PTA-Forum (13/2014)

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PTA-Forum (13/2014)
MEDIZIN UND ERNÄHRUNG
den. 1,5 bis 2 Liter calciumreiches Mineral- oder Heilwasser mit einem Calciumgehalt von mindestens 150 mg pro
Liter – gleichmäßig über den Tag verteilt – sind ebenfalls eine gute Calciumquelle. Das Studieren des Flaschenetiketts lohnt sich: Einige Wässer enthalten sogar bis zu 600 mg Calcium
pro Liter. Da Kochsalz den Calciumverlust verstärkt, sollten Lactoseintolerante beim Kauf des Mineralwassers auf
ein natriumarmes Wasser (unter 20 mg
Natrium pro Liter) oder zumindest eines mit mittlerem Gehalt (50 bis maximal 200 mg pro Liter) zurückgreifen.
Der perfekte Partner
Kochen für
gesunde Knochen
Verena Arzbach / Patienten mit Osteoporose finden in »Gut essen bei
Osteoporose«, einer Kombination
aus Ratgeber und Kochbuch, umfassendes Wissen zu ihrer Erkrankung,
verständlich und übersichtlich dargestellt. Definitionen, Diagnosen, Risikofaktoren und verschiedene Therapiemöglichkeiten der Osteoporose
sowie Wissenswertes zur Schmerztherapie werden erläutert und schaffen Verständnis für die Hintergründe
der Erkrankung. Daneben erklären
die Autoren auch, warum regelmäßige Bewegung so wichtig ist und welcher Sport sich besonders – oder
eben auch nicht – eignet, um die
Knochen zu stärken.
Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich damit, wie Patienten mit der
richtigen Ernährung dem Knochenschwund vorbeugen können. Zahlreiche calciumreiche Rezepte für
Frühstück, Lunch, Snacks, Abendbrot
und Desserts – zielgruppengerecht
für ein bis zwei Personen – runden
den Ratgeber ab.
Um zum Zielort in den Knochen zu gelangen, benötigt der Mineralstoff Calcium Unterstützung. Das fettlösliche
Vitamin D fördert die Resorption aus
dem Darm und aktiviert die Osteoblasten. Das hat eine verstärkte Einlagerung des Calciums in die Knochen zur
Folge. Das Vitamin verbessert so die
Muskelfunktionen und Reflexe, senkt
zudem das Sturzrisiko. Erwachsene
sollten täglich 800 bis 1000 I.E. (20 bis
25 µg) Vitamin D zu sich nehmen, an
Osteoporose Erkrankte sogar 2000 I.E.
pro Tag (50 µg).
Lediglich 20 Prozent der Vitamin DVersorgung können über Nahrungsmittel gedeckt werden. Verlässliche
Vitamin-D-Quellen sind fettreiche Seefische wie Hering, Makrele, Lachs und
Thunfisch sowie Milch, Butter, Eier und
Pilze. Die restlichen 80 Prozent muss
die menschliche Haut unter Einfluss
von UV-Strahlung selbst produzieren.
In den Sommermonaten genügt dazu
eine Bestrahlung von etwa 20 Minuten
von Gesicht, Händen und Armen.
In den dunkleren Herbst- und Wintermonaten reicht die körpereigene
Synthese jedoch meist nicht aus. Klarheit schafft die labordiagnostische Bestimmung des individuellen VitaminD-Status über den Hausarzt. Die Messung der Vitamin-D-Vorstufe (Calcidiol) im Blutserum liefert hierbei das
aussagekräftigste Ergebnis. Für eine
gute Versorgung sollte diese zwischen
32 und 64 ng/ml liegen. Im Falle eines
Mangels (< 32 ng/ml) sollten Betroffene ein geeignetes Präparat einnehmen,
um die Lücke zu schließen.
Mikronährstoffe ergänzen
Osteoporose-Patienten sollten ohnehin Calcium und Vitamin D in Kombination ergänzen. In organisch gebundener Form, zum Beispiel als Gluconat,
Acetat oder Citrat, verwertet der Körper Calcium am besten. Vitamin D benötigt Fett zur Resorption, sodass sich
die Einnahme zum Essen empfiehlt.
Noch einfacher geht es mit einem Prä-
Astrid Büscher, Dr. Ellen Jahn:
Gut Essen bei Osteoporose.
Stiftung Warentest, 1. Auflage
2014. ISBN 978-3-86851-401-8.
EUR 19,90
Es muss nicht immer Milch sein: Auch viele Mineralwässer haben einen hohen Gehalt
an Calcium.
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PTA-Forum 13 | PZ 36 | 2014
Foto: Fotolia/Chepko Danil

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