Günter Grass – Die Blechtrommel

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Günter Grass – Die Blechtrommel
VY_32_INOVACE_ NREA _08
Projekt: 1.5, Registrační číslo: CZ.1.07/1.5.00/34.0304
GÜNTER GRASS – DIE BLECHTROMMEL
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Die Blechtrommel ist ein Roman von Günter Grass. Er erschien 1959 als Teil
der Danziger
Trilogie und
gehört
zu
den
wichtigsten Romanen der
deutschen Nachkriegsliteratur.
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Grass nimmt sich in seinem nach wie vor erfolgreichsten Buch Die Blechtrommel alle
Zeit der Welt. Kaschubische Weiten, Kartoffeläcker und das Danzig um die
Jahrhundertwende werden episch vor uns ausgebreitet. Anders als im Film, endet
Oskar in der Irrenanstalt und erzählt nun als 30jähriger seine Geschichte. Ein
deutsches Fresko. Weltgeschichte von unten, aus den Augen des kleinen Oskar
Matzerath gesehen, der an seinem dritten Geburtstag beschließt, sich der
Erwachsenenwelt zu entziehen und von nun an nicht mehr weiterzuwachsen. Man
schenkt ihm eine Blechtrommel, die sein lebenslänglicher Begleiter sein wird. Oskar
hat nun die Freiheit des Narren. Er stört, er mahnt und kommentiert, einem Rufer in
der Wüste gleich, mit seiner kleinen Blechtrommel die schlimmsten Jahre unseres
Jahrhunderts.
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Der Ich-Erzähler der Blechtrommel ist der Sonderling Oskar Matzerath. Er kommt
im Jahr 1924 in Danzig zur Welt
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Der Stil von Günter Grass unterscheidet sich von zeitgenössischer Nachkriegsliteratur
hauptsächlich durch seine lebensnahe, von überbordender Fabulierlust
gekennzeichnete Erzählweise von der sonst betont rationalen Reflexion der deutschen
Vergangenheit.
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Oskar Matzerath befindet sich 1954 in einer Heil-und Pflegeanstalt, in der er seine
Lebensgeschichte zu Papier bringt und dabei auch von aktuellen Geschehnissen
berichtet, so beschreibt er die Gespräche mit seinem Pfleger Bruno und die
Besuchstage, an denen ihn Freunde und Verwandte besuchen. Die eigentliche
Handlung besteht aus oft nur locker zusammengefügten Episoden.
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Die Geschichte beginnt mit der Zeugung von Oskars Mutter Agnes. Agnes wächst
heran und vermählt sich mit Alfred Matzerath, einem Hobbykoch und Soldaten.
Zusammen eröffnen sie einen kleinen Lebensmittelladen. Hier beginnt die eigentliche
Geschichte mit der Geburt Oskars. Dabei erblickt er als erstes einen Falter, der um
eine brennende Glühbirne schwirrt. Er beschreibt dies im Nachhinein als ein
Trommeln auf der Glühbirne. Agnes verspricht ihm zum dritten Geburtstag eine
Blechtrommel, auf welche Oskar mit Sehnsucht wartet. Sie hält ihr Versprechen und
Oskar erhält eine kleine rot und weiß gestrichene Trommel.
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Oskar hat sich beschlossen hat, ewig ein Dreijähriger zu sein und deshalb fiel er die
Treppe hinunten. Oskars Wachstumsstörung aber bleibt unbehandelt. Seine Eltern
schicken ihn auf eine polnische Schule, aber schon am ersten Schultag zerschreit er
alle Scheiben im Zimmer sowie die Brillengläser seiner Lehrerin, weil sie versuchte,
ihm seine Trommel abzunehmen. Seine Eltern geben es schließlich auf, eine geeignete
Schule zu finden. Seine neue „Lehrerin“ wurde Bäckersfrau, Gretchen Scheffer.
Wo spielt der Roman ab?
Er beginnt im polnisch-deutschen Grenzgebiet und in der Geburtsstadt von Günther Grass Danzig - vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Oskar ist Zeuge des polnischen
Widerstandes, von Hitleraufmärschen, der Reichskristallnacht und der Befreiung durch die
Rote Armee.
Wichtige Erreignisse:
Er erlebt hautnah, wie sein leiblicher Vater, Zieh- und Stiefvater hierbei zu Tode kommen.
Einziges Ausdrucksmittel für den älter werden den Winzling ist und bleibt, wie in seiner
Kindheit, die Blechtrommel. Im heuchlerischen Nachkriegsdeutschland, dem sich Oskar
vollständig verschließt, dient sie ihm in der Heil- und Pflegeanstalt, wo er einsitzt, als
Gedächtnisstütze.
Die Blechtrommel fasziniert mit bildhaften Beschreibungen, die einem in der Erinnerung
bleiben. Kein Wunder, dass die Verfilmung von Volker Schlöndorff 1979, sowohl die
Goldene Palme in Cannes als auch den Oscar für den besten ausländischen Film gewann.
Unvergessen bleiben auch die relativ freizügigen Beschreibungen und Vergleiche sexueller
Handlungen. Zudem trägt die Distanz zwischen einem bisweilen komisch wirkenden
Erzählstil und der bitteren Realität des Erzählten sicherlich zum Publikumserfolg dieses
bedeutenden Zeitromans bei.
die Trommel - wichtiger Teil der Interpretation
Symbolträchtig für die Interpretation des Werkes ist die Haltung von Oskar Matzerath
gegenüber seiner Umwelt. In der Zeit des Dritten Reiches will er sich nicht anpassen. Seine
Individualität bewahrt er sich durch seine kindliche Größe. Während Widerstandskämpfer wie
sein leiblicher Vater Jan Bronski, Juden oder auch seine kleinwüchsigen Freunde dem Regime
zum Opfer fallen, entgeht der kleine böse Junge trotz seiner Andersartigkeit jeder Form von
Repressalie. Auch von Spott bleibt Oskar im Roman von Günther Grass seltsamerweise
verschont. Einzig seine Sexualität kann er nicht mit einer gleichaltrigen, normal großen Frau
wie seiner Stiefmutter ausleben.
Die Blechtrommel ist die einzige Form, seine wahrhaften Gefühle auszudrücken. Sie dient
ihm als Instrument des Protestes, aber auch des Hilfeschreis. Für eine tiefergehende
Interpretation sei daran erinnert, dass die Trommel eigentlich kein Kinderspielzeug, sondern
vielmehr essentieller Bestandteil der Kriegsmaschinerie war.
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Použitá literatura:
Die Blechtrommel. [online]. [cit. 2013-03-03]. Dostupné z:
http://www.goodreads.com/book/show/762756.Die_Blechtrommel
GRASS, Günter. Die Blechtrommel: Roman. 2., neu durchges. Aufl. München: Deutscher
Taschenbuch Verlag, 1994, 706 s. ISBN 34-231-1821-0.
WUNDERLICH, Dieter. Günter Grass: Die Blechtrommel [online]. 2002 [cit. 2013-03-03].
Dostupné z:
http://www.dieterwunderlich.de/Grass_blechtrommel.htm#conthttp://www.schreiben10.com/r
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