Das Warten auf die Last-Minute-Gäste | Kraftstoff Magazin Ausgabe
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Das Warten auf die Last-Minute-Gäste | Kraftstoff Magazin Ausgabe
Business-Magazin für die Autovermietung Ausgabe April 2010 | Euro 6,-- Relaunch der Marke Budget Avis Geschäftsführer Frank Lüders im Interview Das Jahr nach der Abwrackprämie Die Autobranche 2010 ohne Staatshilfe Seitensprung beim Autokauf Die neue Konkurrenz aus dem Internet Südafrika WM-Spezial www.kraftstoff-online.com Das Warten auf die LastMinute-Gäste Eine afrikanische Autovermietung vor der Fussball-WM im eigenen Land. Herausgeber: CCUniRent System GmbH Editorial Anzeige WIRTSCHAFTS ASSEKURANZ MAKLER AG Ein Service der CCUniRent System GmbH in Kooperation mit der Wirtschafts-Assekuranz-Makler AG 02 (www.wiass.com) Business-Magazin für die Autovermietung Liebe Leser, noch zwei Monate, dann rollt der WM-Ball wieder. Ab dem 11. Juni spielen 32 Nationen aus aller Welt in Südafrika um den Pokal der Fußball-Weltmeisterschaft. Vier Jahre ist es nun her, dass ganz Deutschland ein Sommermärchen träumte - vielleicht wird es für die Südafrikaner ja ein Wintermärchen. Während des Weltcups ist dort die kälteste Zeit des Jahres, um so mehr müssen die Fans für Stimmung sorgen. WM-Fieber herrscht in Südafrika bislang aber nicht. Dabei könnte das ganze Land von der WM profitieren vor allem die Tourismusindustrie und mit ihr die Autover mieter. Denn in Südafrika ist das öffentliche Verkehrsnetz eher dürftig bis nicht vorhanden. Wer von A nach B kommen will, braucht ein Auto. Wir haben uns deswegen einfach mal umgehört und mit einer der größten mittelständischen Autovermietung Südafrikas gesprochen. Was man dort von der Fußball-WM 2010 erwartet, das lesen Sie in unserer Titelstory. Aber zurück nach Deutschland: Avis hat die zuletzt insol vente Marke Budget reaktiviert. Wir haben exklusiv mit Avis Geschäftsführer Frank Lüders über die Neuerung gesprochen. Im Kraftstoff-Interview verrät er, welche Kunden Avis mit der Marke Budget gezielt ansprechen und wie man die Kosten und damit auch die Preise für die Kunden niedrig halten möchte. Avis hingegen soll in Ab grenzung zu Budget weiterhin Premiumanbieter bleiben. Zudem werfen wir in dieser Ausgabe erstmals einen Blick zurück. Nachdem wir uns in der vergangenen Ausgabe intensiv mit der Abwrackprämie und den möglichen Aus wirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt sowie der ganzen Automobilbranche beschäftigt haben, fragen wir nun nach, ob die Befürchtungen eingetreten sind. Die Antwort: Jein. Die freien Werkstätten etwa spüren den Rückgang bei den Reparaturen. Jammern aber wollen sie nicht. Darüber hinaus warten zwei weitere Neuerungen auf Sie: Zum einen gibt es im Kraftstoff eine neue Serie - unter dem Titel "Kraftstoff 2.0" dreht sich alles um das Thema Elektromobilität. In unserer aktuellen Ausgabe berichten wir über BMW und Audi, die ihre Elektroautos unter einer jeweils eigenen, neuen Marke vertreiben wollen. Und im Netz haben Sie fortan die Möglichkeit, den Kraftstoff noch komfortabler zu lesen: als "Flipbook" zum Umblättern... In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen! Ihr Jürgen Lobach 03 Inhaltsverzeichnis START NEUE SERIE E-Mobilitätsnews mit Zukunft wir regelmäßig über Von nun an berichten s dem Bereich der die neusten Trends aues was Sie darüber Elektromobilität und all wissen sollten. (S.12) People 06 Rolling Relaunch der Marke Budget: Avis Geschäftsführer Frank Lüders im Interview 16 17 Business 08 10 12 13 14 Neuheitenvorstellung: Audi A1 und Fiat Punto Evo Neuerscheinungen Blog Highlight Der BAV Informiert Das Jahr nach der Abwrackprämie Start neue Serie: Kraftstoff 2.0 - E-Mobilitätsnews mit Zukunft Seitensprung beim Autokauf: Die neue Konkurrenz aus dem Internet Der neue Audi A1 (S.14) Interview mit Frank Lüders (S.06) 04 Business-Magazin für die Autovermietung Titelthema Das Warten auf die LastMinute-Gäste Krafstoff online: Jetzt auch als Flipbook! www.kraftstoff-online.com Eine afrikanische Autovermietung vor der WM im eigenen Land: Hoffnungen, Vorfreude aber auch das Gefühl alleine gelassen zu werden. (S.18) Spotlight 18 21 Titelstory: Das Warten auf die Last-Minute-Gäste Eine afrikanische Autovermietung vor der WM Messe-Spezial: Autosalon Genf und AMI Leipzig Company 22 24 26 Porträt: assistance partner Dienstleister im Hintergrund: Die Aachener Smile Autovermietung Impressum Im Portrait: assistance partner (S.24) 05 People Mietwagen für den kleinen Geldbeutel Die Avis Autovermietung hat die Traditionsmarke Budget nach deren Pleite in Deutsch land nun wiederbelebt. Avis Geschäftsführer Frank Lüders im Interview. Im Mai 2009 schien die lange Geschichte einer über viele Jahrzehnte erfolgreichen Autovermietung zumindest auf dem deutschen Markt passé zu sein: Die Traditionsmarke Budget Rent-a-Car musste im Mai 2009 Insolvenz anmel den, Ende August wurde der Betrieb eingestellt. Avis hat inzwischen die Markenrechte übernommen und Budget im Januar 2010 wieder an den Markt gebracht. Schon dieses Jahr rechnet Avis-Geschäftsführer Frank Lüders mit einer "positiven Entwicklung", wie er im Gespräch mit Kraftstoff-Redakteur Julian Horst verriet. Herr Lüders, im Mai vergangenen Jahres musste die BudgetAutovermietung Insolvenz anmelden. Jetzt belebt Avis die Marke wieder. Ist der Markenname nicht "verbrannt"? Frank Lüders: Ganz im Gegenteil. Budget Rent-a-Car ist eine der weltweit führenden Autovermietungen mit einem hohen Mar kenwert. Die Insolvenz und der Neustart wurden klar und für die Kunden sehr trans parent kommuniziert, so dass die Marke keinerlei Schaden genommen hat. Budget soll künftig weder Lkw, noch Trans porter oder Premium Cars im Angebot haben. Wollen Sie die Marke vor allem als "Dis counter" unter den Autovermietern etablieren? Lüders: Nein, die Marke Budget steht für "Value for Money" (zu deutsch in etwa "preiswert" oder "gutes PreisLeistungs-Verhältnis"). Budget wird sich bei den Distributionskanälen für die Endverbraucher auf das Internet und Call Center fokussie ren. Bei den Produkten wird Budget andere beziehungsweise weniger Inklusivleistungen beinhalten als Avis sowie eine eingeschränkte Flotte. Budget wird also günstiger sein, weil die Angebote weniger Inklusiv leistungen beinhalten. Für was muss der BudgetKunde dann extra zah len? 06 Zur Person Frank Lüders: Frank Lüders ist zusammen mit Wolfgang Neumann Geschäftsführer von Avis Deutschland. Er verantwortet das operative Geschäft und die Bereiche Flotte, Finanzen und Personal. Lüders ist seit 15 Jahren bei Avis beschäftigt, war von 2004 bis 2008 Finanzchef und leitete zuvor unter anderem das Controlling des Unternehmens. Lüders: Bei Avis gibt es zum Beispiel den Avis 360°-Tarif mit null Euro Selbstbeteiligung im Schadensfall oder bei Diebstahl. Diesen Rundumschutz wird es bei Budget nicht geben, hier muss der Kunde zusätzliche Versicherungen abschließen, um die Selbstbeteiligung zu reduzieren. Bei Avis haben die Kunden zudem die Möglichkeit, sich kos tenlos zu "Avis Preferred" anzumelden. Als PreferredMitglied profitieren sie von zahlreichen Vorteilen. So erhalten sie zum Beispiel an rund 500 Stationen in ganz Europa innerhalb von drei Minuten ihren Fahrzeugschlüssel, und ihr Mietwagen steht auf den der Station am nächsten gelegenen Parkplätzen, am Flughafen Frankfurt beispielsweise sogar in unmittelbarer Nähe zur Station. Im Großen und Ganzen hat ja auch der vormalige BudgetBesitzer versucht, als günstiger Autovermieter zu punkten. Wieso glauben Sie jetzt an den Erfolg der Marke und des Konzepts des "Billig-Autovermieters"? Lüders: Wir nutzen die Synergien der beiden Marken Avis und Budget. Zum Beispiel wird eine gemeinsame Vertriebs- u. Marketing abteilung in Zukunft beide Brands vermarkten. Auch das bestehende Stationsnetz wird für beide Marken genutzt, und die Flotte wird gemeinsam eingekauft. Damit fallen nur ge ringe Zusatzkosten an. Wir sind daher überzeugt, dass wir mit der Marke Budget gewinnbringend wirtschaften werden. In anderen Ländern, in denen wir mit demselben Geschäftsmodell die Marke ver wenden, ist dies ebenfalls erfolgreich. Die Avis Autovermietung besitzt eine effiziente Management struktur sowie modernste Tools zur Flottensteuerung, so dass sie auch die Marke Budget reibungslos betreiben kann. Das heißt, Sie können - anders als die bisherigen Eigentümer - Synergien zwischen den beiden Marken nutzen, weil Sie die Flotte für beide gemeinsam einkaufen? Lüders: Genau. Der gemeinsame Flotteneinkauf ist eines der Felder, in denen wir die Synergien nutzen werden. Allerdings wird sich der Hersteller- und Modell-Mix zwischen Avis und Budget unterscheiden. Avis soll demnach die Premiummarke bleiben. Haben Sie nicht die Befürchtung, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Avis-Kunden zum günstigeren Budget-Angebot wechseln? Business-Magazin für die Autovermietung Lüders: Nein, ganz und gar nicht. Die Preissensibilität ist zwar dauerhaft gestiegen. Allerdings heißt dies nicht, dass die Kunden automatisch das günstigste Angebot wählen, sondern dass sie auf ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Avis ist und bleibt Premiummarke, das heißt, sie bietet ein umfangreiches Produkt- und Serviceportfolio zu fairen Preisen. Budget hingegen steht für ein vereinfachtes Geschäftsmodell. Beide Leistungsmodelle werden - auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - von Kundenseite nachgefragt. Aber gerade in Deutschland zählt ja die berühmte Geiz-Ist-Geil-Mentalität doch eini ges. Wie sieht denn der typische Avis-Kunde aus und wie der typi sche BudgetKunde? Lüders: Wir kaufen die Flotte für beide Marken zwar gemeinsam ein, aber Hersteller- und Modell-Mix zwischen Avis und Budget sind unterschiedlich. Noch ein Wort zu den Stationen: Avis betreibt die Marke Budget an eigenen Stationen. Das heißt, dass 51 bereits bestehende Avis Stationen beide Brands - also Avis und Budget - anbieten, wobei sich das auch im jeweiligen Branding der Stationen widerspiegelt. Und wer Budget gebucht hat, kann sein Auto natürlich auch nur an einer dieser "Kombi-Stationen" abholen oder abgeben. Daten und Fakten zu Budget: Budget ist einer der erfolgreichsten Autovermieter weltweit. Im Jahr 2009 verfügte Budget in Europa sowie dem Mittleren Osten über rund 1000 Stationen in 70 Ländern, die Flotte umfasste im Schnitt etwa 80 000 Fahrzeuge. 2009 wurden rund 500 Millionen Euro mit dem Vermietgeschäft umgesetzt. Weltweit verfügt Budget über 3400 Stationen in 128 Ländern mit mehr als 200 000 Fahrzeugen und hat 2009 2,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Lüders: So pauschal lässt sich das schwer beantworten, weil Avis ja ganz unterschiedliche Produkte für die ver schiedensten Kundenbedürfnisse anbietet. Das fängt bei kurzfristigen Buchungswünschen an und geht bis zu Mo dellen für Langzeitmieten. Allerdings spielt der Geschäftsreisebereich bei Avis eine große Rolle, während bei Budget vor allem Privatkunden - allen voran Urlauber mieten. Bei Avis gilt für Preferred-Mitglieder - Sie erwähnten es bereits - das so genannte "Drei-Minuten-Versprechen". Müssen die Budget-Kunden wesentlich länger warten, wenn sie ein Auto anmieten wollen? Lüders: Zumindest erhalten sie keinen 30-Euro-Gutschein, wenn sie länger als drei Minuten warten müssen. Diese Entschädigung behalten wir uns nur für Avis PreferredKunden vor. Viele Unternehmen haben ja neben ihrer Premium- auch eine Discount-Marke. Viele haben aber auch Probleme, diese gegenüber den Kunden klar abzugrenzen. Erwarten Sie das auch? Lüders: Nein, denn wir haben eine sehr klare Differenzierung geschaffen, die wir nicht "künstlich" erfunden haben, sondern die so schon lange im Markt besteht - denn beide Marken haben ja bereits eine lange Geschichte. Insofern müssen wir im Markt keinen "neuen" Brand durchsetzen. Am 11. Januar haben Sie die Marke Budget wiederbelebt. Ab wann soll sich das Konzept alleine tragen und Gewinn machen? Oder sind Sie bereits in der Gewinnzone ange langt? Lüders: Wir haben die Marke Budget wiederbelebt, weil wir überzeugt sind, dass wir damit vor dem Hintergrund der Synergieeffekte gewinnbringend wirtschaften können. Die ersten Wochen sind bereits sehr gut angelaufen, so dass wir für 2010 bereits eine positive Entwicklung erwarten. Wo verorten Sie die Marke Avis unter den Konkurrenten im deutschen Vermietgeschäft - und wo soll und wird sich ihre neue Marke Budget positionieren? Lüders: Avis ist weltweit eine der führenden Autovermie tungen, die sich durch einen exzellenten Service zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Avis setzt Avis wirbt seit fast 50 Jahren mit dem Slogan "We Try sich für nachhaltige Mobilität ein, so hat Avis Europe als Harder", also "Wir bemühen uns mehr", um besser als die einzige Autovermietung den "Carbon Neutral" Status Konkurrenz zu sein. Gilt bei Budget dann "We Try Cheaper", erreicht. Budget ist ebenfalls ein Global Player mit einem also "Wir wollen günstiger sein"? weltweiten Netzwerk, wo Lüders: Nette Werbeidee! Aber im Ernst: Der Daten und Fakten zu Avis: bei der deut Slogan "We Try Harder" drückt aus, dass bei Die Avis Autovermietung ist schon seit 1965 auf dem deutschen Markt sche Markt es Avis die Zufriedenheit der Kunden oberste aktiv und ist ein Tochterunternehmen der Avis Europe plc. Der Anteil sentiell für eine Priorität hat. Zahlreiche Auszeichnungen zeigen am deutschen Markt betrug vergangenes Jahr 13 Prozent. An 326 umfassende uns, dass unsere Kunden dies auch sehr zu Stationen arbeiten 1300 Mitarbeiter. Bei den 22 000 Fahrzeugen Netzdeckung schätzen wissen. In der Kommunikation um handelt es sich um einen ausgewogenen Fahrzeug-Mix mit hohem ist. Budget ist Budget wird ganz klar "Value for Money" im Anteil an Premiummarken. Avis ist weltweit mit 5100 Stationen und der "Value for Vordergrund stehen - und das ohne Slogan. 350 000 Autos in 170 Ländern aktiv. Money"-Brand, das heißt, er ergänzt das bisherige Avis-Angebot Avis hat bundesweit rund 330 Stationen in Deutschland, vornehmlich im preissensiblen Individualkundenbereich. Budget selbst nur um die 50. Kann man denn auch an Avis-Stationen Budget-Autos bekommen? Oder Vielen Dank für das Gespräch, Herr Lüders. [jhs] fahre ich dann Avis-Autos zum Budget-Preis? 07 Business Der informiert Liebe Leser, ich freue mich Ihnen auch in dieser Ausgabe wieder ein interessantes Thema präsentieren zu können. Viel Spass beim lesen! Ihr Michael Brabec Nur gemeinsam sind wir stark Die Versicherer kürzen beim Unfallersatz immer dreister. BAV bietet Vermietern Informationen. Von Dipl.-Kfm Michael Brabec, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Autovermieter Deutschlands e.V. Mietwagenkunden können sich freuen. Zumindest, wenn man den Versicherern glaubt. Einen Porsche Carrera, so erklärte eine Versicherungsgesellschaft vor dem Amtsgericht Hannover, könne man in der niedersächsischen Landes hauptstadt "problemlos" vollkaskoversichert und inklusive unbegrenzter Freikilometer für täglich 99 Euro mieten. Auf die Frage des Gerichtes, wo das denn möglich sei, blieb die Versicherung stumm. Warum? Weil das so nicht stimmt... Die Kürzungsorgien rund um die Mietwagenkosten bei Unfallschäden nehmen an Dreistigkeit zu. Auch die Argu mente mancher Versicherer - siehe oben - sind schlichtweg unverschämt. Eine andere Gesellschaft trug etwa vor Gericht vor, der Geschädigte sei Sozialhilfeempfänger. Dies beweise doch, dass er gar keinen Mietwagen benötige und man deswegen auch nicht die Kosten dafür übernehmen wolle. Schließlich könne der Geschädigte auch zu Hause bleiben. So hoch her geht es freilich nicht in allen Prozessen. Zumeist orientieren sich die Gerichte an einer der beiden gängigen Mietwagenpreis spiegel von Schwacke oder Fraunhofer. Ein neues Urteil des Bundesgerichts hofs (BGH) vom 2. Februar 2010 (Ak tenzeichen VI ZR 7/09) geht mit solchen Preis vergleichen harsch ins Ge richt, auch wenn es sich im kon kreten Fall um den Preisvergleich mit Hilfe eines In ternetportals handelt, den jeder zu Hause vornehmen kann. 08 Business-Magazin für die Autovermietung B G H : I n t e r n e t - Ve r m i e t u n g i s t S o n d e r m a r k t Das BGH verwies den Fall zurück an das zuständige Landgericht und schrieb: "Dabei wird allerdings zu beachten sein, dass der [...] Sachvortrag der Beklagten zu konkreten günstigeren Angeboten anderer Autovermieter nach eigenen Angaben auf einer Recherche in einem Internet-Portal beruht. Dabei handelt es sich um einen Sondermarkt, der nicht ohne weiteres mit dem allgemeinen regionalen Miet wagenmarkt vergleichbar sein muss." BAV-Datenbank zur Mietwagenrechtsprechung Unter www.bav.de finden Sie eine umfangreiche Datenbank zur Mietwagenrechtsprechung der Obergerichte und der Instanzen. Die Seite befasst sich intensiv mit der Rechtsprechung und vor allem mit der Fraunhofer-Problematik. Sie können dort die Situation für Ihr Gericht prüfen und finden folgende hilfreiche Informationen: fertige Schriftsatzmodule für Klagen über 130 Beiträge im Bereich der öffentlichen Informationen ca. 180 Informationen im internen Bereich für Mitglieder des Verbandes etwa 100 Meldungen zu Gerichtsurteilen, vor allem BGHEntscheidungen 200 Berichte und Hinweise zur Fraunhofer-Thematik Diese Fragestellung ist auch auf die FraunhoferMietwagenpreisliste übertragbar. Denn: Die von Fraunhofer ermittelten Preise resultieren aus Internet-Preisen von nur sechs Anbietern. Die Angebote von etwa 570 mittelständischen und kleineren Unternehmen sowie rund 5000 Autohäusern, die auch im Internet präsent sind, wurden nicht berücksichtigt. Die Ergebnisse von Fraunhofer sind daher laut Experten nicht für den ganzen Mietwagenmarkt repräsentativ. Zwar stöhnen die Gerichte schon unter der Last der Miet wagenkostenstreitigkeiten. Doch die meisten Richter siedeln ihren Zorn dort an, wo die Ursache liegt: Obwohl manche Versicherer an vielen Gerichten in Serie verlieren, machen sie weiter, als gelte das Recht für sie nicht. Die Gegenwehr muss daher noch heftiger werden, sie muss die Prozessabteilungen der "üblichen Verdächtigen" lahm legen. Nur so sind Änderungen und ein Umdenken zu erwarten. Der BAV unterstützt Sie dabei nach Kräften. Und diese Kräfte wären noch stärker, wenn sich noch mehr Vermieter entschließen würden, den BAV durch ihre Mitgliedschaft zu unterstützen. Zwei gewonnene Prozesse und der Mit gliedsbeitrag ist locker eingespielt. Ab dann wird verdient. Zugegeben, der BAV kann die Prozesse für Sie weder führen noch gewinnen. Doch ohne die Arbeit des Verban des, da sind wir uns sicher, wäre die Rechtsprechung nicht dort, wo sie ist. BAV und CCUniRent stellen Urteile ins Netz www.urteile-network.de/urteilsdatenbank_bav/Suchmaske.php Unter dieser Adresse können Sie darüber hinaus in der Urteilsdatenbank des BAV gezielt nach Urteilen von Amts-, Land- oder Oberlandesge richten sowie nach Aktenzeichen oder Stichworten suchen. Die Urteile sind oft kurz zusammengefasst, können aber auch im Original als PDF-Datei abgerufen werden. Die Datenbank des BAV und der CCUniRent enthalten inzwischen mehr als 2100 Urteile. In seiner Entscheidung zu Stundenverrechnungssätzen (Aktenzeichen VI ZR 53/09) hat der BGH erklärt, dass Preise, die vom Geschädigten nicht aus eigener Kraft sondern nur mit Hilfe des Versicherers erzielt werden können - niemals Grundlage des Schadenersatzrechtes sind. Bedenkt man nun, dass die Versicherungsunterneh men in aller Regel auf Internetpreise oder auf Direktver mittlungspreise verweisen, sind die Chancen einer Gegen wehr gut. Bislang wehren sich zu wenige Vermieter Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, die Kürzungen nicht schicksalhaft anzunehmen. Die Versicherer machen nach wie vor die Erfahrung, dass sich nur wenige Vermieter massiv wehren. In der Mehrzahl der Fälle sehen sie, dass die willkürlichen Kürzungen funktionieren und die Restforderungen einfach ausgebucht werden. Unter derartigen Vorzeichen wird die Kürzungsorgie zu Lasten der gesamten Autovermietungsbranche nie ein Ende nehmen. 09 Business e i m ä r p k c a Abwr der Das Jahr nach atshilfe auskom ta S e n h o 0 1 0 2 muss in mit Bauchweh. r e Die Autobranche b a s rt ro le e vi gelingen, men: Es wird ihr brach der Absatz um 30 Pro zent auf 195 000 Fahrzeuge ein. VDA-Präsident Matthias Wissmann erklärte die aktu ellen Zahlen damit, dass die Umweltprämie im Februar 2009 ihre volle Wirkung ent faltet und den Absatz damals auf ein Zehn-Jahres-Hoch gehoben habe. Die Branche muss jetzt vom Boom-Jahr 2009 zehren Kaum ein Thema hat die deutsche Automobilbranche vergangenes Jahr mehr bewegt als die Umweltprämie. Der umgangssprachlich auch als "Abwrackprämie" betitelte 2500-Euro-Bonus ging sogar als Wort des Jahres 2009 in die Annalen ein. Von der Bundesregierung und dem Gros der Autoindustrie wurde sie als Allheilmittel gegen die Wirtschaftskrise gelobt, von den Kritikern als Teufelszeug verdammt. Nun ist die Abwrackprämie Geschichte, und sie hat sich weder als großer Glücksbringer, noch als Unglücksbote erwiesen. Sie war irgendwie beides. Klar ist: Die Abwrackprämie hat dem ohnehin schon seit Jahren vor sich hin darbenden Gebrauchtwagenmarkt auf keinen Fall gut getan. Unternehmen, die mit jungen Ge brauchten oder Leasingrückläufern handeln, haben es seither noch schwerer. Offizielle Zahlen gibt es hierzu zwar noch nicht, aber hinter vorge haltener Hand berichten etliche Händler davon, dass sich die Preise für die Gebrauchtwagen aller Klassen im freien Fall befinden. Das ist für Händler mit einem vollen Hof überlebensbedrohlich - zumal, wenn noch neue Leasingrückläufe anstehen. Einen fast genauso schweren Stand haben seither die Neuwagenhändler. Nach Angaben des Branchenverbandes VDA lag die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Januar mit einem Minus von nur drei Prozent gegenüber Januar 2009 noch fast auf dem Niveau des Vorjahres, im Februar jedoch 10 Genau das ist nun das Problem. Der ohnehin schon satte deutsche Automarkt ist wegen der Abwrackprämie nun übersättigt. Da helfen auch keine Rechenkünste, nach denen der Pkw-Absatz in diesem Februar um fünf Prozent über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Die Hersteller und Händler verkaufen weniger Autos, vor allem in der Kleinwagen- und Mini-Klasse, Experten rechnen mit maximal 2,8 Millionen verkauften Fahrzeugen in 2010, das wären 1,1 Millionen weniger als 2009. Die Autobranche muss also vom Boom des vergangenen Jahres zehren. Das kann allerdings nur der, der im vergangenen Jahr ein überdurchschnittlich gutes Geschäft gemacht hat. Trotz der Abwrackprämie überboten sich die Hersteller und Marken mit Rabatten. Vor allem die Händler fordern nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres ein Ende der ruinösen Rabatt-Spirale. Wer selbst nur zwischen 12 und 17 Prozent des Verkaufs preises an einem Auto verdient, kann nicht 30 Prozent oder noch mehr Nachlass auf den Listenpreis geben. Der Markt - und damit die Kunden - brauchen wieder ein Gespür für realistische Preise. Besonders hart trifft es all jene, die von der 2500-EuroPrämie nicht profitiert haben. So zum Beispiel die freien Werkstätten oder die Werkstattketten. Die freien Werkstätten stünden zwar nicht, wie noch Anfang vergangenen Jahres von vielen befürchtet, vor einer Pleitewelle, erläutert Manfred Kaufhold, Präsident des Bundesverbandes Freier Kfz- Business-Magazin für die Autovermietung Mehrmarkenwerkstätten Deutschland e.V. (BVFMW). Den noch hätten viele, vor allem kleine Betriebe an der Tatsache zu knabbern, dass es nun einfach viel weniger Altfahrzeuge gebe, die in eine Werkstatt müssten. Freie Werkstätten haben der Abwrackprämie getrotzt "Je größer und moderner ausgestattet die freien Werkstätten sind, desto weniger spüren sie den Wegfall dieser Altfahr zeuge", sagt Kaufhold. Etwa 70 Prozent der BVFMWMitglieder könnten das Minus bei den Reparaturen pro blemlos mit Zugewinnen in anderen Bereichen ausgleichen. "Die meisten neuen Fahrzeuge, die mit Hilfe der Abwrackprämie gekauft wurden, waren schlecht ausgerüstet", betont er. Ohne Radio, ohne Navigationsgerät, oft sogar ohne Fußmatten oder Winterreifen. In diesen Bereichen habe man überdurchschnittlich mehr umgesetzt. Trotz alledem bleibt Kaufhold bei seiner Einschätzung, dass die fünf Milliarden Euro teure Abwrackprämie "ein Schuss in den Ofen" war. Nicht nur, weil durch die Prämie teilweise völlig intakte Fahrzeuge verschrottet und so der Umwelt ein Bärendienst erwiesen wurde. "Es gibt ja inzwischen auch Umfragen, wonach sich Leute wegen der Umweltprämie einen Neuwagen auf Kredit gekauft haben, sich das aber eigentlich gar nicht leisten können", erläutert Kaufhold. Bundesregierung und Banken hätten viele Men schen gar zum Schuldenmachen animiert. Kaufhold will aber auch nicht verschweigen, dass viele seiner Verbandsmitglieder die Abwrackprämie nur durch massive Kostensenkungen überlebt hätten. "Oft, indem Mitarbeiter zeitweise freigestellt oder entlassen wurden", sagt er. Das betreffe vor allem Werkstätten, die nur noch maximal fünf bis acht Jahre Bestand gehabt hätten, da die Eigentümer keinen Nachfolger für eine Übernahme hätten: "Da wird dann natürlich weniger investiert." Und das heißt: Sie können im Gegensatz zu den moderneren freien Werkstätten neuere Gebrauchte nicht versorgen. A.T.U. repariert weniger, verkauft aber mehr Reifen Auch bei Auto-Teile-Unger (A.T.U.) sieht man die Abwrackprämie nach wie vor mit gemischten Gefühlen. Der staatliche 2500-Euro-Bonus habe das Weidener Un ternehmen schon getroffen, "gerade weil wir im Segment der älteren Fahrzeuge ab acht Jahren einen hohen Markt anteil haben", betont A.T.U.-Sprecher Markus Meißner. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr aber dennoch "relativ stabil" gewesen und habe nur drei Prozent unter dem von 2008 gelegen. "Wir konnten den Reparatur-Wegfall in anderen Bereichen weitgehend kompensieren", sagt er. Wie auch der BVFMW für seine Mitglieder bestätigt, nahm bei A.T.U. beispielsweise das Reifengeschäft 2009 um rund 15 Prozent zu. "Weil wir in diesem Segment ohnehin einen höheren Marktanteil als insgesamt haben, hat das die Einbrüche bei den Reparaturen fast ausgleichen können", sagt Meißner. Da viele Abwrackprämien- Neufahrzeuge zudem als Sparversion gekauft wurden, hätten viele Kunden ihre Fahrzeuge "dann bei uns mit ein bisschen Luxus wie Musikanlagen oder Navigationsgeräten aufwerten lassen", so der Unternehmenssprecher. Zudem ist man bei A.T.U. wie auch beim BVFMW davon überzeugt, die bisherigen Kunden halten oder bald zurückgewinnen zu können. "Für die Vertragswerkstätten wird es schwierig sein, unsere Kunden nach Ablauf der Garantie des Neufahr zeuges zu behalten", sagt Meißner. Sie seien schlicht zu teuer. "Sobald unsere Kun den die Rechnung für ihre erste Inspektion beim Vertragshändler bekom men, sind sie wieder bei uns", erläutert er. Bei den meisten Abwrackprämien-Nutzern handle es sich "nicht um klassische VertragswerkstattKunden". Ruinöse Ra battschlacht geht auch nach der Prämie wei ter Unterdessen reagieren die ersten Her steller und Händler bereits auf die sinkende Nachfrage nach neuen Autos mit neuen Rabattaktio nen - allen War nungen von Ex perten zur ruinösen Abwärtsspirale zum Trotz. Oft werben sie mit Null-Prozent-Finanzierungen, manche legen eine eigene Abwrackprämie für Gebrauchte obendrauf. Die Hersteller nutzen zudem immer öfter die Möglichkeit der Kurz- oder Tageszulassungen. Allein im Januar dieses Jahres registrierten Automobilexperten annähernd 52 000 solcher "taktischen Zulassungen" in Deutschland. Laut Umfragen kamen so Rabatte von bis zu 40 Prozent unter dem Listenpreis zustande; im Durchschnitt sind es immer noch 19 Prozent. Das kann keinen Hersteller oder Händler freuen, wenn er an die Verkaufsmargen von 12 bis 17 Prozent denkt. In der ruinösen Rabattschlacht kann und wird es nur einen Gewinner geben: den Kunden. [jhs] 11 Business START NEUE SERIE E-Mobilitätsnews mit Zukunft Strom Schnellen Verdeckte Ermittlung Nein, dieses Mal stehen wir nicht am Anfang, sondern mittendrin im Wettbewerb um das Mobilitätskonzept der Zukunft, das da heißt: Elektroantrieb. Wir - das sind die deutschen Hersteller, die allerdings noch eifrig bemüht sind, die ersten Hybridfahrzeuge zur Serienreife zu treiben, um zu den Vorreitern aus Asien aufzuschließen. Wann hat noch gleich Doppelherzspezialist Toyota den Prius auf den Markt gebracht? Bereits 1997! Aber für Spott und Häme ist hier kein Platz. Schon gar nicht, wenn es rein um Elektromotoren geht. Denn wie gesagt - E-Mobilität ist seit langem ein Thema, das bis in die Anfänge des Automobil baus zurückreicht. Unter der Bezeichnung "E-Tron" entsteht künftig eine ganze Modellpalette Elektroautos. Mit dem Ökolabel distanziert sich Hersteller Audi jedoch gleichsam von der ETechnologie. Ebenso wie BMW, die auch eine Submarke (Arbeitstitel: Project i) für E-Mobile gründen. Das hat vor allem einen Grund: Die Angst vor dem (noch) Unbekannten. Es gibt kein flächendeckendes Stromnetz, die Akkus sind faktisch unbezahlbar und deshalb nur zu mieten oder zu leasen, die nach wie vor zu geringe Reichweite, die höheren Anschaffungskosten gegenüber einem Benziner oder Diesel und, und, und. Vielleicht geht das Fahrzeug in Flammen auf - man hat schließlich schon mit Akkus betriebene Laptops brennen sehen. Fakt ist doch: Sobald von alter nativen Antrieben die Rede ist, tauchen Bedenken auf. Fahrer von Erd- und Flüssiggasautos kennen das. Aber ob nun unter richtigem Namen oder inkognito - Elektromo delle gewinnen andererseits in rasantem Tempo an Bedeu tung. Deshalb halten wir Sie, liebe Leser, in unserer neuen Serie zur E-Mobilität auf dem Laufenden. Bevor der Verbrennungsmotor wichtigste Antriebsquelle im Fahrzeug wurde, fuhr man bereits elektrisch. Im 20. Jahrhundert dann spielen Elektroautos nur eine unterge ordnete Rolle, verschwinden aber nie ganz - vor allem nicht aus den Köpfen der Entwicklungsingenieure. So bringt beispielsweise VW in den 90ern den Golf an die Steckdose - das Experiment scheitert am Geist der Zeit. Jetzt, zehn Jahre nach Millennium, wendet sich das Blatt: Auf allen Au tomessen präsentieren die Her steller mit er hobe nem grünen Daumen ihre Elek trokonzepte und Stromer. Beim Mobilitätskonzept UC? (steht für Urban Commuter und das Fragezeichen gehört zum Namenskürzel dazu) denken die Tüftler sogar schon einen Schritt weiter. Da nämlich bei den Elektroautos neben den hohen An schaffungskosten die oft zu geringe Reichweite ein großes Problem darstellt, passt der nur 2,50 Meter lange Elektro zwerg - er kommt mit einer Aufladung 120 Kilometer weit - bequem in einen Bahnwagon. Wer hat´s erfunden? 12 Natürlich die Schweizer. Wo gesehen? Beim Heimspiel der Firma Rinspeed, auf dem Genfer Autosalon. Dort präsentierte auch Audi das elektrisch angetriebene Showcar E-Tron auf Basis des neuen A1. E-Tron hoch Drei Beginnen wir bei A wie Audi, pardon - E-Tron heißt ja die Mo dellfamilie, die bislang drei Mitglieder vorzuwei sen hat. Der erste E-Tron stand auf der IAA 2009. Der seriennahe Supersportler auf verkürzter R8Plattform hat vier EMotoren für alle Räder und leistet stolze 313 PS. Mit ihm kommt man etwa 250 Kilometer weit, wie auch mit dem Detroiter Showcar. Der kompakte Zweisitzer ist mit einer Länge von 3,93 Meter deutlich kürzer, wird mit nur zwei E-Motoren an der Hinterachse angetrieben und leistet 204 PS. Und in Genf nun der dritte Streich mit dem Mega City Vehicle (MCV) A1. Die E-Maschine stellt bis zu 102 PS zur Verfügung - zusätzlich gibt es einen Verbrennungsmotor, der als Range Extender dient. In der Hoffnung, dass beim derzeit größten zukunftsweisenden Mobilitätsprojekt nicht doch noch jemand den Stecker zieht. [sw] Business-Magazin für die Autovermietung 3,8 Millionen (!) waren es 2009. Und mitten in der Krise meldet der Nordrhein-Westfälische Landesverband des deutschen Kfz-Gewerbes Bedenken an über das stetig wachsende Onlineangebot. Internetportale wie AutoScout24 oder mobile.de könnten das klassische Autogeschäft mittelund langfristig zugrunde richten, so die Befürchtung. Denn gerade jetzt locken die Netzvertreiber mit satten Rabatten, bei denen das Autohaus um die Ecke nicht mithalten kann. Genau hingeschaut, purzeln die Preise allerdings nur bei solchen Fahrzeugen, die gemeinhin eher unter die Kategorie Ladenhüter fallen - weil Ausstattung oder Markenimage nicht stimmen, die Motorisierung nicht gängig ist oder es sich schlichtweg um einen Abverkauf handelt, weil ein Nachfolger kommt. Bestseller haben hier wie da ihren Preis Seitensprung beim Autokauf Deutschland im Abwrackfieber - Geschichte! Geblieben sind heftige Nachwehen, die die Autobranche bis ins Mark erschüttern. Der Gebrauchtwagenmarkt ist zusammenge brochen, Neuwagenanbieter müssen Konkurs anmelden. Und denen, die der Umweltprämie zum Trotz übrig geblie ben sind, droht erneut Unheil. Dieses Mal aus anderer Richtung: Denn König Kunde geht - wenn auch nur zögerlich - wieder auf die Jagd nach automobilen Schnäppchen. Allerdings nicht beim Händler des Vertrauens. Nein, mit dem Surfboard unterm Arm hoffen viele auf den großen Fang im Netz. Mit 181 500 Neuzulassungen im Januar dieses Jahres fährt die Autoindustrie das schlechteste Ergebnis seit der Wie dervereinigung ein. Im Februar 2010 sieht die Welt nicht rosiger aus: Nach Angaben des Kraftfahrt Bundesamts beläuft sich die Zahl der Anmeldungen auf 194 846, was einen Einbruch von 29,8 Prozent zum Vorjahresmonat bedeutet. Das sei nur der Anfang, warnen Experten - das dicke Ende kommt noch. Insgesamt werden weniger als drei Millionen Neuzulassungen in diesem Jahr erwartet - Beliebt sind auch Sondereditionen, die oft von vornherein einen Preisvorteil bieten. So ist - nur ein Beispiel - das Monatsangebot im März auf www.autohaus24.de der VW Golf 1.4 "Team" (80 PS). Die Sonderauflage ist mit ParkPilot, Sitzheizung, CD-Radio und vielem mehr ausgestattet, was bei einem vergleichbaren Serienmodell Aufpreis kosten würde. VW pusht die Vorfreude auf die bevorstehende Fußball-WM und beziffert den geldwerten Vorteil für die Teamarbeit auf 1835 Euro. Übrig bleibt ein Listenpreis von 19 075 Euro. Aber den muss bei autohaus24.de niemand zahlen. Für 15 225 Euro und 67 Cent ist der Wagen zu haben. Ein Rabatt von 3849 Euro und 33 Cent oder anders ausgedrückt - eine satte Ersparnis von 20,18 Prozent winken demjenigen, der den Seitensprung wagt! Aber seien wir ehrlich: Im Kampf Mensch gegen Maschine unterliegt schlussendlich der Computer. Denn hinter den Schnäppchenangeboten im Internet "verstecken" sich, wie bei autohaus24.de, deutsche Vertragshändler. Das gilt jedoch nicht für alle Portale - wo wir beim nächsten Fallstrick im Netz wären: das Thema Sicherheit. Wenn Netz, dann mit doppeltem Boden Der ADAC, AutoScout24, mobile.de und die Polizei haben die Initiative "Sicherer Autokauf im Internet" zum Schutz vor Betrug und steigender Kriminalität in der virtuellen Welt gegründet. Wann ist eine Vorauszahlung zu leisten, was ist ein Treuhandservice, wie kommt es zum Vertragsab schluss - Antworten darauf gibt es auf folgender Website: www.sicherer-autokauf.de. Und dann bliebe da noch der Praxistest im Sinne von: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Das Autogeschäft ist von Emotionalität geprägt - die Käufer wollen das Objekt ihrer Begierde anfassen, sich reinsetzen, es zur Probe fahren und den Neuwagenduft aufsaugen. Das Fahrzeug mit allen Sinnen genießen - das geht nur im Autohaus um die Ecke. Sich aber nicht nur dort beraten zu lassen, sondern dort auch den Wagen zu kaufen, sollte für jeden Schnäppchenjäger so selbstverständlich sein, wie Obst und Gemüse aus der Region zu beziehen. Sonst wendet sich womöglich das Blatt und aus einem Seitensprung wird notorisches Fremd gehen. [sw] 13 Rolling Der neue Audi A1 Ein 1A Zwerg Kommt es nun wirklich auf die Größe an? Wenn es nach Audi geht dann schon. Mit dem A1 folgt das Ingolstädter Unternehmen dem allgemeinen Trend zu kleinen und sparsamen Wagen. Vergleicht man den Schritt des Oberklasse-Spezialisten in den Kleinwagenbereich mit der Markteinführung der BMW Marke MINI, werden die Absichten deutlich. Das Unternehmen führt mit dem A1 einen weiteren Klein wagen in der Premiumklasse ein. Dabei richtet Audi sein Augenmerk auf Hochwertigkeit, modernes Design und Sportlichkeit. Der A1 vereint genau diese Eigenschaften im A0-Segment. Als Einsteiger dürfen es gerne junge Kunden sein, die dann später auf die größeren Modelle der Ingolstädter umsteigen. Basierend auf dem VW Polo präsentiert Audi nun einen 3,95 Meter "langen" Dreitürer der optisch sowohl außen, als auch innen das Prädikat "Premium" verdient. Der aerodynamisch geglättete Single-Frame-Kühlergrill und die auffälligen Scheinwerfer wirken vertraut. Neue Akzente setzt der A1 mit dem in vier Farben lackierbaren Dachbogen, sowie einer in die Flanken des 1,74 Meter breiten Klassenprimus reichenden Motorhaube. Wo Mini und Konsorten poppiger daherkommen wollen, entscheidet sich der A1 für die klassische Audi-Eleganz mit einem gehörigen Funken Sportlichkeit. Originalität findet sich eher im Innenraum. Audi bietet den Segment-Neuling zunächst nur als 4-Sitzer an. Damit man den Weg in den Fond "leichter findet", wurden sogenannte Easy-Entry Sitze eingebaut. Neben einem InfotainmentProgramm, das sich auch nicht hinter den großen AudiModellen verstecken muss, kann man sogar die Tönung des Innenraumlichts frei wählen. Selbst der Navigations monitor ist entsprechend dem A8 installierbar. Als Stauraum für Gepäck werden 267 Liter Volumen bereit gehalten, bei 14 umgeklappten Rücksitzlehnen sogar 920 Liter. Mehr in den Innenraum eines Fahrzeuges mit 2,47 Meter Radstand zu packen, wäre ein sportliches Ziel gewesen. Seine Sportlichkeit zeigt der frontgetriebene A1 auch eindrucksvoll durch sein kna ckiges Fahrwerk mit McPhersonVorderachse, elektronischer Quersperre und einer sehr di rekten Len kung. Alle Ag gregate arbeiten mit Direkteinspritzung und Turboaufla dung. Dieses Downsi zing-Konzept verleiht ihm, zusammen mit den Technologien aus dem modularen Effizienzbaukasten von Audi, stämmige Kraft bei minimalem Verbrauch die Werte liegen zwischen 3,9 und 5,2 Liter/100km. Aufgrund konsequenter Leichtbaustrategie erreicht der A1 mit den effizienten Motoren in der Leistungsspanne (86 PS bis 122 PS) eine äußerst sportliche Figur. Denn durch technische Gimmicks wie dem aerodynamischen Design, der Start-Stopp-Automatik, der Rekuperation (ein System zur Rückgewinnung der Bremsenergie) und dem geringen Leergewicht von 1045 Kilogramm ist der genügsame A1 mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,9 Litern ein echter Sparfuchs. Die nächste Öl-Krise kann also kommen! Dass Audi mehr Premium in den Kleinwagenbereich bringen wird, steht außer Frage dies zeigt sich nicht ausschließlich über den Preis, sondern über das Angebot und die Qualität, die das Fahrzeug mit sich bringt. [mg] Business-Magazin für die Autovermietung Der Fiat Grande Punto ist in seiner Evolution um eine Stufe gestiegen und präsentiert sich seit kurzem als Fiat Punto Evo. Alles deutet darauf hin, dass der neue Fiat seinem Umfeld besser angepasst ist als der Vorgänger. Zuerst wurde die Karosserieoptik des "kleinen Italieners" modernisiert. Nun wirkt er deutlich eleganter als der Grande Punto. Die Frontpartie mit der Chromspange ähnelt dem kleinen Bruder Fiat 500. Hübsch modellierte Frontschein werfer erinnern an ein anderes Familienmitglied - dem Fiat Bravo. Dunkle Stoßfänger und neu platzierte Blinker sorgen für ein bulligeres Auftreten, welches bei dem hart umkämpften Kleinwagensegment auch nötig ist. Am an deren Ende findet sich ein neu gestalteter Heckfänger und Rückleuchten, welche die Heckscheibe zu "umklammern" scheinen. Alles in allem wurden die besten Zutaten der Fiat Gattung genommen und zusammen im Fiat Punto Evo verarbeitet. Fiat Punto Evo: Die Entstehung einer neuen Art Der Innenraum präsentiert sich ebenfalls in einem neuen "Look". Weg von der alten Fiat-Linie hin zu etwas Passen derem. Das Radio glänzt in Klavierlack, ein toll geformtes Lenkrad, bequeme Sitze und dem Auge schmeichelnde Armaturen sorgen sowohl in Ihrer Funktion, als auch in Ihrer Bedienbarkeit für eine neue Art des Wohlfühlens. Durch das Infotainment-System Blue&Me werden Navi, Freisprechanlage und In formationsangebote des Punto Evo zentral über einen Touchscreen ge steuert. Moderne Kommunikation via Bluetooth-Verbindung und Fahranalyseprogramm (eco:Drive) zum Spritsparen zeigen, dass der Evo sich dorthin entwickelt hat, wo Autos heutzutage sein müssen. Kreislaufsystem der neuen Fiat Spezies. Denn beim Evo findet sich das von Fiat erfundene MultiAir-System wieder und setzt technologische Maßstäbe. Diese elektrohydrau lische Ventilsteuerung sorgt für bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und ein um zehn Prozent verringerten CO 2-Ausstoß bei gesteigerter Leistung. Neben dem 1,4Liter-Benzinmotoren mit Multiair-Einspritz-technik, gibt es außerdem das 3-Liter-Vierzylinder-Aggregat (75 und 95 PS) mit der zweiten Generation der sogenannten MultijetEinspritzung. Trotz einem maximalen Drehmoment von 200 Nm und einer Spitzengeschwindigkeit von 178 km/h, steht der Verbrauch lediglich bei 4,2 Liter mit einem CO2Ausstoß von 110 Gramm je Kilometer. Und so wundert es einen nicht, dass dieser Schritt in der Fiat-Evolution belohnt wurde. Ausgezeichnet mit dem zweiten Platz beim ADACAward "Gelber Engel 2010" in der Kategorie "Umwelt & Innovation", läutet der Evo ein neues Zeitalter für die Traditionsmarke aus Italien ein. Ein grobes Manko des Punto Evo ist allerdings die schlechte Sicht nach hinten. Bei der Produktion eines Vertreters der Gattung Kleinwagen, welcher verstärkt im quirligen Stadt verkehr eingesetzt wird, hätte der Hersteller ruhig etwas "umsichtiger" sein können. Die Preise des runderneuerten Puntos beginnen dort, wo ihm der Grande Punto das Feld geräumt hat, bei 11.550 Euro. Der Grande Punto wird außerdem weiter angeboten, allerdings zu einem günstigeren Preis ab 9.990 Euro unter der neuen Bezeichnung "Grande Punto Actual". [mg] Bei allen Modellvarianten gibt es nun serienmäßig sieben Airbags, ABS, Bremskraftverteilung (EBD), ESP mit Berganfahrhilfe, Rußpartikelfilter und Start-StoppAutomatik. Überzeugend ausgestattet katapultiert sich der Fiat Punto Evo auf eine sehr hohe tech nische Ausstattungsstufe und reiht sich problemlos zu den bestens ausstaffierten Konkur renten im Kleinwagensegment. Der eigentliche Clou ist aber das 15 Rolling Mai 2010 Jun 2010 Alfa Romeo Giulietta Quadrifoglio Verde Audi RS5 BMW Jul 2010 Aug 2010 Sep 2010 TT (F) X5 (F) Okt 2010 A1 5er Touring Chevrolet Captiva (F) Chrysler Jeep Grand Cherokee C3 Picasso 1.6 HDi (112 PS) Berlingo1.6 HDi 112PS C3 HDi 99 g Fiat Dobló Cargo CNG Punto Evo Abarth 500C Abarth Ford Kuga 2.0 TDCi (160 PS) Honda CR-Z (Hybrid) Citroén C8 2.0 HDi (163 PS) C4 Picasso (F) Dacia 500 SGE (2-Zylinder) C-Max Grand C-Max Mondeo (F) Santa Fe 2.0 CRDi Genesis Coupé Hyundai FX V6 Diesel GX V6 Diesel Infinity i20 Blue G V6 Diesel M Kia Sportage Lancia Delta 1.4 MultiAir Neuerscheinungen Land Rover Musa Multijet Start-Stopp Range Rover 4.0 TDV8 Lexus Mazda:MX-5 20-Jahre-Edition Mazda5 S-Klasse (neue Benziner) Mercedes Mini Mini, Clubman Cabrio (F) Colorado (Crossover) NV200 (Pkw-Version) Micra Nissan Opel Meriva Astra Sports Tourer Peugeot Bipper HDi (FAP) Bipper HDi (FAP) Porsche 911 Turbo S Cayenne Panamera V6 Renault Fluence Twingo CC Scénic LPG Mégane LPG Saab 9-5 Seat Ibiza ST Partner 1.6 HDi (112 PS) 911 GT2 Roomster (F) fortwo (F) Smart Swift Suzuki Auris Hybrid Toyota Avensis (F) Verso (F) S60 Volvo Cross-Polo Phaeton (F) Touareg Antara (F) 807 2.0 HDi (163 PS) Skoda 16 R-Klasse (F) ZC Kompakt-SUV Mitsubishi Volkswagen S-Klasse Coupé (F) Viano (F) Polo GTI Touran (F) Amarok (Pick-up) Caddy (F) Stand: April 2010. Alle Angaben ohne Gewähr. (F) = Facelift Mazda Business-Magazin für die Autovermietung Blog Blog Highlight Highlight Das meistgelesene Thema im Fokus "Social Media" - Trend 2010: Unternehmen bei Facebook, Twitter und Co. nach Produktinformationen und Neuigkeiten - sondern lassen diese zu sich kommen. Nachdem die Teilnahme an soziale Medien im Jahr 2009 exponentiell gestiegen ist, entdecken nun auch zuneh mend mehr Unternehmen das dort schlummernde Er folgspotenzial. Der Trend scheint in 2010 dahin zu führen, dass die sozialen Netzwerke sich noch größer Popularität, Exklusivität und Mobilität erfreuen werden. Auch die Bran che der Auto vermieter hat die sozialen Medien für sich entdeckt. Der Autovermieter Avis hat zum Beispiel einen Shop auf der Plattform "Facebook" einge richtet, wo Kunden bequem ers eits an über 300 Follow Europcar "twittert" ber per Mausklick ihr Fahrzeug mieten können. Auch Sixt bietet die mobile Nutzung einer solchen Reservierungsfunktion an - als kostenlose Applikation für das iPhone. Die Bereitstellung und Verbreitung von speziellen Angeboten über solche sozialen Netzwerke, hat auch andere Autovermieter wie Europcar und CC Rent a car zu Facebook gelockt. Die dort entstehende Gemeinschaft aus Unternehmen, Mit arbeitern, und Kunden erlaubt einen interaktiven Bezug der "Facebook-Fans" zur Firma, den Produkten und Dienstleistungen. Maßgeschneiderte Angebote und Infor mationen via Twitter und RSS Feeds sorgen dafür, dass jeder auch tatsächlich nur das auf den Computer oder das Mobiltelefon "geliefert" bekommt, was er auch "be stellt" hat. [mg] Einige Firmen machen es bereits vor. Was der Markt schreier von früher erledigt hat, besorgt nun Facebook, Twitter und Co. Durch eine einzelne Nachricht können über das Internet nahezu unzählige Empfänger erreicht werden. Die sich immer mehr verbreitenden Smartphones unterstützen diese sozialen Medien und erlauben es somit, dass potenzielle Interessenten fast immer und überall erreichbar sind. Die Einsparungsmöglichkeiten der Unternehmen durch Skaleneffekte im World Wide Web sind ja unlängst bekannt. Die Bedeutung der sozialen Medien für Unternehmen wird es wohl erforderlich ma chen, dass Firmen eine "Social Media" Politik für die Teilnahme der Mitar beiter an diesen Netzwerken in 2010 ausrufen. Außerdem wird die Verbreitung von Informationen über "RSS FeedAbonnements" die Nutzung von EMails weiter zurückdrängen. Auf diese Weise su chen die Kunden ns auf Facebook informiert seine Fa dann nicht mehr CC Rent a car www.facebook.com www.twitter.com Aktuelle News aus der Automobilbranche finden Sie auf dem News-Blog der CCUniRent System GmbH. www.ccunirent.com/ccblog 17 Spotlight Das Warten auf die Last-Minute-Gäste Bislang sieht es so aus, als würde die Fußball-WM in Südafrika eher schwach besucht - das trifft auch die dortige Tourismus- und Mietwagen-Branche Vor vier Jahren träumte Deutschland ein Sommermärchen: Die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land ließ selbst eingefleischte Fußballmuffel zum Nationalelf-Fan werden. Millionen Menschen feierten wochenlang eine einzige Party - Hunderttausende kamen aus aller Welt zu uns. In diesem Jahr ist Südafrika an der Reihe, doch die Begeisterung und der Ansturm halten sich bislang offenbar in Grenzen. Die Autovermieter hoffen daher aufs Last-MinuteGeschäft. So ist das auch bei Monika Mohner, einer WahlSüdafrikanerin mit bayerischen Wurzeln. Mit ihrem Lebensgefährten Geoff Higgo sowie ihrem Geschäftspartner Raymond Selokela betreibt die 38-Jährige die "Around About Cars" (AAC) Autovermietung in Kapstadt. Das Be sondere an der AAC ist, dass Monika und ihre Mitstreiter nicht nur selbst eigene Autos vermieten, sie sind auch Südafrikas größter MietwagenBroker. Das heißt, sie mieten selbst Autos bei 18 ihren Partnern zu günstigen Paketpreisen an und vermieten sie dann an ihre Endkunden weiter. Inzwischen vermietet und vermittelt das Unternehmen mehr als 1500 Fahrzeuge jeden Monat, der Großteil davon geht an deutsche und englische Touristen, die schon von zu Hause aus ihr Fahrzeug bei AAC buchen. "Wir haben aber auch etliche Kunden aus Südafrika: Privat- oder Geschäftsleute und auch Firmenkunden", erläutert Monika Mohner, die selbst am liebsten nur Moni genannt werden will. Zu letzteren gehören zum Beispiel auch immer wieder Filmteams, die in Südafrika Natur- oder inzwischen auch immer häufiger Spielfilme drehen wollen. Juni und Juli ist normalerweise Nebensaison Auch Moni hat sich auf die WM in Südafrika gefreut, schon allein aus wirtschaftlicher Sicht. "Normalerweise ist im Juni und Juli nichts los bei uns", erklärt sie. Auf der Südhalbkugel ist dann nämlich Winter und "für uns bedeutet das: Neben saison". Denn auch wenn das Klima in Südafrika im Durch schnitt wärmer ist als hierzulande, so können die Tempe Business-Magazin für die Autovermietung raturen im Winter in Kapstadt beispielsweise nachts schon auf etwa Null Grad sinken. "Da macht dann natürlich kein Europäer freiwillig Urlaub hier, wenn es zu Hause deutlich wärmer ist", sagt Moni. auch die Straßenhändler, die vor jedem Fußballstadion seit zig Jahren schon Fanartikel verkaufen, sollen dafür jetzt plötzlich Lizenzen erwerben, die völlig überteuert sind und die sich unter dem Strich nicht rechnen. Die Fußball-WM sei daher "ein Gottesgeschenk, weil wir quasi ununterbrochen Saison haben in diesem Jahr", erläutert die Unternehmerin, die seit 1993 in Südafrika lebt und bereits 1995 mit dem Autovermieten begonnen hat. Doch mittlerweile ist in Sachen WM nicht nur bei der "Around About Cars" Autovermietung Ernüchterung ein gekehrt. Landesweit hätten viele der Autovermieter extra für WM-Gäste Fahrzeuge in ihrer Flotte geblockt - doch die gesicherten Gästezahlen liegen anscheinend weit unter den Erwartungen. Viele Hotels seien quasi leer. Das ist zwar alles nicht neu. Auch in Deutschland gab es mit der Fifa so einigen Ärger. Zum Beispiel durfte in den Stadien nur Bier von Sponsoren und offiziellen Partnern ausgeschenkt werden - ganz egal, ob das den Fans dort schmeckte. Allerdings treffen solche Auflagen ein Land wie Südafrika und dessen Bevölkerung deutlich stärker als uns hier im bestens situierten Mitteleuropa. "Man hätte diese WM einfach mehr in die Mitte der Bevölkerung hier rücken müssen - rein in die Townships sozusagen", sagt Moni, also direkt rein in die Armenviertel. "Wir haben für die vier Wochen während des Weltcups noch rund 400 Autos in sämtlichen Klassen frei zur Verfügung", erzählt sie. Die Mietpreise lägen während der WM nur um etwa 10 bis 15 Prozent über dem normalen Level, hinzu komme oftmals eine Stornierungsgebühr, wenn man das bestellte Auto nicht abhole. Die fällt mit rund 25 Euro jedoch äußerst moderat aus. Doch Moni ist optimistisch: "Wir beobachten seit Jahren den Trend zur sehr kurzfristigen Anmietung. Es kann also sein, dass viele Gäste erst vor Ort versuchen, ein Auto zu mieten." Ein Mietwagen ist für Gäste fast ein Muss Von WM-Vorfreude fehlt bislang jede Spur Doch noch hat die WM nicht begonnen. Vielleicht wird aus dem trockenen Start doch noch ein rauschendes Fußballfest. Die Gäste jedenfalls, die nach Südafrika kommen, werden beinahe in 99 Prozent aller Fälle auf ein Auto angewiesen sein, sollten sie vorab keine fixen Bus reisen gebucht haben. Denn das öffentliche Verkehrswesen ist (von einigen Ausnahmen abgesehen) entweder nicht vorhanden oder in äußerst desolatem Zustand. Die Südafrikaner selbst fahren, wenn sie kein eigenes Auto Der spontane und späte Gästezulauf könnte dann auch noch etwas an der Stimmung drehen, glaubt Monika Mohner. Denn bislang nehme nur das Desinteresse der Südafrikaner - und da zuvorderst bei der ärmeren und mehrheitlich schwarzen Bevölkerungsgruppe immer stärker zu. Schuld daran ist der ACC-Chefin zufolge der Weltfußballverband Fifa sowie die Politik. "Seit dem Be kanntwerden, dass die WM 2010 zu uns kommt, wur den sehr viele große Worte gesprochen, aber wenig für das Land getan", sagt sie. Zudem verhalte sich die Fifa arrogant. haben, meist in überfüllten Mini-Taxis, also kleinen Minivans. Zum Beispiel, indem sie kleine südafrikanische Unternehmen für deren originelle Werbung verklage. Der südafrikanische Billigflieger Kulula warb beispielsweise mit dem Slogan "the unofficial airline of - you know what..." - Grund genug für die Fifa einzuschreiten, weil ja niemand unlizensiert mit der WM Geld verdienen darf. Und Zwischen einigen Städten gibt es auch Zug- oder Flugver bindungen, in größeren Städten auch eine Art Metro. Zudem wird gerade in mehreren Städten ein Busnetz unter dem Namen Rapid Transport System aufgebaut, das bereits zur WM stehen soll. Das allerdings führt zu enormen Unmut bei den Taxi-Unternehmern, die ihre sicheren Einkommen 19 Spotlight davonschwimmen sehen. Wer sicher und schnell von A nach B kommen und auch noch die atemberaubenden Landschaft und Natur in Augenschein nehmen will, kommt an einem Mietwagen in Südafrika einfach nicht vorbei. Der Mietwagen-Sektor ist in Südafrika durchaus auf westeuropäischem Standard. Die meisten Vermieter haben neue Fahrzeugflotten, der Service ist exzellent, die Preise extrem günstig. Im Normalfall benötigt man für die Anmie tung nicht einmal eine Kreditkarte oder Kaution, auch ein internationaler Führerschein ist nicht nötig. "Jeder Vermieter ist glücklich, wenn man ihm einen EU-Führerschein vorlegt", weiß Moni. "Auch, wenn man nicht aus England kommt und anfangs so seine Probleme mit dem Linksverkehr hat. "Das legt sich aber meist sehr schnell." Ein Land mit bewegter Geschichte Südafrika hat alleine im 20. Jahrhundert eine äußerst bewegte Ge schichte. Im so genannten Zweiten Burenkrieg kämpften die weißen Buren - so nennt man die europäischen Einwohner Südafrikas und Namibias seit der Kolonialzeit - gegen die Briten und verloren wegen deren militärischer Überlegenheit. Um die Buren zu befrieden gewährte ihnen das britische Empire im "Frieden von Vereeniging" diskriminie rende Regelungen, die den nicht-weißen Einwohnern die Bürgerrechte vorenthielten. Im Mai 1910 wurde die südafrikanische Union gegründet, Einer der erfolgreichsten Vermieter des Landes So wie damals bei Monika Mohner: Nach einem längeren Backpacker-Aufenthalt während des Studiums kam sie nach ihrem Abschluss 1995 zurück nach Südafrika, kaufte sich einen 30 Jahre alten Toyota und fing an, ihn zu vermieten - und selbst zu reparieren. Dann lernte sie ihren jetzigen Lebenspartner Geoff Higgo kennen, der das erste Backpacker in Südafrika hatte und nebenbei ebenfalls Autos vermietete. Später kam noch Raymond Selokela als Partner hinzu. Langsam entwickelte sich daraus ein mo derner Fuhrpark mit vielen hundert Autos. Heute ist die AAC mit rund 20 festen Mitarbeitern einer der erfolgreichsten mittelständischen Autovermieter Südafrikas. Überall im Land finden sich Stationen ihrer Kooperationspartner. "Das hätten wir aber niemals ohne unsere großartigen Mitarbeiter geschafft", sagt Moni. Die überwiegende Mehrheit ihrer Mitarbeiter kommt aus den nichtweißen Bevölkerungsgruppen. "Alle kamen ohne Ausbil dung, heute sind es Fachleute", sagt die AAC-Chefin. "Und es sind die zuverlässigsten und engagiertesten Mitarbeiter, die man sich nur vorstellen kann." [jhs] Das Kraftstoff-Extra Leser des Kraftstoffs, die während der WM nach Südafrika fliegen und noch keinen Wagen gemietet haben, kommen bei AAC in den Genuss von Sonderkonditionen. Wer per Telefon oder per E-Mail bucht, muss lediglich als Kennwort "Kraftstoff" angeben und erhält dann 10 Prozent Rabatt auf jedes Fahrzeug, egal welches Modell. Tel.: (0027) 21 - 422 4022 E-Mail: [email protected] 20 die bis nach dem zweiten Weltkrieg Bestand hatte. Danach installierte die weiße Minderheit unter der politischen Führung der rechtsgerich teten National Party die Apartheid. Es wurden etliche Gesetze verab schiedet, die das Land und das Leben strikt nach Hautfarben trennte sowie allen nicht-weißen Einwohnern Südafrikas die Bürgerrechte weiter beschnitt. Verfestigt wurde jene Trennung durch die räumliche Trennung von schwarzen und weißen Einwohnern sowie durch Re pressalien gegen die farbigen Bevölkerungsgruppen. Bis 1990 agierten verschiedene Anti-Apartheid-Bewegungen im Untergrund, bis 1990 unter anderem die bekannteste, der African National Congress (ANC), wieder erlaubt wurde und deren bekanntester Widerstandskämpfer Nelson Mandela nach 27 Jahren Haft freigelassen wurde. Mandela wurde 1994 bei der ersten freien Wahl Südafrikas zum Präsidenten gewählt. Trotz der Abschaffung der Apartheid lebt noch ein Großteil der nicht-weißen Bevölkerung in Armut. In Südafrika leben 48,8 Millionen Menschen, seine Wirtschaft ist die mit Abstand stärkste des afrikanischen Kontinents. Wissenswertes zur Fußball-WM 2010 In diesem Jahr findet die inzwischen 19. Fußball-Weltmeisterschaft statt. Die Endrunde wird vom 11. Juni bis einschließlich 11. Juli in Südafrika ausgetragen und ist somit erstmals Gast auf dem afrikani schen Kontinent. Die insgesamt 64 Partien der WM werden in zehn Stadien in neun Städten ausgetragen. Johannesburg ist sowohl mit der Soccer City (94 700 Zuschauer) als auch dem Ellis-Park-Stadion (70 000 Zuschauer) vertreten. In der Soccer City werden das Eröffnungsund das Finalspiel ausgetragen. Bei der WM spielen 32 Nationen gegeneinander, 13 aus Europa, fünf aus Süd-, zwei aus Mittel- sowie eine aus Nordamerika, sechs aus Afrika, vier aus Asien und Neuseeland aus Ozeanien. Es gibt bei der WM keine echten Neulinge, alle Länder (oder deren Vorgängerstaaten) hatten sich früher schon mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Für das Turnier stehen insgesamt drei Millionen Tickets zur Verfügung, rund eine halbe Million Tickets wurden für die südafrikanischen Fans reserviert, eine Million Tickets gehen an Sponsoren - die restlichen 1,5 Millionen Tickets konnten ausländische Fans kaufen. In Deutschland übertragen ARD und ZDF mindestens 46 der 64 Spiele live, RTL zeigt zudem einen Teil der übrigen Partien. Der Bezahlsender sky (früher Premiere) zeigt alle Spiele. Business-Magazin für die Autovermietung Auf die Messe, fertig, los Kunterbunt wie ein Strauß frischer Frühlingsblumen präsentierte sich der 80. Genfer Autosalon Anfang März. Vom Audi A1 mit Elektroantrieb über den Mini im OffroadOutfit, dem neuen Spitzenelfer bis zum ersten Porsche Cayenne mit Hybrid wurden am Lac Léman zahlreiche Neuheiten vorgestellt. Während jedoch die erste Europa-Automesse des Jahres wie gewohnt erfolgreich verlief, kassierte die AMI in Leipzig (10.-18. April) bereits im Vorfeld erneut einige Herstellerabsagen. Aber von vorn In Genf ist die Welt noch in Ordnung. Hier zeigen alle Au tobauer Präsenz, im Sekun dentakt wird eine Premiere nach der nächsten feierlich enthüllt. Geburtstagskind Alfa - die Traditionsmarke wird am 24. Juni 100 Jahre alt lässt zum Jubiläum einen Mythos wiederaufleben, die Giulietta. Der 147-Nachfolger kommt zunächst mit je zwei Benzin- und Dieselmo toren in den Handel. Das 235 PS starke Topmodell folgt im Sommer. Dass Audi auch kleinere Brötchen backen kann, beweisen die Ingolstädter mit dem dreitürigen A1, der in Deutschland zum ersten Mal auf der AMI zu sehen sein wird. Den Fünftürer gibt es 2011. Apropos klein, Tata ist wieder mit dem Nano vertreten, der dieses Mal - wie der A1 auch - Elektroantrieb hat. Ebenfalls unter Strom stehen der Nissan Leaf, der Mitsubishi i-MiEV sowie dessen Derivate Peugeot iOn und Citroen C-Zero. Was für eine prächtige Artenvielfalt Einer, der nicht mehr klein sein will, sondern über sich hinausgewachsen ist, ist der Mini Countryman (ab 19 500 Euro). Die drei Benziner und zwei Diesel leisten zwischen 90 und 184 PS. Aber nur Cooper S und D gibt es auf Wunsch mit elektronisch geregeltem Allradantrieb (ab 25 500 Euro). Ins Gelände zieht es auch den Porsche Cayenne und VW Touareg - beide sind jetzt als Hybrid unterwegs. Familienväter freuen sich hingegen über den Nachfolger des Sharan, der durch die zwei Schiebetüren und eine versenkbare dritte Sitzreihe an Variabilität ge wonnen hat. Gegenläufig öffnende Türen sind das Merkmal der zweiten Meriva-Generation - ein Highlight auf dem Genfer Salon. Auch Ford präsentierte neben dem neuen Focus seine gelifteten Vans Max und Galaxy. Frischer Wind wehte auf dem Renault-Stand mit dem gleichnamigen Cabrio auf Twingo-Basis und dem Mégane CC. Zeit für eine Zwischenbilanz: Die Messe war bunt - PS-Protze waren auch am Start - aber insgesamt dominierte doch die Farbe grün. Soviel steht fest. Endlich raus aus der Krise: Ausblick auf die AMI 2010 Während Mercedes erst fürs kommende Jahr ein Neuheiten-Feuerwerk plant - die Schwaben feiern das 125-jährige Jubiläum des Automobils präsentierten die Bayern in Genf die neue BMW 5er Limou sine inklusive einer Hybridstudie, die in diesem Jahr auch die Leipziger Messebesucher bestaunen dürfen. Ja, BMW stellt wieder auf der AMI aus - Weltpremiere hat der 5er Touring - nachdem das Münchner Unternehmen im ver gangenen Jahr der Messe fern blieb. Aus Kostengründen, wie die Bayern nach wie vor betonen. Zudem möchte BMW die Absage als einmalige Angelegenheit verstanden wissen. Nicht so Mitsubishi. Die Japaner werden pro Jahr nur noch auf einer Messe pro Kontinent ausstellen - in Europa ist das Genf. Des halb war Mitsubishi ebenso wie Daihatsu, Nissan mit Tochter Infiniti oder Honda nicht einmal auf der IAA 2009 vertreten. Das knappe Budget zwingt auch Chrysler, Saab und Volvo sowie Lada zum knallharten Kalkulieren. Andere Hersteller wie Jaguar oder Suzuki stellen nicht aus, weil ihre Modelle nur einem speziellen Publikum vorbehalten sind oder sie keine echten Neuheiten präsentieren können - Zeit zum Handeln: Die AMI, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, wird nächstes Jahr deshalb nicht, sondern erst wieder 2012 stattfinden. Durch den künftig zweijährigen Turnus wird die AMI - so die Hoffnung - an Bedeutung gewinnen, was AutoDeutschland zu wünschen bleibt. [sw] 21 Company Bei Anruf, Hilfe Die Straßenmacht - Verzeihung, Straßenwacht in Deutschland hat einen Namen: ADAC. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club ist mit knapp 17 Millionen Mitgliedern - mal mehr, mal weniger - unbestritten der Platzhirsch auf unseren Straßen. 3 932 746 Einsätze fuhr der Pannenhilfsdienst "Gelber Engel" im Jahr 2009. Alle acht Sekunden wählte ein Autofahrer die Nummer des ADAC. Keine schlechte Bilanz, aber leider bewegt sich auch der Preis, den die Mitglieder für diese Leistung zahlen müssen, auf einem hohen Level. Außerdem möchte nicht jeder einem Club beitreten, weshalb bei der Suche nach Alternativen das Gemeinschaftsunternehmen "assistance partner" in den Fokus rückt. Das sind die mit der "Silbernen Flotte". Bei einer Panne oder einem Unfall sind sie ebenfalls sofort zur Stelle. Ferienzeit heißt oft auch Urlaub mit dem Auto. Auf geht es. Vom Norden in den Süden, vielleicht nach Rimini oder an den Gardasee. Von West nach Ost - die Hamburger Jungs freuen sich schon: Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin. Die Familie ist gut gelaunt, das Gepäck verstaut und der Diesel säuselt leise vor sich hin. Und dann: ein Stau. Jetzt bloß keine Panik - mit Verkehrshindernissen ist in der Ferienzeit nun mal zu rechnen. Nach Stunden des Wartens - aus einem harmlosen Stau wurde eine Vollsper rung - aber plötzlich das: Der Motor stottert, springt nicht mehr an. Ein letztes schwaches Hüsteln und - aus, vorbei der Traum vom erholsa men Urlaub. Während sich die Fahrzeugkarawane links und rechts der Mittelspur langsam wieder in Bewe gung setzt und Papa die mitleidigen Blicke der an deren Autofahrer tapfer erträgt, zückt Mutti bereits das Handy, kramt einige Papiere wie Schutzbrief oder Mobilitätsgarantie aus dem Hand schuhfach und wählt die Tele fonnummer der "Silbernen En gel". Es verge hen zehn, 22 zwanzig Minuten - mittlerweile wurde das Fahrzeug auf den Seitenstreifen geschoben - und schon ist der Pannen helfer in seinem Silberpfeil mit rotem Signet da. Nur keine Zeit verlieren, lautet sein Motto: In weniger als einer halben Stunde möchte der Hilfsdienst immer vor Ort sein. Das wäre geschafft! Wer aber sind eigentlich die Retter in der Not, deren Einsatz nicht mit Gold aufzuwiegen ist? Blick zurück und nach vorn Der Begriff "Assistance" stammt aus dem Lateinischen (assistere) und bedeute soviel wie beistehen. Das Wort wird außerdem aus dem Französischen hergeleitet, wo es neben Beistand auch mit Hilfe und Unterstützung übersetzt wird. Der Leitgedanke von assistance partner ist es, rund um die Uhr Notfallhilfe zu leisten oder gegebenenfalls für Unterstützung zu sorgen. Die Organisation (www.assistance-partner.de) agiert in allererster Linie im Auftrag und Namen von Versicherern, aber auch Kfz-Herstellern, Automobilclubs und weiteren Institutionen. Ursprünglich kommt der Begriff "Assistance" nämlich aus der Versicherungswirtschaft und meint die sofortige konkrete Hilfe Business-Magazin für die Autovermietung im Rahmen eines Versicherungsvertrages im Gegensatz zu einer nachträglichen Kostenerstattung. Der Franzose Pierre Desnos gründete 1963 als erstes Assistanceunter nehmen die Europ Assistance, nachdem ein befreundetes Ehepaar im Ausland verunfallte. In Folge dessen schossen in Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern weitere Gesellschaften wie Pilze aus dem Boden - nur in Deutschland konnte sich die Idee nur mühsam ihren Weg bahnen. Viel zu präsent waren lange Zeit im Bereich der Automobilbranche die mit den gelben Fahrzeugen und andere etablierte Verkehrsclubs - bis 2001. In diesem Jahr wird die assistance partner GmbH & Co. KG, ein Hilfsnetzwerk mit Sitz in München, gegründet. Heute wird das Unternehmen durch sechs Gesellschafter aus Versicherungskreisen getragen: Die Arag Service Center GmbH, Europ sistance Services GmbH, Huk-Coburg-Assistance GmbH, Almeda Versi cherungs-AG, Örag Service GmbH und Ro land Assistance GmbH. Nichts geht über Networking Im 21. Jahrhundert braucht es im privaten und beruf lichen Bereich gut funktionierende Netzwerke - ohne geht nichts. Ein Gemeinschaftsunternehmen wie as sistance partner muss deshalb bundesweit flächendeckend aufgestellt sein. Und das ist es. In Deutschland gibt es derzeit 467 Firmen, die im Sinne der Gründerorganisation agieren, Pannen- und Unfallhilfe binnen 30 Minuten durchführen. Die Dienstleistungen, die der Liegengebliebene oder Verunfallte in An spruch nehmen kann sind beispielsweise im Schutzbrief verankert, den der Kfz-Führer von seinem Autoversicherer erhält. Die Fahrzeugassistance leistet konkrete Hilfe bei Pannen, einem Unfall oder Diebstahl. Ab schlepp-, Pannenhilfs- sowie Bergungs dienste sind für die Versicherten im Einsatz. Die Organisation von Reparaturleistungen oder die Bereitstellung von Mietwagen zur Ermöglichung der Weiterfahrt gehören außerdem zum Leistungsumfang. Ziel ist es, die Mobilität der Kunden sicher zu stellen, wenn deren Auto im Fall der Fälle nicht mehr fahrtüchtig ist. Die Flotte, mit der die "Sil bernen Engel" ausrücken, besteht aus über 1700 Fahrzeugen. Ein Anruf genügt und schon machen sich die Pannenhelfer auf den Weg. Auf Wunsch organisieren sie auch die Wei terreise mit der Bahn oder Hotelüber- nachtungen, einen Fahrzeugrücktransport und vieles mehr. Neben Urkunde und Preis winken Ruhm und Ehre "Wir wollen durch Qualität, Leistungsfähigkeit, Verlässlichkeit, Flexibilität und Offenheit überzeugen und uns ständig verbessern", steht in den Statuten der assistance partner GmbH & Co. KG geschrieben. In einer jährlichen Preisverleihung wird resümiert, wie sich alle Partner um die Umsetzung dieser und anderer Leitlinien bemühen. Gleichzeitig ist der Award "assistance partner des Jahres" Ansporn für die 467 Firmen, aus einem "internen" Wettbe werb als Bester hervorzugehen. AAD Abschlepp Assistance Düsseldorf wurde Ende Februar zum Partner des Jahres 2009 gekürt und sicherte sich damit die Goldmedaille vor dem Titelverteidiger, der Firma Klein aus Fuldatal/Ihringshausen. Auto Jörg Fahnroth aus Roding/Trasching kam auf Platz 3 in der Spitzengruppe. Insgesamt dreizehn sehr erfolgreiche Unternehmen aus dem Vorjahr schafften es 2009 erneut unter die Top 30. "Wir werden unsere Partner auch künftig bestmöglich unterstützen. Nur so kann unsere gemeinsame Vision, eine der führenden Pannenhilfsorganisati onen zu sein, Wirklichkeit werden.", betont der scheidende Geschäftsführer von assistance partner, Manfred Spengler (60), auf der Gala zur Preisverleihung. Und weiter: "Darum haben wir diesen Wettbewerb entwickelt. Jeder Partner, ob groß oder klein, hat hier die Chance, Top-Partner des Jahres zu werden." In die Bewertung fließen unter anderem die Pannenhilfsquote, die Ausstattung der Fahrzeuge mit Fehlerdiagnosegeräten, die Einsatzablehnungen und die Einsatzzeiten, aber auch die Qualifikationen der Mitarbei terinnen und Mitarbeiter ein. Der Weg ist und bleibt das Ziel Mit Klaus Stemig (42) wurde Anfang April ebenfalls ein Visionär zum neuen Geschäftsführer ernannt, der den erfolgreichen Weg seines Vorgängers weiter beschreiten wird. Vor seinem Amtsantritt war er in leitender Funktion bei nationalen und internationalen Assistance Gesellschaften tätig. Seit 2007 trägt er maßgeblich zum Aufbau der Assistance Dienstleister Dach GmbH & Co. KG bei. Der Betrieb dieses bundesweiten Dachdeckernetzes zur Behebung von Sturmschäden wird zunächst weiter in seiner Verantwortung bleiben. Gut zu wissen, sollte man einen Dachschaden haben. Ist allerdings die Batterie oder Zündanlage im Auto defekt oder steht man plötzlich mit einer Reifenpanne am Straßenrand, sollte doch lieber die Fahrzeugassistance geholt werden. Noch besser wäre natürlich, es kommt erst gar nicht zu solch einer Notlage. Deshalb bleibt zu wünschen: Allzeit, gute Fahrt. [sw] 23 Company Keine klassische Autover mietung, sondern Dienst leister im Hintergrund Die Aachener Smile Autovermietung übernimmt für Händler und Werkstätten das Unfallersatzgeschäft Das Unfallersatzgeschäft ist nicht einfach. Nicht nur, dass man - anders als bei gewöhnlicher Vermietung - die Aus lastung nie planen und steuern kann. Man muss sich in den allermeisten Fällen auch mit den Versicherern der Unfallverursacher streiten. Sei es, weil sie Rechnungen kürzen oder gar nicht zahlen wollen. Die Smile Autovermie tung aus Aachen hat sich dennoch hauptsächlich dem Unfallersatzgeschäft verschrieben. Mit einem ganz beson deren Konzept. Das von Jörg Schors im Dezember des Jahres 1994 gegründete mittelständische Unternehmen versteht sich in erster Linie als Dienstleister für Autohändler und Werkstätten und fällt Privatkunden auf Anhieb nicht direkt ins Auge. Benötigen Kunden von Autohändlern und Werkstätten nach un- oder selbstverschuldeten Unfällen im Falle einer Reparatur oder eines Totalschadens ein Ersatzfahrzeug, kümmert sich Smile um die Angelegenheit. "Wir sind kein klassischer Autovermieter", erläutert Schors. Diese seien zwar auch oft nebenbei im Unfallersatzgeschäft tätig, böten jedoch schwer punktmäßig auch FirmenkundenMieten, Wochenendmieten an Privakun den und Fuhrpark management an. All das ist bei der Smile Autovermietung Nebensache. "Wir haben uns auf den Bereich Unfallersatzgeschäft und die direkte Zusammenarbeit mit Vertrags- und freien Händlern sowie Werkstätten spezialisiert", sagt Firmengründer Schors. Unfallersatz ist ein juristisches Schlachtfeld Für die Werkstätten und Händler ist dieses Angebot oftmals ein Segen. War das Geschäft mit Unfallersatzfahrzeugen früher problemlos und lukrativ, ist es inzwischen kompliziert und ein juristisches Schlachtfeld. Versicherer kürzen nicht selten völlig eigenmächtig die Rechnungen der Autover mieter und lassen diesbezüglich auch kaum mit sich reden. Man muss nicht selten vors Gericht ziehen. Und dazu fehlen Händlern und Werkstätten meist Zeit und Ressourcen. Ein Dienstleister, der sich um die ganze Abwicklung kümmert ist aber nicht bloß für Händler und Werkstätten ein Vorteil. Auch die Kunden profitieren davon, erklärt Alleingesellschafter Schors. Denn die müssten sich keine Gedanken darum machen, selbst auf den Kosten für das gemietete Auto sitzen zu bleiben, sollte die gegnerische Versicherung nicht zahlen wollen. "Wir haben eine Inkasso-Erlaubnis für Mietwagenkosten", erläutert Smile-Geschäftsführer Schors. Das heißt: Die Smile Autovermietung darf außergerichtlich und gerichtlich aus der Abtretung ihrer Kunden die Vermietkosten geltend machen. Der Händler vermittelt, der Kunde bekommt ein Er satzfahrzeug, Smile kümmert sich um die Ab wicklung, den Papierkram und (im Falle des Falles) um die Kostenerstattung. "Die Händler und Werkstätten haben die Kunden, wir das Know-how", bringt Schors das Geschäftsmodell der Smile Autovermietung auf den Punkt. k"Die Händler und Wer nden, stätten haben die Ku wir das Know-how" Smile verfügt über eine Flotte von 250 Autos Und das Modell scheint aufzugehen. Die Smile Autovermietung ist seit ihrer Gründung stets ge wachsen, inzwischen hrer ftsfü chä Ges ors, Jörg Sch verfügt sie über eine große Flotte von mehr als 250 Fahrzeugen. Zehn Mitarbeiter und bis zu 26 Aushilfen kümmern sich bei Smile um die Vermietung, Ab wicklung und Rechtsstreitigkeiten. Letztere hätten derart zugenommen, dass es für die Werkstätten und Händler oftmals nicht mehr rentabel sei, selbst Unfallersatzwagen an ihre Kunden zu vermieten. Das gilt aber nicht nur für kleinere Werkstätten oder Händler, sondern auch große Flagschiffe wie etwa die 24 Business-Magazin für die Autovermietung RKG Rheinische Kraftwagen GmbH & Co. KG im Rheinland sowie die Jakobs-Gruppe. Beide Händler haben ihr Unfallersatzgeschäft an sämtlichen Standorten ausgelagert. "Egal wie groß oder klein Händler oder Werkstätten sind - wir bieten allen die Möglichkeit, im Rahmen einer Kooperation ihr Unfallersatzgeschäft an uns abzugeben und von unserer Kompetenz zu profitieren", erklärt Schors. Dabei gilt natürlich, "dass wir markengebunden lie fern", sagt der Smile-Chef. Das bedeutet, dass Fahrzeuge nicht nur nach Klassen, son dern nach genauen Fahrzeugtypen angemietet wer den. "Ein VW Händler will seinen Kunden natürlich am liebsten ei nen Unfall ersatzwagen geben, der seinem eigenen Fahr zeug entspricht", betont Schors. Wer normalerweise einen VW Golf, einen Audi A4 oder einen Seat Leon fährt, soll das Modell auch als Ersatzwagen bekommen. 24 Stunden gibt's das Rundum-Sorglos-Paket Aktiv ist die Smile Autovermietung bisher im Großraum zwischen Köln, Bonn, Mönchengladbach und Aachen. Sobald ein Unfallersatzwagen von Händlern oder Werkstätten per Telefon oder per Computer angefordert wurde, macht sich ein Smile-Mitarbeiter auf den Weg. Zum einen werden die Fahrzeuge an Händler oder Werkstätten, zum anderen auch direkt an den Kunden ausgeliefert. "Wir bieten ein Rundum-Sorglos-Paket - und das rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr", so Schors. Das können vor allem die Unternehmen wörtlich nehmen. Denn wer sein Unfallersatzgeschäft komplett inklusive Rechnungsstellung auslagert, spart sich nicht nur den Papierkram und den Ärger mit den Versicherern. Mitunter geht er so auch Konflikten mit seinen Kunden aus dem Weg. "Wer als Händler selbst vermietet, macht oft die Erfahrung, dass Autos unbetankt oder auch mit Unfallschäden wie Dellen oder Kratzern zurückgebracht werden", erzählt Schors. Die Einsicht, dass das so natürlich nicht geht, hält sich bei den Kunden dann aber in Grenzen. "Die stehen oft auf dem Standpunkt: Der verdient doch mit der Reparatur meines Autos schon Geld. Und die Macken am Mietwagen kann er ja selbst wieder in Ordnung bringen", sagt der 35jährige Schors. Einer Autovermietung gegenüber seien die Kunden längst nicht so forsch, da sie es ja von der eigenen Privatanmietung auch anders gewohnt seien, so der SmileChef. Wer den Unfallersatz auslagert, bindet kein Kapital Ein weiterer Pluspunkt für Händler oder Werkstätten ist Schors zufolge, dass sie kein eigenes Kapital für das Unfallersatzgeschäft in Form von Fahrzeugen und Unterhalt einsetzen müssen. Stattdessen bekommen sie oft sogar noch Kapital - von Smile. Denn das Unternehmen kauft im Gegenzug für die Übernahme des Unfallersatzgeschäftes seine Flotte nicht etwa direkt bei den Herstellern, sondern bei den Händlern vor Ort. So profitieren beide Seiten doppelt. Zum Vermieten gekommen ist Schors übrigens ganz klas sisch. Schon seine Mutter vermietete früher jahrzehntelang Fahrzeuge, damals auch direkt an Privatkunden. "Sie hat von Anfang an mit ihren Kontakten in der Branche erheblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen", so Schors. Auch heute noch sei seine Mutter im Unternehmen ganz wesentlich tätig. Die Smile Autovermietung ist also trotz ihres besonderen Konzepts irgendwie klassisch. Nämlich ein Familienbetrieb. [jhs] 25 Impressum Business-Magazin für die Autovermietung 6. Jahrgang Herausgeber: CCUniRent System GmbH Allersberger Str. 185 Nürbanum Business Park Gebäude F 90461 Nürnberg Telefon: +49(0)911-480499-0 Telefax: +49(0)911-480499-29 [email protected] V.i.S.d.P.: Jürgen Lobach Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH Objektleitung: Max Groll Marketingleiter der CCUniRent System GmbH Anzeigendisposition: CCUniRent System GmbH Abteilung Marketing Tel.: +49(0)911-480499-70 E-Mail: [email protected] Redaktion: [jhs] Julian Horst [mg] Max Groll [sw] Steffi C. Wank De 26 r nä [email protected] [email protected] [email protected] chst Grafik/Layout: Marco Maccioni Marketing Team der CCUniRent System GmbH Texte und Bildquellen: Wenn nicht anders angegeben CCUniRent System GbmH Druck: LLD Service, Reinheim Auflage: 9.000 Exemplare Veröffentlichung: Kraftstoff erscheint zweimal jährlich. In den mit Namen versehenen Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Sie erhalten den Kraftstoff über die Marketingabteilung der CCUniRent System GmbH. Tel.: +49(0)911-480499-70 E-Mail: [email protected] CCAutovermietung, CC Rent a car, CC lease a car und CCRaule sind Marken der CCUniRent System GmbH Websites: www.kraftstoff-online.de | www.ccunirent.com | www.cc-rentacar.com e Kraf tstoff e rschein t im O ktober 2 01 0 Business-Magazin für die Autovermietung Anzeige Ihr Unternemen hat ein Gesicht tolle Produkte und Dienstleistungen? Aber keiner weiss davon? Dann schalt en Sie doch einf ach eine Anzeig e im nächsten KRaftstoff! Online oder Offline! Wir machen es möglich! +49 (0)911 - 480 499-70 [email protected] Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 03.09.2010 Anzeige 27 92 Tage Fan sein! * Bis zum Finale der Fussball-WM schenken wir Ihnen ein Fanpaket zu Ihrer Reservierung! Gültig bei Online-Reservierungen im Zeitraum vom 11.04.2010 bis zum 11.07.2010 in den Fahrzeuggruppen C, D und E (z.B. VW Golf, Opel Zafira oder MB Vito 9-Sitzer) bei mindestens 2 Miettagen über www.cc-rentacar.com. www.cc-rentacar.com 01805 - 22 47 368 0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz der dt. Telekom; abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz