen da sind, die weder die
Kriegserfahrung haben noch zum Teil die Erfahrung der Teilung Deutschlands. Daraus
Ich glaube, ja, weil wir immer wieder erfahren haben, wie solidarisch die Amerikaner
die Notwendigkeit einer engen transatlantischen Partnerschaft immer wieder neu zu
insbesondere mit uns Deutschen gewesen sind. Man muss sich nur in Erinnerung rufen,
begründen ist deshalb außerordentlich wichtig.
welche Opfer die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg gebracht haben und mit welcher
50
Selbstverständlichkeit sie an den Wiederaufbau dieses Landes gegangen sind, dieses
Sie haben gesagt, dass die Young Leaders-Konferenzen ein wichtiger Teil der Atlan-
Land am Leben gehalten und ihm demokratische Impulse gegeben haben. Mir als Jour-
tik-Brücke sind. Ich kann das nur bestätigen. In dem Jahr, als Sie teilnehmen durften,
Kai Diekmann
Kai Diekmann
51
da wurde etwas Besonderes gemacht, was Sie wohl überrascht hat, Herr Diekmann.
Ich war damals, 1995, stellvertretender Chefredakteur bei der Bild und Politik-Chef.
Ein anderer Teilnehmer, das ist ja das Schöne an dieser überparteilichen Veranstaltung,
war Achim Schmillen, seinerzeit Büroleiter von Joschka Fischer, der noch nicht Bundes­
außenminister war. Da dachte man sich wohl am Kupfergraben, das ist doch eine witzige
Idee: Den von Bild stecken wir in ein Zimmer mit dem von den Grünen, da passiert
wenigstens was. Und es ist auch was passiert. Wir haben uns nämlich hervorragend
verstanden, und aus diesem gemeinsamen Aufenthalt in Amerika ist eine dicke Freundschaft geworden, die bis zum heutigen Tage anhält. Das ist gerade das, was die AtlantikBrücke so auszeichnet. Wenn man sich dort einmal kennengelernt hat, dann halten die
Verbindungen. Das ist ein unglaublich facettenreiches Netzwerk mit unglaublich interessanten Leuten, und es ist wirklich spannend zu sehen, was aus diesen Young Leaders
geworden ist.
Herr Langenscheidt, wie leben Sie transatlantische Beziehungen?
Im Moment gibt es keine großen Konflikte zwischen Deutschland und den USA.
Als eine ewige Liebesgeschichte. Das ist selbst dort studiert zu haben, das ist dort die
Müssen wir aufpassen, dass das gute Verhältnis USA – Deutschland nicht ein zu
ersten Verlagserfahrungen gemacht zu haben, das sind sehr viele freundschaftliche Be-
selbstverständliches wird?
ziehungen, das sind zwei Söhne, die dort ihr Studium beendet haben – von daher ein
Es hat ja in der Tat auch in den letzten 10 Jahren die großen Krisen gegeben: Denken Sie
an die Anschläge vom 11. September, denken Sie an die angeblich bedingungslose Solidarität, die es dann doch nicht gab. Ich erinnere mich noch gut an die Anzeige, die die
Atlantik-Brücke seinerzeit in der New York Times geschaltet hat. Ich glaube, das war ein
wichtiges Signal. Das deutsch-amerikanische Verhältnis ist so selbstverständlich, dass
52
Dr. Florian Langenscheidt, Unternehmer und Publizist
im Gespräch mit Michael Kolz, Phoenix
ganz wesentlicher Teil des Herzens und des Denkens. Ich glaube, dass viele meiner Träume und meiner Mythen in den USA gemacht sind.
Transatlantische Beziehungen sind geprägt von Politik und Wirtschaft. Wie wichtig
ist der kulturelle Austausch für diese Beziehung?
wir aufpassen müssen, dass es nicht seine Substanz verliert, sondern dass diese Selbst-
Ich glaube, Träume und Mythen sind das eine – Hollywood, seine Geschichten und un-
verständlichkeit immer wieder begründet wird. Es gibt ein Ereignis am Horizont, das
sere ganze Phantasie, die kommen nach wie vor aus den USA. Alles, was mit Internet
dafür sorgt, dass dieses Verhältnis wieder sehr wichtig werden könnte – das ist natürlich
zu tun hat, das unseren Alltag ja prägt wie nichts anderes, kommt aus den USA. Aber
die Drohung des Iran gegen den Staat Israel und die Wirkungslosigkeit der Sanktionen.
dann braucht man nur ein Stück weiterzugehen und zu jemandem wie Bill Gates zu
Da zieht etwas am Horizont auf, das uns noch alle furchtbar beschweren kann.
schauen, der den ganzen Bereich der Philanthropie neu definiert. Ich glaube, dass die
Kai Diekmann
Florian Langenscheidt
53
USA kulturell auf eine andere Weise genauso wichtig für uns sind wie in wirtschaftlicher
Zu guter Letzt: Was kann man noch machen, damit die beiden Teile dieser Welt noch
oder politischer Hinsicht.
enger zusammenwachsen?
Welchen Beitrag kann eine kleine Organisation wie die Atlantik-Brücke dazu leisten?
Der Beitrag der Atlantik-Brücke diesbezüglich ist sicherlich ein großer gewesen. Eine Organisation, die so Wichtiges leistet wie die Atlantik-Brücke, muss sich allerdings ständig
Der Beitrag ist teilweise ein unsichtbarer – durch Netzwerke, die geknüpft werden,
neu erfinden, um dem Wandel gerecht werden. Wenn wir in 60 Jahren wieder feiern,
Freundschaften, Gespräche, Beziehungen, die Möglichkeit, jemanden anzurufen und
dann mit einer völlig neu aufgestellten Atlantik-Brücke, die dem alten Ziel – der Verstän-
sich eine Meinung zu holen. Der Beitrag liegt allerdings auch in den großen Zeremonien,
digung und Interaktion über den Atlantik hinweg – weiterhin treu ist, aber sicher mit
den großen ritualisierten symbolischen Akten, wie Preisverleihungen und großen Hand­
ganz anderen Methoden.
shakes über den Atlantik, die damit das Thema USA-Deutschland, das ja ein historisch
extrem wichtiges ist, immer wieder lebendig halten. Der Fokus mag in Richtung Asien
gehen, aber die Selbstverständlichkeit zwischen den USA und Europa insgesamt, und
Deutschland insbesondere, darf natürlich nicht unbedeutend werden.
Was haben wir den Amerikanern gegeben, und was geben wir ihnen heute noch?
Ich glaube, es ist ein konstantes Geben und Nehmen. In den letzten Jahrzehnten ist es
sicher so, dass wir zu mehr Dank verpflichtet sind. Auf der anderen Seite kommt natürlich sehr vieles von uns in Richtung USA. Wir sind inzwischen beide im Lebenszyklus
relativ reife Nationen, in denen das ganz große Wachstum und die ganz große Dynamik
nicht mehr stattfindet und die beide jetzt mit großer Faszination dahin schauen, wo das
große Wachstum stattfindet. Es war lange ein Stück von Dankbarkeit, ein Stück Hochschauen, ein Stück von Verehrung. Jetzt ist es sicher ein partnerschaftliches Verhältnis,
teilweise mit den gleichen Problemen beschäftigt zu sein – demographischer Wandel,
Überschuldung und so weiter –, ein partnerschaftlicher Austausch und das Wissen, in
einer globalisierten Welt, in der es viele Gravitationszentren gibt und nicht mehr alles
nur auf Europa und die USA schaut, nicht ohne einander überleben zu können.
54
Florian Langenscheidt
Florian Langenscheidt
55
An der Spitze der Atlantik-Brücke standen stets Persönlichkeiten, denen die transatlantischen Beziehungen eine Herzensangelegenheit waren. Mit großem
Einsatz haben sie die Aktivitäten der Atlantik-Brücke
vorangetrieben und auch in schwierigen Zeiten
des transatlantischen Verhältnisses Signale für die
tiefe Verbundenheit zwischen den beiden Nationen
gesetzt.
Dr. Arend Oetker, Geschäftsführender Gesellschafter
der Dr. Arend Oetker Holding GmbH (Vorsitzender
der Atlantik-Brücke von 2000-2005), und Dr. Walther
Leisler Kiep, Ehrenvorsitzender der Atlantik-Brücke
(Vorsitzender der Atlantik-Brücke von 1984-2000),
unterstützen die Atlantik-Brücke noch heute mit Rat
und Tat.
Interviews
57
Das ist der persönliche Auslöser für Sie gewesen. Gibt es ein berufliches Motiv, das
Sie mit den USA verbunden haben?
Weil ich ein Unternehmer bin, verfolge ich zunächst ein unternehmerisches Ziel, das
heißt, ich möchte einen großen Teil meiner unternehmerischen Tätigkeiten heute eher in
Amerika – als in Deutschland – abwickeln.
Wie wichtig sind der wirtschaftliche Bezug und das wirtschaftliche Interagieren für
das transatlantische Verhältnis?
Das wirtschaftliche Interagieren hat einen entscheidenden Einfluss. Ich glaube, dass
Dr. Arend Oetker, Geschäftsführender Gesellschafter
der Dr. Arend Oetker Holding GmbH
im Gespräch mit Jörg Schönenborn, WDR
einer­seits die große Masse an Investitionen von Amerikanern in der Bundesrepublik sehr
Was ist Ihr persönliches Motiv für Ihren Einsatz bei der Atlantik-Brücke?
Amerika orientiert sich immer mehr Richtung Asien – das beeinflusst auch die
Im Frühjahr 1945 hab ich den ersten Amerikaner gesehen. Da kam ein Panzer über den
Berg, und als der vor dem Hofe hielt, auf dem ich wohnte, stieg ein amerikanischer
58
wichtig ist. Andererseits tragen auch die Handelsströme sehr zu den transatlantischen
Beziehungen bei.
­Handelsströme. Funktioniert die Atlantik-Brücke auch in einer Welt, die immer mehr
vom Pazifik geprägt sein wird?
Soldat aus. Und was gab er mir? Ein Wrigley Chewing Gum und ein Hershey Chocolate.
Ja. Man könnte sagen, fast noch mehr, weil die Frage der Bedeutung Europas sich rela-
Ich hatte noch nie einen Kaugummi gesehen, und ich hatte noch nie eine Schokolade
tiviert hat. Denn gerade weil Asien viel schneller wächst – vor allem wirtschaftlich – und
in dieser Form genossen. Das war ein prägender Eindruck – ein freundlicher Eindruck,
politisch aufrüstet, muss man über den Atlantik hinweg eine starke Bindung behalten.
den ich auch nach dem Kriegserlebnis noch in Erinnerung habe. Dieser Eindruck, zu dem
Eine Weiterentwicklung der transatlantischen Beziehungen ist heute eigentlich noch
später dann ein politisches Gesamtinteresse kam, veranlasste mich zu sagen: „Ich muss
wichtiger. So wäre es entscheidend, dass wir zu einer transatlantischen Freihandelszone
nach Amerika“. Als ich dann das erste Mal als Schüler in die Vereinigten Staaten kam,
kommen. Da müssten noch die letzten Barrieren fallen. Es wird immer wichtiger, dass
war das so beeindruckend, dass ich sofort dachte, wie wichtig und wie interessant diese
wir in diesen Handelsströmen und in der Aktivität gegenüber Dritten – Asien, Südame-
Welt ist. Das hat mich auch motiviert zu sagen, dass ich mein Leben lang dafür etwas
rika oder Russland – unsere Basis behalten. Von daher glaube ich, dass die transatlanti-
tun möchte.
schen Beziehungen in der Zukunft umso wichtiger sein werden.
Arend Oetker
Arend Oetker
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60 Jahre Atlantik-Brücke: Worauf sind Sie nach Ihrem langjährigen Engagement besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, geholfen zu haben, das Young Leaders-Programm zu gründen.
­Dieses Übertragen unserer Werte auf die nächste Generation, das Lebendighalten der
Organisation durch dieses Programm war ein entscheidender, richtiger Schritt, aber
­einer der uns viel Kraft gekostet hat. Im Arbeitskreis USA, den ich gegründet habe, habe
ich versucht, das Bewusstsein zu vermitteln, dass wirtschaftliche Dinge eine große Rolle
spielen. Außerdem bin ich begeistert davon, dass die Atlantik-Brücke trotz der relativ
geringen Mitgliederzahl eine so tiefgehende Wirkung hat. Unsere Mitglieder, die in unterschiedlichster Weise ein so hohes Potential haben und eine Multiplikatorfunktion in
der Gesellschaft dahin gehend haben, führend auf ihrem Gebiet etwas zu bewirken –
das hat trotz der kleinen Zahl eine große Wirkung.
Dr. Walther Leisler Kiep, Ehrenvorsitzender der
Atlantik-Brücke
im Gespräch mit Juliane Schäuble, Der Tagesspiegel
Herr Kiep, 60 Jahre Atlantik-Brücke. Wissen Sie noch, wann Sie das erste Mal von der
Atlantik-Brücke Notiz genommen haben?
Ich habe zum ersten Mal in den 50er Jahren von der Atlantik-Brücke gehört – mit wachsendem Interesse, aber ohne Mitglied zu sein oder ihr näherzutreten. Zu meiner großen
Freude bat mich mein sehr verehrter Freund Karl Klasen im Jahre 1984, seine Nachfolge als Vorsitzender der Atlantik-Brücke anzutreten. So wurde ich also Vorsitzender der
Atlantik-Brücke und habe das von 1984 bis zum Jahr 2000 gemacht.
Gibt es eine persönliche Begegnung aus Ihrer Zeit als Vorsitzender, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Das war eine Begegnung, die ich dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl verdanke, der mich beauftragte, mit der amerikanischen Regierung eine Verlängerung eines
­großen deutsch-amerikanischen Plans zu erreichen – es sollte ein neuer Plan, eine neue
60
Arend Oetker
Walther Leisler Kiep
61
Beziehung im finanziellen Bereich entstehen. Ich hatte diese Verhandlungen zu führen
Generation zu vermitteln. Das ist manchmal nicht so ganz einfach, weil wir nicht mehr
und dabei das große Glück, einen Vizepräsidenten als Verhandlungspartner zu haben
die gleiche Bedrohung haben, die wir im Kalten Krieg hatten. Damals war Amerika
mit dem Namen Bush, der spätere Präsident Georg Bush senior. Diese Beziehung ist für
einfach unverzichtbar. Ich glaube aber, dass eine enge Beziehung zu Amerika im wirt-
mich von allergrößter Bedeutung gewesen, und bleibt es immer noch.
schaftlichen, aber auch im politischen und ideellen Bereich von großer Bedeutung ist,
dass wir diese Nähe zu Amerika, die uns in der schwersten Stunde unserer Geschichte so
Können Sie sagen, was die schwierigste Zeit für das transatlantische Verhältnis war?
entscheidend geholfen hat, als Thema Nummer eins in unserer Außenpolitik behalten.
Nach dem 11. September 2001 haben wir uns wirklich verzweifelt angeschaut und
überlegt: „Was können wir tun?“ Wir haben dann eine ganzseitige Annonce in der New
York Times geschaltet und versucht, mit dieser Anzeige und mit vielen anderen kleinen
Dingen den Amerikanern klarzumachen, dass wir zu ihnen stehen. Das ist mir nicht
schwergefallen, weil ich nach wie vor, damals wie heute, der Überzeugung bin, dass die
Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg, nach zwölf Jahren Hitler mit allem, was passiert war, uns aus dieser Misere herausgeholfen haben – ich hätte 1945 nicht geglaubt,
dass wir zu meinen Lebzeiten jemals wieder ein Mitglied der westlichen Völkerfamilie
werden können.
Wie groß ist der Einfluss der Atlantik-Brücke auf die transatlantischen Beziehungen?
Viele Organisationen arbeiten daran, die transatlantischen Beziehungen zu erhalten und
zu erweitern, aber ich glaube, dass wir als Atlantik-Brücke im Rahmen des Möglichen
besonders viel getan haben. Ich denke dabei besonders an unser Young Leaders-Programm, das uns ermöglicht, neue Brücken zu bauen. Denn ich bin der Meinung, dass wir
gut beraten sind, wenn wir auch in dieser globalisierten Welt die Bemühungen fortsetzen. Nach wie vor ist die Verständigung von entscheidender Bedeutung.
Haben Sie einen Wunsch zum Jubiläum der Atlantik-Brücke?
Ich habe eigentlich nur den Wunsch, dass meine Generation es fertiggebracht hat, die
Überzeugung von der Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehung der nächsten
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Walther Leisler Kiep
Walther Leisler Kiep
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Kurzbiografien Journalisten
Kurzbiografien Journalisten
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Kurzbiografien Journalisten
Dr. Michael Groth
Dr. Marcus Pindur
Dr. Michael Groth ist Redakteur für Reportage und Hintergrund
Dr. Marcus Pindur ist der designierte Auslandskorrespondent
bei Deut­schlandradio Kultur in Berlin. Er ist Atlantik-Brücke
für Deutschlandradio in Washington, D. C. und war vorher bei
Young Leader von 1985.
Deutschlandradio Kultur tätig.
Herr Dr. Groth interviewte für uns Bundesaußenminister
Herr Dr. Pindur interviewte für uns Jürgen Fitschen.
Dr. Guido Westerwelle.
Michael Kolz
Juliane Schäuble
Michael Kolz ist stellvertretender Programmgeschäftsführer
Juliane Schäuble ist als Redakteurin beim Tages­spiegel für die
(ZDF) bei Phoenix und Atlantik-Brücke Young Leader von 2007.
Seite eins und den Politikteil verantwortlich. Sie ist Atlantik-
Herr Kolz interviewte für uns Dr. Thomas Enders,
Brücke Young Leader von 2008.
Dr. Florian L­ angenscheidt, Friedrich Merz und ­
Frau Schäuble interviewte für uns Dr. Walther Leisler Kiep.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Dr. Florian Langenscheidt
Jörg Schönenborn
Dr. Florian Langenscheidt ist Autor, Publizist, Unternehmer und
Jörg Schönenborn ist WDR-Chefredakteur Fernsehen. Er ist
Journalist. Bis 2010 war er Vorstandsmitglied der Atlantik-
Atlantik-Brücke Young Leader von 2000.
Brücke und nahm 1986 am Young Leaders-Programm teil.
Herr Schönenborn interviewte für uns Botschafter Philip D.
Herr Dr. Langenscheidt interviewte für uns Kai Diekmann.
Murphy, ­Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weizsäcker
und Dr. Arend Oetker.
Matthias Naß
Dr. Christoph von Marschall
Matthias Naß ist Internationaler Korrespondent der ZEIT und
Dr. Christoph von Marschall ist Leiter des Washington-Büros
Young Leader der Atlantik-Brücke von 1984.
des Tagesspiegels.
Herr Naß interviewte für uns Ambassador Robert M. Kimmitt.
Für uns interviewte Herr Dr. von Marschall Botschafter
Dr. Peter Ammon und Dr. Henry Kissinger.
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Journalisten
Journalisten
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Impressum
Bildnachweis
Herausgeber
Atlantik-Brücke e.V.
Am Kupfergraben 7
10117 Berlin
Tel 030.203983.0
[email protected]
www.atlantik-bruecke.org
S. 8: Mathieu Mazza
S. 11: Helmut R. Schulze
S. 16: Airbus/C. Brinkmann
S. 19: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 24: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 27: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 32: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 35: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 38-39: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim,
Raphael Langenscheidt
S. 42: Deutsche Botschaft Washington, D.C./
Christophe Avril
S. 45: Atlantik-Brücke/Raphael Langenscheidt
S. 50: Atlantik-Brücke/Katharina Draheim
S. 58: Atlantik-Brücke/Raphael Langenscheidt
S. 61: Deutschlandradio/Bettina Straub,
Ingo Firley/PHOENIX, Ina Zabel, Werner Bartsch,
Deutschlandradio/Bettina Fürst-Fastré,
Der Tagesspiegel, WDR, Zofia von Marschall
Konzeption
Katharina Draheim, Eveline Metzen (verantwortlich)
Koordination
Katharina Draheim, Raphael Langenscheidt,
Christoph von Marschall
Redaktion
Katharina Draheim, Raphael Langenscheidt
Lektorat
Christina Knüllig (deutsche Texte)
Emily Phillips (englische Texte)
Gestaltung
pur.pur GmbH Visuelle Kommunikation
Druck
Grafik+Druck GmbH+Co KG
Copyright 2012
Atlantik-Brücke e.V., Berlin
Alle Rechte vorbehalten
Mit besonderem Dank an Michael Kolz und
Jörg Schönenborn für die Unterstützung bei
der Umsetzung dieses Projekts.
Impressum
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Thomas Enders
Jürgen Fitschen
Angela Merkel
Guido Westerwelle
Friedrich Merz
Robert M. Kimmitt
Peter Ammon
Philip D. Murphy
Kai Diekmann
Florian Langenscheidt
Arend Oetker
Walther Leisler Kiep
Magnus-Haus · Am Kupfergraben 7 · 10117 Berlin · [email protected]
60 Jahre Atlantik-Brücke
Richard von Weizsäcker
14 Interviews
Henry A. Kissinger
60 Jahre
Atlantik-Brücke
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