Linkin Park – A Thousand Suns

Linkin Park – A Thousand Suns
„Also ich fand‘ Linkin Park ja mal sehr gut. „Meteora“ war spitze! Doch ab
„Minutes to Midnight“ haben sie angefangen abzubauen.“ Diesen Satz las ich
so oder so ähnlich sehr häufig in letzter Zeit in Linkin Park Fan-Foren. Zuerst
einmal muss man dazu sagen, dass nicht alles daran grundsätzlich falsch ist. Es
stimmt. Linkin Park hat sich verändert. Aber diese Wandlung als „abbauen“ zu
bezeichnen ist ziemlicher Blödsinn. Chester und Co. waren und sind, auch wenn
es vielen Menschen leider nicht auffällt, eine sehr emotionale und auch
kritische Band. Die Musik „kommt aus ihrer Seele“. Damals war sie härter und
beinhaltete viele Metal-Elemente. In „A Thousand Suns“ jedoch finden wir das
genaue Gegenteil: Weiche, fast ein Bisschen experimentell wirkende Songs mit
signifikanten Texten, expressiven Raps und ausdrucksstarken Vokalparts. Im
Großen und Ganzen sehr alternativ. Linkin Park ist, wie die Mitglieder selbst
sagen, eine Band, die gerne etwas neue ausprobiert. Mit ihrem neuen Album
haben sie einen komplett neuen Sound geschaffen. Zu Anfang war es auch für
mich ziemlich ungewohnt und mein erster Eindruck war nicht der Beste, doch
nach einiger Zeit, einer gewissen „Eingewöhnungzeit“, gefiel es mir immer
mehr. Alles ergab gewissermaßen einen Sinn. Mit diesem Album will die Band
eine Geschichte erzählen, auf ihrer Website sagen Chester, Brad, Dave, Rob,
Joe und Mike selbst, dass es falsch sei jedes Lied für sich zu hören, sondern
eher das Werk als Ganzes zu genießen.
So betrachtet ist „A Thousand Suns“ eine 180 Grad Drehung der Band, welche
die üblichen Schubladen verlässt, in die sie damals gesteckt wurde, um Platz für
neues zu schaffen. Aber ist nicht genau das Kunst? Die kommerziellen Fesseln
abwerfen und einfach mal etwas Neues ausprobieren? Ich finde schon. Meiner
Meinung nach ist „A Thousand Suns“ ein sehr gelungenes Album, welches bei
Menschen, die sich wirklich darauf einlassen einen bleibenden Eindruck
hinterlassen wird.
Gö