Praha 2008 Veronika Vavříková

Transcription

Praha 2008 Veronika Vavříková
UNIVERZITA KARLOVA V PRAZE
PEDAGOGICKÁ FAKULTA
Katedra germani štiky
SLAWISCHES IM DEUTSCHEN
Praha 2008
Veronika Vavříková
Prohlašuji, že jsem diplomovou práci vypracovala
samostatně pod vedením PhDr. Dalibora Zemana.
V rámci zpracovávání diplomové práce jsem využila
informačních zdrojů uvedených v seznamu literatury a
dalších zdrojů.
V Praze dne 20. 11. 2008
Veronika Vavříková
INHALT
1. E i n f ü h r u n g und Vorgehensweise
1
1.1 A b k ü r z u n g s v e r z e i c h n i s
4
2. THEORETISCHER
TEIL
2.1 W o r t g e w i n n u n g s m e c h a n i s m u s
5
2.2 Mechanismen der Integration von Lehnwörtern
7
3. G l i e g e r u n g der slawischen Sprachen
9
3.1 Sprachgrenzen
9
4. Gebiete des E i n f l u s s e s im Rahmen des W o r t s c h a t z e s . . . 1 1
4.1 E i n f l u s s der slawischen Sprachen auf das Deutsche das T s c h e c h i s c h e
13
5. Lautliche Ähnlichkeiten der deutschen und slawischen
Wörter
6. E n t l e h n u n g s p r o z e s s e im Wortschatz
15
16
7. Kurze Erklärung und Übersicht der Typen der entlehnten
oder übernommenen Wörter im Deutschen
28
8. Entlehnungen aus slawischen Sprachen
32
8.1 F e r n e n t l e h n u n g e n
34
9. Zur G e s c h i c h t e der ursprünglichen Ausbreitung der
Slawen
44
9.1 S p r a c h l i c h e V e r h ä l t n i s s e der einzelnen slawischen
Stämme
47
9.1.1 Sorben - G e s c h i c h t e , Sprache
49
10. Slawisches im Wienerischen
56
10.1 Lexikon der slawischen Wörter im Wienerischen
60
11. G e o g r a p h i s c h e Namen
63
11.1 Ortsnamen
63
11.2 Sorbische Ortsnamen
65
11.3 Gewässernamen
66
12. Namen
67
13. Merkmale des Slawischen - einzelne Nuancen in den
slawischen Sprachen auch die Namen b e t r e f f e n d
74
14. EMPIRISCHER TEIL
14.1 V o r g a n g s w e i s e
77
14.2 Ergebnisse
78
1 5. Diskussion
84
16. Fazit
87
17. L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
88
18. Weitere Ressourcen
92
19. Anlagen
97
1. EINFÜHRUNG UND VORGEHENSWEISE
In meiner Diplomarbeit namens „Slawisches im Deutschen"
ich den
Einfluss der slawischen
hauptsächlich
um den deutschen
Sprachen
behandle
auf das Deutsche.
Wortschatz, der durch das
Es geht
Slawische
erweitert und in bestimmten Epochen auch charakterisiert wird.
Ich bespreche in dieser Arbeit nicht nur den aus dem
Slawischen
stammenden Wortschatz, sondern auch die Geschichte einiger Gruppen von
Slawen auf deutschem Gebiet, um ein komplexes Bild des Einflusses des
Slawischen
auf
das
Deutsche
zu
schaffen
und
die
Ausbreitung
Schichtung der Slawen darzustellen, denn 50 % der Deutschsprechenden
dem damaligen
von Slawen besiedelten
Gebiet
und
auf
lebend
Die meisten Beispiele der Lehnwörter stammen aus dem Werk von K.
Müller Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Sehr oft benutze ich auch die
ausgewählten Schriften von H.H.Bielfeldt, die mir ein breites Spektrum an
Kenntnissen bieten.
Ich versuche die geschichtlichen Gegebenheiten zu umreißen und die
sprachlichen Ereignisse zu schildern.
Alle Beispiele der einzelnen Wörter und Informationen, die ich in
meiner Arbeit angebe, stammen aus den am Ende angeschriebenen Werken
und Internetlinks, die leider auch teilweise ohne den jeweiligen Autor im
Internet zu finden sind.
In dieser Arbeit befasse ich mich mit der slawischen Besiedlung des
deutschen Gebietes, weiter mit der mit dem Spracheinfluss verbundenen
Gliederung der übernommenen Ausdrücke, die man vom Zusammenleben
1
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S. 205.
im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1
und Mischung der Völker ableiten kann. Ich konzentriere mich nicht nur auf
Deutschland, sondern auch teilweise auf Österreich.
Den Einfluss des Slawischen im Schweizerischen oder im Gebiet von
Luxemburg oder Liechtenstein behandle ich nicht, weil es nicht meine
Intention war. Es würde sich dann noch um eine breitere Studie handeln, die
ich nicht beabsichtige. Deshalb konzentriere mich lediglich auf das Gebiet
Deutschlands und Österreichs.
Die Interaktion der beiden Völker führte also zum Beeinflussen der
Sprachen - der deutschen, als auch der im Allgemeinen slawischen.
Als nächsten Schritt führe ich eine Forschung auf dem Gebiet der
deutschen Gegenwartssprache durch - das heißt, dass ich einzelne Wörter
slawischen Ursprungs in ausgewählten Zeitungen herausfinden möchte. Es
handelt
sich
um
Die
Welt,
die
Süddeutsche
Zeitung
und
den
österreichischen Kurier. Innerhalb von einer beliebigen Woche untersuche
ich die Zeitungen, ob sich dort die von mir erwähnten Wörter befinden daher aktiv verwendet werden. Im Laufe meiner theoretischen Arbeit kann
ich nur auf die Existenz der slawischen Wörter in der deutschen Sprache
anhand
von
einem
Eintrag
in verschiedenen
Wörterbüchern
schließen,
jedoch die Häufigkeit des Gebrauches in der Hochsprache kann man nur
abschätzen.
Deshalb wähle ich Zeitungen, die auch als Barometer
der
verwendeten Sprache dienen und ein Bild vom Sprachgebrauch darstellen.
In meiner Arbeit nutze ich
die am Ende des theoretischen
Teils
angeführte Literatur, die ich als Grundlage für meine weitere Untersuchung
betrachte.
Als
notwendigen
Teil
meiner
Diplomarbeit
sehe
ich
die
exemplarischen Beispiele der einzelnen Wörter, die ich auch etymologisch
spezifiziere (anhand Kluges etymologischen Wörterbuchs der Deutschen
Sprache u.a.), damit klar dargelegt werden kann, woher die Wörter kommen
und ob sie zum peripheren, fachlichen oder sonstigen Wortschatz gehören.
2
Ich gehe vom Müllers Werk aus, das ich als Ausgangspunkt nehme und
erweitere die einzelnen besprochenen Glieder seines Werkes.
Ich
setze
voraus,
dass
ich
nicht
alle
offenbarten
Lexeme
in
standarddeutschen Wörterbüchern finden werde. So kann ich vermuten, dass
diese schon gänzlich veraltet sind, oder nur territorial begrenzt oder eher
mundartlich benutzt.
Dies möchte ich weiterhin in meiner Forschung feststellen - ob die in
gewöhnlich
gebrauchten
Wörterbüchern
der
dt.
Sprache
angegebenen
Wörter slawischer Herkunft noch auf bestimmten Territorien
verwendet
werden oder nicht. Ich benötige dazu Tageszeitungen, die ich im Rahmen
von einer Woche untersuche und nach den bestimmten Wörtern slawischer
Herkunft forsche. Deswegen wollte ich mich nicht auf einer beschränkten
Wortauswahl
festlegen.
Ich
musste
vom
schon
Bekannten
-
das
ich
erweiterte - ausgehen, um einen allgemeinen Überblick zu bieten, den ich
als Grundlage für meine Forschung betrachte.
Weiter behandle ich auch das Wienerdeutsche aus der Sicht einer
Darlegung eines sprachlichen
Gebietes,
in dem man etliches aus dem
Slawischen finden kann.
Einzelne Wörter belege ich anhand Ihrer Herkunft, die ich in Kluges
Etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache fand. Die Wörter, die
in diesem Werk nicht beinhaltet waren, machte ich weiter im Duden
-
Universalwörterbuch oder Müllers Wortverzeichnis in dem Slawischen im
Deutschen und zuletzt im Duden - Fremdwörterbuch ausfindig.
Aus diesem Vorgang ist ersichtlich, dass in der letzten Ausgabe Kluges
Wörterbuchs meistens keine Fremdwörter angeführt sind und
mundartlich
verwendete
Wörter.
Diese
fand
ich
später
gleichzeitig
entweder
im
Universalwörterbuch oder in Müllers Werk Slawisches im Deutschen. Falls
ich
auch
hier
auf
keines
der
Wörter
stieß,
suchte
ich
in
Wahrings
3
Deutschem
Wörterbuch
und
zuletzt
im
Duden
Fremdwörterbuch
oder
Taschenbuch - Wie sagt man in Österreich? nach.
Anderseits
stellte
Fremdwörterbuch
ich
enthalten
fest,
dass
sind,
einige
sondern
Wörter
auch
nicht
nur
gleichzeitig
im
im
U n i v e r s a l w ö r t e r b u c h . Es handelst sich meistens um Ausdrücke, die ihre
S c h r i f t f o r m behalten haben und zum Beispiel durch ihre Lautung immer
noch nicht an die deutsche Sprache angeglichen
Rejdovak,
wurden. (z.B.
Barsoi,
Byline)
1.1 ABKÜRZUNr. VERZEICHNIS
afr. - altfranzösisch
obsorb. - obersorbisch
ahd. - althochdeutsch
österr. - österreichisch
altslav. - altslawisch
poln. - polnisch
alttschech. - alttschechisch
russ. - russisch
avest. - awestisch
serb. - serbisch
byz. - b y z a n t i n i s c h
serbokroat. - serbokroatisch
frnhd. - frühneuhochdeutsch
sloven. - slowenisch
got. - gotisch
spl. - spätlateinisch
gr.- griechisch
tschech. - tschechisch
it. - i t a l i e n i s c h
türk. - türkisch
kroat. - kroatisch
ung. - ungarisch
kslav. - kirchenslawisch
Universalwb.-Duden
lat. - lateinisch
Uni v e r s a l w ö r t e r b u c h
lit.- litararisch
urslaw. - urslawisch
mgr. - magyarisch
vulg-vulgär
mhd. - mittelhodeustch
mlat. - mittellateinisch
4
2. THEORETISCHER TEIL
2.1
W O R T G E W I NN U N G S M E C H A N I S M U S 2
Zum
Wortgewinnugsmechanismus
gehört
der
Prozess
der
Entlehnung zu erwähnen. Es handelt sich um einen Vorgang, bei dem
Fremdwörter an die eigene, in unserem Falle, an die deutsche Sprache
angeglichen werden. Als Vorstadium dieses Prozesses wird nach Brom
der Bilingualismus gesehen. Falls jemand
zwei Sprachen
beherrscht,
erfolgt gelegentlich durch das Überschalten in die j e w e i l i g e Sprache eine
Entlehnung, die zum Sprachwandel durch ihr regelmäßiges Verwenden
führt. Diese Assimilierung - sie verläuft auf graphischer, phonetischer
und
m o r p h o l o g i s c h e r Ebene -
erfolgte z.B. bei dem Wort Zeisig
-
tschech. čížek.
Die
Entlehnungen
Gewinnung
neuer
Wörter.
häufiger a u f g e n o m m e n
akzeptiert
wird,
an
wird
sich
bilden
Wenn ein
wird
so
und
ein
einen
Wort
somit
in einen
von
Wort
großen
der
später
zu
Bereich
deutschen
der
Text
Sprachgemeinschaft
einem
deutschen.
Gelegentlich kam es zur wortart-spezifischen Anpassung mittels eines
z.B. W o r t b i l d u n g s s u f f i x e s , das angehängt wird. Dieses S u f f i x hat dann
keine Wortbildungsbedeutung - es wird A d a p t i o n s s u f f i x genannt (z.B. isch bei A d j e k t i v e n , -ieren bei Verben...).
Die
Produktion
von
neuen
Wörtern
aus
einheimischen
Sprachbausteinen auf Anregung des fremden Wortes heißt Lehnbildung.
Sie vollzieht
sich
als ein ganz unabhängiger
Prozess
vom
fremden
Vorbild als die so genannte L e h n s c h ö p f u n g (z.B. die Ersatzwörter
-
Bahnsteig steht für fr. Perron) 3 . Diese finden wir z.B. in deutschen
Lehnprägungen nach dem russischen Vorbild: Friedenslager,
Held
der
2
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e . Berlin
: de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. X X V I I f f .
3
B R O M , V l a s t i m i l . Einiges zum deutsch- tschechischen
Sprachkontakt
[online],
2005, 28. 7. 2 0 0 7 [cit. 2 0 0 7 - 0 8 - 0 2 ] , D o s t u p n ý z WWW:
<https://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/dt-tsch-HS.htm >
5
Arbeit,
Kulturhaus,
parteilich,
Wanderfahne4.
volkseigen,
Plansoll,
Formal
Rat des Kreises,
unabhängige
übererfüllen,
Lehnbildungen
nennt
man L e h n f o r m u n g e n , die man weiter gliedert. 5
Wir unterscheiden Lehnübersetzungen, wobei in diesem Falle das
fremde
Wort
Stück
Entlehnungen
für Stück
kommen,
die
ins Deutsche
übersetzt
Entlehnungen
aus
wird.
dem
Solche
Slawischen
b e t r e f f e n d , fast kaum im Deutschen vor, weil die slawischen Sprachen
das Kompositum als Wortbildungsmuster selten nutzten.
Ein weiterer Typ der Lehnbildung ist die Lehnübertragung.
Sie
besteht in der teilweisen Übersetzung von fremden Wörtern. Die ganze
Lehnübertragung findet nur durch eine sich annähernde Übersetzung statt
(z.B. Preiselbeere
- aus dem russ. brusliti entlehnt, wobei das deutsche
Kompositum mit dem Wort - b e e r e als Frucht endet).
Eine
kompliziertere
Lehnbedeutung
Möglichkeit
der
Wortgewinnung
stellt
dar. Sie erfolgt nach der B e d e u t u n g s ü b e r n a h m e
die
einer
nächsten Bedeutung dem fremden Vorbild nach.
Ein wenig irreführend können die scheinbaren Erbwörter (aus dem
vorausgehenden
Sprachzustand
überkommenes
Wort)
der
jeweiligen
Sprache sein, denn sie können als typische und historisch belegte Wörter
aussehen, j e d o c h auf der anderen Seite scheinen sie so assimiliert zu
sein, dass man es überhaupt nicht erkennen kann, dass sie gelegentlich
Merkmale f r e m d e r Herkunft a u f w e i s e n .
Die Fremdwörter werden von den Lehnwörtern beiläufig von den
Entlehnungen unterschieden. Sie behalten ihr f r e m d a r t i g e s Aussehen und
werden
nicht assimiliert.
Lautform
und
Flexion
bei
Das Fremdwort
behält
(z.B. Stalinismus,
seine
Orthographie,
Glasnost,
Kosmonaut).
4
K E M P G E N , S.; S C H W E I E R , U.; B E R G E R , T. S l a w i s c h e E n t l e h n u n g e n im
D e u t s c h e n . In Rusistika
- Slavistika
- Lingvistika.
Festschrift für Werner Lehfeldt
zum 6 0 . G e b u r t s t a g . M ü n c h e n : V e r l a g Otto W a g n e r , 2 0 0 3 . S. 4 6 4 f f .
5
B R O M , V l a s t i m i l . Einiges zum deutsch- tschechischen
Sprachkontakt
[online]. 2005
, 28. 7. 2 0 0 7 [cit. 2 0 0 7 - 0 8 - 0 2 ] , D o s t u p n y z W W W :
<https://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/dt-tsch-HS.htm >
6
Diese
Wörter
werden
ohne
morphologischem
Wandel
oder
BedeutungsVeränderung übernommen.
2.2
MECHANISMEN
DER
INTEGRATION
VON
LEHNWÖRTERN
Ich habe schon früher betont, dass die Prinzipien der Entlehnungen
auch Auswirkungen auf die Form des Wortes in der Gastsprache haben.
Es
kommt
zu
morphologische,
phonetischen
und
grammatischen
Änderungen des Wortes auf Grund der Anpassung in diesem Falle an die
deutsche Sprache.
Es
gibt
nach
Bellmanns 6
Typologie
vier
Typen
der
Integrationsmöglichkeiten des Wortes in die Gastsprache.
1)
Substitution - primäre und sekundäre
2)
Ko nvergenz - Lehnbedeutung und Lehnübersetzung
3)
Attraktion - in diesem Falle entstehen Homonyme (Wörter die
formell ähnlich scheinen, sind jedoch nur z u f ä l l i g e r w e i s e in einem
solchen
Zusammenhang
auf
Grund
der
nur
unbeabsichtigten
Paronymie)
4)
Addition - es handelt sich um die Eingliederung des Wortes in die
Gastsprache auf Grunde von äquivalenten Morphemen
add
1) Bei der Substitution
(=Ersetzung) geht ein Wort in die
E m p f ä n g e r s p r a c h e über, obwohl es als fremd empfunden wird. Im Falle,
dass es kein weiteres konkurrierendes Wort in dieser Sprache gibt, wird
es
eingegliedert
und
später
auch
verändert
(morphologisch,
phonetisch...)
Z E M A N , D. Zum d e u t s c h / ö s t e r r e i c h i s c h - t s c h e c h i s c h e n S p r a c h k o n t a k t : D a r s t e l l u n g
m ö g l i c h e r E i n g l i e d e r u n g s m e c h a n i s m e n von L e h n w ö r t e r n . In Germanoslavica
Zeitschrift
für germano-slawische
Studien, 2006, Nr. 1-2, S. 3 9 f f .
7
Die A n f a n g s p h a s e dieses Übergangs wird als primäre Substitution
genannt. Die sekundäre Substitution erfolgt als Eingliederung des Wortes
durch
grammatische
Dolmetscher
-
Flexions-
übernommen
oder
aus
Wortbildungsmorpheme.
obsorb.
tolmač
-
im
Grundmorphem ein wenig geändert und das Morphem -er
(z.B.
Deutschen
der Nomina
agentis)
add
2)
Dieser
Übernahme
von
werden
eine
in
duschen7
Mechanismus
Wörtern.
gilt
als
nächste
Die Matrixeinheiten
Strukturübereinstimmung
von
Möglichkeit
beiden
gebracht,
z.B.
der
Sprachen
das
Verb
wird unter dem Einfluss des Tschechischen im österreichischen
Deutsch reflexiv gebraucht.
Die
Lehnübersetzungen
(Reproduktionen
einer
8
zusammengehören )
Folge
dar
Bisemiereproduktionen
stellen
und
die
von
die
Syntagmareproduktionen
Wörtern,
die
Lehnbedeutungen
dar (also die Reproduktionen
syntaktisch
bilden
von den
die
beiden
Bedeutungen), wie z.B. Kren - im Deutschen Meerrettich - křen, j e d o c h
es bedeutet auch stolz sein im österreichischen Deutsch.
add 3) Die Attraktion stellt den lexikalischen Mechanismus
Wortübernahme
dar.
Hierbei
entstehen
Homonyme.
Es
kommt
der
zur
formalen Anlehnungen eines fremden Wortes an das heimische, wobei
eine f r ü h e r e semantische Beziehung nicht vorhanden war. Die Attraktion
besteht in der gänzlichen Übernahme eines Wortes mit seiner Phonematik
und Morphologie, z.B. pritsch
weg,
fort,
hin,
verloren,
- pryč - weg (Adverb und Interjektion,
Synonyme:
böhmischen gdi pryč, geh fort,
weg!
britsch,
heidipritsch
,
procul)9,
heidi
altslav. proci,
aus
-
7
Z E M A N , D. Z u m d e u t s c h / ö s t e r r e i c h i s c h - t s c h e c h i s c h e n S p r a c h k o n t a k t : D a r s t e l l u n g
m ö g l i c h e r E i n g l i e d e r u n g s m e c h a n i s m e n v o n L e h n w ö r t e r n . In Germanoslavica
Zeitschrift
für germano-slawische
Studien,
2 0 0 6 , N r . 1 - 2 , S. 4 2 .
8
Meyers Lexikon
online [ o n l i n e ] . B i b l i o g r a p h i s c h e s I n s t i t u t & F. A. B r o c k h a u s A G ,
2008 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 8 ] , Dostupny z W W W :
<http://Iexikon.meyers.de/wissen/Syntagma>.
9
U N I V E R S I T Ä T T R I E R . Deutsches
Wörterbuch
von Jacob Grimm und
Wilhelm
Grimm : 16 Bde. [in 32 Teilbänden].
Leipzig:
S. Hirzel 1854-1960
[online]. 2007
8
hajdy
-
vorwärts
(wortwörtlich
(aus
arabischem
übersetzt) -
sich
hajdä),
vergnügen,
auf
oder
Lepschi
einen
gehen
Seitensprung
machen.
3 . G L I E G E R U N G DER SLAWISCHEN SPRACHEN 1 0
WESTLICHE
-
Polnisch,
Sorbisch,
Kaschubisch,
Slowakisch,
Tschechisch
SÜDLICHE - Slowenisch, S e r b i s c h - K r o a t i s c h , Makedonisch, Bulgarisch
ÖSTLICHE - Ukrainisch, Weißrussisch, Russisch
TOTE - Polabisch, Altkirchenslawisch
3.1
SPRACHGRENZEN
In Europa werden bestimmte Völker bislang von etwa 70,3 % sog.
sprachlich
undurchlässigen
kontrastarme
Grenze,
Grenzen
kontrastarme
getrennt
Sprachgrenze).
Grenze bildet für die ansässigen Völker eine
Die
Verständigungsmöglichkeit
gegenüberstehenden
Sprachen
ist
geben
(weitere
also
den
sind
auch
im
Dieser
stark
Typ
der
Kommunikationsbarriere.
fast
unmöglich.
Menschen
Chance sich zu verständigen dank Ähnlichkeit der
Grenztypen
Typen:
deutschsprachigen
keine
Diese
optimale
Sprachen.
Gebiet
zu
Diese
finden.
Kontrastreiche Sprachgrenzen bestehen gegenüber folgenden slawischen
Sprachen und S p r a c h g e m e i n s c h a f t e n : Tschechisch (1300 km), Polnisch
(450 km), Sorbisch (350 km), Slowenisch (200 km), Serbokroatisch (50
km) und Slowakisch (50 km). Hier gibt es nur eine Möglichkeit der
[cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 5 ] , D o s t u p n ý z W W W : < h t t p : / / g e r m a z o p e . u n i trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GA00001>.
10
Č E R M Á K , F. Jazyk a jazykověda.
P r a h a : K a r o l i n u m , 2 0 0 1 . S. 6 5 .
9
Verständigung - in diesen Gebieten stellt nur der Bilingualismus eine
Gelegenheit d a r . "
So komme ich gleitend zum Thema Entlehnungen
über, die für
meine Arbeit die Grundlage bilden. Es ist ersichtlich, dass einen Teil der
Entlehnungen gerade die Wörter aus den Grenzgebieten bilden,
diese
den
wichtigen
Bestandteil
der
Reliktwörter
darstellen.
denn
Diese
Relikte entstehen an der direkten Sprachgrenze von einer slawischen und
der deutschen
Sprache,
oder durch das gemeinsame
Leben
in
einer
Siedlung. Sie gelangen danach über die Mundart in die S c h r i f t s p r a c h e .
Deshalb können diese Relikte innerhalb des Kontakts mit den westlichen
und
teilweise
Fernentlehnungen
Vorgang
südlichen
dagegen
übernommen
slawischen
können
werden.
nur
Diese
durch
werden
Sprachen
einen
auf
entstehen.
abweichenden
dem
Wege
der
H a n d e l s b e z i e h u n g e n , Reiseberichten o.a. in das Deutsche a u f g e n o m m e n ,
das
heißt,
dass
diese
Wörter
scheinbar
häufiger
auch
über
andere
Sprachen in Deutsche kommen.
11
B R A U N , P. Tendenzen
in der deutschen
Gegenwartssprache.
Sprachvarietäten.
4.
A u f l a g e , Band 2 9 7 . S t u t t g a r t / B e r l i n / Köln : V e r l a g W. K o h l h a m m e r , 1998. S. 84 f f .
ISBN 3 - 1 7 - 0 1 541 5-X
10
4. GEBIETE
DES
EINFLUSSES
IM
RAHMEN
DES
kamen
dem
WORTSCHATZES
A)
Handelssprache:
wichtige
Entlehnungen
aus
Gebiet der Handelssprache, ein alter Handelsweg führte z.B. entlang
der Linie Regensburg
- Prag - Krakau -
Pelztiernamen: Ziesel
Zobel
(siehe weiter), Hamster
Kiew'2
sysel)n,
(österr., aus dem tschech.
(siehe weiter), Bilch
(Siebenschläfer,
Haselmaus; peripherer Wortschatz, fachlich, entlehnt aus dem poln.
pilch
= S i e b e n s c h l ä f e r ; das slawische Wort ist mit dem lit. pele = Maus
zu lit. pilkas
- grau verwandt. Es ist wohl zunächst die Maus als „die
Graue"bezeichnet,
dann
der
Siebenschläfer
und
die Haselmaus
als
Maus) 14 , Nerz (nach Dudens U n i v e r s a l w ö r t e r b u c h ' 5 kommt dieses Wort
aus dem
Ukrainischen
-
noryca\
nach
Müller kommt
es aus
dem
Sorbischen)
Fuhrwesen,
Verkehr:
Kalesche,
Peitsche
(siehe
weiter),
Prahm (nach Dudens Universalwörterbuch aus tschech. prám = Fähre) 1 6
D)
Speisebezeichnungen:
Dude ns
Universalwörterbuch
(österr.,
nach
Dudens
Schmetten,
aus
tschech.
Universalwörterbuch
Powidl
(österr.,
povidlaÝ\
aus
tschech.
nach
Kolatsche
koláč'8),
B R O M , V l a s t i m i l . Einiges
zum deutschtschechischen
Sprachkontakt
[online].
,
28.
7.
2007
[cit.
2007-08-02].
Dostupny
z
WWW:
< h t t p s : / / w w w . p h i I . m u n i . c z / g e r m a n / m e d i a e v / h i s t s e m / d t - t s c h - H S . h t m >.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1977.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 122.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1203.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1309.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1308.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1977.
2 0 0 5
11
Bruschnitze
für „Preiselbeere" in Pommern )19,
(der Ausdruck
Ziest
(nach Duden und Müller eigentlich Reinigungskraut mit blutreinigender
Funktion
aus
obersorb.
niedersorbischen twarog,
gr. „Käse"
eist)20,
Quark
(std.,
das zu avest. „käsig
gehört) 2 1 , Gurke,
entlehnt
gewordene
aus
dem
Milch"
und
Kren (in Süddeutschland und Österreich
gebraucht, aus tschech. křen, vgl. serbokroat.
hren)22
E) Ausdrücke, die im Laufe der Hussitenkriege 20er - 30er des
15. Jhs.
Lebke
übernommen
(Helm), Tesak
wurden:
Possetke
(militärischer
( H i e b w a f f e ) , Huffnitze
Stützpunkt),
(Steinbüchse),
Trabant
(F uß-Soldat, persönliche Wache, nach Müller und dem Universalwb 2 3 .
geht dieses Wort auf das alttschech. drabant
zurück), Pistole
- Mitglied der Wache
(aus píščala, ursprünglich Pfeife, Röhre; dieses Wort
Pistole wurde danach im 16.Jh. wieder rückentlehnt und es entstand das
tschechische Wort „pistole" für H a n d w a f f e )
F)
Neuzeitige
Entlehnungen:
Polka
(ein
Tanz,
Tschechen wahrscheinlich den von den Russen unterdrückten
von
den
Polen im
24
19.Jh. gewidmet) , Robot (K.Čapek verwendete diesen N e o l o g i s m u s in
seinem Werk R.U.R im Jahre 1920)
B I E L F E L D T , H . H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1 9 8 2 . S. 123.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1 9 7 8 .
21 K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 3 4 .
" D U D E N . Das Herkunftswörterbuch.
4. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g , 2 0 0 1 . S.
452.
23
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 1 6 9 3 .
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2007. S.1299.
12
4.1
EINFLUSS
DEUTSCHE -
DER
SLAWISCHEN
SPRACHEN
AUF
DAS
TSCHECHISCHE25
DAS
Die meisten Änderungen des Deutschen können wir im Einfluss des
Tschechischen
finden.
Erstens
geht
es
um
die
Wandlung
der
Betonungsverhältnisse im Deutschen. Die tschechische A n f a n g s b e t o n u n g
hat in einem großen Ausmaß die deutsche beeinflusst. Anderseits ist es
notwendig zu bemerken, dass die tschechische Anlautsbetonung
unter
den slawischen Sprachen ungewöhnlich ist.
Zweitens
bringt der Einfluss der altslawischen
Diphthongierung
auch eine grundsätzliche Frage nach der Ausbreitung und der Größe des
Ausmaßes.
Drittens wird das deutsche analytischen Futur mit dessen Bildung
werden
+
Infinitiv
dem
grammatische
Einflüsse
befassen
die
sich
Tschechischen
sind
meistens
Wissenschaftler
eben
zugeschrieben.
sehr
nur
umstritten,
mit
dem
Andere
deswegen
lexikalischen
Bestand der deutschen Sprache im Zusammenhang mit dem Einfluss des
Slawischen.
Dieser
Bereich
ist am sichersten
und bestimmtesten
zu
erklären.
„Jede
Gesamtheit
von
Sprachen,
die
miteinander
durch
eine
erhebliche Zahl von systematischen Übereinstimmungen verbunden sind,
nennen
wir eine
Sprachgruppe.
Unter den Sprachgruppen
sind
zwei
Typen zu unterscheiden: Gruppen, bestehend aus Sprachen, die
große Ähnlichkeit
Grundsätzen
Anzahl
des
in syntaktischer Hinsicht, eine Ähnlichkeit in den
morphologischen
gemeinsamer
Kulturwörter
Ähnlichkeiten
Bestände
systematischen
Lautentsprechungen,
lautlichen
25
eine
Gestalt
der
der
Baus
aufweisen,
bieten,
Lautsysteme,
keine
morphologischen
und
manchmal
-
eine
auch
dabei
B R O M , V l a s t i m i l . Einiges zum deutschtschechischen
Sprachkontakt
2 0 0 5 , 2 8 . 7. 2 0 0 7 [ c i t . 2 0 0 7 - 0 8 - 0 2 ] . D o s t u p n y z W W W :
< h t t p s : / / w w w . p h i l . m u n i . c z / g e r m a n / m e d i a e v / h i s t s e m / d t - t s c h - H S . h t m >.
äußere
aber
Übereinstimmung
Elemente
große
und
keine
in
der
keine
[online],
13
gemeinsamen Elementarwörter besitzen, - solche Sprachgruppennennen
wir Sprachbunde." 2 6 Deshalb werden Tschechisch und Deutsch in einen
Sprachbund gereiht, wo sie als Fokussprachen samt dem Ungarischen und
Slowakischen
marginalen
als
Fokussprachen
Sprachen
wie
das
angesehen
Polnische
werden
und
und
mit
den
Slowenische
den
s.g.
Mitteleuropäischen Sprachbund bilden.
„Auch Skála nimmt an, dass Deutsch und Tschechisch
Übereinstimmungen
in
einer
lautlichen
jahrhunderteandauernden
sozioökonomischen wie auch kulturhistorischen Kontaktsituation
parallel,
doch
entwickelt
autonom
haben.
phonologischen
auf der Basis von
Abgesehen
von den
Eigenschaften
der
inneren
Voraussetzungen
bereits erwähnten
ME-Sprachen,
zwar
wie
auffälligen
etwa
stabiler
Wortakzent bzw. phonologisch relevante Vokallänge, geht Kurzová mit
anschaulichen
Beispielen
Übereinstimmungen
insbesondere
dieser
Sprachen
auf
ein.
die
Zu
morphosyntaktischen
diesen
zählt
sie
die
synthetische N o m i n a l f l e x i o n , die synthetische Steigerung der A d j e k t i v e
und
Adverbien
(hier
wird
die
Sprachen von der besonderen
Slawischen
begleitet),
breitere
Übereinstimmung
aller
Übereinstimmung des Ungarischen
das
einfache
Drei-Tempussystem
MEund
ohne
semantische Opposition innerhalb der Präterita, das periphrastische Futur
(umschreibendes) vom ingressiven Typ, das periphrastische Passiv, die
bizentrische
Satzstruktur
mit
Subjekt-Prädikat-
Objekt
als
G r u n d w o r t f o l g e , den beschränkten Gebrauch des Partizips als Gerundiv
(Transgressiv),
konjunktionalen
das
ähnlich
Nebensätze,
die
herausgearbeitete
Relativsätze
mit
System
der
Relativpronomina
interrogativen Ursprungs sowie die höchst produktive P r ä v e r b i e r u n g . . . .
Infolge der engen Beziehungen zwischen den ME-Sprachen kam es
hier auch zu einer allgemeinen Annäherung der Wortinhalte. Als Beispiel
26
N E K U L A , M. S p r a c h b u n d und S p r a c h t y p . In: M. N e k u l a ( e d . ) : P r a g e r
Strukturalismus: Methodologische Grundlagen. / Prague
Structuralism. Methodological Fundamentals. Heidelberg : Universitätsverlag
W i n t e r , 2 0 0 3 , S. 71.
14
verweist Emil Skala auf rund
Deutschen
und
150 Verben der Fortbewegung, die im
Tschechischen
übereinstimmen."
weitgehend
in
den
Wortinhalten
27
A u s d e n o b e n a n g e g e b e n e n Z i t a t i o n e n ist e r s i c h t l i c h , d a s s sich
Völker auch gegenseitig häufig
die
einzelnen
Typen
der
die
so weit b e e i n f l u s s t h a b e n , d a s s wir s o g a r
gegenseitigen
Berührung
im
Bereich
der
M o r p h o l o g i e , P h o n o l o g i e und Syntax sehen können. Alles quellt aus
der
Nachbarschaftbeziehung,
auf
bestimmten
des
Territorien,
Tschechischen
Einflussnahme
bzw.
dem
wobei
sehr
man
belegten
offenbaren kann,
bedeutsam
des Deutschen
Zusammenleben
war.
dass der
Natürlich
auf das Tschechische
darf
nicht
e r w ä h n e n , j e d o c h mein V o r h a b e n w a r es nicht, diesen z w a r
Bestandteil der gemeinsamen Geschichte
5.
LAUTLICHE
Einfluss
ich
die
vergessen
zu
bedeutenden
auseinanderzunehmen.
ÄHNLICHKEITEN
DER
DEUTSCHEN
UND SLAWISCHEN W Ö R T E R
A)
Ähnlichkeiten
beruhen
Urverwandtschaft
der
beiden
indoeuropäischen
Sprachfamilie
Übereinstimmung
in
auf
Sprachen
Flexion,
-
denn
Numerus,
Änderung des Stammvokals, aufweist
auf
möglicher
der
Ebene
deren
Genus
der
Vokabular
und
Ablaut,
(Nase - nos; Schwester
-
sestra, sister; drei - ahd. dri - tri; Leute - ljudi; mag - mogu...)
B)
Germanisch-slawische
Wohnnachbarschaft
bildet
die
nächste denkbare Alternative, wie Wörter der ähnlichen Form und
Bedeutung in beiden Sprachen vorkommen, und das besonders in
der Zeit des Gotenreiches in Südrussland und später von dem 6.Jh.
an im Gebiet zwischen Weichsel und Elbe. Damals wurden Wörter
27
N E W E R K L A , S t e f a n Michael. Sprachliche
Konvergenzprozesse
in
[online], 2002 , 17 | 09 | 2002 [cit. 2 0 0 7 - 0 2 - 2 3 ] . Dostupný z W W W :
<http://www.kakanien.ac.at/beitr/fallstudie/SNewerklal.pdf>. S.2ff.
Mitteleuropa
15
ins Slawische als dem Gotischen und Althochdeutsch
entlehnt,
(russ. skot > got. skatts aus nhd. Schatz; russ. steklo/ Glas aus
ahd. stechal/ Kelch)
C)
Lautliche
deutschen
und
und
semantische
slawischen
Wörter
Übereinstimmung
kann
vielleicht
der
durch
Entlehnungen aus den slawischen Einzelsprachen vom 8.-12. Jh.
erklärt
werden.
Zu
dieser
Zeit
suchten
Wikinger Russland auf. Deutsches Pfund
die
und russisches pud
P f u n d ) beruhen auf dem altnordischen pund
podü;
deutsches
altschwedischen
Wort
Anker
skandinavischen
und
(40
über das slawische
russisches
jakori
aus
ankare.
6 . E N T L E H N U N G S P R O Z E S S E IM W O R T S C H A T Z
Durch Entlehnungen gelangen ins Deutsche nicht nur neue Lexeme,
sondern auch neue Laute, Lautverbindungen, neue Grapheme, von der
deutschen
Struktur
zusammenhängende
abweichende
andere
Akzentregeln
Morpheme
und
F l e x i o n s m o r p h e m e und Wortbildungsmorpheme.
Die
zum
und
Teil
auch
damit
neue
28
Menge der heute noch slawischen Wörter, die im Deutschen
enthalten sind, ist geringer, als die Anzahl der slawischen Namen, die
bedeutend größer ist. Der Grund dafür - der Wortschatz änderte sich im
Laufe der Jahrhunderte durch Aussterben und N e u a u f n a h m e von Wörtern
schneller als der Namenbestand. 2 9
Die slawischen lexikalischen Elemente, die in die deutsche Sprache
dringen, können auf verschiedene Weise in das Deutsche kommen. Es
hängt von der Wechselseitigkeit des Raumes ab. Erstens geht es um
28
M U N S K E , H.H. Ist Deutsch eine M i s c h s p r a c h e ? . Deutscher
Wortschatz.
Berlin /
New York , 1988. S. 4 9 f .
B I E L F E L D T , H. H. Die s l a w i s c h e n R e l i k t w ö r t e r in den d e u t s c h e n M u n d a r t e n im
e h e m a l i g e n s l a w i s c h e n S i e d l u n g s g e b i e t westlich der Oder. Die Slawen in
Deutschland.
Geschichte
und Kultur der slawischen
Ströme westlich von der Oder
und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert.
Berlin : 1985. S. 4 8 7 f .
16
Reliktwörter, die von Slawen als Reste ihrer früheren Idiome in ihre
neue Sprache a u f g e n o m m e n werden. Solche
vom 6. Jh. ab verzeichnen,
auch auf dem heutigen
östlichen
Gebieten
Ufer der Ostsee,
kann man
denn seit dieser Zeit machten
deutschen
ansässig.
Elbe
Reliktwörter
Gebiet
In dieser
und Saale,
sich die
erst
Slawen
nach ihrer Abwanderung
Zeit
erreichten
die Slawen
30
Böhmen
aus
und Österreich.
die
Zweitens
können sie auf Grund der Siedlungsgemeinschaften, oder des Lebens der
Slawen
und
Deutschen
an
der
gemeinsamen
Grenze
ins
Deutsche
gelangen. Dieser Prozess, der in Siedlungsgemeinschaften v e r l ä u f t , ist
heute noch in der Lausitz zu finden.
Im
14. und
15.Jh. waren
diese
Prozesse
natürlich
am
meisten
ausgeprägt, j e d o c h heute ist schwer z u r ü c k z u f ü h r e n , aus welcher der
slawischen Sprachen die Reliktwörter kamen, denn es ist überaus üblich,
dass ein und dasselbe Etymon (Grund-, Stammwort) in unterschiedlichen
Gebieten von unterschiedlichen Gruppen der Slawen übernommen wurde.
In deutschen Mundarten des Kolonisationsgebiets ist die Zahl der
Reliktwörter
am
höchsten
(ca.
3000).
Sie
erklärbar 3 1 .
Sie gehören zu verschiedenen
Ornithologie
(Singvögelnamen),
sind
sozialgeschichtlich
Sachbereichen, jedoch
Fachsprache
der
Landwirtschaft
zu
und
Handel am meisten.
Allgemein kann man sagen, dass man die meisten Wörter slawischer
Herkunft - vor allem der westslawischen Herkunft - in den Mundarten
findet, j e d o c h im Gegenteil die weiter entfernten slawischen
Sprachen
wie
nur
z.B.
Bulgarisch
oder
Serbokroatisch
erreichten
die
Schriftsprache..
Deshalb ist notwendig die einzelnen Sprachepochen zu erwähnen:
Sprachepochen
10
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S . 7 2 f .
P O L E N Z , P. Deutsche
Sprachgeschichte
vom Spätmittelalter
bis zur
Gegenwart.
E i n f ü h r u n g , G r u n d b e g r i f f e , Deutsch in der f r ü h b ü r g e r l i c h e n Zeit. Band I. Berlin /
New York : Walter de G r u y b e r Verlag G m b H , 1991. S. 241.
17
Grundsätzlich
wird
die deutsche
Schriftsprache folgend
in
vier
Epochen eingeteilt:
1. Althochdeutsch - 700 bis 1050 („Eine Gemeinsprache gab es in
dieser Zeit noch nicht. Die ersten deutschen geschriebenen Wörter und
Sätze fand man als Randbemerkungen in Büchern mit lateinischer und
griechischer Sprache. Leider wissen wie nur wenig über die Dichtung der
germanischen Frühzeit. Sie wurde meist mündlich in Form von Rätseln,
Sprichwörtern, Heldenliedern und Zaubersprüchen überliefert. 3 2 ")
2. Mittelhochdeutsch - 1050 bis 1350 („Die Dichtung des frühen
Mittelalters, d.h. ihre Sprache, ihre Stoffe und ihre Formen, wird durch
die Christianisierung der germanischen Stämme geprägt (bis 1170). In
der Zeit des hohen Mittelalters (1170 Zentrum
der
Dichtung.
Das
Rittertum
1270) steht das Rittertum im
konnte
eine
eigene
weltliche
Kultur entwickeln und sich von der V o r h e r r s c h a f t der Kirche f r e i m a c h e n .
Schwerpunkte im Bereich der Dichtung sind der Minnesang, der ein
idealisiertes Frauenbild darstellt und das Epos, das das Rittertum mit
seinen
Idealen
verherrlicht.
Das
Nibelungenlied
ist
eines
der
bedeutendsten Werke dieser Zeit. 3 3 ")
3. F r ü h n e u h o c h d e u t s c h - 1350 bis 1650 (Im späten Mittelalter ist
die Literatur durch den Verfall des Rittertums geprägt. Die Dichtung ist
gekennzeichnet durch den Aufstieg des Bürgertums, das die Führung in
Wirtschaft, Politik und Kultur übernimmt. Durch die
Entwicklung
und
den
Schriftverkehr belebt. Nun
32
Aufschwung
des
Fernhandels
war es aber erforderlich, eine
K Ö R M E R , Elke. Überblick über die Geschichte
1993 , 2 3 . 0 9 . 2 0 0 3 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 1 4 ] , Dostupny z
<http://www.linguist.de/Deutsch/>.
K Ö R M E R , Elke. Überblick über die Geschichte
1993 , 2 3 . 0 9 . 2 0 0 3 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 1 4 ] , Dostupny z
<http://www.linguist.de/Deutsch/>.
wirtschaftliche
wurde
der
überregionale
der deutschen
WWW:
Sprache
[online],
der deutschen
WWW:
Sprache
[online],
18
Sprachform
Dialekte
Ihren
zu
entwickeln.
Diese
und die Ortsmundarten
Höhepunkt
fanden
musste
über
die
hinaus allgemein
die
Bemühungen
landschaftlichen
verständlich
in
Martin
sein.
Luthers
Bibelübersetzung. Luther verwendete sprachliche Mittel aus dem Volk.
Im schriftlichen und zum Teil mündlichen Sprachgebrauch bildeten sie
nun eine Grundregel bzw. Norm. Luther erklärte in seinem „Sendbrief
vom D o l m e t s c h e n " , dass er die Übersetzung so geschrieben hat, dass es
jeder verstehen kann, in dem er dem Mann auf der Straß e und der Mutter
»n der Küche „aufs Maul geschaut" habe. Die Lutherbibel wurde in
vielen
tausend
Exemplaren
schnell
verbreitet
und
so
zu
einem
Volksbuch. G e f ö r d e r t wurde die Verbreitung unserer Muttersprache als
geschriebene
Sprache
durch
die
Erfindung
des
Buchdrucks
durch
Johannes Gutenberg. Diese Sprache Luthers wurde auf Grundlage der
obersächsisch-thüringischer
allgemein
gültigen
Mundart
Charakter.
geschaffen
Daher
bezeichnet
und
erlangte
man
sie
einen
auch
als
Allgemeinsprache auch als Literatursprache. Seit dem 16. Jh. wurden
Bemühungen angestrengt, die Literatursprache immer breiteren Schichten
des deutschen Volkes zu vermitteln und nahe zu bringen. Am Ende des
18. Jh. hat sie sich in Zusammenhang mit großen
Veränderungen
Sprachforscher
endgültig
hatten
daran
durchgesetzt.
einen
gesellschaftlichen
Deutsche
groß en Anteil.
Dichter
und
So entstand
das
Neuhochdeutsche. 3 4 )
4
- N e u h o c h d e u t s c h - 1650 bis Gegenwart
Zur
kurzen
Übersicht
der
einzelnen
typischen
Wörter
aus
bestimmten Epochen bildet eine kleine Auflistung nach den zeitlichen
Abschnitten geordnet:
34
K Ö R M E R , Elke. Überblick über die Geschichte
der deutschen
•993 , 2 3 . 0 9 . 2 0 0 3 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 1 4 ] , Dostupny z WWW:
<http://www.linguist.de/Deutsch/>.
Sprache
[online],
19
• Althochdeutsche Zeit (770-1050): Kürschner
-
Pelz,
mhd.
kürsen
gleichbedeutendes
35
afr.
36
Sprache") , Zobel
kersna
(siehe
Zeit
weiter),
fachsprachlich,
-
Pelzrock:
...entlehnt
aus
„dieses
einer
kurzno
ist
wie
slawischen
(siehe weiter)
•Mittelhochdeutsche
Peitsche
(13.Jh.)
(std., urslaw.
entlehnt
(1050-1350):
Zeisig
aus
Quark
(erweiterter
dem
(siehe
früher),
Standardwortschatz,
tschechischen
čížek,
einem
Deminutivum aus dem tschechischen číž. Das tschechische Wort ist wohl
lautnachahmend37.)38
• W o r t ü b e r n a h m e vor allem im Zuge der Anlehnung an die höfischritterliche Kultur Frankreichs. Die Übernahme Wörter fremder Lautung
und Betonung steigt. Viele davon sind mit dieser Kultur auch später
untergegangen.
• F r ü h n e u h o c h d e u t s c h e Zeit (1350-1650): Gurke (siehe weiter)
• N e u h o c h d e u t s c h e Zeit (1650 —•):
• 1 7 . - 1 8 . Jh.
-
Droschke
(erweiterter
Standartwortschatz,
stark
veraltet, entlehnt aus dem Russischen drözki PI. - leichter W a g e n ) 3 9
•18.Jh. russischen step'
Grippe
(siehe früher), Steppe
unklarer H e r k u n f t )
(std., entlehnt aus dem
40
• 1 9 . J h . - Polka (siehe früher)
" K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 549.
M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und F r e m d w ö r t e r aus
einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf Wörter aus den f i n n o - u g r i s c h e n w i e b a l t i s c h e n
S p r a c h e n . Berlin : Volk und Wissen V e r l a g G m b H . , 1995. S. 7.
37
L a u t n a c h a h m u n g : ein Typ der W o r t e n t s t e h u n g ; sie wird der L a u t m a l e r e i
u n t e r g e g l i e d e r t , wobei es sich um l a u t l i c h e G e r ä u s c h e n a c h a h m u n g in d i e s e m Falle
e i n e s T i e r e s h a n d e l t , (nach K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der
deutschen
Sprache. 24. A u f l a g e . Berlin : de G r u y t e r , 2002. S. XV.)
38
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 1006.
" K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 217.
40
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 881.
20
• 20.Jh. - Kader
früher
fr. cadre
(in der Schweiz im Gebrauch, aus dem russ.
= Gruppe von hohen Parteifunktionären, Angehörigen
und Mitglieder) 4 1 , Kolchose
aus dem russ. kolchoz
(nach Dudens Universalwb 4 2 . selten benutzt;
- kollektivnoe chozjajstvo), Kosmonaut
Dudens Universalwb 4 3 . aus russ. kosmonovt,
kösmos
kadr,
= Weltraum
und naütes
(nach
das aus dem griechischen
= Seemann
kommt), Sputnik
(nach
Dudens Universalwb. 4 4 aus russ. sputnik = der Gefährte = von der UdSSR
erster gestarteter Satelit)
Weiter kann man die aus dem Slawischen stammende Ausdrücke hier Reliktwörter nach Müller - der Herkunft nach sortieren:
A)
-
aus dem Sorbischen - schon vom 12.Jh.
Graupe
Entlehnung
(erweiterter
aus
dem
Standartwortschatz,
obersorbischen
Standardwortschatz,
obsorb.
krupa)45
fachsprachlich,
norc, wobei
(siehe früher) , Reizker
(erweiterter
Wort
Peitsche
aus
im
dem
Russischen
(siehe
weiter),
(peripherer Wortschatz, fachlich,
Pilzart, entlehnt aus einer slawischen Sprache, vgl. tschech.
ryzec,
dies zu einem
roten
47
Saftes) , Jauche
slawischen
Wort für „rot", wegen
seines
(erweiterter Wortschatz, fachlich, entlehnt
dem slawischen jucha
41
Nerz
entlehnt
das slawische
(nörka) eigentlich Taucher bedeutet) 4 6 ,
Quark
,
fachsprachlich,
-
Brühe, Suppe, das im Sorbischen
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 9 1 5
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 9 7 7
43
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 1 0 0 7 .
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 1592.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 7 1 .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 6 4 9 .
47 K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 5 5 .
aus
auch
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
21
bedeutet) 4 8 ,
Stalldünger
Baba
(nach
Universalwb. 4 9
Dudens
landschaftlich verwendet, aus dem Slawischen, vgl. poln. baba =
G r o ß m u t t e r ; russ. baba = alte Frau, Lallwort der Kindersprache),
Bemme
(peripherer
entlehnt
Wortschatz,
vermutlich
aus
ostmitteldeutsch,
dem
sorbischen
Butterschnitte (zu sorb. pomazac
(std., über ung. tolmdcz
Sprache
Hermchen,
til-
Wort
pomazka
beschmieren) 5 0 ,
-
oder russ. tolmäc
aus türk. tilmag;
niederdeutsch,
Zunge,
Dolmetscher
oder eine andere slaw.
Sprache,
Suffix) 5 1 ,
-mag
(nach Dudens Universalwb. 5 2 landschaftlich
Horns'che
verwendet, kleines Haus, ärmliche Kammer, Bett; vgl.
hornice = Obergemach), Kolatsch
Müller 5 3
Gasthof),
landschaftlich
Kummet
Peitzker
(peripherer
Ausdruck,
asorb.
(nach
krcma
=
Wortschatz,
ostmitteldeutsch,
oder obsorb. chomot,
deren Etymologie
(peripherer Wortschatz, regional, entlehnt
aus dem Slawischen (poln. piskorz,
obsorb. piskor,
Pfeifen,
ergibt
Quietschen;
tschech.
(siehe früher), Kretscham
gebrauchter
entlehnt aus poln. chomqto,
unklar ist) 54 ,
-
der
Fisch
beim
zu poln. pisk
Ergreifen
-
einen
p f e i f e n d e n Ton von sich, indem er die Luft aus der Schwimmblase
presst) 5 5 , Plauze
(peripherer Wortschatz, ostmitteldeutsch, entlehnt
aus sorb. p/jvco-Lungenflügel, sorb. pluca-Lunge)56,
** K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 4 5 1 .
9
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 2 3 8 .
der deutschen
Sprache.
50
der deutschen
Sprache.
der deutschen
Sprache.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 108.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 2 0 9 .
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
2 0 0 7 . S. 753.
Plinse
(=
24. A u f l a g e .
_ J
.
6. A u f l a g e . M a n n h e . m : D u d e n v e r l a g ,
24. A u f l a g e .
24. A u t l a g e .
^
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
" M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e r aus
einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf W ö r t e r aus den f i n n o - u g r i s c h e n w i e b a l t i s c h e n
S p r a c h e n . B e r l i n : Volk und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S. 37.
54
KLUGE,
B e r l i n : de
KLUGE,
B e r l i n : de
KLUGE,
Berlin : de
F. Etymologisches
Wörterbuch
G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 5 4 6 .
F. Etymologisches
Wörterbuch
G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 6 8 8 .
F. Etymologisches
Wörterbuch
G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 708.
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
der deutschen
Sprache.
24. A u t l a g e .
der deutschen
Sprache.
24. A u t l a g e .
22
Pfannkuchen,
Kartoffelpuffer;
ostmitteldeutsch,
entlehnt
Buchweizenkuchen) 5 7 ,
bruslica,
aus
Preisebeere
das zu russ. (o)brusliti
peripherer
sorb.
Wortschatz,
blinc
(std., entlehnt
-
dünner
aus
obsorb.
- abstreichen gehört) 5 8 ,
Schischke
(in keinem der von mir benutzten Wörterbüchern zu finden, jedoch
nach Bielfeldt 5 9 ein gemeinslawischer 6 0 Begriff für T a n n e n z a p f e n ) ,
Ziest (siehe früher)
- aus
dem
Polabischen
-
nur
wenige
Wörter
haben
s c h r i f t s p r a c h l i c h e Geltung
- Staupe,
stäupen
(peripherer
Wortschatz,
archaisch,
veraltetes Wort für ö f f e n t l i c h e s Auspeitschen des Verurteilten mit
Ruten am Pfahl; stäup - Altar, Opferpfosten) 6 1
- Zander
(mit
Nasalvokal
aus
nördlichen
slawischen
Dialekten, gehört zum erweiterten Wortschatz, fachlich, vielleicht
aus dem Slawischen entlehnt, vgl. obsorb.
sandak)
62
57
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2002. S. 709.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 719.
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schritten
1950-1978. L e i p z i g : 1982. S.145.
.
.
G e m e i n s l a w i s c h e Wörter sind solche Wörter, die mehr oder w e n i g e r in allen
s l a w i s c h e n S p r a c h e n v o r k o m m e n , und zwar nicht auf Grund von W o r t w a n d e r u n g .
Hiermit sind w e i t e r e B e g r i f f e v e r b u n d e n - A l t s l a w i s c h und U r s l a w i s c h .
A l t s l a w i s c h ist ein m e h r d e u t i g e r B e g r i f f . Außer in Bulgarien und W e s t d e u t s c h l a n d
wird mit A l t s l a w i s c h die a l t b u l g a r i s c h e oder a l t m a k e d o n i s c h e S p r a c h e der aut
K y r i l l ' s Ü b e r s e t z u n g der Bibel z u r ü c k g e h e n d e n ältesten erhaltenen s l a w i s c h e n T e x t e
des 9 . - 1 1 . Jhs. b e z e i c h n e t . In d e u t s c h e r T r a d i t i o n wird diese Sprache j e d o c h
A l t b u l g a r i s c h und A l t k i r c h e n s l a w i s c h g e n a n n t . Später e n t w i c k e l t e n sich auch weitere
Typen des K i r c h e n s l a w i s c h - t s c h e c h i s c h , b u l g a r i s c h , r u s s i s c h . . .
U r s l a w i s c h b e z e i c h n e t das S l a w i s c h e vor der A b w a n d e r u n g der Slawen aus ihrem
U r g e b i e t in ihre s p ä t e r e n S i e d l u n g s g e b i e t e , in denen man dann später, vom 6. Jh.,
die ersten R e l i k t w ö r t e r v e r z e i c h n e n kann.
Nach B I E L F E L D T , H H Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte
S c h r i f t e n 1 9 5 0 - 1 9 7 8 L e i p z i g : 1982. S. 7 2 f f . und H O L Z E R , G e o r g .
Urslawisch
[online], A l p e n - A d r i a - U n i v e r s i t ä t K l a g e n f u r t , 2007 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 4 ] , Dostupny z
WWW: < h t t p : / / w w w . u n i - k l u . a c . a t / e e o / U r s l a w i s c h . p d f > .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 878.
_
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 1003.
23
B)
Jause
(peripherer
Wortschatz, österreichisch, entlehnt aus dem
Slowenischen
-
aus
júžina
-
63
Mittag) ,
dem
Slowenischen
Mittagessen,
Petschaft
-
d e n n júg
(erweiterter
entlehnt aus sloven, pečát
bedeutet
Wortschatz,
stark
oder
veraltet,
= Siegel, Stempel. Angelehnt
Schaft
= Stange, Pfeil. Zuerst in verpetschaten.M
soll
schon
Ulrich
Süden
von
an
Dieses Wort
Liechtenstein
dank
seiner
11.Jh.
kommen
Zweisprachigkeit verwendet haben. 6 5
C)
aus dem Tschechischen
tschechische
Wörter
westslawische
in
Wörter
die
-
seit dem
sudetendeutschen
mischen
sich
unter
Mundarten,
die
bayerisch-
österreichische Mundarten seit ahd. Zeit.
Viele
Wörter
sind
Zusammenlebens_-
im
Deutschen
deutsch-tschechische
auf
die
Gebiete
des
Grenze-zurückzuführen
(z.B. Powidl). Andererseits handelt es sich um Fernentlehnungen. 6 6
- bis zum
Wortschatz,
(peripherer
aus
poln.
15.Jh.: Zeisig
fachlich,
(siehe früher), Ziesel
entlehnt
aus
tschech.
Wortschatz, ostmitteldeutsch,
tschech.
6
drop) *,
Iritsch
69
alttschech. jiřice
oder jiřiček ),
Laschke,
(Stein-,
Lässig
(peripherer
61
sysel) ,
Trappe
niederdeutsch,
(Hausschwalbe,
Hail,
Kernbeißer),
Hyl
entlehnt
aus
(Blutfink),
Schmetten
dem
Leske,
(peripherer
Wortschatz, ostmitteldeutsch, wie Schmant entlehnt aus tschech.
" K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 4 5 1 .
Ibid., S. 692.
65
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
1950-1978. L e i p z i g : 1982. S. 3 f f .
der deutschen
Wörter
Sprache.
24. A u f l a g e .
, ,
im Deutschen.
C
, -FT
Ausgewählte Schatten
o„hriftpn
66
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S. 159.
,
„. .
„„
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 1011.
,.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 9 2 6 .
c^rift™
69
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1950-1978. L e i p z i g : 1982. S. 45.
24
smetana70,
weiter),
auch
Prahm
im österreichischen
verwendet
-
siehe
(peripherer Wortschatz, niederdeutsch, entlehnt aus
dem tschech. präm)71,
mit - s c h -
Deutsch
Groschen
o f f e n b a r aus
(std., mhd. gros(se),
Böhmen
mit tschechischer
die Lautform
Aussprache.
72
Entlehnt
aus
(peripherer
spl. denärius
Wortschatz,
grossus
= dicker
Kurzform des Namens
Denar.) ,
Wenzel
Wenzeslaus,
als
Name des böhmischen Nationalheiligen häufigster Männername des
böhmischen Landvolks. Bei der deutschen Bevölkerung des Landes
gebraucht für Diener, Knecht) 7 3 , Halunke
entlehnt
aus dem tschech.
(std., stilistisch markiert,
holomek = Bettler,
Gauner,
Diener,
Knecht. Älter zunächst Holunke, das vorortig entwickelte a setzt
sich erst im 19.Jh. durch. Die Bedeutung wandelt von „ B e t t l e r " zu
„schlechter Kerl, Lump".) 7 4
1.Hälfte des
Haubitze
15.Jh. (Hussitenbewegung
1419-1436):
(erweiterter Wortschatz, stark veraltet, entlehnt aus
tschech. houfnice,
eigentlich Schleuder; Bielfeldt 7 5 sieht hier
jedoch einen Zusammenhang mit dem mhd. hufe)76,
Trabant
unselbstständiger
Wortschatz,
Begleiter,
Satelit;
peripherer
fachlich, zunächst im omd. Raum belegt, tschech. drabant
Fußsoldat,
Leibwache;
Herkunft umstritten ist)
tschech.
77
, Pistole
drab
= Fußsoldat,
(=
=
dessen
(std., entlehnt aus tschech.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 814.
Auflage
71
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 1 7 .
Aufläse
72
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S, 3 7 4 f .
,
*„«.»..
o
73
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u t l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 9 8 3 .
,
,
. . Ällfla„e
74
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 24. A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 8 7 .
,
. .rlft.n
75
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schnften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S . 4 5 .
,
„. . fl o p
76
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 24. A u t l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 9 6 .
A..flaee
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache. 2 4 . A u t l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 9 2 2 .
25
píšťala
= Rohr,
Bergwerksanteil;
Kukus
dem
Pfeife) 7 8 , Kux
peripherer
tschech.
(= börsenmäßig
Wortschatz,
kukus
gebändelter
fachlich,
zunächst
entsprechend,
jedoch
Entlehnungsrichtung unklar (eventuell aus tschech. kousek
kleiner Anteil); möglicherweise aus kindersprachlichem
- eine Form zu gucken
- spekulieren, Bielfeldt
80
auf das lat. cuccis zurück)) , Düse (nach Müller
dem
tschech.
duše
=
Atem,
G e s c h ü t z b o h r u n g ; dem Universalwb.
81
Seele,
82
79
-
Guggus
j e d o c h weist
vielleicht aus
Leben,
Herz,
nach liegt dieses Wort
dem frnhd. t(h)üsel zu Grunde - ursprünglich Mündung des
Blasebalgrohres; sich nach vorn stetig verengendes Rohrstück),
Dudei
(aus dem tschech. dudy)*3,
Robot
(= Arbeiter, entlehnt
- Fronarbeit) 8 4 , Scharwenzel
aus tschech. robota
(= Bube im
Kartenspiel; peripherer Wortschatz, regional, wohl entlehnt aus
dem tschech. červenec
Wenzel
=
Bube
osteuropäische
- Herzbube, Roter; unter E i n f l u s s von
im
Kartenspiel),
Sprachen
entlehnt
= Hafersack für Reiter; Bielfeldt
aus dem tschech. tanister
85
Tornister
aus
mgr.
(std.,
über
tägistron
behauptet, dass dieses Wort
im 17. Jh. übernommen wurde, denn
es wurde nur bei Schriftstellern böhmischer und schlesischer
H e r k u n f t verzeichnet) 8 6 , Polka (siehe früher),
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 0 5 .
„, .. Q r . h r i f i p n
a
B I E L F E L D T , H . H . Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1950-1978 L e i p z i g • 1982 S 47
80
K L U G E , ' F . Etymologisches
Wörterbuch
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S . 5 5 0 .
der deutschen
Sprache.
J
_
24. Auflage.
, ... r ail.
M Ü L L E R , K . ' Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - un
rem
it:.„v,-„
einem Jahrtausend bei R ü c k s i c h t auf Wörter aus den f i n n o - u g n s c h e n wie baltischen
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k u n d W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1 9 9 5 . S. 3 1 .
82
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2007. S 441
83
B I E L F E L D T , H . H . Die slawischen
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1 9 8 2 . S. 162.
Wörter
im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
85
Wörter
im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
B I E L F E L D T , ' H . H . Die slawischen
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1 9 8 2 . S. 4 6 .
"ibid.,
S. 9 2 1 .
26
- 19.Jh.: neuer Einfluss des Tschechischen in Österreich
D)
aus dem Polnischen - Kontakte mit Ostpreußen, Schlesien
vom 12.Jh.
- Bilch
(siehe
aus
(std. vulg. entlehnt
im 19.Jh., in Berlin verbreitet) 8 7 ,
polnischen dalej
entlehnt
früher), dalli
dem
Slawischen
-
poln.
granica,
aus
Grenze
dem
(std.,
russ.
granica,
tschech. hranice;
dieses Wort wurde von Luther gebraucht, denn
das
entsprach
Wort
Mark
den
modernen
Vorstellungen
nicht
88
mehr) , Gurke (std., aus dem poln. ogörek,
89
das aus mgr. ägovros
=
unreif stammt) , Wildschur
(peripherer Wortschatz, archaisch; aus
poln. wiczura
90
= Wolfspelz) , Kalesche
stark veraltet; aus poln. kolaska
(erweiterter
9
und tschech. koleska) \
(nach Duden - Fremdwb. aus poln. hekiesza
F e s t j a c k e , oft mit Pelz verarbeitet,
Wortschatz,
Pekesclie
Bezeichnung f ü r eine
ein Überrock),
Ulan
(nach
Müller 9 2 aus poln. ulan = mit Lanze b e w a f f n e t e r Reiter, das aus dem
türk. oglan = Knabe kommt), Masurka
(siehe weiter)
- Polnisch er Einfluss: in Berlin und Ruhrgebiet, wo zehntausende
von
Bergarbeitern
seit
dem
19.Jh.
und
nach
dem
2.Weltkrieg
als
Flüchtlinge zugezogen sind 93 . Es ging um Polonisierung geographischer
Namen in neupolnischen Gebieten
87
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
B e r l i n : d e G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 1 7 7 .
,
_
.
o
88
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 7 2 .
,
_
. ,.
89
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 7 8 .
,
_
.
o
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 9 8 9 .
' K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r 2 0 0 2 S 4 6 1 .
92
M Ü L L E R , K . ' S l a w i s c h e s im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F ' e m d w ö ; t e [
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r aus den f i n n o - u g n s c h e n w i e b a l t i s c n e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1 9 9 5 . S. 5 1 .
K U N Z E , K. dtv-Atlas
Namenkunde.
Vor- und Familiennamen
im
deutschen
Sprachgebiet.
M ü n c h e n : D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 171.
27
E)
aus
dem
Russischen
-
das
Russische—bildet—den
Haupteinfluss
- Wörter h a u p t s ä c h l i c h aus der Zeit der Hanse
Laste
(= Wiesel, H e r m e l i n ; aus russ. lactka-,
wurde
in
Estland,
Livland v e r z e i c h n e t , w e i t e r über Lübeck, H a m b u r g nach B r a u n s c h w e i g
gekommen)94
7. K U R Z E E R K L Ä R U N G UND ÜBERSICHT DER
TYPEN
DER ENTLEHNTEN ODER ÜBERNOMMENEN W Ö R T E R IM
DEUTSCHEN
Der
lexikalische
deutschen
Einfluss
Wortschatz
ist
im
der
slawischen
Wesentlichen
Sprachen
in der
auf
den
neuhochdeutschen
S c h r i f t s p r a c h e (etwa seit dem Jahre 1600).
E n t l e h n u n g e n w e r d e n durch v e r s c h i e d e n e E l e m e n t e g e k e n n z e i c h n e t :
a)
landschaftlich
Vorkommensgebiet
Kollektiv,
-
diese
zurückzuführen
sind
auf
ihren
(Kosmonaut
Stammort,
(siehe
früher),
Kombinat)
b) u m g a n g s s p r a c h l i c h
-
hier
handelt
es
sich
ü b e r l a n d s c h a f t l i c h e A u s d r ü c k e der U m g a n g s s p r a c h e - Powidl
früher),
dalli
(std.
19.Jh.) 9 5 , dobber
vulg.
entlehnt
aus
dem
polnischen
um
(siehe
dalej
im
(= gut; in dem Gebiet um M e c k l e n b u r g v e r w e n d e t ,
h i e r h e r w u r d e dieses Wort aus dem R u s s i s c h e n g e b r a c h t w ä h r e n d des
I. W e l t k r i e g e s ) 9 6
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S. 3 f f .
Jbid.,
S. 177.
B I E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der
deutschen
Sprache. 24. A u f l a g e . Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S S. 2 4 0 .
28
c) veraltend - Kürschner
(std., urslaw. kurzno
- Pelz,
mhd.
kürsen
(13.Jh.) - Pelzrock: „dieses ist wie gleichbedeutendes afr.
kersna
... entlehnt aus einer slawischen Sprache") 9 7
d) fachsprachlich (siehe weiter), Karst
Gebirges
wie z.B. Kulak
Byline
(peripherer Wortschatz, fachlich, Name eines
in Kroatien,
in dem
diese
wurde, Appellativum seit dem 19.Jh.)
e)
(siehe weiter),
Erscheinung
zuerst
studiert
98
standarddeutsch - diese Ausdrücke werden in der deutschen
Sprache gewöhnlich gebraucht, wie z.B. Gurke
aus dem polnischen ogurek",
Paprika
16.Jh. - std., entlehnt
- std., entlehnt aus serbischem
päprika im 19.Jh., dies ist eine Weiterbildung zum serbischen
päpar
= Pfeffer 1 0 0
Es
ist
notwendig
landschaftlich
zu
auftretenden
bemerken,
Wörter
mit
dass
sich
der
Gruppe
die
Gruppe
der
der
mundartlich
verwendeten Ausdrücken oft überschneidet, denn es ist anscheinend, dass
die Mundarten auch landschaftlich begrenzt sind und deshalb können wir
mit der landschaftlich limitierten Existenz einzelner Wörter
rechnen.
Zum
wienerischen
Mundart
verzeichnet, sondern auch in Bayern. Bei den Fernentlehnungen
Kollektiv
Beispiel
und Kombinat,
Powidl
ist
nicht
nur
in
der
die aus dem Russischen stammen, können wir behaupten,
dass sie öfter in der ehemaligen
DDR gebraucht wurden,
ansonsten
könnten wir sie in die fachsprachliche Sektion einreihen.
Die
ersten
Sorbischen,
Entlehnungen
Polabischen,
aus
dem
Slowenischen,
Slawischen,
Tschechischen,
Ukrainischen beginnt bereits in der althochdeutschen
und reicht
97
bis zur Gegenwart.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 549.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2002. S. 4 7 3 .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2002. S. 378.
Ibid., S. 679.
d.h.
Zeit
aus
Russischen,
(770-1050)
Die frühesten Entlehnungen
der deutschen
Sprache.
der deutschen
Sprache.
der deutschen
Sprache.
dem
aus
den
24. A u f l a g e .
..
24. A u t l a g e .
,.
24. A u t l a g e .
29
westslawischen
Sprachen
sind
sehr
schwer
ihren
Quellsprachen
z u z u o r d n e n - am s c h w i e r i g s t e n ist es im Falle der U n t e r s c h e i d u n g des
Sorbischen vom Tschechischen. 1 0 1 Die slawisch-germanischen
Kontakte
begannen j e d o c h schon im 6.Jh. und betrafen das A l l t a g s l e b e n und seine
kulturellen E r s c h e i n u n g e n (pluh -
Pflug, chléb - Brot, kněz -
Fürst,
peníze - Geld). 1 0 2
Slawische
Sprachen
haben
an
der
Entwicklung
des
Deutschen
verschiedene Anteile:
1) w e s t s l a w i s c h e
Sprachen
zeigen
einen
stärken
Einfluss
auf
die
Mundarten
2) w e i t e r e n t f e r n t e s l a w i s c h e S p r a c h e n w i e S e r b o k r o a t i s c h ,
Bulgarisch
übten ihren E i n f l u s s auf die S c h r i f t s p r a c h e
S l a w i s c h e s gehört zu den S a t e m - S p r a c h e n , die zu den
östlichen
i n d o e u r o p ä i s c h e n Sprachen g e h ö r e n .
Die a l t s l a w i s c h e n
L e h n w ö r t e r stammen wohl w a h r s c h e i n l i c h
von
den Goten 1 0 3 :
b r ü n j a - Panzer, Brünne —• gotisch: b r u n j ö
vragü - Feind —> gotisch: wargs - V e r b r e c h e r
chlebü - Brot —• gotisch: hlaifs
líští - List —* gotisch: lists
Weiter
finden
wir
deutsche
Wörter,
die
ohne
morphologischen
Wandel und B e d e u t u n g s v e r ä n d e r u n g ü b e r n o m m e n w u r d e n : Peitsche
entlehnt
aus
den
damaligen
noch
westslawischen
(std.,
Mundarten
ins
101
M Ü L L E R , B. Eine G r e n z e n t l e h n u n g f ü r Schwein und Ferkel. Zeitschrift
für
Slawistik,
1966, N r . 11. S. 2 2 3 .
. _ .
.
" S L O S A R , D. D e u t s c h - t s c h e c h i s c h e S p r a c h k o n t a k t e . In Deutsche und Tschechen.
A u f l a g e . M ü n c h e n : V e r l a g C . H . B e c k o H G . , 2005. S. 149.
M O S E R , H. Deutsche Sprachgeschichte.
6. A u f l a g e . T ü b i n g e n :1969.
0
2.
30
Ostmitteldeutsche) 1 0 4 ,
Glasnost
(nach
Duden
Russischen, bedeutet Ö f f e n t l i c h k e i t zu glasnyj
die, die aus slawischen
(.Polonaise
-
über
und
Müller
aus
= ö f f e n t l i c h ) ; oder auch
Sprachen über andere ins Deutsche
das Französische
dem
kommen
- es steht für eine Bildung auf
einem slawischen Wort beruhend aus einer anderen Sprache, die später
ins Deutsche übernommen wurde).
Slawische
Einwohnernamen
werden
in Appelativa
im
umgewandelt ( K a s c h u b e - bäurischer Mensch, Polacke
Russe - Schabe, Krawatte
Deutschen
- blöder Kerl,
- „Kroate"- wildes Kind, oder Schlips - dieses
Wort kam über das Französische in Deutsche, wobei das cravate
Französischen als aus Kroatien stammender Angehöriger galt
Slawische
(.Stalinismus,
{Horde
-
Eigennamen
werden
Molotowcocktail),
durch
Müller
und
Duden
Herkunft: über poln. horda
nur
selten
Slawisches
Universalwb.
106
105
vermittelt
einigen
sich
ebenso
auf
der
und russ. orda aus dem türk. ordu = Heer,
= b e w a f f n e t e r leichter Reiter, kroat. husar
mlat. = cursarius/it.
).
aufgenommen
tat. urdu = Lager; ursprünglich umziehender Tatarenstamm,
aus ung. huszär
im
corsaro,
Paprika
Husar
= Seeräuber,
- std., entlehnt aus serbischem
päprika im 19.Jh., dies ist eine Weiterbildung zum serbischen päpar
Pfeffer 1 0 8 ). Unter letzteren finden wir auch solche, deren Stamm
=
aus
nichtslawischen Sprachen kommt ( K a r s t - siehe früher). A u f g e n o m m e n
werden auch Wörter, bei denen die slawische H e r k u n f t
angenommen
wurde, aber auf Grund neuer Forschungen nicht sicher erscheint ( G r i p p e
~ std., entlehnt
im
18.Jh. aus dem
Französischen
für
Bezeichnung
104
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 6 8 8 .
,
. _
j , „ K r t p r , 11<:
105
M Ü L L E R . K Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e a u s
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r aus den f i n n o - u g r . s c h e n w i e b a l t i s c h e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k u n d W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1 9 9 5 . S . 37
,
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m . D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 8 4 9
.
,
107
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S. 8 5 8 .
..
. fl
108
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 6 7 9 .
31
grippenähnlicher
Krankheiten,
später
vorhandenen
Mundartwort
wohl
angepasst 1 0 9 ,
Kietz
Wörterbüchern
-
den
aus
vermutlich
dem
dem
bereits
Tschechischen:
chfipka
nach
wohl
ein
deutscher
Ausdruck, jedoch nach Müller aus einem obsorb. Ausdruck chyza für ein
ärmliches Zimmer) 1 1 0 .
8 . E N T L E H N U N G E N AUS SLAWISCHEN SPRACHEN 111
Entlehnungen
sind in unterschiedlichen
Wortschatzbereichen
seit
dem hohen Mittelalter in ostdeutsche Mundarten von der Ostsee bis in
die Ostalpen.
Ursachen
der
Zurückhaltung
i"
Her
Entlehni.np
aus
dem
Slawischen:
1. ein relativ starker sprachkultureller Abstand
2. traditionelle A r b e i t e r b e w e g u n g
3. Verständnisschwierigkeiten für N i c h t - F r e m d s p r a c h e n g e b i l d e t e
4. oppositionelle
Haltung
Gemeinsamkeiten
mit
gegen
sozialistischen
Internationalismen,
Staaten
und
die
Bewegungen
aufweisen
5-geringe
Schätzung
des
soziokulturellen
Status
der
slawischen
Nachbarn
6. i n n e r e r
Widerstand
gegen
die
sowjetische
Dominanz
in
der
Nachkriegszeit
109
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 374 f.
, .
_ .
. „
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e . m : D u d e n v e r l a g ,
2007. S. 9 5 0 . ; 110 M Ü L L E R K Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und
F r e m d w ö r t e r aus einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf Wörter aus den f i n n o u g r i s c h e n wie b a l t i s c h e n S p r a c h e n . Berlin : Volk und Wissen V e r l a g G m b H . , i v « .
S. 35.
,U
P O L E N Z , P. Deutsche
Sprachgeschichte
vom Spätmittelalter
bis zur
^genwart.
19
- und 20. J a h r h u n d e r t . Bd. III. Berlin / New York : Walter de G r u y b e r V e r l a g
G m b H , 1999. S. 7 f f .
32
M e n g e der L e h n w ö r t e r und L e h n p r ä g u n g e n :
Lehnwort
Lehnprägung
bis 17. Jh.
59
3
18. Jh. - 1917
166
3
1917 - 1933
33
29
1945 - 1962
59
358
Aus der T a b e l l e ist e r s i c h t l i c h , dass sich der s l a w i s c h e E i n f l u s s am
meisten Ende des 19. Jhs. und in den Jahren nach dem 2. W e l t k r i e g
a u s p r ä g t e . Dies ist aus h i s t o r i s c h e r Sicht eine n a t ü r l i c h e
Erscheinung,
denn am Ende des 19. Jhs. und A n f a n g des 20. Jhs. noch in der Zeit der
M o n a r c h i e Ö s t e r r e i c h - U n g a r n suchten die Slawen (eher T s c h e c h e n ) ihr
Glück gerade im N o r d e n Ö s t e r r e i c h s , wobei diese W i r k u n g innerhalb von
dieser Ära viele Wörter s l a w i s c h e r H e r k u n f t h i n t e r l i e ß .
Nach
dem
zweiten
Weltkrieg
tritt
die
Wirkung
der
ehemaligen
S o w i e t u n i o n a u f . Etliche A u s d r ü c k e wurden w o r t w ö r t l i c h Ü b e r s e t z t , oder
einfach
übernommen
und
verwendet.
Diese
Wörter
gerieten
bislang
t e i l w e i s e für die j u n g e G e n e r a t i o n in V e r g e s s e n h e i t , denn sie gehören
meistens
dem
fachlichen
und
peripheren
Wortschatz
an.
So
sind
A u s d r ü c k e wie D e k a b r i s t , S o l j a n k a , Pirogge, S o w c h o s oder G l a s n o s t den
G e s c h i c h t e l i e b h a b e r n ü b e r l a s s e n . Aus der weiteren Ü b e r s i c h t können wir
feststellen,
dass
die
s t a m m e n . So kann
meist
entlehnten
Wörter
aus
dem
Russischen
ich Russisch als die breiteste R e s s o u r c e
ansehen.
Manche Wörter sind eine lange Zeit im D e u t s c h e n e i n g e b ü r g e r t , d e s h a l b
kann man auf w e i t g e h e n d e Z u s a m m e n a r b e i t und g e m e i n s a m e
Kontakte
schließen.
33
Im Weiteren b e s p r e c h e ich deshalb den nächsten wichtigen Teil der
Entlehnungen,
die
Fernentlehnungen,
die
weihgehend
im
deutschen
Wortschatz b e i n h a l t e t sind.
8.1
FERNENTLEHNUNGEN
Dieser Termin wird als eine solche W o r t ü b e r n a h m e d e f i n i e r t , die
weit
über
die
Siedlungsberührungen
spricht
von
112
o.a.
.
Die
Feststellung der V e r b r e i t u n g und U r s p r u n g e s eines slawischen
Wortes
Handelsbeziehungen,
wird
auch
slawische
gelangt
durch
die
Etymon
sein
Reisen,
politischen
Möglichkeit
Dann
können
Zeiten
wir
Man
Beziehungen
erschwert,
zu v e r s c h i e d e n e n
kann.
hinausgeht.
von
dass ein
und
dasselbe
ins
Deutsche
und
Orten
der
Mehrfachentlehnung
sprechen. Aus dieser Sicht ist es auch sehr schwierig m a n c h e
Wörter
richtig zu k a t e g o r i s i e r e n - ob sie zu den Reliktwörtern oder schon zu den
F e r n e n t l e h n u n g e n gehören. 1 1 3 L e x i k a l i s c h e Entlehnungen werden in der
Regel
in
ihrer
graphischen
Form
der
jeweiligen
Quellsprache
ü b e r n o m m e n und gelangen so in den Kanon der deutschen G e s c h r i e b e n e n
Sprache. 1 1 4
dass
die
Eine w e i t e r e w i c h t i g e B e m e r k u n g stellt die F e s t s t e l l u n g dar,
slawischen
Schichten
und
geringere
erscheinen.
Wörterbuch
Sprachen
weniger
Chance
115
Wörter
in
im
Deutschen
den
höheren
den
Wörterbüchern
fast
angehörten.
oder
immer
den
So hatten
der
unteren
sie
Literatur
Und wenn es dazu kam, dass die ein paar Wörter
f e s t g e h a l t e n w u r d e n , waren
kommende
Wörter
im
ganze 5 aus den
Deutschen
eine
zu
im
slawischen
Fremdwörterbuch
1988
a n g e f ü h r t - davon 2 aus dem P o l n i s c h e n , 2 aus dem R u s s i s c h e n und 1
112
B 1 E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
1 9 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S. 3 f f .
, u , „ r t f r i r < : r h u n e f ü r die
1,3
H E N G S T , K. S l a w i s c h e s im D e u t s c h e n . Zur B e d e u t u n g der W o r t f o r s c h u n g
- M I ^ H Ä U ^ Z i ^ i S : D e u t s c h e r
Wortschat,
Berlin /
" , e H E N Q S T > 1 K 8 S l ^ i . 9 c h e i int D e u t s c h e n . Zur B e d e u t u n g der W o r t f o r s c h u n g f ü r die
S c h u l e . In Muttersprache.
1966, N r . 76, S. 2 0 1 .
34
aus dem T s c h e c h i s c h e n . Insgesamt können wir heute 236 Entlehnungen
aus
slawischen
Sprachen
in
Duden.
Die
deutsche
Rechtschreibung
finden. Der prozentuelle Anteil des Slawischen beträgt in etwa 0,20%
des Gesamtwortschatzes von 120 000 angeführten Wörtern. Von diesen
236 slawischen Wörtern kann bei ca. 128 den Zeitraum der Übernahme
bestimmt werden und bei 202 Wörtern können wir die Ausgangssprache
gewiss bestimmen. Dank der Datierung der Übernahme der Wörter kann
man heutzutage prüfen, ob der Prozess der Entlehnung nach bekannten
Sprachgesetzen erfolgte. Dies ermöglicht das Sprachwandelgesetz, das
als Piotrowski-Gesetz bekannt ist. Diesbezüglich hat eine Untersuchung
des Einflusses des Slawischen
auf das Deutsche
ergeben,
dass
das
Russische im 20. Jh. (im Gegensatz zu den vorigen Jahrhunderten) in
einem
außergewöhnlich
starken
Ausmaß
das
Deutsche
um
etliche
Lehnungen bereichert h a t . " 6
Im w e i t e r e n T e x t liste ich e i n e Ü b e r s i c h t der F e r n e n t l e h n u n g e n
den
jeweiligen
Sprachen
auf.
Es
handelt
sich
um
F e r n e n t l e h n u n g e n , die ich m i t d e r g e g e n w ä r t i g e n K l u g e s
die
aus
bekannten
etymologischen
E r k l ä r u n g a n g e b e , o d e r f a l l s n ö t i g b e i k e i n e r l e i A n f ü h r u n g in K l u g e
im
Duden Universalwörterbuch und Müllers Werk Slawisches im Deutschen
vergleiche,
oder
weiter
im
Duden-Taschenbuch:
Wie
sagt
man
in
Osterreich ausfindig mache.
1/ aus dem Serbokroatischen - Kukuruz
österreichisch; entlehnt aus serb. kukuruz)u\
aus serbo-kroat. opanki
(peripherer
Opanke
Wortschatz,
118
(nach Müller
veraltender
Ausdruck,
= Sandalen),
Vampir
(erweiterter
Wortschatz, Exotismus; entlehnt aus serbokroat.
vämpir-,
entspricht zuerst den auf dem Balkan verbreiteten Glauben an bösartige
" 6 K E M P G E N , S.; S C H W E I E R , U.; BERGER, T. Slawische E n t l e h n u n g e n im
D e u t s c h e n . In Rusistika
- Slavislika
- Lingvistika.
F e s t s c h r i f t für Werner L e h f e l d t
zum 60. G e b u r t s t a g . M ü n c h e n : V e r l a g Otto Wagner, 2003. S. 4 6 4 - 4 6 6 .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen Sprache. 24. A u f l a g e .
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S.545.
. M U L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und F r e m d w ö r t e r aus
einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf Wörter aus den f i n n o - u g r i s c h e n wie b a l t i s c h e n
S p r a c h e n . Berlin : Volk und Wissen V e r l a g G m b H . , 1995. S. 41.
35
Toten, die in der Nacht den Lebenden das Blut aussaugen. Dieses Wort
wurde in einem Bericht aus Wien (über Vorfälle in Belgrad) verwendet,
nach Leipzig
1725 gebracht und dort auf Menschen
übertragen,
die
Andere quälen. Später wurde die Bedeutung auf Tiere, die den anderen
Tieren das Blut aussaugen übertragen. Dieser Entwicklung nach entsteht
die
moderne
Legende,
zurückentlehnt wird.)
die
später
in
die
slawischen
Sprachen
119
2/ aus dem Russischen Hauptsächlich
Fernentlehnungen
aus dem
Russischen
werden
meistens innerhalb von politisch, wirtschaftlich oder w i s s e n s c h a f t l i c h
bedeutenden
Perioden
in den deutschen
Wortschatz
übernommen,
jedoch nicht verändert, sondern nur in ihrer Form gebraucht. Sehr oft
werden solche Wörter nachher aus dem Wortschatz ausgelassen, denn
sie werden in der Kommunikation dank aktuellen Ereignissen, der
Epoche und Situation a u f r e c h t e r h a l t e n . Wenn die Zeitperiode oder die
aktuelle politische Situation vorbei ist, übergehen die Wörter in das
passive Gedächtnis, wo sie bewahrt werden.
a/
Zobel
Karolingerzeit):
f
120
(erweiterter Wortschatz, fachlich; entlehnt aus russ. söbol)
,
Hamster
Bezeichnungen
(std.,
des
entlehnt
Pelzhandels
aus
dem
(11.Jh.,
sloven,
anderer, westslawischen Sprache: russ.-kslav.
b/
Handelsbeziehungen
mittelniederdeutsche
chomestor,
oder
chomëstorû)'2'
(13.-15/16.Jh.
Schriftsprache):
einer
in
Juchten
die
(peripherer
Wortschatz, fachlich; entlehnt aus russ. jucht = auf bestimmte Weise
gegerbtes Leder) 1 2 2 , Lasten
(siehe früher), Lodia
1,9
Ibid., S. 9 4 8 .
Ibid., S. 1 0 1 5 .
. r
121
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
B
e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 3 8 8 .
122
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 4 5 4 .
2 4
120
h
der
deutschen
Sprache.
Auflage.
2*.
der
deutschen
Sprache.
der
36
c/
Reiseverbindungen,
diplomatische
Beziehungen
17.Jh.in neuhochdeutsche Schriftsprache): 16.Jh.- Sigmund
von Herberstein
(16.Freiherr
verfasst seinen Bestseller „Rerum Moscoviticarum
c o m m e n t a r i i " insbesonders über Moskau.
-
Horde
(std.,
zunächst
als
Trupp
herumziehender
Leute
verstanden, vor allem Tataren. Entlehnt vermutlich aus poln.
horda,
123
das seinerseits auf türk. ordu = Heer, Heerlager bedeutete)
, Kwass
(nach Müller und Duden Universalwb. gleichfalls aus dem russ.
kvas
-
Getränk
(bewaffneter
mehrfache
aus gegorenem
leichter
Reiter
Übernahme
Brot, Mehl
im
aus dem
poln. Vermittlung) 1 2 4 Rubel
Silberbarrens) 1 2 5 , Schapka
und Malz),
zaristischen
Ostslawischen,
Kosake
Russland,
wohl
vielleicht
durch
(eigentlich abgehauenes Stück
eines
(nach Müller 1 2 6 aus dem russ. Sapka =
127
Winter-
oder
Pelzmütze), Sterlet
(aus dem
russ. ststerl'adb
kleiner Stör, nach Müller 1 2 8 aus dem Russischen), Wojewode
);
(Duden
Universalwb. 1 2 9 als auch Müller einigen sich auf der Herkunft dieses
Wortes
aus
dem
Polnischen:
wojewoda
=
wojna/Krieg
130
wotfz/c/Führer), Zar (Müller als auch Duden Universalwb.
+
• •
einigen
sich auf der Herkunft dieses Wortes aus dem russ. car - das got.
kaisar z u r ü c k g e f ü h r t werden kann)
123
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
: de
G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 4 2 1 .
M U L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und F r e m d w ö r t e r aus
einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf W ö r t e r aus den f i n n o - u g r i s c h e n wie b a l t i s c h e n
i y n a c h e n . B e r l i n : Volk und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S. 37.
U D E N . Das große Fremdwörterbuch.
2. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 0 . S. 1184.
M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e r aus
einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf W ö r t e r aus den f i n n o - u g r i s c h e n w i e b a l t i s c h e n
^ r ä c h e n . Berlin : Volk und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S. 47.
E L F E L D T , H. H. Die slawischen
Wörter im Deutschen.
Ausgewählte Schriften
, ^ 5 0 - 1 9 7 8 . L e i p z i g : 1982. S. 37.
U L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e r aus
"em J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf W ö r t e r aus den f i n n o - u g r i s c h e n wie b a l t i s c h e n
i 2 |>rachen. Berlin : Volk und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S. 51.
130
S
'
194
Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
5.
u u U E N . De utsches
' • S. i 9 6 0 .
37
17.Jh.-
Adam
Olearius
schreibt
sein
Werk
„Vermehrte
Moscowitische und Persianische Reisebeschreibung" über russische
Verhältnisse.
- Kabacke
(landschaftlich gebraucht, nach Müller 1 3 1
ärmliches Haus aus russ. kabäk),
Knute
(erweiterter
kleines
Wortschatz,
Exotismus; entlehnt aus russ. knut = Knotenpeitsche, das seinerseits
= Knoten entlehnt ist) 132 , Pope
aus altnordischem knütr
(Müller 1 3 3
und Duden Universalwb. 1 3 4 einigen sich auf der russ. Herkunft aus
dem Wort pop,
Saffian
das auf ahd. p f a f f o = P f a f f e z u r ü c k z u f ü h r e n ist),
(nach Müller 1 3 5 feines Ziegenleder, das über turko-tatarische
Sprachen und schließlich aus dem persischen saxtijan
wurde), Jurte
übernommen
(peripherer Wortschatz, Exotismus; übernommen aus
russ. jurta zu russ. jurt = Haus, Hof, das ein Lehnwort aus dem
Turko-Tatarischen ist) 136
18.Jh.
-
Daniel
Gottlieb
Messerschmidt
Sibirien-, T r a n s b a i k a l i e n - e x p e d i t i o n
Duden aus dem russ.
d/
Übernahmen
Fremdwörterbuch
Heldenlied
137
(nach
eine
Müller
und
tajga)
des
russ.
russischer
- Taiga
unternahm
18.-19.Jh.
bylina
-
-
„was
Volksdichtung),
Byline
gewesen
Balalaika
(nach
Dudens
ist",
episches
(nach
Dudens
m
M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e r aus
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r aus den f i n n o - u g n s c h e n w i e b a l t i s c n e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S. 35.
. ei
a
135
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u t l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 5 0 6 .
. _
,nc
' " M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und F r e m d w o r t e aus
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r aus den f i n n o - u g n s c h e n w i e b a l t i s c n e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1 9 9 5 . S. 4 5 .
.
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2007. S.1302.
135
M Ü L L E R , K . Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F " ™ 0 ™ 6 / 1 "
n
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r aus den f i n n o - u g n s c h e n w i e b a l t i s c n e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k u n d W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1 9 9 5 . S. 4 7 .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u t l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 4 4 5 .
.
_ ,
, . „
' " D U D E N . Das große Fremdwörterbuch.
2. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 0 . S. 2 2 9 .
38
Universalwb. 1 3 8
aus
Saiteninstrument),
(peripherer
aus
dem
Barsoi
Wortschatz,
russ.
Schenkung
Fremdwb.
russ.
140
des
datscha
balalajka
dreisaitiges
russisches
(Fremdwort -
russ. W i n d h u n d ) ,
Datsche
ostmitteldetsch,
ostniederdeutsch;
entlehnt
= Landsitz,
Fürsten)
-
139
,
eigentlich
Dekabrist,
Gusli
der
(aus
Anteil,
dem
früher
Duden
-
: ein Fremdwort aus dem Russischen, es b e z e i c h n e t ein im
1 8.Jh in Russland g e b r a u c h t e s Klavichord), Duma (dieses Wort kommt
aus dem Russischen - den G e d a n k e n bedeutend, obwohl das Wort
anscheinend
aus dem
got. dorn = Ruhm, Urteil
stammt) 1 4 1 ,
(peripherer W o r t s c h a t z , E x o t i s m u s , aus dem russ. ikona,
byz. eikóna
aus gr. eikón
Ikone
dass aus dem
= bildliche Darstellung kommt) 1 4 2 ,
Pirogge
(eine russ. Pastete, aus H e f e t e i g , die mit Fleisch oder Fisch
anderem
gefüllt
wird) 1 4 3 ,
(peripherer
Wortschatz,
oder
fachlich;
A u s s c h r e i t u n g e n gegen M i n d e r h e i t e n , J u d e n v e r f o l g u n g , entlehnt aus
russ.
porgróm,
eigentlich
Unwetter,
Verwüstung) 1 4 4 ,
Samowar
(peripherer W o r t s c h a t z , E x o t i s m u s ; russische T e e m a s c h i n e ,
145
aus dem russ. samovar) ,
Steppe
(siehe f r ü h e r ) , Troika
(erweiterter
W o r t s c h a t z , f a c h l i c h ; D r e i g e s p a n n , entlehnt aus russ. troika,
138
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
?3?07- S- 241.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 1 8 1 .
EN<
Das
I«JT
große Fremdwörterbuch.
2 0 0 0 . S. 5 2 6 .
Das
große Fremdwörterbuch.
2 0 0 0 . S. 3 6 3 .
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
entlehnt
zu russ.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
2. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
dC G r u y t e r
Dun
' 2 0 0 2 . S. 4 3 4 .
D
'
as große Fremdwörterbuch.
u"00- S.1043.
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
DEN
2. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
: dC G r u y t e r
KM
' 2 0 0 2 . S. 7 1 0 .
L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
: d e
G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 8 3 .
39
troe
= drei) 1 4 6 , Wodka
aus russ. vödka,
(erweiterter Wortschatz, Exotismus;
entlehnt
e i g e n t l i c h Wässerchen) 1 4 7
e/ mit der O k t o b e r r e v o l u t i o n v e r k n ü p f t e W ö r t e r Menschewik,
Sowchos,
Komsomol,
Bolschewismus,
Bolschewik,
Kulak,
Leninismus,
Subbotnik
f / mit dem J a h r e 1945 v e r k n ü p f t e W ö r t e r - Propusk
Propusk
= Ausweis,
Passschein),
Molotowcocktailus
(nach
(russ.
W. M.
M o l o t o w ] , mit einem Ö l - B e n z i n - G e m i s c h g e f ü l l t e F l a s c h e , die nach
A n z ü n d e n des aus dem F l a s c h e n h a l s h e r a u s r a g e n d e n D o c h t e s
ein
Ziel
geworfen
wird;
erstmals
im
Zweiten
Weltkrieg
s o w j e t i s c h e n T r u p p e n zur P a n z e r n a h b e k ä m p f u n g e i n g e s e t z t ) ,
-
nach
dem
2.
Weltkrieg
wurden
die
gegen
von
Stalinist
ehemaligen
DDR-
B e n e n n u n g e n p o l i t i s c h e r und w i r t s c h a f t l i c h e r S a c h v e r h a l t e aus dem
R u s s i s c h e n auf dem Weg 1 4 9 der
a)
Lehnübersetzung
obucenie-,
b)
übernommen
K u l t u r h a u s / dorn
Bedeutungsentlehnung
(Fernstudium/
zaocnyje
kul'tury),
(Rat/
Rat
des
Bezirks/
oblastnoj
sovet)
gl
jüngste
Perestroika,
russischen
Entlehnungen
Glasnost
-
Kosmonaut,
Sputnik,
(siehe f r ü h e r ) , Kalaschnikow'5°
Waffenkonstrukteur
[Michail
[nach
Laika,
dem
Timofejewitsch
K a l a s c h n i k o w , * 1919]], B e z e i c h n u n g für S c h ü t z e n w a f f e n , die zur
146
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Auflage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S . 9 3 1 .
,
,
Anfiaae
147
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. Autlage.
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 9 9 5 .
AG,
A
Brockhaus
Meyers Lexikon
online [ o n l i n e ] , B i b l i o g r a p h . s c h e s I n s t i t u t & r . A . t>
2008 [eit. 2008-10-08], Dostupný z W W W :
<http://lexikon.meyers.de/wissen/Molotowcocktail>.
Auflage
149
S C H 1 P P A N , T . Lexikologie
der deutschen
Gegenwartssprache.
2. A u t i a g e .
T ü b i n g e n : N i e m e a e r , 1 9 9 2 . S. 2 6 2 .
. t .
. o ^ c k h a u s AG,
150
Meyers
Lexikon
online [ o n l i n e ] . B i b l i o g r a p h i s c h e s I n s t i t u t & F. A . B r o c k h a u s A
2008 [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 8 ] , Dostupný z W W W :
<http://lexikon.meyers.de/wissen/Kalaschnikow>.
40
Ausrüstung der Armeen des Warschauer Paktes gehörten sowie bei
den
Streitkräften
anderer
Guerillaorganisationen
Kalaschnikow
AK(Automat
Kaliber
ist
Länder
in
der
Gebrauch
1947
mm.
ein
Seit
in
sind.
entwickelte
Kalaschnikow)-47,
7,62
und
verschiedenen
Die
Maschinenkarabiner
automatisches
den
bekannteste
Gewehr
mit
gibt
es
1970er-Jahren
K a l a s c h n i k o w w a f f e n mit kleinerem Kaliber (5,45 mm). Die AK-47
ist eines der verbreitetesten Gewehre der Erde.
- aus der Nachhansezeit durch den Osteuropahandel:
jarowisieren
(nach
Wahring
Sommergetreide, Saatgut), Juchte
aus
dem
russ. jarowoje
=
(Duden und Müller einigen sich
auf der H e r k u n f t : über das Russische aus dem Persischen: guft =
Paar,
paarweise
Droschke
gegerbte
Lederhäute),
Saffian
(siehe
früher),
(erweiterter Wortschatz, stark veraltet; leichtes Fuhrwerk,
Taxi, entlehnt aus russ. drözki
PI. = leichter Wagen) 1 5 1 ,
Steppe
(Duden und Müller einigen sich auf der Herkunft, aus dem russ.
step'),
Niwa,
Universalwb.
Podsolboden
das
Russische
Asche) 1 5 2 , Schaschlik
(als
Herkunftssprache
angegeben
- pod
wird
= unter, zola
Bratspieß (vgl. russ. saslyk))153,
Soljanka
- sis =
(nach Müller aus dem
= Suppe), Kwass (siehe früher)
- literarische Entlehnungen: Pogrom
eigentlich
=
(erweiterter Wortschatz, fachlich; Spieß mit
Fleisch und Gemüse, entlehnt aus dem Turkotatarischen
russ. soljanka
im
Verwüstung)
Universalwb.
aus
'"" K L U G E , F. Etymologisches
dem
154
),
Tundra
russ.
tundra
Wörterbuch
(aus dem russ.
(nach
=
pogrom,
Müller
und
Duden
Kältesteppe),
Taiga
(siehe
.
der deutschen
Cnmrhe . 24. Auflage.
Sprac
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 2 1 6 .
B i b l i o g r a p h i s c h e s I n s t i t u t & r . A.
Duden - Das Universa Iwörterbuch.
lonlinej.
e
< http://www.auae..B r o c k h a u s AG, 2 0 0 6 [cit. 2 0 0 8 - 1 1 - 1 0 ] . D ° s t u p n y z
4Q48>
suche.de/suche/abstract.php?shortname=fx&artiKei
24. A u f l a g e .
s rache.
153
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
p
Berlin
: de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 7 9 5 .
154
K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
Berlin : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S . 7 1 0 .
Putschen
der deutschen
Sprache.
p
24. A u f l a g e .
41
f r ü h e r ) , Samowar
fachlich;
( s i e h e f r ü h e r ) ) , Balalaika
dreiseitiges
balaläjka,
russisches
vermutlich
entlehnt)
155
d e m r u s s . borsc
Instrument,
von einem
, Borschisch
(peripherer Wortschatz,
aus
lautmachendem
dem
russ.
russischen
Verb
( n a c h M ü l l e r und D u d e n U n i v e r s a l w b .
aus
- eigentlich Bärenklau, daraus diese Suppe früher
z u b e r e i t e t w u r d e ) ; sie w e r d e n m e i s t als E x o t i s m e n v e r w e n d e t
- ab 1917 - Sowjetismen, die im politischen Wortschatz eine
Rolle spielen: Sowjet,
(nach
Müller
und
Bolschewik,
Duden
Kolchos(e),
Universalwb.
Komsomol,
aus dem
russ.
Kulak
kulak
eigentlich A u f k ä u f e r , Geizhals, wohl aus dem Turkotatarischen)
Glasnost
(80er), Perestrojka
(80er).
- D D R - s p e z i f i s c h e (in der KPD der 20er/30er):
Propusk,
-
Subbotnik,
Druscltba,
Eurolateinische
,
Datsche
Natschalnik,
(siehe früher)
Ostblock-Internationalismen:
Agronom,
Aktivist,
Diamant,
Kollektiv,
Kombine,
Kombinat,
Diversant,
Kursant,
Agitprop,
Exponat,
Kapitulant,
Traktorist
- Im D e u t s c h e n v o r h a n d e n e I n t e r n a t i o n a l i s m e n m i t s o w j e t i s c h e r
Lehnbedeutung: Agitation,
Perspektive,
Norm,
Akademiker,
Organ,
Brigade,
Pionier,
Kader,
Plan,
Losung,
Rekonstruktion,
Transparent
-
Innerer
Lehneinfluss
-
deutsche
russischen V o r b i l d e r n : Friedenslager,
Neuerer,
volkseigen,
parteilich,
Plansoll,
Rat
Lehnprägungen
Held der Arbeit,
des
Kreises,
Kulturhaus,
übererfüllen,
Wanderfahne
- Übersetzte L e h n w e n d u n g e n : im Ergebnis,
in unserer
nach
mit...an
der
Spitze,
Republik
^ K L U G E , F. Etymologisches
Wörterbuch
der deutschen
Sprache.
24. A u f l a g e .
B e r l i n : de G r u y t e r , 2 0 0 2 . S. 8 4 .
• * B A
Duden - Das große Fremdwörterbuch
[ o n l i n e ] . B i b l i o g r a p h i s c h e s Institut & f . A.
Brockhaus AG, 2006 [cit. 2008-1 1-10], Dostupny z W W W : < h t t p : / / w w w . d u d e n suche. de/suche/trefferliste.php?suche=einfach&treffer_pro_seite=10&modus-title&l
evel-125&senden=suchen&suchbegriff[AND]=Kulak>.
42
3/ aus dem Ukrainischen : Borschisch
Müller
aus
dem
Ukrainischen,
Oberbefehlshaber
häuptmann),
des
nach
Heeres;
(siehe früher), Hetman
Duden
aus
vielleicht
Rada (aus dem ukr. Rada - Rat)
dem
in Wien:
Bereich
-
= der Begeisternde),
Entlehnungen
das
sog.
spätmittelhochdeutsch
(Fremdwort -
Rejdovák
im hauswirtschaftlichen,
Kuchlböhmisch
Herkunft: Powidltatschkerl
Polnischen;
157
4/aus dem T s c h e c h i s c h e n : im 18 - 19. Jh.: Furiant
tschech. furiant
(nach
gastronomischen
(Austriazismen
tschechischer
(der erste Teil des Wortes kommt aus dem
Tschechischen, jedoch der zweite wurde aus dem Französischen
entlehnt;
ansonsten
in
wird
österreichischen
Kolatsche,
dieser
Varietät
des
Schmetterling
Herkunftswörterbuch
tschech. smetana
nach
verwendet)
Ableitung
kommt
von
dieser
= Sahne, dem Volksglauben
(tschech. vdolky)m,
Milch
pomali,
verwahrloste
Hetschepetsch
umgangssprachlich
Deutschen
(eine
Duden
Schmetterlingsgestalt
benutzt,
Ausdruck
gestohlen
Strizzi
baufällige
(mundartlich,
158
Golatsclie/
Schmetten,
Ausdruck
dem
aus
dem
nach sollen Hexen
haben)159,
Buchtel,
(Onkel), Kaluppe
Hütte) 1 6 1 ,
,
der
Dalkerl
(landschaftlich
Gat(j)e(hose),
Klobasse,
im B a y e r i s c h e n , Ö s t e r r e i c h i s c h e n , a u s
tschech. šípek = Heckenrose), Kredenz,
Malter,
Schnittling,
in
dem
Werkel
157
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g ,
2007. S. 1126
158
DUDEN T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt man in Österreich?.
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
D u d e n v e r l a g , 1998. S. 322.
.
. „ 9nn,
DUDEN. Das Herkunftswörterbuch.
4. A u f l a g e . Mannheim : D u d e n v e r l a g , 200 1.
s
- 729. und M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
Lehn- und
F r e m d w ö r t e r aus einem J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t auf Wörter aus den t i n n o ugrischen wie b a l t i s c h e n S p r a c h e n . Berlin : Volk und Wissen V e r l a g G m b H . , i w .
S. 49.
160
S P Á Č I L O V Á , L. Der g e g e n s e i t i g e E i n f l u s s des T s c h e c h i s c h e n und des
ö s t e r r e i c h i s c h e n Deutsch in näherer G e s c h i c h t e und G e g e n w a r t . In: Muhr, K.,
f
Ä
S
l
Verlag, 1995. S. 2 6 5 .
^
Ä
^
W
Wien : ÖBV P ä d a B o g i s c h «
43
5/ aus dem Slowenischen: Bilch (siehe früher)
6/ aus dem Polnischen 1 6 2 : zu Beginn des 19. Jhs.: Krakowiak
Müller polnischer Tanz, Krakauer Tanz), Masure/
-
Universalwb.
Polonaise) 1 6 4 ,
Masurka
polnischer Nationaltanz) 1 6 3 , Polacca
Kolenda
(nirgends
gefunden),
Oberek
(nach
(nach Duden
(poln. Art
(nach
einer
Duden
-
Fremdwort, schneller Schlussteil des Kujawiaks, eines polnischen Tanzes
im langsamen Takt) 1 6 5
9. ZUR
GESCHICHTE
DER
URSPRÜNGLICHEN
A U S B R E I T U N G DER SLAWEN 1 6 6
Im
mitteleuropäischen
Raum
nehmen
slawisch-germanische
Kontakte ihren A n f a n g etwa im 5./6. Jh. Seit dieser Zeit dehnen sich die
Kontakte der Slawen in Mitteleuropa aus. Sie beginnen Territorien zu
besiedeln,
die
von
Burgunder
und
Langobarden
wandern
slawische
germanischen
Stämme
Stämmen
verlassen
westlich
der
Goten,
wurden. 1 6 7 Vom
von
der Neiße
Vandalen,
6./7. Jh.
und
Oder
an
ein,
südwestlich des Böhmerwaldes, um die Thaya, überschreiten die March
und im 6.Jh. treten sie in den Ostalpenraum.
Die Slawen im Westen und Norden besiedeln Ostseeküste, die Insel
Usedom, Rügen, Hiddensee, Poel, Fehmarn und die Kieler Bucht. Im
162
H E N G S T , K. K u l t u r b e z i e h u n g e n l e x i k a l i s c h e E n t l e h n u n g e n aus dem S l a w i s c h e n
D e u t s < : h e . Zeilschrift für Slawistik, 1988, N r . U . S . 162.
n,lHenverlae
163
D U D E N . Deutsches
Universalwörterbuch.
6. A u f l a g e . M a n n h e . m . D u d e n v e r l a g ,
2 0 0 7 . S 1012
j ^
164
Duden [ o n l i n e ] , 2 0 0 8 [cit. 2 0 0 8 - 1 1 - 1 2 ] . D o s t u p n y z W W W : < h t t p : / / w w w . d u d e n suche.de/suche/trefferliste.php>.
, . •
165
Duden - Das große Fremdwörterbuch
[online]. Bibliographisches
Institut & F. A. Brockhaus AG, 2006 [cit. 2008-1 1-10]. Dostupny z
WWW: < h t t p : / / w w w . d u d e n . d e / d u d e n s u c h e / w e r k e / d g f w / 0 0 0 / 0 4 5 / 0 b e r e k . 4 5 3 13.htm 1>.
44
Jahre 1072 w i r d die K i e l e r F ö r d e v o n S l a w e n z e r s t ö r t , ü b e r s c h r e i t e n die
Unterelbe,
dringen
bis
zur
Mündung
der
Saale,
ins
Werra-
und
F u l d a g e b i e t bis zum U n t e r h a r z , d e m T h ü r i n g e r w a l d v o r l a n d .
S ü d l i c h d i e s e r G e b i e t e t r e t e n sie bis zum F r a n k e n w a l d , zum o b e r e n
M a u i n , R e g n i t z . D e n B a y e r i s c h e n W a l d ü b e r s c h r e i t e n sie j e d o c h n i c h t .
W e i t e r im S ü d e n s t o ß e n die S l a w e n bis zur T r a u n , z u m A t t e r s e e ,
Traunsee.
In den O s t a l p e n
erreichen
sie die H o h e n T a u e r n
und
den
O b e r l a u f der D r a u . E i n e L i n i e , die wir als eine A u s b r e i t u n g s g r e n z e sehen
k ö n n e n , r e i c h t v o n der O d e r m ü n d u n g in die O s t a l p e n . W e s t l i c h
dieser
Linie w e r d e n k e i n e I d i o m e s l a w i s c h e r H e r k u n f t m e h r g e s p r o c h e n .
Der
P r o z e s s der sog. U n i l i n g u a l i s i e r u n g ( A n e i g n u n g des D e u t s c h e n d u r c h die
s l a w i s c h e B e v ö l k e r u n g , der Ü b e r g a n g zu D e u t s c h ) und C h r i s t i a n i s i e r u n g
beginnt
sehr
deutschen
f r ü h . Im
Siedlern
8.Jh.
wird
durchsetzt.
der
Im
gesamte
Osten
geht
Südostalpenraum
es
ähnlich
zu.
von
Die
E n t w i c k l u n g der s l a w i s c h e n B e v ö l k e r u n g im O d e r - , E l b g e b i e t w i r d von
deutscher
Bevölkerung
verdrängt
oder
durch
assimiliert.
Kriege
Dabei
unterbrochen,
entsteht
auch
Slawen
für
lange
N e b e n e i n a n d e r l e b e n von d e u t s c h e n und s l a w i s c h s p r a c h i g e n
wurden
Zeit
ein
bäuerlichen
S i e d l u n g e n . Die f ü h r t zur g e g e n s e i t i g e n s p r a c h l i c h e n B e e i n f l u s s u n g .
„ F r a n k e n und O t t o n e n : S c h o n in f r ä n k i s c h e r und o t t o n i s c h e r Zeit
kam es zu A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n z w i s c h e n f r ä n k i s c h e m b z w . d e u t s c h e m
K ö n i g r e i c h und den E l b s l a w e n , die in den E r o b e r u n g e n O t t o s I. ö s t l i c h
^r
Elbe
und
in
der
Gründung
der
(Erz)bistümer
Magdeburg,
B r a n d e n b u r g , H a v e l b e r g und M e i ß e n und in der E r r i c h t u n g v o n M a r k e n
g i p f e l t e n . D a b e i ging es n i c h t nur um die S l a w e n m i s s i o n .
"* M Ü L L E R , K .
S L F L W
„C*„
LM
Ä
E
U
T
^
^
S
^
emem Jahrtausend bei Rücksicht auf Wörter aus den f l ™ % u S r i s i h e n
S t a c h e n . B e r l i n : V o l k und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995. S>.iu n .
H e r k u n f t und
"' BERGEND.
Duden
geographische
Namen
,i> De"^e'TSsern
2
Ausgabe.
B e d e u t u n g d e r N a m e n von L ä n d e r n , S t ä d t e n , B e r g e n und G e w ä s s e r n .
g
M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g , 1993. S. 19.
45
on, s o n d e r n um L a n d e r w e r b zur S t ä r k u n g der M a c h t des K ö n i g s , der
Markgrafen
und
Bischöfe
(vgl.
Ottonen).
Nach
dem
Großen
S l a w e n a u f s t a n d 9 8 3 w a r e n die G e b i e t e a b e r w i e d e r s l a w i s c h .
Im H o c h m i t t e l a l t e r ( 1 2 . / 1 3 . J h . ) d r a n g e n die D e u t s c h e n e r n e u t n a c h
Osten
vor,
teils
mit
Gewalt
(Beispiel
Wendenkreuzzug
1147),
teils
w u r d e n sie v o n c h r i s t i a n i s i e r t e n S l a w e n f ü r s t e n ins L a n d g e r u f e n . So bat
zum B e i s p i e l 1226 H e r z o g K o n r a d v o n M a s o w i e n den D e u t s c h e n O r d e n
unter
dessen
Hochmeister
Hermann
von
Salza
um
Hilfe
gegen
die
h e i d n i s c h e n P r u z z e n ( P r e u ß e n ) und ü b e r l i e ß ihm d a f ü r d a s C u l m e r L a n d
in P r e u ß e n . N u n b e g a n n e i n e i n t e n s i v e d e u t s c h e B e s i e d l u n g der n e u e n
G e b i e t e , die s o g e n a n n t e
mittelalterliche deutsche Ostsiedlung (früher:
d e u t s c h e O s t k o l o n i s a t i o n ) . " 1 6 8 Die K o n s e q u e n z e n
w e r d e n s o g a r im m i t t e l n i e d e r d e u t s c h e n
der
Rechtsbuch
Ostkolonisation
Sachsenspiegel
an
verschiedenen Bildern deutlich.169
Das
Resultat,
das
sich
aus
der
deutschen
Ostexpansion
für
die
w e s t l i c h v o n N e i ß e und O d e r l e b e n d e n S l a w e n e r g i b t , ist m i t A u s n a h m e
der im L ü n e b u r g e r W a l d e l e b e n d e n d a s A u s s t e r b e n . Es w u r d e n also im
12./13. Jh. M a r k g r a f s c h a f t e n ö s t l i c h v o n der E l b e u n s S a a l e und R ä n d e r
B ö h m e n s b e s i e d e l s t . Im 13. und 14 J h . a u c h P o m m e r n , O s t / W e s t p r e u ß e n ,
Schlesien. Durch diese Siedlermischung entstanden neue Dialektgebiete:
Mecklenburgisch,
Brandenburgisch,
Pommersch,
Niederpreußisch,
Ostthüringisch,
Hochpreußisch,
Obersächsisch,
Schlesisch,
Deutschböhmisch, Bairisch-Österreichisch.
Das
ganze
Deutschsprachigen
System
waren
des
Reiches
in
Überzahl,
war
besser
hatten
organisiert.
Privilegien,
waren
Die
im
V o r t e i l , D e u t s c h w u r d e als A m t s s p r a c h e b e s t i m m t , die D e u t s c h e n h a t t e n
m o d e r n e r e W i r t s c h a f t s w e i s e n . So b r a u c h t e n sie d a s S l a w i s c h e n u r f ü r
168
c
Wolfgang. Mittelalterliche deutsche Ostsiedlung [online]. 2003
[cit.
2007-08-15].
Dostupny
z
www.
.wcurrlin.de/pages/5.htm>.
.
„
„,„„,
P . D e u t s c h e S p r a c h g e s c h i c h t e v o m S p ä t m i t t e l a l t e r b>s z u r G e g e n w a r t
CURRL1N,
25.07.2007
POLENZ,
E i n f ü h r u n g , G r u n d b e g r i f f e , D e u t s c h in d e r f r ü h b ü r g e r l i c h e n Z e i t . B a n d 1. b e r n n
Ne
w Y o r k : W a l t e r de G r u y b e r V e r l a g G m b H ,
1 9 9 1 . S. 3 0 1 .
46
bestimmte
Tätigkeiten
Waldwirtschaft...).
(Ernährung,
Erst
Deutschunterricht,
im
deshalb
waren
Fischfang,
Wasser-
Spätmittelalter
die
Menschen
kam
-
und
es
zum
hauptsächlich
die
Slawen - zum Bilingualismus auf Kosten ihrer Muttersprache gezwungen.
So k a m e n sie l a n g s a m um i h r e S p r a c h e . S p r a c h k o n t a k t e
sind
parole-
bezogene
ein
langue-
Erscheinungen
und
die
sog.
Mischsprache
ist
b e z o g e n e r B e g r i f f . 1 7 0 S p r a c h k o n t a k t e k o n z e n t r i e r e n s i c h a u f die
Rede,
d e s w e g e n sind die m e i s t e n W ö r t e r in d e n M u n d a r t e n b e i n h a l t e n .
Bis a u f die S l a w e n in N i e d e r - und O b e r l a u s i t z , t e i l w e i s e s ü d l i c h e s
K ä r n t e n und S t e i e r m a r k ( s ü d l i c h H e r m a g o r - V i l l a c h - K l a g e n f u r t ) , die
bis h e u t e als e i n e M i n d e r h e i t i n m i t t e n der D e u t s c h e n g i l t , s i n d h i e r im
s ü d l i c h e n G e b i e t a u c h a l l e r e s t l i c h e n S l a w e n a u s g e s t o r b e n . W e s t l i c h an
der S a a l e s i n d f a s t a l l e s l a w i s c h e n S i e d l u n g e n e i n g e d e u t s c h t w o r d e n .
Diese Unilingualisierung endete im 12.Jh. im östlichen
und der
Oberpfaltz.
Sie ist j e d o c h
hauptsächlich
durch
die
Oberfranken
strukturelle
D e s t a b i l i s i e r u n g d e r s c h r i f t l o s e n s l a w i s c h e n S t ä m m e n zu e r k l ä r e n .
SPRACHLICHE
1)
Gruppe
VERHÄLTNISSE
der Lechen
DER
- slawische
EINZELNEN
Stämme,
die
sich
s p r a c h l i c h m i t dem P o l n i s c h e n v e r b i n d e n , h a b e n N a s a l e e r h a l t e n .
Sie l e b t e n im G e b i e t v o n der W e i c h s e l m ü n d u n g b i s zu K i e l , v o n
L ü n e b u r g b i s zu S a a l e m ü n d u n g und E i s e n h ü t t e n s t a d t an der O d e r ,
d-h. in W e s t p r e u ß e n , P o m m e r n , M e c k l e n b u r g , ö s t l i c h e m
111
T e i l e n d e r P r o v i n z H a n n o v e r und B r a n d e n b u r g . I d i o m e
Gebiete
Munskf
New
Y o r k
Holstein,
u
sind
unter
' H " H - I s t D eutsch
, 1988. S. 5"
eine
Elb-
und
Mischsprache!.
Ostslawisch
bekannt.
dieser
Zum
Deutscher Wortschatz. Berlin /
47
E l b s l a w i s c h e n g e h ö r t das Polabische
O s t s l a w i s c h e n das Pomoranische
a)
der
und
Polabische17'
das
deutschen
und Drawänopolaniche,
zum
Kaschubische.
- das G e b i e t r e i c h t n o c h vor
Expansion
bis
nach
Brandenburg
Hannover, östlich nach Mecklenburg. (Polaben -
und
Bewohner
e n t l a n g der E l b e ) . A l t p o l a b i s c h s p r a c h e n die O b o t r i t e n und
die
Liutizen
(Wilzen)
im
heutigen
Brandenburg
und
n ö r d l i c h e n S a c h s e n - A n h l a t 1 7 2 . Sei dem 9. Jh. sind die ersten
Wörter
aus
dem
Polabischen
in
Urkunden,
lateinischen
Texten verfasst.173
b)
stirbt
das
Drawänopolaniche
zwischen
1700/50
-
aus;
um L ü n e b u r g
im
sog.
herum,
Wendland
um
der O s t s e e ,
über
Salzwendel
c)
das
Pomoranische
-
entlang
P o m m e r n bis n a c h M e c k l e n b u r g . H i e r sind die sog. W e i c h s e l
Dialekte
(Pommern
d)
2)
erhalten,
die a u c h
kaschubisch
genannt
werden.
- L a n d s c h a f t am M e e r , p o - m ö r e . r u s s . )
das Kaschubische
Sorben
-
südlich
- in P o m m e r n
von
Saalemündung
bis
zur
E i s e n h ü t t e n s t a d t . D i e s e R e g i o n r e i c h t im S ü d e n b i s zum L a u s i t z e r ,
Elbsandstein-,
Erz-,
und
Fichtelgebirge.
Sorben
werden
dank
diesen natürlichen Bergzügen von Tschechen getrennt.
: " W I L L I C H , C. M i s c h n a m e n a l s Z e u g n i s e i n e s s l a w i s c h - d e u t s c h e n S p r a c h k o n t a k t e s
" » G e b i e t d e r W i s m a r e r B u c h t . In E I C H L E R , E . ; H E N G S T K
K R U G E R , ID.
Namenkundliche
Informationen. Studio
Onomastika
ai.
Leipziger Universität, 2001.
.
„ , f i n H P n in
H e u t z u t a g e s i n d im G e b i e t d e r W i s m a r e r B u c h t R e l i k t e d e s P o l a ^ c h e n zu f m d e n n
Form der M i s c h n a m e n , die die G r u n d l a g e h i e s i g e r O r t s n a m e n b i l d e n . Es h a d l e t s i c n
u m
a l t p o l a b i s c h e P e r s o n e n n a m e n als G r u n d w ö r t e r m i t d e m h e u t i g e n
B.ldungsgnea
Grundwort - d o r f . (z.B. M i r i s d o r f - Miroslav)
iwvnnft
und
B E R G E R , D . Duden
geographische
Namen
in Deutsc 1 an
Ancoahp
B e d e u t u n g d e r N a m e n von L ä n d e r n , S t ä d t e n , B e r g e n und G e w ä s s e r n . 2. A u s g a b e .
M a n n h e i m : D u d e n v e r l a g , 1993. S. 2 0 .
_ ,
7
: H E N G S T , K. S l a w i s c h e g e o g r a p h i s c h e N a m e n im D e u t s c h e n v o m 9. J a h r h u n d c r t
* I s . z u r G e g e n w a r t . In Studio Onomastika,
N r . 5, B e i h e f t 11. L e i p z . g . L e i p z i g e r
U n i v e r s i t ä t , 1 9 8 7 . S. 3 2 .
48
3)
südliche
Slawen
-
im
9.-12.Jh
im
Raum
vom
B a m b e r g , R e g e n s b u r g b i s zu O b e r f r a n k e n , O b e r p f a l z . V o n d i e s e n
Slawen
erhalten
hat
sich
ist.
das
Sie
Sorbische
übernahmen
entwickelt,
den
das
in
der
appelativischen
Lausitz
Wortschatz.
K e i n e der I d i o m e d i e s e r S p r a c h e n s i n d e r h a l t e n .
4)
Slowenisch
-
im
Raum
Krain
(Kärnten)
N o r d i s t r i e n ( S t e i e r m a r k ) . Es ist e i n R e l i k t g e b i e t
im
und
bayerisch-
österreichischen Sprachraum.
Als
5)
K r o a t i s c h - in d e n O s t a l p e n
6)
P o l n i s c h - ö s t l i c h v o n d e r O d e r und N e i ß e
7)
T s c h e c h i s c h - im s ü d l i c h e n S c h l e s i e n
aktuelle
Deutschlands
Sorben.
ihren
Deshalb
Gruppe
des
Einfluss
möchte
Slawen,
ausüben,
ich
die
ist
mich
direkt
die
im
auf
Gruppe
Weiteren
dem
der
Gebiet
Lausitzer
gerade
dieser
G e m e i n s c h a f t w i d m e n , damit ersichtlich gemacht wird, wie sich diese
Gruppe
etablierte,
mit
den
Vorurteilen,
Politik
und
dem
Umfeld
k ä m p f e n m u s s t e u n d w i e sie h e u t z u t a g e w e i t e r g e k o m m e n ist.
9 . 1 . 1 SORBEN - GESCHICHTE, SPRACHE174
Die h e u t i g e L a u s i t z w u r d e s c h o n im 6. J h . v o n s l a w i s c h e n S t ä m m e n
im V e r l a u f d e r g r o ß e n V ö l k e r w a n d e r u n g
besiedelt.
Vier
Jahrhunderte
d a v o r l e b t e n h i e r s c h o n die e r s t e n S t ä m m e d e r G e r m a n e n .
A b d e m 9. J h . w a r e n d i e s e S l a w e n als L u ( n ) s i z i b e k a n n t u n d d i e
umliegende Landschaft gleichwohl. Diese Gegend wurde durch
etliche
I C K L I T Z A , K " ; M I C K L I T Z A , A . Die Lausitz
entdecken.
1. A u f l a g e . B e r l i n :
h e r Ve
"
r
'
a
g
,
2
0
0
5
.
S.
1
2
2
2
.
I
S
B
N
3
8
9
7
9
4
0
5
8
2
P o
P
und ">n
' D e u t s c h e Sprachgeschichte
vom Spätmittelalter
bis zur Gegenwart.
19.
l qoo~*
- J a h r h u n d e r t . B d . 111. B e r l i n / N e w Y o r k : W a l t e r d e G r u y b e r V e r l a g G m b H ,
• S. 4 0 9 - 4 1 0 .
-j.
e
49
M o o r e und S ü m p f e g e p r ä g t , w a s a u c h d a s o b e r s o r b i s c h e W o r t L u z i c a und
niedersorbische
Luzyca
bedeutet.
Heutzutage
sieht
es in d e r
Lausitz
n i c h t m e h r so a u s w i e f r ü h e r , m i n d e s t e n s d i e M o o r e u n d S ü m p f e sind
schon fast gänzlich v e r s c h w u n d e n .
Der B r a u n k o h l e b e r g b a u
G e b i e t v ö l l i g u m g e s t a l t e t . N u r im S p r e e w a l d
hat
dieses
und im D u b r i n g e r
Moor
kann man bis heute noch die Reste dieser M o o r l a n d s c h a f t f i n d e n .
Der
historische
Name
Lausitz
bezeichnet
genau
nur
die
N i e d e r l a u s i t z , d i e d i e L u s i t z e r / W e n d e n in B e s i t z g e n o m m e n h a b e n . D i e
B e w o h n e r b e z e i c h n e n s i c h als W e n d e n .
In
der
Oberlausitz
Milzenerland
heutzutage
lebten
die
Milzener,
genannt wurde. Die M e n s c h e n
als S o r b e n .
Beide
Völker
trennte
deren
Heimat
selbst n e n n e n sich
damals
nur
ein
als
selbst
fünfzig
Kilometer breiter s i e d l u n g s f r e i e r L a n d s t r e i f e n (von der M u s k a u e r Heide
bis zu W e i ß w a s s e r .
Anderseits w u r d e n die Städte B a u t z e n , K a m e n z , L u b a u , Löbau und
Z i t t a u - ein S t ä d t e b u n d d e r H a n d e l s s t ä d t e - im 1 4 . J h . a u c h a l s im G e b i e t
der
Lausitz
liegend
Differenzierung,
die
bezeichnet,
mit
sich
jedoch
eine
später
genauere
kam
es
Unterscheidung
zur
der
L a n d s c h a f t im s p ä t e r e n 15. J h . b r a c h t e . B i s in d i e h e u t i g e n T a g e ist es
s c h w i e r i g d i e t e r r i t o r i a l e G r e n z e d e r L a u s i t z a b z u s t i m m e n . Seit d e m 6.
J
h . h a t t e s i c h d a s G e b i e t der L a u s i t z s e h r s t a r k v e r ä n d e r t . V o n 1924 b i s
2 0 0 3 m u s s t e n s o g a r 85 D ö r f e r d e m K o h l e a b b a u w e i c h e n . E t w a 15 0 0 0
Menschen haben ihre Heimat verloren, darunter viele Sorben/Wenden.
H i s t o r i s c h r e i c h t e die N i e d e r l a u s i t z im N o r d e n b i s z u r
Linie von der Oder entlang des Oder-Spree-Kanals zum
bi
gedachten
Scharmützelsee
s zu S t o r k o w . D i e O s t g r e n z e b i l d e t d e r d e r U n t e r l a u f d e s B o b e r e t w a
ab
S o r a u ( Z a r y ) , d a s seit 1945 p o l n i s c h e s T e r r i t o r i u m ist.
Die sächsich-brandenburgische
Nieder- und
Oberlausitz.
Grenze
bildet
die Scheide
zwischen
Die W e s t g r e n z e
geht d u r c h die Städte S t o r k o w , G o l ß e n ,
Dahme,
S o n n e w a l d e , D o b e r l u g - K i r c h h a i n und O r t l a n d .
Die
Oberlausitz
grenzt
im
Norden
an
das
Land
Brandenburg.
H i s t o r i s c h b i l d e t die O s t g r e n z e der Q u e i s bis zur M ü n d u n g der B o b e r ,
p o l n i s c h e s T e r r i t o r i u m seit 1945.
Den S ü d e n grenzt die s ä c h s i c h - b ö h m i s c h e
Scheide. Das
Bergland
z w i s c h e n Z i t t a u und F r i e d l a n d g e h ö r t e im M i t t e l a l t e r zur O b e r l a u s i t z .
Die G r e n z e n der O b e r l a u s i t z , B ö h m e n s und S c h l e s i e n s t r a f e n sich
damals
aud
dem
Gipfel
der
Tafelfichte (Srmk)
im
Isergebirge.
Die
w e s t l i c h e G r e n z e zog sich v o m R u h l a n d , über K ö n i g s b r ü c k , P u l s n i t z , bis
nach B i s c h o f s w e r d a .
Die
Stadt
angesehen,
Žary
Luban
wird
als
als
Hauptstadt
Hauptstadt
der
der
polnischen
polnischen
Lausitz
Oberlausitz.
Der
b ö h m i s c h e Teil der L a u s i t z , des Z i t t a u s e r G e b i r g e s , h e i ß t L u ž i c k é h o r y .
Die
heutige
Quadratkilometer.
Lausitz
erstreckt
Bekannte
sich
Städte
auf
einer
Fläche
sind C o t t b u s , G ö r l i t z ,
von
8200
Hoyswerda,
Bautzen.
Seit dem Jahr 919 b e g a n n die d e u t s c h O s t e x p a n s i o n u n t e r
Heinrich
I. Bis
slawischen
zu
seinem
Bewohner
Tod
im J a h r e
unterworfen
und
936 hatte
Zahlungen
er
die
König
meisten
gefordert.
In
den
n a c h f o l g e n d e n J a h r z e h n t e n ü b e r n a h m die H e r r s c h a f t z u e r s t Otto I. und
s
Päter Heinrich
II. B e i d e
setzten
die U n t e r w e r f u n g s p o l i t i k
fort.
Der
b e n a c h b a r t e p o l n i s c h e Staat f ü h l t e sich u n s i c h e r , h a t t e d e s w e g e n e t l i c h e
kriegerische
Auseinandersetzungen
mit
den
Germanen
überstehen
m ü s s e n . Die L a u s i t z j e d o c h b l i e b i m m e r u n t e r der d e u t s c h e n H e r r s c h a f t .
Mi
lzener
und
Handwerker
und
Lusitzer
erweiterten
Handelsleute
machten
ihr
Siedlungsgebiet.
sich in der L a u s i t z e r
Bauern,
Gegend
ansässig.
W ä h r e n d der b ö h m i s c h e n H e r r s c h a f t ( 1 0 7 6 - 1 2 5 3 , 1 3 7 8 - 1 6 3 5 ) w u c h s
die
P o l i t i s c h e W i c h t i g k e i t d i e s e s G e b i e t e s . Das B ü r g e r t u m der L a u s i t z
wurde zur b e s t i m m e n d e n p o l i t i s c h e n K r a f t . Das Land b l ü h t e in d i e s e r
Zeit und im Jahr 1346 b i l d e t e sich u n t e r Karl IV. e i n e r der b e d e u t e n d s t e n
Städtebunde damaliger
Vom
6.-16.Jh
Zeit.
gingen
alle
westlich
gelegenen
elbslawischen
S p r a c h e n (im W e n d l a n d , an der E l b e und S a a l e ) mit A s s i m i l i e r u n g und
Verboten
samt
Sitten,
Kultur
unter.
Im
Laufe
der
Reformation
e n t w i c k e l t e sich die o b e r - und n i e d e r s o r b i s c h e S c h r i f t s p r a c h e .
Im 16.Jh. s e t z t e sich die B e z e i c h n u n g N i e d e r l a u s i t z ( M a r k L a u s i t z )
für
den
nördlichen
Teil
der
Lausitz
durch
und
Oberlausitz
(Land
B a u t z e n ) f ü r den s ü d l i c h e n .
Im
15.Jh.
musste
sich
die
Lausitz
mit
den
Hussiten
auseinandersetzen, jedoch größere Verwüstungen bereitete diesem Gebiet
der D r e i ß i g j ä h r i g e K r i e g , mit d e s s e n E n d e auch das E n d e der b ö h m i s c h e n
H e r r s c h a f t f o l g t e . In den w e i t e r e n J a h r e n h a t t e n sich die L a u s i t z die
H o h e n z o l l e r n , S a c h s e n und P r e u ß e n u n t e r e i n a n d e r a u f g e t e i l t .
Im
17. Jh.
böhmische
Flamen.
kamen
in
Protestanten,
Zu
dieser
die
Lausitz
etliche
französische
Zeit
blühte
Glaubensflüchtlinge,
Hugenotten,
das
Holländer
und
Tuchmacherhandwerk
und
T ö p f e r h a n d w e r k , das sich dank den E r f a h r u n g e n und K e n n t n i s s e n
der
Flamen r i c h t i g e n t w i c k e l n k ö n n t e .
Die J a h r e 1 6 6 7 - 1 7 1 7 und s p ä t e r der S i e b e n j ä h r i g e K r i e g b r a c h t e n
der
Lausitz
eine
bedrückende
Lage.
Bauernaufstände
wurden
blutig
unterdrückt.
Der
Widerstand
gegen
Napoleon
im
19.Jh.
kulminierte
in
der
b e k a n n t e n S c h l a c h t bei B a u t z e n am 2 0 . / 2 1 . Mai 1813, w o N a p o l e o n noch
Vor
der L e i p z i g e r V ö l k e r s c h l a c h t als S i e g e r h e r v o r g i n g .
Nach
La
dem W i e n e r
u s i t z an P r e u ß e n .
K o n g r e s s kam der f r ü h e r s ä c h s i s c h e Teil
der
Im 19. Jh. im R a h m e n der I n d u s t r i a l i s i e r u n g e r e i g n e t e n sich a u c h
hier viele Ä n d e r u n g e n . Die K e r a m i k - und G l a s i n d u s t r i e e n t w i c k e l t e sich
zu einer w i c h t i g e n B r a n c h e als a u c h der B e r g b a u d a n k dem A n s c h l u s s an
überregionale Bahnlinien.
Im 20. Jh. ging l a n g s a m die L a u s i t z e r K u l t u r und I d e n t i t ä t v e r l o r e n ,
d e s h a l b w u r d e im J a h r e 1912 der V e r b a n d D o m o w i n a als e r s t e p o l i t i s c h e
V e r e i n i g u n g der S o r b e n und W e n d e n g e g r ü n d e t . Sie f u n k t i o n i e r t e b i s
1937,
wann
sie
von
der
nationalsozialistischen
Herrschaft
verboten
wurde.
Im J a h r e
1918 b r a c h die s o r b i s c h e
Revolution
a u s . Die
Sorben
b e m ü h t e n sich um ihre R e c h t e in P r e u ß e n und S a c h s e n , s e p a r a t i s c h mit
dem
„Wendischen
Nationalausschuss".
Sie
reichten
zusammen
mit
T s c h e c h e n B e r u f u n g auf die W i l s o n s 12 P u n k t e in V e r s a i l l e s ein, j e d o c h
erfolglos.
Im
Laufe
der
Weimarer
Republik
kam
es
zur
Milderung
der
U m s t ä n d e . D a s V o l k k o n n t e sich f r e i w e i t e r e n t w i c k e l n , die A u s b i l d u n g
k o n n t e n sie z w e i s p r a c h i g a b s o l v i e r e n . Die S o r b e n g e h ö r t e n d a m a l s in
den V e r b a n d der n a t i o n a l e n M i n d e r h e i t e n D e u t s c h l a n d s . W e n d e n h a t t e n
!hren s e l b s t s t ä n d i g e n V o l k s r a t .
Der
Nationalsozialismus
brachte
den
Sorben
und
Wenden
V e r h a f t u n g e n , V e r f o l g u n g e n und g a n z e i n f a c h g e s a g t - den
Sprachtod
der L a u s i t z . Es k a m zu D e p o r t a t i o n e n und K Z - H a f t u n g .
Seit
1945
versuchten
sich
die
Sorben
der
Tschechoslowakei
a n z u s c h l i e ß e n o d e r e i n e A u t o n o m i e zu b i l d e n . D i e s h a t t e j e d o c h k e i n e n
Er
f o l g a u f g r u n d des D e u t s c h - B ö h m e n P r o b l e m . Seit der Zeit b e g a n n e i n e
Verschärfung
Bewachung
der
v o n
Politik
mit
Wenden.
Es
wurden
Abteilungen
zur
W e n d e n e r r i c h t e t mit der F ö r d e r u n g des A u f g e h e n s im
Deutschtum.
N
Neiße
a c h d e m 2 . W e l t k r i e g f i e l der ö s t l i c h e Teil der L a u s i t z h i n t e r der
bis zum B o b e r an P o l e n . Seit dem Jahr 1949 h a t t e n die S o r b e n v o n
53
der DDR G l e i c h b e r e c h t i g u n g und S c h u t z z u g e s a g t b e k o m m e n ,
kam
es
zur
Assimilation
u n v e r m e i d l i c h e n
mit
der
dennoch
deutschen
B e v ö l k e r u n g . Es w u r d e s o g a r das I n s t i t u t f ü r S o r a b i s t i k g e g r ü n d e t . Die
L a u s i t z w u r d e u n t e r der D D R zu i h r e m g r ö ß t e n
Braunkohleabbaurevier
und E n e r g i e z e n t r u m ( K r a f t w e r k B o x b e r g ) . Dies h a t t e s e i n e N a c h t e i l e
die N a t u r w u r d e d u r c h den A b b a u und E n e r g i e i n d u s t r i e
zerstört,
46
Dörfer
verschwanden
(insgesamt
sehr
60
-
radikal
seit
der
I n d u s t r i a l i s i e r u n g ) , b i s das G e b i e t der L a u s i t z als das m e i s t v e r s c h m u t z t e
und von U m w e l t s c h ä d e n b e t r o f f e n e in ganz E u r o p a galt.
B i s l a n g v e r b e s s e r t e sich die L a g e im U m w e l t b e r e i c h d e u t l i c h seit
dem B e i t r i t t der D D R zur B R D .
Nach
1945 d i e n t e n
die S o r b e n
auch als P r o p a g a n d a m a t e r i a l
der
DDR; P r ä s e n t a t i o n der V o l k s k u l t u r der S o r b e n e r f ü l l t e die Z w e c k e der
Partei. Z w e i s p r a c h i g e O r t s - und S t r a ß e n s c h i l d e r , r e s o r b i s i e r t e V o r - und
F a m i l i e n n a m e n , s o r b i s c h e G r a b i n s c h r i f t e n , F e s t i v a l s . S p ä t e r w u r d e n sie
als s p r a c h s t i g m a t i s i e r t g e g e n ü b e r den D e u t s c h e n b e z e i c h n e t .
In den 5 0 e r n v e r s u c h t e die S E D sich das S o r b e n t u m zu u n t e r w e r f e n .
Seit
den
60ern
Unterricht
wurde
und
der
naturwissenschaftliche
nur
Staatsbürgerkunde
Sorbischunterricht
war n i c h t
mehr
in
obligatorisch,
polytechnische
Deutsch
w i e in den
gehalten,
vorigen
Jahrzehnten.
H e u t e gibt es e t w a n u n m e h r 60 000 S o r b e n und W e n d e n , die in der
M i n d e r h e i t
und
l e b e n - bis auf ein p a a r D ö r f e r z w i s c h e n B a u t z e n , K a m e n z
Hoyswerda,
Oberlausitzer
die
sind
kleinen
Ausnahmen
z w e i s p r a c h i g ,
aktiv
bilden.
Etwa
2/3
Sorbischsprechende
der
werden
immer w e n i g e r . Die m e i s t e n l e b e n z w i s c h e n B a u t z e n und K a m e n z .
Die S p r a c h e n in der O b e r - und N i e d e r l a u s i t z w e i s e n k e i n e g r o ß e n
Unterschiede auf.
Das
(Wendisch)
im
Norden
zeigt
eine
im
Spreewald
Parallele
zum
beheimatete
Polnischen,
das
Niedersorbisch
im
Süden
um
54
Bautzen
gesprochene
Sprachen
gehören
Obersorbisch
zu
den
ähnelt
dem
westslawischen.
Tschechischen.
Sie
unterscheiden
v o n e i n a n d e r nur m i n i m a l . J e d o c h auch d i e s e n U n t e r s c h i e d
die
siedlungsfreie
staatliche
neue
Zone
zwischen
Ober-
und
im
Jahre
Bezirksgliederung
Beide
verursachte
Niederlausitz
1952.
sich
und
die
(ausgewählte
A u s t r ü c k e aus dem S o r b i s c h e n in A n l a g e 1)
T r o t z der s t a a t l i c h e n U n t e r s t ü t z u n g der S o r b e n und d e r e n
Kultur
k o m m t es zur A s s i m i l i e r u n g . D u r c h die v i e l e n M i s c h e h e n ü b e r w i e g t das
Deutsche,
obwohl
Sorbischen
es
schon
Gymnasium
in
13 K i n d e r g ä r t e n
von
klein
Cottbus,
das
auf
gibt, wo die K i n d e r
aufwachsen;
Sorbische
das
mit
dem
Niedersorbisches
Gymnasium
in
Bautzen
und
w e i t e r e V e r e i n e , die die s o r b i s c h e S p r a c h e und K u l t u r a u f r e c h t e r h a l t e n
sollen,
stellen
erhalten.
eine
Ansonsten
institutionalisierte
entwickelte
sich
Möglichkeit
schon
das
seit
Sorbische
1880
das
zu
sog.
N e u l a u s i t z i s c h , das eine M i s c h u n g von D e u t s c h und S o r b i s c h d a r s t e l l t .
Gebiet der Lausitz:
D i e s e s G e b i e t liegt aus der Sicht der S p r a c h e im o s t m i t t e l d e u t s c h e n
Gebiet,
Anläse
wo
Nr.
man
7)
neulausitzer
die
westlausitzer,
und n i e d e r l a u s i t z e r
Mundart
neulausitzer,
oberlausitzer
Mundart unterscheiden
ist die d e u t s c h U m g a n g s s p r a c h e
(siehe
kann.
Die
im Gebiet
der
L a u s i t z . Sie u n t e r s c h e i d e t sich also von a n d e r e n l a u s i t z i s c h e n D i a l e k t e n
durch den E i n f l u s s des S o r b i s c h e n . Hier ist die s o r b i s c h e
a u f f ä l l i g , die V o k a l e sind n i c h t lang g e s p r o c h e n . Im
spiegelt
sich
das
sorbische
Satzbaumuster
wider.
Halblänge
Neulausitzischen
Dies
unterscheidet
nicht z w i s c h e n H a u p t - und N e b e n s a t z .
55
S L A W I S C H E S IM W I E N E R I S C H E N 1 7 5
10.
Das l a n g e g e m e i n s a m e L e b e n in der m u l t i n a t i o n a l e n M o n a r c h i e bot
den
Slawen
-
vor
allem
den
Tschechen
und
Österreichern
viele
M ö g l i c h k e i t e n des n i c h t nur a l l t ä g l i c h e n K o n t a k t e s , s o n d e r n auch des
s p r a c h l i c h e n A u s t a u s c h e s an. B e i d e V ö l k e r h a t t e n sich g e g e n s e i t i g in
manchen Hinsichten beeinflusst.
Seit dem J a h r e 1526, in dem die g e m e i n s a m e G e s c h i c h t e B ö h m e n s
und
Mährens
und
Österreichs
offiziell
anfangen,
begannen
die
g e g e n s e i t i g e n K o n t a k t e zu w a c h s e n . N a t ü r l i c h kam es o h n e Z w e i f e l zur
f r ü h e r e n B e e i n f l u s s u n g d u r c h die H a n d e l s b e z i e h u n g e n B ö h m e n s und der
H a b s b u r g e r M o n a r c h i e . 1 7 6 D e s h a l b k a n n ich v o r a u s s e t z e n , d a s s es sich
bei
diesen
Ausdrücken
auch
um
spezielle
Gebrauchsgebiete
handeln
wird.
Die
Lebensrealität
spiegelt
sich
in dem
Wortschatz
e r s t e n B e z i e h u n g e n e r f o l g t e n s c h o n w ä h r e n d der
die
aufgenommen
wurden.
entwickelten
sich
aus
Epoche
der
Schlacht
nach
erreichten
Böhmen
sie
im
und
nachzugehen.
einzelnen
Kontakte
historischen
Sicht
am
Berg. Jedoch
Weißen
vor
Jahre
allem
1880
nach
lebten
in
Wien,
Wien
Die
Handelsbeziehungen,
beider
weiterhin
19. Jh. In d i e s e r Zeit k a m e n
Mähren
Im
der
Die
wider.
den
viele
um
auch
in
der
Höhepunkt
Bewohner
ihren
25 186
Völker
aus
Broterwerb
Tschechen,
im
d e u t s c h s p r a c h i g e n H a b s b u r g e r r e i c h 60 390 T s c h e c h e n und im J a h r e 1900
waren
103 546
Österreich.177
ich
auch
in
Tschechen
in
Wien
und
129 546
in
ganz
Deutsch-
D i e s e V o r a u s s e t z u n g e n l a s s e n m i c h d a r a u f s c h l i e ß e n , dass
meiner
späteren
Untersuchung
auch
noch
heute
etliche
175
S T E I N H A U S E R , W. Slawisches
im Wienerischen.
2. A u f l a g e . W i e n : 1 9 7 8 . S. 1 f f .
B O R U N S K Ý , J i ř í . Das Standarddeutsch
in Österreich,
[ s . l . ] , 2 0 0 7 . 94 s. Ú G N N
FF M U . V e d o u c í d i p l o m o v é p r á c e B r o m , V . D o s t u p n ý z
WWW: <is.muni.cz/th/1 77768/ff_m/TEXT.doc>.
177
S P Á Č I L O V Á , L. Der gegenseitige
Einfluss
des Tschechischen
und des
österreichischen
Deutsch
in näherer
Geschichte
und Gegenwart.
I n : M u h r , R.;
S c h r o d t , R . ; W i e s i n g e r , P. i. W i e n , 1 9 9 5 , S. 3 2 7 f f .
l7b
56
e n t l e h n t e W ö r t e r des A l l t a g s g e b r a u c h s f i n d e , denn w i e s c h o n g e s a g t , die
Wörter
sind
Lebensstil
noch
der
enger
durch
den
nicht
so
historisch
Tschechen/Wiener/Österreicher
entfernten
verbunden,
wie
in
D e u t s c h l a n d . Im R a h m e n der M o n a r c h i e w u r d e n e t l i c h e A u s d r ü c k e so
e i n g e b ü r g e r t , d a s s sie h e u t e n o c h v e r w e n d e t w e r d e n . Andererseils
notwendig
zu
betonen,
Umgangssprache
kann
ich
die
meisten
angehören,
oder
sind
voraussetzen,
dass
das
Tschechischen
stammende
umgangssprachlich
solche
dass
Begriffe,
als
die
Wörter
Tschechische
auch
aus
n a t ü r l i c h in die S c h r i f t s p r a c h e e r h o b e n , wie z.B.
Als wichtig
betrachte
ich die B e m e r k u n g ,
aus
Gründen
wurden.
absolut
zur
Deshalb
und
sozialen
benutzt
Österreichischen
Wörter
begrenzt.178
mundartlich
standardsprachlich
im
entlehnten
ist es
dem
lieber
Wiederum
fehlten,
wurden
kren}1
d a s s a u c h die
weiter
e r w ä h n t e n R e d e w e n d u n g e n nur auf das W i e n e r D e u t s c h b e s c h r ä n k t sind.
Die S c h r i f t s p r a c h e e r r e i c h t e n d i e s e A u s d r ü c k e n i c h t .
Das
Kontaktgebiet
Wien,
das
L e h n w ö r t e r aus dem T s c h e c h i s c h e n
sich
auch
durch
spezifische
a u s z e i c h n e t und d a d u r c h von den
ö s t e r r e i c h i s c h e n L e h n w ö r t e r n aus dem T s c h e c h i s c h e n zu t r e n n e n ist. Es
k o m m e n hier z.B. Ü b e r n a h m e n von Redewendungen
v o r : schetzkojedno
-
es ist mir alle W u r s t , v e r a l t e n d , aus t s c h e c h . v š e c k o j e d n o ; oder pomalí
-
langsam,
Feschak
-
S c h ö n l i n g , aus dt. f e s c h + t s c h e c h . - á k . W e i t e r e R e d e w e n d u n g e n
mit
aus
tschech.
tschechischen
Wörtern
(wortwörtlich
übersetzt)
machen;
auf d'letzt
po
málu;
sind
-
sich
- zum letzten
- das ist u n w a h r ; ich bin immer
oder
zum
Mischbildungen:
Beispiel:
vergnügen,
oder
Mal1H0\ erzählen
der Novak
auf
Lepschi
einen
Sie das Frau
gehen
Seitensprung
Blaschke!
- ich z a h l e i m m e r d r a u f ; das
178
S P Á Č I L O V Á , L. D e r g e g e n s e i t i g e E i n f l u s s d e s T s c h e c h i s c h e n u n d d e s
ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h in n ä h e r e r G e s c h i c h t e und G e g e n w a r t . I n : M u h r , R.;
S c h r o d t , R.; W i e s i n g e r , P. i. W i e n , 1 9 9 5 , S. 3 3 4 .
m
S P Á Č I L O V Á , L. Der g e g e n s e i t i g e E i n f l u s s d e s T s c h e c h i s c h e n und d e s
ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h in n ä h e r e r G e s c h i c h t e und G e g e n w a r t . In: M u h r , R.;
S c h r o d t , R.; W i e s i n g e r , P. i. W i e n , 1 9 9 5 , S. 3 3 4 .
180
B O R U N S K Ý , J i ř í . Das Standarddeutsch
in Österreich.
[ s . l . J , 2 0 0 7 . 94 s. Ú G N N
FF M U . V e d o u c í d i p l o m o v é p r á c e B r o m , V . D o s t u p n ý z
WWW: <is.muni.cz/th/1 77768/ff_m/TEXT.doc>.
57
steht
nicht
dafür
( w o r t w ö r t l i c h ü b e r s e t z t ) - das lohnt sich nicht. 1 8 1 1 8 2 So
ist e r s i c h t l i c h , dass sich a u c h N a m e n in ö s t e r r e i c h i s c h e n R e d e w e n d u n g e n
f i n d e n . D a s k a n n mit auch mit dem s o z i a l e n S t a t u s der T s c h e c h e n in
W i e n / Ö s t e r r e i c h z u s a m m e n h ä n g e n , zum B e i s p i e l die R e d e w e n d u n g
bin immer
der Novak"
„ich
w e i s t auf die t s c h e c h i s c h e H e r k u n f t des N a m e n s
hin und in H i n s i c h t auf die B e d e u t u n g kann man e s c h l i e ß e n , dass diese
R e d e w e n d u n g in einer b e s t i m m t e n S i t u a t i o n , Z e i t s p a n n e und unter ganz
b e s t i m m t e n G e g e b e n h e i t e n e n t s t a n d e n ist.
Der F a k t , d a s s e t w a 4 5 , 8 % der F r a u e n aus B ö h m e n und M ä h r e n im
J a h r e 1880 als H a u s d i e n e r i n n e n in Wien g e a r b e i t e t h a b e n , b e e i n f l u s s t e
s e l b s t v e r s t ä n d l i c h den W o r t s c h a t z der H a u s e i n r i c h t u n g und K ü c h e .
Bis
in die
Gegenwart
werden
etliche
Ausdrücke
gebraucht.
Ich
m ö c h t e h e r v o r h e b e n , d a s s m a n im ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h Ä q u i v a l e n t e
den B i n n e n d e u t s c h e n v e r w e n d e t , die f ü r Ö s t e r r e i c h t y p i s c h sind, j e d o c h
h e u t z u t a g e k o m m t es a u c h zur N e i g u n g z.B. der L e h r e r , M o d e r a t o r e n und
Menschen
in der
Ö f f e n t l i c h k e i t zum
Gebrauch
des
Binnendeutschen,
w o b e i die ö s t e r r e i c h i s c h e V a r i a n t e g e m i e d e n w i r d . D i e s ist der h e u t i g e
T r e n d , der zur Ä n d e r u n g des Ö s t e r r e i c h i s c h e n f ü h r t und zur A n g l e i c h u n g
an das H o c h d e u t s c h e t e n d i e r t .
Das
slawische
Siedlungsgebiet
reichte
im
Norden
bis
Taus
im
B ö h m e r w a l d , im S ü d e n bis H e r m a g o r im K ä r n t n e r G a i l t a l nach W e s t e n
aus,
im
Osten
Österreichs
räumt
das
slawische
das
Gebiet
der
ö s t e r r e i c h i s c h e n A l p e n l ä n d e r ein.
W i e n galt z e i t w e i l i g a u c h als z w e i t g r ö ß t e t s c h e c h i s c h e Stadt mit
s e i n e n 4 0 0 000 T s c h e c h e n .
Im
Zeitalter
des
Mittelhochdeutsch
waren
nur
s l a w i s c h e r H e r k u n f t v e r w e n d e t . Es w a r e n a l l g e m e i n
oder
in
Österreich
weit
verbreitete
Wörter
ein
paar
Wörter
schriftsprachliche
(Zeisig,
Zobel,
Kren,
181
P O H L , H. D. Z u m ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h im L i c h t e d e r
S p r a c h k o n t a k t f o r s c h u n g . In Klagenfurter
Beiträge
zur Sprachwissenschaft,
1999, Nr.
2 5 , S. 1 0 4 f f .
182
S P Á Č I L O V Á , L. D e r g e g e n s e i t i g e E i n f l u s s d e s T s c h e c h i s c h e n u n d d e s
ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h in n ä h e r e r G e s c h i c h t e und G e g e n w a r t . In: M u h r , R.;
S c h r o d t , R.; W i e s i n g e r , P. i. W i e n , 1 9 9 5 , S. 3 3 1 .
58
D i r n d e l b a u m , M ö r i n g , K r a x e , K e u s c h e . . . ) . Bis in die erste H ä l f t e des
19. Jhs.
unterschied
ostniederdeutschen
sich
das
Altwienerische
Bauernmundarten
von
den
anderen
sehr g e r i n g . Erst in der
zweiten
H ä l f t e des 19.Jhs. ä n d e r t e sich die w i r t s c h a f t l i c h e S i t u a t i o n . Ein Z u s t r o m
von
nichtdeutschen
Handarbeitern
(Tschechen),
Gewerbsleuten,
A n g e s t e l l t e n und B e a m t e n f ü h r t e zur B e s i e d l u n g e i n i g e r V i e r t e l W i e n s .
N a c h 1918 k e h r t e eine M e n g e der a n g e s i e d e l t e n A r b e i t e r w i e d e r z u r ü c k
in die H e i m a t l ä n d e r . Der P r o z e s s des S p r a c h w a n d e l s war so ein w e n i g
gestoppt worden.
Die V e r ä n d e r u n g des T o n f a l l s und der L a u t b i l d u n g m a c h e n
einen
g r o ß e n E i n f l u s s auf das D e u t s c h e in Wien aus.
Ander uns der Betonung
- Tonlage,
Tonbewegung
(z.B.):
und
Zeitmaß
des
Wienerischen
haben
ihr
M u s t e r im T s c h e c h i s c h e n
- das Z e i t m a ß des G e s p r o c h e n e n v e r l a n g s a m t sich g e g e n das Ende des
Satzes
- die S t i m m e liegt hoch und sinkt erst w ä h r e n d der l e t z t e n
Hebung
( w e n i g e r als in der A l t w i e n e r M u n d a r t oder U m g a n g s s p r a c h e )
- das S i n k e n
der
Stimme
auch
innerhalb
des S a t z e s und
einzelner
W ö r t e r f ü h r t zur L a u t w a n d l u n g e n
Lautwandlungen
(z.B.):
- g e s c h l o s s e n e s e wir d u r c h ein o f f e n e s e r s e t z t
- g e r o l l t e s r tritt sehr o f t auf
- V e r l u s t der N ä s e l u n g bei V o k a l e n
59
10.1
LEXIKON
DER
SLAWISCHEN
WÖRTER
IM
WIENERISCHEN
A)
SCHRIFTSPRACHLICHE
auch
außerhalb
schriftsprachlicher
verzeichnet
Tänze,
Begriffe
Österreichs
Lautung
(Gebiete
-
des
LEHNWÖRTER183
und
Tiere,
bekannte
Bedeutung
Pflanzen,
Grenzverkehrs,
in d e n
Wörter
dt.
und
in
Wörterbüchern
Speisen,
Musikinstrumente,
Fuhrwesen,
Staatsverwaltung,
S o l d a t e n s p r a c h e und r u s s i s c h e A u s d r ü c k e und V ö l k e r n a m e n )
Z . B . zwitschern
zámiš,
Mammut
karpfenartiger
Steinbeißer
pritsch
-
Fisch
č i ř i k a t i , Stieglitz
russ.
mámont,
(=Gilbling,
- p i s k o ř , Halunke
-
s t e h l í k , Sämischleder
Karausche
Breitling,
-
-
karásek
Seibel,
-
Deibel...),
- holomek - nichtswürdiger
Schuft,
- p r y č - w e g (adv. und interjection, weg, fort, hin, verloren, s. britsch,
heidipritsch , aus böhm. gdi pryč, geh fort, weg! allslav. proc i,procul)m,
heidi
-
hajdy - vorwärts (aus arabischem hajdä)
B) A L T Ö S T E R R E I C H I S C H E
LEHNWÖRTER-
TYPISCH WIENERISCH
( A l t ö s t e r r e i c h b e z e i c h n e t e i n e E p o c h e in der G e s c h i c h t e Ö s t e r r e i c h s ab
Mitte des
19. J a h r h u n d e r t s b i s z u m U n t e r g a n g d e s K a i s e r t u m s
am
Ende des Ersten Weltkrieges)18^
Buchtel
- aus dem tschech.
Dirndlbaum
- dřimka,
hukvice
buchtam
- Kornelkirsche
183
Wörter ohne eine spezielle A n g a b e der E t y m o l o g i e kommen aus dem
T s c h e c h i s c h e n und aus dem W e r k S T E I N H A U S E R , W. Slawisches
im
Wienerischen.
2. A u f l a g e . W i e n : 1978. S. 1 f f .
184
U N I V E R S I T Ä T T R I E R . Deutsches
Wörterbuch
von Jacob Grimm und
Wilhelm
Grimm : 16 Bde. [in 32 Teilbänden].
Leipzig:
S. Hirzel 1854-1960
[online]. 2007
[cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 5 ] . D o s t u p n ý z W W W : < h t t p : / / g e r m a z o p e . u n i trier.de/Proj ects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GA00001>.
185
Altösterreich
[ o n l i n e ] , 2 0 0 7 , 7. S e p t e m b e r 2 0 0 8 , 2 3 : 1 3 U h r [cit. 2 0 0 8 - 1 0 - 0 6 ] ,
Dostupný z WWW: <http://de.wikipedia.org/wiki/Alt%C3%B6sterreich>.
186
S P Á Č I L O V Á , L. Der g e g e n s e i t i g e E i n f l u s s d e s T s c h e c h i s c h e n und des
ö s t e r r e i c h i s c h e n D e u t s c h in n ä h e r e r G e s c h i c h t e und G e g e n w a r t . In: M u h r , R.;
S c h r o d t , R.; W i e s i n g e r , P. i. W i e n , 1995, S. 3 3 7 .
60
Hetschepetsch
Powidl
- šípek - O b s t m u s , H a g e b u t t e
- povidla
- Pflaumenmus
Bramburi
- brambory
Wuchtein
- buchty
Dülken
-
Talken
- tlačit
- Erdäpfeln
- Buchten
vdolky
Liwanzen
- Hafergrütze
- aus dem t s c h e c h .
Golatschen
(= Tatschkerln)
Schkubanken
liti
- kolo - K u c h e n
škubati/škubánkyni
- G e r i c h t , aus dem t s c h e c h .
Topfenhaluška
-
haluška
- S p ä t z l e mit T o p f e n b e s t r e u t ,
pannonische
Nomadenspeise188
Pogatscherln
Sliwowitz
Jause
- s l o w . , t s c h e c h . pagáč
- aus dem t s c h e c h .
- slow,
Zaine
potschkai
- počkej
- co pak?
Pfeifensaft,
slíva
júžina
Tschaine,
Zopak
- Typ des W e i ß b r o t s 1 8 9
- Abendmahlzeit
- wart'a bisserl
- ugs., salopp Tscheche, Slowake
Matschker
- močka
- u g s . , s a l o p p , a u s g e w ä s s e r t e r T a b a k in
der P f e i f e (in K ä r n t e n - P i g e l ; in Tirol - R ä t z e l )
C) G E R Ä T E , G E G E N S T Ä N D E
Kraxe
-
slow,
króšnja
-
Tragesack,
altes
wackeliges
Gerät,
auch
bayerisch190
Dese - a l t s l a w . děža,
Zülle
- a l t r u s s . čilňu - K a h n
Tuchent
l87
tsch. díže - T i e g e l f ü r B u t t e r , K ä s e
- duchenka,
duchna
- Federbett
B O R U N S K Ý , J i ř í . Das Standarddeutsch
in Österreich,
FF M U . V e d o u c í d i p l o m o v é p r á c e B r o m , V . D o s t u p n ý z
WWW: <is.muni.cz/th/177768/ff_m/TEXT.doc>.
188
D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt man in Österreich?.
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 3 2 5 .
18
' ' D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt man in Österreich?.
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 2 4 5 .
'<>0 D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt man in Österreich?.
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 188.
[ s . l . ] , 2 0 0 7 . 94 s. Ú G N N
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
61
Keusche
- chyse - k l e i n e s B a u e r n h a u s 1 9 1
Kaluppe
- chalupa
Möring
(seihe früher)
( A b f l u s s k a n a l in W i e n ) - mornica
Pawlatsche
-
t s c h e c h . pavlac
-
- Pesthaus
o f f e n e r G a n f an der H o f s e i t e
eines
Hauses 1 9 2
Zoberl
-
russ.
sobäkal
Hund
-
unzüchtiger
Mensch,
Scheltwort,
leichtfertiges Frauenzimmer
Tschusch
-
russ.
cuzoj
-
ugs.,
abwertend,
Slowene
oder
Kroate
-
A u s l ä n d e r aus a n g e b l i c h w e n i g k u l t i v i e r t e m Land 1 9 3
191
D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 187.
192
D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 2 3 6 .
193
D U D E N T a s c h e n b ü c h e r . Wie sagt
D u d e n v e r l a g , 1 9 9 8 . S. 3 3 0 .
man in Österreich?.
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
man in Österreich?.
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
man in Österreich?.
3. A u f l a g e . M a n n h e i m :
62
GEOGRAPHISCHE NAMEN194
11.
Seit d e m 9. Jh. b e g i n n t b e r e i t s d i e s c h r i f t l i c h e A u f z e i c h n u n g d e s
slawischen
Wortgutes
im
Deutschen.
Diese
ersten
Namen
wurden
h a u p t s ä c h l i c h im R ä u m e e n t l a n g d e r S a a l e a u f g e n o m m e n . So ist das W o r t
grodisce
-
Burgstätte,
b e f e s t i g t e r Ort -
s c h o n seit M i t t e des 9.
Jhs.
b e k a n n t ( O r t - C r o d e s t i 8 3 0 / 5 0 , G r o d i s t i 9 9 1 , G r o d e s t e 1087, G r ö s t n.
Naumburg,
Groitsch
übernommenen
Merseburg
Wortguts
(1012-18).
Aufzeichnungen
deutschen
n. H a l l e ) .
vor
Namen
altsorbischen
oder
ist
Vom
allem
sind
Eine
die
s e h r gut b e k a n n t e
Chronik
Jahre
900
altsorbisch
meistens
altpolabischen
des
bis
und
dieses
Bischofs Thietmar
1500
sind
die
altpolabisch.
Bildungen
Wörtern
Quelle
oder
der
von
ältesten
Die
Ableitungen
Alltagssprache
heute
von
oder
Personalnamen.
11.1
ORTSNAMEN
In d e u t s c h e r S p r a c h e sind d a n k l a n g e m Z u s a m m e n l e b e n d e r S l a w e n
und D e u t s c h e n s l a w i s c h e N a m e n zu f i n d e n . Z u m B e s p i e l die O r t s n a m e n
S a c h s e n s sind zu e t w a 6 0 % s l a w i s c h . 1 9 5 A n h a n d v o n O r t s n a m e n ist es
möglich
die
ehemalige
Verbreitung
der
slawischen
Stämme
nachzuzeichnen. Wir unterscheiden196:
1/ primäre
ohne
Suffix
Ortsnamen
zum
- s o l c h e , bei d e n e n ein A p p e l a t i v u m
Ortsnamen
W a s s e r g a b e l u n g ; Pößneck/
pesnik
g l ä n z e n d e S t e l l e ; Gröditz/
grodisce
wird
(Rostock/
- S a n d g r u b e ; Böhlen
rostok
-
- helle,
- B u r g a n l a g e ; Schwedt/
svet
194
H E N G S T , K. S l a w i s c h e g e o g r a p h i s c h e N a m e n im D e u t s c h e n v o m 9. J a h r h u n d e r t
b i s z u r G e g e n w a r t . In Studia Onomastika,
N r . 5, B e i h e f t 11. L e i p z i g : L e i p z i g e r
U n i v e r s i t ä t , 1 9 8 7 . S. 3 0 - 3 8
195
E I C H L E R , E. Z u r G e s c h i c h t e d e r s l a w i s c h e n N a m e n f o r s c h u n g in D e u t s c h l a n d . In
Beiträge
zur Onomastik.
B e r l i n : 1 9 8 5 . S. 9 6 .
196
M Ü L L E R , K. Slawisches
im deutschen
Wortschatz.
L e h n - und F r e m d w ö r t e r a u s
e i n e m J a h r t a u s e n d bei R ü c k s i c h t a u f W ö r t e r a u s den f i n n o - u g r i s c h e n w i e b a l t i s c h e n
S p r a c h e n . B e r l i n : V o l k und W i s s e n V e r l a g G m b H . , 1995.
63
- L i c h t ; Zerbst/
cirvisce
- G e g e n d , wo L a r v e n von S c h i l d l ä u s e n ,
aus d e n e n r o t e r F a r b s t o f f g e w o n n e n w i r d , b e g e g n e n )
2/
Ableitunsen
mit S u f f i x e n - i c a , - o v / o w 1 9 7 ( d i e s e r S u f f i x k o m m t aus
dem
Altpolabischen)
Buckow/
bukov
-
Güstrow,
Seelow,
(Chemnitz/
kamenica-
B u c h e n g e g e n d ; Mirow/
Malchow,
Teterow,
Steinbachgegend;
Mirov
- Ort des Mir;
Buckow)
mit S u f f i x e n - i n , -n, - n i k , - s k - {Berlin/
Wettin/
Vitin
-
Ort des V i t ; Bautzen/Budysin
B u d y c h ; Leisnig/
lipsko
lysnik-
kahle
- L i n d e n o r t ; Schwerin;
Deutsche
Namen
auf
- S c h w e m m e ; Stolpen/
3/
Siedlung
des
Leipzig/
Prettin)
-en
gubina
stolpno-
-
im W a l d g e b i e t ;
Malchin;
s l a w i s c h e s S u f f i x mit - n - {Guben/
plav'n
Stelle
berl - S u m p f ;
enthalten
oftmals
- Mündungsort;
ein
Plauen/
Säulenort)
Zusammensetzunsen
- es geht um V e r b i n d u n g z w e i e r W u r z e l n , von d e n e n m e i s t e n s
e i n e e h e m a l i g e r P e r s o n e n n a m e ist, der s c h o n in f r ü h e r e n O r t s n a m e n
a u f t r i t t - diese P e r s o n a l n a m e n sind l e i d e r w e g e n i h r e s h o h e n A l t e r s
nicht mehr erkennbar
- die r u s s i s c h e L e x i k b i l d e t e i n e B i n d u n g s b r ü c k e bei
Bildung
dieser Ortsnamen
- Cottbus/
Meuselwitz
c h o t e t ' + b u d u ; Laubegast
bei D r e s d e n / l j u b - + g o s t ' ;
bei A l t e n b u r g / m y s l ' + b o g ; Radebeul
byl; Rodameuschel
bei D r e s d e n / rad +
bei A l t e n b u r g / rad + mysl
- E c h t e I n s a s s e n n a m e n t r e t e n in den s l a w i s c h e n
a u f . Sie sind mit der E n d u n g -ici,
-ovici
Siedlungsnamen
g e b i l d e t . Es w u r d e bei der
197
EICHLER. E. Alte Gewässernamen zwischen Ostsee und Erzgebirge. In BNF NF. 1981,
Nr. 16. S. 34.
64
Eindeutschung
ganz
zusammengehörige
Schleiz
unkenntlich
geworden.
Gruppe (Kyritz -
Sie
Chorice/die
bezeichnen
Leute des
eine
Chyr;
- S l a v i c i / d i e Leute des Slava)
SORBISCHE ORTSNAMEN198
11.2
1)
zweigliedrige
Ableitungsbasis:
Bösitzl
slawische
nso.
Bezděz
( G r o ß v a t e r ) / / VN Bezděd; Buderose/
oder sein) + rad
Vollnamen
-
bez
(ohne)
nso. B u d o r a z - bud
( f r o h ) / / VN B u d i r a d ; Priebus/
+
děd
(wecken
oso. Přibuz -
(über, durch, von) + bud (wecken oder sein)// VN P r e b u d ;
oso. B o l e s l a w - bol (besser, g r ö ß e r ) + slaw
als
prě
Bunzlau/
( R u h m , r ü h m e n ) / / VN
Boleslav
2)
zweigliedrige
Radmeritzl
slawische
Vollnamen
mit
-/c/-Suffix:
oso. R a d m ě r i c y - rad (froh + měr/mir ( R u h m / F r i e d e n ) / /
VN R a d ( o ) m i r
3) ein s l a w i s c h e r K u r z n a m e n als A b l e i t u n g s b a s i s mit S u f f i x :
-
š:
Bienitz/
Lipschau-Dohms/
Benš,
Bench
-
Kurzform
von
Benedictus;
Domš - K u r z f o r m von D o m a s l a v ; Molsi
Mojš -
K u r z f o r m von M o j m i r ; Moys! M o j š - von M o j m i r
- k: Beitzsch/
- n: Laubanl
Byk - d e a l p e l l a t i v i s c h e r PN zu aso. byk (Stier)
L ' u b a n - von L ' u b o m i r
4) s l a w i s c h e r K u r z n a m e + (ov)ici:
a) n i c h t s u f f i g i e r t e K u r z n a m e n : Boberwitz/
bobr ( B o h n e ) ; Leschwitz/
Liebesitz/
bobr (Biber)
oder
Leš, Lech - K u r z f o r m von VN L e l i s t r y j ;
Luboš - wie L u b o m i r
198
B I L Y , I.; B Ä S S E L M A N N , K. Zu den S t r u k t u r t y p e n a l t s o r b i s c h e r O r t s n a m e n im
G e b i e t N e i ß e und B o b e r / Q u e i s . In E I C H L E R , E.; H E N G S T , K.; K R Ü G E R , D.
N a m e n k u n d l i c h e I n f o r m a t i o n e n . Studia
Onomastika
XI. B e i h e f t 21. L e i p z i g :
Leipziger Universität, 2001.
65
5) slawischer Kurzname + in:
a) s u f f i g i e r t e r Kurzname mit t: Luptin - von Lubota, Lupiš
6) slawischer Kurzname + ov:
a)
s u f f i g i e r t e r Kurzname mit k: Beikau - von Bělk/ běly
(weiß, hell)
Die
Ortsnamen
in dem
Lausitzer
Gebiet
sind
rekonstruierte
slawische Vollnamen, Personennamen mit unterschiedlichen, typisch
slawischen S u f f i x e n .
11.3
GEWÄSSERNAMEN'99
Gewässernamen
(Warnow
werden
im Norden
des Gebietes
/ var nov - K r ä h e n f u ß , R a b e n f u ß ; Griebnitz
in pilzreicher Gegend; Lanke/
aktuell.
See/ gribnica
z.B.
- See
Iqka - Bucht, Wiese, Aue).
Der Zusammenhang mit anderen Namenklassen erfordert es, die
Gewässernamen in Verbindung mit diesen zu erklären - das territoriale
Prinzip zur Geltung bringen, denn es wird über die gesamte Toponymie
eines Gebietes, Kreises, einer Verwaltungseinheit gesprochen.
Etliche
Ortsnamen wie z.B. Erfurt (im Jahre 742 Erphesfurt genannt - gehört zu
einem Gewässernamen Erfesa)
können ohne Deutung der ihnen zugrunde
liegenden Gewässernamen nicht behandelt werden.
Die
gliedern
Gewässernamen
(diese
weiter
in jenem
angeführten
Gebiet
können
Schichten
wir
können
in
auch
Schichten
für
die
Siedlungsnamen gelten, denn sie müssen auch im Zusammenhang mit den
Gewässernamen angesehen werden; diese Schichten sind auch für andere
anliegenden Gebiete des Raumes Ostsee - Erzgebirge brauchbar):
199
E I C H L E R , E. A l t e G e w ä s s e r n a m e n z w i s c h e n O s t s e e und E r z g e b i r g e . In BNF
1981, N r . 16, S. 4 0 f f .
NF.
66
1) die neuere deutsche/ neuhochdeutsche Schicht, die auch schon auf
einer mittelhochdeutschen Grundlage beruhen kann - im Norden ist die
Verwendung niederdeutschen Sprachgutes besonders wichtig
2)
die
ältere
deutsche/
mittelhochdeutsche/
mittelniederdeutsche
Schicht
3)
die
ältere
slawische
Schicht
-
altsorbische
im
Süden
und
altpolabische im Norden
4) die jüngere slawische Schicht - j ü n g e r e sorbische und polabische
Bildungen
in den bestimmten
Gebieten, wo sich das Sorbische
und
Polabische bis ins 17.Jh. hielt; es waren jederzeit Neubildungen möglich
5) die vorslawische Schicht - entstand noch vor der westslawischen
Landnahme im 6./ 7. Jh. Diese Schicht betrifft auf dem
Territorium
keltische,
entstandene
germanische.
phonologischen
und
vorslawische
Diese
Substrate
Namen
morphologischen
-
tragen
indoeuropäische,
also
Merkmale
bestimmten
die
(z.B.
slawischen
Neiße
-
ist
vorslawischer H e r k u n f t , von der Wurzel nei- abgeleitet). Die Namen der
großen
Flüsse
wie
Elbe,
Saale
und
Oder
sind
beispielweise
indoeuropäischer H e r k u n f t .
12.
NAMEN
a) Vornamen - dringen im 19.Jh. nach 1813 ( V a l e s k a ,
Wenzel,
Fe(o)dor/a,
Ludmila,
Olga, Sonja,
Wanda, Alexis)
Casimir,
, nach dem
2. Weltkrieg am häufigsten in das Deutsche, in den 60er Jahren
Sascha,
Nadja,
(Anja,
(Boris,
Tanja) nimmt dieser Trend spürbar zu.
Katka,
Wanda,
Ludmila,
Dana,
Dunja,
Irina,
Nadja,
Swetlana, Tatjana, Tamara, Andrej, Pavel, Sascha, Mirko, Jan, Dmitri,
Boris usw.)
b) T a u f n a m e n
Christianisierung
- mit
Beginn
kam, entfalteten
der Zweinamigkeit,
die nach
der
sich
die aus
dem
weitere Name,
67
Slawischen
Urbaneck,
stammen:
Kunatli,
Janke,
Jänecke,
Jäschke,
Jonas,
Iwanow,
Kunisch.
c) Familiennamen
- e s entwickelten
sich
3 Typen
der
Bildunfi
slawischer Familiennamen 2 0 0 :
1)
zweigliedrige Vollnamen
2)
von ihnen abgeleitete Kurz- und Koseformen
3)
von Appellativen gebildete Kurznamen
add 1) Vollnamen setzen sich aus zwei Namengliedern zusammen,
die meist auf ein Substantiv, Adjektiv oder eine Verbform zurückgehen.
z.B. Bogdan
diejenigen,
(Gott + geben), Borislav
die
den
Status
eines
(kämpfen + Ruhm, Ehre). Nur
Heiligennamens
besaßen,
wurden
weiterhin als Vor- oder Familienname benutzt. Z.B. Václav - Wenzel.
add 2) Durch Weglassen eines Namengliedes und Z u f ü g u n g eines
S u f f i x e s wurden aus Vollnamen Kurz- und K o s e f o r m e n . z.B. Bor, Borek
aus Borislaw.
Durch eine weitere Weglassung des Endkonsonanten kam es zu noch
kürzeren
Kosenamen.
z.B.
Bor
zu
Bo.
Es
konnten
noch
andere
Konsonanten erneut ans Ende angeschlossen werden und damit entstand
ein neuer Typ der Koseform. z.B. Bo + š, Bo + ch.
add 3) Diese konnten von
a. Substantiven
Biber; Drosdldrozd
b. Adjektiven
(Baratt / b a r a n - Widder, S c h a f b o c k ; Boberlbobrr
- Drossel; Kowal/kowa\
(Behlke/běly
-
- Schmied)
- weiß; Nowak,
Nowka,
Nowylx\o\ý
-
neu)
200
N A U M A N N , H. Das große Buch der Familiennamen.
Niedernhausen : Falken,
1994. S. 2 9 f f .
G O T T S C H A L D , M. Deutsche Namenkunde.
Mit einer E i n f ü h r u n g in die
F a m i l i e n k u n d e von R u d o l f S c h ü t z e i c h e l . 6. A u f l a g e . Berlin : W a l t e r de G r u y b e r ,
2 0 0 6 . S. 63.
68
c. nicht so oft von Verben
liegen, abliegen; Drahokoupil
(Doleschal/dolezat,
dolezet - zu lange
- einer, der teuer gekauft hat) abgeleitet
sein.
Jedoch
auch
bei
den
slawischen
Namen
finden
wir
das
indogermanische System der Zusammensetzungen 2 0 1 .
Im
Tschechischen
Familiennamen
rund
finden
wir
150 verschiedene
zur
Bildung
Formantien.
etwa
Im
40 000
Russischen
dagegen finden wir eine sehr geringe anzahl der möglichen S u f f i x e . Die
meisten enden auf - o v , -ev oder - i n . Das Serbokroatische bietet knapp
300 verschiedene S u f f i x e .
Heute können wir ca.
Sprachen
stammenden
15% aller Namen zu den aus
zählen.
Die
Mehrheit
der
slawischen
deutschen
Familiennamen kommt aus dem Slawischen. Die meisten kommen aus
dem Polnischen und Tschechischen. Etwa 6% aller österreichischer und
um 15 000 der wienerischen Familiennamen sind tschechisch 2 0 2 . Namen
werden nach den Benennungsmotiven geordnet:
1.
(Weber),
(Bäcker),
BERUF
Starosta
Scltuppan
UND STAND
(Dorfvorstehender),
(Vorstand
Lommatsch
(Steinbrecher),
Kretzschmer
(Wirt)
2.
Maly
KÖRPERLICHE
(Klein), Broda
(18,3% 2 0 3 ) - Bednarz
der
Kosclinik
Witschas
(Lehnbauer),
Bühnenzüchter,
(Mäher),
EIGENSCHAFTEN
(Bart), Bruch
(Bötcher),
(Bauch), Hlawa
Pekar
Graugraf),
Kufahl
(9,4%) -
Kalz
(Schmied),
Goly
(Haupt),
(Kahl),
Hubatsch
201 G O T T S C H A L D , M. Deutsche Namenkunde.
Mit einer E i n f ü h r u n g in die
F a m i l i e n k u n d e von R u d o l f S c h ü t z e i c h e l . 6. A u f l a g e . Berlin : W a l t e r de G r u y b e r ,
2 0 0 6 . S. 30.
202
K U N Z E , K. dtv-Atlas
Namenkunde.
Vor- und Familiennamen
im
deutschen
Sprachgebiet.
M ü n c h e n : D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , 1998. S. 171.
203
N A U M A N N , H. Das große Buch der Familiennamen.
Niedernhausen : Falken,
1994. S. 3 5 f f .
A l l e hier a n g e f ü h r t e n p r o z e n t u e l l e n A n g a b e n bei j e d e m der v i e r z e h n P u n k t e f i n d e n
wir in N A U M A N N , H. Das große Buch der Familiennamen.
Niedernhausen : Falken,
1994. S. 3 5 f f .
69
(Maul), Nossek
Tschernick
(Nase), Bellach
(Weiß), Bialowons
(Schwarz), Kutschera
3.
(Locke), Behlke,
CHARAKTERISTISCHE
Bigalke
(Läufer), Kopatz
Switala,
Schwitala
Mudra(ck)
(getröstet), Wessely
4.
Hytry,
(scheu), S(ch)miale(k)
ODER
(Bischof), Krahl
Kokoschke
Komarek
(schlau),
(kühn),
Utescheny
(2,8%) -
(Mücke), Mucha
Sroka (Elster), Ziesch(e)
PFLANZEN,
(Birne), Jagode
Hytrek
(Fröhlich)
GEISTLICHE
WÜRDENTRÄGER
(König)
(Elster), Ganschior
(Huhn), Kokot(t)
7.
Czaja
Hytrek
TIERE (16,6%) - Baratt ( S c h a f b o c k ) , Mucha
(Krebs), Sroka
-
(eilen, hasten),
GEISTESEIGENSCHAFTEN
WELTLICHE
6.
(weiß)
(schaukeln, bummeln),
Chytry,
(Schalmeier), Mudra (Kluge), Wessely
( 1 , 6 % ) - Biskup
Bialek
(froh)
CHARAKTER-/
5.
Czornak,
(8,4%)
(hacken, graben), Pospischil
(dämmern),
(weise), Plachy
Belka,
VERHALTENSWEISE
(Hacker), Bomba
(schleichen, lauern), Kopatz
(Weißbart),
(Gänserich), Jelen,
(Hahn), Kotzurek
(Fliege), Raak
(Fliege), Raak
Jelinek
(Hirsch),
(Kater), Kinn
(Schleie),
(Krebs), Röbel
(Sperling),
(Zeisig)
FRÜCHTE
(Beere), Kaiina
(7,8%) - Groch
(Erbse),
(Schneeball), Malina
Hruschka
(Himbeere), Sock
(Linse), Slama (Stroh), Sock (Linse)
8.
GEGENSTÄNDE
(Dudelsack),
Kapitza
(Kapuze,
Kosch (Korb), Kosuch
9.
(10,3%)
-
Kutte), Koschak,
GETRÄNKE
( M a r m e l a d e n s e m m e l ) , Mucke (Mehl), Piefka
WEITERES
(Stiefel),
Koschka,
Duda
Koschke,
(Schafspelz)
LEBENSMITTEL,
10.
Buth
(16,8%)-
(2,6%)
-
(Bier), Smetana
Gey (Hain), Konzack
Buchta
(Sahne)
(Ende),
Mros
(Frost)
11.
SUFIX
AUS
-SKI,
HERKUNFTSBEZEICHNUNGEN(
-SKY,
-OWJ (8,8%) - Borowski
ABLEITUNGEN
(aus Boröw), Dubsky
MIT
(aus
70
Dub), Michalski
Kobylinski,
(Sohn
Gutzkow,
des
Michael),
Basedow,
Virchow,
PATRONYMIKA204
12.
Janitzki,
Janke,
Jänicke,
- Hanke,
Jaschke,
Kowalski
(Sohn
des
Kowal),
Grabowski
(zu Grabow)
Haschke,
Hanusch,
205
Porsche
(Boreä
Janosch,
206
-
mehrere
G e n e r a t i o n e n des Bore§ I.-IV. vom 13.-15.Jh.)
13.
NAMEN207
SORBISCHE
-
B ü h n e n z ü c h t e r ) , Starosta/Starosse
eines L e h n g u t s ) , Lehnick
14.
Schuppan
(Vorstand
( D o r f ä l t e s t e r ) , Wit(z)schas
der
(Besitzer
(dasselbe)
NAMENm-
ERNIEDRIGENDE
durch sie wurde j e m a n d
als
m i n d e r w e r t i g e s Ding bezeichnet. Dadurch wollte der Vater böse Geister
von seinem Kind a b l e n k e n . Es sind alte P e r s o n e n n a m e n . Hierher gehören
die heutigen F a m i l i e n n a m e n Loppata
( H a s e l m a u s ) , Reschke
Wonz
(Schlange),
(Spaten), Kreth
( S p i t z m a u s ) , Stronke
Suck
(Käfer),
Kobilke
( B r e n n e s s e l ) , Kraust
( M a i k ä f e r ) , Loboda
Pauk ( S p i n n e ) , Prodi
(Staub)...
(Maulwurf),
(Elster), Wrobel
Pileh
(Sperling),
(Heuschrecke),
(Melde), Loppuch
Kopriwa
(Klette),
Im L a u f e der m i t t e l a l t e r l i c h e n O s t k o l o n i s a t i o n gingen die meisten
slawischen P e r s o n e n n a m e n unter. Diese hatten später die Funktion des
Haus-, B e i n a m e n s ; erst in der Zeit der w e i t e r g e h e n d e n
bekamen
sie
die
Funktion
von
Familiennamen.
Zweinamigkeit
Dieses
Prinzip
der
Z w e i n a m i g k e i t zog sich über m e h r e r e J a h r h u n d e r t e hinweg. In manchen
slawischen Ländern kam der Prozess der F a m i l i e n n a m e n g e b u n g erst im
204
K U N Z E , K. dtv-Atlas
Namenkunde.
Vor- und Familiennamen
im
deutschen
Sprachgebiet.
M ü n c h e n : D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , 1998. S. 171.
205
P O L E N Z , P. Geschichte
der deutschen
Sprache. 9. A u f l a g e . Berlin / N e w York :
W a l t e r de G r u y b e r , 1978. S. 46.
206
B R E I E R , S e b a s t i a n . Etymologie
von Unternehmensnamen
[ o n l i n e ] . 2 0 0 4 , 28.
A u g u s t 2 0 0 7 [cit. 2 0 0 7 - 0 8 - 3 0 ] . D o s t u p n y z W W W :
<http://de.wikipedia.org/wiki/Etymologie_von_Unternehmensnamen>.
207
K U N Z E , K. dtv-Atlas
Namenkunde.
Vor- und Familiennamen
im
deutschen
Sprachgebiet.
M ü n c h e n : D e u t s c h e r T a s c h e n b u c h v e r l a g , 1998. S. 171.
2
G O T T S C H A L D , M. Deutsche Namenkunde.
Mit einer E i n f ü h r u n g in die
F a m i l i e n k u n d e von R u d o l f S c h ü t z e i c h e l . 6. A u f l a g e . Berlin : W a l t e r de G r u y b e r ,
2 0 0 6 . S. 30.
71
19., 20 Jh. zum Abschluss. Es entstand eine freie Stelle des Vornamens,
die mit den slawischen Namen und den kirchlichen T a u f n a m e n besetzt
wurde. Von diesen wurden weitere Namen abgeleitet. Zum Anfangs-,
oder Kernteil des T a u f n a m e n s wurden slawische Endungen, die schon
früher zur Bildung der alten R u f n a m e n benutzt wurde,
herbeigesetzt
(Benedictus —> BeniS; Johannes —> Hanek).
Im westslawischen Sprachgebiet entwickelte sich ein System der
Namen 2 0 9
1.
Slawische Familiennamen, den die deutschen Namen zugrunde
liegen (Ableitungen mit slaw. Suffixen), (Gierach aus Gerhard;
Haynk,
2.
Heinisch
Slawische
Familiennamen,
Deutschen
Woitzikl
3.
die
von
aus Heinrich; Kunack
zurückgehen
auf
ein
(Sindelar/
Lehnwort
aus
Schindelmacher;
dem
Woit,
Vogt)
Völker-
und
Familiennamen ( N e m e c ,
4.
die
aus Konrad)
Stammesbezeichnungen
abgeleitete
Masur)
Familiennamen auf ski-/ sky- dienten zur
a. Kennzeichnung der H e r k u n f t einer Person aus einem bestimmten
Ort (Baranowski, Brzezinski, Dubsky);
b.
Verdeutlichung
der
Zugehörigkeit
zu
einer
Familie,
patronymische Funktion (Michalski, Kowalski);
c. Bildung der Namen als M o d e s u f f i x im Polnischen: ski- tretet hier
auch mit anderen S u f f i x e n in Verbindung a u f - o w s k i , -ewski, inski
5. mehrdeutige Familiennamen verschiedener Herkunft
209
NAUMANN,
1 9 9 4 . S. 3 3 f f .
H. Das
große
Buch
der
Familiennamen.
Niedernhausen
: Falken,
72
Statistik 2 1 0 :
1.
Familiennamen aus slawischen Vollnamen: 10 = 1%
2.
Familiennamen
aus slaw. Kurz- und Koseformen:
126 =
13,1%
3.
Familiennamen aus Appelativen: 417 = 43,3%
4.
Familiennamen aus kirchlichen T a u f n a m e n : 261 = 27,2%
5.
Familiennamen aus deutschen Rufnamen: 26 = 2,7%
6.
Familiennamen aus Völker- und Stammesnamen: 11 = 1,1%
7.
Familiennamen auf ski- : 85 = 8,8%
8.
mehrdeutige Familiennamen: 15,4%
In der Statistik kann man richtig verfolgen, dass die meisten, d.h.
fast
die
abgeleitet
Hälfte
ist
der
und
slawischen
man
kann
sie
Familiennamen
ganz
einfach
aus
in
Appellativen
unterschiedliche
Bedeutungsgruppen unterteilen.
Das S u f f i x - o v deutet auf ost- und südslawischen Ursprung (im
Russischen und Bulgarischen). Alle anderen Suffixe kommen aus dem
Westslawischen
(Nieder-, Obersorbischen,
Polnischen,
Tschechischen,
rar aus dem Slowakischen). Auch die elb und ostseeslawischen Dialekte
hinterließen eine Spur. Ein par Namen kommt auch aus diesen Gebieten.
209
NAUMANN,
1 9 9 4 . S. 33ff.
H. Das
große
Buch
der
Familiennamen.
Niedernhausen
: Falken,
73
13.
MERKMALE
NUANCEN
DES
SLAWISCHEN
IN DEN SLAWISCHEN
-
EINZELNE
SPRACHEN
AUCH
DIE
N A M E N BETREFFEND 2 ":
A)
Phonetik:
im Niedersorbischen,
Dialekten
ist
das
Obersorbischen
Polnischen,
urslawische
in elb- und
g
und Slowakischen
bewahrt;
im
ostseeslawischen
Tschechischen,
finden wir nun mehr ein
h.
(Groch - Hräch)
urslawisches -or-
wurde zum
polnischen
und
sorbischen
-ro-,
tschechischen und slowakischen - r a der polnische und elb-, ostseeslavischer Nasalvokal o, q und q
wurden eingedeutscht in der Form -on-,
B)
-en-
Wortbildung:
S u f f i x -ek weist auf polnische, tschechische, slowakische Herkunft
(Michalek)
S u f f i x -k zeugt für sorbische Herkunft
(Michalk); hier ist jedoch
noch das neu entwickelte Suffik — ek zu beachten, es entfaltete sich
unter
dem
Einfluss
des
Deutschen
aus
dem
-ik,
-ak
durch
Vokalabschwächung
polnisches S u f f i x - ski in Familiennamen
tschechisches -sky
sorbisches -ehe,
C)
209
NAUMANN,
1 9 9 4 . S. 3 3 f f .
und - / in Familiennamen, eingedeutscht -sky
in deutschen Schreibung
-en(t)z
Lexikalische Einheiten:
H. Das
große
Buch
der
Familiennamen.
Niedernhausen
: Falken,
74
Familiennamen
von
Appellativen
abgeleitet
kommen
nur
in
manchen, nicht allen westslawischen Sprachen vor (Gasde - dem
Sorbischen unbekannt; Kowal - typisch für das Niedersorbische
und Polnische; Kowar - Obersorbisches; Čermák - Tschechisches)
D)
Graphische Besonderheiten:
Im Polnischen und alten Tschechischen ist die Schreibung - c z - , sz-, -rz- typisch (Czermak)
Im Tschechischen finden wir obligatorisch die Diakritik in Form
von Häkchen und Längezeichen, die im Deutschen
weggelassen
wurden (Cappek - Čapek; Dubsky - Dubský; Dusiska - Dušička)
der tschechische Laut ř wird mit - r s c h - , oder - r -
umschrieben
(Dvořák
-tsch-,
-
Dworschak);
der
Laut
č
wird
mit
-tz-
umschrieben; ž mit - s c h - oder - z - .
Bei den heutigen slawischen Namen können wir die ältere und
j ü n g e r e Schicht unterscheiden. Die älteren altslawischen Namen
passten sich dem Deutschen an. Manche zwei grundverschiedene
Namen verschwommen ineinander.
Im Anlaut kommt mr-, ml- überhaupt nicht mehr vor. Die neuere
Schicht der Namen wird genau wie möglich
geschrieben,
dass es der meist
tschechischen
im Deutschen
oder
so
polnischen
Lautung entspricht.212
Manche
Namen
gehören
heutzutage
in Ostdeutschland
zu
den
gewöhnlichsten. Ein großer Teil dieser Namen geht auf ehemalige
Ortsnamen zurück.
212 G O T T S C H A L D , M. Deutsche
Namenkunde.
M i t e i n e r E i n f ü h r u n g in die
F a m i l i e n k u n d e v o n R u d o l f S c h ü t z e i c h e l . 6. A u f l a g e . B e r l i n : W a l t e r de G r u y b e r ,
2 0 0 6 . S. 137.
75
Statistik der Familiennamen dem Ursprung nach 213 :
209
a.
polnische: 24,4%
b.
sorbische: 15,1%
c.
tschechische: 5,9%
d.
polnische oder tschechische: 6,8%
e.
polnische oder sorbische: 6,2%
f.
tschechische oder sorbische: 2,4%
g.
u n d i f f e r e n z i e r b a r e : 39,2%
NAUMANN,
1 9 9 4 . S. 33ff.
H. Das
große
Buch
der
Familiennamen.
Niedernhausen
: Falken,
76
14. EMPIRISCHER
14.1
TEIL
VORGANGSWEISE
In meiner A r b e i t , wie schon f r ü h e r a n g e g e b e n , u n t e r s u c h e ich die
M a n n i g f a l t i g k e i t und H ä u f i g k e i t der v e r w e n d e t e n s l a w i s c h e n Wörter im
Deutschen,
notwendigen
und
dass
auf
Vergleich
eine
später
bestimmte
darstellen
Art
zu
und
können,
Weise.
Um
den
analysiere
ich
dreierlei Z e i t u n g e n aus u n t e r s c h i e d l i c h e n Teilen des d e u t s c h s p r a c h i g e n
G e b i e t e s . Diese sind: Die Welt, S ü d d e u t s c h e Zeitung und K u r i e r . Die
Welt e r s c h e i n t in Berlin, die S ü d d e u t s c h e Z e i t u n g in M ü n c h e n und der
Kurier in Wien. Ich suchte in diesen Zeitungen nach den von mir im
t h e o r e t i s c h e n Teil a n g e g e b e n e n Wörtern außer den N a m e n , die ich aus
o b j e k t i v e n G r ü n d e n nicht in meine F o r s c h u n g e i n s c h l o s s , o b w o h l sie z.B.
im ö s t e r r e i c h i s c h e n Kurier sehr oft v o r k a m e n .
Alle drei Z e i t u n g e n u n t e r s u c h t e ich in einem b e s t i m m t e n Zeitraum
von
einer
Woche.
Die
Welt:
1.1 1.2007
-
8.1 1.2007;
Süddeutsche
Z e i t u n g : 3 0 . 1 0 . 2 0 0 7 - 6.1 1.2007; Kurier: 20.1 1.2007 - 26.1 1.2007.
Meiner A u f f a s s u n g nach ü b e r s c h n e i d e n
Zeiträume, jedoch
sich ein w e n i g alle
ich vertrete die M e i n u n g , dass es nicht
drei
unbedingt
n o t w e n d i g war, die gleichen Z e i t s p a n n e n e i n z u h a l t e n , denn es hängt von
den T h e m e n der e i n z e l n e n Artikel ab, ob man hier oder dort aus dem
S l a w i s c h e n s t a m m e n d e Wörter e r w a r t e n kann, oder nicht. Dies war auch
der G r u n d , der zu dem E r g e b n i s f ü h r t e , dass ich b e s t i m m t e Wörter aus
b e s t i m m t e n T h e m e n k r e i s e n fand, die natürlich auf einen g e w i s s e n Inhalt
z u r ü c k f ü h r e n sind.
In j e d e r der drei Z e i t u n g e n f o r s c h t e ich in den ersten zwei Teilen
der Z e i t u n g , im E i n l e i t u n g s t e i l und dem f o l g e n d e n Feuilleton (Die Welt
und S ü d d e u t s c h e Z e i t u n g ) oder im Falle des Kuriers im Teil Ö s t e r r e i c h .
Alle späteren A n g a b e n der E r g e b n i s s e in den G r a p h i k e n sind nicht
in P r o z e n t e n a n g e g e b e n , sonder in der schlichten M e n g e n a n g a b e ,
um
77
eine klare Übersicht der Anzahl der einzelnen Wörter darzulegen. Ich
kam zu diesen Ergebnissen:
14.2
ERGEBNISSE
Auf Grund der aufgetretenen Situation in Laufe der
entschloss
ich
mich
mehrere
Daten
anzugeben,
als
ich
Forschung,
am
Anfang
beabsichtigte.
Deshalb führe ich drei interessante Graphiken in der Anläse
Nr. 2
an, wobei diese die unterschiedlichen Bildungen und M o d i f i z i e r u n g e n
mit dem Wort „ G r e n z e " darstellen. Es ist eindeutig, dass dieses aus dem
Polnischen/Russischen/Tschechischen
stammende
Wort
und
dessen
Ableitungen und mit diesem Wort gebildete Komposita in der imaginären
Rangliste an erster Stelle stehen. Selbst das Wort Grenze kam in Der
Welt
vierzehn
Mal
plus
sieben
Mal
der
Plural
Grenzen,
in
der
Süddeutschen Zeitung vierunddreißig Mal und im Kurier siebzehn Mal
vor. Ansonsten werden - wie aus den Schaubildern ersichtlich - meistens
Komposita gebildet, die z.B. in der Süddeutschen Zeitung das häufigste
Wortbildungsmodell darstellen (außer des Wortes begrenzen, begrenzt,
Begrenzung):
Grenzgebiet,
Westgrenze,
Grenzprovinz,
Grenzbehörde,
Lohnuntergrenze,
Schmerzgrenze,
Grenzdirektion,
Schengen-Grenze,
Grenzpolizei,
Grenzmärkte,
Grenzwert,
Grenzkontrollen,
Grenzpolizisten,
Welt sind es weitere Komposita:
DDR-Grenzorgane,
Grenzübergang,
Grenzzeichen,
grenzsprengend,
Grenzstation
Eres-Grenze.
,
In Der
Armutsgrenze
Geschwindigkeitsbegrenzung,
grenznahe,
Grenzstadt,
Grenzsicherheit,
Grenzübergangsstellen,
Stadtgrenzen.
Im Kurier fand ich
nicht so viele Wörter, lediglich diese: Schallgrenze,
Vermögensgrenze,
Grenzregion,
Zuverdienst
Obergrenzen,
Grenzgebiet,
Grenzschutzagentur,
grenzüberschreitend,
grenze.
78
Diese Komposita fand ich in keiner so großen Anzahl,
bewegte sich die Zahl dieser Komposita von
lediglich
1-6 innerhalb von der
bestimmten untersuchten Woche.
Die nächsten Ergebnisse aller Wörter, die ich in den
fand, sind diese (Graphik - siehe Anläse
Die
Zeitungen
Nr. 3):
Welt
WORT
MENGE
abgegrenzt
1
Agronom
2
angrenzen
angrenzend
Armutsgrenze
Ausgegrenzte
begrenzt
Begrenzungen
Bolschewiki
Bolschewismus
bolschewistisch
DDR-Grenzorgane
Entstalinisierung
Geschwindigkeitsbegrenzung
Grenze
Grenzen
Grenzgebiet
Grenzmärkte
grenznahe
Grenzsicherheit
Grenzübergangsstellen
Grenzwert
79
Grenzzeichen
1
Husaren
1
Ikone
1
Kader
2
Kaderschmiedin
1
Kollektiv
4
Kosaken
1
Kosmonautinnen
1
Laika
6
Menschewiki
1
Molotowcocktails
1
Nerze
4
Obergrenzen
1
Pogrom
1
Pogromnacht
1
Sojus-Rakete
1
sowjetisch
3
Sowjet-Mission
2
Sowjets
1
Sputnik 1
1
Sputnik-Programme
1
Stadtgrenzen
1
stalinistisch
5
Wodka-Flasche
1
Zar
2
Zarenkrone
l
Süddeutsche
WORT
begrenzen
Zeitung
MENGE
4
80
begrenzt
1
Begrenzung
1
Bolschewik
2
Brigaden
1
Duma
2
Grenzbehörde
1
Grenzdirektion
2
Grenze
34
Grenzer
2
Grenzgebiet
6
Grenzkontrollen
1
Grenzpolizei
1
Grenzpolizisten
1
Grenzprovinz
1
grenzsprengend
1
Grenzstadt
1
Grenzstation
2
Grenzübergang
1
Gurke
1
Kader
2
Kalaschnikow
1
Kollektiv
2
Lohnuntergrenze
2
Molotow-Cocktail
1
Pistole
2
Roboter
7
Roboterautos
1
Roboter-Autos
5
Roboter-Stau
1
Schengen-Grenze
1
Schmerzgrenze
1
81
2
Schmetterling
Schmetterlingsexistenz
2
Staatsduma
Stalinist
Tornister
Westgrenze
Kurier:
WORT
MENGE
Grenze
7
Grenzregion
Grenzschutzagentur
grenzüberschreitend
Kollektiv
Kaderschmiede
Krawatte
Nerz
Palatschinken
Peitschenhiebe
Pionier
Pistolenkugel
Pogromen
Pope
Rada
Schallgrenze
sowjetisch
1
Sowjets
1
Vermögensgrenze
5
Wodka
1
82
Zare
1
Zarenpalast
1
Die oben angegebenen Daten zeigen ganz eindeutig die „slawischen
Verhältnisse" in der deutschen Sprache. Aus den Tabellen geht hervor,
dass den meisten Einfluss das Russische ausgeübt hat. In Der Welt und
der Süddeutschen Zeitung überwiegen Wörter, die aus dem Russischen
entlehnt wurden. Im Kurier sind solche Wörter auch beinhalten, jedoch
sie bilden weniger als die Hälfte der entdeckten Ausdrücke. Es handelt
sich nicht nur um die von mit angeführten Wörtern, sondern auch um
ihre M o d i f i z i e r u n g e n - Komposita und Ableitungen.
Etliche a n g e f ü h r t e Wörter kommen aus dem Tschechischen (Pistole,
Roboter, Schmetterling, Palatschinke, Tornister). Auch bei diesen finden
wir
eine
weitere
Entwicklung
z.B.
beim
Wort
Peitschenhiebe
oder
Schmetterlingsexistenz.
Ansonsten finden wir auch ein paar Ausnahmen. Die stellen die
Wörter Nerz, Rada und Gurke dar.
Man kann also behaupten, dass den bedeutendsten Einfluss auf das
Deutsche hinsichtlich des Slawischen das Russische ausübte.
83
15. DISKUSSION
Die
Ergebnisse
zeigten
einen
wahrhaftig
starken
Einfluss
des
Russischen auf das Deutsche und speziell des Wortes Grenze, das aus
dem Polnischen kommt, obwohl man es auch in weiteren
slawischen
Sprachen finden kann. Deshalb kann ich in Erwägung ziehen, dass eher
die Wörter aus dem Bereich der früheren zeitlichen Übernahmen
im
Deutschen Platz nahmen.
Weiter
Zeitung
kam
ich zum
bevorzugt
sind,
Eindruck,
woraus
ich
dass bestimmte
auf die
Themen
gefundenen
in der
Ausdrücke
schließe. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die meisten entlehnten
Wörter in den Bereich des Standarddeutschen
oder
Fachsprachlichen
gehören.
Das g e f u n d e n e Wort Pistole
kommt aus der Zeit der Hussitenkriege
(1419-1436), aus der bestimmte W a f f e n n a m e n kommen und auch aus dem
Tschechischen übernommen wurden. Das lässt mich auf die mögliche
Vielfalt der einzelnen Waffen schließen, wobei ein deutsches Wort für
diese Exemplare bislang nicht vorhanden war.
17
Das nächste Wort Tornister
(Hafersack für Reiter) war natürlich im
Jh.
Ich
sehr
gebräuchlich.
Wortintegrationsmechanismus
keinen
anderen
-
schließe
bei
Substitution,
konkurrierenden
Ausdruck
beiden
bei
der
trafen
auf
den
diese
Wörter
und
einfach
übernommen wurden. Beide Wörter kommen aus einer sehr früheren Zeit,
deshalb
wurden
sie
in
das
Deutsche
grammatisch
und
phonetisch
eingegliedert.
Weitere
Ikone,
Pionier,
Wörter
Kalaschnikow,
Stalinist,
wie
Bolschewik,
Kollektiv,
Brigaden,
Rada,
Menschewik,
Agronom,
Duma,
Molotowcocktail,
Pogrom,
Kader,
Laika,
Sowjets,
Kosmonaut,
Sputnik,
84
Sojus,
Wodka,
Husar,
Zar
sind
jüngere
Russischen/Ukrainischen/Ostslawischen,
Entlehnungen
oder
über
aus
das
dem
Russische
vermittelte Entlehnungen, wobei diese mit einer bestimmten Epoche - der
Oktoberrevolution,
der
Raumfahrt,
dem
kommunistischen
System
zusammenhängen. Alle diese Epochen sind historisch sehr bedeutend und
man könnte schwer andere Ausdrücke im Deutschen für diese Tatsachen
finden. Deshalb handelt es sich um Entlehnungen, die durch die Absenz
der heimischen Ausdrücke verursacht sind. Es geht um Fremdwörter, die
bislang noch im Fremdwörterbuch und zugleich im Universalwörterbuch
vorkommen.
Dies
Akkommodation
betrachte
in
der
ich
deutschen
als
ein
Anfang
Sprache.
Sie
der
werden
weiteren
häufig
Komposita verwendet, jedoch selbst nicht unbedingt weiter
Meistens
werden
die
Wortarten
getauscht (z.B. Bolschewismus
Wort Entstalinisierung
dank
der
Änderung
- bolschewistisch
des
zu
geändert.
Suffixes
- Bolschewik).
Beim
gibt es eine Ausnahme, die ich fand, denn es
handelt sich um ein Präfix und Suffix, die dem Wort Stalin herbei gefügt
wurden.
Das Wort Gurke, Nerz und Peitsche
Slawischen
im
Deutschen.
aus
der
aus
dem
Polnischen, Nerz aus dem Obersorbischen/Russischen/Ukrainischen
und
mittelhochdeutschen
Peitsche
aus dem
bis
Alle
bilden den alten Bestandteil des
drei
Wörter
frühneuhochdeutschen
Tschechischen.
Das
Wort
kommen
Zeit.
Peitsche
Gurke
kam
im
Wort
Peitschenhiebe vor, einem Determinativkompositum. Obwohl festgestellt
wurde, das die westslawischen Sprachen einen großen Einfluss meistens
auf die Mundarten ausüben, sehen wir hier, dass es bei diesen Drei nicht
der Fall ist. Diese zeigen ganz eindeutig, dass es sich eher um alte
Reliktwörter handelt, die aus dem Zusammenleben der Deutschen und
Slawen kommen. Bei dem Wort Nerz können wir uns j e d o c h nicht ganz
sicher sein, weil es sich scheinbar um eine Mehrfachentlehnung handelt,
die man schwierig weiter zurückverfolgen kann, was die Ausbreitung der
Nerze in Europa b e t r i f f t .
85
Eindeutig mannigfaltig wird das Wort Grenze
verwendet. Es kommt
aus dem Polnischen, aus der Zeit, in der das Wort " M a r k " nicht mehr
seine Funktion ausübte. Die Grenze vertritt also diese Position
und
begann sich in der deutschen Sprache zu Akkommodieren, wobei man aus
den Ergebnissen herauslesen kann, dass sich dieses Wort am besten ins
Deutsche
eingegliedert
hat.
Es hat alle Funktionen
eines
deutschen
Wortes übernommen. Es kommt in ganz unterschiedlichen
Komposita
und Derivationen vor. Das Wort Grenze finden wir hier im Falle der
Komposita
in
der
Funktion
des
Grundwortes,
als
auch
Bestimmungswortes.
Das
tschechische
Wort
Robot
ist
ein
Neologismus,
den
der
Schriftsteller Karel Čapek erfand. Es wird natürlich auch im Deutschen
verwendet, denn es hängt auch mit einem neuen Produkt auf dem Markt
z u s a m m e n , das man anders nicht benennen kann. Dieses Wort wird hier
häufiger in Komposita verwendet (Roboter-Autos, Roboter-Stau) als in
den Derivationen (Roboter).
Der Ausdruck Schmetterling
kam zweimal vor und einmal in einem
Kompositum. Ich traf ihn nicht so oft an, weil es in den zwei ersten
Teilen
der
jeweiligen
Zeitungen
selbstverständlich
nicht
so
viele
Möglichkeiten gab, ihn zu finden von der A r t i k e l z u s a m m e n s e t z u n g und
den j e w e i l i g e n Themenauswahl her.
Das aus dem Kroatischen kommende Wort Husar
fand ich lediglich
einmal, denn es war mit dem Themenbereich des Russischen v e r k n ü p f t .
Schließlich das Wort Palatschinken
im österreichischen Kurier zeigt
auf den Tschechischen Einfluss in der österreichischen Küche.
86
16.
FAZIT
In meine/ Arbeit „Slawisches im Deutschen" befasse ich mich mit
den Wörtern, die aus dem slawischen Beriech kommen und ich versuche
sie in gegenwärtigen Medien - Zeitungen - ausfindig zu machen, um
damit
beweisen
zu
können,
dass
sich
diese
zwar
kleine,
jedoch
bedeutende Gruppe von Wörtern weiterhin gebräuchlich macht, denn es
in manchen
Fällen unausweichlich
notwendig ist, ein Wort aus dem
Slawischen zu verwenden.
Ein
eindeutiges
mannigfaltigen
Bespiel
Anwendung
stellt
dar.
das
Gerade
Wort
Grenze
in
seiner
dieses
Wort
und
seine
Modifizierungen in Form von Komposita oder Derivationen sind für die
einzigen
Beispiele
aus dem
Polnischen
zuständig,
die in
geläufigen
Gebrauch im Deutschen geraten sind.
Sonst befasste ich mich mit den Ergebnissen, die ausführlich die
Situation im Deutschen beschreiben, dass ein wesentliches Übergewicht
der aus dem Russischen kommenden Entlehnungen präsentieren. Diese
werden j e d o c h noch teilweise als Fremdwörter betrachtet, jedoch zum
Teil auch Modifiziert, was auf die Anpassung an das Deutsche hinweist.
Der
Rest
der
vorgekommenen
Ausdrücke
war
auf
keinen
Fall
m a s s e n h a f t , j e d o c h eher sporadisch, wobei ich einige B e g r i f f e aus dem
Sorbischen, Tschechischen, oder Polnischen fand.
Als Schluss ziehe ich die Vorherrschaft der Ostslawischen Wörter,
die die Schriftsprache am meisten
beeinträchtigen
und
die
partielle
Beeinflussung durch die B e g r i f f e aus den Sprachen der herumliegenden
Länder.
87
17. LITERATURVERZEICHNIS
1.
BACK, O. Österreichisches
Wörterbuch.
37. A u f l a g e . Wien : ÖBV
Pädagogischer Verlag, 1995. 501 S.
2.
BERGER,D.
Duden
geographische
Namen
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Deutschland.
Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen
und Gewässern. 2. Ausgabe. Mannheim : Dudenverlag, 1993.
3.
BIELFELDT, H. H. Die slawischen Reliktwörter in den deutschen
Mundarten im ehemaligen slawischen Siedlungsgebiet westlich der
Oder. Die
Slawen
slawischen
Ströme
Jahrhundert.
4.
in Deutschland.
westlich
Geschichte
und
Kultur
der
von der Oder und Neiße vom 6. bis 12.
Berlin : 1985. S. 487-493.
BIELFELDT,
H.
H.
Die
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im
Deutschen.
Ausgewählte Schriften 1950-1978. Leipzig : 1982. 386 S.
5.
6.
BIELFELDT, H. H. Russische Lehnwörter in deutschen Mundarten.
Zeitschrift
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1967, Nr. 12.
BRAUN,
P.
in
Tendenzen
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der
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Gegenwartssprache.
4. Auflage, Band 297. Stuttgart/ Berlin/ Köln:
Verlag W. Kohlhammer, 1998. ISBN 3-17-01 5415-X
7.
Č E R M Á K , F. Jazyk a jazykověda.
8.
DUDEN.
Deutsches
Praha : Karolinum, 2001.
Universalwörterbuch.
6.
Auflage.
Mannheim : Dudenverlag, 2007. 2016 S.
9.
DUDEN Taschenbücher. Wie sagt man in Österreich?.
3. A u f l a g e .
Mannheim : Dudenverlag, 1998. 381 S.
10.
DUDEN.
Das
Herkunftswörterbuch.
4.
Auflage.
Mannheim
:
Dudenverlag, 2001. 960 S.
11.
DUDEN. Das große
Fremdwörterbuch.
2. A u f l a g e . Mannheim :
Dudenverlag, 2000. 1552 S.
12.
EICHLER,
E.
Alte
Gewässernamen
zwischen
Ostsee
und
Erzgebirge. In BNF NF. 1981, Nr. 16, S. 40-54.
88
13.
EICHLER, E. Etymologisches
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14.
der slawischen
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Bautzen : 1965.
EICHLER, E. Zur Geschichte der slawischen N a m e n f o r s c h u n g in
Deutschland. In Beiträge
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EICHLER,
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Berlin : 1985. S. 96.
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17.
G O T T S C H A L D , M. Deutsche
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Beiträge
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lexikalische Entlehnungen
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1988, Nr.
11. S. 159-164.
22.
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HENGST,
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KEMPGEN,
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Entlehnungen im Deutschen. In Rusistika
T.
Slawische
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Lingvistika.
- Slavistika
Festschrift für Werner Lehfeldt zum 60. Geburtstag. München :
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München : Deutscher Taschenbuchverlag,
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K.;
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6. A u f l a g e .
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MÜLLER,
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Grenzentlehnung
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Fremdwörter aus einem Jahrtausend bei Rücksicht auf Wörter aus
den finno-ugrischen wie baltischen Sprachen. Berlin : Volk und
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POLENZ, P. Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis
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POLENZ, P. Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis
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96
19. A N L A G E N
VERZEICHNIS:
N R . 1 ) B E G R I F F E IM O S T M I T T E L D E U T S C H E N
N R . 2 ) G R A P H I K E N DAS W O R T „ G R E N Z E " BETREFFEND
N R . 3 ) G R A P H I K E N DER Z E I T U N G S E R G E B N I S S E
97
NR.
1
B E G R I F F E IM O S T M I T T E L D E U T S C H E N '
Babe
- böhmisch bábovka - Napfkuchen, altes Weib
Semmelbabe
Babka
- böhmisch zemlbába
- altsor. - altes Weib
Baschine
- nso. Heidelbeere
Pomazka
- beschmierte Brotschnitte
boschko
- nso. „leider Gottes"
Buk - s o r . G o t t
dalli
- polab. dolech, slaw. dalej - schnell
drews
- nso. d r j e w j a n y - hölzern
driemeien
- nso. drěmas, tsch. dřímati - schlafen
Drosch
- oso. droždzé - Hefe
Fiezke
- Ameise; nso. weš, woš - Laus/ pol.
polska
weš - Larve des Ameisenlöwen
Gerblichen
- nso. j e r é b i n k a - F r ü c h t e der E b e r e s c h e
Golenka
- nso. gólonka -
Graupe
-
oso.
krupa/
Ackerspergel
pol.
křupa/
tsch.
kroupa
Getreidegraupe
graupeln
Grenze
- südböhm., südmährisch grupe - hageln
- slaw. granica
1 E I C H L E R , E. E t y m o l o g i s c h e s W ö r t e r b u c h der s l a w i s c h e n E l e m e n t e
im O s t m i t t e l d e u t s c h e n . B a u t z e n : 1 965-.S. 10 f f .
-
Grommade
Gluppens
Gurke
- nso. gromada - nso. gkupenč -
Gemeindeversammlung
Dummkopf
- russ. ogurec/ pol. ogórka
Hal unke
— alttsch. holomek — Diener, Gauner
Hermchen
- tsch. heřmánek - Kamille
Hornsche
-
slaw.
hornica
-
alte
Kneipe,
dumpfes
Zimmer, Stube
Hukschop
- nso. hukšop/ tsch. úkrop - Brühtrank für
das Vieh
Hui - n s o . h u i - B i e n e n s t o c k
Husche
- oso. huso - Gans
Kabline
- slaw. kalina -
Kaluppe
- slaw. chalupa - altes, baufälliges Haus
Kamúrke
Wasserholunder
- slaw. komora - Stube, Hütte
Kapse
- o s o . g a p s e - T a s c h e in d e r K l e i d u n g
Kapustra
- slaw. kapusta (Kohl) -
Karbátsche
Katschke
Sauerkraut
- slaw. karbač - Peitsche
-
slaw.
kačka -
abschätzige
Bettelweib
Kauke
- nso. kawka - Dohle
kaupeln
Kauz
- slaw. kupiti - kaufen
- slaw. kudér - gesteckter Zopf
Klapota
Klon
- nso. klapota - Wassertrage
- nso. klon - Ahorn
Kollatsch
Krahl
- slaw. koláč - Kuchen
- nso. kral - König
Bezeichnung,
Kren
- slaw, ehren - Meerrettich
Kretscham
- slaw. krčma - Gasthaus
krietschen
— slaw. křičeti - schreien
Kriewatsch
Krissei
- slaw. křiwy - gebrechlicher Mensch
- tsch. křížala - getrocknete Früchte
krotscheln
Luch
- oso. kročeč - watschelig gehen
- n s o . lug - s u m p f i g e N i e d e r u n g
Lusche
- slaw. louže - Pfütze
Maline
- slaw. malina - Himbeere
Marunke
- slaw. meruňka - Marille
Masanze
- tsch. mazanec - Osterkuchen
Metla
- nso. métla - Besen
Moch
- nso. moch, mech - Moos
Modratzken
Molitba
Mure
- slaw. modrý = blau - Blaubeeren
- slaw. modlitba - Gebet
- mso. móra/ tsch. múra - Alp, Wichtel
Natzki
- pol. nicki - Backtrog
niesch
- slaw. nizki - schief, schräg, querfeldein
Nusche
- slaw. nož - altes, stumpfes Messer
Pachulke
- tsch. pacholek - wilder starker Kerl
Parnietzken
Papprosch
paschull\
Patzke
Penúnse
Pianke,
- slaw. par - Dampf
- tschech. poprat - Farnkraut
- russ. posil - fort
- nso. packa - harter Kern
- pol. pienadze - Geld
Piauke - nso. pijánka - Lolch
pietschen
- slaw. piti - trinken
pinken
- nso. p i n k a š - die Augen s c h l i e ß e n
Pia uze
— westslaw.
pluca
— Lunge,
Leib,
Magen,
schlechtes Bett
Pobelatsche
- tsch. pavlač - Gestell, Gerüst
Plo n — n s o . p l o n / t s c h e c h . p l i v n i k - D r a c h e
pojedeien
Poliza
- nso. pójedaš, pówědas - essen
- nso. pólica - Regal
pomále
- slaw. pomálu - langsam
Pomuckel
- kaschub. pomuchel - Dickkopf
Quakatz
Quas
- tsch. kvákati - Frosch
-
westslaw.
kwas/
nso.
kwas
-
Festlichkeit/
Hochzeit
räudig
- oso. ruda - erzhaltig
Ranawa
Robot
- slaw. rany = früh - Frühbirne
- tschech. robota - Fronarbeit
Schischke
- tschech. šiška - Tannenzapfen
Schmetten
- tschech. smetana - Sahne
Schmetterling
Schnur
kas - t s c h e c h . š ň ů r a - B i n d f a d e n
Schüprine
Schwarke
Starosse
- slaw. metelik
- tschech. čupryna - Haarschopf
- nso. šwark - Grieber
- oso. starosta - Dorfvorsteher, starker Kerl
Sud - t s c h . s u d - F a s s
Temnitz
Tesack
- russ. temnica - G e f ä n g n i s , finsterer Ort
- tschech. tesák - Degen
Topel
- tschech. topol - Pappel
tschullen
Turan
- tsch. čůrati - harnen
- nso. tyran -
Quälgeist
Wicher
- nso. wichor -
Wirbelwind
Winitze
- nso. winica -
Weinberg
Witawa
- nso. witawa -
Bewillkommnung
Wolacker
- oso. wojak - Soldat
wurachen
- tschech. orat - wild Arbeiten
Zerenka
Zirra
- nso. cerwenka - kleine, süße Birnen
- t s c h . sýr - K ä s e
NR.2
Wörter mit "Grenze" - Die Welt
14
12
10
Wörter mit "Grenze" - Kurier
e-
<f
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e>
o->
*ir
Grenzübergangsstel..
•
Grenzwert
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Grenzzeichen
•
Husaren
• •
Ikone
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Kader
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Kaderschmiedin
Kollektiv
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fD
Kosaken
Kosmonautinnen
Laika
Menschewiki
Molotowcocktails
Nerze
Obergrenzen
Pogrom
Pogromnacht
Sojus-Rakete
sowjetisch
Sowjet-Mission
Sowjets
Sputnik 1
Sputnik-Programme
Stadtgrenzen
stalinistisch
Wodka-Flasche
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Zarenkrone
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Süddeutsche Zeitung - Wörter aus dem
Slawischen
Kurier - Wörter aus dem Slawischen
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