Deutsche Meisterschaft lateinamerikanische Tänze Professionals

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Deutsche Meisterschaft lateinamerikanische Tänze Professionals
DIENSTAG, 16. APRIL 2013
17
Sport regional
NUMMER 88
Heißer Tanz um den Titel
Deutsche Meisterschaft Augsburger Latein-Paar Valera Musuc und Nina Trautz sichert sich vor heimischem Publikum
die Bronzemedaille. Der Sieg bei den Professionals geht an Evgenij Voznyuk und Motsi Mabuse aus Aschaffenburg
VON ANDREA BOGENREUTHER
Mit tosendem Beifall bedachten 700
Zuschauer in der Kongresshalle die
Wertungsrichter, als sie dreimal die
Traumnote von 6,0 zogen und dazu
viermal die Note 5,9. Die Richter
belohnten damit die frivol-freche
Choreografie der Augsburger Lateintänzer Nina Trautz und Valera
Musuc zum Soundtrack von „Mr.
und Mrs. Smith“, mit der sie bei der
deutschen Meisterschaft der Professionals nicht nur das heimische Publikum, sondern auch die zahlreichen Gäste aus ganz Deutschland
mitrissen. Verdient gewannen die
Lokalmatadoren mit ihrer Vorstellung die Latein-Kür. Da sie in der
Finalrunde zuvor aber in den fünf
Regeltänzen Rumba, Jive, Samba,
Cha-Cha-Cha und Paso doble jeweils auf Platz drei gewertet worden
waren, reichte es in der Gesamtwertung nicht zum Titel. Unumstrittene neue deutsche Meister wurden
die Favoriten aus Aschaffenburg,
Evgenij Voznyuk und Motshegetsi
„Motsi“ Mabuse, vor den zweitplatzierten Ilja Russo und Oxana Lebedew (Baden-Baden).
„Unser Plan war es, anzugreifen,
und das haben wir getan. Wir hatten
ein tolles Publikum und eine tolle
Atmosphäre“, schwärmte Valera
Musuc, als er und seine Partnerin
nach der Siegerehrung zahllose
Hände schüttelten und Glückwünsche entgegennahmen. „Wir hatten
eine Menge Spaß und alles war so,
wie wir es erwartet hatten“, bestätigte auch Nina Trautz, deren Eltern, die Tanzschul-Inhaber Martina und Rudi Trautz, die die Meisterschaft der Professionals nach
Augsburg geholt haben.
Trotz des Heimvorteils gelang es
Valera Musuc und Nina Trautz allerdings nicht, an den großen Favoriten des Abends, Voznyuk und Mabuse, vorbeizukommen. Zu imposant und eindrucksvoll agierte die
zweifache deutsche Amateurmeisterin und „Let’s dance“-Jurorin Mabuse mit ihrem Partner.
Weil die Titelgewinner
aus dem Vorjahr, Markus Homm und Ksenia
Kasper, in Augsburg
verletzungsbedingt
das
Ende ihrer Profitanzkarriere
verkündet hatten, war der
Platz an der Spitze vakant.
„Psychisch etwas schwie-
rig“ bezeichnete Mabuse denn auch
die Situation, „wir standen schon
unter Druck“. Doch die Anspannung ließ sich das Paar auf dem Parkett keine Sekunde anmerken. Souverän gewann es alle fünf Tänze in
der Finalrunde.
Schwache
Leistung
Post SV verliert 3:9
Mit einer schwachen Leistung
schloss der Post SV die Saison ab.
Die Augsburger unterlagen dem
TSV Stein mit 3:9.
„Wir haben heute gesehen, wie
wichtig in dieser vierthöchsten Liga
eine gute Nummer eins ist. Mit dem
zuletzt zweimal eingesetzten Tomas
Hasil lief es deutlich besser“, kommentierte Kapitän Karl-Heinz
Mayer die unerwartet hohe Niederlage.
Der Gastgeber gab an der Spitze
alle vier Einzel ab und geriet dadurch schnell ins Hintertreffen. Michal Mara läuft seiner Form im Vergleich zur Vorrunde hinterher und
Oliver Gamm ist eine gute Nummer
drei, aber gegen die Besten stößt er
mit seiner riskanten Spielweise oft
an Grenzen.
So blieb es Alex Granovskiy (der
24-Jährige wechselt mit Sehnsucht
auf etwas „Neues“ nach 15 Jahren
Post SV zum Bezirksligisten SpVgg
Westheim) und Marco Staudenmaier vorbehalten für die zwei Einzelzähler zu sorgen. (PS)
Rund 60 Jugendliche aus der Tanzschule Trautz & Salmen unter der
Leitung von Stefanie Langer regten
die Zuschauer mit Streetdance, HipHop und Harlem Shake an, sich zwischen den Turnierrunden auch
selbst auf die Tanzfläche zu wagen.
Das nutzten die Gäste ausgiebig, bevor mit der Kür der letzte sportliche
Höhepunkt des Abends anstand.
Neben der Musikalität und hohen
technischen Fertigkeiten waren hier
auch schauspielerische Qualitäten
gefragt. Wie schon in den Runden
zuvor setzten die Top Drei ganz besondere Akzente. Ilja Russo und
Oxana Lebedew überzeugten mit
ihrem hingebungsvoll melancholischen Pas de deux zur „Vergänglichkeit des Lebens“, Evgenij
Voznyuk und Motsi Mabuse erhielten für die expressive Emotionalität
eines streitenden und liebenden
Paares die ersten beiden 6,0-Noten,
und schließlich triumphierten Valera Musuc und Nina Trautz in der
Rolle von Mr. und Mrs Smith, die
ihnen auf den Leib geschneidert zu
sein schien.
Großer Zuspruch bei den fachkundigen Gästen im Saal, unter denen sich zahlreiche Weltmeister befanden, darunter der vierfache
Augsburger Titelträger Rudi Trautz
(1967, 1969, 1970 und 1971), der ein
Wiedersehen mit seiner ehemaligen
Partnerin Mechthild Trautz-Melzer
feierte. Auf dem Parkett hat aber
bereits die nächste Generation das
Zepter übernommen, was von
Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl
mit lobenden Worten bedacht wurde: „Wir sind stolz, dass wir mit Valera Musuc und Nina Trautz so hervorragende Botschafter für unsere
Stadt Augsburg haben.“
Abwehrriegel
zu sperrig
Handballer
verlieren 23:25
Unschlagbar in ihrer Spezialdisziplin, der Kür: Dort holten sich die Augsburger Valera Musuc und Nina Trautz den Sieg, im Endklassement der deutschen Meisterschaft der Latein Professionals belegten sie Platz drei.
Fotos: Wolfgang Diekamp
Deutsche Meisterschaft der Latein Professionals
● Das Endklassement
1. Voznyuk/Mabuse (Aschaffenburg)
2. Russo/Lebedew (Baden-Baden)
3. Musuc/Trautz (Augsburg)
4. Herrmann/Walz (Bremen)
5. Talybin/Poskebysheva (Berlin)
6. E. Karakatsanis/S. Karakatsanis
(Hemsbach)
● Die Wertungsrichter
Roberto Albanese, Rafael Grüninger,
Evelyn Hädrich-Hörmann, Ralf Lepehne, Laurens Mechelke, Bianka
schreiber-Orschitt, Daniela Seidl
● Turnierleitung und Organisation
Rainer Salmen und Rudi Trautz
● Band Heiner Ohnheiser & Tornados
Wiedersehen der Weltmeister: Mechthild
Trautz-Melzer und Rudi Trautz.
Nur kurz geärgert
FC Augsburg Jan-Ingwer Callsen-Bracker blieb die Rolle des Sündenbocks erspart
VON WOLFGANG LANGNER
Es hatte etwas von einem „Uli-Hoeneß-Gedächtniselfmeter“. Zumindest muss sich Jan-Ingwer CallsenBracker gefühlt haben, wie damals
der heutige Bayern-Präsident, als er
im
Europameisterschafts-Finale
1976 im Spiel Deutschland gegen
Tschechien den Ball vom Strafstoßpunkt in den Belgrader Nachthimmel jagte und dann zuschauen musste, wie die Tschechen den Titelgewinn feierten. Die Rolle des Sündenbocks blieb Callsen-Bracker im
Gegensatz zu Hoeneß aber erspart,
nachdem der Bundesligist FC Augsburg trotz des verschossenen Elfmeters Eintracht Frankfurt mit 2:0 besiegte.
Natürlich blieb dem Abwehrspieler aber in dieser 32. Minute zunächst einmal das Herz stehen:
„Klar, ich habe mich unwahrscheinlich geärgert, aber ich habe mir dann
auch gleich gedacht: Jetzt erst recht.
Wir müssen dieses Spiel gewinnen.“
Das tat der FCA dann auch in eindrucksvoller Manier und entfernte
Punktspiel heute,
Donnerstag im Pokal
Nachholspiele stehen in der Bezirksliga Nord an. Am heutigen Dienstag
(18.15 Uhr) erwartet der BCA
Oberhausen den TSV Meitingen auf
dem Nebenfeld des Rosenaustadions. Ebenfalls am heutigen Dienstag
(18.15 Uhr) empfängt der TSV
Haunstetten den FC Stätzling. Am
Mittwoch trifft die DJK Lechhausen
auf den TSV Neusäß. Am Mittwoch
(18.15 Uhr) hat Türkspor Augsburg
den den TSV Marktoberdorf zu
Gast.
● BCA Oberhausen „Personell sieht
es bei uns gut aus, denn bis auf den
operierten Dominik Wawra kann
ich alle Spieler einsetzen“, sagt
BCA-Spielertrainer Marco Löring.
Ebenfalls auf dem Nebenfeld des
Rosenaustadions bestreitet der BCA
am Donnerstag das Toto-Pokalspiel
gegen den TSV Haunstetten.
● DJK Lechhausen Mit Jonathan
Kreuzer kann Lechhausens Trainer
Lubos Cerny wieder seinen Mittelfeldstrategen gegen den TSV Neusäß einsetzen. „Meine Mannschaft
kann ohne jeden Druck antreten.
Unser Abteilungsleiter Egon Landgraf hat die Devise ausgegeben, dass
wir uns in aller Ruhe auf die Kreisliga vorbereiten können“, so Cerny.
● Türkspor Türkspor-Coach Servet
Bozdag hat in personeller Hinsicht
inzwischen mehr Spielraum, auch
wenn Murat Civek nicht ganz fit ist.
● TSV Haunstetten Der Aufsteiger
hat sein Soll in dieser Saison schon
mehr als erfüllt. Nach dem 3:1-Sieg
über den FSV Lamerdingen kann
die Gilg-Truppe die Rest-Saison
entspannt angehen. Dennoch will
man im Derby gegen Stätzling nachlegen. „Wir spielen zuhause und
wollen gewinnen“, sagt Abteilungsleiter Günther Schmidt. (AZ/wla)
Musikalität und
schauspielerische Qualitäten
Die neuen deutschen Meister Motsi Mabuse und Evgenij Voznyuk.
BCA zweimal
im Einsatz
sich dadurch einen weiteren Schritt
vom Abgrund. Auch wegen der beiden Tore von Dong Won Ji. „Er hat
ein sehr gutes Spiel gemacht und ich
habe mich für ihn riesig gefreut. Er
hat ja auch zuletzt immer sehr gut
gespielt und sich dieses Mal auch belohnt“, lobt Callsen-Bracker.
Tief im Keller ist man nun etwas
enger zusammengerückt. Fortuna
Düsseldorf ist mit drei Punkten
Vorsprung in Reichweite und selbst
Werder Bremen, die fünf Zähler vor
dem FCA liegen, ist nicht mehr unerreichbar.
Doch für den 29-Jährigen ist das
alles noch unerheblich: „Das können wir alles nicht groß beeinflussen. Wir haben zunächst mal selber
in der Hand, dass wir den Platz, auf
Kurze Zeit der Trauer: Jan-Ingwer Callsen-Bracker nach seinem verschossenen Elfmeter. Am Ende war wieder alles gut.
Foto: Ulrich Wagner
dem wir gerade stehen, bis zum Saisonende verteidigen können. Außerdem bringt uns die ganze Rechnerei nicht weiter.“
Jetzt freut er sich zunächst einmal
am Freitag (20.30 Uhr) auf die
Rückkehr in seine „alte Heimat“
Mönchengladbach. Immerhin absolvierte er dort von 2008 bis 2010
elf Bundesligaspiele. Die klangvollen Zeiten der „Mönche“ liegen
zwar lange zurück, aber für den
FCA ist Gladbach immer noch eine
„Hausnummer“. Auch für CallsenBracker: „Das ist generell eine gute
Mannschaft, die vor allem mit sehr
viel Disziplin spielt und die mit Patrick Herrmann einen guten Konterstürmer in seinen Reihen hat. Die
haben ja auch in der Euro-League
gespielt. Wir wissen, dass es ein sehr
schwieriges Spiel wird, aber wir sind
auch hoch motiviert.“
Verzichten muss Trainer Markus
Weinzierl in Gladbach auf alle Fälle
auf Verteidiger Ragnar Klavan. Der
Este bekam gegen Frankfurt die
fünfte Gelbe Karte und ist deshalb
gesperrt.
Stark verbessert im Vergleich zu ihren letzten Auftritten zeigten sich
die TSV-Männer beim 23:25 gegen
den TSV Rothenburg. Vor allem die
ersten dreißig Minuten bot die
Mesch-Truppe eine sehr engagierte
Leistung, hatte dabei allerdings oft
das Pech, dass viele Abpraller wieder in den Händen der Gastgeber
landeten. Nach dem 13:13 zur Pause
konnte man trotzdem bis zur 39.
Minute auf 17:15 stellen und die Rothenburger gerieten sichtlich in Bedrängnis. Hier stellte sich allerdings
der Knackpunkt der Partie ein:
Haunstetten biss sich in Folge am
stabilen Abwehrbollwerk der Rothenburger fest und diese hatten
nach einem 5:0-Lauf das Geschehen
wieder an sich gerissen. Die Entscheidung fiel dennoch erst in der
Schlussphase. (hv)
TSV Haunstetten Fischer D., Rothfischer
(Tor); Zimmerly (8/4), Tischinger (6), Albrecht, Horner (je 3), Schnitzlein (2), Wiesner (1), Smotzek, Elsinger, Rieber, Ingo
Herbeck
Friedberg fehlt ein
Punkt zum Titel
Nach einer starken Vorstellung kam
der Handball-Drittligist TSV Friedberg zu einem 37:24-Auswärtssieg
beim TSV Neuhausen/Filder. Zum
Titelgewinn fehlt den Friedbergern,
die ja das Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen, jetzt nur noch ein Punkt.
Vier Spiele sind dabei noch zu absolvieren. Erfreulich war in Neuhausen, dass nach über zweijähriger
Verletzungspause erstmals wieder
Torhüter Michael Luderschmid
eingewechselt wurde. Aber auch zuvor machte schon Benjamin von Petersdorff im Kasten der Friedberger
eine gute Figur. (pm)
Fußball am Dienstag
B-Klasse Aichach
Ottmaring II – SF Friedberg II (18.15 Uhr)