Glück durch Veränderung - RZ
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Glück durch Veränderung - RZ
Kolumne 5/07, Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern, Mai 2007 Glück durch Veränderung Kürzlich stolperte ich über den Satz „Wer ständig glücklich sein will, muss sich oft verändern.“ Ein Kernsatz für die Laufbahnplanung! Rund 500 Jahre vor Christus hat ein gewisser Kung Futse diesen Satz geprägt. Ein Satz, der heute aktueller ist denn je. Die Arbeitswelt verändert sich rasant und wir bleiben nur über Wasser, wenn wir aktiv schwimmend Richtung geben und selbst entscheiden, was wir wollen. Laufbahngestaltung ist Veränderungsarbeit, Veränderungsarbeit ist Entwicklung. Wir alle neigen dazu, oftmals in einer unangenehmen Lage zu verharren. Uns fehlt der Mut oder die Kraft zu Veränderungen. Wir haben oft mehr Angst vor Neuem als davor, dass sich an einer belastenden Situation nichts ändern würde. Ist eigentlich unlogisch! Denn vom Verharren in einer unglücklichen Lebenssituation können wir mit Sicherheit annehmen, dass sie auch weiterhin nicht das bringt, was wir uns wünschen. Und, weshalb sollen wir vor etwas Angst haben, von dem wir gar nicht wissen, wie es sein wird? Mit fällt da eine weitere laufbahnrelevante Aussage ein: „Die Angst klopft an. Die Zuversicht öffnet. Niemand steht draussen.“ Veränderungen machen Angst – deshalb reagieren wir oft erst einmal mit Widerstand darauf. Wollen Sie also eine Veränderung anbahnen und es wird Ihnen Widerstand entgegengebracht – dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Widerstand, entweder aus sich selbst heraus oder von dritten, ist ein guter Veränderungsindikator. Deshalb sollten wir Widerstand nicht a priori negativ sehen. Wo etwas Relevantes verändert wird, ist auch immer Widerstand spürbar. Wenn wir von Angst gelähmt weder Zuversicht noch Offenheit und Mut zu Veränderungen zeigen, also aus Angst den Augenblick einfrieren, verwandelt er sich vom spannenden Moment in einen langweiligen Dauerzustand. Oft geschieht dies schleichend, und wir verpassen den vermeintlich richtigen Moment für eine Veränderung. Es ist aber wirklich nur ganz ganz selten zu spät, neue Ziele anzupeilen. Die Angst vor Veränderungen darf uns nicht lähmen, denn das Leben ist zu wertvoll, um längerfristig unglücklich zu sein. Wir haben alles zur Verfügung, um unser Leben, unseren Platz in der Arbeitswelt eigenverantwortlich zu gestalten. Schlimmstenfalls treten wir in ein Fettnäpfchen oder fallen auch mal auf die Nase – na und? Auch hier weiss Kung Futse Rat: „Ruhm liegt nicht darin, niemals zu fallen, sondern darin, jedes Mal wieder aufzustehen, wenn wir gefallen sind.“ Nun bin ich neugierig. Wer ist dieser Kung Futse? Wikipedia beschert mir ein Aha-Erlebnis. Die Jesuiten haben den chinesischen Philosophen „entchinesischt“ und „eingechristet“, also ein „us“ angehängt. Deshalb kennen wir den Namen „Konfuzius“ besser. Der zentrale Wert seiner Lehren war die Ordnung, die seiner Meinung nach durch die Achtung von anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. „Der Gedanke der Harmonie spielt eine bedeutende Rolle in seiner Weltanschauung: ,Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint’, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an“, so erklärt Wikipedia. Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht seien das Ziel. Erstaunlich, war die Work-LifeBalance schon 500 vor Christus ein Thema? Gleichgewicht kann man nur in der Bewegung, mit der Veränderung der Haltung halten - und nicht mit Erstarren. Kung Futse war wirklich ein kluger Denker. Und das mit der Ahnenverehrung muss ich unbedingt meinen Kindern erzählen! Regula Zellweger, Dipl. Psychologin IAP, Dipl. Berufs- und Laufbahnberaterin, Buchautorin [email protected] www.rz-laufbahn.ch