- MGV Cäcilia Horbach
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- MGV Cäcilia Horbach
Nassauische Neue Presse, Ausgabe vom 19.09.2009 WESTERWALD . Samstag, 19. September 2009 A-cappella-Musik und Bühnenperformance in Reinkultur: Das Vokalensemble Maybebop. Foto: Bohnhorst-vollmer Das A-cappella-Gipfeltreffen Ein riesiger Erfolg war das erste Horbacher A-cappella Festival, das mit einem sensationellen Konzert im ausverkauften Kulturzen trum endete. • Von Anken Bohnhorst-Vollmer Horbach. Das Beste kam zum Schluss: Ein Konzert mit vier stimmgewaltigen Chören und dem sensationellen Vokal Quartett Maybebop war der Höhepunkt des Horbacher A-cappella-Festivals. Einen Tag lang hatten sich Jan Malte Bür ger (Countertenor), Lukas Tes ke (Tenor und Mouth-Percussi on), Oliver Gies (Bariton, Songwrit~r, Arrangeur) und Sebastian Schröder (Bass und noch tiefer) von Maybebop in verschiedenen Workshops um die vier Ensembles geküm mert. Um Stimmbildung, Per formance und Bühnenpräsenz ging es da und darum, wie man auch als A-cappella-Sän ger ein turbulentes Schlag zeugsolo produzieren kann. Das Ergebnis dieser Proben phasen zeigten die Sänger von Divertimento und Volcalis so wie von den Sparrow Sisters und dem Sextett Sound of Young Voices in einer bemer kenswerte ersten Konzerthälf te. So begeisterten die aus dem Oberwesterwald angereisten Divertimento-Sänger den aus verkauften Saal mit ihrem "Working on a Groovy Thing" ebenso wie mit dem Ramstein Klassiker für Chöre "Ich will kein Engel sein". Und auch die Sparrow Sisters, die ausge wachsenen Niederelberter Dorfspatzen, hatten sich in stundenlangen Arbeitsphasen von den Maybeboppern ver zaubern lassen und hätten ei gentlich lieber noch ein biss chen weiter geübt, als gleich am selben Abend auf die Büh ne zu gehen. Doch auch ihr Auftritt gelang wundervoll, insbesondere bei "Everybody gets a Second Chance" und dem schwungvollen "Barber shop-Song", mit dem die Frauenelf sich vom Publikum verabschiedete. Als musikalische Rohdia manten, die von den A-cappel la-Profis keine großen Schliffe mehr brauchten, sondern al lenfalls ein wenig poliert wor den waren, erwiesen sich die sechs Sängerinnen von Sound ofYoung Voices. Dieses Sextett bewies, dass sich auch ohne raumgreifende Choreografie die Bühne ausfüllen lässt. Und welches Klangvolumen die Horbacher Halle verträgt, zeig ten schließlich die Sänger der Gruppe Vocalis. Da störte kei ne dezent klappernde Bühne planke oder der brummende Ventilator der Nebelmaschine, als dieser Chor mit seinen her vorragenden Solisten Martina Lehne-Kuhn (Sopran) und Ernst Veser (Tenor) zu einem Gänsehaut erzeugenden "You raise me up" anstimmte. Und trotzdem: Der zweite Teil des Konzerts war wie ein Quantensprung in eine andere Musikwelt. So originell war das Gesamtkunstwerk Maybe bop, dass sich das Publikum auch nach mehreren Zugaben nur sehr schwer von diesen ) Künstlern trennen mochte. Da wurden Stimmqualität, Cho reografie und Kabarett zu ei ner außergewöhnlichen Per formance, bei der Dauerbren ner wie "Mein kleiner grüner Kaktus" in eine grausig-gruse lige Gothic-Version gegossen oder ein Weihnachtslied auf deutsch-türkisch gerapt wur den. Dennoch dominierte bei al lem Klamauk stets die stimm liche Präzision wie Maybebop bei ihrer Bühnenversion von Paul Simons "You can call me Al" zeigte. Rund zehn Minu ten dauerte dieses Lied, in dem sich ein ebenso komischer wie kunstvoller Sängerstreit zwi schen Countertenor und Bas sist entspann. Kurz vor Mitter nacht war schließlich auch für Maybebop und alle Fans der A-cappella-Musik in Horbach Schluss: Mit einer schaurig schönen Interpretation von "Der Mond ist aufgegangen" verabschiedete sich dieses sen sationelle Vokalensemble von seinem begeisterten Publi kum.