Elternbrief - Spielerlebnis steht vor Spielergebnis
Transcription
Elternbrief - Spielerlebnis steht vor Spielergebnis
Bayerischer Handball-Verband Faszination Handball ! Bezirk Mittelfranken Liebe Eltern, Ihr Kind trainiert jetzt bei den Minihandballern und wir informieren Sie gerne über Inhalte und Ziele des Kinderhandball-Konzeptes, das im Bayerischen Handball-Verband erarbeitet wurde. Das Kinderhandball-Motto heißt: SPIELERLEBNIS VOR SPIELERGEBNIS Unser wichtigstes Anliegen ist, Ihnen aufzuzeigen, daß Handball im Grundschulalter wenig gemeinsam hat mit dem „Großen Sportspiel“, das Sie vielleicht von der Sportschau oder aus eigenem Erleben kennen. Die Kinder sind überfordert, wenn sie jetzt schon all die Technik und Taktik lernen sollen, die Handball später so sehenswert machen. Unsere Ziele sind zunächst ganz andere: Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, daß die für den Mannschafts-Sport entscheidende „Tür im Kopf“ erst mit etwa 10-12 Jahren aufgeht. Bis dahin sind viele andere Türen zu öffnen: Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper, mit Ball, Mannschaft und Spielfeld. Mit den verschiedensten Spielen trainieren wir Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Koordination, Schnelligkeit und Ausdauer. Außerdem legen wir großen Wert auf das GEMEINSAME Spielen und auf die Einsicht, dass sich auch der talentierteste Einzelspieler auf lange Sicht nur in der Mannschaft weiter entwickeln kann - dass eben einer den anderen braucht. Gerade in diesem Alter sind die Unterschiede oft enorm groß, vor allem die körperlichen. Und mit jedem halben Jahr gibt es Verschiebungen, weil Kinder sich mal langsamer entwickeln und dann plötzlich wieder einen Riesensprung machen. Deshalb werden Sie auf die Frage: „Wie macht er/sie sich?“ vermutlich nie die Antwort von uns erhalten, die Sie vielleicht erwarten. Uns ist ein Spiel mit vielen guten Gemeinschaftsaktionen wichtiger als ein „Sieg“, der durch Einzelaktionen erreicht wird. Nur wer aus „Niederlagen“ lernt, kann erfolgreich werden! Wir erleben immer wieder, daß Kinder, die nur auf den Torerfolg fixiert sind, mutlos werden und aufgeben, wenn es nicht nach Wunsch klappt. Das sollten wir ihnen wirklich ersparen. Wenn Kinder lernen, Schwierigkeiten zu überwinden und sich „durchzubeißen“, werden sie viel eher selbstbewusste und selbstsichere kleine Menschen. Im Grundschulalter sollen möglichst viele Fertigkeiten (Grundlagen) erworben und gefestigt werden. So können später die Feinheiten des „Großen Sportspieles Handball“ unbekümmerter erschlossen werden und die Freude am Spiel bleibt lange erhalten. Ihre Mitarbeit ist für uns enorm wichtig: Wir bitten Sie um Vertrauen für unsere „Taktik“ und um viel Geduld mit den Kindern. Seien Sie nicht enttäuscht über verlorene Spiele, loben Sie ein gelungenes Zusammenspiel auch dann, wenn es nicht zum Torerfolg führt. Das steigert übrigens auch die Freude am Zuschauen! Akzeptieren Sie bitte, daß während des Spieles nur die Übungsleiter Anweisungen geben. Alles andere wird die Kinder eher verunsichern als ihnen zu helfen. Nehmen Sie uns nicht übel, wenn wir sagen: „Während des Spiels zählen nur der Schiedsrichter und ich“. Auch in der Halbzeitpause!“ Richtiges ANFEUERN ist dagegen immer gefragt! Wichtig für Training und Turnier: T-Shirts sind besser geeignet als Pullover und Hemden. Für kalte Momente ist eine einfache Trainingsjacke angebracht. Sweater mit lässig-langen Schlabberärmeln verdecken die Hände und gerade die brauchen wir doch. Jede Art von Schmuck (auch Freundschaftsbänder) ist ein Verletzungsrisiko. Ohrstecker sollten entfernt oder mit Leukoplast überklebt werden. Sehr wichtig ist das richtige Schuhwerk. Nicht immer sind die teuersten Markenschuhe auch die richtigen Trainingsschuhe! Trainingsstiefel sind genau so wie Knieschoner für beschädigte Knie- und Fußgelenke gedacht. Wir wollen die Gelenke stärken, nicht schonen. Einheitliche Spielkleidung ist beim Spiel nicht nur Vorschrift, sie fördert auch den Teamgeist und sieht „cool“ aus. Die offizielle Kleiderordnung verlangt übrigens, daß das Trikot IN der Hose steckt. Viel Freude beim Dabeisein wünscht Ihnen das Team vom Arbeitskreis Kinderhandball Elternbrief 2009-bhv.doc Seite 1 von 1 Version 99.02