16 05 18 Grußwort Preisverleihung Europäischer Wettbewerb
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16 05 18 Grußwort Preisverleihung Europäischer Wettbewerb
Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann Preisverleihung des 63. Europäischen Wettbewerbs 2016 „Gemeinsam in Frieden leben“ 18. Mai 2016 Ministerin Löhrmann: „Für ein vielfältiges, tolerantes und friedliches Miteinander in Europa.“ – Es gilt das gesprochene Wort. – 2 Anrede, „Gemeinsam in Frieden leben!“ heißt das Motto des diesjährigen 63. Europäischen Wettbewerbs, an dem Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, erfolgreich teilgenommen habt. Ihr habt Euch intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und kreative Beiträge – als Texte, Filme oder graphisch gestaltet – eingereicht und Euch mit Gleichaltrigen aus dem gesamten Bundesgebiet gemessen. Ich freue mich, heute bei der Preisverleihung für den Regierungsbezirk Düsseldorf dabei zu sein. Der Europäische Wettbewerb besteht seit 1953 und ist damit der älteste Schülerwettbewerb in der Bundesrepublik Deutschland und eine der traditionsreichsten Initiativen zur politischen Bildung in Europa. 3 Der Wettbewerb regt Jugendliche dazu an, sich in und außerhalb der Schule mit europäischen Themen auseinanderzusetzen. Während Europa in der Schule überwiegend unter historischen, politischen oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten thematisiert wird, eröffnet der Europäische Wettbewerb die Möglichkeit, europäische Themen auch in ihrer literarischen, kulturellen oder musikalischen Dimension zu behandeln. Durch den kreativen Zugang werden komplexe und abstrakte Themen für Kinder und Jugendliche leichter zugänglich. „Gemeinsam in Frieden leben!“ – mit diesem Motto griff der Europäische Wettbewerb erneut ein hochaktuelles Thema auf, ohne bereits zu wissen, wie sehr es in den vergangenen zehn Monaten der Wettbewerbsbearbeitung zum zentralen Thema für unsere Gesellschaft werden würde. 4 Ihr habt wahrscheinlich auch an Euren Schulen neue Mitschülerinnen und Mitschüler bekommen, die vor Krieg, Gewalt und Terror geflohen sind und nun hier Sicherheit und ein neues Zuhause finden wollen. Es ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, diese Kinder und Jugendlichen auch anzunehmen und zu integrieren. Die Schulen stellen sich dieser Aufgabe, und es ist eine vorrangige Aufgabe der Landesregierung, sie dabei in angemessener und flexibler Weise zu unterstützen. Auch der 63. Europäische Wettbewerb „möchte Schulen, Lehrkräfte und Schüler/innen dabei unterstützen, ein vielfältiges, tolerantes und friedliches Miteinander zu gestalten“ – so steht es in der Wettbewerbsausschreibung. Er möchte dazu anregen, sich mit europäischen Werten wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Zivilcourage auseinanderzusetzen. Und dies geschieht an den Schulen jeden Tag. Schulen sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche zusammen lernen und leben, Orte, an denen sie ein soziales Miteinander lernen. 5 Anrede, die vier Module des 63. Europäischen Wettbewerbs und die Sonderaufgabe haben das Thema mit vielfältigen Aufgabenstellungen für unterschiedliche Altersgruppen weit aufgefächert. So griffen beispielsweise die Themen im Modul 2 für die Altersgruppe 10-13 wichtige Aspekte aus der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen auf: In Modul 2.1. mit dem Thema „Ich bin wie ich bin“ ging es um das Spannungsfeld zwischen Individualität und Zugehörigkeit zu „Peer-Groups“. Muss ich schlank sein oder Markenkleidung tragen, um dazuzugehören? Wie kann ich sein, wie ich bin? In Modul 2.2. „Mobbing – nicht mit mir!“ ging es um Erfahrungen und den Umgang mit Mobbing in der Schule. 6 In Modul 3 konnten sich Schülerinnen und Schüler der Altersgruppe 14-16 unter dem Titel „Ich erhebe meine Stimme…“ mit der Situation von Mädchen weltweit auseinandersetzen. Das Zitat stammt von Malala Yousafzai, die 2014 mit 17 Jahren den Friedensnobelpreis erhielt, weil sie sich mit großem Mut für die Rechte von Mädchen in ihrer Heimat Afghanistan und an anderen Orten der Welt einsetzt. Weitere Themen waren Cybermobbing, Frieden in Europa und Gewalt im Alltag – Themen, die uns (leider) alle betreffen. Anrede, damit hat die Themenstellung des Europäischen Wettbewerbs erneut den Puls der Jugendlichen getroffen. Und die Themenauswahl macht deutlich, wie aktuell der Europäische Wettbewerb auch nach 63 Jahren bleibt. 7 Als Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen freue ich mich besonders, dass wir nach einer achtjährigen Pause nun zum vierten Mal wieder an diesem Wettbewerb teilnehmen. Über 2.000 Schülerinnen und Schüler aus 75 Schulen haben sich in diesem Jahr am Wettbewerb beteiligt, das ist erfreulich – aber da ist gemessen an den insgesamt 6.000 Schulen im Land auch noch genügend „Luft nach oben“. Gerne erwähne ich auch, dass drei von den 12 Bundespreisträgern des angeschlossenen eTwinningWettbewerbs aus Nordrhein-Westfalen kommen – und das Team des Berufskollegs Lehnerstraße heute auch anwesend ist. Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, die Ihr heute nach Krefeld gekommen seid, habt nicht nur teilgenommen – sondern Ihr habt auch gewonnen. Die Preise, die wir heute vergeben, sind zwar nicht riesig, aber sie sind eine Anerkennung für Eure Leistungen. Darum überreiche ich Euch heute sehr gerne die Urkunden und Preise und drücke damit auch meine persönliche Wertschätzung für Eure Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema aus. 8 Abschließend möchte ich mich ganz besonders bei Euren Lehrerinnen und Lehrern bedanken, die Euch ermutigt haben, am Wettbewerb teilzunehmen und die Euch bei der Umsetzung unterstützt haben und Euch heute begleiten. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement! Ich würde mich freuen, wenn Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, auch am 64. Europäischen Wettbewerb wieder teilnehmt (und auch andere dazu anstiftet), der mit dem Motto „In Vielfalt geeint – Europa zwischen Tradition und Moderne“ wieder die Zukunft Europas in den Blick nimmt – denn wie wir in Zukunft in Europa zusammenleben werden, das prägt auch Eure Zukunft. Und nun sind wir sehr gespannt auf die Präsentation der Beiträge!